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Anarie

von

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Kapitel 30

Kapitel 30
 

Harry wurde durch sanfte Wärme geweckt. Keine Wärme die von einem Feuer ausging oder von Decken oder Bekleidung. Nein, die Wärme kam aus seinem Inneren, aus seiner Seele, aus seinem Herzen. Er empfand es nicht schlecht, einmal so geweckt zu werden.

Seine Übelkeit von gestern war weg, so als wäre sie nie da gewesen. Er hörte leise Stimmen die miteinander sprachen und nur Drei davon konnte er identifizieren. Es war Narcissa dabei und Mr. Riddle, den er ja als sehr nett kennen gelernt hatte und Devon Zabini. Seinen tiefen Bass würde er immer wieder erkennen, auch wenn er noch so leise wäre.

Er drehte den Kopf etwas und öffnete vorsichtig die Augen. Er musste feststellen das es noch Tag war, oder schon wieder? Seine Vorhänge waren aufgezogen und in seiner Sitzecke saßen benannte Personen. Lucius Malfoy hatte er gar nicht gehört, ebenso wenig wie Professor Snape, musste er feststellen. Das konnte aber auch daran liegen das beide nur still zuhörten. Der Professor an den Kamin gelehnt und mit verschränkten Armen. Der Aristokrat saß in einem Sessel und beobachtete irgendwas auf dem Tisch vor der Sitzecke. Dort saßen auch zwei weitere Personen, die er nicht kannte.
 

Warum war das halbe Manor in diesem Zimmer? Warum hatte keiner die Tür zum Schlafraum geschlossen? ging es dem Helden durch den Kopf. Langsam versuchte er sich aufzusetzen. Irgendwie fühlten sich seine Glieder noch etwas steif an, aber besser als am Vortag.

Severus war die Bewegung nicht entgangen und so hob er nun seinen Kopf, um den Jungen zu beobachten. Er hörte nur noch mit halbem Ohr zu. Seine schwarzen Augen brannten sich am Körper des Jungen fest, aber er konnte keine Beeinträchtigung erkennen, außer dem offensichtlichen zerwuscheltes Haar und Schlafaugen.

Harry tastete nach seiner Brille und musste feststellen, dass er eigentlich schon alles sehen konnte. Verwirrt hob er die Brille hoch und setzte sie sich auf. Er sah wieder in das andere Zimmer hinein und runzelte die Stirn. Zum Vergleich setzte er sein optisches Hilfsmittel ab und musste nun mit Erstaunen feststellen, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er konnte den Professor klar und deutlich sehen und das ganz ohne Nasenfahrrad. Was war nur mit ihm passiert?

Severus beobachtete das Vorgehen und musterte die Brille in der Hand des Buben. Selbst er war etwas erstaunt. Harry Potter legte seine Brille zur Seite und sah zu ihnen nach draußen. Vorsichtig stand er auf und schlurfte zur Tür. Etwas unsicher ging er, aber er kam gut voran.

Den Stuhl seines Schreibtisches hatte sich Narcissa genommen. So musste er weiter schlurfen, bis er zur zweiten Couch kam.
 

„… und deswegen bin ich der Meinung, dass wir es so schnell wie möglich… Guten Morgen, Mr. Potter,“ wurde der gerade Aufgestandene begrüßt. Der Fremde hatte schwarze Haare und saß neben dem zweiten Fremden, der ihm irgendwie bekannt vor kam, mit dem blonden Haar und den grünlichen Augen. Beide Herren hatten sich über einen Plan mit vielen Runen gebeugt gehabt.

Devon und Tom sahen auf und der dunkle Lord sah Harry gleich neben sich stehen.

„Guten Morgen, Harry. Wir haben dich doch nicht geweckt? Wie geht es dir?“ fragte er sogleich.

„Ganz gut. Was machen sie alle hier?“ Devon rückte ein Stück zu Seite und Tom rückte ihm nach, um Platz zu schaffen auf der Sitzgelegenheit. Harry ließ sich wie ein Tropfen Wasser auf die Lücke tropfen. Er sah zu Narcissa, um eine Antwort auf seine Frage zu bekommen.

„Ich habe gehört was gestern passiert ist und denke, dass es mein Fehler war.“

„Warum? Sie waren doch gar nicht da.“

„Nun, dazu müsste ich etwas weiter ausholen. Aber ich kann dir endlich die Fragen beantworten, die du in unserem Gespräch hattest. Ich habe niemals einen Kadavra auf dich abgeschossen.“

„Meine Eltern?“

„Nicht durch meine Hand und durch meinen Stab.“ Verwirrt blinzelte Harry den dunklen Lord an.

„Ich sagte dir, dass mich meine Erinnerungen trügen.“ Der Schwarzhaarige nickte.

„Durch glückliche Zufälle kann ich mich nun wieder genau erinnern. Auf mir lagen mehrere Flüche und Banne. Deswegen habe ich selbst daran geglaubt, dich umbringen zu wollen.“

„Was hat das damit zu tun, dass sie alle hier sind?“ Der Lord fuhr sich kurz durch die Haare.

„Meine Eltern haben mich gestern von dem letzten Bann befreit. Zur selben Zeit bist du zusammengebrochen. Ich denke, wir haben doch eine Verbindung. Nicht durch diesen Avada, sondern durch eine Bannung die ich durchführte, als du kein halbes Jahr alt warst.“

„Ich verstehe nicht. Warum haben sie mich gebannt?“

„Würdest du einer Erinnerung von mir glauben?“ Der Teenager dachte lange nach und nickte zum Schluss. Severus reichte ihm das Memorandum und der Lord zog einen Silberfaden aus seinem Kopf. Harry sah ihn noch einmal prüfend an und senkte seine Nasenspitze in das Wasser der flachen Schüssel. Er wurde in die Erinnerung des dunklen Lords gezogen.

Er konnte in einer belebten Bar den Lord und seinen Vater sehen. Zumindest sah er ihm sehr ähnlich. Sie unterhielten sich und Harry konnte viel über die Potterlinie verstehen, bis zu einem Tiberius Potter. Er verstand, dass er selbst ein Feuerdämon sei und Tom ihn schützen sollte, damit Dumbledore es nicht heraus fand.

Dann wechselte das Bild und er sah eine kleine Wohnung. Lily hatte einen kleinen Jungen auf dem Arm und betrachtete Tom misstrauisch. Er sah wie die Augen des Lord rot wurden und er schien sich auf geistiger Ebene zu unterhalten. Danach hielt er seine Handflächen über die Brust des Säuglings und Harry konnte beobachten wie eine grüne Schlange sich an seinem rechten Fuß abbildete. Das Grün ließ nach und es sah ganz wie ein Muttermahl aus.

Harry kam wieder in die Realität zurück. Er sah prüfend auf das Wasser und hing kurz seinen Gedanken nach. Plötzlich setzte er das Gefäß auf dem Tisch ab und zog seinen rechten Fuß auf die Couch. Er sah sich die Lauffläche an und tatsächlich konnte er da ein Muttermahl in Form einer Schlange ausmachen, welches ihm vorher noch nie aufgefallen war. Die Stirn runzelnd sah er in die braunen Augen des Lords.

