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Auf uns!

von

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(Hallo ihr Lieben!

Ich habs einfach mal gewagt, mir phase faith Vocal KAZMA und Gitarrist Daiki auszuborgen für einen kleinen Oneshot, der hoffentlich gefällt.

Es gibt keine harte Action, aber ich hoffe einfach mal, dass ihr die FF trotzdem mögt <3

Geld krieg ich dafür keins und jeder gehört sich selbst.

beta-gelesen ist sie noch nicht, das kommt noch, und ich danke dafür meinem Schatz Karasu jetzt schon mal im Voraus.

Alles, was du an verbesserungswürdigen Inhalten findest, werde ich im Nachhinein gewissenhaft hier ausbessern <3
 

So, jetzt zur FF.)
 

Es war wieder relativ kalt geworden in Tokio, was den schlanken, jungen Mann sich tiefer in das Volumen seiner Daunenjacke kuscheln ließ. Am dunklen Abendhimmel zeigten sich unzählige von Sternen... dessen war er sich sicher. Nur dass man die alle hier in der Stadt – und die meisten davon auch in weiten Teilen des Landes – nicht mehr mit bloßem Auge sehen konnte. Schade eigentlich.

Im Moment stand er in Shinjuku auf der Ostseite des JR-Bahnhofs auf der zu groß geratenen Verkehrsinsel, die die bahnhofsnahe Raucherzone beherbergte, was ihr den Namen „Raucherinsel“ eingebracht hatte. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass sein Bandkollege und Vocal bereits fünf Minuten Verspätung hatte. Im selben Augenblick trudelte auch schon eine Mail von selbigem ein:

„Tut mir Leid, ich bin aufgehalten worden... bin um 10 nach etwa da.“

Daiki seufzte leise in seinen Schal und entschied sich für eine weitere Zigarette.

Er war in Gedanken mit dem Mann beschäftigt, auf den er gerade wartete und der ihn – mal wieder – warten ließ. Vor seinem geistigen Auge tauchte Kazmas Gesicht auf, lächelnd. Bei dem Gedanken spürte der Gitarrist das eigene Herz schneller und fester schlagen und ungewollt stieg eine sanfte Röte in sein hübsches Gesicht. Den Blick nach oben auf den Public Screen am Gebäude des Studio ALTA gerichtet fuhr er fort an seiner Zigarette zu ziehen und über den Kleineren nachzudenken, als er an der rechten Schulter angetippt wurde.

So wie er sich jedoch umdrehte, war niemand zu sehen; dafür tippte ihn gleich darauf jemand an der linken Schulter an.

„Was zum...? Kazma?“

„Tut mir Leid, dass ich dich hab warten lassen“, entschuldigte der sich mit einem leichten Grinsen, bei dem Daiki kurz die Augen schließen musste, weil sein Hirn sonst vielleicht Bilder produziert hätte, in denen der Sänger und er selbst eine eindeutige Hauptrolle gespielt hätten.

„Schon gut, war ja nicht lange.“ Er sah Kazma fragend an. „Was gibt’s denn, was du mit mir besprechen wolltest?“

„Lass uns irgendwo was trinken gehen, okay?“

Der Gitarrist runzelte die Stirn. „Okay, klar...“ Normalerweise ließ der Andere einen nicht im Unklaren darüber, was es zu besprechen gab. Von daher war das Verhalten schon etwas merkwürdig und gab ihm zu denken. Hatte er irgendwas angestellt und der Vocal wollte es ihm schonend beibringen?

Wieder in Gedanken versunken trabte er neben seinem Bandkollegen her, wobei es ihm allerdings entging, dass dieser ihn immer wieder von der Seite her anschaute, da er selber den Blick möglichst auf andere Dinge zu richten versuchte, um den Kleineren nicht ständig anzustarren.

„Daiki?“ Er zuckte zusammen, schaute den Anderen etwas überrascht an. „Alles okay? Ich hab dich gefragt, ob der Laden von neulich in Ordnung sei.“

Der Angesprochene nickte, vergrub dabei die Hände zu Fäusten geballt tiefer in den Taschen seiner Winterjacke. Es war ihm fast schon etwas peinlich, dass er gerade den Wunsch verspürte, eigentlich mit dem Kleineren Hand in Hand zu laufen, weshalb seine Wangen erneut eine gesunde Röte erhielten, was Kazma jedoch anscheinend nicht wirklich mitbekam. Was Daiki nun auch nicht wirklich schlimm fand, denn sonst hätte er diesen Zustand vielleicht erklären müssen, was im Moment nicht gerade seine bevorzugte Beschäftigung gewesen wäre.

