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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Das fremde Kind

Kapitel 26

Das fremde Kind
 

Die PDA der Freunde klingeln gleichzeitig und erhalten sofort verwundert Aufmerksamkeit von ihren Besitzern, die das Gespräch entgegen nehmen.
 

„Kommt sofort auf die Krankenstation!“
 

Kaum ist die Nachricht gesendet, da wird die Verbindung auch schon unterbrochen. Verdutzt sehen sich die Freunde an, die zusammensitzen – denn sie haben unterschiedliche Kurse – und stürmen dann wie auf Kommando aus den Räumen, durch die unzähligen Flure und dann zur Krankenstation, wo sie bereits von Miss Fontaine erwartet werden, die vor dem Behandlungszimmer auf und ab läuft. Deutlich sieht man ihr ihre Anspannung an, die sie ergriffen hat, seit der Notruf aus der Trainingshalle gekommen ist.
 

„Miss Fontaine, was ist denn los?“
 

Syrus und Hasselberry sind die Ersten, die die Ärztin erreichen und sie auch gleich mit Fragen löchern, auf welche die junge Frau nicht eingeht, weil sie nicht alles doppelt und dreifach erklären möchte. Also warten sie alle geduldig auf die Anderen, welche nur Sekunden später bei ihnen eintreffen und alle ratlos zur Ärztin schauen.
 

„Tut mir leid, dass ich euch aus dem Unterricht holen musste, aber ich hoffe einfach, dass ihr mir helfen könnt.“
 

Nun sind die Freunde noch verwirrter, die überhaupt nicht willen, bei was sie denn eigentlich helfen sollen.
 

„Worum geht es denn eigentlich, Miss Fontaine?“, fragt schließlich Axel nach, für den das alles ein bisschen verwirrend ist.
 

„Vor gut einer halben Stunde bin ich in der Trainingshalle gewesen, weil... Aber seht selbst...“, sie tritt zur Seite und gibt den Blick auf ein Bett frei, das eindeutig belegt ist. In ihm liegt ein junger Mann, dessen Oberkörper frei ist und der an sämtliche Geräte angeschlossen ist, die es überhaupt gibt. Noch immer scheint er zu schlafen, denn er hat die Augen geschlossen.
 

„JADEN!“
 

Kaum haben sie erkannt, um wen es geht, da wollen sie alle zu ihm rennen, doch die Ärztin stellt sich ihnen in den Weg.
 

„Ihr könnt beruhigt sein: es geht ihm gut – keine Verletzungen oder sonstige Auffälligkeiten, die die Schmerzen, die er empfindet, erklären würden. Und genau hier könnt ihr mir hoffentlich helfen!“
 

„Wie können wir Ihnen helfen, Miss Fontaine?“, fragt Jim sofort nach, für den klar ist, dass er einem Freund helfen wird, egal wie aussichtslos es auch erscheint.
 

Zumal sie gemeinsam doch schon so einiges durchgemacht haben und das schweißt bekanntlich auch sehr zusammen.
 

„Wann sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten? Habt ihr vielleicht auch gesehen, wo er sich angefasst hat?“
 

Bis auf Axel, Syrus, Hasselberry und Jesse kann da keiner weiterhelfen, weswegen die Jungs berichten, was sich zugetragen hat.
 

„Gestern hat er anscheinend das erste Mal diese Schmerzen gehabt – zumindest hat es den Anschein erweckt, als wäre es so.“, es ist Jesse, der das Wort ergreift, denn er ist derjenige, der in letzter Zeit viel mit dem Heldendeckduellanten zusammen gewesen ist.
 

Es fällt ihm schwer seinen Liebsten schon wieder in einem Krankenbett zu sehen und nicht bei ihm sein zu können, aber dafür versucht er alles, um ihm zu helfen.
 

„Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat er sich sein Herz gehalten, allerdings ist der Schmerz schnell wieder weggegangen, denn schon nach einigen Augenblicken hat er sich erheben und herumwuseln können.“, fügt Hasselberry noch hinzu, der immer mal wieder ins Krankenzimmer blickt. Sorge steht in allen Gesichtern, welche Miss Fontaine nur zu gut nachempfinden kann, denn auch sie ist besorgt, aber die Informationen, die sie erhalten hat, helfen ihr, auch wenn dies der Gruppe vielleicht nicht bewusst ist.
 

„Danke für eure Hilfe. Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt zu ihm, aber seit bitte leise, damit ihr ihn nicht weckt. Er braucht seinen Schlaf, um wieder zu Kräften zu kommen.“, brav nicken die Freunde, die leise ins Zimmer treten und sich um das Bett herum versammeln und immer wieder auf den Bewusstlosen blicken.
 

„Warum habt ihr denn nichts gesagt?“, fragt Chazz mürrisch, aber leise nach, der die vier jungen Männer anklagend ansieht, welche es nicht für nötig gehalten haben, ihnen zu sagen, dass wieder etwas mit dem quirligen Draufgänger nicht stimmt.
 

„Was hätten wir denn sagen sollen? Außerdem haben wir auch nicht gewusst, dass es so schlecht um ihn steht!“, giftet Syrus zurück, der sich vor dem Princeton-Sprössling aufbaut und ihn mit seinen grau-grünen Augen anblickt.
 

„Und wenn du an unserer Stelle gewesen wärst, hättest du sicher nicht einmal einen Finger gerührt, um ihm zu helfen.“
 

„Wie war das, Giftzwerg?“
 

Wie nicht anders zu erwarten gewesen ist, geht der Schwarzhaarige auf die Bemerkung ein und bricht so einen langen Streit von Zaun, welcher, je länger er dauert, immer lauter wird, bis Hasselberry dazwischen geht, beide am Kragen packt und sie vor die Tür setzt.
 

