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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Den Bogen überspannt

Kapitel 14

Den Bogen überspannt
 

Alexis, Hasselberry, Chazz und Syrus sehen den Türkishaarigen an, der sich erst durch die Blicke bewusst wird, was er da gesagt hat, deswegen läuft er auch knallrot an und schlägt sich wortwörtlich die Hand vor den Mund.
 

„Wa-Was meinst du damit?“, stottert Syrus, der den Schweden mit großen Augen ansieht.
 

Natürlich ist ihm nicht entgangen, wie tief er mit Jaden verbunden ist und das hat ihn auch geraume Zeit sehr gewurmt, vor allem als Jaden extra zurück in diese gefährliche Welt gegangen ist, um ihn zu retten, aber das zwischen den beiden was laufen soll? Nun, damit hat er nicht gerechnet und es beiden auch irgendwie nicht zugetraut.
 

„Wir lieben uns… Schon länger, nur haben wir das verborgen. Aber das ist jetzt auch egal. Er hat bereits einen Partner“, deutlich kann man Trauer, Enttäuschung und Verletzlichkeit aus seiner Stimme hören, als er sich von der Gruppe abwendet und ins Nichts starrt.
 

„Du willst also einfach aufgeben und ihn dir von diesen aufgeblasenen Lackaffen wegnehmen lassen?“, zynisch wie immer, äußert sich Chazz, der es hasst, wenn man jammert, obwohl man etwas verändern kann.
 

Er bestreitet nicht, dass auch er gejammert hat, aber Jaden hat ihn wieder aufgebaut und ihm klar gemacht, dass es nicht richtig ist. die Flinte ins Korn zu werfen.
 

„Ich habe dich für effizierter gehalten.“
 

„Was soll ich denn machen? Er ist glücklich! Außerdem ignoriert und verachtet er mich wegen Jamie. Da hab ich doch überhaupt keine Chance“, schreit Jesse sich von der Seele, der sich aber wieder beruhigt, als ihm sanft eine Hand auf die Schulter gelegt wird.
 

„Vergiss das doch einfach mal und denk nicht darüber nach, wie er sich verhält. Überlege dir einen Schlachtplan, bei dem er nicht anders kann, als dir zu zuhören. Ich bin sicher, dass dir da das eine oder andere einfällt“, kaum hat Jim das gesagt, da fällt dem Kristallungeheuerdeckduellanten schon etwas Passendes ein.
 

„Danke“, flüstert der Türkishaarige leise, der neuen Mut fasst und dann anfängt laut zu grübeln.
 

„Was für eine Ernennung meinen die eigentlich? Steht heute etwas an?“
 

„Nicht das ich wüsste, aber…“, beginnt Alexis, die dann aber von dem Piepen des PDA unterbrochen wird, das von sich aus eine Meldung verkündet, deren Inhalt die Gruppe aufmerksam lauscht.
 

„Sehr verehrte Studenten und Lehrer, bitte finden Sie sich in der großen Empfangshalle ein.“
 

Verwundert schauen sich die Freunde an, ehe sie sich entschließen dieser Aufforderung Folge zu leisten und sich in der Duellakademie einzufinden. Kaum betreten sie die große Halle, mit den vielen Sitzbänden, da werden sie auch schon angesprochen.
 

„Weiß jemand von euch, was wir hier sollen?“
 

Es ist ein Ra Yellow Student, der sich mit dieser Frage eigentlich hauptsächlich an Alexis und Chazz hält, die ja über fast alles informiert sind, doch auch sie sind hier total überfordert.
 

„Tut mir leid. Es muss wohl eine kurzfristig einberufene Versammlung sein, denn sonst hätten wir davon gewusst“, versichert die Blondine, die sich dann aber mit den Anderen auf ihre Plätze begibt, als der Kanzler der Schule vortritt und um Aufmerksamkeit bittet.
 

„Bitte, beruhigt euch wieder und setzt euch hin.“
 

Sofort befolgt man diese Worte und schaut gespannt auf den Schulleiter, der solche Treffen im öffentlichen Sinne nur dann einberaumt, wenn es wirklich etwas Großes ist und das zahlt sich meist immer gut bei den Studenten aus.
 

„Ich möchte dem Kollegium und euch, werte Studenten, einen neuen Lehrer vorstellen, der gerade erst sein Examen abgelegt hat und nun den Unterricht von Professor Banner fortführen wird.“
 

Viele Studenten sehen sich verständnislos an, denn sie kennen diesen Lehrer gar nicht, andere wiederum, die die Bekanntschaft mit ihm gemacht haben, wissen nicht so recht, ob sie den Neuen für einen Spinner halten sollen oder nicht. Fakt ist jedenfalls, dass nun alle darauf gespannt sind diesen Lehrer zu betrachten, der mitten im Schuljahr hereingeschneit kommt.
 

