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Ein letztes Mal

von

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Lass mich fallen

Ich lass mich einfach fallen, ich lass den Regen regnen, und mach heut einfach frei, kein Mensch soll mir begegnen. Ich hab die Schnauze voll von diesem Leben und ich geh einfach weiter, denn ich will nicht mehr reden. Ich lass mich einfach fallen.
 

Als David am nächsten Morgen aufwachte, hoffte er irgendwie, dass er das von der letzten Nacht nur geträumt hatte. Aber als er sah, dass Jan und Timo in den provisorisch hergerichteten Bett lagen, seufzte er gepeinigt auf. Wenigstens die beiden schliefen noch tief und fest.

Vielleicht war das gut so, obwohl er jetzt gerne geredet hätte. Nochmal. Über das, warum er sie vor ein paar Stunden aus dem Bett geklingelt hatte. Klar waren beide muffig gewesen, aber sofort hergekommen. Er wäre das auch. Er hatte ihnen aufgemacht, sie hatten sich auf sein Bett gesetzt und Beide hatten sich um ihn gekümmert. Erstmal ohne, dass er ein Wort gesagt hatte.

Dann irgendwann hatte er einfach angefangen zu reden. Ohne Kassandra zu fragen. Ohne Natalia oder Halita Bescheid zu geben. Sie waren zwei seiner besten Freunde. Sie waren für ihn da. Jetzt. Und er hatte ihnen alles erzählt. Jan hatte ihn erstmal ausgelacht und Timo nur gegrinst. Das war so typisch gewesen und er selber hatte grinsen müssen. Doch nun war er wieder da, wo er gestern nicht war. In seinem Kopf gefangen und Gedanken, die ihn nicht weiter bringen würden, brachten ihn dennoch um den Verstand. Unweigerlich musste er an Timos Worte denken.
 

‚Müssen wir dich dann verehren, wenn du es schaffst? Oder darf ich dich weiterhin David nennen?‘
 

Er hatte ihm einen bösen Blick geschenkt und der Ältere hatte gelacht. Zu Halita und Natalia hatten Beide erstmal nichts gesagt, sondern nur gegrinst. Und er dann auch.
 

‚Zickenkrieg‘.
 

Von Natalias Anfrage hatten Jan und Timo ihn synchron jeweils eine Augebraue hochgezogen. Interessante Frau.
 

~~~Flashback~~~
 

„Hat sie nicht.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Oh Gott.“ „Sie sieht aus wie eine normale Frau.“ Jan legte den Kopf schief. „Ich dachte, sie gehört zu den Dämonen?“ Der Gitarrist verdrehte die Augen. „Sie ist halb Dämonin, halb Mensch. Und sie hat einen Menschlichen Körper.“ „Und sie will nun, dass du mit ihr schläfst?“ „Nein, sie will, dass ich es ihr erkläre, vielleicht zeige, sie wird mich nicht zwingen. Glaube ich.“ „Na dann viel Spaß, du bist ja so wie so Solo.“ „Jan! Er ist doch erst 21. Wer weiß, wie das mit der Verhütung ist.“ „Timo? Du bist nicht sein Vater.“ „Vielleicht nicht sein Biologischer, aber ich passe trotzdem auf ihn auf – wie auf einen Sohn.“ David brummte nur ein „Jetzt wird mir alles klar, ‚Bruder‘.“ Während Jan ein „Was bin ich dann? Seine Mutter?“ Woraufhin Timo einen Lachkrampf bekam und sich erst wieder beruhigte, als Jan sich schmollend hinlegte. „Wir sollten das morgen weiter besprechen.“ Danach hatten sie sich hingelegt. David hatte noch ein „Danke, Jan-Mama und Timo-Papi“ grinsend gemurmelt und Beide hatten ihm dafür seine Decke weggezogen, sich darauf aber kurz an ihn gekuschelt. „Weißt du David? Wir sollten Jan als Kind nehmen, ich bin der Vater und du die Mutter?“ „Warum bin ich das Kind? Nur weil ich der Jüngste bin?“ „Ne, aber du liegst in der Mitte.“ Timo‘s logische Schlussfolgerungen. Ein einer kurzen Weile war es ihnen zu war geworden, ehe sich jeder auf sein Nachtlager begab.
 

~~~Flashback Ende~~~
 

Seufzend stand er auf und öffnete das Fenster. Knapp 10 Uhr morgens und seine Eltern waren wohl schon arbeiten. Oder vielleicht hatten sie frei. Er wusste es nicht.

