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In between

Tifa x Cloud x Aeris
von

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Ein altes Versprechen

-Kapitel 8-
 

„Warum bin ich zurückgekommen?“

Aeris stand nackt in einem grünen, leuchtenden, kleinen Fluss, der ihr bis zu den Knöcheln reichte.

Sie konnte nicht sehen, wohin dieser Fluss führte und um sie herum war es gleißend hell.

Ihre Nacktheit war ihr hier, an diesem magischen Ort nicht unangenehm.

Es war normal, sie war geborgen und vollkommen. Sie war ohne Sünde und neugeboren.

Das grüne Wasser, in dem sie stand, war warm und sie fühlte sich schwerelos, abgeschieden von Raum und Zeit und Sein.

Es zählte nichts, nur ihre Seele und ihr spirituelles Wesen.

„Der Lebensstrom.“, dachte sie sich.

Sie fühlte sich Zuhause.

Leichte Tränen liefen ihr über die Wangen.

Man musste keine Angst vor dem Tod haben.

Der Tod küsste einem sanft die Stirn, wiegte einen in den Schlaf und öffnete gütig seine weiten Arme.

Sie war froh, diese Erfahrung bereits gemacht zu haben.

Die Angst der Menschen vor dem Tod war unbegründet aber es war wahrscheinlich die Angst vor dem Unbekannten.

„Du hast eine Aufgabe, Schwester.“, sprach eine wohlbekannte Stimme plötzlich zu ihr.

„Was für eine Aufgabe?“

„Die Cetra sind tot.“

„Ich weiß. Und was soll das heißen?“

Die Konversation erfolgte schnell, hastig und nur über Gedanken.

„Die Cetra sind tot. Begreife.“

„Ich versteh es nicht.“

„Du darfst sie nicht sterben lassen. Du bist tot. Die Cetra sind tot.“
 

Die Worte hallten in ihrem Kopf wider als sie erwachte.

Ach, wie sie solche bedeutungsschwangeren Träume hasste.

Diese breiteten ihr immer wieder Kopfschmerzen.

Als sie sich nach ein paar Sekunden aufrichtete, bemerkte sie, dass Cloud an seinem Schreibtisch saß und irgendetwas in den Schubladen suchte.

„Guten Morgen.“, sagte sie nach einem kurzem Schreck schlaftrunken.

„Oh, Guten Morgen… nun ja wir haben eigentlich schon Mittag. Habe ich dich geweckt?“

Sie schüttelte den Kopf und freute sich darüber, dass trotz der angespannten Situation zwischen ihnen gestern eine ruhige Atmosphäre herrschte.

Nachdem sich Aeris ausgestreckt und ein paar Male ausgiebig gegähnt hatte, stand sie auf und griff nach ihrer Haarbürste auf dem Nachttisch um sich ihr langes, braunes Haar zu kämmen.

„Mittag, sagst du? Hmm.. was gibt es heute zu tun? Vielleicht helfe ich Tifa in der Bar oder unternehme mit den Kindern etwas.“

Cloud schüttelte den Kopf.

„Nein, keine Chance. Tifa und die Kinder sind bis heute Abend weg. Sie helfen einmal pro Woche in der Essensausgabe für obdachlose Kinder. Tifa beteiligt sich dort mit den Resten des „Siebten Himmels“.“

Einen kurzen Moment empfand sie es als bittersüß angenehm, dass Cloud und sie gerade in diesem Moment sich alleine in der Nähe eines Bettes befanden und niemand sie hätte stören können.

Erschrocken und beschämt über ihre Gedanken räusperte sie und nahm sich zusammen.

„Dann könnte ich dort ja helfen. Sag mir doch einfach, wo das ist.“

Er lächelte.

„Da kannst du gerne nächste Woche helfen.“

Er erhob sich und kam auf sie zu.

Ihr Blick blieb an seiner wohlgeformten Brust haften.

Er war offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit aufgewacht.

Seine Haare waren zerzaust, nicht akribisch gemacht wie sonst und er trug nur eine dünne Schlafhose.

Cloud bemerkte ihren Blick und lenkte ab.

„Ich habe heute etwas mit dir vor.“

Aeris verdrehte zu seiner Überraschung ihre Augen.

