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Sag mir nicht, dass du mich liebst...

... und was ist, wenn doch? ...
von

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Krankenhauszeit

Gomen ne, dass es so lange gedauert hat :/ Ich hoffe, es geht das nächste Mal ein wenig schneller ^^
 


 

Lärm.
 

Das ist das Erste, was ich höre, als ich wieder aus meinem Traumland erwache. Meine Augen lasse ich noch geschlossen, ich will erst abwarten was geschieht und versuche, die Stimmen zuzuordnen, die scheinbar vor meinem Zimmer im Flur des Krankenhauses zu streiten scheinen.
 

„… das ist alles deine Schuld!“
 

„Wie kommst du denn bitte darauf?“
 

„Wie werde ich da wohl draufkommen, Mister Supercool?“
 

„Wenn ich es wüsste, würde ich wohl kaum fragen.“
 

„Denk mal drüber nach, vielleicht fällt’s dir ja ein!“
 

Was für eine Lautstärke. Ich habe bisher gedacht, Naruto hat das lauteste Organ. Ich erkenne Ino als eine der Personen, die sich streiten. Sie ist die Lautere. Und dann kann ich auch die andere Stimme einem ganz bestimmten Gesicht zuordnen. Und schon schwindet mein Mut aus meinem stillen Überlebenskampf wieder… Wie gerne würde ich jetzt einfach nur aufstehen und verschwinden…?
 

Der Streit wird von einer Schwester unterbrochen, die auch jäh eine Schimpftirade loslässt und sowohl Ino als auch Sasuke still über sich ergehen lassen müssen, sofern sie weiterhin meine Besucher bleiben wollten.
 

Meine Augen halte ich weiterhin geschlossen und versuche mich langsam an meinen Körper zu gewöhnen. Ich muss ziemlich lange geschlafen haben, alles war taub. Das kommt wohl von den Schmerzmitteln, denke ich. Vor ein paar Jahren habe ich für eine längere Zeit im Krankenhaus ein Praktikum gemacht, wodurch ich das meiste Personal kenne und auch so einige Erfahrungen mit den Medikamenten habe sammeln können… Nach der Schule will ich eigentlich Medizin studieren und dann irgendwann als Ärztin in diesem Krankenhaus arbeiten.
 

So langsam spüre ich meine Arme und Beine wieder. Ebenso bemerke ich, dass meine rechte Hand warm ist und von jemandem gehalten wird. Ich öffne vorsichtig meine Augen ein Stück; das gelingt mir eher schlecht als recht. Alles blendet mich, ich sehe kaum etwas. Nach und nach gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit und ich kann einige Dinge erkennen. Das übliche in weiß gehaltene Krankenzimmer, einige Geräte zu meiner Linken und rechts erkenne ich ein blondes Haarbüschel.
 

„Sakura-chan… du bist wach…“
 

Naruto. Seine Stimme klingt freudig, aber auch ziemlich fertig. Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung und kann ihm ins Gesicht sehen. Er hat dicke Augenringe und sieht völlig fertig aus. Es tut mir weh, ihn so zu sehen. Schließlich sind wir schon seit unserer Kindergartenzeit die besten Freunde…
 

Ich spüre Naruto’s Hand noch immer und versuche sie mit meiner zu drücken. Das gelingt mir kaum, aber ich bin froh, dass ich zumindest einen leichten Druck geschafft habe. Mit aller Willenskraft bewege ich meinen linken Arm und ziehe mir die Sauerstoffmaske etwas vom Gesicht. Naruto sieht so aus, als wolle er mich davon abhalten.
 

„Sakura-chan… bitte lass das…“
 

Aber ich lasse mich nicht davon abbringen. Mit aller Kraft, die ich momentan aufbringen kann, ziehe ich die Sauerstoffmaske nach unten und lege sie an meinen Hals. Mein Arm gibt nach und liegt neben ihr. Nun kann ich den normalen Krankenhausgeruch wahrnehmen.
 

„Naruto…“ Mehr als ein Flüstern bekomme ich nicht zustande.
 

Er drückt meine Hand fester. Ihm tut es genauso weh mich so zu sehen. „Was machst du nur für Sachen, Sakura-chan…“ Er fährt sich forsch mit der anderen Hand über die Augen. Ich weiß, dass er weint. Ich kann seine Erleichterung nahezu spüren.
 

