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Rückblick zwei - Misunderstandings into that dead

„Hany!“
 

Der angesprochene hob seinen Kopf und lugte über das Papyrus. Seine Hand war mit Tinte völlig beschmiert und versuchte unbeholfen, diese an seiner Lendenschurz wieder zu säubern. Natürlich verschmierte er damit nur alles und grinste den jungen Mann an, der mitten im Gemach stand und Hany mit einem Blick ansah, als wollte er ihn in den Teich vor dem Palast werfen.

Er stand einfach nur da, sein Kinn majestätisch erhoben. Einige seiner Untertanen würden ihn für arrogant und unbarmherzig bezeichnen, doch Hany hatte das einzigartige Glück besessen eine Seite kennen zu lernen, für die es sich zu leben lohnte.
 

Der Herrscher von Ägypten, Pharao Atemu der 18. Dynastie sah einfach nur in seiner gold-silbernen Tracht fantastisch aus. Kein Schmuck war zu viel und die Sonne der Wüste hatte seine Haut nur gutes getan.

Jedoch war in diesen Augen Ärger, großen Ärger. Sie funkelten Hany an und tippte ungeduldig auf den Schatten an der Wand.
 

„Schau hin, der Schatten der Pflanze ist schon fast am Spiegel angelangt!“
 

Hany wusste genau, was der Pharao meinte. Er war zu spät, viel zu spät.
 

„Als der Schatten hier stand-“, Atemu deutete einige Fingerbreiten vor dem Ende des Schattens, „-hättest du schon längst bei meinem Berater sein sollen!“
 

Zornig zog Atemu die Augenbrauen zusammen und erwartete eine Reaktion von dem Kleineren. Er wusste, er hatte ihn wirklich zu sehr verwöhnt. Ihm Freiheiten gewährt, die seinem Stand nicht mal Ansatzweise erlaubten. Doch es viel dem Pharao immer wieder schwer da nein zu sagen.

Aber Hany war kein habgieriger Mensch, ganz im Gegenteil, er wollte alle Annehmlichkeiten ausschlagen, jeden Schmuck hatte er wieder zurück bringen lassen .

Doch er wurde aus den Gedanken gerissen, als Hany eine Papyrusrolle auseinander schob und mit einer goldenen Pyramide beschwerte, mit seiner weißen Feder auf die Innenschrift tippte.
 

„Es ist richtig das ich meinen Vater bei der Überprüfung der Ausgaben helfen wollte und dies tue ich grade. Ich habe die letzten Verträge durchgesehen und Einer ist mir besonders ins Auge gefallen. Du hattest deinem Haremsvorsteher mehr als nur ein Sack Gold für die Beschaffung neuer Frauen übergeben. Ist das nicht ein wenig viel Gold für eine Vergnügung, die du eh nicht in Beanspruchung nimmst?“
 

Der Pharao fühlte sich ertappt und versuchte krampfhaft einen neutralen Gesichtsausdruck zu behalten und er wusste, es würde ihm gelingen. Nur selten ließ er die Maske der Erbarmungslosigkeit fallen. Doch wieso hatte Hany gerade an diesem Auftrag etwas aus zusetzten?
 

„Du weißt genau, das ich dazu verpflichtet bin einen Nachfolger meines Throns zu zeugen und du weißt genauso gut wie ich, das du dazu nicht in der Lage bist.“
 

Er war sich im klaren, das er damit genau ins Schwarze traf. Seine Vermutung wurde auch noch mit einem kurzen Stirnrunzeln von Hany bestätigt, doch er fing sich gleich wieder und lächelte den Pharao an, der noch immer neben dem Spiegel stand.
 

„So war das nicht gemeint. Nur die Investition lohnt sich nicht. Du hast bereits schon Neun junge Damen die sich vernachlässigt fühlen. Willst du daraus Zwanzig machen?“
 

„Wer sagt, das ich sie vernachlässige?“
 

Mit einem Schlag weicht jegliche Farbe aus Hany´s Gesicht und starrte seinen Herrscher fassungslos an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Was war er denn für ihn? Nur so ein dummer kleiner Liebhaber, der nach jedem Sonnenuntergang in seinem Gemach auf ihn wartete? Er dachte ernsthaft, da sei mehr zwischen ihnen und ehe sich Hany versah, wusste er, das er gerade überreagierte. Der Pharao brauchte dem Harem um nicht die Glaubwürdigkeit des Volkes zu verlieren.