„Und wenn ihr euch wieder beruhigt habt, könnt ihr ja wieder rein kommen.“, kommentiert er sein Vorgehen, ehe er die Tür vor der Nase der Streithähne schließt und sich dagegenlehnt.
 

„Das ist alles allein deine Schuld! Du musstest mich ja provozieren!“, keift Chazz den Jüngeren an, welcher ihm nur die Zunge herausstreckt und spitz meint, dass er ja selbst schuld sei, weil er sich provozieren ließe.
 

Nun, Unrecht hat er sicher nicht, aber mit seiner Bemerkung löst er nur wieder einen neuen Streit aus, der weit über reine Wortgefechte hinausgeht. Der Größere stürzt sich auf den Kleineren und versucht ihn mit Schlägen und Klammergriffen unter sich zu halten, wodurch sie durch den ganzen Flur rollen. Im Inneren des Krankenzimmers kann man deutlich hören, dass vor der Tür die Post abgeht.
 

„Bringen die sich jetzt gegenseitig um, oder was?“, Alexis schaut besorgt zur Tür, zu welcher sie liebend gerne gehen würde, um sich ein Bild von der Situation zu machen, doch sie will nicht, dass man denkt, dass sie Chazz oder Syrus hinterher rennt.
 

„Hört sich jedenfalls fast so an.“, mehr als ein Schulterzucken hat der Australier nicht für die Belange vor der Tür übrig.
 

Besorgt mustert er Hasselberry, der erschreckend blass ist, was ja nun auch nicht alle Tage vorkommt und normalerweise macht ihm ein Besuch im Krankenzimmer auch nichts aus, also muss es an Jaden liegen, der wie eine Puppe wirkt – zerbrechlich und unendlich bleich, fast schon wie ein Toter, würde er nicht atmen. Vergessen ist der Grund, weswegen sie gestritten haben, stattdessen legt der Cowboy einen Arm um den sonst so starken Dinofanatiker, der sich dankbar an den wärmenden Körper lehnt – ohne sich zu beschweren. Ihm ist einfach nur innerlich schrecklich kalt gewesen und daher ist er dem Älteren einfach dankbar, dass er ihn wärmt.
 

„Lass uns gehen. Ich will nicht, dass du auch noch zusammenbrichst“, flüstert Jim dem Jüngeren ins Ohr, der alles andere als begeistert ist, aber einsieht, dass es für sein Gemüt besser wäre.
 

„Okay“, murmelt er leise und wendet sich an Jesse, der völlig unbeweglich neben dem Bett steht und nur auf Jaden sieht, „Meldest du dich, wenn er wieder zu sich gekommen ist?“
 

„Natürlich.“, versichert der Schwede, der sie anschaut und gezwungen lächelt, „Aber vorher werde ich ihm erst einmal meine Meinung geigen. Ich hab ihm schließlich nicht umsonst gesagt, dass er mich anrufen soll, wenn es ihm schlecht geht. Nie macht er das, was man ihm sagt!“
 

„So ist er nun einmal – das kennst du doch.“, erwidert Blair mit einem milden Lächeln, „Mach es ihm also nicht so schwer, ja?“, fragt sie dann noch und verlässt dann den Raum.
 

Sie würde es einfach nicht noch länger ertragen Jesse so bei Jaden zu sehen, denn noch immer hat sie Gefühle für den Japaner, der ihre Gefühle wohl aber nie erwidern wird. Zwar weiß sie das vom Verstand her, doch dies ihrem Herzen klar zu machen, dass sie nie eine Chance bei dem Heldendeckduellanten haben wird, ist sehr schwer. Trotzdem hofft sie, dass auch sie eines Tages einen Mann finden wird, der ihre Liebe erwidert und sie glücklich machen kann.
 

„Wir gehen auch langsam mal. Wenn du etwas brauchst, dann melde dich einfach.“, freundschaftlich klopft Jim dem Türkishaarigen auf die Schulter, bevor er zusammen mit Hasselberry, der sich langsam wieder beruhigt hat – nur einzelne Tränen glitzern noch in seinen Wimpern – das Zimmer verlässt und so Alexis, Yusuke und Atticus mit Jesse allein lässt.
 

„Wollt ihr auch gehen?“, fragt dieser dann leise nach, schaut aber stur auf seinen Liebsten, der sich noch immer nicht gerührt hat.
 

Ihm macht es nichts allein mit dem Bewusstlosen zu sein, im Gegenteil, es wäre ihm lieber, weil er sich dann nicht so zusammenreißen müsste.
 

„Wir lassen dich nur ungern allein, aber wir müssen zurück. Keine Sorge, wir entschuldigen dich.“, erklärt Alexis mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.
 

„Danke, das ist lieb von dir.“
 

„Lass dich nicht hängen, okay? Das hilft ihm jetzt auch nicht weiter.“, versucht Atticus seinen Freund aufzumuntern, was dieser mit einem Nicken quittiert.
 

„Ich gebe mir Mühe.“
 

Zum Abschied winkt der Kristallungeheuerdeckduellant seinen Freunden zu, ehe er sich auf seinen Stuhl sinken lässt und einfach nur in das friedliche Gesicht des Brünetten blickt, ehe er sich daran erinnert, was dieser ihm auf dem Flur erzählt hat. Sofort kramt er in seinen Taschen nach dem kleinen Zettel, den ihm Alexis zugeschoben hat. Als er ihn gefunden hat, liest er sich die wenigen Zeilen durch und läuft dunkelrot – vor Zorn – an.
 

