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Seelensplitter

von

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Ägypten XI: Das Opfer

„Aufstehen!“ Nefertitis Stimme war unangenehm schrill an diesem Morgen und Atem zog sich mit einem Stöhnen die Decke über seinen pochenden Schädel.
 

„Nefertiti?“ hörte Atem Hebas schläfrige Stimme neben sich. „Nefertiti! Was machst du in unserem Schlafzimmer?“ Hebas Schläfrigkeit schlug in Angst um und Atem hörte, wie Heba die Decken näher an sich zog.
 

„Deinen Schatz aufwecken, Heba! Set steht sich schon seit einer Stunde die Füße vor dem Schlafzimmer in den Bauch, aber es reagiert ja niemand auf sein Klopfen.“ Nefertiti packte Atems Decke und riß sie erbarmungslos fort. „Hoch mit dir!“
 

Atem faßte sich an den Kopf und zuckte vor dem hellen Sonnenlicht, das direkt auf seine noch geschlossenen Augen fiel, zurück. „Was ist denn los?“ brummte er.
 

„Er hat gestern ein bißchen zu tief ins Glas geschaut“, erklärte Heba und tätschelte Atems Schulter. „Mein armer Liebling.“
 

„Daß er einen Kater hat, merke ich auch selbst“, erwiderte Nefertiti irritiert. „Atem, in einer Stunde kommt deine syrische Braut und du hast noch nicht mal das morgendliche Reinigungsritual abgeschlossen.“ Sie ergriff Atems Arm und zog ihn resolut aus dem Bett. „Was macht das denn für einen Eindruck auf die Syrer, wenn der Pharao zur Begrüßung seiner neuesten Gemahlin zu spät kommt? Die politischen Konsequenzen...“
 

Atem ließ sich nur widerwillig aus dem warmen Bett und aus Hebas Nähe ziehen, aber er wußte, er hatte keine Wahl. Wie hatte er nur die Ankunft Prinzessin Merts vergessen können? Er hätte gestern abend wahrhaftig nicht soviel Wein trinken sollen.
 

„Set, die Kurzfassung des Rituals, wenn es geht“, bat Nefertiti und drückte Atem einen Schendit in die Hand. „Los, anziehen! Das nächste Mal schütte ich dir einen Krug Wasser über die Rübe, du Langschläfer.“
 

„Das sagt gerade die Richtige“, konterte Atem halbherzig, gähnte und zog sich den Schendit an.
 

„Set ist auch hier im Zimmer?“ Heba war geschockt und kroch sofort unter die Decken.
 

„Keine Sorge, ich sehe niemanden außer Ihrer Hoheit an“, erwiderte Set trocken.
 

„Du siehst meine Schwester an?“
 

„Da sie die einzig Bekleidete hier ist...“
 

„Los jetzt, Atem! Du kannst Set auch noch auf dem Weg zum Bad nerven.“ Nefertiti schob Atem mit einem genervten Gesichtsausdruck zu Set.
 

Atem erwiderte darauf nichts, sondern ließ sich von Set ins Bad führen. Eine Viertelstunde später wußte er, daß kaltes Wasser einem schmerzenden Kopf nicht zuträglich war. Sobald er die Prinzessin empfangen hatte, würde er sich noch etwas hinlegen. Am besten zusammen mit Heba. Je anstrengender oder schmerzhafter ein Tag war, desto mehr hatte Atem das Bedürfnis, sich eng an Heba zu kuscheln.

Eine halbe Stunde später war Atem eingekleidet und eilte zum Thronsaal, in dem die Prinzessin empfangen werden sollte. Dienerinnen und Diener verbeugten sich vor ihm kurz, kreuzte er ihren Weg, und setzten dann emsig ihre Arbeit fort, schließlich wurde jede neue Eheschließung des Pharaos im Palast abends mit einem Bankett gefeiert.
 

Vor dem Thronsaal erwartete ihn bereits Nefertiti mit ihrem Überwurf aus Straußenfedern, die Geierhaube auf dem Kopf. Sie grinste, als sie Atem sah. „Gerade noch geschafft“, zog sie ihn auf.
 

„Sicher. Wo ist Heba?“
 

„Er wartet schon im Thronsaal wie der Rest des Hofstaates und deine zehn Nebenfrauen.“
 

„Hast du ihnen gesagt, daß sie nicht wieder tuscheln sollen wie beim letzten Mal?“ Atem konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn die Nebenfrauen nichts besseres zu tun hatten, als die neue Braut schon am ersten Tag mit allem Klatsch des Palastes einzudecken.

Die letzte, die zwölfjährige Prinzessin Teti aus Mittani, war schon ohne dieses Trara vor Nervosität fast in Ohnmacht gefallen. Nachdem einige Nebenfrauen böse Kommentare, daß die Prinzessin besser ein Prinz hätte sein sollen, abgegeben hatten, hatte sie den ganzen Abend geweint und sich sehnlichst zu ihren Eltern zurückgewünscht. Neben des untragbaren Verhaltens der schuldigen Nebenfrauen ärgerte Atem es, daß der Großkönig von Mittani seine jüngste Tochter verheiratete, obwohl sie noch ein halbes Kind war. Er hatte die kleine Teti nach diesem katastrophalen Tag Nehebkas Obhut anvertraut und wie es schien, erholte sich das Kind jetzt einigermaßen.
 

„So wie du sie nach dem letzten Vorfall zusammengeschissen hast?“ Nefertiti hob eine Augenbraue und schüttelte den Kopf. „Die sind jetzt noch so verängstigt, daß sie bestimmt keinen Ton herausbringen werden.“
 

„Das wäre besser für sie. Wie alt ist noch mal Prinzessin Mert?“
 

„Sechzehn und laut den Berichten unseres Botschafters in Syrien ist sie reif genug für eine Ehe und von eher stillem Wesen.“ Nefertiti lehnte sich gegen die Wand und seufzte leise.
 

Wie Atem bemerkte, war es aber keine Geste aus Frust oder Langweile. So wie Nefertiti in die Luft starrte, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, wirkte sie viel mehr glücklich. „Ist dir etwas Gutes passiert?“ erkundigte Atem sich ruhig.
 

Nefertiti schreckte auf, dann schloß sie kurz die Augen und lachte. „Könnte man so sagen.“
 

„Verrätst du mir auch, was es ist?“ Atem trat lächelnd zu ihr und sah ihr in die Augen. Er konnte sich nicht erinnern, daß Nefertitis Augen in den letzten Jahren so gestrahlt hätten.
 

„Es ist noch nicht spruchreif“, erwiderte Nefertiti und legte kurz eine Hand auf seine Wange. „Ich verspreche dir aber, daß ich es dir als erstes sagen werde, wenn...“ Sie grinste schelmisch.
 

„Ich verlasse mich darauf, Schwesterchen.“ Atem sah sie warm an. Was konnte es sein, das Nefertitis Stimmung so hob? Im Nachhinein fiel ihm auf, daß Nefertiti bereits seit einigen Tagen zu Tagträumereien neigte, selbst während der Regierungsangelegenheiten, etwas, das sonst nur vorkam, wenn der Kornzähler des Reiches seinen halbjährlichen und furchtbar trockenen Bericht verlas.