„Oh nein Cloud. Nicht schon wieder! Nicht, dass ich nicht wollen würde, aber du weißt genau, dass…“

Er stand plötzlich vor ihr und legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen.

Sie widerstand dem Drang ihn sanft zu küssen.

„Ssch. Ich weiß genau, was du sagen willst.

Aber bitte, das liegt mir wirklich am Herzen. Bitte geh noch einmal mit mir mit. Ich verspreche dir, es muss sein.“

Sie lachte leise.

„Hab‘ wohl offensichtlich keine andere Wahl.“
 

Die Neugierde auf Cloud’s Vorhaben veranlasste sie dazu, sich schnell zu kultivieren und ehe sie sich versah, saßen sie wieder auf seinem Motorrad.

Die komplette Fahrt über musste er an Tifa denken.

Ihr Gefühlausbruch gestern hatte ihn komplett verwirrt, doch er schob es auf ihren Alkoholkonsum.

Doch im Inneren wusste er, dass sie sich unsicher war.

Er hatte sie noch lange weinen gehört, fühlte sich auf einer Weise aber wie gelähmt, unfähig etwas gegen ihre Tränen zu unternehmen.

Er war gewiss nicht mehr so unsensibel wie früher, doch manchmal war er einfach noch überfordert.

Doch Cloud musste auch zugeben, dass er sich in letzter Zeit wenig um seine Freundin gekümmert hat.

Doch er hoffte, dass sie dafür Verständnis zeigen.

Natürlich liebte er sie und wenn sich alles wieder normalisiert hatte, Aeris nicht mehr bei ihnen wohnte und das Leben wieder in geordneten Bahnen verlief, würde auch Tifa wieder merken, wie gern er sie hatte und dann wäre der perfekte Zeitpunkt gekommen um ihre schöne Beziehung in den Hafen der Ehe einlaufen zu lassen.

Dessen war er sich sicher… glaubte er.

Aeris‘ Arme waren um seine Taille gelegt und ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter.

Es war ein schönes Gefühl, doch er hatte sich vorgenommen, eine freundschaftliche Beziehung zu ihr aufzubauen.

Natürlich hatte er viele Gefühle für sie, doch er hatte sich für ein Leben mit Tifa entschieden und zu dieser Entscheidung wollte er aus vollem Herzen stehen.

Nach einiger Zeit verlangsamte Cloud das Tempo und Aeris erkannte, wo sie sich befanden.

Die Hafenstadt Junon hieß sie mit ihrer noch immer militärischen Atmosphäre wieder willkommen.

Die salzige Briese des Meeres stieg ihr sofort in die Nase und trotz des Verlustes von SHIN-RA hatte sich nicht viel verändert.

Sie liefen einige Minuten, wobei Cloud sie an einer Hand gepackt hatte und sie hinter sich her zog.

Er war aufgeregt, das konnte sie genau spüren.

„Warum hast du es nur so verdammt eilig?“, fragte Aeris ihn.

„Wir sind spät dran und meine Überraschung für dich wartet nicht gerne!“

Sie betraten ein Gebäude, dass ihr recht bekannt vorkam doch in diesem Moment konnte sie es einfach nicht zuordnen.

Plötzlich trat Cloud hinter sie und verschloss ihre Augen mit seinen Händen.

„Wehe du schummelst!“, ermahnte er sie.

Aeris hörte wie ein Lift in Betrieb genommen wurde und nach wenigen Sekunden Fahrt spürte sie den erfrischenden, rauen Wind auf ihrer Haut.

„3…2…1…“

Er nahm seine Hände von ihren Augen und sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Sie standen auf dem Flugplatz von Junon, auf dem sie während ihrer Reise mit Cloud und den anderen Gefährten das erste Mal ein Flugschiff gesehen hatte.

Seit diesem Zeitpunkt war es ihr größter Wunsch gewesen nur einmal mitzufliegen.

Cloud hatte es ihr versprochen und jetzt schon beinahe fünf Jahre später, machte er ihren Traum wahr.

Er hatte es nicht vergessen.

Tränen bildeten sich in ihren großen, smaragdfarbenen Augen und kullerten lautlos ihre Wangen herunter.

