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Love is...

von

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... nothing and everything

„Keine Überraschungen?“ „Keine Überraschungen.“, antwortete Fred, der mit seinem besten Freund und Cousin am Traualtar stand. „Nicht wie gestern Nacht?“ „Nein, wirklich nicht wie gestern Nacht.“, entgegnete Fred. „Es war ein Fehler, die französischen Callgirls einzuladen.“, erinnerte Albus sich und Fred seufzte auf. „Ich weiß.“ „Vor allem, als wir herausgefunden haben, dass das alles Transvestiten waren.“, bemerkte Albus und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ja, da hast du Recht.“, gestand Fred.

Während sich alle Hochzeitsgäste erhoben, lächelte Fred seinen besten Freund an und klopfte ihm auf die Schulter. „Alles Gute.“, meinte er und griff nach der Videokamera, denn Fred war nicht nur der Trauzeuge, sondern auch der Hochzeitskameramann. Während Fred auf die alte Eichentür die Kamera hielt, blickte er in das Gesicht seines besten Freundes. Er war so voller Vorfreude und Glück. Fred wünschte sich, dass er genauso empfinden könnte. Doch war ihm auch klar, dass dafür sein bester Freund leiden müsste. Und da hatte Albus nun wirklich nicht verdient. Er war schon genug damit bestraft, dass er der Sohn Harry Potters war und dann in Hogwarts nach Slytherin gekommen war. Wie der junge Potter mit den smaragdgrünen Augen sich selbst immer nannte, er war das schwarze Schaf in der Familie.

Als die alte Eichentür aufschwang hielt Fred den Atem an. Sie sah wunderschön aus. Ihr Kleid, das ihre Figur betonte, war einfach ein Traum, und ihr Lächeln… Ihr Lächeln hatte ihn schon immer umgehauen. Selbst als kleiner Junge war er ihrem Lächeln unterlegen gewesen. Wie sie nun am Arm von Onkel Bill durch die Kirche schritt, wünschte Fred sich nichts sehnlicher, als dass sie auf ihn zuschritt und nicht auf seinen besten Freund. Doch sie würde nicht ihn heiraten, sondern Albus. Albus und Dominique – das war das Traumpaar heute. Es würde niemals ein Fred und Dome geben. Immer nur Dome und Albus.
 

„In Gegenwart von Gott und Merlin haben Albus und Dominique ja zueinander gesagt und sich das Eheversprechen gegeben. Sie haben Ringe getauscht um den heiligen Bund zu besiegeln. Kraft des mir verliehen Amtes, erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“, sprach der Priester und Albus ließ sich das nicht zweimal sagen. Sofort brach in der Kirche jubel aus, als Albus und Dominiques Lippen sich berührten. Fred fing das alles mit seiner Kamera ein und versuchte sein gebrochenes Herz zu schützen.

Sie waren glücklich miteinander. Sie passten zueinander. Bei ihm wäre sie niemals so glücklich wie mit Albus. Fred redete sich alles ein, nur damit er nicht zugeben musste, dass es ihn verletzte. Dass er am liebsten aus der Kirche laufen wollte.

Als Dome und Albus ihren Kuss beendet hatten und Dome nach ihrem Blumenstrauß langte, wandte sich Albus an seinen Trauzeugen. „Wie ich sehe, hast du der Versuchung widerstanden uns zu überraschen.“, meinte er und Fred grinste ihn frech an. „Ja, auch ich werde irgendwann erwachsen.“ „Über Nacht?“, fragte Albus und sah ihn skeptisch an. „Ein bisschen mehr Vertrauen in mich bitte, Al.“, empörte sich Fred. Nachdem Victoire das Kleid ihrer Schwester wieder richtig gelegt hatten, schritten Albus und Dome unter den Klängen der Orgel und dem Geklatsche durch den Mittelgang.

Sie hatten erst drei oder vier Schritte gemacht, als sie durch die anderen Geräusche singende Stimmen vernahmen. Zunächst sahen sich Albus und Dominique erstaunt um, doch als auf der Orgelbühne zwei Vorhänge aufschwangen und dahinter einen Chor offenbarten, erstrahlte Domes Gesicht, während Albus total perplext war. „War das deine Idee?“, fragte Dominique und Albus stand zunächst wie ein Fisch auf dem Trockenen vor ihr. „Nein.“, gestand er dann und drehte sich zu Fred um. Auch Dome blickte nun in die Richtung ihres Cousins.