Doch Atems Überlegungen wurden durch Siamuns Verlesen seiner und Nefertitis Titel unterbrochen. Das war das Zeichen für das Königspaar einzutreten. Für einen kurzen Moment erlaubte Atem es sich, Heba anzusehen, der an der Wand mit den anderen Beratern und einigen Beamten saß. Es fiel ihm schwer, seine Augen von Heba abzuwenden, der still und mit einem versonnenen Lächeln auf dem Stuhl saß, und wie Nefertiti gerade eben vor sich hinträumte.

Wenn die ganzen Eheschließungen nicht dem Machterhalt und guten politischen Beziehungen zwischen den Ländern dienlich gewesen wären, keine zehn Pferde hätten Atem dazu bringen können, noch mehr Frauen als Gemahlinnen anzunehmen.

Er ließ sich auf seinem Thron nieder und bereitete sich mental darauf vor, noch eine Gemahlin schonend daran zu gewöhnen, daß sie nie mehr als seine Freundschaft und schon gar nicht sein Verlangen besitzen könne. Es wurde wirklich ermüdend.
 

Siamun beugte sich zu Atem und wisperte: „Der Botschafter ist schon mit Prinzessin Mert und ihrem Gefolge eingetroffen. Ich habe den fertigen Kontrakt bereits hier.“ Er überreichte Atem den Vertrag, der die Bedingungen der Eheschließung enthielt.
 

Atem überflog das Schriftstück, dann nickte er. „Sie sind also auf alle unsere Bedingungen eingegangen. Diener!“

Ein Diener erschien mit gesenktem Kopf neben Atem und präsentierte dem das Schreibwerkzeug.

Atem nahm den Stift aus Schilf, tauchte ihn in schwarze Farbe und setzte seinen Namen unter das Schriftstück. Für Syrien würden zum einen die Prinzessin, zum anderen der Botschafter im Namen des Großkönigs die bindende Unterschrift leisten.

Siamun nahm das Schriftstück wieder an sich und blies über die Farbe, um sie zu trocknen. Dann nickte er auf eine Geste Atems den Wachen zu, die syrische Gesandtschaft einzulassen.
 

Leibwächter und Diener kamen zuerst, gefolgt vom syrischen Botschafter und seinen Gehilfen. Danach wurde eine Sänfte von sechs kräftigen Männern hereingetragen, durch dessen dünnen Vorhänge man die Umrisse einer Frau erahnen konnte. Zwei Flötenspielerinnen begleiteten die Sänfte mit sanfter Musik. Nach der Prinzessin kamen noch mehr Dienerinnen und Diener, die Hofdamen der Prinzessin, alle geschmückt und aufs Beste ausstaffiert zum Beweis für Syriens Reichtum. Ein Zug von Truhen, Kisten und Kästen bildete das Schlußlicht. Zum einen Geschenke für den Pharao, zum anderen die persönlichen Besitztümer, inklusive Mitgift, der Prinzessin. Es war ein Spektakel und es war nach zehn bereits vorhergegangenen nur noch langweilig.

Die Prozession kam vor dem Thron zum Stehen und die Flöten verstummten. Bis auf die Träger verneigten sich alle vor Atem.
 

„Willkommen in Ägypten und willkommen im Palast“, verkündete Atem mit gleichmütiger Stimme. „Seid alle aufs herzlichste als meine Gäste begrüßt.“
 

Der Botschafter richtete sich auf und lächelte angenehm. „Majestät, wir danken Euch für Eure Gastfreundschaft. Mein Herr läßt Euch die besten Wünsche ausrichten und hofft, daß Ihr mit seiner Tochter, Prinzessin Mert, glücklich und zufrieden werden möget. Sie soll Euch viele Kinder gebären, großer Pharao.“
 

Atem war davon überzeugt, daß er nicht der einzige am Hofe war, der die letzte Aussage als außerordentlich witzig empfand, aber anmerken ließ er sich das nicht. „Ich danke deinem Herrn, Botschafter. Ich verspreche, seiner Tochter soll es als meiner geliebten Gemahlin an nichts fehlen. Sie soll glücklich und zufrieden an meinem Hofe leben.“
 

Der Botschafter verneigte sich erneut, dann wandte er sich an Nefertiti: „Königliche Hoheit, meine Herrin wünscht Euch Gesundheit und ein langes Leben und bittet Euch, ihre Tochter wie Eure liebste Schwester anzunehmen.“
 

„Ich danke deiner Herrin, Botschafter, und entbiete ihr meine besten Wünsche“, erwiderte Nefertiti freundlich. „Prinzessin Mert soll ein Mitglied unserer Familie sein, eine Schwester für uns alle.“
 

Der Botschafter verneigte sich vor Nefertiti. Dann winkte er den Trägern zu und sie stellten die Sänfte vorsichtig ab.

Atem erhob sich und stieg gemessenen Schrittes die Stufen hinunter, um vor der Sänfte anzuhalten. Eine Hand von einem helleren Braun als Atems wurde zögerlich aus der Sänfte gestreckt. Atem nahm die Hand und half der Prinzessin beim aussteigen.

Prinzessin Mert hatte lange, hellbraune Haare, große, braune Augen und ein liebes Gesicht. Sie war etwas kleiner als Atem, aber der wußte, daß sich das noch ändern konnte. Bereits zwei seiner Gemahlinnen waren innerhalb des letzten Jahres noch größer geworden als er und eine dritte schickte sich gerade auch dazu an. Sobald Prinzessin Mert ausgestiegen war, schlug sie die Augen nieder und verneigte sich. „Mein Pharao“, grüßte sie leise.
 

„Seid gegrüßt, Prinzessin Mert“, erwiderte Atem den Gruß steif, bevor er ihr den Arm anbot. Sie hängte sich bei ihm ein, aber sah ihn weiter nicht an. Atem nahm an, daß auch sie wie Teti sehr nervös sein mußte, auch wenn sie es besser verbergen konnte.

Atem nahm mit ihr Aufstellung vor dem Thron und stellte ihr Nehebka, Nefertiti und die anderen Nebenfrauen vor, danach Siamun, die Erwählten Priester und andere wichtige Personen, darunter auch Heba, die kamen, um dem Pharao und seiner neuesten Frau die Ehre zu erweisen.
 

Mert grüßte jeden mit leiser, angenehmer Stimme. Nur bei Heba stahl sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. „Prinz Heba“, grüßte sie erfreut. „So stehen wir uns doch einmal gegenüber.“ Seine Blindheit schien sie entweder nicht zu bemerken oder sie überging sie einfach.
 

Heba errötete und räusperte sich. „So ist es, Prinzessin Mert. Ich wußte nicht, daß Ihr... Meinen Glückwunsch.“
 

„Ich danke Euch“, erwiderte Mert.
 

Atem wußte nicht, was dieser Austausch bedeuten sollte, aber im Moment konnte er weder Mert noch Heba vor dem versammelten Hof fragen, also verbarg er seine Überraschung und hob seine Fragen für später auf.

Nachdem auch der letzte nach einer Stunde seine besten Wünsche ausgesprochen hatte, überließ Atem Mert leichten Herzens der Obhut Nefertitis und Nehebkas. Bis jetzt hatte keine der Nebenfrauen sich danebenbenommen und er hoffte, das würde so bleiben. Seine Beziehung mit Heba war eine Sache, die er selbst Mert in Ruhe unter vier Augen mitteilen wollte.