Wenn bekannt wurde, das der Herrscher des Landes sich einen Knaben ausgesucht hatte, würde es in einen Aufstand enden und jeder Feind würde diese ungünstige Lage zur Eroberung ausnutzen.

Athemu hatte ihm erst vor wenige Vollmonden die Treue geschworen und er glaubte dem Wort des Pharaos, denn nie hatte er es auch gebrochen.
 

„Ich nehme mir die Freiheit heraus zu behaupten, das du sie vernachlässigst. Denn ich teile jeden Abend das Gemach mit dir und nicht diese Konkubinen.“
 

Er wollte ihn nicht verärgern, sondern nur klarmachen, das die Steuergelder für seine Geschmack in die falsche Richtung flossen. Hany wusste nicht viel von den Verpflichtungen im Königshaus, dazu erzählte Athemu zu wenig über seine angeborene Arbeit, aber er hatte großen Respekt dafür, wie loyal sich Athemu zum Volk verhielt.
 

Aber Athemu bekam es scheinbar nicht so Recht mit, wie Hany es meinte, denn dieser riss das Papyrus vom Tisch, wo er durch die Wucht die goldene Pyramide zu Boden beförderte und schritt mit schnellen Schritten aus dem Gemach, schmiss vor Wut die verzierte Holztür hinter sich zu und kaum war er außer Hörweite fluchte er auch schon los, was sein loses Mundwerk hergab. Diese Wörter würden den Göttern nicht gefallen, aber ein Wort weniger würde auch nicht gerade seine Seele retten.

Wie einfältig Hany doch manchmal war. Er verstand nichts von Politik oder gar irgendwelche Machenschaften hinter dem Volke. Er hatte keine Ahnung, was zu dem Pflichten eines Gottes gehörte.
 

Früher fand er es nicht gerade als unangenehmen Teil seiner Herrschaft sich in den Haremhallen aufzuhalten, wo die schönsten Frauen Ägypten nur auf ihn warteten. Es war eine Ehre für eine Frau, von dem Pharao solch eine Beachtung geschenkt zu werden. Viele genossen es und Göttin Hathor wusste, wie sehr er diese Macht genoss.

Doch seitdem Hany in sein Leben getreten war, hatte sich seine Sichtweise in vielen Dingen geändert. Auch die Sichtweise des Harems. Denn es war nun nicht mehr sein Harem, sondern den seines Cousins. Aber seinen Plan konnte er Hany noch nicht mitteilen, dazu war es noch zu früh.

Er hatte seitdem er das erste mal mit diesem Jungen Intimitäten ausgetauscht hatte, nicht einmal diese Halle betreten, da er dem Pharao deutlich gemacht hatte, das er dies nicht mochte. Es war sogar in einem riesigen Streit damals ausgeartet, weil er darauf nicht so einfach verzichten konnte. Die Wachen berichteten immer den Beratern, wer es betrat und gerade jetzt, fingen diese an misstrauisch zu werden.

Er hatte Mühe gehabt denen das Sprechen zu verbieten, wenn es um die persönlichen Angelegenheiten des Herrschers ging und vor allem warum ein Junge niedrigen Strandes, das nicht mal den Wert eines halben Kamels hatte, die Gesellschaft des Pharaos immer genießen durfte.
 

Athemu war ziemlich erfinderisch gewesen, was das Fernbleiben der Frauen anging und erklärte missmutig, das er keinen Gefallen mehr an diesen hatte. Sie entsprachen nicht mehr seinem Geschmack und das war nicht mal gelogen. Aber woher sollten die Berater schon wissen, das es etwas mit dem Geschlecht zu tun hatte.

Dummerweise nahmen sie ihre Stellung so ernst, das sie ihm vorschlugen, sich doch neue Frauen aus ferneren Städten und Ländern einschiffen zu lassen, die noch ´unverbraucht´ waren.