An dem Laden angekommen hielt Kazma ihm galant die Tür auf. Das fiel ihm auf. Das tat der sonst jedenfalls nicht.

„Danke.“

„Gerne doch.“ Der Vocal betrat nach ihm das Lokal und sie suchten sich einen Tisch in einer Nische. Die Tischdeko war dieselbe wie beim letzten Mal, vermutete Daiki, während er sich seiner Jacke entledigte und Platz nahm. Kazma tat es ihm gleich und setzte sich seinem Gitarristen gegenüber.

„Okay, wenn ich rauche?“ Daiki zog seine Zigarettenpackung mit einem fragenden Gesichtsausdruck aus seiner Hosentasche.

„Klar, fühl dich frei“, kam die Erlaubnis.

Die Flamme des Feuerzeugs erhellte sein Gesicht für einen Moment, dann quoll eine kleine bläuliche Rauchwolke aus dem Glimmstängel und Daiki verstaute die Utensilien wieder in seiner Hosentasche. Er machte es sich gerade etwas bequemer auf seinem Stuhl, als eine Bedienung kam und sie nach ihren Wünschen fragte.

„Zwei Bier, bitte“, verlangte Kazma für sie. Das war in Ordnung. Das tranken sie immer, wenn sie etwas zu besprechen hatten.

„Also, um was geht es?“ eröffnete Daiki die Unterhaltung, wobei er mit dem Daumen am Filter seiner Kippe herumschnippte.

„Nichts Bestimmtes.“

„Warum sind wir dann hier?“

„Ich wollte dich sehen.“

BANG!... Nein, nein, nein, so einfach waren solche Dinge doch nicht.

„Aber irgendwas muss doch sein. Also, was ist los?“ hakte der Gitarrist nach.

Die Bedienung unterbrach das Gespräch und stellte die Biergläser jeweils vor sie hin, während sie sich bedankten.

„Auf uns!“ ergriff der Sänger Wort und Bierglas und streckte letzteres seinem Gegenüber erwartungsvoll entgegen.

„Auf die Band? Okay, auf die Band!“ stieg Daiki ein, was Kazma jedoch zu Protest ermunterte.

„Nein, auf uns! Nicht auf die Band, auf uns!“

„Hä? Äh, okay, ich seh schon, ich hab's immer noch nicht kapiert. Was ist los?“

So wie sich der Vocal benahm, konnte man meinen, er habe hier ein Date arrangiert, was aber ja nicht sein konnte, weil er schließlich nicht mit ihm, Daiki, ein Date haben wollen würde. Davon ging der junge Mann zumindest mal aus, auch wenn Kazmas Attitüde heute Abend ziemlich seltsam war und beinahe vermuten ließ, es könnte doch aus irgendwelchen Gründen so sein.

Nun zog der Kleinere etwas die Augenbrauen zusammen und blickte Daiki etwas unzufrieden aber auch nervös an. Die Nervosität zeigte sich auch deutlich in einem verstärkten Augenzwinkern, was eben nicht nur an den Kontaktlinsen lag, die der Vocal ganz gerne trug, selbst wenn sie gerade nicht auf der Bühne standen. So viel wusste Daiki über ihn.

Während er Kazmas Gesichtsausdruck betrachtete, fragte er sich, was in dessen Kopf wohl gerade vor sich ging, oder besser, was wohl gerade insgesamt in ihm vor sich gehen mochte. Er selber hätte nichts dagegen gehabt, wenn das ganze ein Date gewesen wäre, aber er war sich sehr sicher, dass er die ganze Situation einfach nur missverstand und wenn er jetzt zu sehr darauf eingehen würde, wäre er hinterher derjenige, der sich lächerlich gemacht hätte.

