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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Voreiliger Schluss – Teil 1

Kapitel 16

Voreiliger Schluss – Teil 1
 

„Was machst du hier?“, zischt der Brünette, dessen Augen unheilvoll golden leuchten.
 

„Bitte, Jaden, beruhige dich. Ich bin doch dein Freund!“, versucht der Andere den Japaner zu beruhigen, der völlig durch den Wind ist und seiner Meinung nach nicht mehr zwischen Freund und Feind entscheiden kann.
 

Oder aber es gefällt ihm nicht, dass man ihn berührt.
 

>Ich verfluche dich dafür, Aster! Was hast du nur mit ihm gemacht? Das verzeihe ich dir so nicht!<
 

„Mein Freund? Seit wann?“, zischt Jaden, der einen Schritt zurückmacht und dabei abrutscht und das Gleichgewicht verliert.
 

Zum Glück reagiert sein gegenüber blitzschnell und packt den anderen Körper, den er an seinen eigenen drückt und dann erleichtert aufatmet.
 

„Du musst vorsichtiger sein, Jay, sonst tust du dir weh und das will ich nicht.“
 

Obwohl der Körper in seinen Armen zittert, haben sich dessen Hände doch in sein Oberteil verkrallt und wollen dieses wohl auch nicht mehr so schnell loslassen. Selbst der goldene Glanz ist aus den Augen gewichen, die nun mehr etwas Hilfloses ausstrahlen, das in dem anderen, jungen Mann den Beschützerinstinkt weckt. Zaghaft streichelt eine seiner blassen Hände durch das braune Haar, während er versucht Sicherheit für seinen Seelenverwandten auszustrahlen.
 

„Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun. Ich will dich beschützen, Jaden, so wie ich es seit unserem Kennenlernen immer getan habe.“
 

Seine Worte scheinen wie Balsam für die empfindliche Seele des Brünetten zu sein, denn er lehnt sich an den schützenden Körper und vergräbt sein Gesicht an der Brust des Anderen. Stille breitet sich über sie aus, die keiner von ihnen brechen will. In dieser Zeit nimmt Jaden einem ihn wohl bekannten Geruch wahr, der versiegelte Erinnerungen hervorruft, die er zwar noch nicht ganz greifen kann, aber die da sind.
 

Ein kleines, zufriedenes Grinsen legt sich auf die Lippen des Königs.
 

>Endlich beginnt er den ersten Schritt zu machen. Erwecke ihn wieder, damit dieses ganze Theater ein Ende hat.<
 

-
 

Mit hängendem Kopf verlässt Aster das Büro des Schulleiters. Natürlich akzeptiert der Silberhaarige die Entscheidung des alten Mannes, immerhin hat er nichts anderes erwartet, aber trotzdem ist es hart, zumal er sich nicht von Jaden verabschieden kann, da dieser sicher noch immer irgendwo durch die Gegend rennt und völlig fertig mit den Nerven ist.
 

>Warum mussten sie auch ausgerechnet Jesse hinter ihm herschicken? Hätte es nicht auch Syrus getan? Oder Jim? Meinetwegen auch Alexis! Aber nicht Jesse! Der nutzt doch nur wieder seinen Charme und wickelt ihn um den kleinen Finger. Und das schlimmste daran ist, dass ich rein gar nichts dagegen tun kann!<
 

Frustriert seufzt er auf und verlässt dann das Schulgebäude, nur um wieder auf die kleine Gruppe zu treffen, die ihn vorhin von Jaden weggezogen haben.
 

„Lief wohl nicht so gut, wie du es dir erhofft hast, was?“, stichelt Chazz auch schon drauf los, der sich ein selbstzufriedenes Grinsen nicht verkneifen kann.
 

Warum er so mit dem Anderen zankt, weiß er nicht ganz, aber er schiebt es auf das Geld, dass sie beide haben.
 

„Oh nein, das musst du falsch verstehen. Es lief nicht schlecht. Ich bin nur deprimiert, dass ich mich nicht von Jaden verabschieden kann, weil ich leider schon in einigen Stunden aufbrechen muss, um nicht zum Turnier zu spät zu kommen“, erwidert Aster knurrend, der es gar nicht gern hat, wenn andere recht haben.
 

„Oh… Aber ich finde, ihm tut es gut, von dir getrennt zu sein, nach allem, was heute vorgefallen ist“, trietzt der Schwarzhaarige weiter.
 

„Sag mal, was ist eigentlich dein Problem, Chazz? Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und ich will mich dafür entschuldigen, aber wie soll ich das machen, wenn ich für die nächste Zeit nicht mal in seiner Nähe bin und er sicher auch nichts ans Telefon geht?“, zischt Aster, der sich beleidigt von den Anderen abwendet und zum Hafen sieht, wo seine Jacht bald eintreffen wird.
 

Im Stillen freut er sich schon jetzt auf all den Luxus, den er eigentlich gewöhnt ist, auch wenn ihn Jadens Nähe das vergessen lassen hat.
 

„Wie wäre es, wenn wir ihm sagen, dass du dich entschuldigen willst? Ich bin sicher, dass er dich dann aufsuchen wird, immerhin ist er nicht nachtragend“, meint Axel dann, der es nicht mehr mit ansehen kann, wie Aster leidet.
 

„Wie lange bist du denn noch hier? Nicht dass Jaden dich völlig umsonst aufsucht und du schon meilenweit entfernt bist.“
 

Dankbar lächelt der Deutsche seine Freunde an.
 

„In zwei Stunden wird meine Jacht hier eintreffen. Die muss aufgetankt und mit frischen Lebensmitteln beladen werden. Also bin ich noch etwa sechs Stunden hier.“
 

Dieser Spielraum müsste groß genug sein, zumindest empfindet Axel das so.
 

„Gut, dann kümmern wir uns darum, dass Jaden sich mit dir ausspricht, aber nun solltest du deine Sachen zusammenpacken, damit es nicht noch mehr Ärger gibt“, mischt sich Jim seufzend ein.
 

