The Hunter
Die orange, rote Feuerkugel, auch unter dem Namen Sonne bekannt, verschwand hinter einem Wald, um das Ende des Tages ein zu läuten.
Endlich.
Jetzt fühlte er sich wohl.
Langsam durchquerte er den Wald. Nichts wurde ihm entgehen. Jedes kleine Geräusch, sei es noch so weit entfernt, nahmen seine empfindlichen Ohren war. Seine Augen nahmen jede Bewegung so gut war, als wäre es nicht dunkel. Diese Sinne würde er brauchen, um das zu finden was er suchte.
Nahrung.
Ein leichtes Lächeln umspielte Damons Lippen, als er einen gleichmäßigen Rhythmus wahr nahm. Einige Meter von ihm entfernt, lief eine Joggerin entlang.
Ihr dunkelbrauner Pferdeschwanz hüpfte hin und her. Sie schien sehr aufmerksam zu sein. Sie hatte nicht wie die gewöhnlichen Läuferinnen Kopfhörer auf oder Ohrstöpsel im Ohr. Ihre Augen huschten von der einen zur anderen Seite. Sie war nervös, was ja auch kein Wunder war. Schließlich trieb sich hier ein Raubtier herum. Ein Raubtier in Menschengestalt. Und wie jedes Raubtier manchmal, wollte er mit seiner Beute spielen.
Die junge Frau lief eine kleinen Berg hinunter, als wie aus dem nichts eine Krähe kam und einen Laut von sich gab. Die Joggerin wich vor dem Tier zurück. Dabei achtete sie nicht wo sie hin trat. Ihr Fuß landete auf einem Stein, der unter ihrem Fuß wegrutschte und dafür sorgte, dass sie ihr Gleichgewicht verlor. Sie schnellte mit den Händen zum Boden, um so den Aufprall etwas zu dämpfen. Ihr Oberkörper war unversehrt, doch ihr Bein war zur Seite geknickt als sie gefallen war. Etwas war gerissen.
“Fuck..Verdammt.” Sie legte die Hand auf ihr Bein und biss die Zähne zusammen. Woher kam dieser blöde Vogel?
“Entschuldigung, haben Sie sich verletzt?”
Die Joggerin blickte auf.
Vor ihr stand ein junger Mann.
Sie schätze ihn etwas älter als 20. Er war ganz in schwarz gekleidet. Als sie sein Gesicht musterte, blieb ihr für einen Moment die Luft weg. Die blauen Augen des Fremden beobachteten sie, wie ein Kind was skeptisch etwas neues ansah, als ob es wissen wollte, was als Nächstes passierte.
“Können sie aufstehen?” Seine Stimme erinnerte sie daran, warum sie auf dem Boden war. Zu erst probierte sie aus eigener Kraft auf zu stehen. Ein stechender Schmerz verriet ihr jedoch, das es ihr nicht wirklich gut ging und sie sich wohl oder übel wieder auf den Boden setzen musste. Aber es kam anders. Der Fremde legte ihren Arm um seine Schulter und legte seine Hand auf ihre Hüfte.
Es wunderte sie, das er sie einfach hochgezogen hatte und sie ohne Probleme stütze. Doch er half ihr nach Hause zu kommen. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
“ Ich kann Sie doch nicht so alleine zurück lassen.” murmelte der Fremde in ihr Ohr, bevor er sie aus dem Wald brachte.
Damon hatte Amber, die verletze Joggerin zu ihrem Haus gebracht, wo er sie ins Wohnzimmer brachte. Er setzte sie in einen Sessel. Ihr verletztes Bein legte er auf einen Hocker.
“Wo ist in diesem Haus Verbandszeug? Ich verbinde deinen Fuß, das wird reichen.”
“ Im Flur links, zweite Tür rechts. Unter dem Spülbecken im Schrank.”
Damon nickte und verließ den Raum. Nach kurzer Zeit kam er mit einem kleinen Koffer wieder.
“Vielleicht hätte ich doch an den Strand fahren sollen, dann könnte ich den Wellen lauschen. Die Fahrt wäre nicht mal lang gewesen etwas über 1 ½ Stunden. Ich liebe das Meer. Es ist groß, mächtig und frei. Sollte ich sterben, dann soll meine Asche ins Meer gestreut werden.”
Während Damon ihren Worten lauschte, krempelte er ihre Hose hoch. Vorsichtig tasteten seine Finger ihr Bein ab, damit er ungefähr wusste wie viel Verband er benötigen würde. Dabei entging ihm nicht, das die Verletzte ihn genau musterte. Seine Hände die wie Schmetterlingesflügel zärtlich über ihre Haut strichen. Seine Muskeln die durch das enge schwarze T-Shirt mehr als gut zu sehen waren. Seine Bewegungen die anmutig und geschmeidig waren, als ob sie nicht von dieser Welt seien.