Fred hob schützend die Arme vor seinen Oberkörper und schüttelte vehement den Kopf. Albus und Dome wussten aber allein an seinem Gesichtsausdruck, dass diese Überraschung auf sein Konto ging. „Von wegen erwachsen geworden.“, murmelte Albus und drehte sich mit Dome wieder zurück, um dem Chor besser lauschen zu können. Unterdessen fing Fred alles mit der Kamera ein. Jede Emotion, jedes Lachen, jedes Strahlen.

Als dann auch noch ein Solist vortrat und die ersten Zeilen von All you need ist Love sang, verließ die erste Träne Domes blaue Augen und Albus hielt sie ganz fest. Bei dem ersten Mal, wo all you need ist love gesungen wurde, folgte in der Pause danach ein Solo von drei Trompeten, die unter den Hochzeitsgästen saßen. Ein helles Lachen entwich Domes Lippen. Bei der Wiederholung standen im anderen Kirchenschiff zwei Querflöten auf und vollzogen ihren Solo. Dann standen drei Saxophone und zwei Posaunen auf und brachten alle Gäste zum Lachen. Doch der absolute Höhepunkt war der E-Gitarre-Spieler, der auf der Kanzel stand.

Da alle Leute so mit dem Lied beschäftigt waren, wandte sich Fred um und klatschte mit dem Priester ein, ohne den er das alles nicht geschafft hätte. Es war Freds Hochzeitsgeschenk.
 

Auf dem Hochzeitsempfang filmte Fred wieder alles. Oder besser gesagt nur Dome. Er hielt sich abseits von den anderen. Was eigentlich nicht gewöhnlich war, denn gerade Fred war immer der Partyclown. In der Hinsicht glich Fred seinem Namensvetter und Vater sehr. Roxanne und Molly sahen ihn schon die ganze Zeit so besorgt an, doch zum Glück gab es Lily, die die beiden immer wieder ablenkte. Fred war zum ersten Mal richtig froh darüber, dass die kleinste Potter oft im Rampenlicht stand.

Als Dome und Albus eng umschlungen tanzten, setzte Fred sich an die Tanzfläche und sah verträumt in seine Kamera. Sie sah so wunderschön aus. Mit dem Lächeln. Aber sie schmiegte sich nicht an Albus und nicht an ihn. Ein Seufzer entwich seinen Lippen. Louis, Domes kleiner Bruder, setzte sich neben ihn und betrachtete ihn. Fred bemerkte nicht, dass er von dem kleinen Märchenprinzen beobachtet wurde.

„Bist du in Al verliebt?“, fragte der Kleinere auf einmal und Fred sah ihn total geschockt an. „Was?“ „Ob du in Al verliebt bist?“ „Verdammt, Louis, du weißt genau, dass ich auf Frauen stehe.“ „Eigentlich schon, aber du siehst die beiden mit diesem Hassblick an, den nur Eifersüchtige drauf haben. Und da du Dome ja nicht gerade sehr magst…“ „Wer hat gesagt, dass ich Dome nicht mag?“ „Sie selbst. Du sprichst kaum mit ihr. Wenn ihr ausgeht oder euch verabredet, redest du nur mit Albus.“ „Woher weißt du das alles?“ „Fred,… Dome, Vici und ich sind unzertrennlich. Wenn man Veelagene hat, dann hält man zusammen. Wir kennen alle unsere Probleme und helfen uns.“, erklärte Louis und Fred nickte. Ja, das hätte er sich auch selbst denken können. Nicht um sonst, hingen die drei Geschwister oft zusammen herum. Alle drei hatten sie ihre Erfahrungen mit ihren verfluchten Genen gemacht, die nicht gerade positiv waren.

„Also, du bist nicht in Albus verliebt?“ „Nein, bin ich nicht.“ „Gut, denn ich dachte, dass ich mich ja als Kummerkasten anbieten sollte. Sodass du dir alles von der Seele sprechen kannst.“ „Danke, aber nein brauch ich nicht.“ „Was hälst du denn von dem DJ?“ „Naja, lassen wir das nächste Lied entscheiden.“, meinte Fred und war dankbar für die Ablenkung.