Er lehnte sich auf das Fensterbrett und schloss die Augen. Die kalte Luft von draußen tat ihm gut. Was würde Halita ihm wohl beibringen? Und was würde Natalia verlangen? Gestern Abend, bevor er die Beiden anrief, weil sie weg musste, hatte er ihr versprochen ihr dabei zu helfen und sie hatte ihm etwas über Dämonen erzählt.
 

~~~Flashback Gespräch mit Natalia~~~
 

‚Eigentlich unterscheidet sich bestimmt nicht viel zwischen der Fortpflanzung der Dämonen und der des Menschen, vermute ich. Ich dürfte ein paar Mal zu Studienzwecken zu gucken, aber eigentlich, läuft das immer dann ab, wenn sie alleine sind. Also, wenn sie in ihren Höhlenhäusern sind. Immer, wenn aus einem Haus schreie kommen, weiß jeder, der diese hört, dass man lieber nicht stören sollte. Diejenigen, die es studieren, sitzen hinter einer Wand, die durchsichtig ist, die das Paar, was den Akt vollzieht aber als ganz normale Wand sieht. Die Paare, die das machen, wissen, dass sie beobachtet werden und das macht sie noch wilder aufeinander. Weibliche Dämonen, wir nennen sie Heras, liegen immer unten. Männliche Dämonen, die Dynlos, immer oben. Die Heras liegen meist auf dem Boden, nackt und tun so, als ob sie schlafen. Die Dynlos, macht das wohl an, und viele schleichen noch nackt und die ‚Schlafenden‘ Heras herum. Bis sie sich dann urplötzlich sich auf sie legen, mit ihren vollem Gewicht und den Akt vollziehen. Und dann schreien die Heras immer und wehen sich spielerisch. Sie weinen, für Heras tut der Akt nämlich ein wenig weh. Dynlos haben ein mit leichten Stacheln besetztes Geschlechtsorgan, und Heras spüren diese stacheln natürlich. Dennoch finden sie es geil, nicht selten wollen sie direkt noch mal. Ich habe ehrlich gesagt, Angst davor, denn ich habe einen Menschlichen Körper. Heras sind nicht nur größer als ich, sondern auch anders gebaut. Die männlichen Geschlechtsteile sind ungefähr so.‘
 

~~~Flashback Ende~~~
 

Uns dann hatte sie es ihm gezeigt und er hatte sie bestürzt angesehen. Dreimal so groß wie bei einem Menschen. Sie hatte ihm Leid getan. Sie tat ihm immer noch Leid.
 

„Morgen, David. Wie ich sehe, hast du besucht?“ Halita saß urplötzlich neben ihm auf der Fensterbank. „Wie kommst du hierher?!“ „Ich bin geflogen, und dann werde ich unsichtbar. Meine Engelsflügel kann ich einziehen, die sind jetzt in meinem Körper.“ Sie streckte ihm die Zunge raus. „Oh.“ Er musterte sie. „Sieht man aber nicht.“ Ein „Morgen.“ ließ Beide herum fahren. Jan hatte sich aufgesetzt und versuchte sich aus Timos Umarmung zu befreien. „Timo…lass los.“ „..scheln…“ Ein halb schlafender Timo kuschelte sich wohl eher noch fester an ihn. Halita lachte auf und Jan wurde leicht rot. Klar, dass ihm das vor ihr peinlich war. Der Pianist lachte ebenfalls, erbarmte sich aber und kam zu der Rettung des DJs. Timo ließ ihn wieder willig los und erst, als David ihm ein Kissen zum kuscheln gab, gab er ruhe. Halita grinste. „Interessante Freunde hast du.“ „Also, das war alles Timos schuld.“ Beeilte sich Jan zu sagen. Sie lächelte lieb. „Normalerweise stellt man sich erstmal vor und zieht sich an.“ Sie sah an ihm herunter. Seine Boxer und das große Shirt zum schlafen waren zerknittert und er sah nicht gerade wach aus. „Ähm, ja, Sorry, ich bin Jan und äh..äh…“ Sie lachte, als er unbeholfen da stand. David saß auf dem Bett und beobachtete das ganze. Armer Jan.