Eigentlich will er gar nicht helfen, denn er findet Asters Verhalten sehr unangebracht und er glaubt auch nicht, dass der Profiduellant seine Worte ernst meint, aber das behält er lieber für sich.
 

„Ihr habt Recht. Danke nochmal“, mit einem erleichterten Lächeln und einem Nicken, dreht sich der Anzugträger um und läuft zur roten Unterkunft, um dort seine Sachen einzupacken.
 

Er vermutet sowieso, dass Jaden sich an einen anderen Ort zurückgezogen hat, gerade weil er ihm aus dem Weg gehen will.
 

„Und du findest, dass das die richtige Entscheidung gewesen ist?“, fragt Alexis den Amerikaner, der dem Silberhaarigen lange nachsieht.
 

„Das frage ich mich allerdings auch. Wir liefern ihm Jaden quasi auf dem Silbertablett“, wirft Chazz mürrisch ein.
 

Wenn das in die Hose geht, dann müssen sie wieder unter den merkwürdigen Stimmungsschwankungen des Japaners leiden und die sind noch schwerer zu ertragen, als wenn er ganz normal ist.
 

„Früher oder später müssen sie sich aussprechen, von daher ist es egal, wann es passiert. Und sollte es wirklich schlimm werden, fangen wir Jaden halt auf und kratzen die Scherben wieder zusammen“, erklärt Axel ungerührt, der mit verschränkten Armen dasteht und einfach vor sich hin sieht.
 

Würde man ihn nicht besser kennen, würde man ihn für gefühlskalt und emotionslos halten, da man ihm nichts ansieht. Einzig bei Jim und Jaden lässt er seine Maske fallen.
 

„Wie kannst du das nur so gefühllos sagen?“, fragt Syrus entsetzt, der es gar nicht gerne hat, wenn seine Freunde verletzt werden.
 

Zudem ist Jaden sein bester Freund und lieber würde er sich ein Bein abhacken, als diesen direkt in sein Verderben rennen zu lassen.
 

„Was regst du dich denn so auf? Das ist doch die perfekte Gelegenheit, um euch wieder gut mit ihm zu stellen. Normal würde er euch sicher nicht zuhören, da könntet ihr euch selbst auf den Kopf stellen und er würde kalt wie ein Fisch bleiben, aber wenn er selbst am Ende ist, dann kann man mit ihm reden. Ist euch das noch nie aufgefallen?“, fragt Axel verwundert nach.
 

„Du meinst also, dass wir seine Schwäche ausnutzen sollen?“, skeptisch hebt die Blondine eine Augenbraue und mustert den ehemaligen Austauschstudenten.
 

„Ist dir klar, dass er uns dafür wahrscheinlich für immer hassen wird?“
 

Irgendwie kann sie sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden so hinterlistig zu sein, selbst wenn es um die Freundschaft geht, die ihr viel bedeutet. Seit dem unvorbereiteten und sicher auch für Jaden überraschenden Coming out hat sie aufgegeben sich Chancen bei ihm auszurechnen. Stattdessen konzentriert sie all ihre Kraft darauf dem Braunhaarigen eine gute Freundin zu sein, die ihn unterstützt und der er sich immer anvertrauen kann. Zu ihrem Unmut hat der Japaner dies noch nicht genutzt, aber dazu hat er bisher auch keine Zeit gehabt.
 

Ein anderer Grund für ihre schlechte Laune ist, dass die anderen Verehrerinnen von Jaden, darunter auch Blair, nicht einsehen wollen, dass der Heldendeckduellant nichts mit ihnen anfangen will. Sie halten es für eine Phase, die wieder vorbei gehen wird. Eine Phase?! Alexis hätte gerne über so viel Blödheit gelacht, aber das hat sie sich verkniffen und sich ihren Teil einfach gedacht. Früher oder später werden sie schon von alleine dahinter kommen, dass ihr Warten vergebliche Liebesmüh ist. Einzig Blair tut ihr leid, mit ihrer Starrköpfigkeit. Das Mädchen will einfach nicht einsehen, dass Jaden nichts von ihr möchte. Dabei ist dieses Kind eindeutig zu jung und viel zu unerfahren für einen Mann wie Jaden. Zudem hat sie, wenn sie doch nur darauf achten würde, mehr als genug Verehrer, die sie auf Händen tragen würden, wenn sie ihnen nur ein Zeichen geben würde! Dummerweise trifft das auf Alexis selbst auch zu, doch im Moment hält sie es zu früh, um sich auf eine andere Liebe einzulassen, da die Wunden der ersten großen Liebe zu tief und zu frisch sind.
 

„Wenn du das sagst, hört sich das so negativ und fast schon anklagend an“, murmelt Jim, der die Blondine aus ihrer Versunkenheit herausreißt.
 

„Das ist es doch wohl auch! Oder willst du mir da etwas anderes sagen?“, fragt sie erbost, woraufhin der Cowboy seinen Hut tiefer ins Gesicht zieht und abwehrend mit dem Kopf schüttelt.
 

„Dein Glück“, murrt sie dann noch, ehe sie sich umdreht, „Ich geh dann mal. Blair und Jamie wollten mich treffen.“
 

Die Jungs ziehen eine Augenbraue hoch, schweigen aber und machen sich ebenfalls auf den Weg zu ihren Zimmern, um sich vor den Nachmittagskursen zu erholen.
 

-
 

Wie sie es geschafft haben in das Labor des ehemaligen Alchemieprofessors zu kommen, wissen sie selbst nicht mehr, allerdings sagen die Kratzer, die beide haben, dass es nicht gerade leicht gewesen ist. Nun sitzen sie sich gegenüber und schweigen sich noch immer an, dabei hätten sie so viel zu besprechen, nur anscheinend weiß keiner, wie er anfangen soll.
 