>Was bildet sich dieses Weib eigentlich ein? Mich einfach zu benutzen! Ich glaub es ja nicht. Kein Wunder, dass Jaden sie nicht leiden kann. Wer könnte so eine Schwester auch leiden?<
 

-
 

Irgendwann muss Jesse dann wohl eingeschlafen sein, denn als er wieder aufwacht ist es bereits dunkel draußen und selbst das Zimmer wird nur spärlich, durch die Notbeleuchtung, erhellt. Müde reibt er sich über die Augen und streckt sich erst einmal so, dass sämtliche Knochen knacken.
 

>Da hat richtig gut getan.<
 

Sich gerade hinsetzend schaut er zum Bett und stellt entsetzt fest, dass dieses leer ist, weswegen er förmlich aufspringt und eine Hand das Laken abtasten lässt, um herauszufinden wie lange das Bett schon verlassen ist, aber zu seiner Beruhigung stellt er fest, dass dieses Möbelstück noch etwas warm ist. Demzufolge kann sein Liebster noch nicht lange weg sein, also erhebt er sich und schaut sich suchend um, doch auf den ersten Blick kann er nichts feststellen, dafür registrieren seine Ohren das Rauschen von Wasser, woraufhin er schließt, dass sich der Heldendeckduellant säubert. Ruhig lehnt er sich an die Wand, gegenüber der Tür und wartet geduldig darauf, dass sein Seelenverwandter das Bad verlässt.

Lange muss er aber nicht warten, denn nur wenige Augenblicke später geht die Tür auf und gibt einen Jaden frei, der erstaunt stehen bleibt, kaum dass er Jesse bemerkt hat.
 

„Oh, du bist wach? Hab ich dich doch geweckt?“, fragt er besorgt nach, dann erst schließt er die Badezimmertür.
 

„Aber nein, ich bin von allein wach geworden. Aber wie geht‘s dir?“, erkundigt sich der Schwede besorgt, der auf den Jüngeren zugeht und ihn in die Arme schließt, „Ich hab mir furchtbare Sorgen gemacht, als Miss Fontaine uns von dir erzählt hat.“
 

Schuldbewusst starren die schönen schokobraunen Augen auf die muskulöse Brust, die von der blauen Weste und dem weiß-lilafarbenen Pullover verdeckt ist.
 

„Tut mir leid, ich wollte dir keine Sorgen bereiten.“, murmelt der Kleinere leise, der sich an den warmen Körper vor ihm kuschelt und den vertrauten Geruch einatmet, der ihn beruhigt.
 

„Die Schmerzen sind wieder so plötzlich gekommen, es gab keine Anzeichen dafür… Wie hätte ich dich da also anrufen sollen? Und mal ehrlich, du hättest mir auch nicht helfen können, denn sowohl du als auch ich wissen nicht woher der Schmerz kommt. Und Yubel hat es mir bisher auch nicht gesagt, also…“
 

„Schon gut.“, beruhigt der Schwede seinen Freund, dem er zärtlich durch das wuschelige Haar streichelt und ihn dann zum Bett dirigiert, in welches sich der Brünette fallen lässt.
 

„Ruh dich noch etwas aus, ich bleibe auch bei dir und wenn es dir morgen wieder gut geht, werde ich dir bei der Suche nach der Ursache helfen. Miss Fontaine ist so nett gewesen und hat mich beurlaubt.“
 

Ein schiefes Grinsen ziert das helle Gesicht des Kristallungeheuerdeckduellanten, dessen Augen schelmisch blitzen.
 

„Sieht so aus, als wüsste sie genau, dass ich ohne dich nicht zu gebrauchen bin.“, ein leises Lachen, das sich doch recht müde anhört, antwortet ihm und lässt ihn zufrieden seufzen.
 

„Komm zu mir ins Bett und halt mich heute Nacht in deinen Armen.“
 

Erst glaubt Jesse, sich verhört zu haben, aber dann lächelt er und nickt, bevor er sich mit dem Brünetten ins Bett legt und sich von hinten an ihn kuschelt.
 

„Nun sollten wir aber versuchen noch etwas zu schlafen.“ Dem kann der Japaner nichts entgegensetzen, weswegen er sich einfach nur noch mehr an den anderen kuschelt und dann die Augen schließt und sich von der Wärme und Geborgenheit einlullen lässt.
 

-
 

Leise schleicht sich Atticus aus seinem Zimmer und durch die dunklen Flure, denn wenn er erwischt wird, kann er mächtig Ärger mit dem Hausleiter bekommen, welcher nicht gerade zimperlich mit Regelverstößen umgeht. Allerdings hält es der Dunkelbraunhaarige auch nicht länger in seinem Zimmer aus, ohne zumindest versucht zu haben mit seinem Geliebten zu reden, wo doch im Moment Funkstille von beiden Seiten herrscht.
 

>Hoffentlich schläft Zane noch nicht, denn sonst muss ich ihn wecken und das ist sehr unangenehm für mich.<
 

Zane ist ein liebenswerter, junger Mann, der eigentlich nur eine Maske trägt, doch wenn er will, kann er auch zur Furie werden – vor allem dann, wenn man ihn aus dem Bett wirft.
 

>Zum Glück weiß das niemand, sonst wäre er wohl sicher nicht mehr so beliebt.<
 

Nun auf eine Art wünscht sich der Drachendeckduellant, das dem so wäre, denn dann müsste er ihn nicht mehr mit anderen teilen, aber das würde bedeutet, dass er egoistisch ist und das ist er nun wirklich nicht. Überraschend schnell schafft er es zur Eingangstür, die nie verschlossen ist und huscht durch diese in die Nacht hinaus. Der frische Wind zerrt an seinen Haaren und seiner Kleidung, die dieses Mal die Farbe schwarz hat, um nicht doch noch aufzufallen, aber gerade diese kühle Nacht tut ihm jetzt ganz gut, denn sie kühlt seinen Verstand ab. Zudem geht er sehr gerne bei solchen Wetterverhältnissen spazieren, denn er kann so besser nachdenken und hat seine Ruhe, weil es genügend Menschen gibt, die dieses Wetter meiden. Demzufolge geht der junge Duellant auch sehr langsam den Weg, der am Wald vorbeiführt, entlang, schaut sich dabei gründlich um und atmet die Luft tief ein, die ihm sagt, dass es sicher bald wieder zu regnen beginnt.
 