Aeris drehte sich zu ihm um und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, ihre Arme drückten ihn fest an sich.

„Danke…“, brachte sie schluchzend hervor, während er ihr sanft über den Kopf streichelte.

Cloud sog ihren unaufdringlichen, blumigen Duft ein und fühlte ihren warmen Körper an seinen gepresst.

Ihr eine Freude gemacht zu haben befriedigte ihn zutiefst, sein Herz war gefüllt mit Stolz und sanfter, ehrlicher Zuneigung.

Dieser Moment zwischen ihnen war so unglaublich kostbar und zeigte ihnen, wie viel sie sich gegenseitig bedeuteten und wie tief ihre Verbundenheit wirklich war.

Gerne wäre er noch länger in dieser Stellung verharrt und hätte diese Vertrautheit und Zuneigung genossen, doch der ungeduldige Pilot riss sie aus ihrer Zweisamkeit.

„Hey, kuscheln könnt ihr später, ich hab auch noch n‘ Leben und was anderes zu tun!“

Aeris drehte sich lachend um, während sie die Freudentränen aus ihren Augen wischte.

„Tut uns leid Cid, wir kommen!“, rief sie ihm zu und rannte los.

Doch dieses Mal zog sie Cloud hinter sich her.

„Willkommen auf der Shera!“

Aeris‘ Augen leuchteten vor Aufregung, schon seit dem ersten Schritt, den sie in das Flugschiff gesetzt hatte.

Sie sah sich interessiert um und ließ sich vom Erbauer und Piloten der Shera alles bis ins kleinste Detail erklären.

Man konnte erkennen wie viel Spaß es Cid bereitete, obwohl er im Nachhinein wahrscheinlich behauptet hätte, dass es nervig und langweilig gewesen wäre.

Cloud hingegen war weniger von der Technik und Maschinerie als von seiner bezaubernden Begleitung fasziniert

Er hatte schon lange niemandem mehr gesehen, der so viel Leidenschaft und Freude für so eine alltägliche Sache aufbringen konnte.

Es war einfach erfrischend anders.

Nach einer ausführlichen Erkundung hob das Schiff endlich ab und Aeris war so aufgeregt wie ein kleines Kind am Tag vor seinem Geburtstag.

Sie standen auf der Brücke und beobachteten durch die großen Frontgläser wie die Welt zu ihren Füßen an ihnen in sekundenschnelle vorbeizog.

Selbstverständlich hatte Cloud mit seiner Übelkeit zu kämpfen, doch er riss sich zusammen, um Aeris den Flug nicht zu verderben.

Denn er wusste, so fürsorglich wie sie war, hätte sie sich den ganzen Flug nur um seine Gesundheit gesorgt und gekümmert.

„Cloud…“, sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn sanft an.

Ihr Lächeln war so rein und ehrlich und voller Zärtlichkeit.

„Danke dir. Ich danke dir vom Herzen. Es ist wunderschön und mich freut es vor Allem, dass ich es mit dir erleben darf. Es ist das schönste, dass mir je passieren konnte.“

Und dieses Mal fühlte sich keiner von beiden peinlich berührt.

Keiner von beiden dachte an andere Menschen, es gab in diesem Moment nur sie und ihn und die Strahlen der Sonne, die durch die Frontscheiben fielen und Aeris Funkeln in den Augen um das Millionenfache verstärkten.

Beide wussten, dass es geschehen würde, dass es geschehen musste, dass es keinen Sinn machte dagegen zu kämpfen.

Cloud platzierte seine Hände vorsichtig auf ihre Wangen und zog ihr Gesicht nah an seines.

Sie sahen sich tief in die Augen, wie schon tausend Male zuvor.

Er hatte seine blauen Augen, die sie so liebte und ihre Knie weich machten, diese verdammten Makko-Augen halb geschlossen, sein Mund war leicht geöffnet und sein Kopf lag etwas schräg. Er musterte ihre Lippen und sein Blick sprach Bände.

Cloud beugte sich leicht nach unten und küsste sie zart.

Sie wehrte sich nicht und schloss ihre Augen.

Dieser Moment konnte ihr niemand nehmen.