„Es freut mich, dass ihr alle ihm eine Chance gebt“, unterbricht der Glatzkopf die Stille, die erdrückend über den Raum gelegen hat, „Also dann, wir wollen euch nicht mehr länger auf die Folter spannen…“, er wendet seinen Kopf zur Tür und nickt Zane und Aster zu, die die Tür aufmachen und herausgehen, um den neuen Lehrer zu holen. Es dauert etwas, aber dann erscheinen sie zusammen mit einem bekannten Braunschopf, der nun aber wesentlich heißere Klamotten trägt und neben den Kanzler stehen bleibt.
 

„Vielen von euch dürfte dieser junge Mann nicht unbekannt sein“, beginnt dieser mit seiner Rede und lächelt stolz.
 

„Jaden Yuki wird ab heute an dieser Schule als Lehrer tätig sein. Er hat sein Studium und alle relevanten Prüfungen in den letzten vier Monaten absolviert und hat als Bester abgeschnitten.“
 

Zur Bestätigung wird die Liste der Ergebnisse der Prüfungen ausgehangen, die eindeutig von Jaden angeführt wird.
 

„Und nun bitte ich ihn ein paar Worte an die Studenten zu richten.“
 

Mit einem Nicken zeigt der Brünette, dass er der Aufforderung nachkommt, ehe er vortritt und seinen Blick über seine ehemaligen Klassenkameraden gleiten lässt.
 

„Ich werde ein harter, aber gerechter Lehrer sein und jedem eine faire Chance geben. Lasst euch aber gesagt sein, dass ich nicht so nachsichtig bin wie Professor Banner, aber ich bin auch nicht Dr. Crowler. Strengt euch an und wir werden keine Probleme miteinander haben.“
 

Er weiß jetzt nicht, was er noch dazu sagen soll, also zieht er sich wieder zurück und überlässt seinem nun mehr Vorgesetzten das Wort.
 

„Ihr habt ihn gehört. Ab Montag beginnt dann der Unterricht für die Jüngeren in dem Fach Alchemie. Die Älteren können sich zusätzlich eintragen, müssen dies aber nicht tun.“
 

Damit sind die Studenten entlassen, die verblüfft auf ihren Plätzen sitzen bleiben und nicht wissen, was sie davon halten sollen. Dass Alexis eines Tages Lehrerin an der Akademie wird, damit haben alle gerechnet, aber nicht mit dem sonst so faulen und eher schlafenden Jaden.
 

Chazz, der noch immer mit aufgeklapptem Unterkiefer dasitzt, fängt sich langsam wieder und zwickt sich in den Arm.
 

„Aua!“, somit hat er den Beweis, dass er sich in keinem Albtraum befindet und dies hier wirklich erlebt hat.
 

„Das ist… der Weltuntergang!“
 

Verdattert schauen Syrus, Blair und Alexis zu dem Fassungslosen, während Jim und Axel in schallendes Gelächter ausbrechen und sich schon vor Schmerzen den Bauch halten. Beide wünschen sich nichts sehnlicher als eine Videokamera, mit der sie diesen Augenblick festhalten können.
 

„Was glotzt ihr so? Ist doch wahr! Wenn der plötzlich einen auf Streber macht!“, der Princeton-Sprössling fängt sich wieder, ballt die Hände zu Fäusten und verlässt den Raum ziemlich eilig.
 

Ihm ist es sehr wahrscheinlich peinlich sich so untypisch verhalten zu haben – und das in der Öffentlichkeit. Sicher wird sich der Schwarzhaarige noch ewig Selbstvorwürfe machen. Nun, den Anderen soll es Recht sein, denn so nervt niemand mit unpassenden Sprüchen.
 

„Also, wie findet ihr es, dass Jaden jetzt Lehrer ist?“, fragt Axel die Verbliebenen, die sich bisher noch nicht dazu geäußert haben.
 

„Na ja, ich freue mich natürlich für ihn, auch wenn ich es bei ihm schon etwas eigenartig finde, dass er sich für diesen Beruf entschieden hat. Und natürlich bin ich neidisch, immerhin hat er das bekommen, was ich machen sollte und obwohl ich Klassenbeste bin, sitze ich noch immer hier“, kommentiert Alexis die Frage, auch wenn sie sich hinterher für ihre aufrichtigen Worte schämt.
 