>Ein schöner Abend. Schade nur, dass Zane dafür kein Auge hat, denn sonst würde ich heute Nacht noch mit ihm spazieren gehen.<
 

Schnell schüttelt er den Kopf, um diese trüben Gedanken abzuschütteln und sich ganz seiner Umgebung hinzugeben, die ihn beruhigt und ihn abschalten lässt. Als er an den Klippen vorbeigeht, hört er wie die Wellen gegen den massiven Stein schlagen und sich dann schäumend zurückziehen. Wie gerne würde er sich jetzt einfach an die Klippe setzen und dem Schauspiel zuschauen? Doch wenn er das jetzt machen würde, dann würde ihn der Mut verlassen später erneut mit Zane zu reden und das will er einfach nicht mehr aufschieben, also läuft er stur weiter, bis er bei dem abgelegenen Gebäude angekommen ist, in welchem der Cyberdrachendeckduellant einquartiert worden ist.
 

Leise, weil auch dort kein Licht brennt, schleicht er sich durch die Tür in die weniger verwinkelten Gänge und sucht eine bestimmte Tür, welche nicht weit vom Eingang entfernt ist. Aber bevor er auch nur in die Nähe der Tür kommt, berührt ihn eine zierliche Hand an der Schulter, wodurch sich Atticus so sehr erschreckt, dass er gleich einige Meter hoch springt und am ganzen Körper zittert. Ihn persönlich wundert es nur, dass er noch keinen Herzinfarkt erlitten hat.
 

„Beruhig dich doch!“
 

Erstaunt dreht sich der Angesprochene um und schaut in das freundliche Gesicht der Ärztin, die zu dieser Zeit eigentlich im Mädchenheim sein sollte. Daher drängt sich ihm auch die Frage auf, was sie zu dieser Uhrzeit ausgerechnet hier treibt, doch er verkneift es sich dies offen auszusprechen.
 

„Was machst du überhaupt hier? Müsstest du nicht in der blauen Unterkunft sein und im Bett liegen?“
 

Ertappt schart der Angesprochene mit seinen Beinen auf dem Boden herum, während er den Kopf gesenkt hält.
 

„Schon, aber ich wollte… Nein, ich musste einfach noch einmal mit Zane sprechen.“
 

„Ach, dann wart ihr zusammen? Ich hab mich schon gewundert, wo er ist, denn in seinem Zimmer ist er nicht.“
 

Verwirrt schaut Atticus sie an, denn so ganz ergibt das Gesagte für ihn kein Sinn. Natürlich ist er mit Zane zusammen gewesen und seinem Wissen nach sind sie das noch immer! Aber als die Ärztin weiter spricht, versteht er zwar den Zusammenhang besser, doch etwas macht ihn an der ganzen Sache stutzig.
 

„Tut mir leid, aber er ist nicht bei mir gewesen. Wir sprechen schon seit zwei Tagen nicht mehr miteinander.“, erklärt er dann und sieht, wie Fonda erschrocken die Luft einzieht.
 

„Aber wo kann er dann sein? Ich habe ihn selbst seit 24 Stunden nicht mehr gesehen.“
 

Atticus kommt sich vor, als würde man ihm den Boden unter den Füßen wegreißen, während sein Herz in tausend Stücke zerspringt und er sich heftige Vorwürfe macht.
 

„Zane ist weg? Ohne ein Wort?“
 

Er kann es einfach nicht glauben, vielleicht will er es auch nicht. Fakt ist jedenfalls, dass ihn diese Nachricht dermaßen erschüttert, dass ihm die Luft wegbleibt und er nichts mehr außer der reinen Schwärze sieht, als er wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Es ist allein der guten Reflexe von Miss Fontaine zu verdanken, dass er nicht hart auf den Boden aufschlägt und sich vielleicht ernsthaft verletzt. Eine Untersuchung tätigt sie aber nicht, denn in den goldbraunen Augen hat sie deutlich das Entsetzen und den Schock gelesen, der für diesen Anfall verantwortlich ist.
 

Vorsichtig trägt sie ihn in Zanes Zimmer, das völlig verwaist und leer ist und bettet ihn auf das Bett, bevor sie leise das Zimmer wieder verlässt und mit dem Kanzler der Schule Kontakt aufnimmt, der vom Verschwinden des Cyberdrachenduellanten erfahren sollte. Es ist zwar bereits recht vorgeschrittener Abend, aber im Büro er Schulleitung müsste noch jemand sein. Im Laufschritt läuft sie in ihr eigenes Büro, wählt die Nummer und wartet geduldig bis das Freizeichen verschwindet, doch das ist nicht der Fall, worauf sie schließt, dass niemand mehr im Schulleiterbüro sitzt. Seufzend legt sie auf, schreibt schnell eine kurze Notiz, damit sie den Anruf morgen noch einmal tätigen kann und verlässt dann den Raum, um endlich selbst ins Bett zu kommen.
 

-
 

Als die Freunde am nächsten Morgen, die Sonne ist bereits aufgegangen, denn es ist bereits elf Uhr, auf der Krankenstation eintreffen, wundern sie sich, warum alles so ruhig ist. Misstrauisch tauschen sie untereinander Blicke, ehe sie weiter gehen und langsam um die Ecke, direkt in Jadens Zimmer, schielen, welches leer, fast schon unberührt, wirkt.
 