Sobald er noch zwei Unterschriften geleistet hatte, entfloh Atem dem Thronsaal. Er brauchte nicht lange zu warten, bis Heba sich mit ihm in ihren Gemächern traf.
 

„Wie gefällt sie dir?“ erkundigte sich Heba und setzte sich neben Atem auf die Liege in ihrem Wohnzimmer.
 

Atem zuckte mit den Achseln, bevor er hastig hinzufügte: „Sie scheint nett und ruhig zu sein. Hübsch ist sie auch. Ich hoffe, sie wird sich hier nicht allzu sehr langweilen.“ Manchmal vergaß er selbst noch, daß Heba seine Gesten und Mimik nicht sehen konnte. Andererseits schien es ihm, daß Heba aus ihm einen Reder gemacht hatte, nicht als Politiker, sondern als Privatperson.
 

„Hm“, war Hebas einzige Reaktion.
 

„Woher kennst du sie?“ konnte Atem seine Neugier nicht mehr bezähmen.
 

„Ach, weißt du...“ Heba wand sich unter Atems Blick wie ein Kaninchen im Halt der Schlange. „Es ist mir peinlich... Sie... Wir... Mein Vater hatte mich so gut wie mit ihr verlobt, bevor Antes die Macht an sich riß“, erklärte er schließlich errötend.
 

„Also kennst du sie? Warum hast du nichts gesagt.“
 

„Ich habe damals nur ein Bild von ihr gesehen. Mein Vater sagte, sie würde gut zu mir passen.“ Heba senkte den Kopf. „Ich wußte nicht, daß deine Braut Mert ist. Du hast immer nur gesagt, daß sie eine syrische Prinzessin sei, dabei hat der Großkönig ein gutes Dutzend Töchter, wenn mich nicht alles täuscht. Ich konnte nicht wissen, daß sie es ist.“
 

„Oh“, erwiderte Atem nur. Er zog Heba, der beruhigt seufzte, in seine Arme. „Du hättest mir das sagen können, weißt du?“
 

„Entschuldige. Aber ich war damals neun Jahre alt. Heiraten war für mich eine Sache, die ich damals gar nicht wollte und auch nicht verstanden habe. Ich muß ehrlich sagen, daß ich seit Jahren nicht mehr an Mert gedacht habe.“ Heba drückte Atem einen kleinen Kuß auf die Wange. „Tut dir dein Kopf noch weh, mein Liebster?“
 

„Nicht mehr“, beruhigte Atem Heba. „Ich verstehe, was du meinst.“ Dennoch kam eine Frage in Atem hoch, die er vorher noch nie bedacht hatte. Er hatte immer vorausgesetzt, der einzige Geliebte zu sein, den Heba je gehabt hatte. Aber Heba hatte gesagt, er würde sich auch zum weiblichen Geschlecht hingezogen fühlen. „Ich hoffe, du nimmst mir diese Frage nicht übel, aber... Warst du je verliebt, bevor du mich getroffen hast.“
 

Hebas Gesicht zeigte Verwunderung, dann dachte angestrengt nach. Es war mehrere Minuten lang still.
 

„Nun?“ drängte Atem. „Das kann doch keine so schwere Antwort sein.“
 

„Wahrscheinlich nicht“, erwiderte Heba leise. „Die Frage kommt nur so plötzlich. Nein, verliebt war ich nicht. Da war nur dieses Dienstmädchen, etwas älter als ich, sie hat mir immer das Essen gebracht. Sie hatte eine süße Stimme und... und ich habe ihr immer gerne zugehört. Ich habe wohl etwas für sie geschwärmt.“ Er lächelte leicht. „Ich hab aber nie etwas zu ihr gesagt und sie... sie hat geheiratet und ist fortgegangen.“
 

„Du hast für sie wegen ihrer Stimme geschwärmt?“ Atem lachte. „Das ist süß.“
 

„Deine Stimme ist wunderschön“, erwiderte Heba und biß sich auf die Lippen. Ein verträumter Ausdruck erschien in seinen Augen während seine Wangen sich röteten. „Ich könnte dir ständig zuhören. Wenn ich dich nicht höre... Das mag ich nicht. Ich will deine Stimme hören. Sie ist so warm und so zärtlich. Und wenn wir miteinander... Wenn wir uns lieben... Da macht deine Stimme mich immer ganz... Wenn sie so tief wird...“ Er wurde noch röter. „Das ist immer so schön.“
 

Atem zog Heba wieder näher und küßte ihn. Atems Lippen glitten sanft über Hebas, rieben sich leicht an der rosigen Haut und er lächelte. Natürlich mußte Heba Atems Stimme lieben, war es doch das, womit Atem ihm die meisten Gefühle übermittelte. Heba konnte ihm ja nicht einfach ins Gesicht sehen. Ein Gedanke kam Atem und erstaunt, aber langsam löste er sich von Heba. Wie hatte er das übersehen können? Plötzlich ergab die Geschichte für ihn einen Sinn.
 

„Was ist?“ fragte Heba und streichelte über Atems Wange.
 

„Das ist es also, nicht wahr?“
 

„Ich weiß nicht, was du meinst, Atem.“
 

Atem zog Heba näher und wisperte in Hebas Ohr: „Heba, willst du nicht, daß ich dich mit dem Mund zwischen den Beinen verwöhne, weil du mich dann nicht hören kannst?“ So wie Heba sich in Atems Armen versteifte, wußte er, daß er direkt ins Schwarze getroffen hatte.
 

„I-ich... ich h-hatte Angst, daß du mich ausl-lachst, wenn ich dir das s-sage“, erwiderte Heba fast schon zu leise.
 

„Ich würde dich nie auslachen. Versprich mir, daß du in Zukunft immer ehrlich bist.“ Atem streichelte über Hebas verspannten Rücken. „Ich habe mich immer gesorgt, ob du mir nicht genug Vertrauen schenkst, um das zu tun.“
 

„Ich versprech’s dir. Ich vertraue dir“, erwiderte Heba. „Aber manchmal bin ich mir unsicher, ob du verstehen kannst...“
 

„Wenn du es mir so schön erklärst, wie vorhin die Sache mit meiner Stimme, werde ich es schon verstehen.“ Atem stupste mit seiner Nase Hebas an und lachte glücklich. „Wenn ich dir verspreche, daß ich mit dir rede, wenn ich dich verwöhne, würdest du es mich dann versuchen lassen?“
 

„Du... du meinst, wenn du... Pause machst beim...?“
 

„Ja.“
 

„Ja.“
 

Atem knabberte leicht an Hebas Ohrläppchen. „Ich hätte auch noch einen Wunsch“, wisperte er. „Würde es dir was ausmachen, einmal mich zu nehmen?“
 

Heba löste sich etwas von Atem und blinzelte verwirrt. „Ich dachte, das willst du nicht? Du hast nie etwas deshalb gesagt.“
 

„Weil ich ein Idiot war“, erwiderte Atem und dachte an Pepis Rat. „Würdest du es tun?“
 

„Gib mir ein bißchen Zeit, ja? Ich muß mich nur erst an das alles gewöhnen.“ Heba umarmte Atem und barg sein Gesicht in Atems Halsbeuge.
 

„Sicher doch.“ Atem zog Heba mit sich auf die Liege, zufrieden und glücklich beim Anblick von Hebas strahlendem Gesicht. Alles war momentan perfekt. Alles war ruhig. Von jetzt an mußte es aufwärts gehen.
 

