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(Tendershipping)
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Wann war das erste Mal, dass ich das große Messer aus der Schublade holte und mich damit an den Küchentisch setzte? Es betrachtend über unsere Beziehung nachdachte? Ich glaube, das liegt schon eine ganze Weile zurück. Wie oft spiegelten sich inzwischen schon meine geröteten Augen in diesem Stück Metall? Doch sogar seine Kälte fühlt sich wärmer an als das Gefühl, das ich zwischen all deinen Lügen heraushöre.

Ich blieb Tag für Tag, Nacht für Nacht bei dir, vom Anfang dieser Beziehung an. Weil du es so wolltest. Weil du mich immer zum Bleiben bewegtest.

Ich zog nach nur drei Monaten bei dir ein, weil du mit einem tiefen Blick mir diesen Vorschlag machtest.

Ich hörte auf Geigenstunden zu nehmen, weil du es nicht mochtest.

Ich hörte mit meiner Arbeit auf, weil du unbedingt für uns beide sorgen wolltest.

Ich traf mich nicht mehr mit meinen Freunden, weil du es für sicherer hieltst.

Ich tat dies alles mit einem Lächeln, ohne es zu bereuen.

Denn du versprachst mir Liebe ohne Ende. Sicherheit, einen freien Himmel.

Und doch schnürtest du mich immer mehr zu.

Du legtest mir Handschellen an, damit ich ja nicht vor dir weglaufen konnte. Du fesseltest mich, damit ich dich ja nicht betrügen und damit verletzten konnte. Du foltertest mich, damit ich dir ja die Wahrheit sagte. Was ich immer tat. Ich hatte nie den Gedanken dich zu belügen. Dich zu betrügen. Dich zu verletzten.

Und doch belogst du mich.

Ich habe diese Lügen satt. Ich habe dein grausames Lächeln satt, mit dem du mich verschlingst, wenn dir danach ist. Ich habe es satt grundlos aus deinem Bett geschmissen zu werden. Ich habe es satt, dass du deine Ängste vor mir versteckst. Ich habe es satt, dass du mir alles nimmst. Auch wenn wohl kaum noch etwas übrig ist außer meiner puren Existenz. Mehr hast du mir nicht gelassen.

Ich habe es satt, dass du dich mit anderen vergnügst und es vor mir verheimlichst. Ich habe es satt, dass du mich festhältst wie einen Vogel im Käfig. Ich will den Blick voller Schmerz und Abscheu nicht weiter sehen, während deine Lippen flüstern, dass du mich liebst. Ich will nicht weiter deine Tränen hören, nachdem du mich aus deinem Zimmer aussperrst und dich alleine fühlst. Ich will mein Herz nicht weiter jeden Morgen in Scherben auf dem Boden finden und jeden zweiten Abend wundersam geheilt durch Versprechen.

Du wolltest Dinge ändern. Du wolltest ehrlich zu mir sein. Du wolltest dir Hilfe holen. Du wolltest aufhören ein krankes Arschloch und ein verängstigtes Kind zu gleich zu sein. Doch was waren all diese Versprechen wert? Du hast es nicht einmal geschafft mit mir ans Meer zu fahren.

Ich sehe schon lange durch all dein Wesen hindurch. Ich sehe schon lange dein wahres Ich. Ich liebe dich trotzdem mit all meiner Seele. Doch ich habe es satt, dass du mich belügst.

Ich betrachte das Messer und drehe es in meinen Händen hin und her. Das reflektierende Licht blendet mich und ich muss meine Augen zukneifen. Es ist mitten am Tag. Du bist nicht da. Und ich weiß nicht wirklich was du gerade machst. Ich würde es heute Abend wissen, wenn du wieder versuchen würdest es zu vertuschen. Ich weiß woher welches Geld kommt, auch wenn du dir alle Mühe gibst es zu verheimlichen. Einfach weil du nicht willst, dass ich irgendetwas über dich weiß.

Ich stehe auf und lege das Messer auf den Küchentisch.

Weißt du, nicht ich beende diese Beziehung. Gebe nicht mir die Schuld. Diese Beziehung zerbrach an all den Lügen. Sofern es überhaupt jemals eine Beziehung gegeben hat.

Ich gehe jetzt.

Ich packe die wenigen Sachen, die mir gehören und verlasse deine Wohnung. Verlasse dich.

Ich lasse dich allein mit all deinen Geheimnissen und all deinen Ängsten. Verkrieche dich in deine geliebte Dunkelheit.

Ich werde dir nur die Einsamkeit hinterlassen und ein paar Tropfen Blut am Messer auf dem Küchentisch.
 

Werde glücklich damit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -Mariku
2011-04-20T18:09:49+00:00 20.04.2011 20:09
<<Was hättet Ihr an Ryous Stelle getan? Und wann?<<

Ich hätte ihm geholfen. Egal, wie. Denn, hätte ich ihn verlassen, wäre er nichts weiter als eine Person. Nichts weiter. Seine Seele wäre verschluckt von Traurigkeit und Einsamkeit. Den, er wurde so oft verlassen/verletzt, dass er es alleine nicht mehr geschaft hätte. Vielleicht, hätte er Selbstmord begehen können. Um diesen nicht stillenden Schmerz der Einsamkeit zu entfliehen.