Schließlich ist es Jaden, der die Stille nicht mehr erträgt und tief seufzt.
 

„Also schön, warum bist du hier? Und woher kennst du diesen Ort?“, möchte er dann wissen und sein Unterton macht klar, dass er keine Ausrede hören will.
 

„Zane und ich haben einige Dokumente von dir gefunden, als wir dich damals gesucht haben“, antwortet Jesse wahrheitsgemäß und seufzt dann.
 

„Und warum ich dir gefolgt bin? Weil ich mir Sorgen mache, ist doch wohl klar. Du bist völlig aufgelöst losgerannt. Dir hätte sonst was passieren können!“, anklagend schauen diese grünen Augen den Brünetten an, der nur mit den Achseln zuckt und sich zurücklehnt.
 

„Jay, nicht jeder will dir etwas böses“, versucht er weiter auf den Heldendeckduellanten einzureden, der aber auf Durchzug stellt und nicht ganz zuhört.
 

„Das, was Aster getan hat, ist unverzeihlich und doch… Es gehört eigentlich zu einer Beziehung, das man intim wird, aber dann sollten es beide wollen. Alles andere wäre Vergewaltigung und nicht entschuldbar.“
 

„Warum muss ich ausgerechnet mit dir über so was reden?“, will der Brünette wissen, der fast schon hilflos wirkt.
 

„Jemand anderen hörst du nicht zu und… Mir ist es auch sehr unangenehm darüber zu reden, aber es muss sein“, erwidert der Türkishaarige, der einen gewaltigen Rotschimmer auf den Wangen hat.
 

„Na klasse. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?“, fragt Jaden schmollend nach, der die Arme vor der Brust verschränkt und vor sich hin stiert.
 

Auch wenn er jetzt so tut, er weiß genau, dass sein Gesprächspartner Recht hat und er sowieso reden muss, daher gibt er sich einen Ruck.
 

„Ich bin schon seit Wochen mit Aster zusammen… Ich vertraue ihm blind und bin mit dem, was zwischen uns gewesen ist, immer zufrieden gewesen, aber wie es scheint war er es nie.“
 

Eine kurze Stille tritt ein, in der sich der Brünette seine Worte weiter zurechtlegt.
 

„Sicher, ich weiß, dass man intim wird, wenn man in einer festen Beziehung ist, aber wir sind doch noch gar nicht so lange zusammen und ich halte es für zu früh, um jetzt schon gemeinsam ins Bett zu steigen, zudem bin ich nicht der Typ, der mir nichts dir nichts einfach mit jemanden ins Bett geht. Ich brauche Stabilität und Sicherheit in einer Beziehung, ehe ich mich fallen lassen kann. Und um ehrlich zu sein… Ich bin mir nicht sicher, ob Aster mir das alles bieten kann.“
 

Die goldenen Augen schließen sich und ein kleines Lächeln erscheint auf den Lippen des Brünetten.
 

„Ich hätte nicht so heftig reagiert, wäre ich sicher, dass er der Richtige ist, aber das ist er nicht. Ja, ich bin glücklich in seinen Armen, weil er mir Liebe und Geborgenheit schenkt, aber er kann mich nicht halten. Früher oder später werden wir uns trennen und dann will ich nichts bereuen müssen.“
 

Jesse klappt der Mund auf. Er kann einfach nicht glauben, was er da gerade gehört hat. Natürlich hat er sich gewünscht, dass der Brünette mit niemand außer ihm schläft, aber jetzt zu hören, was für Ansichten sein Seelenverwandter hat, ist etwas völlig anderes. Nachdenklich wendet er seine Augen von dem Japaner ab und schaut stattdessen an die Decke, während er darüber nachdenkt.
 

„Hmmm, du denkst wirklich gut darüber nach. Das bewundere ich, wirklich. Bisher habe ich mich nie damit auseinandergesetzt… Aber gerade deswegen ist das Gespräch mit dir umso aufschlussreicher.“
 

Ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf den Zügen des Brünetten aus.
 

„Behalte das aber bitte für dich, okay? Auch das ich mich hierher zurückziehe.“
 

Sofort nickt der Schwede, der sich etwas umsieht und recht überrascht ist, was man hier nicht alles so findet. Viele dieser Gerätschaften kann er nicht mal mit einem Namen benennen.
 

„Warum hast du dich eigentlich hierher zurückgezogen?“, fragt er nach und erhebt sich, um sich einige Dinge mal von der Nähe aus anzusehen.
 

Der Brünette streicht sich einige Strähnen aus dem Gesicht und seufzt leise.
 

„Keine Ahnung.“
 

Verwirrt dreht sich Jesse um und blickt in die goldenen Augen seines besten Freundes und heimlichen Geliebten.
 

„Wie, du weißt es nicht? Du musst doch wissen, was du hier gemacht hast!“
 

„Glaub mir, ich hatte sicher meine Gründe, aber ich habe keine Ahnung mehr, weswegen. Ich kann mich an einiges nicht erinnern. Wahrscheinlich will ich unliebsame Dinge verdrängen und habe sie deswegen gelöscht oder in meinem Innersten verschlossen“, versucht Jaden zu erklären, der sich ebenfalls aufrichtet und zu den Regalen geht, wo er einige seiner Notizen aufbewahrt.
 

Er nimmt eines der Hefte heraus und legt es auf den kleinen Tisch, der in einer Ecke steht.
 

„Aber ich glaube deswegen bin ich hier gewesen“, meint er dann und lässt Jesse selbst einen Blick auf die Notizen werfen.
 

Erst hat er Schwierigkeiten die Schrift zu lesen, da sie in Kanji geschrieben sind, aber dann findet er sich hinein und reißt die Augen weit auf, ehe er seinem Freund ungläubig in die Augen sieht.
 

„Da-Das ist nicht dein Ernst oder?“, fragt er stotternd nach, während ihm die eigenen Knie weich werden, aber er Jaden’s Schultern packt und ihn leicht rüttelt.
 