„Wer weiß wie der Unterricht wird. Ich werde ihn auf jeden Fall besuchen, so wie ich es damals auch bei Professor Banner getan habe“, äußert sich Syrus, der einen entschlossenen Gesichtsausdruck aufsetzt und vor sich hin lächelt.
 

„Und ich werde mir nicht entgehen lassen, zu sehen, wie er unterrichtet“, grinst Jesse verzückt, der sich dann von der Gruppe löst und sich auf den Weg in seine Unterkunft macht, um für die ersten Stunden am kommenden Montag schon gewappnet zu sein.
 

Die Übrigen diskutieren noch einige Zeit darüber, ob sie sich ebenfalls am Unterricht beteiligen, ehe sie sich auflösen und ihren eigenen, privaten Dingen nachgehen.
 

-
 

„Du warst spitze, Schatz. Und wie die erst geguckt haben!“, äußert sich Aster voller Begeisterung, als sie die rote Unterkunft erreichen und in das Zimmer des Brünetten gehen.
 

Dieser macht es sich auf dem Bett bequem und sieht zweifelnd von dem Silberhaarigen zum Dunkelgrünhaarigen, die beide übers ganze Gesicht strahlen.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, Jay. Es war wirklich gut. Bereite dich einfach auf den Unterricht vor und dann wird das schon werden.“
 

Das macht dem Japaner zwar keine großen Hoffnungen, aber Zane hat schon Recht. Er muss zusehen, dass er einen organisierten Unterricht vorweisen kann, um die Schüler entsprechend auf ihre Prüfungen am Ende des Jahres vorzubereiten. Nur die Ergebnisse dieser Prüfung werden zeigen, ob er ein genauso guter Lehrer ist, wie er ein guter Schüler gewesen ist – zumindest die letzten Monate.
 

„Okay Jungs, dann lasst mich mal allein. Ich brauche Ruhe, um den Unterricht vorzubereiten“, erwidert Jaden mit einem Grinsen, ehe er sich erhebt und sein Zimmer verlässt, damit er in der unteren Etage in Banners altem Büro sitzen und sich dort einen Plan erarbeiten kann.
 

Zum Glück hat der ehemalige Professor alles vernünftig zurückgelassen, sodass er zumindest Ansätze für seine Arbeit hat und die notwendige Fachliteratur. Schnell hat er die ersten Bücher aufgeschlagen und sich in die Lektüre eingelesen, da wird er aus seiner Arbeit gerissen.
 

/Ich bin sehr stolz auf dich./
 

Der Brünette zuckt zusammen und dreht sich um, ehe er die Augen weit aufreißt.
 

„Müssen Sie mich so erschrecken, Professor?“, fragt er tadelnd nach, legt aber schon kurz darauf ein mildes Lächeln auf seine Lippen, als er sieht, wie der Geist sich verstohlen die Tränen der Rührung wegwischt.
 

/Ich bin so gerührt/, erwidert der Schwarzhaarige mit tränenerstickter Stimme, ohne auf das Gesagte einzugehen.
 

Nie hätte er vermutet, dass sich ausgerechnet der quirlige Japaner für seine Studien interessieren und sie fortführen würde.
 

„Ich habe Ihnen zu danken, Professor“, ein aufrichtiges Lächeln erhellt die Züge des Brünetten, das Banner an früher erinnert, als sich sein Schützling noch nicht so verändert hatte.
 

„Sie haben mir gezeigt, dass nichts unmöglich ist“, erklärt der Heldendeckduellant, der sich vom Geist abwendet und sich ganz den Büchern widmet, die aufgeschlagen vor ihm liegen und sehr interessant zu sein scheinen.
 

„Ihre Unterlagen sind sehr gut, Professor Banner. Ich wusste gar nicht, dass auch sie sich mit den Dimensionsübergängen befasst haben“, sagt der junge Mann ohne von seinen Aufzeichnungen aufzublicken.
 

Das ist auch nicht nötig, denn er spürt die Präsenz des Geistes, denn dazu sind seine Sinne sehr gut geschult.
 

/Man sucht immer eine Lösung, wenn man verzweifelt ist und da ist es egal, auf welchem Gebiet man forscht./
 

Nun, das kann Jaden nicht abstreiten. Er selbst sucht ja auch auf allen Gebieten nach einer Möglichkeit das zu bekommen, was er will.
 

„Ich weiß was Sie meinen Professor. Aber nun sollten Sie sich wieder zurückziehen, bevor Pharao kommt und Sie verschluckt.“
 

Nickend zieht sich der Schwarzhaarige zurück und lässt Jaden allein, der weiter über den Büchern brütet und so alles um sich herum vergisst.
 