„Das nächste Lied ist für alle Verliebten unter uns und ich glaube, davon gibt es viele.“, verkündete der DJ und spielte ein ganz langsames Liebeslied. „Eindeutig der Schlechteste DJ der Welt.“, kommentierte Louis und Fred sah ihn verwirrt an. „Ich dachte, du bist glücklich mit Eva.“ „War. Wir haben uns gestern getrennt. Sie hat was mit Oliver. Und ich war wieder einmal blind vor Liebe.“ „Das tut mir leid, Louis. Die wievielte ist das jetzt?“ „Die mich wegen einem anderen verlassen hat? Die fünfte! Ich kriege langsam echt das Gefühl, dass die Frauen nur auf mich stehen, weil ich ein super Souvenier bin.“, meinte Louis. „Sollen wir uns betrinken?“, fragte Fred und Louis sah ihn lächelnd an. „Da kann ich nicht nein sagen.“ Beide verschwanden an der Bar und kippten einen Feuerwiskey nach dem anderen herunter.
 

Drei Wochen später klingelte Freds Telefon. Er war gerade erst aus dem Laden nach Hause gekommen und er konnte kein Telefonklingeln mehr ertragen. Mies gelaunt nahm er ab. „Ja, was ist?“ „Hei, Fred, hier ist Dome.“ „O, hey. Was gibt es? Wie waren die Flitterwochen?” “Traumhaft. Was jedoch nicht so traumhaft ist, ist das Hochzeitsvideo. Es hat einen Blaustich und ist total verwackelt. Du hast doch tagsüber auch ein bisschen gefilmt.“ „Ja.“ „Hast du das Video noch? Ich möchte mich einmal im Brautkleid sehen, dass nicht blau oder verwackelt ist.“ Das tut mir leid, aber ich glaube, ich habe das Video bereits überspielt. Du ich muss jetzt Schluss machen. Hab noch viel zu tun.“, machte Fred schnell Schluss.

Wütend auf sich selbst schmiss Fred das Telefon in die Ecke. „ARGH! Verdammt!“, schrie er laut auf. Es tat ihm langsam selbst weh, dass er immer so kurz angebunden in Domes Nähe war. Aber wie sonst sollte er sein eigenes geschundenes Herz retten? Es hatte doch schon genug gelitten.

Wütend öffnete Fred seinen Kühlschrank und suchte nach einem Butterbier. Natürlich war sein Vorrat wieder einmal aufgebraucht. Das passte. Das passte einfach alles zu seinem bescheuerten Tag. Den ganzen Tag über hatte in Weasley zauberhafte Zauberscherze das Telefon geklingelt. Die Kunden hatten ihnen wieder die Bude eingerannt. Jetzt so kurz vor Weihnachten war das Geschäft wieder auf Hochtour und Fred hasste es. Wie hatte das sein Vater bis jetzt immer alleine geschafft? Dann noch diese Anmache von dieser ständig nörgelnden Diva und der Telefonanruf von Dome und jetzt hatte er noch nicht einmal mehr ein Bier mehr im Haus. Die Welt war so ungerecht. Jetzt musste er doch tatsächlich noch ausgehen, um an sein geliebtes Bierchen heranzukommen.

Am nächsten Morgen nervte ihn ein Klopfen aus dem Bett. Wer zur Merlins Unterhose nervte ihn schon so früh am Morgen! Nach dem miesgelaufenen Abend kam nun also auch noch ein schlechter Morgen. Besuch noch vor der ersten Tasse Kaffee!

„Guten Morgen, Donut mit Schokoglasur oder mit kleinen Zuckersymbolen?“, fragte Dome lächelnd und Fred war total perplext, als sie sich an ihm vorbeidrängte. „Du warst gestern so gestresst, dass ich dachte, dass ich dich noch vor Arbeitsbeginn abfange. So kann ich ja nach dem Video gucken, während du dich mit den Donuts stärkst.“, quasselte die Blondine weiter. „Ich habe es bestimmt schon überspielt. In letzter Zeit bin ich kaum noch zum Quidditchgucken gekommen.“, versuchte Fred das Schlimmste abzuwenden, aber die Weasley – pardon die Potter – ließ sich nicht abwimmeln und ging die Videosammlung ihres Cousins durch.