„Du willst wieder zurück? Zurück in die Isekai?“
 

Der Gedanke seinen Freund dorthin gehen zu lassen, erschüttert ihn zu tiefst. Der junge Mann ist doch gerade erst von dort zurückgekehrt und nun soll er ihn wieder gehen lassen? Das bringt er nicht übers Herz.
 

„Die Isekai ist mein Zuhause, Jesse“, erwidert Jaden ungerührt, woraufhin er entgeistert angeschaut wird.
 

„Ich bin dort geboren worden – vor sehr langer Zeit.“
 

Plötzlich macht es Klick und alles scheint einen Sinn zu ergeben. Die Geschichte im Unterricht und Jadens verändertes Verhalten, einfach alles, macht jetzt Sinn.
 

„Du bist…“
 

„Richtig. Ich bin König Haou, der rechtmäßige Thronfolger der Isekai und Yubel ist meine Wächterin.“
 

Nun, das alles muss der Kristallungeheuerdeckduellant erst einmal verdauen, denn immerhin sprechen wir hier von verdammt vielen Neuigkeiten auf einmal.
 

„Ähm… Wie wäre es, wenn wir erst einmal zurückgehen, damit die Anderen sich keine Sorgen machen müssen“, schlägt er noch immer völlig geplättet vor, woraufhin er Jaden ein kleines Lächeln abverlangt.
 

„Eine gute Idee. Ich habe mich auch schon wieder beruhigt und bin sicher, dass ich nun besser mit der Situation zurecht kommen werde.“
 

Nun, davon ist Jesse zwar nicht überzeugt, aber das behält er für sich und nach einem Nicken zum Eingang des Raumes zugeht. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zurück.
 

-
 

Aufgeregt geht das Mädchen mit den braunen Haaren auf und ab, denn ihr Match mit diesem ungehobelten Mistkerl aus ihrem Kurs steht gleich an. Zu ihrer eigenen Unterstützung hat sie Blair und Alexis eingeladen. Am Anfang hat sie die beiden Mädchen überhaupt nicht ausstehen können, vor allem Blair mit ihrer großen Klappe und ihrer Anhänglichkeit Jaden gegenüber. Aber nun haben sich die Damen angefreundet und verbringen so oft ihre Freizeit zusammen. Jaden ist in dieser Zeit kein Thema mehr und darüber ist Jamie auch sehr glücklich.
 

Als sie das Feld betritt, winken ihr die Blondine und die Blauhaarige zu, die sich auf den Tribünen nieder gelassen haben. Schnell erwidert sie noch den Gruß, ehe sie sich voll auf ihren Gegner konzentriert, der bereits auf der anderen Seite des Netzes steht und schon auf sie gewartet hat.
 

„Wenn du mich schon herausforderst, dann komm gefälligst auch nicht zu spät!“, brüllt er ihr entgegen, aber das wehrt sie mit einer einfachen Handbewegung ab.
 

„Schon mal was davon gehört, dass Frauen immer mindestens fünf Minuten zu ihrer eigenen Verabredung zu spät kommen? Damit wollen sie dem Anderen nicht zeigen, dass sie es kaum erwarten können.“
 

Ein Knurren erreicht ihre Ohren als Antwort, aber das tut sie mit einem Lächeln ab.
 

„Ladys First“, meint sie dann noch ungerührt, während sie den Tennisball in die Luft wirft und ihn mit einem gezielten Schlag, durch den Schläger, ins vordere Feld ihres Gegners, der zwar Schwierigkeiten hat den Ball anzunehmen, ihn aber doch zurückschlägt und dabei auf Jamie zielt, die das bereits vermutet hat. Sie springt zurück und schlägt den Ball in die Nähe der Line, womit sie einen Punkt erzielt, da ihr Gegner geglaubt hat, dass der Ball ins Aus geht. Nun, damit hat er sich zwar getäuscht, aber so ein Fehler wird ihm deswegen auch nicht wieder passieren. Jetzt beginnt er das Mädchen nicht mehr zu unterschätzen, sondern setzt all seine List, Kraft und Tücke ein, um den Sieg einzufahren.
 

„Gut so, Jamie!“, hallt die Stimme der Blondine wieder, die begeistert in die Hände klatscht.
 

Sie findet es immer unmöglich von den Männern schikaniert zu werden, obwohl sie kein Deut besser sind als das weibliche Geschlecht. In den Augen von Alexis haben die Männer eine Abreibung verdient und Jamie scheint dafür die Richtige zu sein, so wie sie sich hier ins Zeug legt.
 

„Mach ihn platt! Dieser Typ hat es echt nicht anders verdient!“, ruft Blair aus, die wohl auch schon so ihre Erfahrungen mit dem Eckel gemacht hat.
 

Mit ihren Rufen scheinen sie wohl so laut gewesen zu sein, dass sie einige Studenten anlocken, die sich wohl gerade auf dem Flur herumgetrieben haben. Unter ihnen ist auch Hasselberry, der ziemlich verwirrt ist.
 

„Was geht denn hier ab?“
 

„Oh, Hasselberry. Wo warst du denn so lange?“, fragt Alexis, die sich aufrichtet und den Dunkelhäutigen zu sich ruft.
 

„Ich hatte zu tun. Aber verratet ihr mir mal, was hier los ist?“
 

Er lässt sich genau zwischen die Mädchen fallen und schaut auf das Spielfeld, wo sich die beiden Gegner hin und her scheuchen und sich nichts schenken.
 

„Jamie will diesem Armleuchter eine Lektion erteilen“, kommt es von Blair, die im nächsten Moment aufspringt und der Brünetten applaudiert, da sie erneut einen Punkt gemacht hat.
 

Der erste Satz ist schon fast beendet und es steht 5 zu 3, wobei der Rothaarige Aufschlag hat und mit 30 zu 15 Zwischenpunkten führt.
 