Vor einem Jahr hätte er gefallen an der Idee gehabt, doch jetzt war es ihm zuwider, stimmte aber zu, um keine weitere Missgunst zu erzeugen.

Aber Bastet, die Glücksgöttin schien da ein Schläfchen gehalten zu haben, als Hany genau über diesen Vertrag stolperte. Aber er konnte nichts machen, ihm waren förmlich die Hände gebunden, wenn er nicht gestürzt werden wollte.
 

Angesäuert lies er sich in der Halle nieder, wo alle Schriften der Stadt gelagert waren. Hier sammelten sich wenn nur die Gelehrten aber das auch nur in den frühen Mittagsstunden, wenn die Sonne am höchsten stand.
 

„Mein Herrscher, bedrückt Euch etwas?“
 

Erschrocken wurde er aus seinen Gedanken gerissen und blickte zum anderen Ende der Halle und entdeckte einer seiner Berater Nen, der im Arm verschiende Rollen hielt.
 

„Nein.“
 

Nen trat näher und versuchte eine freundliche Miene aufzusetzen, was ihn aber nicht so ganz gelang. Die Unfreundlichkeit viel ihm leichter. Normaler Weise war er auch kein großer Redner, sondern ließ lieber Taten sprechen.
 

„Eure Mimik verrät aber etwas anderes, Pharao.“
 

Ach, schau mal in den Spiegel!

Als ob er gerade ihm das auf die geschminkte Nase binden würde. Der Pharao war sauer, und wie, aber es gibt Dinge, die muss nicht gerade jeder erfahren.
 

Doch dann zögerte Athemu. Nen wusste über die Beziehung von Hany bescheid. Er hatte zwar seine Missgunst stark geäußert, aber sich nicht weiter eingemischt. Sein Blick war zwar immer wieder durchtrieben, aber er war einer der wenigen Berater, die dem Pharao nur wenige Male rieten diesen Jungen aus dem Palast zu jagen.
 

„Ich... bin nur etwas wegen Hany verstimmt.“
 

Vielleicht tat das Reden ja ganz gut und er konnte mal wieder so richtig Dampf ablassen und Nen sagte nichts weiter, sondern tat so, als müsse er die Papyrusrollen in die Holzfächer sortieren, das eine Ohr aber zu ihm gewandt.
 

„Er hatte die Beauftragung neuer Haremsfrauen gefunden und war darüber nicht gerade erfreut. Ich bräuchte sie nicht und es sei nur raus geschmissenes Gold.“
 

Nen glaubte zuerst, sich verhört zu haben. Das war die Gelegenheit, diesen Bengel endlich los zu werden. Er fing an vorlaut zu werden und dem Pharao Vorschriften zu machen. Eine Gottheit! Zugegeben, eine durch den Jungen manipulierte Gottheit, aber das ließe sich auch schnell wieder ändern. Ein teuflischer Plan manifestierte sich gerade in Nens Kopf.
 

„Es steht diesem Hany nicht zu über Eure Befehle zu urteilen.“
 

Athemu nickte abwesend und Nen hatte mühe ein Grinsen zu unterdrücken. Das wurde ja immer besser. Er stimmte ihn zu.
 

„Vielleicht solltet Ihr ihm seine Grenzen genau aufzeigen und die doppelte Menge der vorgesehenen Frauen kaufen.“
 

„Das wäre nicht klug.“
 

Durch diesen unerwarteten Widerspruch wäre Nen beinahe eine Rolle aus der Hand gefallen.

„Nicht?“
 

„Nein, es würde ihn nur umso mehr aufregen und bessern würde es nichts. Außer mehr Zwietracht in meinem Gemach.“
 

Mit diesen Worten stand Athemu auf und wollte gerade die Halle wieder verlassen, als Nen ihn noch einmal aufhielt.
 