„Okay, tut mir Leid, vielleicht hätte ich dich besser vorher fragen sollen... Also dann, auf die Band.“

Also doch nur die Band. Irgendwie schade... Einen Augenblick lang hatte er wirklich die Hoffnung gehabt, es könnte so sein, wie es den Anschein gehabt hatte, aber das war dann wohl doch ein Trugschluss gewesen. „Auf die Band“, stieß er mit Kazma an und trank ein, zwei Schluck von dem Bier. „Lecker“, kommentierte er den Geschmackseindruck, zog dann ein letztes Mal an seiner Zigarette, bevor er sie im Aschenbecher ausdrückte. „Also, was gibt’s?“ setzte er erneut an.

Kazma seufzte nun. „Ich wollte dich wirklich sehen“, wiederholte er sich.

„Und warum? Wir haben uns gestern beim Live gesehen und sehen uns morgen schon wieder bei der Bandprobe, oder irre ich mich da?“

Konnte er bitte aufhören, diese Hoffnung weiter anzufachen? Das war echt nicht lustig.

„Ja und? Ich wollte dich treffen – außerhalb von irgendwelchen Bandproben und Lives.“

„Äh schön und warum?“ So langsam wurde es lustig. Oder auch anstrengend. Oder nervig.

Darüber war sich der Gitarrist nicht so ganz sicher.

Als er den Anderen jedoch musterte, wurde dieser rot und zückte sein Handy.

Das ist echt niedlich, dass er da auf seinem Handy einen Katzensticker hat... Daiki beobachtete seinen Bandkollegen, der anscheinend ganz zufällig eine eilige Mail zu beantworten hatte.

Seine Haare sind bestimmt weich, ging ihm durch den Kopf bei dem Anblick, als er plötzlich ein Handydisplay vor der Nase hatte.

„weil ich dich mag“ stand da.

Was? Für einen Moment starrte Daiki Kazma an, dann wieder das Handy, wieder sein Gegenüber, um anschließend zu einer ausschließlichen und ausgiebigen Begutachtung der Tischplatte und seines Bierglas darauf überzugehen.

Auch wenn ihm das zugegebenermaßen entgegen kam, war es ihm doch auch peinlich, dieses Geständnis zu lesen. „Daiki?“ Kazmas Stimme klang unsicher.

„Hm?“

„Tut mir Leid.“

„Was? Nein, nein, schon okay...“ Daiki hob den Kopf und ihre Blicke trafen sich.

Ich sollte jetzt eigentlich sagen, dass ich mich freue und dass alles okay ist, aber das ist mir echt peinlich... Ich bewundere ihn, dass er das gesagt hat... schoss es ihm durch den Kopf, bevor er selbigen wieder sinken ließ.

„Daiki?“

„Hm, ja?“

„Alles okay?“

„Ja, ja, alles okay...“

„Vielleicht hätt' ich nichts sagen sollen...“ wandte der Kleinere nun ein.

„Nein, nein, es ist wirklich okay...“

„Aber es ist dir doch unangenehm.“

„Nein, nein, es ist alles in Ordnung“, bemühte er sich nun seiner Stimme etwas Nachdruck zu verleihen. Als sich ihre Blicke erneut trafen, schoss Daiki das Blut in den Kopf und er hätte sich am liebsten in irgendeinem Loch versteckt. Auf der Bühne war er ja immerhin inzwischen so weit, dass er den Blick immer mal von seiner Gitarre lösen und seinem Publikum zuwenden konnte, aber das hier war ja wohl doch noch etwas Anderes. Er schluckte hart.

„Ich,... es... es ist wirklich okay... für mich...“, erwiderte er mit leiser Stimme.

Die schlechte Angewohnheit zwang ihn in diesem Moment, gegen die Anspannung zu einer Zigarette zu greifen, was sowohl seinen Blick als auch seine Hände und Lippen für eine Weile angenehm beschäftigte. Tief inhalierte er den blauen Dunst, schloss für ein paar Augenblicke die Augen und gab sich dann alle Mühe, sein Gegenüber anzuschauen.

„Auf uns!“ Mit diesen Worten griff er nach seinem Glas und stieß mit Kazma erneut an, der nun seinerseits halb verwirrt, halb erfreut aussah.

