Zum Inhalt der Seite

You belong to me

(Ending)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

...that you love me

Kapitel 2: ...that you love me.
 

Serie: Gackt // Hyde

Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das Gleiche

gilt für sonstige Personen, die in der FF auftreten.

Autoren: Tenshis
 

Kommentar:

So und nun das allerletzte, der absolute Schluss von allem („Ein Trip ins Chaos“, „A Song of hopeless Love“ und „Concert of Masquerade“)

Es spielt also einige Monate nach der Konzerttour, wann genau das erfahrt ihr im Laufe des Kapitels.

Ein sehr trauriger Moment für uns Schreiber.

In Anbetracht der 5 Jahre, die wir mit dieser gesamten FF verbracht haben, wirklich ein seltsames Gefühl. Ein ziemlich großes Projekt, das anfangs eigentlich viel kleiner sein sollte. Aber es ist gewachsen, und nicht nur wir haben es großgezogen sondern auch alle Kommischreiber, die die letzten 5 Jahre dabei waren und uns immer wieder ermutigt haben weiter zu machen und bloß nicht aufzugeben. Nun ist unser Baby erwachsen *lol*

Es ist wirklich gerade so, als hätte man sein Kind in die Welt hinaus geschickt, damit es sein eigenen unabhängiges Leben führen kann. *heul*
 

So und damit wollen wir euch in das letzte Kapitel entlassen.

Wir hoffen euch haben unsere FF's gefallen. Einzeln und auch als ein ganzes.
 

PS: Das bestimmte Datum ist unserer FF angepasst und hat nichts mit der Realität zu tun. Ihr werdet es verstehen, wenn ihr gelesen habt.
 

Eure Tenshis

Bye Bye
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

17. August XXXX
 

In zweifelnde Gedanken versunken betrat er das große Schlafzimmer. Sein Blick traf sofort auf den breiten Sessel, der hinter einen kleinen Tisch stand. Dort saß Gackt, auf seinem Schoß den Laptop, die Hände regungslos auf der Tastatur, die Augen geschlossen. Er schlief.

Hyde musste schmunzeln, als er ihn so friedlich schlummern sah. Im Grunde war es tatsächlich eine Seltenheit, ihn schlafend zu erwischen, selbst für ihn, der schon so viele Nächte mit ihm geteilt hatte. Er war überrascht gewesen, als das Gerücht in Taiwan bestätigt wurde. Gezweifelt hatte er tatsächlich, dass die Leute die Wahrheit sprachen. Doch spätestens der gemeinsame Urlaub in Paris oder die verbrachten Wochen während der Japantour und auch die Tage dazwischen und danach hatten es zweifelsohne bewiesen.

Umso erstaunlicher waren solche Augenblicke.

Es war nun etwas länger als zwei Monate her, dass ihr Versteckspiel vor You aufgeflogen war. Wie vermutet, war nicht gleich alles wieder heile Welt zwischen den beiden Freunden. Obwohl You es nie wirklich zugegeben hatte, nagte die Erkenntnis, dass Gackt ihm eine wesentliche Sache über Monate hinweg verschwiegen hatte, noch einige Tage an dem großgewachsenen Gitarristen, ehe er sich von Chacha zu einen Gespräch hatte überreden lassen. Gackt hatte sich alle Mühe gegeben seinen Freund klar zu machen, dass er einfach nur dumm gehandelt hatte, dass er Angst hatte, dass er so etwas einfach nie wieder tun würde. Kindische Entschuldigungen, die nur minimal das geraderücken konnten, was zwischen ihnen schief gelaufen war. Obwohl alles nach der Bekanntgabe ihrer Beziehung so einfach schien, war der Weg, der danach kam, steiniger als beide es sich vorgestellt hatten.

Doch obwohl es tagelang unmöglich schien, bröckelte langsam die entstandene Distanz, ihre Zurückhaltung, ihre Abweisungen dem anderen gegenüber. Mittlerweile und nach viel zu vielen langen Wochen redeten sie wieder wie normale Freunde, taten Scherze und lachten miteinander, als wäre nie etwas geschehen. Zeit heilte eben doch viele Wunden, vorausgesetzt man blieb immer bei der Wahrheit.

Hyde lächelte, während er mit leisen Füßen auf den Sessel zuschritt.