***
 

„Siamun, du sagtest, der Apophis-Kult hat sich nach all der Zeit wieder gerührt?“ Atem ließ sich auf seinem Stuhl am Kopf der Ratstafel nieder. Es waren inzwischen vier Tage seit seiner Eheschließung mit Mert vergangen. Die Nachmittagssonne fiel durch das hohe, kleine Fenster in den Ratsraum und stach unangenehm in den Augen.
 

„Ja, zumindest soweit wir es in Erfahrung bringen konnten“, erwiderte der Angesprochene. Er seufzte schwer. „Die Nachrichten sind furchtbar.“
 

„Etwas anderes war ja nicht zu erwarten“, sprach Akunadin ernst und die restlichen Erwählten Priester nickten.
 

Siamun entrollte einen Papyrus und räusperte sich. „Verschiedene Berichte aus dem ganzen Reich haben mich erreicht, daß junge Frauen, gerade im heiratsfähigen Alter, aber noch unverheiratet, verschwunden sind. Bis jetzt habe ich zwanzig dokumentierte Fälle, die alle demselben Muster folgen. Jedesmal berichteten die Familienmitglieder der Verschwundenen, daß diese abends ins Bett ging und daß am Morgen die Bettstatt leer war, selbst wenn das Mädchen mit Geschwistern oder Eltern im selben Raum schlief.“
 

Atem nickte, um Siamun zum Weiterreden aufzufordern. Natürlich gab es Ausreißerinnen, aber zwanzig Stück, die alle nach dem gleichen Muster verschwunden waren, klang nicht nach Zufall und reiner Rebellion gegen Eltern oder Vormund.
 

„Am Morgen erwachten die Hausbewohner alle mit einem schweren Kopf und nahmen einen intensiven Geruch von Weihrauch wahr“, fuhr Siamun fort.
 

„Die armen Mädchen“, murmelte Nefertiti und preßte eine Faust auf ihr Herz.
 

„Ich sehe da keine explizite Verbindung zum Apophis-Kult“, stellte Set kalt fest.
 

„Ich war noch nicht fertig“, erklärte Siamun und sah Set kurz mahnend an. „In jeder Bettstatt wurde eine abgeworfene Schlangenhaut gefunden. Wer außer den Apophis-Anhängern würde so etwas tun?“
 

Atem schwieg, während er über diesen Fall nachdachte, dann: „Auf jeden Fall nicht Bakura. Der ist viel zu sehr damit beschäftigt, unsere Getreidelieferungen nach Harda und nach Elephantine auszurauben. Wenn wir es nicht mit einem dritten Unruhestifter im Reich zu tun bekommen haben, bleibt nur der Apophis-Kult. Siamun, du sagtest, die Mädchen waren heiratsfähig, aber noch nicht vermählt?“ Siamun nickte. „Gibt es sonst noch irgendwelche Gemeinsamkeiten?“
 

„Die Mädchen stammen alle aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten“, erwiderte Siamun, nachdem er mit gerunzelter Stirn noch einmal den Papyrus überflogen hatte. „Arbeitertöchter sind genauso dabei wie Töchter aus Adelshäusern. Töchter von Fellachen, Handwerkern, Schreibern, Beamten, Priestern und so weiter ebenfalls. Auch gibt es keine auffälligen Gemeinsamkeiten in ihrem Aussehen. Klein, groß, dick, dünn...“ Siamun machte eine hilflose Geste.
 

„Es könnte ein Trick sein, um uns zu verwirren“, meinte Isis. „Um Unruhe zu stiften, damit sie uns angreifen können.“
 

„Hattest du eine Vision?“ erkundigte sich Schada.
 

„Nichts aussagekräftiges. Leider! Nur das Gefühl, daß es hier um mehr geht, als wir auf den ersten Blick sehen, war überdeutlich.“
 

Atem lehnte sich zurück. Worum ging es hier? Halicon und Tenghe konnten wirklich nur versuchen, das Reich in Aufruhr zu versetzen, um anzugreifen. Aber andererseits konnten sie sich auch auf eine wilde Jagd nach Schatten machen, während sie das Offensichtliche übersahen. „Wir sollten uns zuerst auf die einfachere Lösung konzentrieren. Die einzige Gemeinsamkeit der Mädchen. Sie alle waren unverheiratet und das bedeutet in vielen Fällen...“
 

„Sie haben noch nie bei einem Mann gelegen“, führte Akunadin Atems Gedanken zuende.
 

„Wofür braucht man eine solch große Zahl an Jungfrauen?“ überlegte Atem weiter laut.
 

„Das Offensichtliche?“ Set schnaubte angewidert. „Der Apophis-Kult leidet doch an Frauenmangel, nicht wahr?“
 

„Eine Möglichkeit. Eine andere wäre, daß sie die Mädchen für irgendein Ritual entführt haben“, äußerte sich Schada.
 

„Wenn es letzteres ist, dann ist es schwärzeste Magie“, erwiderte Siamun grimmig.
 

„Und dann sehen wir keine von ihnen jemals lebend wieder“, fügte Atem hinzu und biß die Zähne zusammen. Jahrelang hatten sie Tenghe und Halicon gejagt und jedem Hinweis nachgespürt und kaum etwas gefunden. Wenn die zwei sich jetzt so auffällig wieder meldeten, dann, weil sie große Pläne hatten. Das konnte nur das Schlimmste bedeuten, nicht nur für die entführten Mädchen, sondern auch für Ägypten. „Siamun, ich will wissen, ob es noch mehr verschwundene Mädchen gibt, die ins Muster passen.“
 

„Ja, mein Pharao.“
 

„Isis?“ Atem sah die Priesterin direkt an.
 

„Ich werde mein Bestes geben, uns neue Informationen mit der Millenniumskette zu besorgen, Majestät“, erwiderte sie.
 

„Am besten wäre es, wenn wir einen der Entführer fingen“, überlegte Schada laut und Karim nickte zustimmend.
 

„Gut, dann macht das zusammen mit Akunadin und Set, sollte es Hinweise auf eine weitere Entführung geben.“
 

„Ja, mein Pharao“, kam es einstimmig.
 

„Ihr seid entlassen.“ Atem machte eine Handbewegung. Während die Priester und Siamun den Ratssaal verließen, versuchte er, das Rätsel zusammenzufügen, das sich ihnen nun bot. So viele Mädchen... Was für Rituale gab es, die den Einsatz eines so großen Menschenopfers benötigten?
 

„Atem? Ich weiß, es ist etwas ungünstig, aber ich müßte mit dir reden.“ Nefertiti, die während des Rates kaum etwas gesagt hatte, saß noch immer an ihrem Platz und sah Atem flehend an.
 

„Ja, es ist wirklich ungünstig, Nefertiti. Können wir das später besprechen? Ich muß in die Bibliothek und recherchieren.“ Atem stand auf.
 

Nefertiti rutsche unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. „Aber Atem! Es ist auch wichtig und...“
 

„Es tut mir leid! Aber später wäre wirklich besser.“ Atem verließ das Zimmer. In Sekunden hatte er Nefertiti vergessen und war in Gedanken nur noch bei der Frage nach dem Ritual.