„Wo kann er denn schon wieder sein? Gerade gestern lag er noch zerbrechlich im Bett und heute ist er schon wieder verschwunden“, schimpft Alexis, die sich am liebsten die Haare gerauft hätte, wenn das nicht so undamenhaft wäre.
 

>Der Kerl bringt mich garantiert noch einmal in die Klapse!<
 

„Vielleicht ist er auch nur bei einer Untersuchung. Nicht gleich aufregen.“
 

Goldbraune Augen schauen den Schwarzhaarigen vernichtend an.
 

„War ja klar, dass so was von dir kommt! Selbst wenn er tot wäre, würdest du noch über ihn spotten!“.
 

Beleidigt und verletzt knurrt Chazz sie nur an, ehe er ihr den Rücken zudreht und davon stiefelt. Als wenn ihm der Slifer Red Student wirklich egal wäre! Er ist schließlich sein größter Konkurrent und alles andere als unwichtig. Wenn sollte er denn bitte ärgern, wenn dieser nicht mehr wäre?
 

>Was soll’s. Sie ist eben doch nur eine Frau!<
 

Leider ist diese Frau aber genau die Frau, die er liebt und genau das ist auch der Grund, wieso ihre Worte so schmerzen.
 

„Chazz, so war das doch nicht gemeint! Komm wieder zurück!“
 

Doch alles rufen bringt nichts, denn sie treffen auf taube Ohren. Die Blondine seufzt und lässt die Schultern hängen, ehe sie eine andere Stimme veranlasst aufzublicken.
 

„Tja, sieht so aus, als würdest du ihm mal wieder vor den Kopf stoßen. Lauf ihm schon nach. Wir werden Jaden auch ohne dich aufspüren und ihm sagen, dass er sich bei dir melden soll.“, Jim tippt gegen seinen Hut und schenkt ihr ein beruhigendes Lächeln, doch das erzielt seine Wirkung nicht.
 

„Meinst du es so, wie Jesse gestern Abend? Der hat sich auch nicht gemeldet und nun fehlt er zusammen mit Jaden!“, auch wenn sich Syrus noch so viel Mühe gibt, er kann nicht an sich halten und lacht so sehr, dass er schon Tränen verliert, die in kleinen Perlen über seine Wangen laufen und von dort zu Boden tropfen.
 

„Du führst dich wie eine Klucke auf, Lexi. Jaden ist kein Kind mehr und eigentlich müssten wir ganz respektvoll mit ihm reden, immerhin ist er jetzt unser Lehrer!“, nun ist es an Hasselberry in Lachen auszubrechen.
 

„Oh Gott, ich hab mich noch immer nicht damit abgefunden, dass er uns jetzt unterrichtet… Ich werde nie einen Lehrer in ihn sehen!“
 

In Anbetracht der Tatsache, was Jaden schon so oft für Scheiße gebaut hat, ist es wirklich schwer sich ihn als Lehrer vorzustellen und doch ist er es und bisher hat sie niemand über seine Lehrmethoden beschwert.
 

„Wenn er das hört, wird er ziemlich beleidigt sein.“, äußert sich Axel, der sich von der Wand abstößt und sich umsieht, „Ich gehe stark davon aus, dass Jesse ihm bei etwas hilft, daher werden wir die Beiden hier sicher nicht finden. Also…“, seine schwarzen Augen mustern jeden Einzelnen, ehe er fortfährt, „… wo könnten sie sein?“
 

„Na ja, es gibt viele Orte, wo sie sein könnten… Und wenn wir ehrlich sind, dann können wir nicht gerade behaupten, dass wir ihn noch kennen.“, sagt Yusuke nachdenklich, der die Arme vor der Brust verschränkt und im Kreis läuft, „Er könnte quasi überall sein!“
 

„Nein, eigentlich nicht, denn Jaden hat einige Lieblingsorte, an die er sich zurückzieht, wenn er allein sein möchte.“, antwortet Alexis nachdenklich.
 

„Oft sitzt er bei den Klippen. Oder er streift durch die Wälder. Jedenfalls sollte es abgelegen sein.“, ergänzt sie dann noch und seufzt leise, „Sagt mal, habt ihr eigentlich meinen Bruder gesehen? Seit gestern Abend ist er wie vom Erdboden verschluckt!“
 

Normalerweise muss sie sich um jeden anderen Sorgen machen, aber nicht um ihren Bruder, doch seit dieser Streit mit Zane hat, scheint sich sein Charakter total verändert zu haben, denn er neigt dazu die Unvernunft in Person zu sein. Da aber auch niemand von den Anderen ihren Bruder gesehen hat, entschließt sie sich erst einmal mit Chazz zu reden und dann zusammen mit diesem nach Atticus zu suchen.
 

>Schlimm genug das Jaden durch die Reihe tanzt, aber nun auch noch mein Bruder und Jesse? Ist das vielleicht ansteckend?<
 

„So Jungs, ich verlass mich auf euch. Findet ihn und ich kümmere mich um Chazz und Atticus.“, zum Abschied hebt sie noch die Hand, dann ist sie auch schon nicht mehr zu sehen.
 

„Unsere Gruppe scheint immer verrückter zu werden, je älter wir sind.“, murmelt Hasselberry bedrückt.
 

Er mag es gar nicht, wie es jetzt ist, schon gar nicht, dass sie ständig nach Jaden suchen müssen, auch wenn er weiß, dass dies ihre eigene Schuld gewesen ist.
 

„Zumindest lernen wir aus unseren Fehlern.“, äußert sich Yusuke sehr melancholisch, weswegen ihn die Anderen seltsam mustern.
 