„Ich sterbe nicht so einfach“, antworte ich ihm erneut flüsternd und versuche zu lächeln.
 

Er erwidert das Lächeln leicht und setzt mir die Sauerstoffmaske wieder auf. Wir haben genug geredet. Menschen konnten sich schließlich auch ohne Worte verstehen… Auch wenn er das oft missverstand. Und ich wollte nicht, dass er dachte, ich würde mich von ihm verabschieden wollen. Naja, bei ihm waren eben doch manchmal Worte nötig…
 

Er steht auf und lässt vorsichtig meine Hand neben mich auf das Bett gleiten, ehe er mir einen letzten erleichterten Blick schenkt und aus dem Zimmer verschwindet. Währenddessen schließen sich meine Augen wie von selbst. Ich bin halt noch zu schwach…
 

Einige Minuten später kann ich hören, wie Ino anfängt zu schluchzen und Naruto versucht sie zu beruhigen. Die beiden kennen sich auch schon ewig, dennoch streiten sich beide auch oft nach Herzenslust. Sasuke scheint jedoch gegangen zu sein, ich höre nichts von ihm auf dem Flur.
 

Mein Kopf ist seltsam leer. Es fühlt sich komisch an, regungslos und zum still halten verdammt in einem Krankenhausbett zu liegen. Und ohne, dass ich etwas dagegen machen kann, gleite ich wieder in den Schlaf hinüber…
 

Doch dieser Schlaf hält nicht lange an. Ich werde jäh von Schmerzkrämpfen aus meinem Schlaf gerissen und schreie. Es fühlt sich an, als wenn mir jemand sämtliche Knochen gebrochen und mir die Haut abgezogen hätte…
 

Die Schmerzen sind so stark, dass ich anfange zu weinen. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, es tut so verdammt weh.
 

„Die Schmerzmittel wirken nicht!“
 

Ich nehme das nur am Rande wahr. Ich schlage um mich, alles an meinem Körper brennt.
 

Meine Arme und Beine werden auf das Bett gedrückt. Aber auch das nehme ich kaum wahr. Nur langsam scheinen die Schmerzen abzuschwächen und ich werde ruhiger. Von Schluchzern geplagt atme ich heftig. Die Tränen laufen meine Wangen hinab und tränken das Kopfkissen.
 

Als meine Schluchzer fast abgeklungen sind und ich wieder ruhiger atmen kann, öffne ich vorsichtig die Augen. Meine Sicht ist durch die Tränen verschwommen. Vorsichtig blinzele ich die Flüssigkeit weg und erkenne etwas mehr. Ein Arzt, sowie zwei Schwestern stehen an meinem Bett.
 

„Wie geht es Ihnen, Miss Haruno?“
 

Was für eine Frage. Ich glaube, wenn ich bei Kräften wäre, würde ich dem Arzt allein dafür den Hals umdrehen. Er hat doch gerade gesehen wie wunderbar es mir ging, oder nicht?!
 

Ich antworte ihm nicht. Die Kraft habe ich nicht mehr, nachdem ich mir den Hals vor lauter Schmerzen rausgeschrien habe. Ich drehe meinen Kopf, bis eine Glasscheibe in mein Sichtfeld rückt, hinter der meine Freunde stehen.
 

Ino weint schon wieder und Naruto hat ihr einen Arm um die Schulter gelegt. Sie haben scheinbar mitbekommen, was passiert ist. Ohne, dass ich es wirklich realisiere, drehe ich meinen Kopf wieder Richtung Zimmerdecke. Mein Körper scheint ganz von alleine zu handeln, als ich versuche, mich auf meine Arme zu stützen und hochzuhiefen.
 

„Nicht, Miss Haruno! Sie müssen liegen bleiben!“
 

Der Arzt wollte mich zurück in mein Bett drücken, die Schwestern stehen nur daneben und wissen nicht, was sie tun sollen. Immerhin versuchte hier gerade ein schwer verletzter Unfallpatient das Bett zu verlassen!
 

Doch der Arzt kümmerte mich nicht. Immer weiter… nur noch ein bisschen… dann würde ich aufrecht sitzen. Ich keuche, aber ich habe es geschafft!
 