Am Abend dann wird an die Tür geklopft, ehe sie aufgeschoben wird, damit ein Körper hindurchgehen kann. Diese Person geht langsam auf den Arbeitenden zu und küsst dessen Nacken.
 

„Mach Schluss für heute, Jaden. Es ist schon spät, also komm bitte ins Bett.“
 

Der Angesprochene zuckt erst zusammen, entspannt sich dann aber, als er den vertrauten Geruch wahrnimmt und die beruhigende Stimme hört.
 

„Du magst ja nur nicht allein im Bett schlafen“, erwidert Jaden schmunzelnd, der die Bücher zuklappt und seine Notizen in der Schublade einschließt, ehe er sich erhebt und zusammen mit Aster das Büro verlässt.
 

„Selbst wenn du Recht hast… Du überarbeitest dich, wenn du dir keine Pause gönnst! Außer mir und Zane achtet ja niemand darauf.“
 

Das stimmt zwar nicht, aber das behält der Brünette lieber für sich, stattdessen schließt er das Büro ab und begleitet Aster in sein Zimmer. Jetzt, wo er von seinen Büchern weg ist, merkt er erst, wie geschafft und müde er eigentlich ist, daher ist es nicht verwunderlich, dass er sich schnell entkleidet und sich ins Bett legt. Aster tut es ihm gleich und löscht dann auch noch das Licht, ehe er sich zu dem Heldendeckduellanten legt und sich an ihn kuschelt.
 

-
 

Den Rest des Wochenendes verbarrikadiert sich Jaden im Büro von Banner, um noch einige Nachforschungen anzustellen und gleichzeitig den Stoff für seine erste Doppelstunde festzulegen, damit er sich keine Blöße geben muss. Komischerweise ist er überhaupt nicht nervös, was vielleicht auch daran liegt, dass er als Prinz und auch als Oberster König bereits vor großen Menschenansammlungen gestanden und geredet hat.

Einzig zum Essen bequemt sich der Herr nach draußen und zum Schlafen, aber selbst da muss ihn Aster dazu zwingen. So kommt der Montagmorgen eigentlich recht schnell. Während Aster wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her rennt, bleibt der Japaner die Ruhe selbst, zieht sich gemütlich an und frühstückt, als wäre es ein ganz normaler Tag in dieser durchgeknallten Welt, was den Silberhaarigen dann aber doch auf die Palme bringt.
 

„Sag mal, warum bist du eigentlich nicht aufgeregt?“, will der Profiduellant von seinem Freund wissen, welcher nur desinteressiert eine Augenbraue hebt und in seinem Reis herumstochert.
 

„Warum sollte ich? Ich bin es gewohnt vor Anderen zu stehen und Befehle zu erteilen, Anders wird dies auch nicht werden. Und nun setz dich hin, bevor du noch einen Krater in den Boden gelaufen hast und sich der Nächste das Bein bricht!“
 

Sofort lässt sich der Schicksalsheldendeckduellant auf einen Stuhl nieder und starrt seinen Freund aus großen blauen Augen an.
 

„Darf ich dich abholen, Schatz?“, fragt er lieblich nach, wodurch es der Brünette nicht mehr übers Herz bringt nein zu sagen.
 

„Von mir aus. Aber dafür lauerst du nicht vor der Tür des Hörsaals und starrst in den Raum, klar?“
 

Deutlich kann man sehen, wie Aster‘s geheime Hoffnungen zerschlagen werden. Er lässt den Kopf sinken und nickt wie ein braver Hund, der gerade von seinem Herrchen ausgeschimpft worden ist.
 

„Sehr schön. Da wir das jetzt geklärt haben, können wir ja gehen, sonst komme ich noch zu spät.“
 

Demonstrativ erhebt er sich und streckt seinen Liebsten die Hand hin, der sie noch immer total geknickt annimmt und sich auf die Beine ziehen lässt. Gemeinsam verlassen sie dann die rote Unterkunft, um die ersten beiden Stunden der neuen Woche entgegen zu gehen.
 

-
 

Aufgeregtes Schnattern erklingt im Raum, als ihn Jesse, Syrus, Alexis, Jim, Axel und Chazz betreten, um sich selbst ein Bild vom Unterricht des Brünetten zu machen. Doch noch fehlt von dem besagten Lehrer jede Spur, allerdings hat es auch noch nicht zum Unterricht geklingelt.
 

„Warum sind wir überhaupt schon hier? Der kommt doch eh wieder zu spät“, seufzt der Schwarzhaarige, der sich einen Platz aussucht, der nur sehr schwer vom Lehrertisch einzusehen ist.
 