In der ruhigen Bibliothek roch es nach alten Schriften und Holz. Ein beruhigender Geruch, selbst wenn man Informationen über etwas so Unerfreuliches suchte. Schon bald war Atem in die Lektüre mehrerer Papyri über Magie versunken.
 

„Atem!“
 

Hebas zitternde Stimme zerriß seine Konzentration und er sah auf. „Heba, was...“ Er kam nicht weiter, denn mit Entsetzen sah er, daß Hebas Tunika blutbespritzt war und dicke Tränen aus dessen Augen liefen. Er klammerte sich mit aller Macht an seinen Stab, so daß seine Knöchel grünlich-weiß schimmerten.
 

„Bei allen Göttern, wer hat dir das angetan?“ Atem sprang sofort auf und nahm Heba bei den Schultern. Hastig wanderten seine Augen über Hebas Körper und suchten besorgt nach der Verletzung.
 

Heba schluchzte. „Es ist nicht mein Blut“, wisperte er gepeinigt. „Der Harem wurde angegriffen... Wir haben dich überall gesucht.“
 

Atem fuhr der Schreck in die Glieder. Wer griff den Harem an? Wozu? „Nefertiti wußte doch, daß ich hier bin“, antwortete er verwirrt und spürte plötzlich Angst in sich aufsteigen. Nein...
 

„Sie wurde... entführt“, würgte Heba hervor und krallte sich mit seiner freien Hand an Atems Tunika.
 

Atem roch das Blut und dachte an Nefertiti. Mit aller Kraft stützte er sich auf Heba, der mit einem leisen Keuchen in die Knie ging. „Meine Schwester... entführt?“ fragte er mit einer Stimme, die ihm nicht zu gehören schien.
 

„Ja, die Angreifer haben... sie haben drei deiner Nebengemahlinnen... und vier Dienerinnen... Die Wachen kamen zu spät...“ Heba stemmte sich gegen Atem bis sie beide wieder einigermaßen aufrecht standen. „Siamun sorgt sich um dich...“
 

„Gehen wir zu ihm“, war das einzige, was Atem noch sagen konnte. Gemeinsam eilten sie zum Harem. Das Gemeinschaftszimmer der Frauen war ein Anblick, der Atem in so wenigen Jahren leider viel zu vertraut geworden war. Blut war so weit das Auge reichte auf jede erdenkliche Oberfläche gespritzt. Am Boden lagen, inzwischen gnädig mit Leinentüchern abgedeckt, die Frauen, die den Angriff nicht überlebt hatten.
 

Siamun stand blaß in einer Ecke, aber als er Atem sah, breitete sich eine gewisse Erleichterung auf seinem Gesicht aus. „Pharao! Geht es Euch gut?“
 

„Wo ist Nefertiti?“ ignorierte Atem Siamuns Besorgnis.
 

„Sie wurde entführt.“ Siamun hob seine geschlossene Hand und öffnete sie.
 

Atem starrte für einen Moment verständnislos auf die Schlangenhaut, dann taumelte er. Ohne Hebas Stütze wäre er wohl hingefallen. „Nein...“ Das Wort war nur ein entsetzter Hauch.
 

„Isis sucht bereits nach Ihrer Hoheit“, versicherte Siamun. „Jeder, den ich entbehren konnte, sucht Nefertiti.“
 

Atem nickte und schluckte die Säure wieder hinunter. „Wie ist das passiert?“ Willenlos ließ er sich von Siamun und Heba aus dem Zimmer führen und setzte sich auf die nächstbeste Liege, Heba, den er nicht loslassen konnte, neben sich.
 

„Sie haben den alten Fluchttunnel benutzt“, erklärte Siamun.
 

Im Palast gab es mehrere Geheimgänge, um bei einer eventuellen Belagerung oder einem unvorhergesehenen Angriff zu fliehen. Einer davon führte direkt aus dem Harem. In diesem Falle hatte er aber die Angreifer hineingeführt.
 

„Tenghe“, sprach Atem aus, was sie alle dachten. Nur sie konnte solche Informationen an den Apophis-Kult weitergegeben haben. Nur sie würde die eigene Schwester auf die Liste ihrer Opfer setzen. Schwer stützte er seinen Kopf auf seine zitternde Hand und holte tief Luft. Das Blut stank noch immer und er hatte Mühe, seinen Mageninhalt unter Kontrolle zu bringen. „Wer sind die Toten?“ erkundigte er sich und stand auf. Er eilte zum nächsten Fenster und streckte keuchend seinen Kopf hinaus. Die heiße Luft brannte den Blutgeruch aus seiner Nase und das Druckgefühl in seiner Speiseröhre ließ nach.
 

Siamun war ihm zusammen mit Heba gefolgt und sah ihn besorgt und mitleidig an. „Vier Dienerinnen und die Prinzessinnen Meresankh, Seba und Abeteni“, erwiderte er.
 

Atem hatte mit den Prinzessinnen kaum ein Wort gewechselt, wenn es nicht gerade um Politik ging. Er hatte sie kaum gekannt, aber keine von ihnen war ein grundschlechter Mensch gewesen. Keine von ihnen hatte es verdient, auf so grausame Weise das Leben zu verlieren. Dasselbe galt für die Dienerinnen. Und wenn sie nicht rasch eine Spur fanden, würden Nefertiti und die entführten Mädchen das Schicksal der Nebenfrauen und Dienerinnen teilen. „Gab es Augenzeugen?“
 

„Prinzessin Mert und den Prinzen“, erwiderte Siamun und legte eine Hand auf Hebas Schulter. „Die Prinzessin wurde leicht verletzt, aber schwerer ist ihr Schock. Sie kann jetzt nicht sprechen. Heba?“
 

Der nickte und fuhr fort: „Nefertiti wollte mit mir sprechen. Sie sagte, es sei dringend, also kam ich her, um mich mit ihr zu treffen. Sie hatte mich gerade begrüßt, da fing eine der Frauen, Seba, glaube ich, zu schreien an. Nefertiti stieß mich nach hinten von der Liege, auf der wir saßen. Danach habe ich nur noch Geschrei und Kampfeslärm gehört.“ Heba zitterte und atmete tief ein und aus.
 

Atems Herz krampfte sich qualvoll zusammen. Heba hatte alles gehört und es sah nicht so aus als würde er das so schnell vergessen. „Was war mit Nefertiti? Hat sie etwas gesagt oder hat man zu ihr etwas gesagt?“ versuchte er, das Gespräch von den allzu blutigen Einzelheiten fortzuführen.
 

Heba warf Atem einen dankbaren Blick zu, dann antwortete er: „Nefertiti hat nach den Wachen gerufen und dann... Ich habe Weihrauch gerochen und dann hat sie nichts mehr gesagt.“
 

„Ein Einschläferungszauber“, mutmaßte Siamun. „Aber warum haben sie ihn nicht benutzt, um einfach den ganzen Harem einzuschläfern?“
 

„Entweder sie hatten dafür nicht genug magische Energie oder es war ihnen schlicht egal, daß sie unschuldige Frauen bei ihrem Angriff töten würden. Nach allem, was wir gesehen haben, paßt Letzteres nur zu gut zum Apophis-Kult“, erklärte Atem bitter. „Sie schrecken nicht vor dem Mord Unschuldiger zurück, da sie es für gottgefällig halten.“
 

„Das ist leider nur zu wahr“, stimmte Siamun zu und senkte bekümmert den Kopf.
 