„Was habt ihr denn gegen Leon? Der ist doch gar kein so schlechter Mensch“, sagt der Dinodeckduellant nachdenklich, der zwar nicht viel mit dem Rothaarigen zu tun hat, aber ab und an haben sie sich unterhalten, deswegen kann sich der Dunkelhaarige so seine Meinung bilden.
 

Skeptische Blicke treffen ihn, die ihn nervös machen.
 

„Was denn? Seit ihr anderer Meinung?“, fragt er vorsichtig nach.
 

„Und ob! Dieser Mistkerl ist ein Frauenhasser!“, erschallt es im Chor von seinen beiden Sitznachbarinnen, woraufhin er den Kopf einzieht und gequält aufseufzt.
 

„Schon gut, schon gut. Deswegen müsst ihr nun wirklich nicht schreien. Ich bin doch nicht taub!“
 

Sie beruhigen sich wieder und konzentrieren sich auf das Spiel, dass an Spannung kaum zu toppen ist. Immer mehr Studenten, aber auch Professoren, stürmen in die Turnhalle und bestaunen dieses erbitterte Duell, das so rein gar nichts mit dem Unterricht an dieser Schule zu tun hat und doch faszinierend ist. Mittlerweile gibt es nicht einmal mehr klare Lager, jeder feuert beide Spieler an, die davon nur noch mehr angestachelt werden, um noch härten kämpfen.
 

-
 

Als sie den Rand des Waldes erreichen, trennen sich die beiden Duellanten. Der eine macht sich auf den Weg zur blauen Unterkunft und der andere schlägt den Weg zur roten Unterkunft ein, um sich dort erst einmal frisch zu machen, ehe er ins Büro gehen würde, um den nächsten Unterricht vorzubereiten können, der am Mittwoch stattfinden wird. Aber kaum sieht er das Gebäude, da fallen ihm drei Personen auf, die es sich auf der Treppe bequem gemacht haben und anscheinend auf ihn warten. Je dichter er kommt, desto mehr kann er erkennen und so stellt er erstaunt fest, dass es sich bei den Wartenden um Syrus, Jim und Axel handelt, die sich erheben, als sie ihn näher kommen sehen.
 

„Das ist aber ein netter Empfang. Habt ihr euch etwa Sorgen um mich gemacht?“, witzelt Jaden, auch wenn man es weder aus der Stimme hören, noch an dessen Gesicht ablesen kann.
 

„Nö, wir wussten ja, dass sich Jesse um dich kümmert. Wir sind eigentlich wegen etwas anderem hier“, meint Syrus, der ein Lächeln aufsetzt und direkt vor Jaden stehen bleibt und ihn aufmerksam mustert.
 

Zu seiner eigenen Beruhigung stellt er fest, dass es dem Anderen wirklich besser zu gehen scheint.
 

„Und weswegen seid ihr nun hier?“, möchte Jaden geduldig wissen, der von Syrus zu den beiden Anderen sieht, die miteinander vielsagende Blicke tauschen und nicht so recht wissen, wer von ihnen mit der Sprache herausrücken soll.
 

„Leute, wenn ihr es mir nicht sagen wollt, dann könnt ihr gehen, denn ich habe noch verdammt viel Arbeit vor mir“, seufzt der Brünette, der sich am Hinterkopf kratzt und etwas in die Ferne sieht.
 

Er wendet sich vom Himmel ab und geht an seinen Freunden vorbei, die Treppe hinauf, um zu seinem Zimmer zu gelangen. Gerade als er die Türklinke in der Hand hat und herunterdrücken will, wird die Stille gebrochen.
 

„Aster reißt bald ab. Er muss zu einem Turnier und würde sich gerne vorher noch einmal bei dir persönlich entschuldigen. Da er aber das Beladen seiner Jacht beaufsichtigen muss, kann er nicht zu dir kommen, deswegen haben wir ihm versprochen, dir das mitzuteilen. Wenn du zu ihm gehen willst, können wir dich gerne begleiten.“
 

Für einen Moment überkommt dem jungen Mann erneut die Angst, aber die schluckt er herunter, als er sich zu seinen Freunden umdreht und ihnen ein halbherziges und weniger ehrliches Lächeln schenkt.
 

„Ihr müsst mich nicht begleiten. Das schaffe ich schon noch allein, aber danke, dass ihr mir Bescheid gesagt habt.“
 

Jaden winkt noch einmal und rennt dann so schnell er kann zum Hafen, wo bereits die Jacht beladen wird, wie er bereits von Weitem sehen kann.
 

>Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig<, denkt er, auch wenn er etwas Angst vor diesem Treffen hat, denn wer weiß schon, was ihn alles erwartet.
 

Als er am Steg zum Stehen kommt, schaut er nach oben, direkt auf das Deck dieses Luxusschiffes, auf welchem Aster steht, der seine Hände tief in die Hosentaschen vergraben hat und abwartend zu ihm herunter sieht.
 

„Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr mit dir gerechnet, Jay“, eröffnet der Silberhaarige das Gespräch, ehe er an die Reling geht und seinem Freund eine Hand hinhält.
 

„Komm doch bitte an Bord, denn so redet es sich einfach nicht gut.“
 

Dankbar nimmt der Brünette die Hand an und lässt sich aufs Deck ziehen. Deutlich merkt man, dass zwischen ihnen etwas im Argen liegt, denn sie halten einen bestimmten Abstand zueinander und versuchen sich nicht zu viel zu berühren.
 