„Ist das jetzt nur so ein Spruch?“

„Nein.“ Daiki schüttelte leicht den Kopf. „Ist schon auch so gemeint.“ Seine Stimme war fast zu einem Flüstern geschrumpft. „Ich... mag dich auch...“ Die Worte waren viel eher in den imaginären Bart genuschelt als klar ausgesprochen und dass der Sänger sie trotzdem verstand, war mehr als eine reife Leistung. Daiki spürte unter dem Tisch eine Berührung an seinem Knie, die vom Bein des Sängers herrühren musste. Es war nicht viel, aber dummerweise reichte es bereits aus, seinen Körper in einen höheren Zustand der Erregung zu versetzen, der ihm gerade nicht so gelegen kam, da er eigentlich zur Toilette gehen und eine Auszeit hatte nehmen wollen. Nun war das wohl nicht mehr so ganz möglich, ohne sich komplett zu blamieren.

Also blieb dem jungen Mann nichts anderes übrig, als sitzen zu bleiben.

Seit seiner Antwort hatte er sein Gegenüber nicht einmal angeschaut.

„Daiki?“ ertönte die Stimme vor ihm zum nun schon wiederholten Male und dabei spürte er auch eine zaghafte Berührung an den Fingern seiner Hand, die immer noch um sein Bierglas gelegt waren. „Sorry, aber ich hatte nicht gedacht, dass du mich dann noch nicht mal mehr ansehen würdest...“ Kazma sprach leise, aber es war ein feiner enttäuschter Unterton zu hören.

Daiki entschied sich, das Gespräch an einem anderen Ort fortzuführen, der schon mal ein klein wenig geschützter vor den Ohren der Lokalbesucher war, als der Tisch, an dem sie saßen.

Er nahm seine Tasche mit in Richtung Herrentoilette, da diese ihm einen gewissen Sichtschutz um die Körpermitte herum ermöglichte, jedoch nicht ohne seiner Begleitung etwas zu zu flüstern: „Komm nach, okay?“

Mit diesen Worten verschwand er in Richtung des stillen Örtchens und Kazma blickte ihm stumm hinterher. Ob das wirklich so gut war? Nach einigem hin- und herüberleben nahm auch dieser seine Tasche und folgte dem Anderen, öffnete die Tür und brauchte nicht lange überlegen, in welcher der beiden Kabinen sich Daiki aufhielt, da die eine offensichtlich frei war, während jemand von innen die Tür der anderen Kabine verriegelt hatte.

„Daiki?“ Der Vocal fragte sich in dem Moment, wie oft er an diesem Abend wohl noch diesen Namen aussprechen würde. Seine Schätzung belief sich spontan auf ungefähr fünfundzwanzig Mal.

Die Tür wurde sofort geöffnet und Kazma schlüpfte zu dem Anderen in die Kabine mit hinein, in der Daiki mit dem Rücken an der Wand lehnte, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Glücklicherweise hatte sich der körperliche Zustand bereits wieder beruhigt, weshalb ein Sichtschutz nicht mehr vonnöten war. Der Kleinere stellte seine Tasche auf dem Boden ab und sich selbst vor den Gitarristen, streckte eine Hand aus und schloss sie sanft um Daikis Handgelenk. Dieser ließ zu, dass seine Hand aus der Hosentasche gezogen wurde und atmete tief durch, als er die kleine Hand des Anderen gleich darauf seine eigene umschließen fühlte. Dieser Mann fühlte sich schon bei der kleinen Berührung gut an.

Ein Lächeln breitete sich in ihm aus und zeigte sich schließlich auf seinen Lippen. Trotzdem wurde er wieder unsicher, als ihre Blicke sich trafen. Wenn das nun wirklich etwas werden würde mit ihnen, wie würde es sein? Was würden die anderen sagen? 'die anderen' waren in diesem Fall gerade zwar zunächst lediglich zwei restliche Bandmembers, die diese Anwandlungen vermutlich nur allzu seltsam finden würden, dessen war er sich sicher. Seine eigene Beziehungserfahrung belief sich dazu auch noch auf nicht besonders viele Jahre oder alternativ Partner, was nicht gerade zu seiner Entspannung beizutragen vermochte.