Als Der Verband straff um ihr Bein gewickelt war und es keine lockeren Stellen gab, setzte sich Damon auf die Lehne des Sessels.
“So der Verband ist nun drum.” Damon sah Amber in die dunklen Augen und schenkte ihr ein Lächeln.
“Ich wie..” mit Daumen und Zeigefinger hielt er ihre Lippe zusammen, bevor er sie los ließ und seine Lippen auf ihre legte. Amber zögerte keinen Augenblick und erwiderte den Kuss.
Ihre Hand legte sie in seinen Nacken.
Innerlich grinste Damon. Sie hielt ihn für einen Engel, ihn der sie nach Hause gebracht hatte und sich um ihr Bein gekümmert hatte.
Vielleicht war er ja auch eine Art Engel. Doch seine Flügel waren alles andere als weiß. Sie waren schwarz. Ein Todesengel. Zu dem strahlte er das aus, nach dem sich jede Frau sehnte. Gier, Verlangen, das Gefühl von einer Art Sicherheit, Begierde und dem Wunsch nach Sex.
Für Damon war es so einfach sie um den Finger zu wickeln. Man konnte die Frauen auch als Motten ansehen. Die Tiere wurden vom Licht angezogen, wollten ihm nah sein, es berühren. Und wenn sie an ihrem Ziel waren starben sie.
Genauso würde es auch mit Amber sein. Damon schob seine Hände unter ihren Hintern und hob sie hoch. Die junge Frau, legte ihre Beine um seine Hüften.
Als Damon das Verbandzeug holen wollte, hatte er in, für seine Verhältnisse ‘normale’ Geschwindigkeit das Schlafzimmer gesucht, bevor er ins Bad im Erdgeschoss gegangen war.
Das Schlafzimmer befand sich im 1 Stock am Ende des Flurs. Die Matratze bog sich, als die beiden Körper darauf landeten. Damon löste den Kuss und sah in ihre dunklen Augen, wobei er sie anlächelte. Seine Hand wanderte über ihr Gesicht, streichelte ihre Wange.
Der Vampir beugte sich hinunter und ließ seine Zunge über ihren Hals entlang gleiten, wo er auch an ihrer Halsschlagader kam. Augenblicklich war sein Körper elektrisiert. Genau an der Stelle floss die Kostbarkeit, die für Damon Milch und Honig war.
Ein breites Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als er merkte wie er sich veränderte.
Er konnte fühlen, wie seine Zähne wuchsen, während sich sein Hunger regte. Seine Eckzähne wurden länger bogen sich, bis sie spitz, zierlich und scharf waren, wie die einer Raubkatze. Er mochte das Gefühl wie sie sich sanft in seine Unterlippe bohrten.
Amber die sich bis eben noch vor Glück unter Damon gerekelt hatte, sah den schwarzhaarigen Vampir jetzt mit weit aufgerissenen Augen an. Mit der Hand die eben noch zärtlich über ihr Gesicht gegangen war, hielt er den Mund zu und bog ihren Kopf zur Seite, so dass ihr Hals frei lag. Jetzt konnte Damon endlich seine Zähne in ihren Hals bohren. Haut wurde durchgetrennt,bis das warmes Blut an die Oberfläche kam, was Damon gierig trank. Es war wie schwerer Wein. Jeder Tropfen war eine Kostbarkeit und eine Verschwendung wenn er verschüttet werden würde.
Als Damon sich von Amber löste, sah er ihr Gesicht an. Die Augen weit offen an die Decke starrend. Der Mund geöffnet.
“Jetzt schau nicht so.” Der Vampir schloss ihren Mund und zog etwas an ihren Mundwinkeln herum so das sie ihn wieder anlächelte.
“Siehst du, sieht schon viel besser aus.”
Seufzend erhob sich der Vampir und ging Richtung Tür. Neben dieser war ein Bild von einem Strand zu sehen.
Sollte ich sterben, dann soll meine Asche ins Meer gestreut werden.
Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er von dem Bild zu der Toten sah.. “Honey, du bist genial.” Damon ging wieder zum Bett, wo er die tote Amber in die Decke und Bettlacken wickelte. Anschließend brachte er sie auf seinen Rucksitz, seines Autos und fuhr Richtung Strand. Dort würde man ihre Leiche erst gegen Mittag finden, wenn die Ebbe einsetze.
Und da man ihre Leiche dort finden würde, käme man auf die Idee die Bestie wäre weiter gezogen.
Es war perfekt.
