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Shitsui no Jidai

Findest du aus der Vergangenheit?
von

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Sinn des Duellierens

So, wieder ein neues Kapitel^^

Vielen Dank auch für die Kommis!!
 

Auf dem Weg zur nächsten Vorlesung bemerkte Mio, dass viele Schüler ihr auf dem hell durchleuchteten Gang Platz machten und sie ehrfürchtig anstarrten. Hatte dieses eine Duell schon so viel ausgelöst? Dann musste Chazz Princeton also doch ein ziemlich guter Duellant gewesen sein. Aber das kümmerte sie nicht. Was zählte, war der Sieg und bald würden alle wieder an Mio normal vorbeigehen… das hoffte sie jedenfalls.

An ihrer alten Schule, wo sie für ein Jahr gewesen war, lief es so ähnlich ab:

Anfangs war man einfach nur da, aber wenn man etwas Besonderes vollbracht hatte, zum Beispiel das beliebteste Mädchen vor einem Stalker gerettet hatte, galt man als DIE Schülerin der Schule. Ganz plötzlich wollte jeder mit einem befreundet sein und alle respektierten einen – besonders, wenn man noch als „gut aussehend“ galt. Es war sehr erstaunlich gewesen, dass sie ein ganzes Schuljahr die Königin der Schule war. Vielleicht wäre sie es auch noch weiterhin gewesen, wenn sie noch ein weiteres Jahr dort geblieben wäre – aber wegen des Deals mit Kaiba spielte das keine Rolle. Wichtig war, dass Mio an der Akademie war und dort ihre Duellfähigkeiten ausbauen konnte.

Endlich erreichte die Schwarzhaarige den Vorlesungsraum für Alchemie der Duellmonsters. Bevor sie ihren Platz erreichen konnte, kam auf einmal eine Masse von Studenten auf sie zu und überhäuften sie mit tausenden Fragen wie:
 

„Hast du echt gegen Chazz Princeton gewonnen?“

„War er stark?“

„Seit wann bist du hier? Etwa seit gestern?“

„Ich habe dich in einer Zeitschrift gesehen! Hast du ein Stipendium von Seto Kaiba bekommen?! Echt?!!“

„Fühlst du dich hier wohl an der Akademie?“

„Können wir uns mal duellieren? Bittee!!“

„Stimmt es, dass du mit Jaden Yuki befreundet bist?“

„Magst du ihn?“

„Willst du mit mir gehen?“

Als die Fragen immer privater wurden, wurde es Mio langsam zu viel. Sie war schließlich keine Prominente, die von neugierigen Reportern und Journalisten interviewt wurde!

„Ja, ich habe gegen Princeton gewonnen!! Und nein, ich duelliere mich jetzt mit gar keinem! Ich will bloß noch auf meinen Platz!“

Ehe irgendwer noch etwas darauf erwidern konnte, schob Mio alle einfach beiseite und schritt, ohne irgendwen noch eines Blickes zu würdigen, auf ihren Platz. Von da an warf sie jeden Studenten, der es wagte, sie noch anzusehen, einen vernichtenden Blick. Danach war es schließlich ruhig. Hoffentlich würde sie später keiner nerven.
 

Nachdem der Lehrer die Vorlesung für beendet hielt, packte Mio so schnell sie konnte ihre Sachen und rannte hastig aus dem Raum, bevor noch jemand die Möglichkeit hatte, sie anzusprechen.

Hinterher suchte sie einen Fluchtweg aus dem Hauptgebäude. Dabei traf sie auf Jaden und Syrus, die an einer Ecke standen und sich unterhielten. „Hey, Leute!!“, rief Mio völlig aus der Puste. Die beiden drehten sich um. „Mio! Was gibt’s?“, begrüßte Jaden sie freundlich. „Was es gibt? Chaos! Und Fragen! Ich suche hier einen geeigneten Weg, um schnell hier rauszukommen!“

„Kann ich verstehen!“, erwiderte der kleine Syrus. „Du bist DAS Thema der Akademie! Also ich an deiner Stelle wäre froh, wenn ich so beliebt wäre…“

„Syrus! Bitte! Lass das Geschwafel mit ‚wenn ich doch auch so wäre‘! Ich hab keine Lust, von irgendwelchen Studenten bedrängt zu werden! Das wird mir einfach zu viel!“

Der Blauhaarige seufzte. „Jaja, ich hab schon verstanden! Also, Jaden, zeigen wir ihr den Weg?“

Der Angesprochene machte eine Geste. „Na Logo! Folge uns!“

Jaden und Syrus führten Mio durch verschiedene dunkle Liftschächte, in die alle nur knapp hineinpassten. Die Luft war dort stickig und diejenigen, die Platzangst hätten, wären auf jeden Fall fehl am Platze.