„Dome, lass mich das heute Abend machen. Ich gebe Albus das Video – wenn ich es denn finde – beim nächsten Pokerabend mit.“ „Warum lange suchen? Hier steht doch Albus und Dominiques Hochzeit!“, meinte Dome und nahm das Video aus dem Regal. „Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich mir das Video schon mal ansehe, während du dich für die Arbeit fertig machst. Bitte, Fred, ich will mich endlich im Hochzeitskleid sehen.“ Und schwups hatte Dome das Video auch schon in den Apparat geschoben und zog ihre Jacke aus. Fred drehte sich verzweifelt um die eigene Achse. Dann stiefelte er zurück in sein Zimmer und zog sich schnell an. Wenn er gleich mit Dome schon reden musste, dann wollte er wenigstens mehr anhaben als nur Boxershorts.

Und tatsächlich konnte Fred von Glück reden, dass er angezogen war, als er zurück ins Wohnzimmer kam. Dome hockte vor dem Fernseher und ihr Kiefer war heruntergefallen. „Da bin nur ich.“, murmelte sie immer wieder und verfolgte weiter, wie ihr Gesicht über den Bildschirm flackerte. Fred strich sich mit der Hand übers Gesicht. Er wollte im Erdboden verschwinden. „Man sieht nur mich.” „Ja, ja. Stimmt.”, antwortete Fred. „Aber du magst mich nicht. Du redest immer nur mit Albus.“, sprach Dome eher zu sich selbst. „Ich hoffe, du kannst was damit anfangen und ich würde es nicht zu viel herumzeigen. Hier und da ein paar Schnitte könnten nicht schaden. Okay, ich muss jetzt zu einem… einem Lunch. Einem sehr frühen Lunch. Entschuldigung, du weißt ja, wo es raus geht.“, sprach Fred, wobei er immer mal wieder über seine eigenen Worte stolperte. Dome sah ihm einfach nur dabei zu, wie er seine Jacke anzog. „Es hat was mit Selbstschutz zu tun.“, erklärte Fred näher, kurz bevor er seine eigene Wohnung fluchtartig verließ.

Draußen empfing ihn die Kälte, doch Fred war sie egal. Fred lief vor seiner Wohnungstür hin und her – genau wie seine Gedanken gingen. Mal entschied er sich, mit Dome zu reden und er kehrte um, doch dann verwarf er wieder alles und ging weiter von seiner Wohnung weg. Sollte er nicht einfach umkehren und ihr die Wahrheit sagen. Einfach… Dome, ich weiß, du bist mit Albus zusammen, aber ich liebe dich? Das war doch Blödsinn. Sie würde ihn auslachen, es auf ihre Veelagene schieben. Aber wenn er ihr nicht wenigstens sagte, warum er so handelte… Verdammt, sie war auch nicht blöd. Sie hatte das Video gesehen. Noch deutlicher ging es doch nicht! Sie wusste es bereits und er sollte sich lieber daran machen, sie zu vergessen. Es war eine Sünde, die Frau seines besten Freundes zu lieben.

Fred zog seine Jacke bis zum Kraken zu, sah noch einmal zu seiner Wohnung und ging dann fort. Mit seinen Händen fuhr er sich vor Verzweiflung immer wieder durchs Gesicht und bemerkte kaum, dass er Passanten anrempelte.

Wie blöd war das eigentlich alles? Er liebte seine eigene Cousine – hatte Jahre gegen seine Gefühle angekämpft, weil in der Familie sich zu verlieben einfach schwachsinnig war. Onkel Bill hätte ihm die Haut bei lebendigem Leib abgezogen, wenn er von seinen Gedanken und Gefühlen gewusst hätte. Doch dann war Albus gekommen. Fast ein Jahr nachdem Fred sich endlich eingestanden hatte, dass er in seine Cousine verliebt war, hatte ihn ausgerechnet sein bester Freund gefragt, wie er sich verhalten sollte, nun da er seine eigene Cousine liebte. Und da Albus es nie leicht gehabt hatte, war Fred zurückgetreten, hatte seine Liebe versteckt und Albus geholfen seine eigene Liebe zu verführen. Es war so armseelig.
 

