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Als das letzte Blatt gefallen war

war ich am Boden zerstört...
von

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Nachdenklich ging ich in die Küche um mir das Bild an der Wand, über dem Küchentisch anzuschauen, welches mich immer faszinierte. Doch heute war meine Aufmerksamkeit dem Brief auf dem Tisch, neben unserer halb- verdorrten Pflanze, gewidmet. Okay, was hieß halb verdorrt, es war nur noch ein Blatt übrig.

Unwissend was mich erwarten würde, öffnete ich den Brief und fing an ihn zu lesen. Ich erkannte die Handschrift meines Mitbewohners und besten Freund sofort. Ein Lächeln umspielte meine Lippen doch je weiter ich las, desto eher breitete sich das Entsetzen aus.
 

Als ich ihn zu Ende las, schmiss ich den Brief auf den Tisch und durchsuchte alle Zimmer im Haus. Er war niergends aufzufinden, auch nicht im Keller, Dachboden oder in der Garage. Schnell überlegte ich mir wo er sonst noch sein könnte und mir fiel seine Lieblings Lichtung mitten im Wald ein, an jenem Ort wo er mir seine Geheimnisse anvertraute. Noch im Schlafanzug und Barfuß rannte ich aus dem Haus, direkt in den Wald. Ich rannte über die Stöcke und Steine, doch das machte mir nichts aus, mein Freund war mir wichtiger.
 

Als ich endlich ankam, sah ich ihn, wie er langsam mit dem Wind vor und zurück wippte. Langsam ging ich auf ihn zu und sah dieses wunderschöne, ehrlich gemeinte Lächeln. Ich hielt seine Hand fest und weinte, denn plötzlich hatte ich alle gemeinsamen Erlebnisse vor meinen Augen. Nach kurzer Zeit konnte ich mich nicht mehr halten und fiel auf die Knie. Wieso? Wieso hat er mich ganz allein gelassen, allein auf dieser Gottverdammten Welt!? Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und schrie mir all den Schmerz raus. Ohne Hemmungen.
 

Ich kippte zur Seite um, denn halten konnte ich mich nicht mehr. Nun lag ich im Gras, konnte nicht klar denken, mich nicht einmal mehr Bewegen. Aber plötzlich wurde mir eins klar, und zwar wie egoistisch ich war. Ich schaute zu ihm herauf, das Lächeln war noch da. Ich konnte es nicht ertragen und schaute wieder weg.
 

Er ist aus freien Stücken gegangen. Er wusste das ich alles versuchen würde ihn daran zu hindern. Er hatte wie immer seinen Plan perfekt durchdacht. Ich lächelte, doch mit dem Lächeln kamen auch die Tränen. Nach einer Weile entschloss ich mich zu gehen, so hätte er es gewollt. Doch bevor ich ging durchwuschelte ich seine Haare, das letzte mal. Dann umarmte ich ihn und schaute ihm in die Augen, das letzte mal. Aus seinem Augenwinkel sah ich eine Träne.. 'oder war das nur eine Einbildung?' Das Lächeln blieb, mit ihm leider auch der glasige Blick. "Auf Wiedersehen", flüsterte ich und ging langsam aus dem Wald," wir werden uns bald wieder sehen."
 

Als ich zu Hause ankam waren die anderen Mitbewohner schon wach. Sie fragten mich wo ich war.. und wo er war. Doch ich schüttelte nur den Kopf, es zu erzählen brächte ich nicht über das Herz. Ich ging zurück in die Küche und las den Brief nochmal.
 

Ich blickte auf und merkte, dass das letzte Blatt gefallen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  TommyGunArts
2010-10-25T15:57:20+00:00 25.10.2010 17:57
Wow, heftige Story, die mit recht einen der Plätze beim Kg WB gemacht hat.
Ziemlich gut geschrieben, auch wenn man das Lächeln immer groß schreibt ;) Drauf achten, ist mir am Anfang aufgefallen.
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Und eine kleine Anmerkung, auch wenn es hier nicht rein gehört, entschuldige bitte, an Marge91 :
Genau den gleichen Kommentar bekam ich von der selben Person. Seltsam. Da merkt man gut, wie aufmerksam die Geschichte gelesen wurde. Außerdem ist dies ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Da sagt man doch nicht "Super kapi, mach weiter so!"
Lächerliche Kommentareschreiber. Und dann auch noch Werbung für sich selbst machen...
Langsam nervt es echt!
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Lass dir davon die die Stimmung verderben, aber es musste nun mal gesagt werden ;)
So, und jetzt zum Inhalt der Geschichte und zum eigentlichen Kommentar^^

Ich finde es besonders gut, das du "verschachtelt" schreibst und nicht direkt das Thema nennst, sonder "drum-rum-redest".
Dadurch bleiben dem Leser immer noch Freiheiten für eigene Interpretationen und das ist sehr gut. Das macht eine gute Kg aus.
Das Thema an sich ist eine gebrochene Freundschaft. Ob es ein Selbstmord ist oder nur eine verlorene Erinnerung an Jemanden sehr wichtigen ist dem Leser überlassen und wird nicht direkt geklärt. In jedem Falle sehr traurig und mit viel Gefühl geschrieben. Das regt zum Nachdenken an und reist einen mit sich, sodass man sich fragen stellt.
Sehr gut!

Ich habe absolut nichts zu meckern, außer eben das mit dem oben genannten "Lächeln"^^
Und lass dir von solchen Kommentareschreibern wie Marge91 nicht den Tag verderben. Leider gibt es zu viele dieser Sorte, die einfach nur selbst Kommentare haben wollen und keineswegs auf die Arbeit anderer eingehen.

Liebe Grüße
schnorzel
Von:  DarkBlade
2010-10-24T18:00:21+00:00 24.10.2010 20:00
Super FF =)
Gefällt mir sehr gut ^o^
Ich kann mir gut vorstellen, wie man sich da fühlen muss...

Traurig, aber suppi ^^-

Von:  Marge91
2010-08-26T16:49:23+00:00 26.08.2010 18:49
super kapi
mach weiter so
ein dickes lob
mfg marge91

ps. wenn du möchtes kannst du auch mal meine ff's lesen und komis hinterlassen:)
Von: abgemeldet
2010-07-05T11:23:05+00:00 05.07.2010 13:23
man! die fanfic ist echt genial^^.
drückt in so wenig text total viele gefühle aus.
ey, soof, du solltest mehr schreiben^^

glg anna^^


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