„Können sie mich wieder entbannen?“

„Nun, eigentlich sollte sich der Bann zu deinem zehnten Geburtstag automatisch lösen. Du hättest da deinen ersten Schub bekommen sollen.“

„Schub?“

„Ja, Wir Dämonen erwachen in zwei Schüben. Ein Großteil an geistigen Fähigkeiten erwacht zum zweistelligen Geburtstag. Alle anderen Veränderungen erwachen zur Volljährigkeit. Ihr hattet Dämonen noch nicht in Hogwarts?“ Harry schüttelte den Kopf und setzte gleich zur nächsten Frage an.

„Warum hat er sich dann nicht gelöst?“

„Das diskutieren wir gerade hier. Mein Vater wollte dich untersuchen, ob andere Banne und Flüche auf dir liegen. Allerdings geht das nur wenn du wach bist und mit deiner Zustimmung. Cissas Familienschutz würde uns sonst vernichten.“

„Also wirkt er nicht nur gegen jemanden der mir etwas tun will, sondern auch gegen diejenigen die mir helfen wollen?“ fragte Harry verwirrt und sah wieder zu Narcissa. Das er dicht an dicht mit Tom saß, störte ihn weniger.

„Der Schutz der Blackfamilie richtet sich gegen jeden Einfluss, den du nicht möchtest.“

„Also wenn ich schwer verletzt und bewusstlos bin, kann mich keiner behandeln weil ich dem nicht zustimmen kann?“

„Nein, das ist die einzige Ausnahme. Wenn dem so sein sollte, kann der Heiler dich so lange behandeln, bis du nicht mehr in Gefahr bist. Erst dann greift wieder der Familienbann und der Heiler muss warten bis du aufwachst.“

„Also muss ich einer Untersuchung nun zustimmen, damit ich erfahre was man noch mit mir angestellt hat?“ Cissa nickte zu der Äußerung. Harry sah sie nachdenklich an und zog seine Füße zu sich heran. Er bettete sein Kinn auf seine Knie und sah gedankenverloren auf den Tisch. Er wollte mit einer Hand seine Brille richten, da fiel ihm wieder ein, dass er keine auf hatte.

„Warum brauche ich meine Brille nicht mehr?“ Salazar und Godric sahen den Burschen an. Anscheinend war dieses wichtige Detail den anderen auch nicht aufgefallen. Salazar fing an seine Vermutung zu äußern.

„Hast du in den Erinnerungen den Namen Tiberius Potter gehört?“ Harry nickte zur Bestätigung.

„Nun, laut den Chroniken der Feuerdämonen wurde Tiberius ausgeschlossen aus dem Klan der Potters, weil er sich in eine Hexe verliebte. Seine eigentliche Gefährtin war noch nicht geboren. Er wanderte in die Muggle- und Hexenwelt aus. Ich denke er hat einen Bann über sich selbst gelegt, damit kein Feuerdämon in dieser Welt geboren werden konnte. Seiner Linie entsprangen immer starke Zauberer und Hexen, was wohl doch ein Einfluss der Gene eines Dämons war.

Ich vermute, dass als Tom seinen Bann auf dich sprach, er sich mit dem von Tiberius vermischt hat. Und als dich jemand angriff, hat sich dieser Bann kurz gelöst um dein Leben zu retten und sich dann tiefer verankert.

Als wir Tom gestern selbst entbannten, muss ein Teil auf dich geflossen sein. Ist denn noch irgendwas anders als deine Augen?“

„Ich habe mich nicht am Türrahmen gestoßen, also werde ich nicht gewachsen sein.“ Severus zog die Augenbraue hoch.

„Mir ist warm,“ fiel Harry noch ein.

„Also nicht vom Kamin her, sondern von innen. Ich weiß nicht wie ich es am besten beschreibe. Mr. Riddle, sie sind doch auch ein Feuerdämon. Fühlen sie auch diese Wärme im Inneren?“ Tom sah Harry genau an und lächelte etwas als er nickte.

„Also ist das normal?“

„Ich fühle es selbst erst seit gestern. Ich habe gesagt, dass mich meine Eltern entbannten. Vorher war dieses Gefühl nicht da.“ Harry runzelte die Stirn.

„Darf ich fragen, welcher Bann auf ihnen lag?“ fragte er. Tom beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm die Antwort ins Ohr. Daraufhin drehte der junge Held den Kopf und blickte Tom in die blauen Augen. Als er dahinter kam was er ihm gesagt hatte und er ja dieselbe Wärme spürte, konnte Harry sich denken, dass dieses Gefühl von seinem Gefährten sein musste, der irgendwo im Himmel, der Hölle oder der Erde leben musste. Der Gedanke einen Gefährten bzw. eine Gefährtin zu haben, brachten seine Wangen dazu leicht rot zu werden.

Ric sah seinen Mann an und warf ihm einen verschwörerischen Blick zu. Denn als Tom bei ihnen aufwuchs, hatte er niemals solch Kleinigkeiten getan wie jemandem etwas ins Ohr zu flüstern und dabei auch noch fast schelmisch zu grinsen.

Auch Salazar betrachtete seinen Sohn. Schon am frühen Morgen konnte er feststellen, dass er ungewohnt glücklich schien. Das es ihn belastet hatte nicht zu spüren, dass er einen Gefährten hatte, konnte sich Salazar nicht vorstellen. Aber er wusste über welche Wärme die Beiden redeten. Denn er empfand dasselbe für Ric. Seinen Ric, der ihn gerade verschwörerisch anlächelte. Gekonnt hob er eine Augenbraue, doch sagte er nichts.

„Dürfen wir nun weiter machen? Also Mr. Potter…“

„Harry.“

„Bitte?“

„Ich würde mich wohler fühlen, wenn sie mich alle Harry nennen würden.“
 

„Also gut Harry. Wir haben gerade besprochen welches Ritual Tiberus angewendet hatte. Und nun wollen wir entschlüsseln wir ihn brechen können.“

„Soweit komme ich ja noch mit. Wie viele Rituale könnte denn mein Urahn gesprochen haben?“

„Meines Gedenken an die 265 Stück.“ Harrys Kinnlade klappte nach unten.

„So viele? Und für alle wollen sie nun durchsprechen was zu tun sei? Ich… Mr. Zabini, walten sie ihres Amtes und finden sie alle Flüche und Banne die auf mir liegen!“ rief Harry entschlossen.

„Bist du dir sicher Harry?“ fragte der dunkle Lord.

„Natürlich! Es spart wesentlich Zeit. Und vielleicht kann dann nicht mehr jeder mit mir machen was er will. Und ein Dämon zu sein kann auch seine Vorteile bringen. Ähm, Dämonen mögen doch das Fliegen, oder?“ Die Frage stellte Harry dann doch etwas ängstlich. Sal lachte auf und versicherte ihm, dass es viele Dämonen gäbe, die gerne in der Luft sind. Mit und ohne Besen.

