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dope

to puzzle out Aki x Miyavi
von

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Erschrocken zog Aki die Luft ein, als er plötzlich mit einem Ruck gegen die kalte Wand gedrückt wurde. Heißer Atem perlte gegen seine Lippen, verursachte ein ihm viel zu bekanntes Kribbeln in seinem Körper.

„Hallo~“, wurde ihm in einem so sanften Ton entgegen gehaucht, dass es ihm fast den Boden unter den Füßen weg riss. Er musste nicht aufsehen um zu wissen, wer ihn hier fest hielt. Viel zu gut kannte er das Gefühl des warmen Körpers an seinem, den schönen Klang dieser Stimme in seinen Ohren.
 

„Was machst du hier?“, fragte Aki leise, und verabscheute sich für seine zitternde Stimme. Sie hätte beben sollen vor Wut. Oft hatte er sich gewünscht diesen Kerl wiederzusehen, nur um ihn anzuschreien, ihn zu schlagen, seinen ganzen Ärger an ihm auszulassen, und jetzt, wo er endlich vor ihm stand, konnte er es nicht. Natürlich nicht. Fast drei Jahre Therapie reichten nicht, um sich diesem Mann widersetzen zu können. Drei Jahre reichten, um sein Selbstvertrauen wiederherstellen zu können, um sein Leben neu zu gestalten, um wieder belastbarer zu werden, aber nicht um ihm eine Fähigkeit zu verleihen, die er selbst in seiner emotionalen Bestzeit nie besessen hatte.
 

„Ich arbeite hier.“, kam die belustigte Antwort und der wohlige Schauer, der Aki bei dem amüsierten Klang dieser Stimme über den Rücken lief, machte ihn wütend. So wütend, dass er es zuwider seiner eigenen Erwartungen schaffte aufzublicken. Er hatte sich kaum verändert. Immer noch diese wundervollen feinen Gesichtszüge, die großen Augen, die schmale Nase, die vollen Lippen. Seine Wut stieg an. Vielleicht hatte die Therapie ja doch etwas gebracht.

„Warum hier?“, fragte er schroff und war im Stillen unsagbar Stolz auf diese Leistung.

„Weil es hier einen der einzigen Kindergärten gibt, an dem man mit meinem Studium nicht als überqualifiziert abgestempelt wird.“, auch wenn dem Ton seiner Stimme kein Glaube zu schenken war, blieb sein Gesicht ernst, ließ nicht den Hauch einer Lüge erkennen. Aki konnte ihm nur glauben.

„Und was machst du hier?“, wurde seine eigene Frage an ihn gestellt.

„Ich lebe hier!“, noch immer hielt er die Wut in seiner Stimme gefangen, sehr gut.

Er beobachtete, wie sein Gegenüber eine Augenbraue in die Höhe zog. Er hatte sein Piercing entfernt.
 

„So? Schon seit dem du damals einfach verschwunden bist?“

Verärgert kniff Aki die Augen zusammen. „Ich bin nicht einfach so verschwunden!“

„Ach nein? Ich hab nur eines Tages gehört, dass ein Neuer in deinem Apartment wohnt, in dem übrigens noch Sachen von mir waren, und keiner weiß wo du bist!“, woher nahm der sich das Recht so vorwurfsvoll zu klingen?

„Ich bin lediglich umgezogen, weg von diesem scheiß Internat! Wieso hätte ich was sagen sollen? Wir waren nicht zusammen!“, zischte er dem Anderem entgegen, der ihn noch immer bestimmt gegen die Mauer pinnte.

„Wir waren nicht mehr zusammen!“, wurde ihm sofort entgegen geworfen.

Aki schnaubte.
 


 

„Miyavi bitte geh!“, flehte er leise, versuchte mit aller Macht die Tränen aus seinem Gesicht fern zu halten.

„Wieso sollte ich? Du hast es doch so gewollt.“, war die kalte Reaktion des Größeren, der sich genüsslich auf seinem Sofa räkelte.

Schwach schüttelte Aki den Kopf. „Nicht so.“, flüsterte er zittrig.