Seine schlanken Finger ruhten tatsächlich noch auf den letzten Tasten die er gedrückt hatte, bevor er sich seiner Müdigkeit hatte geschlagen geben müssen.

Hyde blickte auf den Bildschirm.

„Ein Song“, murmelte er, dann fuhr sein Blick langsam in das schlafende Gesicht. Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und verdeckten sein linkes Augen. Sie waren so lang geworden. Das hatte er gar nicht bemerkt.

Er erinnerte sich an die Zeit, die noch gar nicht so weit zurücklag, gerade einmal ein halbes Jahr, als sie ihren gemeinsamen Song geschrieben hatten. Damals hatte er wohl genauso einsam in seinen Sessel gesessen und war irgendwann eingeschlafen, während er in seinen Träumen die traurige Realität widerspiegelnd erlebt hatte. Wenn er heute an diesen dummen Hyde dachte, der nicht einmal die Fähigkeit besaß, auf seine eigenen Gefühle zu vertrauen, schüttelte er vor Scham über sich selbst den Kopf.

Aber diese Zeit war lange vorbei. Nun stand er im Schlafzimmer des Menschen, den er über alles liebte. Er hatte es geschafft, das, was ihm letzten Sommer noch so unmöglich schien, wie ein kitschiges Märchen, in dem immer das Gute siegte, die Prinzessin ihren Prinzen bekam und die böse Hexe vernichtet wurde.

Dieser Prinz, den er für sich gewonnen hatte, saß direkt vor ihm, schlief friedlich im dunkelroten Sessel.

Er konnte nicht anders, als mit seinen Fingern über seine Wange zu streicheln. Er fuhr über die Haut, dann in das Haar, das er etwas zur Seite streifte.

In jenem Moment öffneten sich die Augen und trafen sofort auf den neugierigen Blick des Älteren.

Gackt blinzelte müde, bevor er dem anderen ein träges Lächeln schenkte, als hätte er nur kurz seine Augen zugemacht.

„Willst du gehen?“, murmelte er dann und gähnte.

Hyde schüttelte den Kopf. Der besorgte Gesichtsausdruck, war Gackt trotzdem nicht entgangen.

„Ich will gehen und doch irgendwie nicht“, seufzte er. Gackt sah ihn verwundert an, obwohl er wusste, woher diese Unsicherheit kam.

„Was ist los? Verhält sich denn so ein frischgebackener Papa?“ Gackt stellte den Laptop auf den Tisch, fasste nach seinem schlaff herunterhängenden Arm, nahm die linke Hand in seine und zog den Älteren auf seinen Schoß. Verblüfft blickte Hyde in das Gesicht, das ihn auf fast gleicher Höhe anstrahlte.

Er brauchte jemanden, der ihm Mut zu sprach, zuversichtlich war, denn heute war sein Kind geboren worden und er würde nun gehen und seinen Sohn sehen. Er hatte Zweifel und Angst, doch das hatte er Gackt noch nie direkt gesagt. Er hatte es wahrscheinlich immer nur vermutet. Er wollte dieses Gefühl nicht verheimlichen, doch glaubte er, dass, wenn er es nicht laut aussprach, es auch gar nicht wirklich existierte, sondern nur ein Irrglaube war, der verschwand, würde er ihn ignorieren.

Hyde schüttelte noch einmal den Kopf, bevor er ihn nachdenklich schief legte und kurz seine Lippen aufeinanderpresste.

„Ich weiß nicht wie sich ein Vater verhält. Aber genauso wie ich der Vater dieses Kindes bin, wie ich der Musiker für meine Fans bin, der Freund für meine Freunde, bin ich doch auch der Hyde, der zu dir gehört. Dein Hyde, der dir versprochen hat, dich nie zu verlassen.“ Er wusste, dass sich das alles ziemlich dumm anhören musste, vor allem da es aus dem Mund eines sehr bodenständigen, erwachsenen Menschen kam, der schon ganz andere Hürden überwunden hatte. Es musste sich tatsächlich so anhören, als wäre er wegen seinem eigenen Kind unsicher geworden. Doch so war es nicht. Es war einfach die Ungewissheit, welche sich vor seine Füße gelegt hatte. Er wusste nicht, wie er den nächsten Schritt tun sollte und wohin ihn dieser bringen würde.