Nach einer Weile sahen die drei einen Lichtschimmer. „Okay, gleich sind wir draußen!“, flüsterte Jaden.
 

Gesagt, getan. Es war schön, wieder an der frischen Luft zu sein und den Duft vom frischen Gras einzuatmen. „So, da wären wir! Gute Arbeit, Leute! Jetzt können wir beruhigt zur Unterkunft gehen!“ Jaden lachte fröhlich auf.

„Da wäre ich mir aber nicht so sicher!“, hörten die drei hinter sich eine Stimme sagen. Als sie sich umdrehten, sagen sie Alexis mit zwei anderen Mädchen, die Mio nicht kannte. „Hi, Alexis! Mindy und Jasmin sind ja auch da!“

„Hey, Jaden, hi, Syrus!“ Die beiden Mädchen blickten zu Mio. „Du musst die Neue sein, oder?“, stellte das schwarzhaarige Mädchen mit den gelockten Haaren fest. Mio nickte flüchtig. „Dann wirst du aber gleich noch ein paar weitere Probleme haben!“, fügte das andere Mädchen hinzu, welche rote Haare hatte.

Mio ahnte, was sie meinten. „Die Unterkunft, oder? Mindestens die Slifer-Studenten werden mich da wieder mit Fragen nerven…“ Die Studentin seufzte.

Alexis lächelte. „Aber mach dir nicht so viele Gedanken! Solange wir da sind, werden sie dich schon in Ruhe lassen. Lasst uns doch einfach zusammen in die Unterkunft gehen!“

Die anderen fünf waren damit einverstanden und marschierten zusammen in die rote Unterkunft. Sie unterhielten sich auf dem Weg dorthin über die Akademie, Crowler, Duellmonsterskarten, Unterkünfte und über sonstige Dinge. Oftmals lachten sie über Jadens Witze und hatten vor vielem Lachen Tränen in den Augen. Erst jetzt realisierte Mio, wie viel Glück sie doch eigentlich hatte. Nicht jeder neue Schüler würde so gute Freunde am Anfang finden. Sie selbst hatte es an ihrer Schule erlebt, denn alles war fremd für einen und man musste sich an die Umgebung und seine Mitschüler gewöhnen.

Glücklich sah sie zum strahlend blauen Himmel. ‚Jetzt habe ich endlich ein neues Zuhause gefunden! Und ich werde alles daran tun, um meine Freunde zu beschützen!‘
 

Nach einiger Zeit saßen sie zu sechst in Jadens und Syrus‘ Zimmer, tranken Tee und unterhielten sich lachend. „Sag mal, Mio“, fragte Jasmin neugierig, „woher kommst du denn? Oder eher: Wie bist du hierhergekommen?“ Die Angesprochene trank den letzten Schluck Tee aus und antwortete: „Ich komme aus Domino City. Da habe ich sehr lange gewohnt… hm, wie ich hierhergekommen bin?“ Das Mädchen sah nachdenklich an die Decke. Wenn sie es sich recht überlegt hatte, dann war alles doch Zufall gewesen…
 

*Flashback: Anfang*
 

Es wurde dunkel. Die ersten Straßenlaternen wurden eingeschaltet. Wenige Leute waren noch am kühlen Winterabend auf der Straße.

An einer abgekommenen, düsteren Gasse, deren Wände mit Graffiti bemalt waren und wo überall leere Dosen herumlagen, saß ein zwölfjähriges schwarzhaariges Mädchen, welches in einen dicken weißen Wollschal eingemummelt war. Auf ihrem linken Arm trug sie eine Dueldisk. Beide Arme waren um ihre Beine geschlungen, um sich warm zu halten. Ihr Blick war starr nach vorne gerichtet.
 

Sie war so sehr in Gedanken, dass sie nicht bemerkte, dass jemand vor ihr stehen geblieben war. Erst als sie angetippt wurde, hob sie verwundert ihren Kopf. Vor ihr stand eine hochgewachsene Frau, deren lange blonden Haare bis zu ihren Schultern reichten. Sie trug eine violette Lederjacke über ein weißes Korsett. Zudem trug sie einen dazu passenden Minirock mit lila Stiefeln. Auffällig an ihr waren ihre wachsamen, violetten Augen. Die blonde Frau ergriff zuerst das Wort.