„Wie soll das denn ohne Besen gehen? Wachsen mir Flügel?“

„Oh nein. Das wüsste ich.“ Die Augen des für Harry noch Fremden leuchteten rot auf.
 

„Er meint, wenn Leute vor Ärger in die Luft gehen,“ gab der Blonde neben ihn zurück.

„Mr. Riddle, haben die Beiden dort sie entbannt?“

„Zum Teil. Sie haben alles festgestellt und besorgt, was die Ritualmagier der Vampire brauchten.“ Harry betrachtete sich die Fremden und die rotglühenden Augen. Er wandte sich an seinen Professor.

„Das Bild in den Kerkern sieht dem Mann dort sehr ähnlich.“

„Welches Bild?“ fragte Severus zurück und erhob nun das erste Mal seine Stimme.

„Im Slytheringemeinschaftsraum,“ gab er kleinlaut zurück.

„Wann waren sie im Gemeinschaftsraum meines Hauses? Ah – Moment! Ich glaube, ich kann es mir denken. Meine Tochter hatte da sicher ihre Finger im Spiel.“

„Nein, Anarie ist in dem Punkt unschuldig. Blaise hat mich mitgenommen. Aber wenn er der Mann auf dem Bild ist… Oh Merlin das ist Salazar Slytherin! Ich will in Ohnmacht fallen.“

„Dann sage ich dir lieber nicht wer mein anderer Vater ist,“ flüsterte ihm der dunkle Lord ins Ohr. Harry sah ihn erstaunt an und dann abwechselnd zwischen den Gründungsvätern und Tom hin und her.
 

Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es klopfte. Er sagte ein schlichtes Herein und sah weiterhin Tom an.

„Toll, du bist wach!“ erklang es in seinen Gedanken. Harry runzelte dir Stirn, danach konnte er neben sich auf der Lehne einen weiteren Körper ausmachen. Er sah auf und konnte in Anaries strahlendes Gesicht sehen.

„Schau, was ich gelernt habe.“ Sie hob einen hellen Stab an und konzentrierte sich auf dessen Spitze. Diese erglomm und wurde immer stärker.

„Du… du hast einen Zauberstab!“

„Ja, den habe ich von Opa Lu.“

„Opa Lu?“

„Na, den alten Vampir den du kennengelernt hast.“

„Er sagte er sei noch jung.“

„Stimmt. Wie ich sehe hast du Godric und Salazar schon kennen gelernt.“ Harrys Augen weiteten sich. Da der Rest die Unterhaltung, zumindest die Seite von Anarie nicht mit bekam, warteten sie gespannt was nun kam.

„Godric wie Godric Gryffindor?“ Anarie sah sich den blonden Dämon an und legte den Kopf schief.

„Er könnte es sein. Allerdings war der Maler dann von seinem Portrait grottenschlecht. Er sieht hier wesentlich jünger aus und vor allem lebendiger,“ sandte sie in die Köpfe aller. Salazar lachte laut auf.

„Severus, ich hoffe man hat dir gesagt das deine Tochter einfach göttlich ist.“

„Dann darfst du dir vorstellen, wie sie es geschafft hat mich zum Lachen zu bringen mitten im Unterricht. Und du, was suchst du hier?“

„Ähm, Tom schickt mich. Er und du haben Post bekommen und er will das Paket nicht alleine öffnen oder so ähnlich.“

„So ähnlich?“

„Ich habe nicht zugehört. Ich war mit meinem Zauberstab beschäftigt. Dray schläft ja noch und Blaise hat sich in den Park verzogen. Er hat Tatze mitgenommen.“ Severus lächelt kurz.

„Aha. Ich glaube ihr braucht mich nicht mehr. Wenn doch etwas sein sollte, ich bin bei meinem Lehrling im Labor.“ Der Tränkemeister verabschiedete sich und ging.

„Warum bin ich mir sicher, dass du ihn los werden wolltest?“ fragte Harry das Mädchen.

„Ich wollte fragen ob du mit einkaufen kommst. Ich brauche noch ein Weihnachtsgeschenk für ihn.“

„Es ist nicht so das er dich hören könnte, wenn du in Gedanken zu mir sprichst,“ grinste Harry sie an. Tom lehnte sich leicht zu den Beiden hinüber. Anarie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Oberkörper zu Harry, um ihm einen Snapeähnlichen Blick zuzusenden.

„Schon klar, reibt mir mein Sprachproblem nur unter die Nase.“

„Och, jetzt schmoll nicht. Ich habe gerade erfahren, dass ich ein Dämon bin.“

„Und hat sich noch was verändert? Ey warte, wo ist deine Brille?“ Anarie beugte sich zu ihm und strich seine Haare von der Narbe zur Seite, sie war leider noch da. Dann überprüfte sie andere Sachen an seinem Körper.

„Bist du sicher, dass du noch ein Junge bist?“ fragte sie schelmisch. Harry wurde rot und sah an sich herunter. Als er ihr kichern hörte, knuffte er sie in den Arm und sie rückte ein Stück von ihm ab. Allerdings war ihr Schwung wohl so viel, dass sie beinahe von der Lehne gefallen wäre, wenn Harry seine Sucherreflexe nicht gehabt hätte. Er erwischte sie am Handgelenk und zog sie zu sich heran. Allerdings warf sie ihn dabei jetzt um und den dunklen Lord gleich mit, der hinter Harry saß.

Als alle Drei die Augen wieder öffneten, sahen sie die warmen braunen Augen von Devon auf sich ruhen. Schließlich benutzen sie seine Oberschenkel als Kissen.

„Oh, Dämonenauflauf. Möchte wer Käse darauf haben?“ fragte Anarie und versucht sich aufzusetzen. Tom fing an herzlich zu lachen und half dabei Harry, sich auf zusetzen. Er empfand dieses Lachen als angenehm und konnte sich nicht wirklich von dem Anblick eines lachenden dunklen Lord befreien.

„Was ist nun? Gehst du mit mir einkaufen?“

„Ich weiß nicht. Mich erkennt gleich jeder und dann kommen die ganzen Reporter und wenn das der Professor erfährt, bekommt McGonnagal bestimmt Ärger oder so.“

„Aber bei Dray ging doch alles gut“

„Dray hat mit meiner Erlaubnis eine Illusion auf mich gelegt. Und er kennt mehr Flüche, um uns zu schützen wenn was ist,“ gab er zu bedenken. Anarie sah ihn lange an.

„Onkel Tom, gehst du mit uns Zwei einkaufen?“

„Wenn Harry einverstanden ist.“

„Sie kommen mit?“ fragte der Schüler nach. Tom nickte und lächelte kurz.

„Ähm, wie lange dauert die Untersuchung, um zu wissen was sie entbannen müssen?“

„Das dauert nicht lange. Eine halbe Stunde ungefähr,“ beantwortete Ric die Frage wahrheitsgemäß.