Während Fred durch das eisige London streifte, blieb Dome fast noch eine halbe Stunde in der Wohnung ihres heimlichen Verehrers. Was wenn er zurück kam und mit ihr sprechen wollte? Er hatte bis jetzt nie etwas gesagt… und hatte sie damit sehr verletzt. Oft hatte sie schon befürchtet, dass er in Albus verliebt war und nun eifersüchtig auf sie war. Aber das komplette Gegenteil war der Fall.

Dome sah sich hinterher noch einmal in der Wohnung um. Sie spiegelte Fred so gut wieder. Die Wohnung war aufgeräumt und hatte auch kleine Asseccouirs, die sie wohnlicher machten, aber zwischendurch traten immer wieder Scherzartikel auf, die Fred wohl zuhause noch ausarbeitete. Dominique war bis jetzt nur drei Mal in dieser Wohnung gewesen und jedes Mal war auch Albus mit gewesen – bei der Einweihung, bei Freds letztem Geburtstag und nach einem Pokerabend. Die schöne Blonde bereute es sehr, dass sie bis jetzt nichts von Gefühlen und Schwärmereien gemerkt hatte. Dass sie vieles um sich herum nicht wahrgenommen hatte.

Mit einem letzten wehmütigen Blick schloss Dome die Tür hinter sich und machte sich zu ihrer eigenen Wohnung auf. Albus wartete heute bereits auf sie. Er hatte sich nur für sie frei genommen, sodass sie vor den letzten Weihnachtsvorbereitungen noch einen Tag für sich alleine hatten.
 

Zwei Wochen später hatte Dome die Geschehnisse in Freds Wohnung noch immer nicht aus dem Kopf gekriegt. Heute war Heilig Abend und das junge Ehepaar genoss die Stille vor dem Sturm. Morgen würde die Hölle über sie hereinbrechen, wenn sie auf die Familienfeier gehen würden. Ihre Tanten, Mütter und Großmutter würden sich sofort erkundigen, ob schon etwas Kleines unterwegs war. Albus würde von den Männern in der Familie in die Mangel genommen. Es würde das übliche Weihnachtsfest geben mit einem Paar mehr. Doch für Dominique würde dieses Weihnachten sehr schwer sein. Wie sollte sie Fred unter die Augen treten? Es musste ihn doch schon genug schmerzen, dass sie in seinen besten Freund verliebt war und ihn sogar geheiratet hatte. Er selbst hatte diese wunderschöne Überraschung in der Kirche für sie vorbereitet. Eine Träne entwich Dominiques Auge. Fred hatte alles getan, damit ihr großer Tag unglaublich schön wurde und dabei muss sein Herz mit jeder Minute, jedem Moment weiter gebrochen worden sein. Von ihr – unbeabsichtig zwar, aber das zählte es. Es tat trotzdem weh.

Die Wohnungsklingel ging und Dome sprang auf. „Ich mach das schon.“, meinte sie und sah, während sie den Raum verließ, wie Albus nach der Quidditch Today griff. Ein Lächeln zirrte ihr Gesicht. Albus war vielleicht manchmal ganz anders, als die Männer in ihrer Familie, doch sobald es um Quidditch ging, waren sie doch alle gleich. Und ein weitere Mann ihrer Familie stand nun vor der Tür und ihr unbeschwertes Lächeln verschwand – Fred.

„Oh, hi.“, brachte sie nur hervor, während Albus schon nachfragte, wer es denn ist. Schnell schwang Fred seinen Zauberstab und sprach die magischen Worte. „Accio.“ Im nächsten Moment hielt er ein Plakat in der Hand auf dem stand Sag, es sind die Sternsinger. Zunächst war Dome überrascht, doch dann rief sie zurück in die Wohnung. „Es sind Sternsinger.“ Gleichzeitig stellte Fred ein Radio in die Türschwelle und ließ die weihnachtliche CD laufen. „Gib ihnen war, und sag ihnen, sie sollen abhauen.“, rief Albus zurück, doch Dome lehnte die Haustür so, dass Albus nicht sofort sehen konnte, wer an der Tür war, falls er sich aufmachen würde. Dann wand sie sich wieder Fred zu, der einen ganzen Stapel von Plakaten in der Hand hielt und das oberste nun weg nahm.