„Hör mal, Süße! Du erkältest dich, wenn du hier weiterhin rumsitzt! Was machst du hier überhaupt?“

Es dauerte eine Weile, bis das zierliche Mädchen antwortete.

„Ich warte.“

„Auf wen?“

„Auf sie.“

„Bitte? Auf sie? Wer soll das sein? Warum wartest du? Red‘ doch mal in verständlicheren Sätzen!“
 

Die Schwarzhaarige seufzte. Sie wusste sehr wohl, wer da vor ihr stand. Aber eigentlich ging das die Frau überhaupt nichts an – egal ob berühmt oder nicht. Doch irgendetwas zwang die Kleine dazu, ihr zu antworten.

„Ich warte, da ich mich duellieren will.“

„Du willst dich mit irgendwelchen fremden Typen duellieren? Hast du sie nicht alle?!“

Langsam wurde es dem Mädchen zu viel. Wie lange sollte das Gespräch denn noch dauern?! Konnte diese gewisse Dame nicht einfach wie die anderen Leute ihren eigenen Sachen nachgehen? Offenbar wohl nicht.

Die Schwarzhaarige stand auf und blickte der Frau direkt in die Augen.

„Hören Sie mal: Das geht Sie überhaupt nichts an! Warum gehen Sie nicht einfach ihren eigenen Sachen nach und lassen mich in Ruhe?? Dann kann ich mich wenigstens auf die Duelle vorbereiten!!“

Wenn das Mädchen dachte, dass die Blondine nun verschwinden würde, hatte sie sich gewaltig getäuscht. Die junge Frau blieb hartnäckig.

„Ich stelle hier die Fragen! Und du hast mir immer noch nicht geantwortet: Warum duellierst du dich hier? Hier laufen offenbar die schrecklichsten Typen rum! Sag mir also wieso!!“

„GANZ EINFACH: Im Gegensatz zu Ihnen, Miss Valentine, habe ich so gut wie GAR NICHTS! Ich habe kein Geld, keine Familie, keinen richtigen Ort zu leben, einfach NICHTS! Und nun verschwinden Sie, Mitleid können Sie mir sparen!!“

Wütend drehte sich das kleine Mädchen um und wollte gehen, jedoch wurde sie von Mai Valentine am Arm festgehalten. Zornig blitzten die dunkelblauen Augen der kleinen Duellantin auf.

„Was?!!“, zischte sie erbost. Wahrscheinlich würde jetzt irgendeine dumme Predigt kommen, dass sie doch in ein Kinderheim solle, da würde es doch Essen geben und Menschen, die sich um einen kümmern, und wo man sogar in die Schule (!) gehen kann und bla, bla bla… Sowas verschwendete bloß ihre Zeit!

Doch statt all dem sentimentalen Zeug, kam bloß Folgendes:

„Dann zeig doch mal, was du kannst!“
 

Völlig verblüfft weiteten sich die Augen des Mädchens.

„Bitte was?“

„Wenn du doch so gut im Duellieren bist und es sogar mit Untergrund-Typen aufnehmen kannst, dann will ich mal sehen, was du so kannst!“

Die Schwarzhaarige hatte sich wieder einigermaßen gefasst. Sie grinste.

„Ein Duell? Hier und jetzt? Das können Sie gerne…..“

„HILFE!!!“ Die Duellantin wurde von einem Schrei unterbrochen. Verwunderten blickten die zur ihnen gegenüberliegenden Gasse, aus welcher der Ruf kam. Entschlossen nickten beide sich zu und rannten gemeinsam auf die andere Seite der Straße. Hinterher eilten sie tiefer in die vor ihnen liegende Straßenecke hinein.

Dort angekommen sahen sie ein junges Mädchen, ungefähr sechzehn, welche von fünf stämmigen Männern belästigt wurde.