Seine Begleiter tun es ihm nach und sehen sich im Raum um.
 

„Wer war dieser Professor Banner eigentlich?“, fragt Jesse nach, der diesen Namen schon des Öfteren gehört hat, ihn aber keiner Person zuordnen kann.
 

„Ach, das könnt ihr ja gar nicht wissen…“, Alexis lächelt die ehemaligen Austauschstudenten entschuldigend an.
 

„Professor Banner ist der Hauslehrer von Slifer Red gewesen. Er hat sich immer für die Förderung der Studenten eingesetzt, wenn auch aus Eigennutz. Er war nämlich ein Schattenreiter, auch wenn er dafür gute Gründe gehabt hat. Nun lebt er im Bauch von Pharao und kommt manchmal zum Vorschein.“
 

Als Axel dazu etwas sagen will, geht die Tür auf und der Brünette betritt den Raum. Anders als die anderen Lehrer benutzt er nicht den Hintereingang, sondern er geht durch die Reihen der Studenten. Als er hinter dem Lehrerpult steht und seine Aufzeichnungen sowie seine Bücher herausgelegt hat, schaut er in die Klasse und mustert seine Schüler, die alle im ersten Jahr sind. Ihm fällt sofort auf, dass sich unnatürlich viele junge Duellanten an die Akademie verirrt haben – mehr als in all den Jahren zuvor und dabei hat diese Schule durch das Dimensionschaos im letzten Schuljahr nicht gerade einen guten Ruf gehabt. Er atmet noch einmal tief durch, ehe er ein kleines, unscheinbares Lächeln aufsetzt und in die Runde sieht.
 

„Es ehrt mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Ich hoffe ihr hattet alle ein angenehmes Wochenende“, beginnt er, um die Stimmung etwas aufzulockern.
 

„Ich werde euch nun grob erklären, was euch in meinem Unterricht erwartet und wie ich ihn gestalten werde. Dabei werde ich mich an die Vorgaben meines Vorgängers halten. Dies bedeutet, dass wir in jedem Semester zwei Ausflüge machen werden und jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet daran teilzunehmen. Ich dulde keine Ausreden – anders als mein Vorgänger.“
 

Er lässt diese Worte erst einmal sacken und geht geschmeidig, wie eine Katze um den Tisch herum, um sich daran anzulehnen. „Ich weiß nicht ganz, was ihr euch unter dem Fach Alchemie vorstellt, aber ich werde euch gleich sagen, dass es nichts mit Zaubertränken und Kreise in den Boden zeichnen auf sich hat. Jedenfalls nicht direkt. Natürlich werden wir den einen oder anderen Test mit einem Gebräu machen, aber vorrangig werden wir uns mit der Theorie beschäftigen. Die Alchemie beschäftigt sich mit Dingen, die allgemein als übernatürlich gelten, so wie Geister, andere Dimensionen und ähnlichem. Aus diesem Grunde ist unser Thema, das uns das erste Semester beschäftigen wird, auch die Dimensionen und ihre Passagen, sprich Übergänge.“
 

Jaden stößt sich vom Lehrertisch ab und umrundet diesen, um sich Kreide zu nehmen, damit er etwas an die Tafel schreiben kann.
 

„Wie jeder weiß – nach den kürzlichen Ereignissen – gibt es zwölf Dimensionen, wobei diese Dimension, oder auch Wirklichkeit genannt, eine der äußeren ist. Das Zentrum der Dimensionen bildet eine Welt, die als Isekai bekannt ist. Sie sichert das Gleichgewicht, da sie mit allen anderen Dimensionen verbunden ist.“
 

Er macht eine Pause, nachdem er ein Modell mit elf kreisen um einen Punkt gezeichnet hat und wendet sich dann der Klasse zu. Wie er erwartet hat, möchten die ersten Studenten etwas dazu sagen und er scheut sich nicht, diesen Rede und Antwort zu stehen.
 

„Was möchtest du sagen, Dominik?“
 

Ein rothaariger Junge erhebt sich und fixiert den Lehrer mit seinen ausdrucksstarken Augen.
 

„Wie kann eine so gefährliche und noch dazu böse Welt einen Mittelpunkt bilden?“
 

„Ah, ihr habt schon die Gerüchte gehört, die sich einige ältere Studenten erzählen.“
 

Jaden überlegt, wie er es den Jugendlichen am besten verständlich machen kann.
 