„Gut, dann machen wir das jetzt. Anschließend gibt es Frühstück für mich und dann können wir gehen. Ähm Narcissa, würdest du dann über mich eine Illusion sprechen?“

„Sicher Harry, alles was du möchtest. Aber statt Frühstück wird es Mittag mit uns allen geben. Hat jemand Wünsche?“

„Ich bin sicher das deine Hauselfen sich wie immer übertreffen werden, liebste Narcissa,“ schmeichelte ihr Salazar. Die Hausdame ging zusammen mit ihrem Mann raus. Es waren ja nun keine theoretischen Rechnungen mehr zu tätigen.

Ric hielt Harry die Hand hin und führte ihn zum Schlafzimmer. Hinter ihm schloss sich die Tür. Sal und Tom wussten, was Godric nun tun würde. Er würde seine spezielle Magie einsetzen, welche nur Lichtdämonen hatten.

Anarie kuschelte sich dabei an Tom, der ihr lächelnd durch die Haare strich.

„Gehen wir zuerst zu Gringotts und dann zum Rest der Winkelgasse. Und wenn es Harry möchte, in den dunklen Teil der Einkaufstrasse,“ gab sie dem dunklen Lord bekannt.

„Sicher. Wir werden uns ganz nach Harry richten und nun erzählst du mir was du für Ideen hast.“
 

„Na, ich wollte mich bei allen bedanken, die mir zum Geburtstag den magischen Stammbaum geschenkt haben. Und dann noch etwas für Dich und Dray und für meine Paten und natürlich Dad. Ich darf Opa Lu und Oma Li nicht vergessen und Opa und Oma. Oh man, das sind so viele auf einmal. Ich glaube ich gehe dabei pleite.“

„Über so etwas machst du dir Gedanken?“ schmunzelte der Lord und sein Vater konnte immer weniger fassen, dass dies sein Sohn sein sollte. So beherrscht und freundlich und… Nun ja, nicht so wie er einmal war. Obwohl, da konnte vielleicht auch dieser Fluch von dem Grauen mitgespielt haben.
 

Harry kam wieder hinaus und Godric hielt eine Pergamentrolle in den Händen. Eine recht große und dicke Rolle, wenn man das anmerken darf. Ric sah zwischen dem Jungen und der Rolle hin und her. Er konnte es noch gar nicht richtig fassen. Und er hatte auch ein wenig Angst davor, Tom und Sal die Rolle zu überreichen. So übergab er sie als erstes Devon. Der runzelte zwar die Stirn, aber sah interessiert auf die aufgelisteten Sachen. Das Ric so gründlich an die Sache gegangen war, hätte er nicht gedacht. Denn es waren nicht nur Zauber, sondern auch Krankheiten aufgezählt. Schnitte, Verbrennungen, Verstauchungen, Brüche, alles was einem im Laufe der Zeit einmal passiert war.

Devon griff etwas zu hastig nach seinem Glas Wasser und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich.

„Ist das so ein schlimmer Fluch?“ fragte Harry nach. Denn Godric hatte ihm noch nichts gesagt.

„Nein, ich denke das wir das alles heute Abend lösen können. Ziehen sie sich an Harry, dann können wir zum Essen. Ich dachte, sie seien zum Einkaufen verabredet.“

„Na, noch alles dran?“ fragte Anarie um etwas abzulenken.

„Ja, und ich bin sogar noch ein Junge.“ Harry streckte dem Mädchen die Zunge heraus und verschwand in sein Bad. Er kam nach kurzer Zeit wieder, vollständig bekleidet und nicht mehr nur im Pyjama. Er zog Anarie hinter sich her. Harry Potter hatte der Hunger gepackt. Und den konnte er nur im Salon stillen. Lucius und Narcissa saßen da schon, auch Blaise.

„Und wie hast du auf Ric reagiert?“ fragte er. Harry runzelte die Stirn.

„Welchen Ric?“

„Na Godric Gryffindor.“

„Dann drück dich doch genauer aus. Also ist er doch der Gründer,“ stellte er fest und Anarie kicherte in seinen Kopf hinein.

„Warum müssen alle erst so spät darauf kommen wer ich bin?“ fragte der Lichtdämon entsetzt.

„Das könnte daran liegen, dass sie einen grottenschlechten Maler engagiert haben. Ihr Gemälde sieht ihnen nicht wirklich ähnlich,“ schoss Anarie zurück. Doch bevor Godric antworten konnte, kamen Tom, Severus und dessen Lehrling. Sal stellte fest, dass sich die jüngere Generation an eine Seite des Tisches setzte und der Rest auf die andere. Er und Ric stellten da keine Ausnahme.

„Weißt du was ich wissen möchte?“ fragte Blaise und Harry sah ihn an.

„Wie reagieren Ron und Mine?“ Harry kaute seine Kartoffel runter und antwortete.

„Ron würde kreischen wie ein Mädchen und dann in Ohnmacht fallen. Mine würde erschrocken aufjapsen und dann sie mit zigtausend Fragen bombardieren.“

„Wenn du so ein guter Seher bist, warum fällst du dann in Wahrsagen durch?“ Blaise musste wieder warten, bis Harry seinen Mund leer hatte.

„Weil mir jede Stunde der Tod prophezeit wird, deswegen schalte ich ab.“

„Ich habe in meinen Stunden aber keinen Tod ihnen bezüglich prophezeit. Warum schalten sie dann in meinem Unterricht ab?“ Verlegen blickte Harry auf die Tischplatte und murmelte etwas vor sich hin. Anarie sah ihn erstaunt an.

„Wie war das? Ich habe sie nicht verstanden.“ Harry wollte erneut ansetzen, doch Anarie hielt ihm den Mund zu. Dabei lächelte sie ihren Vater an und sandte ihm „ein Geheimnis“ zu. Blaise fing an zu kichern, was zu einem ausgewachsenen Lachen wurde, als sich Severus Augenbrauen zusammenzogen.
 

Harry warf Anarie einen seiner bösen Blicke zu. Diese zeigte mit ihrem Kinn aber zu Blaise. Dieser hatte seit Hogwarts nicht mehr so gelacht. Harry versuchte etwas zu sagen, aber mehr als Genuschle kam nicht zu Stande, da immer noch eine Hand auf ihm lag. Blaise versuchte sich zu beruhigen, japste eine Entschuldigung, aber Harrys Murmeln gab ihm den Rest. Er musste sich die Hände vor den Mund schlagen.

Anarie hatte ihre Hand wieder zu sich genommen und sah mit Harry zusammen auf den jungen Erddämon. Aus seinen Augenwinkeln traten Lachtränen. Da neben ihm noch frei war, Draco schlief noch, stand Harry auf und setzte sich auf die andere Seite von Blaise. Dieser schaute ihn lachend und verwirrt gleichzeitig an. Anarie rückte den einen Platz auf. Nun schaute Blaise auch das Mädchen an.

Wie auf Kommando legten beide die Arme um ihn und gaben ihm eine freundschaftliche Umarmung.

