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Memories (Liley)

Hannah Montana
von

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... but life goes on

02. … but live goes on
 

Mileys Welt bestand nur noch aus einem einzigen Gefühl; Angst und aus einem einzigen Wort, welches sie hinaus aufs Meer schrie

„LILLYYYYYYYYYYYYYY!!“
 

Und dann färbte sich der Ozean rot …
 


 

Miley konnte nicht mehr an sich halten. Die Erinnerungen an jene Bilder ließen ihren Körper erzittern. Sie legte ihren Kopf auf die angezogenen Knie, schlang die Arme um ihre Beine und schluchzte hemmungslos.

Der Mond war mittlerweile aufgegangen und tauchte alles in sein fahles, silbernes Licht. So auch die Gestalt, die nun hinter Miley trat und ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter legte. Sie war in all den Jahren an diesem speziellen Datum nie hier gewesen; Miley hatte es nicht gewollt, aber heute würde es anders sein. Es musste aufhören.

„Warum tust du dir das jedes Jahr wieder an und quälst dich so? Warum kannst du nicht vergessen?“ fragte eine sanfte Stimme.

Miley hob den Kopf, wischte sich mit den Händen über das tränennasse Gesicht und atmete zitternd ein und aus. Langsam verebbte das Schluchzen.

Sie blickte auf das nun dunkle Meer und legte ihre eigene Hand auf die, welche immer noch auf ihrer Schulter ruhte.

„Weil ich es nicht vergessen will“, sagte sie leise „Auch wenn es schmerzt, aber es erinnert mich daran, was in meinem Leben wirklich wichtig ist“. Sie blickte über ihre Schulter und hielt unwillkürlich den Atem an. Das Mondlicht fiel auf langes blondes Haar und hüllte Lilly in eine silberne Aura. „Sie sieht aus wie ein Engel“ dachte Miley, vollkommen überwältigt von dem Anblick „Nein, nicht ein Engel … mein Engel“.

Sie erhob sich, legte ihre Hände auf Lillys Hüften und wartete, bis sie sicher war, dass ihre Stimme nicht brechen würde.
 

„An diesem Tag hätte ich dich beinahe verloren, aber irgendjemand da oben,“ sie schaute kurz zum Himmel empor, um dann tief in Lillys Augen zu blicken „Weiß, dass ich ohne dich nicht leben kann und will.“ Mileys Stimme war mittlerweile nur noch ein raues Flüstern.

„Und genau deshalb will ich es nicht vergessen, Lilly. Nichts im Leben ist selbstverständlich, alles ist vergänglich. Ich bin dankbar für jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde die ich mit dir verbringen darf.“

Mileys Hand glitt unter Lillys weißes Shirt und wanderte ihre Seite empor. Die Blonde erzitterte bei der Berührung. Unter ihren Fingern spürte Miley die vernarbte Haut und erneut strömten Tränen ihre Wangen herab.

„Gott, ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn du … wenn du“ Lilly legte einen Finger auf Mileys Lippen und diese verstummte. Dann beugte sie sich vor und küsste zärtlich die salzigen Spuren vom Gesicht ihrer Geliebten und schloss sie fest in die Arme. Ihre eigenen Tränen unterdrückend flüsterte sie beruhigende Worte gegen die heiße Haut in Mileys Nacken.

„Scht, ich bin hier bei dir und ich werde dich nie alleine lassen“. Sanft drückte sie ihre Lippen auf die weiche Haut und spürte, wie sich Mileys Pulsschlag beschleunigte. Lilly schloss die Augen, atmete den einzigartigen Geruch der Brünetten tief ein und dankte im Stillen der Macht, welche sie damals beschützt hatte. Auch sie konnte diesen Tag vor sechs Jahren nicht vergessen, aber anders als ihre Freundin würde sie alles dafür geben, diese Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen.
 