„Sofort aufhören!!“

Die fünf drehten sich zum kleinen Mädchen. Hinter ihr stand etwas weiter entfernt Mai. „Was willst du, Kleine? Lass uns doch einfach unseren Spaß und geh nach Hause.“

„Pah“, antwortete sie bitter, „ich habe kein Zuhause. Deshalb muss ich leider hierbleiben. Und jetzt lasst sie gehen!“

„Dass ich nicht lache!“, sprach der Größte von ihnen. Offenbar war er der Anführer. „Wie willst du das denn anstellen? Du kleiner Schwächling kannst doch gar nichts!“

„Ach ja? Wie wär’s mit ‘nem Duell?! Du gegen mich: Und zwar jetzt!!“

Der Mann fiel mit den anderen in ein Gelächter ein. „Ich hör wohl nicht richtig! Willst du mich verscheißern?!!“

Die Kleine sah ihn weiterhin eindringlich an. „Pfft, wenn du unbedingt verlieren willst… los, ihr vier kämpft jetzt gegen sie! SOFORT!“

Die Vier traten vor das Mädchen und starteten ihre Dueldisks. Sie tat es ihnen gleich.

„Nur mal so: Wenn ich gewinne, lasst ihr sie gehen!“ Dabei deutete sie zum eingeschüchterten jungen Mädchen. „Aber nur, wenn du gegen uns ALLE gewinnst! Los, Joe, fang du zuerst an!“, befahl der Anführer.

Die Duellantin warf Einspruch ein. „Hey, was soll das?! Ihr Vier kämpft gefälligst alle auf einmal gegen mich, klar?! Danach knöpfe ich mir euren Boss vor!“

Erneut lachten die Männer. „Wenn du darauf bestehst…“

Bevor sie anfingen, fragte noch Mai, die vorher das Geschehen die ganze Zeit beobachtet hatte: „Bist du dir sicher, Süße? Schaffst du das?“

Empört drehte sich die Kleine um. „Na Logo! Was denken Sie denn? Einfach nur zuschauen…“

Nun widmete sie sich dem Duell.

Der erste der vier fing mit dem Duell an. „Du wirst es bereuen, uns jemals getroffen zu haben! Ich ziehe!“ Kurz sortierte er seine Karten in der Hand und begann mit seinem Zug.
 

„Zuerst spiele ich die Zauberkarte Sonnentempel! Offene Monster, die von mir bzw. uns spezialbeschworen wurden, erhalten 300 ATK! So, deshalb spiele ich jetzt auch Ruf der Mumie! Ich kann dann, einmal pro Zug, wenn keine Monster auf meiner Spielfeldseite sind, ein Zombie-Monster spezialbeschwören!“ Der Mann spielte danach eine weitere Zauberkarte.

„Um das zu untermalen, spiele ich noch Ewig lebende Unterweltkanone. Weißt du, was sie kann? Nein? Einmal während des Spielzugs jedes Spielers, kann ich dir 800 Punkte Schaden zufügen, wenn ich ein Zombiemonster spezialbeschwöre.“ Er grinste höhnisch. „Rate mal, was jetzt kommt: Ich spezialbeschwöre den Vampirlord (2000/1500)!!“ Durch die Karte Sonnentempel erhielt er weitere 300 Punkte. Jedoch blieb es dabei nicht:

Die Duellantin spürte einen heftigen Schlag durch die Unterweltkanone: Ihre Lebenspunkte sanken auf 3200.

„Gut, damit beende ich meinen Zug!“

Der zweite von ihnen zog eine Karte. „Ich spiele Solarwiederaufladung! Ich werfe ein „Lichtverpflichtet-Monster aus meinem Blatt ab. Ich ziehe zwei neue Karten und lege danach die zwei obersten aus meinem Deck ab.“ Es waren zwei Monsterkarten. Er grinste. „Ich wende den Effekt von Mezuki an! Wenn ich ihn aus dem Friedhof entferne, kann ich ein Zombiemonster als Spezialbeschwörung aus meinem Friedhof holen. Ich wähle die Verzweiflung aus der Finsternis (2800/3000)!!“ Eine Kreatur, welche einem Dämon glich, erhob sich aus dem Boden. Aggressiv hob sie ihre Krallen an. Sie würde jederzeit zuschlagen.

Erneut sanken die Lebenspunkte des Mädchens um 800. Der Stand betrug also nur noch 2400.

Der Dritte war nun an der Reihe.

„Ich spiele die Zauberkarte Angriff der Lichtbrigade! Ich sende die drei obersten Karten meines Decks auf den Friedhof, damit ich ein Lichtverpflichtet-Monster der Stufe 4 oder niedriger aus meinem Deck auf meine Hand holen kann!“ Er mischte seine Karten anschließend.