„Ist... es okay, wenn ich... ?“ Kazma stand nach wie vor vor ihm, blickte ihn an, wartete ab. Schließlich hatte er zu seinen eigenen Worten die Arme ein klein wenig ausgebreitet, um anzudeuten, wovon er sprach,... und Daiki nickte ganz leicht, woraufhin der Kleinere noch einen Schritt näher trat, fast schon zögerlich seine Arme um Daikis Taille schob und sich leicht an ihn schmiegte. Daiki seinerseits legte ein wenig unbeholfen seine Arme um den schlanken Körper vor sich. Es fühlte sich so großartig an. Er konnte den Herzschlag des Sängers an seiner eigenen Brust spüren.

Er ist aufgeregt, ging es ihm durch den Kopf, wobei ihm im gleichen Moment auffiel, dass sein eigenes Herz ebenso schnell schlug. Kazmas Atem kitzelte warm und angenehm seine Halsbeuge, doch das Gefühl der Lippen auf der Haut gleich darauf ließ seinen Atem für einen Moment stocken. Kazma berührte die weiche, warme Haut vorsichtig mit seinen Lippen, küsste Daikis Halsbeuge, ließ sich Zeit damit, ging dann weiter zu dessen Schlüsselbein, liebkoste ganz sanft die Konturen, was dem Größeren ein ungewolltes Seufzen entlockte, für dass er sich im gleichen Moment auf die Unterlippe biss. Dass der Sänger so zärtlich und dabei so geschickt sein konnte, überraschte Daiki etwas. Er hatte es ihm eigentlich nicht zugetraut. Fast als hätte er darin Übung...

Ach richtig, fiel es ihm ein, welchen Unterschied machte es schon, ob man mit einem Mann oder einer Frau zusammen war, die grundlegenden Dinge waren doch bei beiden gleich. Und wie viele Beziehungen Kazma de facto bereits gehabt hatte und mit wem, war dem Größeren nicht bekannt. Konnte gut sein, dass er schon reichlich Erfahrungen hatte. Das sah man einem Menschen ja bekanntlich nicht unbedingt an der Nasenspitze an, eine Überlegung, die allerdings seine eigene Unsicherheit gerade nicht verminderte, sondern eher verstärkte. Wenn er nun zu ungeschickt war? Vielleicht war er dann langweilig für den Anderen.

Er wollte Kazma bereits diese kleinen zärtlichen Berührungen und das Wohlgefühl, welche diese auslösten, zurückgeben, aber über das 'wie' war er sich nicht so ganz im Klaren. Testweise strich er seinem kleineren Gegenüber über den Rücken und schließlich auch übers Haar, was dieser damit belohnte, dass er sich enger gegen ihn schmiegte. Im Grunde musste der Gitarrist gerade innerlich über sich selbst lachen, als er einen gewissen Stolz auf sich selbst fühlte, dass er anscheinend schon mal etwas nicht verkehrt gemacht hatte. Was seine früheren bisherigen Erfahrungen anging, war das Intime leider nicht von sonderlich großem Erfolg gekrönt gewesen, was vielleicht auch ein Grund gewesen sein mochte, dass die wenigen, die er mal kennengelernt hatte und mit denen er dann zusammengekommen war, es nicht so lange bei ihm ausgehalten hatten.

Die Augen geschlossen war er im Moment mehr als zufrieden mit dem aktuellen Zustand, der ihm bereits ein wohliges Kribbeln im Bauch und anderswo bescherte, so dass er leicht zusammenzuckte, als der Vocal seinen Kopf hob und es somit an seinem Hals merklich kühler wurde. Was machte er denn? Es war so schön warm gewesen. Konnte er nicht...?

Weiter kam er in Gedanken nicht, da im gleichen Augenblick die weichen Lippen seines Gegenüber ein neues Ziel gefunden hatten. Daikis Augen weiteten sich für einen Moment vor Überraschung, so wie er Kazmas Lippen auf den eigenen spürte. Küssen. Als ob er darin besonders gut war... eher nicht. Aber er wollte auch nicht, dass der Andere aufhörte. Als er den Kopf ein wenig zur Seite neigte und den Druck der weichen Lippen mit den eigenen schüchtern erwiderte, wollte ihm das Herz fast zerspringen, so heftig klopfte es. Doch zu seiner Überraschung blieb es dabei. Hatte er doch damit gerechnet, gleich darauf kusstechnisch auf den Prüfstand gestellt zu werden, so machte sich bei Ausbleiben dessen tatsächlich ein Gefühl der Enttäuschung in ihm breit. Nun war er schon innerlich bereit gewesen, seinen Mann zu stehen – zumindest was das Küssen im Rahmen seiner bisher erlangten Fähigkeiten anging – da entfernte sich der andere aus der Verbindung ihrer Lippen.