„Das war noch nicht alles“, meldete Heba sich erneut zu Wort. „Einer der Attentäter sagte etwas davon, daß sie jetzt alles hätten. Danach sind sie alle gegangen.“
 

Atems Augen weiteten sich vor Schreck und er biß gewaltsam die Zähne zusammen. „Das heißt sie werden ihr Ritual sobald wie möglich durchführen“, stieß er hervor. „Wir brauchen schnellstmöglich eine Spur, Siamun, sonst...“
 

„Mein Pharao!“
 

Atem drehte sich um und erblickte Nehebka, die zitternd und mit tränenüberströmten Gesicht zu ihrer Gruppe gestoßen war. „Liebe Tante...“ Was sollte er ihr nur sagen? Er hatte nicht die geringste Ahnung.
 

„Es ist also wahr?“ fragte Nehebka mit bebender Stimme und die drei Männer nickten stumm. Sie schlug beide Hände vor den Mund und schluchzte gedämpft.
 

„Tante Nehebka, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Nefertiti gesund wieder nachhause zu bringen“, versprach Atem und nahm ihren Arm. „Du solltest dich setzen.“
 

Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte gequält. „Ich werde beten gehen, Pharao“, wisperte sie. „Bastet wurde meine Kleine anvertraut, also werde ich den Schrein der Göttin aufsuchen. Wir brauchen den Beistand jedes Gottes.“
 

„Prinzessin Nehebka“, versuchte Siamun sich einzumischen, aber die winkte ab.
 

„Nicht ich brauche Hilfe, sondern meine Tochter. Atem, bitte finde sie.“ Damit drehte Nehebka sich um und eilte davon.
 

Atem hätte ihr zu gerne Mut gemacht, aber der Schmerz, den er fühlte, verengte ihm die Brust. Wie mochte es dann erst Nehebka gehen? „Wir müssen...“, hub er an, wurde aber wieder unterbrochen. Diesmal war es Isis, die keuchend vor ihnen zum stehen kam.
 

„Was gibt es Neues?“ fragte Atem ungeduldig nach.
 

„Ich hatte eine Vision über unsere Feinde.“
 

In Atem keimte ein Hoffnungsschimmer. „Was hast du gesehen?“
 

***
 

Nefertiti schlug mit einem Stöhnen die Augen auf. Sie nieste, als sie Weihrauch roch. Für die Götter mochte der Geruch angenehm sein, aber sie hatte ihn nie sonderlich gemocht. Etwas piekste sie in die Wange und sie hob den Kopf. In dem schummerigen Licht konnte sie sehen, daß sie auf einem Strohlager direkt auf dem Boden lag. Sie setzte sich auf und griff sich mit einem Zischen an den Kopf, als das Blut schmerzhaft wieder nach unten floß. Wo war sie hier? Was war geschehen?

Nefertiti massierte ihre Schläfen, während sie sich umsah. Sie war in einem kleinen Raum ohne Fenster, nur eine schwache Öllampe hoch über ihr spendete etwas Licht. Die Wände bestanden aus dicken Steinquadern, deren Fugen so kunstvoll aneinandergefügt worden waren, daß noch nicht einmal eine Ameise durchgepaßt hätte, wie Nefertiti feststellte, als sie mit ihrer Hand über die Mauer fuhr. Ihr gegenüber war noch ein zweites Strohlager, aber es war leer. Ein Krug in einer Ecke war das letzte, was sich in diesem Zimmer befand.
 

Langsam erinnerte sie sich an das Geschehene. Da waren Männer in dunklen Kutten in das Gemeinschaftszimmer der Frauen gestürmt. Sie hatten Dolche und Schwerter gehabt. Nefertiti hatte nur daran denken können, daß Heba neben ihr ein viel zu gutes Ziel abgeben würde, also hatte sie ihn nach hinten außer Sichtweite der Fremden gestoßen. Atem hätte es nicht ertragen, Heba verletzt oder gar getötet zu sehen. Genauso wenig hätte sie es ertragen können, Heba, den sie im Stillen als ihren kleinen Bruder bezeichnete, in Gefahr zu sehen.

Sie zog ihre Beine an die Brust, legte ihren Kopf auf diese und versuchte, nicht die Fassung zu verlieren, als sie daran dachte, wie Meresankh mit aufgeschlitzter Kehle vor ihren entsetzten Augen zu Boden gestürzt war. Nefertiti konnte sich daran erinnern, daß sie etwas geschrien hatte, aber nicht mehr daran, was genau. Plötzlich war aus Rot Schwarz geworden und jetzt war sie hier.
 

Nefertiti stand schwankend auf und kurzzeitig glitt das Zimmer nach unten aus ihrem Blickfeld, dann hatte sie sich mit einem Blinzeln wieder einigermaßen gefaßt. Sie atmete mehrmals tief ein und aus. Was hatte ihr Lehrer für Selbstverteidigung immer gesagt? Ach ja: Bleib ruhig, bleib gefaßt. Solange du in Gefahr bist, ist Panik ein mindestens ebenso großer Feind wie dein Angreifer. Zusammenbrechen konnte sie immer noch, wenn sie in Sicherheit war.

Nachdem Nefertiti die Erinnerungen an ihre Entführung und die armen toten Mädchen vorerst verdrängt hatte, überlegte sie, was sie jetzt tun könnte. Sie ging zu der einzigen Tür des Raumes und untersuchte diese. Abgeschlossen und das Holz war hart und sicher sehr dick. Hier kam sie nicht heraus.
 

Ein Geräusch riß Nefertiti aus ihren Gedanken. Sie lauschte angestrengt, auf das Geräusch, das sich ihr näherte. Vielleicht kam jemand zu ihrem Gefängnis. Das könnte ihre Chance sein. Sie packte ihren engen Rock am Saum und zerriß den Stoff bis zu ihren Hüften. Ihre Hände schmerzten, aber jetzt würde sie rennen können.

Sekunden später preßte sich Nefertiti mit dem Rücken gegen die Wand. Wenn die Tür aufging, würde sie hinter dem Holz nicht zu sehen sein. Das mußte sie ausnutzen. Entschlossen faßte sie den, glücklicherweise leeren, Tonkrug noch fester, auch wenn der untrügliche Gestank von Urin und Fäkalien sie anwiderte.
 

Nefertitis Vermutung, daß man zu ihr unterwegs war, bestätigte sich, als die Tür ihrer Zelle aufgeschlossen wurde. Vorsichtig rutschte Nefertiti an der geöffneten Tür entlang. Ihr Herz klopfte so sehr, daß sie fürchtete, ihr Kerkermeister müßte es hören. Sobald sie einen Kopf sah, der hinter die Tür spähen wollte, nahm Nefertiti alle Kraft zusammen und schmetterte den Krug gegen den blassen Schädel. Scherben regneten zu Boden und der Mann fiel mit einem Stöhnen in die Zelle.

Für eine Sekunde blieb Nefertiti stocksteif stehen und wagte nicht zu atmen. Niemand kam hinter dem ersten Mann her, kein Geschrei ertönte. Vorerst war sie unentdeckt. Mit gelüftetem Saum stieg sie über den Mann, der entweder bewußtlos oder tot war und verriegelte leise die Tür hinter sich. Sie mußte weg! Jede Sekunde, die sie länger hier verbrachte, erhöhten die Möglichkeit, daß ihre Flucht entdeckt würde und dann... Das wollte Nefertiti sich lieber nicht ausmalen.
 