„Zum Schluss spiele ich noch Armageddonritter in Verteidigungsposition (1400/1200). Somit kann ich ein Monster vom Attribut Finsternis auf den Friedhof legen.“

Das schwarzhaarige Mädchen runzelte die Stirn. Die Strategie der Männer lag darin, Monster vom Deck auf den Friedhof zu legen – vor allem FINSTERNIS Monster. Offenbar wollen sie somit ein starkes Monster beschwören. Das Mädchen strich sich eine Strähne zurück. Sollten sie ruhig. Auf jeden Fall würde sie alle schlagen – das war sicher!

Der Letzte von ihnen begann endlich mit dem Zug. „Wollen wir doch mal sehen… insgesamt befinden sich drei Finsternismonster auf unseren Friedhöfen…“ Ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen. „…das heißt, ich kann nun das stärkste Monster aus meinem Deck beschwören: Finsterer Bewaffneter Drache (2800/1000)!!“

Dunkle Blitze zierten den Himmel, als sich eine majestätische, dunkle Drachengestalt am Horizont erhob. Seine roten Augen blitzten bedrohlich auf.
 

Ihr Anführer war zufrieden mit seinen Leuten. Durch das perfekte Zusammenspiel hatten sie Vampirlord, Verzweiflung aus der Finsternis und noch Finsterer Bewaffneter Drache beschworen. Wer konnte da schon etwas dagegen bieten? Außerdem erhielten die Zombiemonster noch einen Bonus von 300 ATK-Punkten. Die Kleine würde im nächsten Zug verlieren.
 

Die Duellantin blieb ruhig. Die besondere Fähigkeit von Finsterer Bewaffneter war eine kleine Behinderung bei ihrem nächsten Zug, aber mit nur einer Karte konnte man das verhindern. Und genau diese hat sie gezogen.
 

„Also dann, macht euch auf etwas gefasst!“ Sie sortierte ihre Karten in der Hand. „Zuerst spiele ich die Karte Seele des Feuers. Ihr alle dürft erstmal ’ne Karte ziehen.“ Nachdem das getan wurde, fuhr sie fort. „Nun darf ich ein Pyro Monster aus meinem Deck aus dem Spiel entfernen. Ihr erhaltet Schaden in Höhe der Hälfte der Angriffspunkte.“ Sie zog eine Karte hervor. „Ich wähle Thestalos, der Feuersturmmonarch!! Ihr verliert 1200 Punkte!!“

Schützend hielten sie sich ihre Arme vor das Gesicht, als eine Welle von Feuer auf sie einprasselte.

„Und damit ihr den Effekt von eurem Monster nicht anwenden könnt…“, sie deutete mit einer Geste auf den Drachen, „spiele ich Seelenerlöser! Die drei Finsternismonster könnt ihr vergessen!!“

Knurrend mussten sie zusehen, wie ihre Monster aus dem Spiel entfernt wurden.

„Ich spiele jetzt eine Karte verdeckt im Verteidigungsmodus. Und noch zwei weitere verdeckt. Das war’s.“

„Tss, war das etwa alles?! Du hast verloren, Kleine!!“, sprach der erste der Vier. „Los, Vampirlord, greif ihr verdecktes Monster an!!“

Die Karte wurde zerstört. Die Schwarzhaarige grinste. „Tja, zu schade!! Es war Flamvell-Drachnov. Wenn er zerstört wird, verliert ihr 500 Punkte!!“ Der Lebenspunktestand fiel auf 2300.

„Das ist egal!! Los, Monster, greift alle an!!!

„Moment!!“, rief das Mädchen. „Ich aktiviere meine Fallenkarte Rückkehr aus der anderen Dimension! Ich zahle die Hälfte meiner Punkte – ich beschwöre so viele Monster wie möglich auf meiner Spielfeldseite, die aus dem Spiel gewonnen wurden!“

„Na und?! Das hilft dir gar nichts!!“

„Ach ja? Wie wär’s denn hier mit?“ Durch eine Armbewegung deckte sich die zweite verdeckte Fallenkarte auf; es war spiritistische Feuerkunst Kurenai. „Ich wähle ein Feuermonster auf meinem Spielfeld. Ihr erleidet Schaden in Höhe der Grund-ATK!“

Völlig verblüfft starrten sie das Mädchen an. „D-das heißt…“ „Ja, ihr habt verloren! Ich wähle nämlich meinen Feuersturmmonarchen!!“

„VERDAMMT!“, schrien die Vier, bevor ihre Punkte auf 0 sanken. Ohne sie noch weiter zu würdigen, schritt sie auf den Anführer zu. Er knirschte mit den Zähnen. „Hm, du hast bloß meine Männer geschlagen – im Vergleich zu mir sind sie schwach!“ Er trat einen Schritt näher auf das Mädchen zu und startete seine Dueldisk.
 

