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Stolen

von

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Polog

„Basta! Ich will nichts mehr von dir hören! Es reicht mir langsam, du benimmst dich wie ein sturer Esel, der zu faul ist seine Arbeit zu tun!“

Solch derbe Beschimpfungen habe ich von meiner Mutter ja noch nie gehört. Applaus, endlich hat sie sich zu einer vollwertigen Mutter entwickelt. Mein Trainerherz schlägt höher, immerhin habe ich 17 Jahre meines Lebens in diese Frau investiert, nur um bester Pokemontrainer der Welt zu werden.
 

Scherz beiseite, das hier war nun wirklich ernst. Immerhin ging es hier um MEINE Zukunft, die ich auch noch in einer anderen Stadt verbringen sollte. Musste diese Frau, die sich lächerlicher weise meine Mutter (mein Pokemon) nannte, jetzt einen neuen Job annehmen? Und das alles nur, weil sie glaubt, dass ich Vaters Tod nicht verkraften würde. Pah! Ich bin nicht so schwächlich, dass ich auch noch Monate danach losweine, nur weil auf sie eine leere Wohnung wartete. Und jetzt erwartete sie, dass ich wegzog, von den Dingen, die mir Kraft geben, die mich wenigstens etwas an meinen Vater erinnern, die mir zeigen, dass ich es auch ohne ihn schaffe? Ja, sie hat schon immer unlogisch gedacht. Aber das war zuviel!
 

„Nun, ich werde nicht mitgehen, Esel hin oder her! Ich werde nicht nach Tokio gehen! Ich werde nicht Niigata verlassen, nicht einmal für dich!“

Und da wird es still in unserer kleinen Wohnung. Verletzt sieht sie mich an, dann rennt sie aus der Küche und verschwindet ins Bad. Nun steh ich da alleine, und höre nur leise, fast schon unterdrückt, das Schluchzen meiner Mutter. Gut gemacht Sora, wirklich klasse. Jetzt weint sie wieder, diese Heulsuse, und du bist die Böse, die Schlimme die... Ich gehe auf die Badezimmertür zu, erstarre davor aber.

„Tetsuya, bitte komm zurück, ich schaffe es nicht ohne dich. Ich will dass du wieder kommst. Bitte, hast du nicht geschworen, für immer auf mich und Sora aufzupassen? Warum lügst du nur...?“

Langsam entferne ich mich wieder von der Tür und verschwinde in mein Zimmer, um die Schreie meiner Mutter nicht mehr zu hören. Ich suche mir meinen Ipod und fange an zu packen, ja die starke Sora fängt an zu packen.
 

3Tage waren nun vergangen, und ich hatte kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Ich hatte nur akzeptiert, dass ich mein Leben zurück lassen muss. Mehr konnte ich nicht, und zu mehr war ich auch nicht bereit. Wäre ja noch schöner, wenn ich alles herzlich annahm, was mir vor die Nase gelegt wird. Dumm bin ich ja nicht. Während ich meine Dinge im zimmer zusammen suche, die ich noch mitnehmen möchte, nein es war mir nicht einmal erlaubt alles mitzunehmen, sehe ich mich kurz im Spiegel. Meine sonst so strahlenden grünen Augen waren blass und sahen müde aus. Meine blonden Haare hatte ich achtlos zusammen gebunden. Früher hatte mein Vater immer gesagt, dass es gut ist, dass ich nicht wie andere Japaner aussehe. Ich sei etwas Besonderes, und darauf solle ich stolz sein. Ich war es auch immer, bis mein Vater starb, und mir diese Dinge egal wurden. Ich wollte nicht mehr Besonders sein, denn der einzige Grund dafür war gegangen, ohne sich zu verabschieden. Was er hinterließ, war eine gefühlsneutrale Frau, die mir mein Aussehen vererbt hatte. Und nun mir auch noch mein Zuhause nehmen wollte.

Nun rollen auch mir Tränen herab, und ich merke, dass ich nicht mehr kann, nicht mehr will.

Hatte Satoshi auch solche Probleme mit seinen Pokemon gehabt. Ja, mit Glurak, aber das wollte auch nicht dass sein Trainer wegzieht und alleine in der Hauptstadt rumirrt. Nein, diese Pokemon waren immer nett, erwarteten nichts und wollten das Beste für ihn. Und mit was war ich gestraft? Mit einem Sazenia, dass einem nur den Kopf abbeißen will. Endlich weiß ich, wie sich Team Rocket gefühlt haben muss. Die arme Sau da!

Es klopft an meiner Tür, meine Mutter kommt rein.

„Ich hoffe du hast fertig gepackt, der Möbelwagen ist in 15 Minuten da..Beeile dich bitte Schatz.“

Hat sie gerade wirklich Schatz gesagt?! Was fällt ihr ein, verdammt noch mal!

Das ist ja die Höhe. Mist, was soll ich nur tun?!



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