„Das hast du mir versprochen?“, fragte Gackt skeptisch.

Hyde, der aus seinen kurz abdriftenden Gedanken gerissen wurde, weitete entsetzt seine Augen.

„Du weißt es nicht mehr?“

„Ich bin mir nicht sicher. Mit genau denselben Worten? 'Ich werde dich niemals verlassen?'“

Hyde wollte von seinem Schoß springen, als ihm klar wurde, dass Gackt nicht wusste, worüber er sprach, obwohl es auch gut ein Scherz sein konnte, auf den er reinfallen sollte. Doch irgendetwas sagte ihm, dass es diesmal kein Witz war, sondern reale Ahnungslosigkeit.

Der Jüngere jedoch griff nach seiner Hüfte und zog ihn wieder zu sich herunter, als dieser sich entfernen wollte.

„In der Nacht, als du mich erwischt hast. Während deiner Tour“, brummte Hyde. Gackt schüttelte den Kopf, nachdem er wenige Sekunden nachgedacht hatte, sich jedoch trotzdem nicht erinnern konnte. An jene Nacht schon, doch nicht an den besagten Schwur.

„Hast du mir etwa nicht zugehört?“, kam Hyde zur einzigen Erkenntnis, die es in diesem Fall geben konnte. Er hatte es gesagt und Gackt war ohne Zweifel bei ihm gewesen. Das hatte er sich doch nicht eingebildet. Und wenn doch, dann mussten es ziemlich starke Drogen gewesen sein, die ihm wie durch Gotteshand eingeflößt worden waren.

„Hast du mir etwa die GANZE Zeit nicht zugehört?!“ Hyde fiel es wie Schuppen von den Augen. Er hatte ihm nicht zugehört, nicht ein Wort hatte seine Ohren erreicht. Es war nur eine Strafe. Gut, das hatte er gewusst, doch dass er wirklich so dreist war und seinen Worten keine Beachtung schenken würde, damit hatte er einfach nicht gerechnet. Es war ihm schon schwer genug gefallen. All diese Berührungen, diese Gefühle, diese Hitze, dieses reinste Wunder, all das hatte ihm immer wieder und wieder die Sprache geraubt und doch hatte er gesprochen, obwohl er kaum noch hatte nachdenken können.

Dass all dieser Müll von jemanden gehört wurde, war ihm das mindeste gewesen.

Doch diesen Gefallen hatte ihm der Jüngere nicht getan.

Mit wütenden Augen starrte Hyde in die blauen seines Partners, der ihn fest auf seinen Schoß drückte.

„Natürlich habe ich dir nicht zugehört“, gab er unverblümt zu. Er hatte kein Problem damit, die Wahrheit zu sprechen, denn was würde es auch bringen, wenn er log? Es war nun mal so. Als er Hyde dazu aufgefordert hatte, zu sprechen, war nie die Rede davon gewesen, dass er ihm auch zuhörte. Natürlich war nicht alles einfach ungehört an ihm vorbeigerauscht, schließlich hatte er Antwort gegeben, doch es war von Anfang an nicht seine Aufgabe gewesen, ihm zuzuhören. Das hätte Hyde doch klar sein müssen.

Doch anscheinend war es das ganz und gar nicht. Verblüfft über die Wendung des Gesprächs schüttelte Gackt den Kopf.

„Nun sei mal ganz ehrlich, ja... wie hätte ich das bitte tun sollen? Wie hätte ich mich um dich kümmern und gleichzeitig einer Geschichte zuhören sollen ?“

Was für eine unaussprechlich dumme Frage hatte Gackt ihm da gestellt? Wer hatte denn darum gebeten, ihm die Wahrheit zu beichten, über seine Gefühle zu reden, zu erzählen, wie er auf diese Idee kam?

„Warum musste ich dir dann diesen ganzen sinnlosen Kram erzählen?“

Gackt versuchte sein Lächeln, das sich auf seine Lippen stehlen wollte, zu verbergen.

Wie leicht Hyde doch von seinen sorgenvollen Gedanken abzulenken war. Wie einfach es war, ihn in eine andere Welt zu ziehen. Er hegte keine Zweifel, dass der Ältere auch diese Hürde überwinden würde. Egal mit welchen Sorgen er in Zukunft kämpfen musste, er würde sie meistern, denn er war an seiner Seite und würde ihm jeder Zeit die helfende Hand reichen.