„Nun, sicher, im Moment ist dieser Ort wirklich sehr gefährlich und nicht einfach zu Händeln, aber… Stell dir vor dein Vater würde nicht nach Hause kommen. Deine Mutter und du wärt ziemlich traurig und dann auch wütend… So in etwa ist das auch in dieser Dimension. Die Isekai war einmal ein grünes, saftiges und friedliches Land, aber dann verstarb der König, der über alles regierte. Natürlich hatte der Herrscher auch einen Sohn – immerhin musste die Thronfolge gesichert sein – doch die Macht, die der Prinz besessen hatte, rief die Macht des Bösen in dieses Land. Eines führte zum anderen und man verlor das Geschlecht des Königshauses. Darunter leidet die Isekai noch immer.“
 

Damit ist für ihn das Thema abgeharkt, nur scheint das ein blondes Mädchen mit Ra Yellow Uniform und wilden Locken nicht zu interessieren.
 

„Das heißt, würde der Prinz zurückkehren, würde sich die Isekai wieder zu einem solchen Ort zurückverwandeln?“
 

Der Heldendeckduellant beißt sich auf die Unterlippe und massiert sich die Stirn, während Yubel in seinen Gedanken lacht, was ihn nur noch mehr reizt.
 

/Da hast du ja was angerichtet. Ich bin gespannt, wie du dich da aus der Affäre ziehen willst./
 

>Wie wäre es, wenn du dich da raus halten würdest, Yubel?<, zischt er in Gedanken und betrachtet dann das Mädchen, dass noch immer auf eine Antwort wartet.
 

„So einfach, wie es klingt, ist es nun auch wieder nicht, Rini“, erwidert er ruhig. „Ich kann dich aber beruhigen… Der Prinz von damals ist wiedergeboren worden und zu einem jungen Mann herangereift, doch er ist nicht in der Isekai geboren worden, verstehst du? Er wusste jahrelang nicht um seine Herkunft und dann, als er es erfahren hat, stand er vor der Wahl, ob er bleibt oder geht. So was ist keine leichte Entscheidung. Entscheidet man sich dafür, lässt man alles zurück, entscheidet man sich dagegen, riskiert man den Zerfall der Isekai und damit die Zerstörung des Gleichgewichts.“, er seufzt und winkt dann ab.
 

„Aber nun genug zu diesem Thema. Die Isekai wird nicht unser Thema sein. Wir beschäftigen uns mit der zweiten und dritten Dimension.“
 

Er geht wieder hinter den Lehrertisch und schreibt einige Daten an die Tafel, die seine Schüler in ihre Unterlagen übernehmen, ehe er ihnen erklärt, dass er bereits Bücher für sie angefordert hat, die aber noch zwei Wochen auf sich warten lassen.
 

-
 

„Hey…“, Jim wird von Syrus angestupst, der zu seiner Linken sitzt und nun seine Aufmerksamkeit auf den Kleinsten in ihrem Freundeskreis richtet.
 

„Woher weiß er so viel über diese grausame Welt?“
 

Der Cowboy zuckt mit den Achseln und schaut wieder nach vorne.
 

„Das kann uns nur Jaden selbst sagen“, murmelt er dann noch und schreibt fleißig mit, denn für ihn steht fest, dass er diesen Kurs weiter besucht, der ihm neues Wissen vermittelt.
 

„Streber“, murmelt Chazz, der neben Syrus sitzt und sein Kinn in einer Hand stützt und gelangweilt in die Runde blickt.
 

„Es würde sicher auch nichts schaden, wenn du auch mal was für deine Bildung machst.“
 

Wenn Blicke töten könnten, wäre Axel jetzt sicher tot umgefallen, so finster sieht ihn der Princeton-Sprössling an, aber das juckt den Amerikaner nicht, der sich mehr auf Jaden konzentriert und nur ab und an zu Jim schaut. Da sie beide selbsternannte Bodyguards von dem Heldendeckduellanten sind, ist klar, dass sie dem Unterricht weiter folgen werden.
 

„Und, was haltet ihr nun von dem Unterricht?“, fragt Jesse leise, der die Augen nicht von seinen Seelenverwandten lassen kann und jede Bewegung förmlich in sich aufsaugt.
 

„Für mich steht fest, dass ich ihn weiter besuchen werde“, sagt Alexis schmunzelnd, die sich ebenfalls Notizen macht.
 