Mit ein bisschen Glück werde ich nächstes Jahr mit einem von diesen Mädchen ausgehen. Dome las leise die Plakate und musste leise lachen, als das nächste Plakat vier Frauen halbnackt zeigten. Dome erkannte, dass zwei von ihnen Muggelmodels waren.

Aber bis dahin lass mich dir sagen ohne Hoffnung und Hintergedanken, nur weil Weihnachten ist – und zu Weihnachten sagt man die Wahrheit -, für mich bist du vollkommen. Fast schon traurig sah Dome in Fred Gesicht. Was musste er für Leiden durchleben? Doch wenn sie jetzt um ihn weinte, dann würde er sich das vorwerfen und Dome wollte ganz bestimmt nicht, dass er sich noch mehr Vorwürfe machte.

Und mein geschundenes Herz wird dich Lieben bist du so aussiehst. Das nächste Plakat zeigte eine verweste Leiche. Es war zwar nicht gerade schön, aber die Idee war einfach wunderschön. „Wie reizend von dir.“, lachte Dome leise und Freds Augen strahlten leicht. Ein Strahlen, was früher einfach zu seinen Augen gehört hatte. Ihr war es bis jetzt noch nie aufgefallen, dass dieses Strahlen bei ihren letzten Begegnungen immer gefehlt hatte.

Frohe Weihnachten. Jetzt konnte Dome die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Dir auch frohe Weihnachten, Fred.“, schniefte sie leise. Als Fred ihr ein Taschentuch hinhielt merkte sie erst, wie gut er sie kannte. Er hatte gewusst, dass sie bei dieser Aktion Tränen vergießen würde. Er kannte sie so gut, wie sie erst in den letzten Tagen bemerkt hatte.

„Ich werde morgen nicht da sein, aber ich wünsche euch alles Gute für das Neue Jahr.“, hörte Dome ihn leise reden. „Alles Gute, Dome.“, meinte er dann und packte seine Sachen zusammen. Als er sich schon abwandte und die Straße entlangging, haderte Dome mit sich. Er war so lieb immer zu ihr gewesen. Hatte nicht mit ihr gesprochen, da er Angst hatte, dass sie seine Gefühle erkennen würde. Und jetzt würde er Weihnachten wegen ihr alleine verbringen. Er würde die große Familienfeier, die er immer geliebt hatte, weil sie laut und chaotisch war, sausen lassen, damit sie und Albus glücklich waren. Dafür verdiente er einfach etwas. Schnell lief sie hinter ihm her und hielt ihn am Arm fest. Als sie sich gegenüber standen, blickten sie sich erst eine Weile an, bevor Dome sein Gesicht in die Hände nahm und ihn zärtlich küsste. Die CD im Radio spielte weiter und würde sie immer daran erinner, was sie gemacht hatte. Aber bevor Fred irgendwas sagen konnte, verschwand sie wieder zurück ins Haus.

Fred sah ihr eine Weile nach, dann drehte er sich um und nickte sich selbst zu. „Jetzt ist Schluss. Eindeutig Schluss. Nächstes Jahr lege ich los. Werde mich verlieben und auch glücklich sein. Und nächstes Jahr Weihnachten feiern wir wieder alle zusammen.“, sprach er zu sich selbst und streifte durch das eisige London. Erneut. Aber nur noch einmal. Versprochen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  lufa
2011-05-04T12:36:47+00:00 04.05.2011 14:36
Ich bin mir nicht sicher , aber hast du diesen OS vllt schon mal woanders hochgeladen? Ichmeine den nämlich zu kennen - und ehrlich gesagt hab ich ziemlich geschnieft als ich den gelesen habe!

LG LUFa
Von: abgemeldet
2011-04-25T02:17:25+00:00 25.04.2011 04:17
Einfach nur wunderschön <3
Es muss furchtbar sein für Fred, aber er ist ein unglaublich guter Freund.
Zwischendurch die Anspielungen auf Albus x Fred fand ich irgendwie lustig, die Vorstellung ausgerechnet diese beiden könnten etwas füreinander empfinden ist ungewöhnlich ;)

Irgendwie gefällt mir jeder OS besser als der vorherige :D



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