Nun scheint niemand mehr zu wissen, was er machen soll. Der Arzt sowie die Schwestern stehen nur geschockt an meinem Bett, meine Freunde stehen vor der Glasscheibe und trauen ihren Augen nicht. Wären sie in meinem Zimmer, dann würden sie mich wahrscheinlich für diese Aktion lynchen… oder auch nicht. Ich bin manchmal so ein Sturkopf…
 

Trotz der Schmerzmittel spüre ich ziemlich genau die ganzen Schmerzen. Vielleicht nicht ganz so schlimm, wie sie ohne die Mittel wären, aber ich kann mir ausmalen, wie lange ich noch hierbleiben werde müssen. Da hilft nur, Zähne zusammenbeißen und es im wahrsten Sinne des Wortes auszusitzen.
 

Eine der Schwestern läuft aus dem Zimmer. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie sie meine Freunde in das Zimmer dirigiert. Sie scheint sich nicht anders zu helfen wissen. Doch auch Naruto und Ino wissen nicht, was sie tun sollen. Meine Freundin trat langsam auf das Bett zu.
 

„Saku… warum… machst du das…?“ Stockend fängt sie an zu reden.
 

Ich weiß es selbst nicht… Was mache ich hier eigentlich? Ich bin wohl vollkommen übergeschnappt.
 

Langsam lasse ich mich, auf meinen Armen abgestützt, zurück in mein Kissen gleiten. Die Schmerzen werden für einen kurzen Moment stärker. Ich bin doch echt eine Idiotin…
 

Als Naruto seine Starre überwindet, schnappt er sich zwei Stühle, stellt diese neben mein Bett und lässt sich auf einem der beiden nieder. Der Arzt sowie die beiden Schwestern verlassen das Zimmer. Wahrscheinlich würden sie sich Vorwürfe machen, weil sich ein Unfallpatient strikt geweigert hatte, ihre Anweisungen zu missachten. Dabei sei angemerkt, dass der Unfallpatient auch noch schwer verletzt ist. Meine Gedanken sind manchmal so dermaßen sarkastisch… Und dieser Sarkasmus taucht auch noch zu den ungelegensten Momenten auf.
 

Auch Ino setzt sich nun auf den anderen Stuhl. Naruto nimmt vorsichtig meine rechte Hand in seine und meine Freudin kämpft erneut mit den Tränen.
 

„Hey Ino… nicht weinen…“, flüstere ich. Sie sieht mich an und versucht, ihre Tränen zurück zu halten.
 

„Was sollte diese Aktion eben?“, schnieft sie. Sie zieht ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und wischt sich die Tränen weg.
 

Ich überlege kurz, ehe ich ihr eine Antwort gebe. „Keine Ahnung. Ich wollte das nicht, mein Körper hat sich von allein bewegt.“ Ich schaffe es endlich, meine Stimme unter Kontrolle zu bekommen und nicht nur zu flüstern. Auch wenn ich nur leise und mit Mühe sprechen konnte.
 

Naruto schüttelt den Kopf vor lauter Unverständnis. Aber er kann nicht mit mir schimpfen, das weiß ich. Und er auch. Stattdessen drückt er meine Hand ein wenig. Wahrscheinlich quält beide die Frage, warum der Unfall passiert ist, auch wenn sie es nicht aussprechen wollen.
 

„Wie lange bin ich schon hier?“ Diesmal bringe ich wieder nur ein Flüstern heraus.
 

Naruto übernimmt das Reden für Ino. „Zwei Wochen.“
 

Super. Wenn ich richtig schätze, dann habe ich die erste Woche im Koma verbracht – ich war zwischenzeitlich ja kurz wach und konnte kurz mit Ino reden – bin dann wieder ins Koma gefallen, nach ein paar Tagen aufgewacht, dann wieder für wahrscheinlich zwei Tage eingeschlafen, heute wieder aufgewacht, kurz eingeschlafen und dann… nunja.
 

Soweit ich das bemerkt habe, bin ich immer noch zum größten Teil in Verband gehüllt. Mein Blick wandert an die Zimmerdecke. „Wie lange muss ich noch hier bleiben?“
 

„Die Ärzte haben gemeint, wahrscheinlich nochmal zwei bis drei Wochen…“ Beste Aussichten.
 

Ich atme kurz tief durch. Warum fühle ich mich eigentlich so genervt und… teilweise auch agressiv? Wahrscheinlich war das eine Nebenwirkung von den Schmerzmitteln… Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit…



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