„Wer euch zu Freunden hat, braucht keine Feinde mehr!“ murmelte der Erddämon und Anarie antwortete ihm in Gedanken.

„Das habe ich schon einmal gehört.“

„Ja, von Dray und Harry.“ bestätigte er. Da ging ein weiteres Mal die Tür auf. Ein verschlafender Draco stand im Rahmen.

„Morgen,“ nuschelte er.

„Und ich hatte gedacht, wir hätten unserem Sohn eine anständige Sprechweise beigebracht,“ warf Cissy in die Runde ein. Draco zog eine Augenbraue nach oben und Blaise fing wieder zu kichern an. Das verwirrte Draco noch mehr. Doch er war danach auch gleich wacher.

„Hey, ihr kuschelt und das ohne mich!“ rief er entsetzt. Blaise sah das Gesicht von Lucius und brach wieder in einem Lachen aus.

„Wer hat ihm einen Lachfluch angehängt?“

„Keiner!“ japste Blaise und Harry stand von Dracos Platz auf. Er setzte sich neben Anarie, die weiterhin Blaise umarmte. Nun saß Harry direkt neben dem Lord und schenkte ihm ein Lächeln. Harry vertauschte die Teller, so das er seine Kartoffeln mit Soße und Möhrengemüse bekam. Den vollkommen mit Gemüse überladenen Teller von Anarie wollte er beim besten Willen nicht essen. Blaise beruhigte sich und Draco begann zu essen.

„Warum stehst du erst jetzt auf?“

„Ich habe zu lange an meinem Verwandlungsaufsatz gehangen. Und dann war es schon Morgen.“

„Hausaufgaben?“ keuchte Harry.

„Die habe ich vergessen. Ich… Kann mir einer von euch sagen, was wir auf hatten? So ein kleines Feuerchen hat da meine Unterlagen verkohlt.“

„Jetzt schieb es nicht aufs Feuer,“ maulte Dray ihn an.

„Doch. Ich war sogar mit Tränke und Zauberkunst fertig. Jetzt darf ich nochmal anfangen. Das werden tolle Ferien.“

„Ich kann dir helfen Harry.“

„Mr. Riddle, ich schätze das Angebot. Aber es sind meine Hausaufgaben und die werde ich selber lösen, wenn ich die Aufgaben hätte.“

„Ein Gryffindor mit Prinzipien?“ fragte Draco nach einer Kartoffel.

„Ein Slytherin mit schlechter Laune?“ konterte Harry. Anarie hob eine Braue und auch Severus zog seine Schwingen zusammen.

„Keine Angst, ich bin nicht verzaubert. Nur nicht ausgeschlafen,“ wehrte der junge Slytherin ab.

„Wenn ich das Mine und Ron erzähle.“

„Dann schicke ich dir eine volljährige Hexe hinterher, die dich verhext.“

„Jungs, Stopp! Erstens entscheide ich mich für keine von euren Seiten und zweitens essen wir. Hebt euch euren Zank für später auf.“ Anarie beugte sich über ihren Teller und zog den Duft des dampfenden Gemüses ein.

„Mhm, lecker!“ dachte sie an alle.
 

Draco hatte sich nach dem Mittag nochmals hingelegt. Blaise hatte versprochen sich um Tatze zu kümmern. Er hatte schon einiges an Spielzeug heraufbeschworen und war im Park von Malfoy Manor. Die Gründerväter hatten mit Luc und Cissy die Köpfe zusammengetan und diskutierten gerade wie sie Harry entbannen und besonders was da noch alles auf der Pergamentrolle stand.

So hatte Cissa erst eine Illusion auf Harry gesprochen und Tom nahm sich seiner an. Er reiste mit Harry und Anarie zusammen auf Dämonenart.

Der Rotschopf ging als erstes zu Gringotts und ließ die zwei Herren stehen. Sie erkundigte sich nach Mr. Vallhook. Der Kobold am Schalter entschuldigte sich und kam kurz darauf mit seinem Kollegen wieder.

„Miss Snape.“

„Guten Tag Mr. Vallhook. Geht es ihnen gut? Ich hoffe die Geschäfte laufen.“

„Ja das tun sie, in der Tat. Kann ich etwas für sie tun?“

„Deswegen bin ich hier. Ich hoffe, dass sie mich bei meinem Vorhaben unterstützen können.“ Anarie zog ein Buch aus ihrem Handbeutel. Gleichzeitig zückte sie ihren Zauberstab. Die Augen des Kobolds wurden größer.

„Gehen wir doch in mein Büro. Wären sie so gut und erklären sie mir, wie sie an einen Alabasterstab kommen?“

„Das ist ein kleines Geschenk meines Urgroßvaters. Der Stab hat auf mich reagiert. Ich hoffe ich bekomme den Zauber hin, das Buch zu vergrößern.“ Mr. Vallhook lächelte auf. Er deutete auf dem Stuhl vor sich und Anarie setzte sich.

„Darf ich?“ Er deutete auf das Buch. Anarie gab ihm das Werk und mit einem Handwink war es in Originalgröße auf dem Tisch. Mr. Vallhook blätterte die ersten Seiten durch.

„Faszinierender Zauber. Warten sie einen Moment.“ Er zog eine Schublade auf und nahm ein leeres Blatt Pergament und eine Phiole heraus.

„Warum wundert das mich jetzt nicht?“

„Wir müssen öfters in Erbschaftsangelegenheiten einen Stammbaum auflisten können.“ Mit einem Brieföffner schnitt er sich in die Fingerkuppe seiner feingliedrigen Finger und fing drei Tropfen seines rötlichen Lebenssaftes in der Phiole auf. Danach gab er die Flüssigkeit auf das Pergament.

Dort bildete sich in schwarzen Linien der Stammbaum des Kobolds ab. Er fügte das Blatt in das Buch ein und dieses leuchtete kurz auf. Er blätterte einige Seiten um und konnte seine Person ausfindig machen. Anarie beugte sich zu ihm herüber und betrachtete sich die Seite genauer.

„Ich danke ihnen. Ich weiß es zu schätzen was sie hier getan haben.“

„Oh, ich finde den Zauber viel interessanter als meinen Ahnenbaum. Wer hat diesen Zauber gesprochen?“

„Eine Freundin. Es war ein Gemeinschaftsgeschenk zum Geburtstag. Und genau darum geht es was ich mit ihnen besprechen will. Ich möchte mich bei allen für dieses Geschenk revangieren und hoffte auf ihre Hilfe.“

„Was haben sie denn vor?“

„Nun…“ Anarie fing an zu erzählen und holte noch ein Pergament aus ihrem Handbeutel und legte es Vallhook vor die Nase. Dieser hörte sich alles an und nickte dazu. Sicher ließ sich das Unterfangen bewerkstelligen. Wozu hatte er sonst seine Koboldmagie. Und es war mal etwas anderes, als sich nur um Geld zu kümmern. Etwas, das dem Herren sogar Spaß machen könnte.