„Das werden wir ja noch sehen! Ich fange an! Hah!“ Die Schwarzhaarige zog eine Karte. „Ich spiele die Zauberkarte törichtiges Begräbnis! Ich wähle ein Monster von meinem Deck und schicke es auf den Friedhof.“ Flüchtig sah sie ihre Karte an. ‚Ich werde dich noch brauchen…‘ Danach machte sie weiter. „Jetzt spiele ich eine Karte verdeckt im Verteidigungsmodus. Das war’s.“

„Pfft! War das etwa alles?!!“, fragte der kräftig gebaute Mann spöttisch. „Wie konnten meine Männer bloß verlieren? Gegen so eine halbe Portion…“ Er zog eine Karte und begann mit seinem Zug. „Ich spiele die Karte Zuflucht der Unterweltler! Somit erhalte ich einen Metall-Unterweltler-Spielstein. Aber der hält nicht lange – ich opfere ihn für Jinzo (2400/1500)!!“ „Was?!“, stieß die Kleine entsetzt aus. „Jinzo? Das heißt… meine Fallenkarten sind wirkungslos..“ „Ganz genau! Aber das war noch nicht alles! Ich spiele die Karte Angriff der Lichtbrigade!“ Das Mädchen seufzte.

„Machst du jetzt das Gleiche wie die anderen? Wie langweilig…“

„Mal schauen? Jedenfalls nehme ich ein Lichtverpflichtet-Monster auf meine Hand. Aber jetzt pass auf: Ich spiele Wiedergeburt!!“ Aus seinem Friedhof holte er ein Maschinenmonster, das einem Insekt ähnelte – und es war auch genauso lästig. „Ich habe Entzauberer (1800/1600) gewählt. Und weißt du, was er kann? Alle Effekte von Zauberkarten werden annulliert und es können keine gespielt werden!!“ Der Anführer lachte hämisch auf. „Was willst du nun tun? Naja, ist auch egal. Entzauberer, greif sie an!!“

Mit einem hell leuchtenden Strahl wurde ihre Karte ausgelöscht – es war Fuchsfeuer. „Jetzt bist du schutzlos! Direkter Angriff!!“ Die Duellantin unterdrückte einen Schrei, als Jinzo sie angriff. Eine Blöße wollte sie sich auf keinem Fall bei diesem Mistkerl geben. Grimmig sah sie auf ihre Lebenspunkte: Sie betrugen 1600.

„Wenn Fuchsfeuer zerstört wird, kehrt er in der End Phase wieder zurück!“ Der rote Fuchs erschien in offener Verteidigungsposition auf dem Feld. Der Mann beendete seinen Zug.
 

Das Mädchen musste eins zugeben: Sie saß gewaltig in der Klemme. Sie durfte weder Zauber- noch Fallenkarten spielen. Das bedeuteten kein Schutz und Verstärkung der Angriffspunkte ihrer Monster. Hastig strich sie sich eine Schweißperle aus dem Gesicht. Die Zwölfjährige beruhigte sich. Einfach nur cool bleiben! Sie sah kurz auf ihr Deck. ‚Lasst mich jetzt nicht hängen!‘ Danach zog sie.
 

Mai blickte gebannt auf das Duell. Es war sehr bewundernswert gewesen, wie die Kleine die vier Schlägertypen einfach so besiegt hatte. Jedoch war sie jetzt in einer schwierigen Situation. Es konnten keine Zauber- und Fallenkarten gespielt werden. Konnte das Mädchen das Duell noch herumreißen? Könnte sie, Mai Valentine, es schaffen? Sie blickte wieder zur Schwarzhaarigen. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte Entschlossenheit wider.

„Ich spiele jetzt Flamvell-Feuerhund (1900/200)!!“ Im matten Mondlicht erschien eine Hundegestalt, welche jaulend den Hals reckte. „Greif den Entzauberer an!!“

Der Hund rannte auf die Maschine zu und zerlegte sie in ihre Einzelteile, sodass eine kleine Explosion entstand. Der Mann verlor 100 Lebenspunkte.