„Ich bin Halita. Ich nehme an, er hat von mir erzählt?“ „Woher weißt du, dass er was erzählt hat?“ Sie grinste. „Erst anziehen, dann die Erklärung. Hopp, hopp.“ Und wie Jan plötzlich rennen konnte. David lachte und lehnte sich etwas zurück. Was wohl sein Fehler war. Wie er in der gelcihen Sekunde wusste, denn blitzschnell schellte ein Arm des Rappers hervor und zog ihn zurück aufs Bett. „Kuscheln.“ Brummte er inzwischen doch schon wachere. Halita lachte und David versuchte sich zu befreien. „Timo, das Fenster ist auf und es wird gleich ziehen, lass es mich wenigstens zu machen.“ „Nein.“ Dann wurde das Fenster zu gemacht und der Engel grinste. „Sehr anhängliche Freunde hast du, David.“ Timo hob verschlafen den Kopf.

„Hallo Halita, morgen und einen schönen Tag mit ihm. Hier.“ Timo gab ihn frei und David rutsche etwas weg. Timo schnappte sich wieder das Kissen und drehte sich um. „Und wehe einer weckt mich vor heute Abend.“ Leicht irritert wurde der Rapper von seinem besten Freund bedacht. Musste der angenehme Träume gehabt haben, wenn der so drauf war.

David beschloss Linke vorbei zu schicken um ihn zu wecken. Als Rache. Der bekam alles hin. Halita lachte noch immer und Jan schlich sich, inzwischen angezogen, ins Zimmer zurück. David nutze die Chance und schnappte sich seine eigene Kleidung. „Bin duschen.“ Jan starrte ihm hinter her nach den Motto ‚Du kann mich mit ihr und dem Kuschelmonster doch nicht alleine lassen?!‘ Anscheinend konnte es David wohl doch. „Also, ich denke du bekommst noch eine Erklärung von mir.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Der DJ erschrak sich und sprang an die wieder zue Zimmertüre. Halita lachte und Jan sah zum ersten Mal ihre Augen richtig. Wie David erzählt hatten, waren sie etwas besonderes.

Sie redete weiter. „David sah wie ein kleine Plappermaul aus, der sehr gute Freunde hat, denen er vertraut und sie das Geheimnis waren würden. Deswegen habe ich das eben gesagt. Ich hatte ja wohl recht.“ Der Angesprochene hatte sich soweit beruhigt, dass er es wagte sich von der Türe weg zu bewegen und ging langsam auf sie zu. Er war ein Stück großer als sie. „Du hast eine interessante Augenfarbe.“ Er kam ihrem Gesicht näher. Sie wich zurück. „Pass auf – komm nicht zu Nahe und schau nicht zu tief. Man nennt mich auch die Seelenfängerin. Selbst Engelsseelen verlieren sich in meinem Augen.“ „Ich habe keine Angst davor, ich glaube nicht daran. Andererseits, hätte mir jemand anderes als David von diesen Dämonen erzählt, hätte ich es auch nicht geglaubt. Wenn du es nicht willst. Aber darf ich nicht doch mal gucken?“
 

Wenn Jan seinen Hundeblick aussetzte, bekam er fast alles. So auch, diesen Blick, den sie ihm schenkte. Das erste Mal, seit sie auf der Erde war, schaute sie jemanden so intensiv in die Augen, weil sie es wollte. Halita konnte ihre Kräfte, als sie ein Engel war, relativ gut Kontrollieren, aber ein Restrisiko blieb immer. Und als man sie auf die Erde schickte, hatte sie sie noch weniger unter Kontrolle. Denn der, der sie kontrollieren konnte war verbannt worden, damit die Engel die Götter fürchteten. Und als sie nun Jan so ansah, spürte sie, wie ihr die Kontrolle entglitt.

Sie wollte weg schauen.

Sie sollte weg schauen.

Sie musste weg schauen.

Oder die Augen schließen.

Sie sollte.

Sie wollte.

Sie musste.
 

Doch es ging nicht.
 

Und so sah sie Jan an, welcher sie mit normalen, wunderschönen, einzigartigen blauen Augen zurück ansah.
 

Und sie las in ihnen.
 

Sie wartete, dass die Augen leer wurden.
 

Sie wartete.
 

Er kam näher. Und sie verlor die Kontrolle ganz.
 

Doch, es war anders. Es war, als ob sie ihr sanft aus der verkrampften Hand genommen wurde. Als ob ihr jemand die Last der Kontrolle abnahm. Jan würde seine Seele verlieren, weil sie die Kontrolle über ihre Kräfte nicht mehr hatte. Wer immer sie auch hatte – vielleicht konnte die Person Jan retten? Oder war es nur ein trügerisches Gefühl, weil sie ihn mochte? Auf eine Art und Weise, wie sie es nicht beschreiben konnte.



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