„Euch ist echt nicht mehr zu helfen…“
 

Kurz darauf klingelt es und die Studenten verlassen alle mit mehr Wissen und begeisterten Augen das Klassenzimmer. Jaden und seine Freunde bleiben noch zurück, auch wenn jeder dafür so seine eigenen Gründe hat. Sie wollen nicht, dass ihr Freund erfährt, dass sie ihm zugesehen haben und Jaden selbst muss noch die Tafel wischen und den Raum ordentlich herrichten. Erst dann verlässt er den Raum und läuft direkt Aster in die Arme, der ihn umschlingt und fest an sich drückt. Als er sich vorbeugt, um den Japaner zu küssen, blockt dieser ab und wendet den Kopf zur Seite.
 

„Lass das, Aster! Du weißt genau, was Kanzler Sheppard gesagt hat!“
 

„Ach man. Hab dich nicht so, hier sind schließlich weit und breit keine Studenten, die uns beobachten könnten“, jammert der Silberhaarige, der lange genug auf einen Kuss gewartet hat.
 

Sein Freund selbst weiß doch, wie gern er diese schönen, weichen und samtigen Lippen küsst und trotzdem verwehrt er ihm das! Ist das denn zu fassen?
 

Jaden stemmt sich mit aller Macht gegen die Brust seines Freundes und stellt seufzend fest, dass er nicht genügend Kraft hat, um sich zu befreien, also sieht er sich nun seinerseits um und stellt erleichtert fest, dass sie wirklich allein sind, sodass er sich nicht länger wehrt und sich von dem Profiduellanten küssen lässt. Sanft pressen sich die Lippen aufeinander, bis der Ältere mehr Druck in den Kuss legt und den Kleineren so dazu zwingt die Lippen zu öffnen. Kaum ist der Zugang da, nutzt der Silberhaarige seine Chance und dringt tief in die Mundhöhle des Anderen ein, um diese erst sanft zu erkunden, indem er über Zähnen, Innenwände und Gaumen streicht, ehe er sich der Bewohnerin widmet, die er sanft umfährt und dann zu einem heißen Spiel herausfordert. Die Zungen reiben oben und unten aneinander und stupsen ihr Gegenüber immer mal wieder an.
 

Jaden, der völlig in den Kuss gefangen ist, merkt erst zu spät, wie sich eine Hand in seine Hose schiebt und so seinen nackten Po massiert. Erschrocken keucht er auf und drückt Aster von sich, der darüber nur unwillig murren kann, seine Hand aber nicht von der weichen Haut des Hinterns nimmt, den er nur zu gerne mal unbekleidet sehen will, um unanständige Dinge damit anzustellen. Ein lautes Keuchen entrinnt der Kehle des Japaners, als Asters kundige Finger ihren Weg zu seinem geheimen Eingang finden und in ihm Panik auslösen. Küssen und Streicheln ist ja eine Sache, aber das hier geht eindeutig zu weit. Jaden fühlt sich einfach noch nicht bereit für diesen Schritt und versucht den deutschstämmigen Jungen von dort wegzudrücken, aber das gelingt ihn nicht wirklich.
 

„Aster, verdammt! Nimm deine Griffel da weg. Bitte!“, deutlich kann man die Panik aus der Stimme des Heldendeckduellanten hören, der immer mehr verzweifelt, bis endlich jemand die Hand des Silberhaarigen aus seiner Hose holt und er auf Abstand gehen kann.
 