„Nicht? Du sagtest doch, ich kann hier wohnen. Du hast auch gesagt, dass es dich nicht stört wenn ich andere ficke. Du hast mich praktisch angebettelt, damit ich hier her ziehe und in deiner Nähe bin. Erinnerst du dich?.“
 

Schwer schluckend nickte Aki. Er erinnerte sich nur zu gut an das Gefühl, den anderen unbedingt um sich haben zu müssen. Um jeden Preis dafür sorgen zu wollen, dass er ihn nicht vergaß, wie all die anderen One Night Stands, die nur Mittel zum Zweck gewesen waren. Schon als er Miyavi an seinem ersten Tag in diesem Internat gesehen hatte, wusste er, dass dieser Mensch ihm wichtiger war, als jeder andere zuvor. Und als er dann von ihm auf diesem Schulfest so bestimmend in eines der Zimmer gezerrt wurde und er den ersten und besten Sex seines bisherigen Lebens gehabt hatte, merkte er, dass er etwas tun musste, um diesen Kerl bei sich zu behalten.

Er bot ihm tatsächlich an, mit in seinem Apartment zu wohnen, welches sein Vater ihm bezahlte, damit sein Sohn auch an dieser Schule seinen Ruf widerspiegelte. Er sagte ihm auch, es sei okay wenn er weiterhin mit anderen schlief, doch das tat er nur, damit Miyavi eventuell irgendwann seine Liebe erwidern konnte. Es schien auch zu funktionieren. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, anfangs hauptsächlich gefüllt mit Sex, später entdeckten sie aber auch andere Gemeinsamkeiten. Interesse an Sport, Musik, Kunst, Politik. Sie redeten viel, aßen zusammen, gingen zusammen feiern. Sie steckten unausgesprochen in einer Beziehung.

Natürlich schlief Miyavi noch mit anderen, jedoch nie zwei Mal mit den selben und sofern das so blieb, hatte Aki dagegen keine Einwände. Wenn Miyavi das brauchte, sollte er es tun, er wollte ihn darin nicht einschränken. Er war glücklich, wieso sollte er etwas ändern?
 

Doch die Veränderung kam von allein.

Miyavis „Männerkonsum“ nahm wieder zu, genau wie sein eigener Schulstress. Sie sahen sich kaum noch. Er stand morgens meistens sehr früh auf, arbeitete ein bisschen für die Schule, machte Frühstück und weckte Miyavi, ging duschen, aß schnell etwas, oder auch nicht, was im Laufe der Zeit häufiger vor kam, und verschwand zu seinen Kursen. Wenn er abends nach Hause kam, machte er meistens schnell die Wohnung zurecht, anfangs kochte er noch, ließ es dann aber bleiben, weil Miyavi sowieso nie zum Essen kam und er selbst nicht das Bedürfnis dazu verspürte. Dann arbeitete er bis Miyavi kam, dann hatten sie Sex, reine Routine, nichts Gefühlvolles, woraufhin Miyavi schlief und er noch ein wenig arbeitete, bevor er schließlich selbst vor seinem Laptop einschlief, nur um dann am nächsten Morgen wieder früh aufzustehen.
 

Oft dachte er nachts, wenn er allein auf seiner Fensterbank saß und rauchte, darüber nach, ob es nicht vielleicht besser wäre, das zu beenden. Doch der Schmerz, der sich bei diesem Gedanken in ihn fraß, war so abscheulich, dass er diese Überlegungen immer wieder verwarf. Er war einfach zu abhängig von diesem Kerl. Immer wieder verletzte er ihn, ob durch Worte, die nur Gleichgültigkeit ausdrückten oder durch Taten, die Aki zeigten, wie wenig er ihm noch bedeutete.

Einmal hatte er sogar mit bekommen, wie Miyavi seinem Lehrer angeboten hatte, doch ruhig einmal mit Aki zu schlafen, um sich selbst eine bessere Note zu verschaffen. Und Aki hatte, obwohl er von diesem Gespräch wusste, Miyavi nicht darauf angesprochen, war nur wütend auf sich selbst, weil er sich sicher war, er hätte es getan, nur um Miyavi einen Gefallen zu tun. Und er hasste sich dafür. Noch mehrere Monate lang bestand ihre Beziehung nur aus Distanz und Sex, was den Schmerz, die Wut und den Selbsthass in Aki von Tag zu Tag wachsen lies.
 