„Das weißt du ganz genau“, murmelte Gackt ernst, sein Grinsen verbergend.

Hyde, dem es langsam sinnlos erschien, dem anderen klarzumachen, dass er ein anderes Verhalten erwartet hatte, schnaufte.

Ja, denn er wusste es ja. So waren die Regeln gewesen, in jener Nacht, nach den langen einsamen Wochen. Geschlagen ließ er sich näher an den Jüngeren ziehen, der seine Finger unter Hydes Kinn legte und ihn zwang, in seine Augen zu sehen.

Er tat, worum Gackt stumm bat, da er sehr wohl verstand, wer im Recht und wer im Unrecht war, obwohl das wahre Recht ganz sicher auf seiner Seite stehen musste. Doch er beließ es erst einmal dabei.

Als Hyde ihn endlich ansah, lächelte der Jüngere zärtlich, bevor er seine Hand vom Kinn über seine Wange fuhr.

„Aber im Grunde ist es doch gar nicht so schlimm, dass ich dein Versprechen nicht gehört habe.“

Verwirrt runzelte Hyde die Stirn.

„Wieso nicht?“, murmelte er zurück. Gackt ließ seine Finger in das braune Haar gleiten, zog den Kopf näher an seinen.

„Weil ich doch weiß, dass du immer bei mir sein wirst. Auch wenn du jetzt Vater bist, auch wenn du jetzt einer neuen Verpflichtung nachkommen musst, weiß ich, dass wir zusammen gehören, selbst wenn wir uns mal etwas länger nicht sehen können“, flüsterte er und wusste, dass Hyde über seine Worte nachdachte. Er kräuselte seine Lippen, seine Augen blickten nach unten.

„Auch wenn wir aufgrund unserer Arbeit mehrere Wochen oder Monate unterwegs sind“, fügte Gackt hinzu, während Hyde wieder aufsah und leise sprach: „Wenn wir uns eigentlich einsam fühlen und uns vermissen.“

Gackt nickte und war froh, dass der Ältere es zu verstehen schien. Er würde niemals an Hyde oder seiner Liebe zweifeln. Sei es auch an Tagen, an denen er allein in seinem Schlafzimmer auf diesen Sessel saß, während Hyde bei Megumi war und sich liebevoll mit ihr zusammen um ihr gemeinsames Kind kümmerte. Auch dann würde er seinen Geliebten mit Freude in die Arme schließen. Dann, wenn er einen Tag oder eine Woche später vor seiner Tür stand und ihm von allem Neuen berichtete, was sein Kind gelernt hatte.

„Wir müssen uns auch nicht gegenseitig hinterherreisen, uns voreinander verstecken und anlügen.“

Gackt wies auf die Maskerade hin, die er und Hyde während der letzten Japantour veranstaltetet hatten. Obwohl es zeitweise spaßig und spannend war, das Resultat und die Verwirrung, die sie dadurch gestiftet hatten, waren dann doch nicht mehr das Niveau eines Witzes. Ein dummes Spiel unter Kindern, nichts weiter. Diese Erkenntnis teilten sie nun.

„Ich vertraue dir. Und du vertraust mir...“

Hyde nickte sofort und Gackt lächelte. Denn das war das Allerwichtigste. Der Grundstein für ihre gemeinsame Zukunft.

„Natürlich wird es schwer, den Anderen so lange nicht sehen zu können, doch wenn du dich genauer an unsere erste Nacht nach unserem Wiedersehen erinnerst, wirst du mit Sicherheit auch sagen können, dass so ein paar Wochen Trennung ihre prickelnden Vorteile haben können, oder?“ Auf Gackts Blinzeln folgte ein vielsagendes Grinsen. Hyde schluckte, als ihm durch den Kopf ging, was Gackt meinte, und auf dieselbe Antwort kam. Und er fühlte sich auf einmal, als hätte er sich gerade selbst vor Gackt entblößt, obwohl er nicht darauf nickte oder es einfach nur bejahte. Allein, weil er daran dachte und wusste, dass Gackt gerade jene Gedanken lesen konnte.