„Und da ich nun wieder Zauberkarten verwenden kann, spiele ich die hier…“, das Mädchen zog eine Feldzauberkarte hervor, „…. Geschmolzene Zerstörung!!“ Die Umgebung veränderte sich. Die tristen, abgekommenen Mauern der Gasse veränderten sich in eine feuerrote Landschaft. Hinter dem kleinen Mädchen erschien ein gewaltiger Vulkan, aus dem glühende Lava floss. „Feuermonster erhalten 500 ATK mehr! Ihre Verteidigung sink aber dafür um 400.“ Der Feuerhund hatte nun eine ATK von 2400 Punkten. Das Mädchen grinste. „Jetzt sind unsere beiden Monster gleich stark! Was willst du nun machen?“

Der Angesprochene erwiderte nichts und zog eine Karte. Er setzte eine siegessichere Miene auf. „Was ich mache? Ich opfere Jinzo, um ihn zu rufen… den Jinzo-Lord (2600/1600)!“

„Verdammter Mist!“, fluchte seine Gegnerin. „Außerdem spiele ich noch Jinzo-Rückholer (600/1400)! Aber das war noch nicht alles!“ „Was denn bitte noch?“, murmelte das Mädchen. Das konnte doch nichts Gutes bedeuten… „Ich rüste meinen Jinzo-Lord mit 7 vollendet aus! Er hat nun 3300 Angriffspunkte!!“ Er lachte schadenfroh. „Dann los! Jinzo-Lord, greif den dummen Köter an!“ „Nein!“ Der Feuerhund wurde mit nur einem einzigen Schlag besiegt und löste sich auf. Durch die dort entstandene Kraftwelle wehten die Haare des Mädchens hin und her. Ihre Lebenspunkte sanken auf 700. „Weißt du was? Jinzo-Rückholer kann dich direkt angreifen! So umgehe ich deinen dummen Fuchs!“ „Wie bitte?!“ „Na los, Angriff!“

„Urgh…“ Sie hielt sich schützend die Arme vor ihren Körper. „Haha, nur noch 100 Lebenspunkte! Nächste Runde hast du verloren – egal, was du spielst!“

‚Er hat recht. Wenn ich kein starkes Monster ziehe, habe ich verloren. Denn greife ich Jinzo-Rückholer an, vernichte ich ihn zwar, aber Jinzo kann dann mein Monster angreifen. Eine Zwickmühle…“ Das Mädchen atmete tief durch. Ihr Herz klopfte. „Jetzt geht es um alles oder nichts! Ich ziehe!!“ Kurz sah sie ihre Karte an. Dann begann sie mit dem Zug. „He, erinnerst du dich an meine Karte törichtes Begräbnis? Ich habe ein Monster mit einer DEF von 200 Punkten auf den Friedhof gelegt.“ Verdutzt sah er sie an. „Na und? Was soll dir das bringen?“ Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ganz einfach: Ich spiele die Karte Wiederaufleben!!!“ „Was?!“
 

Auch Mai war überrascht. Was hatte das Mädchen vor? Entweder sie wollte ihre Niederlage bloß herauszögern oder sie hatte einen Plan…
 

„Ich wähle meinen Flamvell-Feuerhund (1900/200) und Flamvell-Bogenschütze (1000/200)!!“ Die ATK beider Monster erhöhte sich jeweils um 500 Punkte wegen der Spielfeldzauberkarte. „So, jetzt aktiviere ich den Effekt von Flamvell-Bogenschütze! Ich kann ein Pyro Monster opfern, damit die ATK aller Flamvell-Monster um 800 bis zur End Phase ansteigt! Ich wähle mein Fuchsfeuer! Mein Hund hat also jetzt 3200 Punkte!“ „Pah! 100 zu wenig!“ Sie lächelte. „Nicht mehr lange! Ich aktiviere den Effekt von Baby Flamvell in meiner Hand! Wenn ich es in meiner Main Phase auf den Friedhof lege, erhält ein offenes Feuermonster zusätzliche 400 Angriffspunkte!“ „Das.. das heißt, dass…“, stotterte der Mann. „…Genau, er hat nun 3400 Angriffspunkte. Aber warte!“ Die Duellantin zog eine Karte aus ihrer Hand. „Ich beschwöre noch das Ding im Krater im Angriffsmodus (1000/1200)!“ „So, dann mal los!“ Sie machte eine Handbewegung. „Feuerhund, vernichte diesen abartigen Jinzo-Lord!“ In nur ein paar Sekunden löste sich die riesige Maschine auf. Ihr Gegner verlor 100 Lebenspunkte. „Durch die besondere Fähigkeit meines Hundes kann ich noch ein Feuermonster vom Friedhof holen, schon vergessen? Ich wähle….“, sie durchsuchte ihr Deck, „….noch einen Flamvell-Bogenschützen!“ „Noch einer?!“ „Ganz recht. Ich opfere deshalb das Ding im Krater, damit ich seinen Effekt aktivieren kann. Jedes Flamvell-Monster erhält 1600 Punkte insgesamt mehr!“ „Das gibt’s nicht!“, schrie der Mann verzweifelt. „Doch, gibt es. Und nun… Bogenschütze, greif den Jinzo-Rückholer an!“ Der Anführer hatte nur noch 700 Punkte übrig. „Jetzt greift man zweiter Bogenschütze an! Los!“ Ein mit Feuer umhüllter Pfeil schoss direkt auf den Mann zu. Durch eine Explosion wurde er gegen die Wand geschleudert – seine Lebenspunkte sanken auf 0.
 

