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Stalking

Dein Herz gehört mir!
von

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Myrja - der Zeitpunkt ist niemals gut

Ich war nervös, wie bei einem Date, als ich abends vor der Disko stand. Meine ‚Freunde‘ hatte ich überreden können hier feiern zu gehen, mit dem Wissen, dass David auch öfters hier war. Sie hielten nicht viel von ihm, aber sie schwiegen darüber. So, wie man darüber eben schweigen konnte. Natürlich lästerten sie, er habe kein Geld und sei nicht hübsch – aber wollte man das von einem Mann? War nicht die Liebe wichtiger als Reichtum und Aussehen? Es war mir egal, was sie über ihn sagten, solange sie es für sich behielten und er es nicht erfuhr, war mir alles egal. Sie sollten stillschweigen darüber bewahren wer ich war – denn ich wollte sehen, wie er mit anderen Frauen umging. Natürlich musste ich dazu so verborgen sein, dass er mich nicht bemerkte, sonst könnte ich nur das Spiel sehen, was er mir vorspielte. Aber ich wusste, dass er mich niemals betrügen würde. Außerdem würde Timo auf ihn aufpassen. Dachte ich zumindest noch, als ich in den stickigen Raum hineinging.

Als ich heraus kam war ich wütend – nicht nur, dass David nicht da war, nein man hatte es auch gewagt mich anzumachen. Die eigentliche Krönung aber war, dass Timo – Timo! – mit einer ihm wildfremden Frau herum gemacht hatte. Dabei war ich mir 100 % sicher gewesen, dass er sich in die Eine verliebt hatte. Hatte er sie so schnell aufgegeben? Oder war das seine Reaktion, darauf, dass ich ihm gedroht hatte? War das seine Art zu sagen, dass er sich nicht unter kriegen ließ? Wenn, dann war er erbärmlich. Jemand hielt mich am Arm fest ich drehte mich um. Und dann blieben mir die bösen Worte, die ich sagen wollte, im Hals stecken. David. Wieso war er hier? „Sorry, hab dich wohl verwechselt.“ Er ließ mich los und drehte sich um. Ein Teil von mir wollte ihm nachrennen und ihn aufhalten. Der andere sagte mir, dass er mich ärgern wollte und ich ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen sollte – indem ich mich spielte. Ich drehte mich um und ging nach Hause. Herausforderungen muss man annehmen!
 

~~~Davids Sicht~~~
 

Es war ein Experiment, was ich machen wollte. Eine wahnwitzige Idee, die mir vielleicht helfen konnte, damit Timo nicht so leiden musste. Doch, war es das Richtige? Ich fühlte mich so dumm und so schäbig, als ich die ganzen Frauen antippte, und ihnen immer und immer wieder sagte, dass ich sie verwechselt hatte. Bei keiner fiel mir etwas auf, ob sie sich irgendwie merkwürdig oder auffällig verhielt. Aber mein Kopf war so wie so nicht bereit dazu, irgendetwas aufzunehmen. Natürlich blieben mir ein paar Gesichter in Erinnerung, aber mehr schemenhaft, als das ich diese wirklich sah. Dass Jan und Juri für mich mit beobachteten und Frank sich um Timo kümmerte, hatte ich vollkommen verdrängt, als ich mich auf eine Bank fallen ließ. Die Sterne funkelten und ich freute mich, dass man sie hier sehen konnte. Ich beobachtete sie. Könnte doch nur ein Stern einen Wunsch erfüllen, dann würde ich mir Wünschen, dass dieses Mädchen aufhört und das wir alle wieder normal leben können. Alle. Aber was war schon Wunschdenken. Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Es machte mir Angst, dass dort draußen jemand war, der meine Nummer hatte und meinem besten Freund ernsthaft drohte. Jemand, der dachte, dass ich sie lleben würde. Waren Menschen oder Mädchen wirklich so beschränkt? Gab es denn nichts außer Hoffnung und falsche Gefühle? Warum klammerten sie sich in einem bestimmen Alter an ‚Stars‘? Ich war doch auch nur ein Mensch, mit Gefühlen. Der Angst hatte, der lieben wollte, der Leben wollte – ohne die Furcht jemandem weh zu tun, ohne es zu wissen. Ich schloss meine Augen. Aber wir hatten uns dieses Leben ausgesucht – hatten wir das? Wussten wir in unserem jugendlichen Leichtsinn überhaupt, was wir taten? Was wir da genau mit unserer Zukunft und unseren Leben machten? Hatten wir es weggeworfen? Oder hatten wir sinnvolle Erfahrung gesammelt? „Ist dir nicht kalt?“ Ich schaute auf. Eine junge Frau hatte neben mir Platz genommen – hatte ich sie eben angesprochen? Ich wusste es nicht mehr. Ich wusste gar nichts. „Nein.“ Ich log in diesem Moment nicht, denn die Kälte, die sie meinte, spürte ich schon längst nicht mehr. Ich war schon erfroren. Ihr besorgter Blick traf meinen. „Ich denke du erkältest dich noch, und ob das so gut wäre ist fraglich.“ Sie legte den Kopf leicht schief und lächelte mich unsicher an. Ich lächelte zurück. „Wie heißt du?“ „Myrja.“ Ich streckte ihr die Hand aus. „Angenehm, ich bin David.“ Vielleicht war es nicht der beste Zeitpunkt um eine Frau kennen zu lernen, aber in diesem Moment hätte ich alles vergessen. Ihre Augen hatten mich gefangen. Augen, diese funkelten, wie die Sterne, die ich so bewundert hatte.
 

Es gab Dinge im Leben, denen sollte man nicht trauen. Es gab Schafe im Wolfspelz ebenso wie es Wölfe im Schafspelz gab – jedoch unterschieden sie sich gewaltig. Die einen waren harmlos und wollten sich nur verstecken, die anderen waren gefährlich und wollten töten. Dennoch ging es bei beiden nur ums überleben. Nun stellt sich die Frage – wer hat mehr recht zu leben? Das Schaf, dass friedlich auf der Weide frisst, oder der Wolf, der das Schaf reißt. Die Antwort ist einfach – beide. Denn ohne sie wäre das Gleichgewicht nicht ausgeglichen. Und ein unausgeglichenes Gleichgewicht kippt zu einer Seite über und dann ist etwas zu viel da und das im Nachteil wird entweder komplett zerstört oder wehrt sich so heftig, das alles zerstört wird. Wer will schon in einer eintönigen Welt leben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-11T14:15:57+00:00 11.03.2010 15:15
mach es doch nicht so spannend!
ganz schnell weiter bitte!

mal sehen, was als nächstes passiert...


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