Hyde spürte plötzlich, wie sein Gesicht heiß wurde. Seine Wangen mussten glühen, denn Gackt runzelte skeptisch die Stirn.

„Du siehst gerade unglaublich unschuldig aus“, murmelte er vorsichtig, als könne er nicht fassen was er sah.

Es war auch wirklich ein seltsamer Anblick. Wie Hyde auf seinem Schoß saß und wegen dieser Bemerkung, die auf ihre sehr leidenschaftliche und zügellose Nacht damals schloss, errötete. Wie ein schüchternes Mädchen, dem man einen unanständigen Witz erzählt hatte. Doch Hyde war damals wie auch heute alles andere als unschuldig oder schüchtern. Man würde eher das Gegenteil behaupten, obwohl gewisse unsichere Momente wie eben auch schon einmal vorkamen. Und auch seine launischen Momente hatte er schon des Öfteren erlebt. Während der Tour vor zwei Monaten etwas zu oft, um ehrlich zu sein.

„Soll das jetzt ein Witz sein?“, fragte Gackt, legte seine Hände an die roten Wangen, um sich davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich glühten.

Hyde lächelte, ohne darauf zu antworten. Er hätte sowieso nicht gewusst, was er darauf entgegnen sollte, da ihm selbst nicht bewusst war, wieso er überhaupt rot wurde. Vielleicht weil diese wundervollen Momente, wie man sie als zügellos bezeichnen konnte, tatsächlich so schrecklich selten waren, dass allein ihre Erwähnungen seine Gedanken und somit auch ihn selbst in Brand setzten, ohne dass er es wollte.

Es war nicht aus Scham oder Schüchternheit, sondern aus Freude, dass es sie gab und hoffentlich auch nicht die letzten seines Lebens waren.

Schweigend lehnte Hyde sich an die Brust des Jüngeren, schloss diesen in eine sanfte Umarmung und seufzte. Er hatte ja recht. Egal, was in Zukunft passierte, nichts würde an seinen Gefühlen zu dem Jüngeren rütteln können. Und er wusste, dass Gackt das selbe dachte, dass er genau dasselbe fühlte.

Es gab nichts zu befürchten.

„Und außerdem gehörst du seit deiner Geburt sowieso mir“, stellte Gackt klar und um zu zeigen, dass er es todernst meinte, drückte er den Kleineren fester an sich.

Doch Hyde wusste etwas drauf zu erwidern, womit Gackt natürlich schon gerechnet hatte.

„Als ich geboren wurde...“, setzte er hinweisend auf die paar Jahre an, die er älter als Gackt war. Und auf die Unmöglichkeit seiner Aussage. Denn wie sollte es auch möglich sein, dass ein Mensch jemandem gehörte, der zum Zeitpunkt seiner Geburt noch gar nicht existierte?

„Ja, ich weiß... Das war jetzt auch nur symbolisch gemeint“, unterbrach Gackt diesen und grinste. Er fuhr mit seinen Fingern durch das braune Haar des Älteren, das nach Shampoo roch, und erinnerte sich daran, dass Hyde gemeint hatte, er würde duschen gehen, während er sich samt Laptop in den Sessel gesetzt hatte, um an einem Songtext zu schreiben.

„Eigentlich müsste ich das sagen“, murmelte Hyde nachdenklich, nachdem sie beide eine Weile geschwiegen hatten.

„Dann sag es doch“, kam es flüsternd von Gackt zurück. Dann war es still.

Gackt glaubte, Hyde würde zögern, doch in Wahrheit war es nur die Erkenntnis, dass er tatsächlich in der Lage war, so etwas zu sagen, die ihn nachdenklich stimmte.

Etwas zu besitzen, bedeutete für ihn jedoch nicht einfach nur etwas zu haben oder sich etwas zu nehmen, sondern es von jemanden zu bekommen, im Vertrauen, dass es bei ihm gut aufgehoben wäre. Nur dann konnte er von realem Besitz sprechen.

Gackt hatte ihm sein Herz gegeben, er hatte es ihm geschenkt. Nun gehörte es ihm und zum Austausch hatte Gackt dasselbe von ihm bekommen. Seine treue Liebe.

Hyde zog sich aus seinen Armen, schaute auf und sah in die blauen Augen, die seine strahlend empfingen.