„Mein Herr, erlaubt mir, das für Euch zu regeln und ich versichere Euch, es wird keine Zwietracht geben.“
 

Athemu nickte müde und schritt aus der Tür. Er hatte keine Lust mehr auf ein weiteres Gespräch, egal in welche Richtung es gehen würde. Heute Abend kommen die neuen Verträge aus dem Osten, die auf seine Unterschrift warten würden und nachdem was sein Cousin Seth erzählt hatte, waren es mehr als nur ein Arm voll.

Er vertraute Nen in dieser Richtung, er war früher auch ein Berater seines Vaters gewesen und dieser war ihm immer wohlgesonnen. Der alte Narr lebte nur noch für das Dasein, aber er... er wollte ein bisschen mehr. Man konnte es als Habgier bezeichnen, aber er wünschte sich eine Zukunft mit Hany an seiner Seite.
 

Früher konnte er ihn nicht ausstehen, war ihn einfach zu fröhlich und ehrgeizig gewesen, aber nach gewisser Zeit hatte der Kleine ihn angesteckt und ihm die gleiche Welt aus einem anderen Blickwinkel gezeigt.

Eine Sicht, die nicht durch Gold zerfressen war, aber auch eine, die schwer ist zu erschaffen. Sehr schwer. Athemu wusste, das er selbst nur die Grundbausteine legen könnte, sein Nachfolger ist es bestimmt den weiteren Weg zu ebnen.
 

Als die Sonne am höchsten stand, traf die erste Ladung der Frauen ein. Natürlich war es niemanden bestimmt das Gesicht des Herrschers ohne deren Erlaubnis sehen zu dürfen, von daher beobachtete er vom Balkon aus das Treiben auf den Innenhof und musste bei einigen Weibern schmunzeln. Da hatte Seth aber auch seine Hand im Spiel gehabt. Da waren viele blonde Frauen mit bei und ein junger Mann.

Doch Athemu hatte einen Trick heraus gefunden. Wer sagte denn, das nur wenn einer diese Hallen betrat auch das tat, was man erwartete? Sein Plan war fast perfekt. Er mussterte einige Frauen aus, die Begründung es seien diese, die ihm nicht mehr zusagten, dabei waren sie einfach nur nicht Seths Geschmack. Er selbst war in letzter Zeit häufig im Harem gewesen, zu dem erfreuen der Berater, aber er gestaltete die Halle nur um.

Ein Lächeln schlich sich auf seinem Gesicht, verschwand aber auch wieder, als er Hany an seiner Seite sah, der ebenfalls auf den Innenhof blicke.
 

„Sind das die neuen Frauen?“

Seine Tonlage war ungewöhnlich dünn.
 

„Ja, das sind sie.“
 

Und die des Pharaos war voll mit Stolz. Stolz darüber, das auch einige darunter waren, die er ausgesucht hatte und so wie Seth da unten rumwerkelte, hatte er da ins Schwarze getroffen.
 

„Sie sind früh hier. Du scheinst es wohl kaum erwarten zu können.“
 

Athemu überlegte nicht bevor er antwortete.
 

„Da hast du Recht.“
 

Nur meinte er damit, das er es kaum erwarten konnte Seths Dankbarkeit zu sehen. Er hatte ihm versprochen sich um das Zuchthaus der Gewächse zu kümmern, die die Hany so sehr liebte. Die Pflanzen waren durch die vergangene Dürre etwas eingegangen.
 

Hany hingegen nickte nur und trat wieder in das Gemach, der Pharao bemerkte es jedoch nicht. Zu sehr war er damit beschäftigt, sich in seinen eigenen Stolz zu suhlen.

Er hatte mühen sich nicht selbst auf die Schulter zu klopfen. Seine Gerissenheit würde hoffentlich ebenfalls nach seinem Tod dokumentiert werden.
 

Nun wandte er sich auch ab, drehte sich um und erst da viel ihm auf, das Hany gar nicht mehr da war. Es verwunderte ihn, dachte sich aber auch nicht viel dabei.

Mit einem Grinsen ging Athemu durch das Gemach, Richtung Nen, der bestimmt schon die ganzen Papiere zum unterschreiben bereit hielt. Nur noch einige Wochen und es war geschafft. Nur noch etwas durchhalten und nichts könnte Athemu daran hindern, den Jungen für immer zu behalten. Denn es wird bald ein neues Gesetz erscheinen.
 