Daiki öffnete die Augen, wodurch sein Blick den des Sängers traf.

„Warum... hörst du auf?“ Daikis Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Wirklich okay für dich?“ entgegnete sein Gegenüber ebenso leise.

Die Antwort bestand aus einem wortlosen Nicken. Daraufhin näherte der Kleinere nun ganz gezielt die eigenen Lippen denen des Gitarristen, die er schon seit langem toll fand. Und sie fühlten sich wirklich so gut an, wie er es sich immer und immer wieder vorgestellt hatte. Sowie ihre Lippen sich erneut trafen, war sein Herzschlag erneut auf hundertachtzig und das wirkte sich nicht nur auf seinen Blutdruck aus sondern auch ganz konkret körperlich. Er hatte sich an den anderen geschmiegt, was ihn nun dazu veranlasste, seiner Körpermitte ein wenig Freiheit zu schenken, indem er sich in dem Bereich etwas von Daiki löste, wollte er ihn schließlich nicht gleich mit so etwas verschrecken.

Dieser jedoch bekam das sehr wohl mit, was seinen eigenen Zustand zu seiner Überraschung allerdings verstärkte. Die Vorstellung, es errege Kazma, ihn zu küssen, war irgendwie toll, verlieh ihm – zumindest ein wenig – Selbstvertrauen in das, was er selbst tun könnte. Er hatte sich jedoch trotzdem nicht getraut den Anfang zu machen und die Lippen zu öffnen, weshalb er nun einer zärtlich neckende Zungenspitze gewahr wurde, die um Einlass bat. Zögerlich öffnete er die Lippen nun, ließ den Vocal gewähren, nahm dabei kaum mehr irgendetwas von seiner Umgebung war, sondern war voll und ganz vereinnahmt von den Empfindungen, die seinen Körper gerade durchfluteten. In dem Moment bedauerte er es, dass der Kleinere sich etwas weiter unten nicht mehr so innig an ihn schmiegte, und allen Mut zusammennehmend schob er seine Arme fester um den warmen, schlanken Körper und drückte ihn etwas mehr gegen sich. Es fühlte sich so gut an! In dem Moment hätte er nichts dagegen gehabt, wenn die Zeit für eine Weile stehen geblieben wäre, denn dann hätte er gewusst, dass er dieses tolle Gefühl noch lange nicht würde aufgeben müssen.

Halb schüchtern, halb neugierig tastete er sich der warmen, weichen Zungenspitze entgegen, die gerade ganz sanft seine Oberlippe entlang strich. Als sie sich begegneten und vorsichtig anstupsten, schoss ihm fast augenblicklich einiges an Blut in untere Körperregionen,was ihn tief durchatmen ließ. Was Kazma wohl dachte, wenn er das mitbekam? Der kleinere Sänger strich ihm in diesem Moment sanft mit der Hand die Seite entlang, bevor er selbige Hand langsam aber zielsicher in Richtung Daikis Hintern schob.

Das letzte Mal, dass Daiki eine Hand am Hinter gehabt hatte, war unglücklicher Weise zur Rushhour in der Yamanote-Linie gewesen und die Hand hatte zu einem geschätzte fünfundsechzig Jahre alten Opa gehört, der ihn anscheinend ganz schön attraktiv gefunden hatte, und auch vorher waren die paar Mal, dass es eine damalige Freundin bis dorthin geschafft hatte, zahlenmäßig mehr als gut überschaubar. Kazmas Hand fühlte sich so klein an, wie sie auch tatsächlich war, aber trotzdem nicht unkundig. Ein innerliches Seufzen unterdrückend dachte er, dass sein Bandkollege vielleicht wirklich einiges mehr an Erfahrungen hatte, als er selbst es wohl je von sich würde behaupten können.