„Du gehörst zu mir“, wollte er selbstsicher flüstern, doch seine Stimme war dünn, brüchig, sie widersetzte sich seinem Willen. Doch das starke Herzklopfen das er in diesem Moment spürte, war so allgegenwärtig und aufdringlich. Es kämpfte gegen seine Stimme.

Aber Gackt störte es nicht. Er hörte seine Worte und für ihn waren sie wertvoller als jedes Stückchen Gold, das man auf dieser Welt zusammentragen konnte.

„Und ich gehöre für immer zu dir“, fügte Hyde noch hinzu, bevor er Gackt sanft auf den Mund küsste.

Er konnte kaum fassen, wie wohl er sich in diesen Augenblick fühlte. Glücklich, befreit, und doch zu jemanden gehörend, von jemanden gefangen sein. All diese Gefühle hatte Gackt ihm geschenkt und sie waren jetzt eins in seiner Brust. Er brauchte sich vor nichts mehr zu fürchten.

„Dann haben wir ja jetzt alles geklärt“, meinte Gackt mit einen Lächeln, nachdem er den Kleineren wieder fest in seine Arme drückte und am liebsten gar nicht mehr loslassen wollte.

Hyde nickte nur, klammerte sich auch fester an die Brust des Jüngeren und seufzte deutlich hörbar.

[Die Minuten vergingen schweigend, in denen sie sich nur in den Armen lagen, während Hydes Gedanken, die an diesem warmen Moment hingen, immer wieder kurz zu seinem Sohn sprangen. Wie würde er wohl aussehen? Würde er seine Nase haben oder seine Stimme? Würde er auch so ein riesiger Dummkopf werden wie sein Vater? Würde er auch eines Tages einen so wundervollen Menschen finden, der ihn in den Arm nahm und sein Haar streichelte?

„Freust du dich?“, fragte Gackt, die Stille durchbrechend. Auch er hatte wohl an das Baby gedacht.

Hyde lächelte, da er es unheimlich süß fand, wie schüchtern Gackt diese Frage gestellt hatte.

„Natürlich freue ich mich“, antwortete der Gefragte. Früher wäre er wohl nie zu so einer direkten, ehrlichen Antwort fähig gewesen, da er stets Angst hatte, Gackt damit zu verletzen. Doch nun wusste er, dass dieses Kind wohl nie zwischen ihnen stehen würde, es niemals könnte.

Und Gackt selbst hatte oft von mit diesem Thema angefangen, als würde er den Älteren dazu zwingen wollen, sich damit auseinander zu setzen. Und das am besten mit ihm zusammen, damit er immer wusste, wie er dachte und fühlte. Es hatte auf jeden Fall sein Gutes getan.

„Natürlich, er ist ja auch dein Sohn“, meinte Gackt, während er sich vorstellte, wie Hyde wohl als Vater war. Wie er ihn auf den Armen trug und mit ihm sprach. Wann würde er es wohl sehen dürfen? In einem Monat, in einem Jahr? Würde Megumi ihm erlauben, das Baby zu sehen? Es waren nun schon viele Monate vergangen, doch seit seiner Entschuldigung an ihrer Haustür hatte er kein einziges Wort mehr mit ihr gewechselt. Er hätte sich auch nie wirklich getraut, sie irgendwie aufzusuchen, da es ihm zu unsensibel schien, gerade auch, weil sie schwanger war und er nichts riskieren wollte.

Doch Hyde pflegte das zarte Pflänzchen, was zwischen ihnen neu wuchs. Eine zarte Freundschaft, die mit Vorsicht zu behandeln war. Und Gackt spürte, wie glücklich der Ältere darüber war. Denn genau das hatte er sich so sehr gewünscht.

„Ja, das ist er. Und ich liebe ihn, obwohl ich noch nicht einmal weiß, wie er aussieht.“

„Und genau das ist es, was ein Vater sagen sollte“, stimmte ihm Gackt zu und nickte zufrieden über diese Antwort.

Hyde zog sich aus seinen Armen und blickte skeptisch in die blauen Augen.

„Und woher willst du das so genau wissen?“ fragte er grinsend.

Gackt legte seinen Kopf schief, dachte nach, bevor er ernst auf diese Frage antwortete.