„Komm mit rein, dann können wir uns setzen und offen miteinander reden, ohne dass jemand zuhört.“
 

Auch zu diesem Vorschlag nickt der Brünette, der das Gefühl hat sein Magen würde sich verknoten, während sich ein ungutes Gefühl in ihm breit macht und doch ignoriert er all diese Warnsignale. Aster führt ihn über eine schmale Treppe unter Deck, direkt in ein Wohnzimmer, das mit dem Schlafzimmer verbunden ist, welches der Heldendeckduellant aber nicht sehen kann, was für ihn auch besser wäre, weil er sonst völlig panisch geworden wäre. Während sich also der Deutsche auf das geräumige Sofa fallen lässt, macht es sich der Japaner auf einem Sessel bequem und wartet nun gespannt darauf, dass sein Gegenüber zu reden beginnt.
 

„Jay, es tut mir unendlich leid, wie ich mich verhalten habe. Ich weiß doch, dass wir gerade erst zusammen sind, aber… Ich begehre dich schon lange und jede Nacht neben dir zu liegen, dir so nahe sein zu dürfen, ohne dich wirklich zu haben… Es macht mich wahnsinnig.“
 

Der Japaner hört ruhig zu, auch wenn er reichlich geschockt ist, dass er solche heftigen Gefühle in seinen Freund auslöst und dieser sich ihm nie anvertraut hat.
 

„Warum hast du nichts gesagt? Wir hätten darüber reden können.“
 

Das hätten sie wirklich tun können, doch ob sich etwas an der Situation geändert hätte, kann Jaden nicht sagen. Noch immer hat er einfach panische Angst vor dem ersten Mal, dass nicht schmerzfrei sein soll und außerdem nagen starke Zweifel an ihm, ob es überhaupt richtig ist sich Aster hinzugeben.
 

„Was hätte es denn gebracht darüber zu reden, Jay? Ich sehe dir doch an, dass du noch nicht bereit für diesen Schritt bist.“
 

Goldene Augen fixieren Blaue.
 

„Und warum hast du es dann so weit getrieben?“
 

Deutlicher Zorn ist aus der Stimme zu hören, als Jaden diese Worte ausspricht und aufspringt, um in dem geräumigen Raum auf und ab zu gehen. Ruhig sitzen kann er jetzt einfach nicht mehr. In seinem Kopf drehen sich seine Gedanken im Kreis und Asters Nähe macht ihn nervös. Der Heldendeckduellant kann einfach nicht nachvollziehen, wieso sein Freund so etwas tut, obwohl er genau weiß, dass er Angst vor diesem Schritt hat.
 

>Was hast du dir dabei gedacht? Was? Sag es mir doch bitte, vielleicht kann ich dich ja dann auch verstehen<, fleht er in Gedanken, während er geduldig auf eine Antwort wartet, die aber noch immer ausgeblieben ist.
 

Aster selbst seufzt, ehe er aufsteht und zu dem Brünetten geht, den er von hinten umarmt und seinen Kopf auf dessen Schulter legt.
 

„Was willst du von mir hören, Jay? Ich habe mich die ganze Zeit versucht gegen mein Verlangen zu wehren, aber irgendwann ist jeder mal schwach. Ich hab einfach nur die Kontrolle verloren und das tut mir unendlich leid.“
 

Natürlich ist ihm klar, dass dies keine Entschuldigung ist, aber es ist eine Erklärung und Aster hofft, dass sie ausreicht, denn anders weiß er nicht, was er sagen soll.
 

„Ich habe noch immer Angst davor, Aster und diese Angst wird auch nicht verschwinden, wenn du mich drängst, damit machst du es nur noch schlimmer…“, antwortet Jaden, der stehen geblieben ist und durch die Fensterfront aufs Meer sieht.
 

„Wenn du es wirklich nicht aushältst, ohne intim zu werden, dann frage ich mich, wie du es vor mir ausgehalten hast.“
 

Es überrascht ihn in keinster Weise, dass Aster sich ausschweigt und es ihm selbst überlässt sich eine Antwort zu bilden. Vorsichtig löst er die Hände, die auf seinem Bauch liegen, dreht sich dann um und schaut tief in die blauen Augen, die so klar und tiefgründig sind.
 

„Warum bist du mit mir zusammen?“
 

Verdattert schaut der Besitzer dieser Augen sein Gegenüber an.
 

„Soll ich die Frage ernst nehmen?“
 

Jaden rollt mit den Augen und fragt sich, wieso er nach etwas fragen soll, wenn er die Frage nicht ernst meint.
 

„Warum würde ich sonst fragen?“, meint er dann schon fast genervt.
 

„Nun, vielleicht weil ich dich liebe und begehre? Was für einen anderen Grund sollte ich schon haben?“
 

Wenn die Sache nicht so ernst wäre, würde der Schicksalsheldendeckduellant wahrscheinlich lachen.
 

Nachdenklich schaut der Brünette an ihm vorbei. Diese Antwort beruhigt und beunruhigt ihn gleichermaßen. Für ihn ist es wichtig geliebt zu werden, aber das reicht nicht aus, um sich einander hinzugeben, jedenfalls nicht für ihn. Trotzdem scheint Aster darauf bestehen zu wollen und früher oder später muss er diesen Schritt tun, doch mit Aster? Es stellen sich ihm schon die Nackenhaare auf, wenn er nur daran denkt diesen Stöhnen zu hören. Doch warum ist das eigentlich so? Warum hat er dagegen so eine Abneigung? Und warum findet er, dass Aster nicht der Richtige für ihn ist? Das muss doch Ursachen haben und die will er auf dem Grund gehen, selbst wenn das bedeuten würde, dass er mit dem Anderen schlafen müsste.
 

-
 

Syrus, Jim und Axel haben sich, nachdem Jaden wieder verschwunden ist, auf den Weg zu ihrer Unterkunft gemacht. Zum Anfang des Weges hat noch jeder seinen eigenen Gedanken nachgehangen aber nun… Nun können sie nicht mehr schweigen, denn dazu nagt die Ungewissheit zu sehr an ihnen.
 

„Und ihr seid euch noch immer sicher, dass es richtig gewesen ist, ihn allein gehen zu lassen?“, fragt der Kleinste in der Runde nach.
 