Nach und nach gewöhnte er sich an den Zustand, zärtlich geküsst zu werden, und öffnete seine Lippen ein wenig mehr, liebkoste ein bisschen mutiger mit der eigenen Zungenspitze die fremde. All das ließ andere körperliche Bereiche jedoch nicht zur Ruhe kommen – im Gegenteil, er konnte bereits überdeutlich das eigene Blut in seinem Becken pulsieren spüren und er wusste, dass er nun schon bei auch nur einigermaßen geschickter Berührung ziemlich schnell so weit sein würde.

Lange durchhalten... auch nicht seine Stärke...

Sein Atem stockte, als sich nun Kazma ganz offensichtlich bewusst in vollem Körperkontakt gegen ihn presste. Sehr deutlich konnte er die Erektion des Anderen durch die Kleidung hindurch spüren, was ihm einerseits ziemlich peinlich war, ihn andererseits jedoch ganz schön anmachte. Probeweise ließ er die fremde Zunge, die ihm ganz langsam vertrauter wurde, tiefer vordringen, was von seinem Partner mit einem wohligen tiefen Atemzug quittiert wurde. Kazmas Hand hatte währenddessen begonnen, mit langsamen, liebevollen Bewegungen den festen Hintern, den sie umschloss zu kneten.

Oh shit! schoss es dem Größeren durch den Kopf. So langsam bekam er doch berechtige Bange, dass vielleicht ein Malheur passieren könnte, ohne dass er es verhindern könnte, doch noch wollte er diese neu entdeckte Lust nicht unterbrechen und auflösen. Ein bisschen noch. Ein kleines bisschen noch...

Gerade als er das dachte, kam der Sänger auf den Gedanken, seine zweite Hand anderweitig zu beschäftigen, indem er sie sachte über Daikis Brustkorb streicheln ließ. Dass er dabei (wie) zufällig mit den Fingerspitzen die Brustwarzen des Größeren reizte, war dann doch zu viel. Daiki drückte ihn mit den Händen etwas von sich.

Kazma löste sich aus dem Kuss und sah ihn besorgt an, während Daiki den Kopf gesenkt hielt, die Augen dabei geschlossen hatte und sich selbst mit tiefen Atemzügen zu beruhigen versuchte.

„Tut mir Leid, bin wohl... zu weit gegangen...“ hörte er die vertraute Stimme des Anderen leise zu ihm sagen. Dabei spürte er eine kleine Hand, die ihm liebevoll durchs Haar strich.

Er wollte sich entschuldigen für seine plötzliche Reaktion, wollte sich erklären, aber alles, was er zustande brachte, war ein leichtes Kopfschütteln. Seine Augen öffneten sich und sein Blick fiel auf die eigene Hose, auf deren Schritt sich unglücklicher Weise bereits ein dunkler Fleck abzeichnete. Seine Miene verzog sich, er war enttäuscht von sich selbst in diesem Moment.

Kazma folgte seinem Blick abwärts, erspähte, was der Größere im Visier hatte, und hatte nun eine Ahnung, was gewesen war.

„Hast du...?“ Er ließ den Satz unvollendet im Bewusstsein, dass Daiki sehr genau wusste, was er damit erfragen wollte.

Dieser schüttelte den Kopf, woraufhin sich der Sänger nun ganz bewusst versetzt zu ihm vor ihn stellte und seine Arme um ihn legte. Der Gitarrist atmete tief durch und kuschelte sich zögerlich in die Umarmung, während Kazma ihm sanft über den Rücken strich.

So war das doch nicht gedacht gewesen. Es hatte sich so gut angefühlt, aber dann so schnell? Er war sich ganz sicher, dass der Andere total enttäuscht war, es aber nicht zeigen wollte. Glücklicherweise hatte er noch Schlimmstes verhindern können, sonst hätte er nun die nächsten paar Stunden in dieser Toilettenkabine zubringen müssen, während der Andere vermutlich vor ihm nach Hause verschwunden wäre. So weit seine Vermutung. Der Kleinere musste einfach enttäuscht sein.

„Tut mir Leid...“, murmelte er in den Stoff von Kazmas Oberteil.

„Hm...?“

„Naja“, er hob den Kopf so weit, dass sein Mund frei lag und er halbwegs deutlich sprechen konnte, „du bist doch sicher enttäuscht, kann ich mir denken“, erklärte er sich nun.

„Warum denn?“

„Na, weil...“ Mit einer kleinen Kopfgeste deutete er nach unten.