„Weil ich es auch sagen würde, wäre ich Vater. Weil es das ist, was ein Kind von seinem Vater hören möchte.“ Überrascht dachte Hyde über seine Worte nach. Er hatte wohl Recht. Es waren für jedes Kind die richtigen Worte. Also waren seine Gefühle schon die eines Vaters, noch bevor er sein Kind kennen gelernt hatte. Er war erleichtert, da er starke Zweifel an sich selbst gehegt hatte.

„Denke ich...“, schmunzelte Gackt hinzufügend, als er selbst noch einmal darüber nachgedacht hatte.

„Na, wenn du das so denkst, dann wird es wohl stimmen“, meinte Hyde grinsend.

Die ganze Zeit hatte er Angst davor, seinem Sohn gegenüber zu treten, dass dieser eine Ablehnung spüren oder seine Angst zu versagen würde.

Doch seine Zweifel waren anscheinend die ganze Zeit unbegründet gewesen. Er liebte sein Kind. Und selbst Gackt bemerkte diese Gefühle, wieso sollte es dieses Baby dann nicht? Es war die Wahrheit. Nie wieder würde er denselben Fehler begehen und falsche Gefühle heucheln, wie er es so lange bei Gackt getan hatte.

Es war das letzte Mal, dass er einen geliebten Menschen verletzt hatte, das schwor er sich hoch und heilig.
 

Gackt blickte schweigend in sein Gesicht. Und Hyde war es so, als würde er ihm noch etwas sagen wollen, doch auch nach weiteren zwei Minuten Stille kam nichts mehr. Nur dieser Blick, den Hyde nicht deuten konnte.

Doch beunruhigt war er deswegen nicht. Er küsste nur noch einmal zum Abschied seine weichen Lippen, bevor Gackt ihn aus den Armen ließ und er sich erhob.

„Ich gehe dann mal“, murmelte Hyde. Und Gackts Blick wurde sehnsüchtig. Doch das überspielte er mit einen Lächeln, um seinen Geliebten nicht zu beunruhigen, denn er hatte sich nun um andere Dinge zu kümmern.

Dieser trat dann langsam an die Tür, mit dem Wissen, dass Gackt ihm nachsah. Er blieb stehen, als er die Türklinke in der Hand hatte und sich noch einmal umdrehte.

„Versprichst du mir noch etwas bevor ich gehe?“ Gackt blickte überrascht, nickte jedoch sofort.

„Was denn?“

Hyde zögerte, weil ihm diese seltsame Bitte etwas peinlich war. Doch es lag ihm schwer auf den Herzen und er musste es loswerden. Hier und jetzt.

„Hörst du mir das nächste Mal zu, wenn ich dir etwas erzähle?“, murmelte er, während er unsicher zu Boden sah.

Einen kurzen Moment war es still, bevor Gackt mit einen „Mhh...“ nachdenklich antwortete.

Doch Hyde schien diesen Scherz nicht verstanden zu haben. Er schaute ernst, als würde er um eine richtige Antwort betteln.

„Wenn du währenddessen nicht nackt in meinen Armen liegst, dann gerne.“ Auch mit dieser Antwort schien Hyde nicht zufrieden zu sein. Er bemerkte den Witz hinter seinen Worten, doch war es ihm wirklich wichtig, dass Gackt seine Bitte ernst nahm.

Vielleicht war es egoistisch oder selbstsüchtig, so etwas zu verlangen. Doch dieser Wunsch, dass ihm jemand zuhörte, war noch nie so stark gewesen wie in den letzten Monaten, in denen er mit Gackt zusammen war. Noch nie wollte er so sehr einem Menschen Dinge mitteilen, die zu nahe an innerste Gefühle gehaftet waren. Deswegen wollte er auch sicher gehen, dass dieser ihm immer zuhörte.

Dass Gackt dies einmal nicht getan hatte, war ein kleiner Schock für ihn gewesen. Er wollte nicht, dass so etwas noch einmal passierte, egal in welcher Situation sie sich befanden. Denn was für einen Sinn hatten dann ihre Gespräche? Wären sie dann nicht nur unausgesprochene, heiße Luft?

„Bitte auch dann“, bat er mit flehenden Augen und Gackt erkannte, wie wichtig es ihm war.