Eigentlich ist der Hellgrünhaarige sehr schüchtern und zurückhaltend, aber nun wirkt er, als würde er aus Erfahrung sprechen und unwillkürlich fragen sich die Freunde, was er wohl schon alles erlebt hat, schließlich kennen sie ihn kaum. Wie in stummer Übereinkunft lassen sie das Thema auf sich beruhen und beratschlagen sich, wie sie nun vorgehen sollen. Wie es nicht anders zu erwarten gewesen ist – bei so einer großen Gruppe – sind sie sich nicht gleich einig, aber dann entscheiden sie sich doch dafür, dass es einfach ratsamer ist in kleinen Grüppchen zu arbeiten, weil sie so einfach einen größeren Flächeninhalt abgrasen können.
 

„Schön, Jim, Blair und Hasselberry gehen zu den Klippen und schauen sich auch dort die Umgebung an. Wir übrigen suchen den Wald ab. Sollte eine Gruppe etwas finden, meldet sie sich bei der Anderen. Ich schlage außerdem vor, dass wir uns in drei Stunden vor der roten Unterkunft einfinden, falls sie dort sind.“, erklärt dann Axel, der mit den einzelnen Freunden die Uhrzeit abgleicht, bevor sie in Gruppen zu ihren Einsatzgebieten gehen und nach den zwei Seelenverwandten schauen, die sie schon lange nicht mehr gesehen haben.
 

-
 

In ihrem Zimmer vor dem Laptop sitzend, den sie auf dem Bett aufgebaut hat, ersucht sie schon die ganze Zeit ein Signal oder eine Tonübertragung zu ihrem Chip zu bekommen, doch es will ihr einfach nicht gelingen.
 

>Was ist nur los? Das Ding ist sauteuer gewesen, also muss es doch gehen!<
 

Wütend schlägt sie mit der Faust auf dem Bett herum, ehe sie einsieht, dass dies ihre Wut auch kein bisschen lindert.
 

>Schön, dann halt auf die altmodische Tour.<
 

Kaum steht sie neben dem Möbelstück hält sie erneut an und denkt über die Worte dieses Yusuke nach, der allem Anschein nach nicht so ruhig und lieb ist, wie er den Leuten vorzumachen scheint.
 

>Wer ist er wirklich?<
 

Auch wenn ihr diese Frage unter den Nägeln brennt, entscheidet sie sich dann doch dafür nicht weiter darauf einzugehen sondern viel mehr herauszufinden, weswegen er einen Hass auf ihren Bruder hat, denn den muss er haben, wenn er so etwas sagt.
 

>Wie heißt es doch so schön? Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde!<
 

Ein hinterlistiges Grinsen schleicht sich auf die Lippen der brünetten Obelisk Blue Studentin, die eilig ihr Zimmer verlässt.
 

„Ah, Jamie, schön das ich dich treffe. Hättest du einen Augenblick?“, kurz vor dem Ausgang des Mädchenwohnheimes wird die Studentin von der Leiterin des Hauses angehalten und zur Seite genommen.
 

Zwar passt es ihr gerade so gar nicht in den Kram, aber weil sie ein höfliches, wohlerzogenes Mädchen spielen muss – wegen ihres Images – stimmt sie natürlich zu und setzt den besten interessierten Blick auf, den sie auf Lager hat.
 

„Was kann ich denn für Sie tun, Miss Fontaine?“
 

Die Erwachsene sieht sich noch einmal um und atmet dann tief durch, ehe sie ihr Anliegen kund tut.
 

„Es geht um deinen Bruder.“
 

Nur minimal verziehen sich die Gesichtzüge der Brünetten, die sich aber sonst nichts anmerken lässt.
 

„Hat er wieder Mist gebaut?“, fragt sie in einem Ton nach, der andeutet, dass sie sich Sorgen macht.
 

„Aber nein, er ist nur zusammengebrochen. Ist das früher schon einmal vorgekommen? Du würdest mir sehr helfen, wenn du mir darauf antworten kannst.“
 

Sie könnte jetzt lügen und verneinen, aber das würde nichts bringen und außerdem glaubt sie eher, dass Miss Fontaine ihn so aus dem Weg räumt. Mit einem gespielt besorgten Gesicht antwortet sie der Ärztin.
 

„Ist er denn schon wieder einfach umgekippt? Als er kein Kind gewesen ist, passierte ihm das oft, deswegen musste er schon therapiert werden.“
 

„Das ist ja schrecklich!“, entfährt es der Ärztin, die sich schnell eine Notiz macht, sich bedankt und dann wieder geht.
 

Erleichtert atmet Jamie auf, die endlich nach dem Grünhaarigen suchen kann, der ihr einige Antworten schuldig ist und sie wird nicht eher ruhen, bis sie jede einzelne hat. Schnellen Schrittes rennt sie los, um die Unterkunft der Mädchen hinter sich zu lassen, die nur schwer zu erreichen ist. Durch den Wald hindurch, der selbst am Tage noch sehr dunkel ist, führt ihr Weg direkt zu er blauen Unterkunft. Da der Zugang für Mädchen und andere Studenten, die der Unterkunft nicht angehören, untersagt sind, wird auch sie von zwei älteren Studenten abgefangen.
 

„Hier darfst du nicht rein.“, beginnt der Eine, welcher einem Schrank echt Konkurrenz machen kann, ein typischer Muskelpaket eben – viel Muskeln aber wenig Grips.
 

„Das weiß ich selbst, du Schlaumeier. Ist Yusuke Fujiwara zu sprechen?“
 

„Der ist nicht hier. Er war mit den anderen Obelisk Blue Studenten auf dem Weg zur Krankenstation.“, erklärt der Andere, ein dunkelhaariger, schlaksiger Mann mit einem echt perversen Grinsen auf den Lippen.
 

Genau Jamies Kragenweite für eine Affäre, würde das nicht ihren Plan behindern, also nickt sie nur zum Dank und rennt dann davon.
 