LG Kiki98
Von: abgemeldet
2011-03-24T18:38:20+00:00 24.03.2011 19:38
Whaa! Ich hab gedacht Ryou bringt sich selbst um ! :o
Aber was bringt es,sein Leben aufzugeben,nur weil ein anderes nicht perfekt ist?

Naja,wenn man an einer psychisch kranken person mal gehangen hat ist es eigentlich auch schwer so eine zu verlassen,deshalb find ich Ryou sehr mutig da er es gewagt hat :)

Warscheinlich wollte er nur etwas "Lebendiges" haben,das ihm einfach nur unterlegen ist naja.

Mach weiter so ! :)

~ Lg Schokii :3
Von:  Parsaroth
2011-03-01T19:09:37+00:00 01.03.2011 20:09
Ich halte mich eigentlich wenig in Gefilden dieses Pairing betreffend auf, aber gerade deine andere Art der Darstellung Ryous hat mich dann doch dazu veranlasst, dir etwas zu schreiben.

Zunächst muss ich sagen, hatte ich auch befürchtet, dass Ryou wieder sehr stereotypisch geraten sein könnte, aber im Laufe der Handlung hat sich diese Befürchtung nicht bestätigt. Ich finde es gut, dass er diesen 'Bruch' vornimmt, ich denke, ich hätte nach einiger Zeit ebenso gehandelt wie er. Solange psychisch kranke Personen, und ich finde ebenfalls, dass Bakura dieser Bezeichnung aufgrund seiner (ursprünglichen) Geschichte gerecht wird/werden kann, nicht einsehen können, dass sie Hilfe benötigen, bzw. diese nicht annehmen, kämpft man alleine einen nicht zu gewinnenden Kampf. Und geht daran zugrunde, sofern man nicht die Stärke aufbringen kann, sich selbst zu erhalten und zu schützen. Und ja, meiner Meinung nach ist Ryou auch in der Serie nicht charakterlos und schwächlich. Im Gegenteil, er verbirgt sicher viele Talente, die leider nicht deutlich geworden sind, da der Anime (und vielleicht auch der Manga?) ihm zu wenig Raum gewährt.

Andererseits bietet sich somit natütlich auch viel Raum für Spekulationen und Fantasien, und ich finde, dein One-Shot fällt bezüglich dieses Themas in die Kategorie 'gut'.

Mir zumindest hat er gefallen, er wirkt rund und regt (wie du merkst!) zum Nachdenken an. Demnach danke, dass du Ryou ein wenig stärker und Bakura schwächer als üblich dargestellt hast, denn so wirkt die ganze Chose auf mich authentisch.

Einen schönen Abend,

Wolke. =)
Von:  Mimmy-chan
2011-03-01T10:39:50+00:00 01.03.2011 11:39
Noch vorgestern habe ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten. dass es viel zu wenig FF's gibt, in dennen Ryou eine starke Persönlichkeit hat. Deshlab emfinde ich gerade deine Darstellung auch sehr gelungen. (^.-)d

Um ehrlich (ö///ö) zu sein, hätte ich nicht den Mut so eine psychisch kranke Person zu verlassen, auch wenn das für mich selbst schädlich wäre. Darum bewundere ich Ryous Entschlossenheit trotz seiner Liebe dennoch mal an sich zu denken und Bakura sich selbst zu überlassen. ... Obwohl es natürlich traurig war (T.T).

Ja .. ich denke schon, dass du Recht haben könntest mit dem, was du über Bakura schreibst. Immerhin hat jeder Schwächen und Stärken, warum sollte da gerade eine tief verletzte Seele wie er nicht eigentlich gebrochen sein, auch wenn er das seiner Außenwelt nie zeigt?
Außerdem wäre es nur verständlich, das Ryou seinen Yami (in dem Fall ist er das zwar nicht, abe ich liebe die Bezeichnung ^^) durchschauen kann, wenn er sich Tag ein Tag aus nur mit ihm beschäftigt.

Naja, wenn Bakura wirklich etwas an Ryou liegen sollte, dann wäre es spätestens jetzt höchste Zeit eine Kehrtwende zu machen, bevor er an seiner Einsamkeit zerbricht. .. Wenn man mal außer Acht lässt mit welchen Methoden Bakura seinen 'Besitz' bei sich behielt, dann ist allein die Tatsache, dass er Ryou nicht gehen lassen wollte, doch auch ein Beweis dafür, dass sich der Yami doch irgendwo nach Nähe sehnt, oder? *zwinker und es optimistisch seh*
'Lauf Bakura! Lauf!' *den Idiot anfeuer* XD

Alles in Allem ein schöner FF, wenn auch ein sehr tragisch.

chuchu mimmy-chan


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