Mr. Vallhook tüftelte etwas und hielt Anarie einen verzauberten Gegenstand hin. Diese sah sich es genau an und nickte zum Einverständnis. Vallhook schrieb sich die Namen derer ab, die diese Aufmerksamkeit bekamen und versprach, alles zur Wintersonnenwende fertig zu haben. Es würde unter dem Baum liegen, wie jedes andere Geschenk auch. Zufrieden verabschiedete sich Anarie und steckte ihr Buch wieder ein. Mr. Vallhook gab ihr den Rat gut darauf aufzupassen, denn in den falschen Händen…

Er ließ den Satz offen, da sich das Mädchen das Ende durchaus denken konnte. Vor der Bank traf sie ihre Begleitung wieder. Beide hatten sich ein Eis geholt und das im Winter.

„Zimt und Vanille. Möchtest du probieren?“ fragte Harry und hielt ihr die Eistüte vor die Nase. Ohne Widerrede schleckte sie einfach drüber und seufzte.

„Wo habt ihr das her?“

„Aus dem Eissalon. Woher sonst?“

„Den kenne ich gar nicht, ist auch egal. Ich bin fertig. Gehen wir los.“
 

Sie hakte sich bei Beiden unter und Tom musste seine Eistüte wechseln.

„Was willst du denn kaufen?“ fragte der Lord. Anarie blieb stehen.

„Ich dachte eher an eure Hilfe. Was kann ich Dad zu Weihnachten schenken?“

„Zaubertrankzutaten,“ antwortete Harry.

„Hat er zu Genüge.“

„Was anderes als schwarze Umhänge und Roben?“

„Würde Severus nie anziehen,“ antwortete Tom. Beide überlegten und schlenderten dabei von einem Geschäft zum nächsten. Harry blieb beim Quidditchladen stehen und betrachtete sich das Schaufenster. Der neue Comet war darin ausgestellt. Auf dem Werbeschild stand, dass er zweimal so schnell sein sollte wie der Feuerblitz und auch wendiger.

Harry klebte förmlich an der Scheibe und versuchte, sich jede Einzelheit einzuprägen. Solch einen Besen würde er nie besitzen. Seinen Feuerblitz hatte er von Sirius und den Nimbus 2000 hatte er auch geschenkt bekommen. Nun, Draco würde auf alle Fälle den Comet bekommen, so wie er den Malfoyerben kannte. Er seufzte noch einmal und schloss zu den anderen auf.

Tom schob beide Teenager in einen Laden für Zauberkleidung.
 

„Meint ihr, wir können Morgen kurz die Weasleys besuchen gehen?“ fragte Harry. Er verstaute gerade die gekauften Kleidungsstücke in einen Nimmersattbeutel. Tom hatte ihm den besorgt. So brauche er nicht zaubern und könnte trotzdem alles tragen und in Originalgröße auch wieder herausholen.

„Vormittags wäre das möglich. Warum fragst du?“

„Ich würde der Familie gerne persönlich meine Geschenke geben. Und Mine würde dort auch sein. Mr. Malfoy gibt doch den Weihnachtsball? Wissen sie, wen er alles eingeladen hat?“

„Da werden wir ihn fragen müssen. Ich weiß, dass einige von Anaries älteren Geschwistern kommen werden. Tom hat sie eingeladen.“ Anarie sah ihren „Onkel“ Tom erstaunt an.

„Mist, ich glaube das sollte eine Überraschung werden.“

„Ich weiß ja immer noch nicht wer kommt. Nur, dass wer kommt. Also hast du nichts verraten. Was schenkst du deinen Eltern?“

„Ich wollte diesem Dean Citizen schreiben und nach einer Flasche des vorzüglichen Dämonenbluts fragen.“ Anarie sah kurz Tom an und richtete ihren Blick auf die volle Straße in der Winkelgasse. Sie waren schon in einem Buchladen gewesen und auch in dem Laden für Tierbedarf. Nun waren sie auf dem Weg in den Tropfenden Kessel, um kurz in die Muggelwelt zu wechseln. Danach wollten sie noch in die Nokturngasse.

„Harry und du?“

„Ich habe keine Eltern, schon vergessen?“

„Ich meine, wenn du plötzlich liebevolle Verwandte haben würdest.“

„Keine Ahnung, Fotos vielleicht. Aus meiner Kindheit, damit sie wenigstens etwas von meiner Kindheit hätten, wenn sie die schon nicht erleben konnten.“ Anarie blieb stehen. Tom und Harry drehten sich um und sahen sie an. Plötzlich kam Bewegung in ihren Körper und sie schlang die Arme um Harrys Hals. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und Wangen.

„Du bist ein Genie. Weißt du das eigentlich?“ rief sie in seinem Kopf. Sie freute sich tierisch, weil sie jetzt die passende Idee hatte. Sie gab Harry noch einen freundschaftlich kurzen Kuss auf die Lippen.

Das brachte ihr ein leises Knurren von Tom ein. Sie ließ sofort von Harry ab und der lächelte sie warm an. Seine blonden Haare wehten etwas, als jemand an ihnen vorbei rannte.

„Blond steht dir nicht.“

„Das war Cissas Idee.“ Anarie ging wieder neben Harry und begutachtete ab und zu Tom, denn sein Knurren war nicht freundschaftlich gemeint gewesen. Sie gingen durch den Tropfenden Kessel und wieder in das Einkaufszentrum, in dem sie schon einmal waren.

Anarie ließ die Herren kurz alleine und verschwand nochmals in dem Dessous-Laden. Sie entschied sich auch in eine Apotheke zu gehen und traf die Zwei wieder vor einem Buchladen.

„Na, noch etwas schmökern gewesen?“ fragte Tom.

„Nein. Aber wir gehen jetzt zu Bille und dann in die Nokturngasse,“ bestimmte die Rothaarige.

„Wer ist Bille?“ fragte Harry.

„Meine große Schwester. Und da kann Tom sein Dämonenblut gleich abholen.“
 

„Hervorragende Idee. Wo müssen wir hin? Koordinaten.“ Anarie reichte ihm einen Zettel und zu dritt gingen sie in eine Seitenstraße. Tom umarmte beide Jugendlichen und keinen Augenblick später waren sie in einer ländlichen Gegend. Sie konnten einen riesigen Berg voller Weinreben ausmachen und ganz oben ein Haus. Es stach weiß heraus. Aus dem Schornstein kam Rauch hinaus. Sie gingen den Weg hinauf.

Der junge Wasserdämon kam ihnen schon entgegen. Erst musste er sie mustern, bis er die Rothaarige erkannte.
 

„Na, wen haben wir denn da? Bille wird sich freuen. Kommt herein.“ Er führte sie vom Haupteingang weg und zu einer kleineren Tür. Sie waren in einem kleinen Flur. Als Dean die Tür schloss, verschwand die Illusion und sie waren auf der dritten Ebene der Hölle.

„Wir winzern auch für die Muggel, deswegen diese Illusion. Aber nun kommt.“ Er führte sie einen weiteren Weg, der diesmal zu einer Terrasse führte. Dort saßen schon Bille und Deans Eltern und waren heftig in eine Diskussion über Babykleidung vertieft. Dean umarmte seine Frau und küsste sie sanft.