Was genau ihn jetzt dazu brachte das ganze beenden zu wollen, wusste er auch nicht. Vielleicht war es die Tatsache, dass Miyavi in seinem Schlafzimmer einen anderen gevögelt hatte, etwas was er ihm damals ausdrücklich verboten hatte, das Schlafzimmer sollte nur ihnen gehören, oder aber auch die große Angst, Miyavi handelte so, weil er ihm nicht gut genug war. Er wusste es nicht. Er war sich aber sicher, dass er nur jetzt für diesen Moment den Mut hatte, und wenn er es jetzt nicht tat dann würde er weiter in dieser bittersüßen Hölle leben.
 

„Ich habe gesagt, wenn du jemand anderen in diesem Zimmer fickst, dann ist es aus. Also geh bitte.“, seine Hände krallten sich in einander, um das Zittern zu verbergen. Er wollte es nicht beenden. Er wollte, dass Miyavi zu ihm kam, ihn in den Arm nahm, ihm sagte, dass er ihn liebte, ihn küsste und dann mit ihm schlief, wie er es so oft getan hatte.

Doch der Größere erhob sich nur genervt, nahm sich seinen Rucksack, stopfte die wichtigsten Sachen hinein und kam auf ihn zu.

„Schön. Aber lass dir eines gesagt sein. Du kannst nicht mit mir Schluss machen! Wir waren nie zusammen. Es war ne Zeit lang echt nett mit dir. Aber zum Schluss hast du nur noch genervt mit deinem ewigen Gelerne. Du brauchst gar nicht wieder angekrochen zu kommen, bevor du nicht gelernt hast, wie man eine Beziehung führt.“ Und schon knallte die Tür hinter ihm zu und er sackte zu Boden. Er hatte alles Verloren.
 


 

„Wir waren nie zusammen.“, wiederholte Aki die Worte, die er sich damals in seinen Selbstvorwürfen zur Wahrheit gemacht hatte.

„Doch waren wir! Ich war nur zu blöd das einzusehen. Ich war dumm. Wirklich! Dir das anzutun. Ich hätte doch merken müssen, dass-“

„Ach halt die Fresse!“, fauchte Aki dazwischen und versuchte zum ersten Mal, seit er sich in dieser Position befand, sich zu befreien. „Verfickte Scheiße!Lass mich los!“

Doch der Griff wurde nur noch etwas fester, und der starke Körper drückte sich leicht gegen ihn.

„Seit wann bist du so vulgär?“, wieder klang der Größere belustigt.

„Menschen ändern sich.“, knurrte er mürrisch. In den dunklen, schönen Augen blitze etwas auf.

„Genau Aki. Menschen ändern sich.“, ein wohliger Schauder durchfuhr ihn bei diesem unendlich vertrauten Klang seines Namens. Nur mit Mühe konnte er die stumme Bitte um Verständnis ignorieren.
 

„Hast du meine Mails gelesen?“, wurde er ernst gefragt.

„Die sind im Spam gelandet.“, log er. Jedes einzelne der vielen entschuldigenden Worte hatte er gelesen. Es war nur zwei Personen zu verdanken, dass er nicht blind wieder zurückgekehrt war.

„Du lügst.“, warf der andere ihm vor und schaute ihm fest in die Augen. Dieser Blick machte ihn wahnsinnig. Diese Lippen, die sich so nah an seinen bewegten...

„Gibs zu, du kannst mich nicht anlügen.“, die so gehassten, unendlich weichen, angenehmen Lippen legten sich auf die seinen, ließen sich seine Wut in feinen Nebel wandeln, der seine Sinne verschleierte. Er atmete zittrig dagegen und nickte.

„Warum hast du nicht geantwortet?“, seine Stimme klang beinahe verletzt. Vielleicht waren all seine Worte doch war gewesen. Vielleicht hatte er gar keinen Grund wütend zu sein.

„Ich...“, er keuchte als sich der Größere fest an ihn drängte, „ Ich konnte meine Freundin nicht alleine lassen.“

„Deine Freundin?“, sofort wurde wieder Abstand zwischen sie gebracht. Warum?

„Beste Freundin! Nicht feste!“, ein erleichtertes Seufzen entfuhr ihm, als sich der Abstand wieder verringerte.