Was der Herrscher nicht bemerkte war, wie sein Grinsen nicht unentdeckt blieb. Hany stand noch immer im Flur, neben einer Säule, unschlüssig etwas zu tun. Was hätte er auch tun können? Seine zweite Seele war der Pharao von Ägypten und er wollte nicht so im Streit den Palast verlassen. Athemu wusste nicht, das er zu seiner Mutter wollte. Er hatte sie seitdem nicht mehr gesehen, seitdem er im Palast eingezogen war.

Doch alle Gedanken waren wie verraucht als er das freudige Grinsen des Herrschers sah. Freute er sich wirklich auf diese Frauen? War er ihm etwa nicht genug? Konnte er seine Ansprüche nicht gerecht werden, das er auf andere Personen zurück greifen musste?

Obwohl er nicht wusste warum, folgte er ihn und sah, wie er vor der Tür des Harems stehen blieb wo vor kurzem die jungen Frauen drin verschwunden waren.

Ohne zu klopften trat Athemu ein und schloss die Tür hinter sich.
 

Und Hany stand im Flur, starrte auf das Stück Holz hinter dem Athemu gerade verschwunden war. Sofort erklang ein lautes kichern der Frauen und jeder Ton traf genau in Hanys Herz, das gerade einen gewaltigen Sprung bekam.

Hätte man ihn heute morgen gefragt, ob er diesen Mann vertraute, hätte er sofort ohne zu zögern Ja geschrien. Doch würde man ihn jetzt fragten, wäre es ein schwaches Nein.

Es war an der Zeit zu seiner Mutter zu reiten.
 

Als Athemu das Harem wieder verließ, war er völlig durchgeschwitzt und einer der Wachen zeigte grinsend auf das verrutschte Gewand.

Athemu selbst hatte zwar keine Augen im Rücken, aber die Zeichnungen an den Wänden waren so blank poliert, das sie wie einen Spiegel wirkten und er die Geste sehen konnte, achtete aber nicht weiter darauf.

Sollen die doch denken, was jeder normale Mann denken würde. Jedoch war er nur verschwitzt weil die Frauen zu schwach waren das Bücherregal zu schieben, also musste er selbst Hand anlegen.

In seinem Gemach angekommen fand er es leer vor.

Auch das war ungewöhnlich, allerdings ging er davon aus, der Hany wieder im Gewächshaus sein würde. Er schickte alle Diener raus, wusch sich selbst. Auch das hatte er Hany zu verdanken, denn immer wenn ein Diener ihn berührte, wurde sein Blick trotzig, fast schon eifersüchtig.

Für diesen Jungen hatte er auf viele Annehmlichkeiten verzichtet, auf denen der Kleine sich gar nicht bewusst war.

Ein Pharao musste sich nicht selbst waschen, einkleiden oder Verzierungen im Gesicht vornehmen. Selbst das Essen wurde ihm von hübschen Frauen verabreicht, doch schon seit vielen Monden hatten diese Untertanen nichts mehr zu tun.

Der Pharao ging sogar in die Knie, um sich seine Schlappen anzuziehen!
 

Plötzlich betrat ein Diener sein Raum, der Kopf nach unten gerichtet.
 

„Eure Hoheit wird von dem Berater Nen im Arbeitszimmer erwartet.“
 

Er nickte nur und zeigte mit einer Handbewegung, das er gleich kommen würde.

Der Diener blickte nicht einmal auf, sah jedoch die Bewegung als Schatten auf dem Boden und verließ das Gemach wieder.
 

Athemu ließ sich dabei Zeit, schlenderte förmlich zu dem Zimmer und betrat es ohne anzuklopfen, schritt gleich zu dem großen verzierten Stuhl und ließ sich darauf nieder.
 