„Ich habe dir jemanden mitgebracht.“ Sie schaute auf und sprang vor Überraschung gleich aus ihrem Stuhl.

„Anne!“ rief sie freudig aus. Anscheinend hatte sie keine Post von Tom oder ihrem Vater bekommen und Anarie wurde bewusst, dass sie ebenso vergessen hatte ihr einen Brief über die aktuellen Vorkommnisse zu schrieben.

Deans Eltern musterten die Ankömmlinge und Dean stellte sie der Reihe nach vor.

„Mum, Dad, dass sind Mr. Riddle, Miss Schmitt und… Oh, wir wurden uns noch gar nicht vorgestellt.”

„Potter, Harry Potter.“ Dean riss die Augen auf.

„Ich habe eine Illusion auf mir. Sonst könnte ich ja nicht mal einkaufen gehen und keine Angst, ich habe nichts gegen magische Wesen. Einige meiner Freunde sind es sogar,“ lächelte er die Wasserdämonenfamilie an.

„Du vergisst das du selbst ein Dämon bist,“ grinste Tom.

„Das habe ich ja heute erst erfahren!“ verteidigte sich der Held der Hexen und Zauberer.

„Was für ein glücklicher Umstand führt sie zu uns?“ wollte die Mutter von Dean wissen.

„Wir begleiten Miss Snape.“

„Snape, wie Professor Snape?“ japste Dean auf. Harry grinste und nickte.

„Herzlichen Glückwunsch. Er hat dich also adoptiert,“ sagte Bille und umarmte ihre kleine Schwester, was ihr reichlich schwer fiel bei ihrem Kullerbauch.

„So könnte man das auch sagen,“ entgegnete Tom. Bille drehte sich um und zog die Augenbraue hoch. Dean saß immer noch auf seinem Stuhl. Er konnte gar nicht fassen, was er über seinen Professor wusste.

„Nun, Severus hat seine eigene Tochter adoptiert.“

„Ich verstehe nicht. Jetzt will ich die ganze Geschichte.“ Tom und Harry hatten sich auf die angebotenen Plätze gesetzt und erzählten abwechselnd. Tom aus seiner Sicht und Harry aus seiner Sicht was in Hogwarts los war und dann auch bei Minerva. Deans Eltern hatten ihnen Dämonenblut und Dämonenmost angeboten.

„Welches Wesen ist bei dir erwacht?“ Bille sah forschend in Anaries Gesicht. Diese grinste gerissen und legte den Finger auf ihre Lippen.

„Ich werde es erst erfahren, wenn ich weiß was dich zu mir führt?“

„Genau,“ kam die Antwort in Billes Gedanken.

„Nun und was willst du von mir?“

„Dein Talent ausnutzen. Ich brauche Hilfe bei Dads Geschenk. Und ich brauche jemand der für mich ins Drachenhaus geht und meine Sachen holt.“

„Was hast du vor?“

„Das Fotoalbum von euch, mit den Muggelbildern. Ich möchte Dad so etwas Ähnliches schenken und du sollst sie bitte zeichnen. So das sie sich bewegen. Er soll Bilder haben von mir als Kind, aber meine Erinnerungen will ich ihm nicht geben. Also ein Bilderbuch. Du hilfst mir doch?“

„Natürlich. Ich frage Dean, ob er deine Sachen holt. Dean?“

„Lass mich raten, Drachenhaus?“

„Ich sehe, wir verstehen uns ohne zu sprechen,“ lächelte die Veela.

„Ich weiß nur wo ihr aufgewachsen seid und da wir nicht gehört haben, was ihr besprecht, gehe ich davon aus.“

„Was habe ich nur für einen schlauen Wasserdämonen.“

„Wo war ihr Zimmer?“

„Unterm Dach. War es doch, oder?“

„Ja, es ist das einzige was eingerichtet ist.“

„Was soll alles mit?“

„Alles,“ ertönte es in Deans Kopf.

„Alles? Also auch die Möbel?“

„Von dem Bett würde ich mich auch nicht trennen wollen und von den Büchern im Schrank. Und der Schreibtisch ist Wow, so einen würde ich auch gerne haben,“ kam von Harry. Verwirrt zog Dean die Augenbrauen zusammen.

„Dann werde ich den Nimmersatt-Koffer nehmen.“

„Dean, in der größeren Truhe ist ein Fotoalbum, das bräuchte ich gleich.“

„Jetzt glaube ich, weiß ich was du von Bille willst.“ lächelte der Dämon und verschwand.

„Lerne ich das auch mal?“ wollte Harry gleich wissen.

„Wenn du entbannt bist, kann ich dir das gerne beibringen.“ Bis Dean wieder kam, unterhielten sich die Anwesenden und so langsam kamen die Citizen dahinter was es mit der Stimme in ihrem Kopf auf sich hatte. Dean erschien eine halbe Stunde später wieder und stellte den Koffer neben der Tür ab. Er übergab Bille das Album und setzte sich. Beide Schwestern verschwanden im Inneren des Hauses.

„Ich hoffe, sie kommen uns öfter besuchen. Meine Schwiegertochter scheint wie ausgewechselt zu sein.“

„Das liegt an Anarie.“

„Die Begnadete. Ich kenne den Professor anders als das er so einen schönen Namen kennen würde.“

„Sie kannten ihn in den Jahren, als seine Gefährtin und Tochter tot galten. Erst als das Mädchen in Hogwarts ankam, hat sein Wesen verrückt gespielt. Den Namen habe ich übrigens vorgeschlagen.“

„Und er passt wirklich gut,“ bestätigte Harry der sich etwas verloren unter den ganzen Erwachsenen vor kam.

„Da fällt mir ein, ich wollte so oder so mit ihnen Kontakt aufnehmen. Ich wollte eine Flasche ihres Dämonenweines erwerben und meinen Eltern zur Wintersonnenwende schenken.“

„Ich glaube, sie sollten eine Flasche von dem Dämonenmost mitnehmen. Wenn ich Anarie richtig verstanden habe, erwarten ihre Eltern Nachwuchs.“ Tom grinste Harry an.

„Da hast du Recht. Ich kann immer noch beides nehmen.“

„Wann soll es denn so weit sein?“

„Soweit man mich informiert hat, in einem knappen halben Jahr.“ Mr. Citizen Senior stand auf und verließ den Tisch.
 

Tom, Harry und Anarie verließen die Hölle und kamen wieder im Tropfenden Kessel an. Es war doch etwas spät geworden, aber die Noktorngasse wollten sie sich nicht entgehen lassen. Tom erstand noch etwas für Lucius und auch Anarie fand noch etwas. Zum Schluss kamen sie in einem äußerst zwielichtigen Laden an. Der Inhaber trug gerade einige Käfige in den Innenraum, die er auf der Straße ausgestellt hatte.