Langsam kam Mai auf sie zu. Die Kleine hatte wirklich grandios gespielt – es glich beinahe dem Duellstil der Profis. Bevor sie ihr etwas sagen konnte, sprach plötzlich der besiegte Anführer, der kurz vor der Bewusstlosigkeit war. „Uh… ich….wie heißt du?“ Die Schwarzhaarige starrte ihn mit einem durchdringenden Blick an. Sie musterte ihn noch eine Weile, bis sie antwortete.

„Mein Name ist Mio.“

Seine Augen weiteten sich. „W-was… du bist… Mio? Die Unter…grunds…her….“ Er verlor das Bewusstsein.
 

„Vielen Dank für deine Hilfe!“ Verdutzt drehte Mio sich um. Es war das Mädchen, welche zuvor von den Männern belästigt wurde. „Äh… kein Problem… komm gut nach Hause!“ Sie verbeugte sich kurz und ging auf die beleuchtete Straße. Noch lange sah die Zwölfjährige ihr nach. „Na, was ist? Müsstest du nicht glücklich sein, gewonnen zu haben?“ Mio blickte zu Mai. „Hm… es ist nur so…“ Sie atmete noch einmal durch. „Ich… ich habe sechs Jahre immer nur für mich selbst gekämpft. Noch nie habe ich jemandem damit geholfen.“ Die Schwarzhaarige sah zum sternenklaren Himmel. „Vielleicht wird es sich bald ändern.“ Die Blondine nickte. „Ja, bestimmt.“
 

*Flashback: Ende*
 

„Mio? Mio?! Hey! Erde an Mio!!“ „Öh? Was?“, verpeilt sah sie zu Jasmin. „Hast du mir überhaupt zugehört? Ich habe gefragt, wie du überhaupt hierhergekommen bist!“ „Ah, sorry, ich war in Gedanken!“ Und das stimmte. Jedoch dachte sie nicht, dass sie so weit vom Thema abkommen würde. Der Sinn des Duellierens… nachdem sie damals mit Mai Valentine darüber gesprochen hatte, gingen sie zum Apartment der Duellantin. Mai hatte hartnäckig versucht, mit Seto Kaiba in Verbindung zu treten, da sie eine ‚herausragende Nachwuchsduellantin‘ gefunden hatte. Mio musste bei mehreren Turnieren antreten, damit Kaiba von ihr überzeugt werden konnte. Pegasus, der Erschaffer von Duel Monster, war damals Mitglied der Jury. So hatte damals ihre Laufbahn angefangen. Sie kam endlich vom Untergrund weg. Aber manchmal hat sie dort immer noch gelegentlich vorbei geschaut, um ihren Titel zu verteidigen. Den Titel, Untergrundsherrin zu sein.
 

Mio seufzte. Hier an der Akademie war sie nun Zuhause. Bei ihren Freunden, die einfach klasse waren. Hoffentlich würde es weiterhin so bleiben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bunny94
2010-10-15T15:07:53+00:00 15.10.2010 17:07
hey duu^^

habe eigentlich nicht viel zu schreiben
auser das es wieder ein hammer geiiles kappi
war und hoffentlich gehts schnell weiter
freu mich schon total auf das nächste

mfg bunny94♥


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