„Verzeiht mir Pharao, das ich nach Euch rufen musste. Aber hier sind einige Abkommen, die unterzeichnet werden müssen.“
 

Das Wort einige waren wirklich sehr untertrieben, das wusste Nen, aber er war gerissen. So gerissen, das er die Langweiligen zuerst vorlegte. Der Pharao lies sie sich am Anfang noch durch, doch nach der dreiundvierzigsten Papyrusrolle warf er nur noch ein Blick rauf um zu sehen, wo sein Siegel und sein Zeichen hin musste. Er wurde immer gelangweilter, versank immer tiefer im Stuhl und das seufzen lauter.
 

„Keine Sorge, mein Herr, das hier sind die Letzten.“

„Ein Abkommen?“
 

Er hatte eine weitere Rolle vor sich und sah nur eine lange Liste mit Namen.
 

„Das ist die Liste der Verräter des Landes, die sich Euren Befehlen widersetzen und die Hinrichtungserlaubnis.“
 

Athemu tunkte erneut seine Feder in die Tinte und unterschrieb. Nen machte einen zufriedenen Eindruck und fing sogar zu strahlen an, nahm hektisch alle Rollen wieder an sich und wollte gerade zum gehen ansetzten, als Athemu sich erhob.
 

„Für den Rest des Tages möchte ich nicht gestört werden und lass bitte die Schriften noch hier für Seth.“
 

Nen, zögerte kurz und legte eine Rolle umständlich bis ganz nach unten, bevor er sie alle auf den Tisch wieder ablegte.
 

Als Hany bei seiner Mutter ankam, war die Sonne schon am untergehen, doch zu seinem Überraschen, war die nicht allein. Viele Pferde standen vor ihrer Hütte, die unruhig wieherten,
 

„Mutter?“
 

Gerade als er eintreten wollte, wurde die Tür geöffnet und Soldaten kamen heraus. Zwischen ihren Körpern sah er in das innerste der Hütte und entdeckte eine Frau am Boden liegend.
 

„Mutter!“
 

Doch zu mehr kam er nicht, als er nur die Worte eines Soldaten hörte, der eine Rolle auseinander rollte und die Innenschrift vorlas.
 

„Auf den Befehl des Pharaos hin, werden alle Verräter, die der Blasphemie und der Wiedersetzung angeklagt sind, ohne Verhandlung sofort hingerichtet.“
 

Einer der Soldaten holte sein Schwert aus der Scheide und obwohl er mehr auf das dreckige Grinsen der Männer hätte achten sollen, sah er nur seine Mutter, wo die Lache am Boden immer größer wurde.
 

Athemu rollte seinen Kopf von Rechts nach Links und beobachtete den Sonnenuntergang. Es war schon viel zu spät und Hany war noch immer nicht zurück gekehrt. Er fasste den Entschluss zu dem Gewächshaus zu gehen, doch sein Umhang verfing sich am vorbeigehen an der Kante des Tisches uns zog ihn somit einige Zentimeter mit sich. Der Stapel der Verträge geriet damit ins Schwanken und prasselte zu Boden. Obenauf die Liste der Verräter und ein Name stach ihn sofort ins Auge.

Der Name seines treusten Beraters. Der Name von Hanys Vater.

Als zweiter Stelle Hany selbst.
 


 


 


 

Habt erbarmen mit mir. Dieses Kapitel war verflucht -.-

Erst hat meine Katze 95% des Kapitels zerstört, dann musste ich neu anfangen und beinahe hätte ich selbst alles gelöscht als ich den Stromstecker von meinem Lappi rauszog und der Bildschirm schwarz wurde o.O

Noch dazu hatte ich totale Probleme damit. Dies war mein erstes Kap mit historischen Hintergrund und ich bete einfach, das ich nich alles zu sehr verkorkst habe.
 

abgemeldet´s Part wird sich noch ein bisschen hinziehen, da sie gerade noch an ihrer Puppyshippin Story für 1001 jap. Nacht sitzt und (ich zitiere) nur bei der 13ten Seite is -.-°°

13.... pah!
 

Wärend der Ausarbeitung hatte sich ein lustiger Dialog zwischen abgemeldet und mir ergeben, den ich niemanden vorenthalten will. Es hat sozusagen noch einen Bildungshintergrund :P
 


 

Geez:

Gab es das Wort "Dirnen" schon damals in Ägypten?