„Schon in Ordnung.“

Alles klar, der Sänger wollte sich die Enttäuschung also nicht anmerken lassen.

„Nein, nein, ich versteh's ja auch“, setzte Daiki nach, „ich bin nicht so... gut...“

Nun war es an Kazma zu seufzen: „Würdest du bitte mir die Beurteilung meiner Gefühlslage überlassen?“ entgegnete er mit leiser Stimme. „Ich bin lediglich etwas überrascht. Mit einem solch durchschlagenden Effekt hatte ich nicht gerechnet.“ Das Lächeln in diesem Moment war auch in seiner Stimme deutlich zu hören. Er wollte den Gitarristen unbedingt beruhigen.

Daiki dachte über die Worte nach. Ja, der Effekt war schon echt durchschlagend, so viel stand fest. In früheren Beziehungen war es schon immer sehr schnell gegangen, was ihm nicht gerade die Sympathien seiner Partnerinnen hatte sichern können, aber das eben war schon noch weitaus heftiger gewesen als bisher. Er schämte sich auf eine Weise dafür, wohingegen sein Gegenüber jedoch tatsächlich aufrichtig nicht sauer oder enttäuscht zu sein schien.

„Komm, wir zwei Hübschen brauchen dringend ein kühles Bier, hab ich den Eindruck. Schaffst du es mit deiner Tasche bis zum Tisch zurück?“

Der Gitarrist überlegte kurz, nickte dann und richtete sich auf. Mit seiner Tasche vor der Körpermitte verließ er nun die Kabine und sah sich vorsichtig um. Kazma konnte ein Kichern über dieses Verhalten nicht ganz unterdrücken, was ihm einen etwas skeptischen Gesichtsausdruck seitens des Gitarristen eintrug. Daiki lief bis zu ihrem Tisch, wo das Bier immer noch stand, und setzte sich auf den Stuhl, auf dem er vorher schon gesessen hatte. Auch Kazma setzte sich wieder, hob sogleich den rechten Arm und rief eine Bedienung herbei, um zwei neue Bier zu bestellen.

Dann sah er sein Gegenüber wieder aufmerksam an.

„Alles okay bei dir?“

Der Angesprochene nickte leicht, sah erst auf den Tisch vor sich und richtete schließlich den Blick auf Kazma. Es herrschte für einige Minuten Schweigen zwischen den beiden Männern, bis die bestellten Getränke an den Tisch gebracht wurden. Daiki nahm seinen Mut zusammen und setzte zu einer Frage an: „Das vorhin... was... was bedeutet das nun?“

Kazma betrachtete das Gesicht des jungen Mannes, lächelte dann. „Naja, kommt drauf an.“

Ein Stirnrunzeln begleitet von einem fragenden Blick waren die Reaktion.

„Wenn du nicht willst, dann passiert es nie wieder...“

„Und wenn doch?“

„Dann doch.“

Eine sehr simple Antwort auf eine sehr simple Frage, wenn auch der Inhalt weitaus bedeutungsvoller war, als Daiki sich im Moment eingestehen wollte. Er überlegte einen Moment, nickte dann jedoch.

„Dann sag ich 'ja'.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -ZER0-
2011-01-02T18:33:40+00:00 02.01.2011 19:33
Souu ich schau mich mal um HAH ich bin die erste jaa schnuu das erste was ich sagen möchte die story is genauso zucker wie die jungs es sind. ^_^ ich mag es das kazma erfahrener ist ich kanns mir gut vorstellen und daiki .. ja daiki is eben daiki ich kann ihn mir sehr gut genauso vorstellen wie du ihn beschrieben hast son bisschen tollpatschig aber herzensgut wwww
Die beiden passen sogar zusammen ich war etwas unsicher was das pairing angeht aber hey is ja nich so das wir nicht flexibel sind! ^_^ Ich mag deinen Kazma so ser *ancheer* Kazmaaa~ hach willst das wirklich als One shot belassen??? DDDD: was muss ich machen das du mehr / weiter schreibst kann ich da irgendwas machen dich bestechen?? Kazma chekie?? keine ahnung XD
Daiki tut mir ein wenig leid ich denke etwas selbstbewusstsein kann kazma ihm noch beibringen das kannst du doch nich so stehen lassen schnuu!! XDD


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