>Auf der Krankenstation können sie nicht mehr sein, sonst wäre Miss Fontaine nicht bei mir gewesen… Aber wo könnten sie sonst sein?<
 

Ohne Plan läuft durch Gegend und hält nach jemanden Ausschau, der grüne Haare hat.
 

-
 

„Ah, pass auf, sonst fällst du wirklich noch und verletzt dich!“
 

Gerade noch rechtzeitig hat er ihn aufgefangen, bevor er hart auf den Boden aufgeschlagen wäre. Schon von Anfang an ist er nicht gerade begeistert gewesen, dass sein Liebster auf eine Leiter steigt – schon gar nicht, wenn die Ursache seiner Anfälle noch immer nicht geklärt ist und er jeder Zeit zusammenbrechen könnte.
 

„Mach dir doch nicht so viele Sorgen, Jess. Zu Beginn des Schuljahres hast du dich auch nicht für mich interessiert.“, murrt Jaden, der es echt satt hat, wie ein rohes Ei behandelt zu werden.
 

Es ist ja schön und gut, dass sich sein Freund um ihn sorgt, aber dann soll er doch bitte dabei nicht übertreiben. Der Türkishaarige verzieht angesichts dieser Anschuldigung leidvoll das Gesicht. Er hasst es daran erinnert zu werden, wie dumm er gewesen war, aber am Schlimmsten, für ihn ist, dass Jaden es ihm immer wieder vor Augen hält!
 

„Danke dass du mich daran erinnern musst!“, wütend und enttäuscht lässt der den Jüngeren los und setzt sich wieder an den Schreibtisch, um das Buch weiter durchzuarbeiten, das dort bereits liegt.
 

So bekommt er allerdings nicht mit, wie traurig Jaden ihm nachsieht, der seine Worte bereut, aber nichts mehr dagegen sagen kann. Von sich selbst enttäuscht und mit dem Buch, welches er aus dem obersten Regal genommen hat, verlässt er das Labor so leise wie möglich und zieht sich in das danebenliegende Zimmer zurück, in welchem ein großer Teil seiner Möbel und Sachen steht. Langsam lässt er sich auf das Sofa sinken und seufzt dann schwer.
 

>Ich hab es wohl zu weit getrieben.<
 

Dann wendet er sich dem Buch zu, welches er sich geholt hat und findet endlich einen Hinweis auf den Grund seiner Schmerzen, dem er sofort nachgehen will.
 

>Natürlich wäre es leichter gewesen, wenn Yubel oder Banner aufgetaucht wären, um mir zu sagen, ob ich richtig liege. Also muss ich es selbst herausfinden.<
 

Auf leisen Sohlen verlässt er das Zimmer und schaut noch einmal nach Jesse, der völlig im Buch versunken zu sein scheint, ehe er leise aus dem Gebäude geht und sich dann im Laufschritt zu den Ruinen bewegt, die weit im Wald liegen. Ab und an, auf den Weg dorthin, muss er anhalten, denn er spürt erneut diesen Schmerz, der sein Herz und seinen Körper pulsieren lässt, zwar ist er dieses Mal schwächer aber doch vorhanden.
 

>Wenn es wirklich was mit den Dimensionen zu tun hat, dann kann sich wirklich niemand darum kümmern, außer mir!<
 

/Dir ist schon klar, dass du mit den Dimensionen verbunden bist? Untrennbar verbunden!/
 

Erschrocken bleibt Jaden stehen und sieht zu seiner Wächterin auf, die neben ihm herfliegt und ihn ernst ansieht.
 

„Ach, jetzt wo ich selbst einen Weg gefunden habe, lässt du dich sehen? Schönen Dank auch, aber darauf hätte ich auch verzichten können!“, deutlich kann sie die Wut in dem Körper spüren, aber was hätte sie denn bitte tun sollen?
 

Sie selbst ist durch den Schmerz nicht mehr zu ihm durchgedrungen und zudem hat sie keine Ahnung gehabt, was los ist, bis sie eine vertraute Energie gespürt hat.
 

/Dann bedank dich bei den Schmerzen, die dein Nervensystem komplett lahm gelegt haben. Ich bin gar nicht bis zu dir durchgedrungen!/, knurrt sie ihn an, was den Duellanten aber völlig kalt lässt, der sich wieder in Bewegung setzt und den Ruinen immer näher kommt.
 

Yubel redet immer wieder auf ihn ein, doch Jaden schaltet auf stur, zudem gibt es etwas anderes, was seine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Seine empfindlichen Ohren schnappen laute Stimmen auf, die eindeutig von den Ruinen kommen und die nichts Gutes verheißen, also beschleunigt er seinen Schritt und erreicht schließlich den Rand des Waldes, von wo aus er die Grabstätte sehr gut überblicken kann und eine kleine Gruppe von jungen Schülern erblickt, die im Kreis steht und allem Anschein nach auf etwas eintreten.
 

„Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, ruft Jaden, dessen Augen sich zu Schlitzen verengen.
 

Langsam geht er auf die Kinder zu, die erschrocken erstarren und sich langsam zu dem Lehrer umdrehen, wodurch sie ihm einen guten Blick auf das geben, auf das sie eingeprügelt haben.
 

„Ihr habt hier nichts verlor-,“ die restlichen Worte bleiben dem Heldendeckduellanten im Halse stecken, denn auf dem Boden, in der Mitte des Kreises, den die Schüler gebildet haben, liegt ein kleiner Junge, den er auf sechs Jahre schätzt, der übel mitgenommen aussieht.
 

Deutlich kann man Blutergüsse, Schrammen und Kratzer sehen, die eindeutig von den Studenten dieser Schule stammen.
 