-Run- sagt:

Eher nicht, ich glaube, die hießen damals Kurtisanen

Geez:

ai, danke

-Run-:

warte, Konkubine (Beischläferin) war das Wort, Kurtisane ist zwar dasselbe, ist aber ein Begriff aus dem französischen Adel

Geez:

habs eben in Wiki nachgeschlagen. Im alten Ägypten mussten diese Weiber sogar Steuern abdrücken o.O

Ich fass es nicht. Die machen die Arbeit mit Beine breit machen und der Pharao sahnt ab

-Run-:

lol

tja, das leben war früher ziemlich ungerecht

Geez:

Ist aber kein schöner geschichtlicher Hintergrund wenn bekannt wird, das der Palast mit Geldern der Prostitution erneuert wurde

oder sein schöner goldener Armreif durch Blasen verdient wurde

oder das funkelnde Silberkettchen am Fuß mit Analverkehr *gröhl

-Run-:

vielleicht nicht besonders schön, aber wahr

*rofl*

oh mann, ich stelle mir das höchstens echt peinlich vor

ich meine der ganze Reichtum, den man den Gräbern beigelegt hat und die goldene Maske, die den Leichnam schmückten, mit Geldern finanziert wurden, die im Rotlichtmileau gemacht wurden *grins*

Geez:

Das ist vll der Grund gewesen. Der Pharao wollte auch im Himmelreich nicht auf das körperliche Glück verzichten und hat als Symbol der Vorlieben das alles mitgenommen um die Engelshuren zu bezahlen. Ey, ich glaub, die müssen die Geschichte umschreiben

-Run-:

ja ja, die Ägypter haben gerne Sachen in ihren Aufzeichnungen 'vergessen', wenn sie ihnen nicht zu gute kamen, zum Beispiel soll Ramses II das Ergebnis eines Krieges gegen die Hethiter gefälscht haben. Er hat aufzeichnen lassen, sie hätten gewonnen, dabei haben sie verloren

Geez:

geil, was man nicht alles durch Zufall heraus bekommen kann



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2010-06-13T13:18:14+00:00 13.06.2010 15:18
Hallo ihr Zwei!

So, jetzt hab ich eure ff auch mal angefangen zu lesen und ich muss sagen die Idee eurer ff ist total genial. *nick* Gefällt mir richtig gut.

Weiter so!

lG,
revive
Von:  Mimmy-chan
2010-06-10T14:13:03+00:00 10.06.2010 16:13
ach wie nieldich (>.<)d
ich wies nicht wie ihr es macht, aber ich muss jedes mal über die schusseligkeit von Yami schmunzeln *ggggg* <(^.^)>
allein schon die vorstellung wie es sich in seinem STOLZ sult ist so realistisch XDDD

chuchu mimmy-chan
Von:  viky
2010-06-10T07:51:19+00:00 10.06.2010 09:51
Schön geschriebenes Kapitel. Hat mir sehr gut gefallen, und einige fragen beantwortet.
Das eine leben war beschiessen, und das nächste...?
mal sehen, was ihr euch so einfallen gelassen habt.
ich freue mich auf jeden fall auf die nächsten chaps.


knuff
viky


:-)


Von:  Sephira
2010-06-08T18:10:52+00:00 08.06.2010 20:10
*schnief*
armer Hany.
Aber das Chapter war der Hammer!
Von:  mu_chan
2010-06-08T16:01:43+00:00 08.06.2010 18:01
woa tolles kapitel!!!^^
schon blöd das durch ne intriege von deisem ollen nen hany sterben musste!!
ich hoff das es im jetzt nicht so krass wird!!

der schlußdialog....einfach qail...xD
joa die ägypter waren schon en völkchen!!^^
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan
Von:  Shanti
2010-06-08T13:31:27+00:00 08.06.2010 15:31
hihihihihihihihihihi

das ware ein super kappi. besonders schön ist es dir gelungen athemus wandlungen zu beschreiben. schade das das vorherige leben der beiden so enden musste WEIN. aber jetzt haben sie noch mal eine chance miteinander =). freu mich schon gnaz ganz dolle auf das nächste kappi.^^

lg

shanti


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