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Multae sunt causae bibendi

(Es gibt viele Gründe um zu trinken)
von

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Eintrag 3:

Liebes Tagebuch!
 

Recht früh am Morgen war ich heute bereits wieder aufgebrochen. Zunächst wollte ich den toten Wanderer noch begraben, welcher unweit von mir gelegen hatte, aber das ließ ich dann doch sein und sah stattdessen zu, dass ich wegkam. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht eine völlig falsche Richtung eingeschlagen habe und somit damit anfange, im Kreis zu laufen. In diesem Fall wäre meine Flucht wohl völlig unsinnig gewesen. Ich habe mich nach der Sonne gerichtet. Ich denke das sollte hinkommen.

Außerdem habe ich nun damit angefangen, mir die Fäden aus der Haut zu zupfen. Ein seltsamer Schmerz, doch so langsam gewöhne ich mich daran. Ja, er hat schon fast etwas Beruhigendes. Zumal ich im Augenblick ohnehin nicht andere machen kann. Laufen, laufen und nebenbei diese Fäden herauszupfen. Am Rücken ist es jedoch nicht ganz so einfach heranzukommen. Eine Hilfe wäre da zuweilen ganz nützlich. Obwohl? Vielleicht lieber nicht.

Mein heutiges Nachtlager ist nicht weit von einem kleinen See entfernt. Wie ich bemerkt habe, scheint dieser reichlich Fische zu haben. Morgen werde ich wohl einmal versuchen müssen, mir ein paar davon zu fangen. Im Augenblick ist das Licht für mich bereits wieder zu schwach, als dass ich die nähere Umgebung genauer erkennen könnte. Das seichte plätschern des Wassers und der hin und wieder erfolgende Ruf einer Eule, ist das einzige, was ich mit Sicherheit wahrnehme. Der richtige Zeitpunkt, sich ein bisschen nieder zu legen, denn auch zum schreiben ist es mittlerweile bereits zu finster. Doch im Augenblick bekomme ich keine so rechte Ruhe.

Ist mir doch tatsächlich, zu meinem eigenen Entsetzten, erst jetzt aufgefallen, dass ich mich nicht an meinen Namen erinnere. Geschweige denn, wo ich vor meiner Gefangenschaft gewesen bin. War ich etwa schon immer dort? Währte diese Folter bereits mein Leben lang? Irgendwie fällt es mir schwer, dies zu glauben.

VERDAMMT! Denk nach, Junge!! Du musst dich doch wenigstens an deinen Namen erinnern!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-04-17T18:56:50+00:00 17.04.2011 20:56
ich finde sehr schön, wie du die Stelle mit dem See beschrieben hast.
Das mit dem Plätschern und so.
Wenns es Hank nicht so übel gehen würde, und es wohl immer noch recht kalt sein muss, wäre es richtig idyllisch.


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