Mucksmäuschenstill huschte Nefertiti durch den Gang, bis sie an eine Abzweigung kam. Hier ging es einmal nach rechts und einmal nach links. Hektisch sah Nefertiti sich um, aber beide Gänge sahen für sich völlig gleich aus. Von jedem Gang gingen weitere Türen ab, sonst gab es nur noch Fackeln. Sie unterdrückte ein Schimpfwort. Wohin mußte sie gehen, um zum Ausgang zu kommen?

Nefertiti stützte sich an der Wand ab, als ihre zitternden Knie ihr beinahe den Dienst versagten. Nein, aufgeben durfte sie nicht. Sie mußte hier heraus, sie mußte dafür sorgen, daß dieses Schlangennest ausgeräuchert wurde. Vielleicht waren sogar die entführten Mädchen hier. Sie mußte Hilfe holen!

Dann spürte Nefertiti eine Bewegung an ihren nackten Knöcheln. Als sie an sich herabblickte, sah sie, daß ihr zerrissener Rock leicht hin- und hergeweht wurde. Sie hob eine Hand und spürte einen Luftstrom, der von rechts kam. Vielleicht fand sich dort der Ausgang. Sie wischte ihre schweißnassen Finger an ihrem Kleid ab, dann ging sie den rechten Gang hinunter. Sie lauschte angespannt auf jedes Geräusch und zuckte mehrmals zusammen, als sie glaubte, einen Schatten zu sehen.
 

Still bat sie Bastet um Unterstützung und versprach der Göttin reichlich Opfer, wenn sie sie nur lebendig hier herausführte. Der Luftzug wurde stärker und Nefertiti fand sich neuerlich vor einer Weggabelung wieder, diesmal waren es sogar drei Abzweigungen.

Wohin jetzt? Nefertitis Augen huschten nervös hin und her. Links war alles dunkel, rechts stand ein großer Krug am Anfang des Ganges. Der Luftzug schien aber direkt aus dem Gang vor ihr zu kommen und es wurde dort auch heller. Bevor sie weitergehen konnte, hörte sie das Quietschen einer Türe hinter sich. Ihr standen die Haare zu Berge.

Nefertiti sprang hinter den Krug und duckte sich so tief es ging. Sie hielt den Atem an als zwei Männer lachend an ihr vorbeigingen.
 

„Heute ist es also soweit?“ fragte der erste und rülpste.
 

„Ja und jetzt hör auf mit Saufen. Die Mädchen werden alle gerade in die Opferhalle gebracht. Dieses Miststück Tenghe zickt schon die ganze Zeit so rum, daß bloß nichts schiefgehen darf.“
 

„Tja... Warum mußte sie auch die Große Königsgemahlin erst heute entführen?“
 

„Na, du Depp, weil sonst der Pharao hier reinplatzen würde, bevor das Ritual abgeschlossen ist. So wird er wohl in jedem Fall zu spät kommen.“
 

Die beiden Männer lachten erneut und ihre Schritte und Stimmen verklangen im linken Gang.
 

Nefertiti atmete langsam aus. Ein Opferritual... Und das noch heute nacht. Wenn Atem wirklich nicht rechtzeitig kam, dann... Sie mußte etwas tun, um die Mädchen zu retten! Sie konnte diese doch nicht ihrem Schicksal überlassen!

Bevor sie aufspringen konnte, kam ihr allerdings ein Gedanke, der sie wieder ruhiger werden ließ. Opferrituale dieser Größenordnung mußten bis ins kleinste Detail perfekt sein. Das richtige Datum, die exakte Anzahl Opfer, die richtigen Sprüche zur richtigen Zeit. Konnte eine der Bedingungen nicht erfüllt werden, konnte einem der ganze Zauber um die Ohren fliegen. Wenn also nicht alle Opfer da waren, die alle die richtigen Anforderungen erfüllten, könnte Tenghe kein Ritual abhalten und die Mädchen würden überleben. Hoffentlich lange genug, bis Atem oder einer seiner Generäle hier eintraf. Wenn sie die Mädchen retten wollte, mußte sie entkommen.

Nefertiti nahm allen Mut zusammen und schlich sich in den mittleren Gang. Ihre weichen Schuhe aus Leinentuch machten kein Geräusch auf dem kalten Steinboden. Dafür konnte sie das hastige Schlagen ihres Herzens nur zu deutlich hören, das ihr sagte, daß sie fliehen und ihre Haut retten mußte. Sie mußte sich zwingen, um nicht zu rennen.
 

Vor ihr tauchte ein großer Torbogen auf, der, wie Nefertiti mit Grauen feststellte, mit diversen Reliefs von Apophis geschmückt war, der die Sonne oder haufenweise Menschen verschlang. Wie konnte man nur so einem grausamen Gott dienen? Nefertiti schauderte, aber es half nichts. Vorsichtig lugte sie in den dahinterliegenden Raum und erstarrte zur Salzsäule.

Der Raum hinter dem Torbogen war riesig und von ihrem Standpunkt aus konnte Nefertiti kein Ende erkennen. Die andere Seite verlor sich in Dunkelheit. Mondlicht fiel durch eine sicher vier mal vier Meter große Deckenöffnung in den Raum und erhellte einen Haufen Opfertische. Einer stand direkt unter der Öffnung und daneben wand sich eine steinerne Statue des Apophis, die lange Zähne zeigte.

Das mußte die Opferhalle sein! Nefertiti war direkt an den Ort gelaufen, von dem sie sich hatte fernhalten wollen. Sie konnte sich nicht mehr umdrehen, um ihren Fehler zu korrigieren, denn eine Dolchspitze bohrte sich geradeso so in die Haut ihres Halses, das es schmerzte, aber kein Blut floß.

Nefertiti blieb nichts weiter übrig, als still stehen zu bleiben, während aus den Schatten der Opferhalle Tenghe trat.
 

Tenghe klatschte mit einem spöttischen Lächeln langsam in die Hände. „Das war nicht schlecht! Eine äußerst mitreißende Vorstellung, Nefertiti.“
 

„Tenghe.“ Nefertitis Gesicht verdüsterte sich. Jetzt war alles, was sie noch tun konnte, auf Zeit zu spielen. „Du hast mich also beobachtet.“
 

Tenghe trat vor Nefertiti und musterte diese. „Du bist groß geworden. Und hübsch.“ Sie hob eine Hand und strich über Nefertitis Wangen. „Natürlich habe ich das. Hältst du mich für so naiv? Ich hatte schließlich denselben Lehrer wie du. Ich wußte, kampflos würdest du dein Schicksal, Apophis in diese Welt zu bringen, nicht akzeptieren.“
 

„Du willst Apophis auf unsere Ebene holen? Bist du des Wahnsinns?“ Nefertiti spürte wie eiskaltes Entsetzen ihre Adern durchspülte.
 