Der Brünette hat dunkelrote Wangen, atmet heftig und besitzt einen Blick, aus dem die Angst förmlich springt. Sein Körper zittert unkontrolliert und er droht zusammenzubrechen. Alles was er im Moment noch will ist Verschwinden und das tut er auch, ohne seinem Retter eines Blickes zu würdigen…
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ShinoYuta
2013-04-01T23:38:22+00:00 02.04.2013 01:38
was?! lehrer? jaden? wer ist der retter? o.O
mach einer diesen verdammten aster weg. die passen doch gar nicht zsm... wo ist jesse??
mein deutsch lässt um diese uhrzeit nach sorry^^
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2011-12-27T15:42:14+00:00 27.12.2011 16:42
wow jaden ist lehrer geworden? habe ich nie gedacht, an ein sliferredstudent! oje ich hab fast schiss gehabt, was aster mit ihm anfangen könnte! nicht dass er den armen jaden vergewaltigen würde! *wahh*
Von:  Zane45
2011-12-25T22:07:54+00:00 25.12.2011 23:07
*Tür aufstößt*
Schönen Guten Tag allerseits und verehrte Chrono-chan ^///^
*verbeug*
*sich zum Tisch bewegt an welchem sämtliche Kommentatoren platz nehmen*
*sich umschaut*
Is aber reichlich Ansammlung hier xDD
*grins*
Joooo, dein nächstes Kapitel is on schatz xDD
*zwinker*
Ich hab mich so dermaßen drüber gefreut x3
*nick*
Die Kapitelüberschrift hat mir zu erst gar nichts gesagt gehabt. ^^"
Ich hab erst gedacht, die dumme Jamie taucht wieder auf aber stattdessen wars nun Aster den ich auf den Tod nich abkann >.<
*Aster anknurr*
Ich tu mir selber leid, dass ich ihn in den letzten Kommentaren so bemitleidet hab X.x Der gehört in die gleiche Schublade wie die dumme Schwester da >`.´<
*grml*
Aber geil fand ich, dass er gleich ohne nach zu denken raus haut, dass er und Jaden sich lieben >//////< ER HAT ES SICH EINGESTANDEN!!! Hammer!!
*fangirly like* xDDDD
Was kam noch in der Geschichte vor?
*überleg*
Auch geil is, das keine sau erwartet hat, dass sich Jaden und Jesse lieben.
*schwärm*
*fieps* Cool!
*Jaden und Jesse Fähnchen schwänk*
Seltsam fand ich das Sheppart ne Audienz einberuft ohne das tage vorher an zu kündigen. <.<
Da hab ich nur ne Augenbraue hochgezogen, aaaaber is ja am ende doch raus gekommen warum das ganze Theater nei? xDD
*fett grins*
*hibbel*
Wie der Kanzler sich nen Ast freut als er den Schülern beichtet das Jaden Lehrer wird!! Geil!!!!
*mit Kinnlade aufm Tisch davor jesessen hat*
*immer noch erstaunt is*
AAAAber wo ich mit lachen musste war als Axel und Jim sich über die Gesichter der anderen Beömmeln! Der Anblick is bestimmt, soooo dermaßen Geil!!
*sich ein ablacht*
*aufe Oberschenkel klopft*
Oooh armes Lexi-chan! X3
*es tröst*
Nich traurig sein. Du wirst auch mal Lehrerin xDD
*fett grins*
*für eine kurze weile stille herrscht*
*ihr blick immer finsterer wird*
-.-*
*leise knurr*
Irgendwie will ich ihm in den Hintern beißen, dass er Blutet…
*ruhig, monoton und mit nem gewissen gefährlichen unterton meint*
Dieses Arschloch! Der hat Jadens Vertrauen schamlos ausgenutzt!
*rumschrei*
Der hätte den doch beinahe Vergewaltigt!! Dieses miese Wiederlingsteil!!
*hat keine andere bezeichnung verdient*
<.<*
Ich hab mir aber richtig fett einen Wolf gefreut, als Jesse ihm zu Hilfe kam.
Und das obwohl nich gesagt wird, dass es er is der Jaden da befreit. >///<
*schwärm*
Und das er wegrennt ohne Jesse eines Blickes zu würdigen, is verständlich. <’.<’
Wer würde da nich völlig apathisch davon laufen!
*sich was überlegt um Jamie und Aster von der Bildfläche verschwinden zu lassen*

Joooo, des woars schatilein
*dir fett angrins*
Ich hoffe dir gefällt mein Kommi! xD
Mach weiter so und ich freu mich soooooooooooo dolle aufs nächste Kapitel >///<
*schon dolle rumhibbel*
Adios mi amiga ^__^

Hab dich lieb
Deine
Zaniiii
Von:  Yuya-chan
2011-12-25T13:44:39+00:00 25.12.2011 14:44
Eieiei, Jess, da hat Chazz aber vollkommen Recht! Zeig Aster, wo der Haken hängt und hol dir deinen Jaden wieder zurück!! *anfeuer*
Dem kannst du doch nicht erlauben an ihm zu hängen Q.Q Gut, dass ihm die Anderen zureden, sonst würde er noch den Kopf in den Sand stecken und das würde Aster nur noch mehr ausnutzen
Aber dass Jaden jetzt Lehrer ist, das ist wirklich eine riesige Überraschung O.O Da hat er sich ja wirklich sehr angestrengt, damit er die Prüfungen schafft!
Und seine Freunde schauen alle, bis auf Jim und Axel XD Kein Wunder, wenn sie damit nicht rechnen XD Das Bild ist einfach göttlich!
Aber Aster kann wirklich nicht die Finger von Jaden lassen -.- So ein Idiot! Besonders, weil Jay ihm sowieso mehr als nur deutlich macht, dass er nicht will <.< Ich frag mich nur, wer Jaden zum Schluss zu Hilfe kommt o.O Wenn ich raten dürfte, dann ist es Jesse, der mit ihm sprechen will xD
Bin schon auf das nächste Kapi gespannt ^^


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