„Hatten wir denn eine andere Wahl? Aster hätte uns sowieso weg gejagt, um mit Jaden allein zu reden“, antwortet Jim, der seinen Hut erneut richtet und dann seufzt.
 

„Trotzdem ist mir die Sache nicht so geheuer. Wollte er sich wirklich nur entschuldigen, hätte es auch eine SMS getan.“
 

„Schon, aber die Gefahr, das Jaden sie nicht liest und einfach löscht, ist ihm wahrscheinlich zu groß gewesen“, mischt sich Axel ein, der seine Arme mal wieder vor der Brust ineinander geschlungen hat und nachdenklich in den Himmel sieht.
 

„Vielleicht sollten wir zurückgehen und auf ihn warten?“, fragt Syrus nach, der von seinen Begleitern ein einstimmiges und entschiedenes „Nein“ zu hören bekommt.
 

Seufzend fügt er sich und geht weiter, nur um in weniger Entfernung vor ihnen Jesse zu sehen, der wohl ebenfalls zur Unterkunft will. Die kleine Gruppe beschleunigt ihren Schritt und schließt dann auf.
 

„Und, wie war dein Gespräch mit Jaden? Er hat vorhin einen ziemlich ausgeglichenen Eindruck gemacht“, spricht Jim den Schweden an, den er freundschaftlich gegen die Schultern schlägt und ihn damit aus seiner Versunkenheit reißt.
 

„Ähm… Ja, klar“, murmelt er dann schnell, auch wenn er die Frage nicht ganz verstanden hat.
 

„Kann es sein, dass du mir nicht zugehört hast?“
 

Verwirrt schauen die grünen Augen in das eine Auge seines Kumpels, der leicht beleidigt wirkt.
 

„Tut mir leid, aber mich beschäftigt da etwas, das Jaden zu mir gesagt hat“, gibt er dann seufzend zur Antwort, woraufhin ihn Jim in Ruhe lässt.
 

Es dauert noch etwas, bis Jesse alle Gedanken an das Gespräch mit seinem Seelenverwandten erst einmal fallen lässt und sich auf die drei Jungs konzentriert, die mit ihm zusammen den Weg zurücklegen.
 

„Von wo kommt ihr denn eigentlich? Ich hab angenommen, dass ihr bereits auf euren Zimmern seid.“
 

Jim antwortet ihm mit einem Lachen, Syrus seufzt nur kellertief und schaut zu Boden und Axel… Der hält sich fein aus allem heraus, dabei hat er ihnen diese Suppe eingebrockt. Leider wird der Schwede aus den unterschiedlichen Verhalten nicht schlau, also sieht er jeden einzelnen verständnislos an.
 

„Ich warte“, meint er dann murrend.
 

Sein Gefühl sagt ihm einfach, dass es wichtig ist das zu wissen, weswegen er jetzt auch nicht klein bei gibt und auf eine Antwort besteht.
 

„Die beiden Dummköpfe haben Jaden direkt in Asters Arme gejagt. Auch noch auf seine Yacht“, knurrt Syrus, der es noch immer für unverantwortlich hält.
 

Die smaragdgrünen Augen werden tellergroß.
 

„Das ist nicht euer ernst, oder? Sagt mir, dass das nicht wahr ist!“, fordert der Kristallungeheuerdeckduellant von seinen Freunden, die alle in eine andere Richtung sehen und unschuldig vor sich hin pfeifen, aber damit kommen sie bei ihm nicht durch.
 

„Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr habt nicht die leiseste Ahnung, was in ihm vorgeht und habt ihn trotzdem dahin geschickt? Das ist unverantwortlich von euch!“
 

Er dreht sich um und will schon an den Dreien vorbeirennen, als Syrus ihn am Arm packt. Verwundert schaut Jesse dem Kleinen in die Augen, die ihn bittend, ja fast schon flehend, ansehen.
 

„Bitte…“
 

Um was er genau bitten will, weiß er gar nicht oder er weiß es, kann es aber nicht aussprechen, jedoch ist das nicht nötig, denn Jesse versteht ihn auch so. Vorsichtig löst er die Hand des Anderen von seiner Hand und lächelt diesen dann zuversichtlich an.
 

„Keine Sorge, ich kümmere mich schon darum“, versichert er, ehe er winkt und dann in die entgegengesetzte Richtung läuft. Zwar weiß er noch nicht so genau, was ihn erwartet, aber für den Schweden steht fest, dass er für seinen Seelenverwandten da sein wird.
 

Anders als beim letzten Mal lässt er sich nicht abwimmeln. Er wird nie wieder von der Seitenlinie zusehen und einem Anderen das Feld überlassen. Dass zwischen Jaden und ihm trotz allem noch immer etwas im Argen liegt, verdrängt er erfolgreich.
 

>Keine Angst Jay, ich werde dir beweisen, dass ich ein guter Freund bin!<
 

„Man ist der wütend…“, seufzt Jim, der sich an der Wange kratzt und Jesse hinterher sieht.
 

„Ist das ein Wunder? Wir haben seinen Geliebten in die Hände eines anderen Mannes gejagt“, antwortet Axel, der so tut, als würde ihn das ganze nichts angehen.
 

„Wessen Schuld ist das denn? Du hattest doch die wahnwitzige Idee ihn zu Aster zu schicken“, knurrt Syrus, der seine Hände zu Fäusten ballt und so aussieht, als würde er sich jeden Moment auf Axel stürzen.
 

Kräftemäßig wäre er ihn vollkommen unterlegen und das weiß er auch, deswegen begnügt er sich auch damit den Anderen mit Blicken zu traktieren.
 

„Was denn? Ich verstehe nicht, warum ihr einfach nicht einsehen wollt, dass es nur zu seinem Besten ist. Selbst auf die Gefahr hin verletzt zu werden… Er muss sich mit Aster aussprechen. Wie soll er jemals erwachsen werden, wenn wir ihn vor Schaden bewahren?“
 

Darauf hat niemand eine Antwort, weswegen sie schweigend weitergehen und schließlich ihre eigenen Zimmer aufsuchen.
 