„Sie war Schwanger, ich konnte nicht gehen.“, Aki legte schnell die Arme um den Nacken des anderen, um ein erneutes Zurückweichen seinerseits zu vermeiden.

„Schwanger von dir?“, kurz stockte Aki, blickte unsicher in die dunklen Augen, ehe er unsicher nickte und, sich zwar dafür verfluchend, innerlich betete, dass Miyavi jetzt nicht gehen würde.
 

„Du hast ein Kind?“, er ging nicht, regte sich gar nicht.

„Einen Sohn, fast zwei Jahre alt.“, auch Aki regte sich nicht, biss sich nur leicht auf die Unterlippe.

„Du bist nicht mit der Mutter zusammen?“, eine vergewissernde Nachfrage.

Er schüttelte den Kopf. Der Andere kam ihm wieder näher. Sein Herz begann zu rasen.

„Warum bist du damals verschwunden?“, der plötzliche Themenwechsel verwirrte ihn.

„Ich... naja...“, er keuchte wieder, ein Bein schob sich zwischen seine Knie, „Ich hatte... einen Zusammenbruch. War wohl unterernährt....“, ein erneutes Keuchen verließ seine Lippen als sich schlanke Finger prüfend unter sein Shirt schoben. „Und die Ärzte haben was von Burn-out Syndrom gesagt. Deswegen sollte ich woanders hin.“ Seine Augen drifteten zu.

„Verstehe.“, bewegten sich die Lippen plötzlich gegen seinen Hals und hinterließen eine leichte Gänsehaut auf seinem ganzen Körper.

„Geht's dir hier besser?“, die Zunge fuhr seinen Hals hinauf und umschmeichelte kurz sein Ohr. Er stöhnte auf.

„Viel besser.“, seine Hände krallten sich in Miyavis Schultern.

„Kommst du mit zu mir? Ich lasse es dir noch besser gehen.“, ein kurzer Kuss wurde auf seine Lippen gehaucht. Versprach, wie auch die Worte, viel zu viel von Dingen, denen er längst entsagt hatte.

„Gern.“, wisperte er erstickt und ließ sich ohne Gegenwehr von dem Anderen leiten. Als hätte er eine Wahl, er würde ihm sowieso niemals widerstehen können.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-10-25T10:17:38+00:00 25.10.2010 12:17
Hast du dich doch entschlossen den beiden eine eigene fanfiction zu gönnen. Brilliant. Der Stil ist so wundervoll und die charaktere... ich kann irgentwie nicht glauben das Mivi sich verändert haben soll. Aber jetzt hab ich ja tatsächlich chancen zu erfahren ob ich recht habe oder nicht. Tja kennst mich ja, spar nicht mit Drama und ROmantik! (Als ob ich da eine große chance hätte)
Hab dich lieb!!
Von:  Snaked_Lows
2010-10-16T08:49:46+00:00 16.10.2010 10:49
*________________*
ich will mehr XDDDDD
das ist wirklich mega spannend!!!!!
Schreib schnell weiter ja??? >____<
Von:  Losy
2010-10-14T17:18:36+00:00 14.10.2010 19:18
es ist online *__* *kanns net fassen*
es ist so toooll~
ich liebe es
vor allem klein Aki, wie er ihm doch einfach nicht widerstehen kann, egal wie sehr er es doch versucht :( Verdeutlicht so klasse, dass Gefühle den Verstand einfach mal völlig außer Gefecht setzen können (wir Menschen sind doch echt zu wider xD)

Manche Formulierungen sind echt so genial :D Die gehen so unter die... Haut ^^ Ich bin so stolz~
Ich back dir hier mal ganz fanfiction like nen Kreativ-Kuchen, der dich zu tausend weiteren Sachen zu den beiden inspirieren soll :D
*Kreativ Kuchen backt*
Da!
Iss!
Mund auf!
(ist auch ohne Butter? xD)

<888888888888888888888888888888888888888888888888
I <8 Aki und Miyavi und dich sowieso :D
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Von:  Terra-gamy
2010-10-14T12:21:55+00:00 14.10.2010 14:21
so könnte ich myv auch nicht widerstehen^^
Dein Stil liest sich gut und deine charactere sind schön ausgearbeitet^^


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