Ihre Emotionen spielten ein verrücktes Spiel in ihrem Körper, dessen Regeln sie nicht begriff, die Welle der Leidenschaft war so stark, dass sie Aeris fast von den Beinen riss, doch Clouds kräftige Arme hielten sie fest umklammert.

Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, sie vergaß sogar Luft zu holen, denn der Kuss machte sie atemlos.

Doch die Magie des Augenblicks konnte der Realität nicht mehr stand halten und so wurden sie von den Bildern jener Menschen eingeholt, die an diesem Szenario zerbrochen wären.

Cloud befreite Aeris aus seiner leidenschaftlichen Umklammerung und erst jetzt bemerkte sie, wie schwindelig ihr war.

Sie atmete tief durch und Cloud ging einen Schritt zurück, Angst vor seinen eigenen Gefühlen für sie, die ihn überwältigten.

Der Geschmack ihrer Lippen haftete noch immer auf den seinen und ein Feuer brannte tief in ihm.

Es brannte sich seinen Weg in die Tiefen seines Ichs, wo noch kein Mensch, kein Gefühl ihn je berührt hatten.

Das Verlangen nach ihr war unbeschreiblich intensiv und stechend schmerzhaft.

Ihre Lippen waren für ihn Speis und ihre Seele sein Trank.

Doch er musste dagegen ankämpfen, denn sein schlechtes Gewissen und die Liebe zu der anderen Frau siegte.

„Ich… kann.. nicht… Tifa…“, stammelte Cloud.

Sie blickte traurig zu Boden.

„Cloud, ich weiß. Du brauchst es nicht zu sagen. Es geht nicht nur um Tifa.

Ich denke an die Kinder. Auch wenn ihr nicht ihre leiblichen Eltern seid, seid ihr deren Familie.

Sie würden zerbrechen.“

Cloud wandte sich ab. Er konnte nicht mehr so tun, als hätte Aeris lediglich eine Freundin für ihn sein können.

Sie hatte ihn schon immer gesehen, sein Inneres. Sie hatte ihn verstanden und akzeptiert und genommen wie er war.

Spielerisch, neckisch hatte sie es als einzige geschafft ihn aus sich selbst herauszulocken und die Gitter seiner Seele zu sprengen.

Ihr Tod war sein seelisches Armageddon.

Doch Tifa… Tifa war sein seelisches Heil. Sie hatte ihn unterstützt, aufgebaut, sie war ihm immer zur Seite gestanden und hatte ihn manchmal auch wach gerüttelt, was er von Zeit zu Zeit brauchte.

Er war hin- und hergerissen. Er war schier verzweifelt.

Plötzlich hörte er Aeris schluchzen.

„Es ist so ungerecht.“, flüsterte sie fast.

Er trat ein paar Schritte näher um ihr zuzuhören.

Sie sah ins Nichts. Leere und unendliche Traurigkeit füllten ihren Seelenspiegel.

„Ich konnte niemals mit dir glücklich werden. Ich musste sterben. Der Tod hat uns auseinandergerissen.

Und jetzt?

Jetzt bin ich wieder am Leben aber ich darf noch immer nicht mit dir glücklich werden.

Was ist schlimmer, Cloud?“

Er streichelte ihr sanft den Arm, doch er sagte nichts, denn er wusste, dass sie seine Antwort auf diese Frage schon längst kannte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  SakiNaturally
2014-11-01T12:33:17+00:00 01.11.2014 13:33
Aw jetzt musste ich doch schluchzen ich mag nicht das Aeri alleine nleibt ihr tod hat mich damsls schon do traurig gemacht ich hoffe es gibt ein gutes ende aber sehr schön geschrieben und do emotional! T^T
Von:  Sangoo
2012-11-24T22:35:04+00:00 24.11.2012 23:35
Schade, dass es nicht weitergeht, gerade wo es spannend wird xD
Von:  cattie
2012-01-17T10:12:05+00:00 17.01.2012 11:12
sehr schön geschrieben...bitte weitermachen...ich möchte wissen, was noch passiert!
Von: abgemeldet
2011-12-14T19:39:21+00:00 14.12.2011 20:39
sehr sehr intensiv ! bin gespannt wie es weiter geht
Von: abgemeldet
2011-12-12T02:31:54+00:00 12.12.2011 03:31
wow... Oo


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