Innen drinnen hatte er Spinnen aller Arten und auch Schlangen, Frösche waren noch Tiere, die nicht gerade tödlich waren. Den gelben Pfeilgiftfrosch mal ausgeschlossen. Den ließ Tom sich aber einpacken.

Harry und Anarie gingen die Regalreihen weiter und kamen zum Schluss wieder zu Kasse. Anarie flüsterte ihm in Gedanken zu, dass sie froh war schon für ihre Tiere etwas zu haben, denn hier wollte sie nicht wirklich kaufen.

Tom verhandelte gerade über den Betrag, er hatte noch zwei Schlangen erstanden und einen Skorpion. Die Gifte wollte er Severus geben und die Tiere an sich aus diesem Laden retten. Hinter der Theke stand ein Rundkäfig, in dem eine zerrupfte Schneeeule saß. Ihr Bein war mit einer Kette versehen und hielt sie somit an der Sitzstange.

„Hedwig!“ rief Harry aus. Die Eule blinzelte und fing an wie wild zu kreischen und an der Kette zu knabbern. Ihre Flügel flatterten dabei. Der Verkäufer runzelte ängstlich die Stirn.

„Ich glaube, wir sind uns gerade über den Preis einig geworden. Die Eule nehmen wir mit!“ bestimmte der Lord und ließ seine Augen rot funkeln. Der Verkäufer hob den Käfig herunter und versuchte die Eule los zu binden, doch diese hackte immer nach seinen Fingern. Harry verlor die Geduld und nahm sich den Käfig. Er brauchte nicht lange und die Kette fiel ab. Hedwig hopste heraus und war sogleich auf der Schulter ihres Herrn. Sie erkannte ihn. Nicht am Aussehen, sondern an seiner Ausstrahlung. Sanft knabberte sie an seinem Ohrläppchen. Harry streichelte ihr sanft über den Kopf und flüsterte sanfte Worte zu dem Tier, damit es sich beruhigte.

Tom nahm sich seine Tiere und ging mit den beiden Kindern hinaus. Gleich darauf waren sie in Malfoy Manor. Die Hauselfen hatten ganze Arbeit geleistet. Die Eingangshalle war schon festlich geschmückt. Kein Wunder, Morgen war Weihnachten bzw. Wintersonnenwende.

Harry lief gleich in den Salon, da er dort Mr. Zabini vermutete. Er hatte Recht.

„Mr. Zabini! Können sie auch Tiere heilen? Bitte helfen sie Hedwig.“ Kam er gleich herein. Alle drehten sich um und sahen ihn fasziniert an. Blaise rutschte sein Glas aus der Hand.

„Was ist?“ fragte Harry. Und sah hinter sich. Aber da war niemand.

„Bist du das Harry?“ fragte Draco.

„Wer sonst?“

„Du bist… blond und deine Augen… sind blau.“ Harry sah erst Draco an und dann fing er an zu grinsen.

„Ich sehe aus wie ein Malfoy, was erwartest du Brüderchen?“ schnarrte er in bester Malfoymanier. Dracos Kinnlade klappte noch mehr nach unten und Cissa grinste in sich hinein. Da war ihre Illusion ja geglückt. Lucius sah zwischen den beiden Jungen hin und her.

„Was heißt hier Brüderchen? Du bist kleiner als ich und jünger,“ hatte sich der echte Malfoyspross doch wieder gefangen. Tom und Anarie kamen hinter Harry die Tür herein. Den letzten Satz hatten sie gehört und Anarie machte sich einen kleinen Spaß, Draco zu ärgern.

„Es macht doch immer wieder Spaß mit einem Malfoy einkaufen zu gehen. Da stehen einem echt alle Türen offen,“ hörten alle in ihren Köpfen. Sal und Ric glucksten und verbissen sich ein Lächeln.

„Komm her Harry, ich nehme die Illusion und dann kann Devon nach deiner Eule sehen.“ Narcissa kam die Hälfte des Tisches herum und schwenkte ihren Stab. Gleich darauf hatte Harry wieder seine störrischen schwarzen Haare und seine obligatorischen grünen Augen. Devon stand auch schon neben ihm und besah sich die Eule, die keinen Millimeter von ihrem Freund und Herren abrücken wollte.

Harry und Tom erzählten abwechselnd, wie sie Hedwig gefunden hatten. Harry beschrieb die Unheimlichkeit des Ladens. Er meinte zum Schluss, dass er so eine Einkaufstour mit Ron hätte nicht machen können.

Severus reichte ihm eine Phiole für das Gefieder dieser Schönheit von Eule. Devon hatte das meiste geheilt und es waren nur noch einige Federn, die merkwürdig abstanden und eine kahle Stelle. Doch die Tinktur vom Tränkemeister half dort schnell aus.

Dobby erschien auf Harrys Rufen und freute sich, seine weiße Freundin zu sehen. Er beteuerte immer wieder wie leid es ihm täte, dass er sie nicht gefunden habe. Harry bat ihn Hedwigs Käfig aus dem Ligusterweg zu holen und in seinem Zimmer auf den Schreibtisch zu stellen. Mit frischem Wasser und Köstlichkeiten, die Hedwig gerne fraß. Aber bitte nichts Lebendiges! waren die letzten Worte bis Dobby verschwand.

„Was? Ich möchte eigentlich nicht sehen wie Hedwig eine Maus frisst,“ bekräftigte der Junge und nahm sich etwas von den belegten Broten, die auf der Tafel standen. Er hatte sich zwischen Sev und Devon niedergelassen, als sie noch seine Eule behandelten. Ab und zu reichte er ein Stück von der Wurst an Hedwig weiter, die gierig daran knabberte und alles hinunter schlang.

Anarie verabschiedete sich bei Zeiten, sie wollte wenigstens einmal am Tag mit Tatze selber Gassie gehen. Blaise schloss sich allerdings an. Sie sagten beide nichts, genossen die sternenklare Nacht, die angenehme Kälte. Tatze suhlte sich wie immer im Schnee, als könne er so die Farbe seines Fells verbannen.

Harry fragte Godric, ob sie ihn erst nach Weihnachten entbannen könnten. Dieser bejahte und Harry umarmte ihn stürmisch. Nur um gleich darauf rot zu werden und eine Entschuldigung zu stammeln. Ric lachte herzlich und wuschelte ihm durch das schwarze Haar. Der Held der Nation verabschiedete sich und kümmerte sich um seine Eule. Er sprach mit ihr und gab ihr viele Streicheleinheiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MikaChan88
2013-04-17T20:31:47+00:00 17.04.2013 22:31
total super kapi ^-^
Von:  Corabora
2013-03-09T17:02:13+00:00 09.03.2013 18:02
Hi,

ich muss sagen als ich heute nach hause kam und meine e-mails checkte
war ich äußerst freudig überrascht als ich ich den Fanfiction Alarm gesehen hab. :)

Super dieses Kapitel wie auch alle anderen vorher.
Hoffe das bald wieder ein neues Kapitel kommt,
mach weiter so!!!!!!!!!!!

Ich werde auf jeden Fall warten :)

Liebe Grüße
Corabora


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