„Das spielt keine Rolle“, erwiderte Tenghe unbeeindruckt. „Wichtig ist nur die Ankunft unseres Herrn.“ Sie packte Nefertitis goldene Bänder, die um deren Hals lagen und riß sie einfach ab, während Nefertiti ein gequältes Keuchen ausstieß. Dann zog Tenghe ein Sklavenhalsband hervor und ließ es um Nefertitis Hals zuschnappen. „Du kannst sie jetzt loslassen“, wandte sie sich an den Mann hinter Nefertiti. „Holt die restlichen Mädchen, ich kümmere mich um unseren königlichen Gast.“
 

Die Klinge verschwand und Fußschritte entfernten sich schnell. Nefertitis kraftlose Finger zitterten.

„Wozu das alles? Wozu dieses ganze Morden?“ fragte Nefertiti verzweifelt. Sie erinnerte sich, daß es möglich sein sollte, mit genug Willenskraft die Einwirkung des Sklavenhalsbandes wenigstens zeitweise auszutricksen, aber so weich wie ihre Knie waren und wie erschöpft sie von ihrer angsterfüllten Flucht war, konnte sie nicht mehr genug Kraft aufbringen. Zeit... Zeit, bis Atem ankam... Mehr hatte sie nicht mehr als Waffe gegen ihre einstige Schwester.
 

„Warum nicht?“ erwiderte Tenghe. „Du würdest es ja doch nicht verstehen.“ Sie drehte sich um.
 

Nefertiti konnte nichts anderes tun, als Tenghe zur Saalmitte zu folgen, bis sie beide unter der Öffnung und vor dem Opfertisch standen. „Das bist nicht du! Halicon manipuliert dich. Er redet dir Lügen ein und...“ Sie verstummte als Tenghe in Gelächter ausbrach.
 

Tenghe lachte so sehr, daß sie sich krümmte und sich auf dem Opfertisch abstützen mußte. Mit einer Hand hielt sie sich den Bauch. Nach sicher zwei Minuten richtete sich wieder auf und wischte sich Lachtränen aus den Augen. „Du bist so herrlich naiv“, erwiderte sie nur. „Leg dich hin!“ befahl sie dann mit verärgertem Gesicht und deutete auf den Opfertisch.
 

Nefertiti schloß die Augen während ihr Körper sich von alleine auf den kalten, grauen Stein legte. So würde es also enden.
 

„Damit habe ich einundzwanzig Jungfrauen, eine davon von königlichem Geblüt. Alle Opferbedingungen sind erfüllt. Apophis wird bald hier sein.“ Tenghes Stimme klang zufrieden.
 

Nefertitis angstvolles Herz klopfte schneller, dann wieder langsamer. Sie dachte an ihr süßes Geheimnis im Palast. Sie dachte daran, daß sie es nie wieder sehen würde. Gleichzeitig beruhigte sie das Wissen, daß Tenghe scheitern würde. Heute Nacht würde Apophis nicht auf die Erde kommen. So bitter es war, daß zwanzig unschuldige Mädchen mit ihr sterben mußten, wenigstens einem konnte Nefertiti sich sicher sein: Daß der Rest Ägyptens in Sicherheit war.
 

„Wo ist Halicon?“ hörte sie eine Männerstimme wie von sehr weit her in ihr Bewußtsein dringen.
 

„Den brauchen wir jetzt nicht mehr“, erwiderte Tenghe mit einem boshaften Lachen. „Er hat seinen Zweck erfüllt. Alle Opfer sind hier, also laßt uns anfangen!“
 

Nefertiti dachte an Atem, an Heba und an ihr Geheimnis. Dann schlug sie tapfer die Augen auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nala
2012-03-05T12:51:22+00:00 05.03.2012 13:51
Hallo Schreiberlein,
erst hier an dieser Stelle finde ich diese FF, die mich bisher wirklich sehr mitgerissen hat. Es ist wundervoll, wie einfallsreich die Original-Story mit deiner Geschichte und der ägyptischen Kultur zusammenkommt. Ich muss sagen, ich habe durch deine FF viel gelernt, was Rituale, Götter und Schreibstil betrifft. Die Sprache und der Habitus deiner FF passen zu einer Geschichte über Pharaonen und Götter. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, was die gleichgeschlechtliche Liebe angeht, ob sie damals wirklich so verrucht war. Ich hatte in Erinnerung, dass die Ägypter da gelassener waren.
Was nun generell deine Geschichte betrifft, bin ich wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht. Mir hat es das Herz gebrochen, als herauskam, dass Heba blind ist, wie er unterdrückt wurde und ich war so gerührt, als er vor Hardas Soldaten trat und seine kleine Rede hielt. Meine bisher liebste Szene in der ganzen FF. Deine Kämpfe sind wunderbar geschildert, Atemus Gedanken und Empfindungen, seine Auseinandersetzungen mit so vielen Dingen [ich hab das Gefühl er braucht dringend einen Psychologen xD]. Ich liebe auch diese ganzen Verwicklungen und Übereinstimmungen, die in anderen FFs immer ein bisschen fehl wirken, ein bisschen lahm, aber hier drängt sich mir nichts auf, ich habe nicht das Gefühl, von irgendwelchen Zusammenhängen belästigt oder genervt zu werden ["Boah was, was hat denn Mai im alten Ägypten zu suchen.."]. Diese ganzen Charaktere hast du liebevoll eingeführt und sie sich entwickeln lassen und ich merke, dass du jede schätzt, dir zu jeder Person Gedanken machst und alles sehr detailliert ausgebaut ist.
Ich finde diese FF wirklich schön und ich hoffe, dass du fleißig weiter schreibst! ^^
Von:  Sunni
2012-02-21T22:16:10+00:00 21.02.2012 23:16
Hui, es geht weiter! Ich freue mich immer unheimlich auf ein neues Kapitel und dieses hat mich nicht enttäuscht :)

Die Ägyptenkapitel schreibst du eh immer wunderbar. Und in diesem baust du ja richtig Spannung auf - du bist richgitg fies xD
Da will man sofort Nerfertitis Geheimnis wissen und warum sie sich so sicher sein kann, dass nichts schlimmes passieren wird...

Die Atem/Heba-Szenen find ich ja imemr süß, aber diesmal war es doch besonders putzig, besonders, wie er das mit Atems Stimme beschrieben hat!
Gut fand ich auch, dass man mal Tenghe - wie meine Vorschreiberin schon meinte - in Aktion gesehen hat.

Alles in allem ein tolles Kapitel - ich will mehr :D

(Jaja, Komplimente im Überfluss~ Gewöhn dich dran, wenn du so weiterschreibst, bleiben meine Reaktionen zu den Kapiteln die gleichen xD)
Von:  Leuchtender_Mond
2012-02-19T21:24:19+00:00 19.02.2012 22:24
Was für ein fieser Cliffhänger am Schluss! Aber fangen wir vorne an...
Ein wirklich schönes Kapitel - und mit richtig Action, find ich gut! Dass das passieren würde, war ja schon angekündigt, traurig bleibt es natürlich trotzdem, auch, wenn ich glaube, zu wissen, woran Nefertiti da am Ende denkt...
Jedenfalls mochte ich die Atem-Heba Szene, ich fand sie wirklich süß. Die anschließenden Ereignisse (Tenghe in Aktion, wundervoll!) machen das Ganze natürlich erst so richtig spannend und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht!
Tatsächlich gefiel mir das Kapitel so gut, dass mir gar nichts weiter einfallen will und mir somit nichts bleibt als dir mein Kompliment auszusprechen und nun der Dinge zu harren, die da noch kommen =)


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