-
 

Entschlossen dreht er sich zu seinem Freund um und legt eine Hand auf dessen Brust, direkt auf die Stelle, unter welcher das Herz wie wild schlägt.
 

„Ist es dir ernst mit mir?“
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ShinoYuta
2013-04-02T13:02:19+00:00 02.04.2013 15:02
Loos renn schneller jesse!
Omg das wäre voll schlimm wenn jay in die andere dimension überwechselt o.O ich glaub ich sollte mal die 4. staffel von gx nachholen. Da scheint ja so einiges passiert zu sein :D
Von:  Zane45
2012-02-02T19:56:58+00:00 02.02.2012 20:56
Juhuuu ^^
erstens fand ichs echt kawaii, wie sich die beiden da unterhalten haben. ^,^ Beide werden rot. *Kopfkino anspringt* ;p
Das mit denn versiegelten erinnerunen hab ich noch verstanden aber das mit dem "Erwecke ihn wieder"??? Was is das? <.< War Haou etwa damals schon mit Jesse/Heru zusammen? >.> Das würde so einiges erklären meine unmaßgeblichen Meinung nach. ^^" Heru/Jesse is bestimmt auch in der Isekai geboren wurden in seinem letzten Leben ^-^
*irgendwas knüppelhartes hol*
Er hat eindeutig mehr als ne halbjährige verweisung der Schule verdient! Der hat schläge verdient!!
*böse guck* *ihn schlag* *nicht das geringste fünkchen Mitleid hats*
Ich musste die ganze Zeit bangen, dass Aster Jaden doch vernaschen will bevor er die Insel verlässt. <.<' *angst hats*
Er darf einfach nicht mehr von ihm wollen. >.< Er gehört zu Jesse und zu niemandem sonst! *grml* Ich glaube ja ganz fest daran, dass Jesse da ankommt, bevor Dinge geschehen, die Jaden sicher bereuen wird X.x
*Jesse anfeuer*
<.< Die sind doch alle Jamie-geschädigt, dass sie Jaden Aster ausliefern! So wirklich Intelligenter als Jaden sind die ja nich wie ich gemerkt hab. >.> *jetz mal lästern muss*
Aber kluge endscheidung von Lexi, dass sie von Jaden ablässt. Sie hat eh keine chance bei ihm, schon garnich wenn er auf Jesse steht ;)
Oo Der arme tut mir leid ehrlich... solche Infos, hätte ich nich so leicht weggesteckt wie er, deswegen respekt alter! *ihm aufe Schulter klopf* *grml*
Warum kriegt dieses Miststück nich mal n Ball ins Gesicht? <.< Oder noch besser den Schläger Leons. xD *Leon mit CrystalQueen anfeuer*
Ich muss meiner vorkommischreiberin zustimmen. Ich rieche mächtigen ärger.. hoffentlich kommt Jesse rechtzeitig! *mit im Kreis renn*
Und die letzte Frage verwirrt mich >.< Ich frag mich die ganze Zeit wer das Fragt. OH Mein Gott! Hoffentlich springt er mit Jaden nicht ins Bett!! *bibber* Xx

Soooo, ich hoffe mein kommi sagt dir zu und er wirkt nich zuuu sehr abgekupfert. ^^"
Ich finde das Kapitel wieder fänomenal geschrieben und ganz toll!
Mach weiter so.
Deine total durchgeknalle
Zaniiii ♥o♥
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2012-02-01T20:16:41+00:00 01.02.2012 21:16
ich hoffe dass jesse und jaden wieder zusammen sind... kann es kaum erwarten den zweiten teil der geschichte zu lesen
Von:  Yuya-chan
2012-01-31T17:43:31+00:00 31.01.2012 18:43
Hi ^^
Süß, dass die Zwei sich wieder annähern :D Nur... versiegelte Erinnerungen? "Erwecke ihn wieder"?!?! O.O Ersteres lass ich mir einreden, weil es in Jadens/Haous Kopf bestimmt noch so einige Erinnerungen sind, die er noch nicht erweckt hat, aber Zweiteres?!
*denkdenk*
Ich glaub, ich werde mich jetzt sehr weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich mal mutmaße, dass Jaden nicht der Einzige war, der eigentlich in die Isekai gehört, weil er im vorherigen Leben dort geboren wurde o.O
Tja Aster, hättest ihn nicht bedrängt, dann bräuchtest dich nicht von der Insel verziehen -.- *kein Mitleid habe*
Und solange er sich NUR verabschieden und NICHT MEHR von Haou will, solls in Ordnung sein.
Aber gut, dass die Anderen im Nachhinein darüber reden, dass sie ihren Freund an Aster ausliefern... Voll intelligent >.> Aber eine gute Idee von Lexi, dass sie es aufgegeben hat Jaden hinterher zu laufen. So kann sie seine Freundin sein und zieht sich nicht Ärger zu, weil er sauer auf sie ist, weil sie sich nicht vom ihm lösen kann ^^
Ups o.o Mit solchen Neuigkeiten hat Jesse mehr als sichtlich nicht gerechnet xD Kein Wunder, bei solchen Meldungen hätte keiner damit gerechnet ;D Er wirds schon schaffen, auch wenn ihm das so einiges an Kopfzerbrechen bereiten wird
Wäre schön, wenn die *piep**piep**piep* das Tennisspiel verlieren würde ^-^ Und als Zugabe soll sie den Ball ins Gesicht bekommen XD *Leon anfeuer*
Ich rieche Ärger... Sehr viel Ärger, weil Haou mit Aster allein ist... Das ist absolut nicht gut!! O.O *im Kreis renn* Nicht, dass Haou dann einen Fehler macht, den er nicht rückgängig machen kann! >.<


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