Tiffanys vor Angst verzerrtes Gesicht war so nahe gewesen. Lilly wollte im Vorbeifahren ihren Arm ergreifen und sie mit sich ziehen. Aber als sich ihre Hände fast berührten, schlug der Hai zu. Ein riesiges Maul voller scharfer Zähne brach aus dem Wasser hervor und grub sich in Tiffanys Torso. Auch Jahre später noch sollte der gellende Schrei der anderen Surferin Lilly schweißgebadet aus ihren Träumen hochschrecken lassen. Der Hai riss seine Beute hin und her und rote Gischt spritzte in alle Richtungen. Der graue Leib fegte Lilly von ihrem Board und die raue Haut des Tieres zerfetzte den Neoprenanzug und das darunter liegende Fleisch an ihrer Seite. Unglaublicherweise war dies ihr Glück, denn die Wucht des Aufpralls hatte sie mehrere Meter Richtung Strand geschleudert. Nach Luft schnappend tauchte Lilly aus den Wellen auf. Schmerz brandete durch ihren Körper, ihre Sicht vernebelte sich zunehmend und ihre Seite brannte wie Feuer. Aber der Gedanke an Mileys angstverzerrtes Gesicht ließ sie alle Kraft zusammen nehmen und sie schwamm so schnell sie konnte, um von dem Biest wegzukommen. Sie erinnerte sich noch, wie sie von zwei Rettungsschwimmern aus der Brandung an Land gezogen wurde, dann war sie durch den Blutverlust ohnmächtig geworden.

Tiffanys zerfetzte Leiche wurde am Abend an den Strand gespült. Lilly wusste, dass der Hai die Surfer mit einem Rudel Seehunde verwechselt und nur seinen Instinkten gemäß reagiert hatte, aber trotzdem hatte dieses ’Versehen’ ein Menschenleben gekostet. Es hatte fast zwei Jahre gedauert ehe sie – sehr zum Missfallen von Miley – wieder auf ein Surfbrett gestiegen war. Aber im Nachhinein hatte sich dies als die beste Therapie erwiesen, so dass Lilly sich heute wieder angstfrei im Wasser bewegen konnte. Allerdings war sie nie wieder an dieser Stelle des Strandes gesurft.
 

„Komm jetzt“, flüsterte sie und löste sich langsam aus der Umarmung „Lass uns nach Hause gehen“. Lilly blickte in die blauen Augen ihrer Liebsten und war erleichtert, dass sie keine Tränen mehr in ihnen sah. Sie legte eine Hand auf Mileys Wange und fuhr mit dem Daumen sanft über ihre Unterlippe. Miley schmiegte sich in die Berührung und eine tiefe Ruhe erfüllte sie. Lilly hatte Recht, sie musste aufhören, sie durfte dieses Unglück nicht ihr Leben bestimmen lassen. Sie würde sich erinnern, aber nicht daran, dass sie ihre Geliebte beinahe verloren hätte, sondern daran, dass an jenem Tag ein Engel über sie gewacht und ihnen eine gemeinsame Zukunft geschenkt hatte.

„Ich liebe dich“

Wie immer, wenn Lilly diese drei Worte aus dem Mund ihrer Miley hörte, begann ihr Herz zu rasen und eine bekannte Wärme breitete sich in ihr aus. Sie fing Mileys Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss und als sie sich schließlich nach Luft ringend voneinander lösten, klang ihre Stimme rau.

„Zeig es mir“ raunte sie „Zeig mir, wie sehr du mich liebst“.

Lilly sah, wie sich ihr eigenes Verlangen in Mileys Augen widerspiegelte und dies erregte sie noch mehr. Schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen ihren Brustkorb und machte das Atmen beinahe unmöglich. Miley beugte sich vor, bis ihre Lippen Lillys Hals berührten. Sanft strich sie mit ihrer Zunge über die weiche Haut und lächelte, als sie die Surferin aufstöhnen hörte. Sie brachte ihren Mund an Lillys Ohr.

„Dann mach dich auf eine lange Nacht gefasst, Mrs. Truscott-Stewart“ liebevoll ergriff Miley Lillys Hand und zog sie hinter sich her.
 

Das Leben geht weiter, Zeit verrinnt unaufhaltsam und trägt die Macht in sich, selbst die tiefsten Wunden zu heilen.
 

ENDE
 


 


 

Ach ja, Disney gehört alles und ich verdiene kein Geld mit der Story!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yu_B_Su
2010-12-20T17:18:28+00:00 20.12.2010 18:18
Das war echt gemein - man denkt, Lilly ist tot - aber das ist sie nicht; sehr überraschend! Dafür fand ich die Anspielungn am Ende too much - es geht ja um das Vertrauen der beiden. Und die Botschaft war auch etwas einfach - sie wussten schon vorher, dass sie sich liebten, der Unfall hat keine unbekannten Gefühle zu tage gefördert...

Aber die Geschichte strahlte eine schöne Ruhe aus und es waren wenige Fehler drin.

Von:  rikku1987
2010-10-25T09:11:00+00:00 25.10.2010 11:11
echt eine sehr schöne geschicht, ich bin hell auf begeistert


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