„Spinnt ihr? Wie könnt ihr dem Kind so etwas antun? Verschwinden auf der Stelle aus meinen Augen, oder ich vergesse mich!“
 

Vor Wut, die Jaden nicht mehr kontrollieren kann, beginnen sich seine Augen zu verfärben. Weil die jungen Menschen so etwas noch nie gesehen haben, bekommen sie panische Angst und nehmen die Beine in die Hand, um von diesem Ort wegzukommen, während Jaden auf das kleine Bündel zugeht, das noch immer auf dem Boden liegt und kniet sich vor ihm, um zu sehen, wer dieses Kind ist, doch kaum sieht er dem kleinen Wesen stockt ihm erneut der Atem und er beginnt unkontrolliert zu zittern.
 

„D- Das… Kann doch… Unmöglich sein.“
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ShinoYuta
2013-04-12T14:00:05+00:00 12.04.2013 16:00
Die zusammenbrüche haben hundert pro iwas mit den dimensionen zu tun ..
Wie kann dieses kleine biest immernoch so aggressiv gegen ihren bruder sein? Maaan der bricht dauernd zsm und die interessiert das nicht ein meter o.O so eine schwester wollte ich nicht haben :D
Gemein von jay dass er seinen freund einfach dort sitzen lisst und sich wegschleicht zu den ruinen. Ich bin ja mal gespannt wer dieses kind ist o.O
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2013-02-01T22:16:31+00:00 01.02.2013 23:16
zweite! xD ist zwar kein kommentarschreibmarathon, aber man muss die story sorgfältig durchlesen, was in den folgenden kappi passiert!
oh noo! ich dachte dass jay wirklich in dringende notaufnahme kommt! >< gût dass miss fontaine jadens freunde anheuerte, ob sie ihn weiterhelfen können, wo er solche schmerzen hat. haha syrus lässt von chazz nichts mehr gefallen und fing auch an den princeton zu provozieren? hab nicht von ihm gedacht, ey! ja typisch jungs, dass die sich noch raufen müssen! -_- hui jesse hat stocksauer reagiert, was er über die falsche schlange mit dem anfangsbuchstabe j erfuhr auf dem zettel wo lexi ihn zugesteckt hatte. O___O aber er lässt sich von jay und ihm von niemanden auseinander bringen, schon gar nicht sie. traurig was atti erfuhr, dass sein liebster zane sang und klanglos verschwand, ohne ein wort zu sagen! v___v ha pech für die ziege! xDD glaubt dieses spatzenhirn, dass jesse jemals den ohrring trägt? ziemlich schlau von der schwede an axel zu überlassen, ob er es unter die lupe nehmen kann und beschlagnahmen! tja was will sie von yusuke? will die jetzt nen neuen lover finden? wer will schon mit so ne falsche schlange wie sie zusammen sein und allen nur benutzt und verarscht hat? und da tut sie es: sie lügt auch noch die schulärztin und leiterin des mädchenheims noch an! noch falscher gehts wohl nicht mehr bei ihr! >:-( bevor ich es vergesse: jaden kommt wieder auf die beinen! er ist wohl nicht so einer, der so schnell schlapp macht, aber ich will wirklich gerne wissen, was für schmerzen in ihn bereiten? ich hoffe, er hat nicht das durchgemacht, wie bei zane bei einem untergrundduell, wo ich mich noch in anime erinnern kann. >< wenigstens ist jesse bei seiner seite dass sein liebster nicht passiert!^^ jetzt bin ich gespannt, was im nächsten kapitel mit den jungen auf sich hat! kennt jaden ihn? werden wir mal sehen... fortsetzung folgt
Von:  Yuya-chan
2013-02-01T19:59:56+00:00 01.02.2013 20:59
Erste XD

Muss ein ganz schöner Schock für die Anderen sein, wie sie erfahren müssen,
dass Jay zusammengebrochen ist >.<
Was muss er auch immer allen Sorgen machen...?
Aber niedlich, wie Syrus und Chazz zu streiten anfangen xD
Fast schon wie ein altes Ehepaar XD
*Kamera anbring*
*das öfter sehen will, weils so lustig ist*
Aber leicht ist es trotzdem nicht Q.Q
Jay, was machst du nur...
Bin auch schon gespannt, wie das erste Aufeinandertreffen zwischen Jesse und der Hexe sein wird,
jetzt wo er weiß, dass sie ihn nur benutzt
Das wird bestimmt mehr als nur interessant werden,
wenn er mit ihr den Boden aufwischt
*MUAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA*
Die kann sich sehr warm anziehen *hämisch grins*
Wenigstens geht es Jaden wieder besser auch wenn es sehr komisch ist,
woher diese Schmerzen kommen...
Hmmm...
Bin sicher, die kommen wieder >.<
Atticus tut mir echt leid Q.Q
Da will er mit Zane sprechen und dann hat der Depp sich aus dem Staub gemacht -.-
Wieso muss er sich auch unbedingt aus dem Staub machen? >.<
Autsch >.<
Das wird zwischen Lexi und Chazz auch nicht leicht werden...
XD Irgendwie war es doch klar, dass Jesse mit Jaden verschwindet,
wenn es dem wieder besser geht ;D Will ihn schließlich nicht aus den Augen lassen
Mal sehen, wie schnell es dauert, bis sie sie finden xD
Den Teil mit der Hexe lass ich mal unkommentiert...
Die wird immer blöder, je mehr sie glaubt, dass sie mit ihren Plänen Jaden zu schaden durchkommen wird -.-
*Öl über den Scheiterhaufen gieß*
War klar, dass sie zusammen unterwegs sind XD
Aber was ist das wirklich für ein Kind, das Jaden vor dem Haufen Schüler rettet? O.O
*Neugier, Neugier*
Und wieso ist er nur so erschrocken?

Freue mich schon auf das nächste Kapi ^^

LG


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