Es musste ihn wohl doch sehr verletzt haben, womit der Jüngere tatsächlich nicht gerechnet hatte. Schließlich war es doch auch nicht seine Absicht gewesen, den ihm liebsten Menschen auf Erden zu verletzen. Aber auch er würde aus Fehlern lernen, auch aus diesem. Denn für Hyde würde er einfach alles tun.

„Also gut, ich verspreche es... obwohl das wirklich schwer ist...“, schwor Gackt und lächelte, bevor Hyde schweigend nickte.

Eigentlich hätte er ihm noch zu gern gesagt, wie sehr er ihn liebte und wie glücklich er über sein heutiges Glück war, doch das hätte wahrscheinlich eher dazu beigetragen, dass der Ältere noch einmal zu ihm zurückgekommen wäre, ihn geküsst hätte und somit der Abschied schwerer gefallen wäre. Er behielt es für sich, lächelte nur, als Hyde sich umdrehte.

Dieser drückte die Türklinke nach unten und öffnete die Tür.

„Bis morgen“, murmelte er kaum hörbar, während er durch die Tür schritt.

„Bis Morgen und viel Glück“, flüsterte Gackt zurück, doch Hyde war schon gegangen, er hatte bereits die Tür geschlossen. Er hatte es doch nicht mehr gehört.

Gackt blickte auf die Tür, durch die Hyde gegangen war, und stellte sich vor, wie sie wieder aufging und er zurückkam.

Doch das würde nicht passieren. Nicht jetzt, nicht heute. Aber er würde auf ihn warten bis er Morgen zurückkehrte und sich nichts zwischen ihnen verändert hatte.

Obwohl seit heute alles anders war.

Doch auch morgen würde er ihn immer noch lieben. So wie heute, so wie vor einem Jahr.
 

~Owari~
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Oh na ja... das Ende wirkt eher etwas depressiv, aber da es am meisten mit der FF „A Song of hopeless Love“ zu tun hat, ist es wohl so geworden. Es passt so einfach am besten dazu. Wir haben die Anlehnung zu „AsohL“ gewählt, da diese FF für uns die Haupt-FF war...die Hauptstory, obwohl sie die Fortsetzung einer anderen FF war.

Also wir hoffen natürlich das ihr alle mit diesem Ende zufrieden seit und das niemand mehr das Gefühl hat, es würde noch etwas offen stehen. Wir denken, das jetzt nun alles wichtige geklärt ist.
 

PS: Die Szene in der Gackt mit Laptop eingeschlafen ist, habe ich geschrieben noch bevor ich die Platinum Box X gesehen habe. XDDDD

Toll das es wirklich so ist, obwohl ich es mir wirklich auch nicht anders hätte vorstellen können. ^_-
 

Na ja ein Ende ist immer der Anfang von etwas Neuen. Damit sind wir natürlich nicht völlig weg vom Fenster. Wir sind doch kreative Leute, also könnt ihr damit rechnen, das ihr sicher bald wieder irgendetwas von uns sehen werdet. Wenn es soweit ist, wird es zu aller erst in unserem gemeinsamen Weblog bekannt gegeben.
 

;_;

Das ist jetzt aber trotzdem erstmal unser Sayonara!!

Danke an alle Leser, die bis hier durchgehalten haben. T_T
 

Eure Tenshis



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  snowdrop
2010-03-24T18:12:14+00:00 24.03.2010 19:12
Awwww.. wie geil.. er hat ihm nicht zugehört.. *lach*
Oki, aber können wir es ihm verübeln?? Ich denke nicht.. XD
Die beiden sind echt so putzig.. es ist immer wieder süß, wenn Gackt Hyde so leicht ablenken kann und ihn somit auch von seinen Sorgen.. :3

Ansonsten wieder ein sehr tolles Kapitel (gilt übrigens auch für Kapi 1, ne. ^_~). x33
Wirklich schade, dass es jetzt endgültig vorbei ist.. ich hab eure FF(s) total gerne gelesen (und tu es ab und zu immer noch *g*).
Ich weiß eig gar nicht, was ich noch schreiben soll.. ich fand alle 'Teile' der Story einfach spitze. Jedes einzelne für sich war klasse.. aber dann im Gesamtwerk betrachtet wars einfach nur WOW.. <333


Zurück