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Inside your Head

Standing on my own - I walk alone. [ItaxSakuxSasu]
von

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Zombie

Das Kratzen der Feder auf der Pergamentschriftrolle war das einzige Geräusch. Nur in meinem Kopf summte stetig ein leiser Schmerz, an den ich mich wohl nie wirklich gewöhnen würde. Es pochte aufdringlich an beiden Seiten meines Kopfes, links und rechts, in einem konstanten Rhythmus, der nicht zu ignorieren war.
 

Ich legte den Füller nieder, um meine Ellenbogen auf das massive Holz des Schreibtisches zu stützen und mit meinen Zeigefingern jeweils die Punkte der Schmerzen zu berühren. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, auf meiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen und ich ließ meinen Kopf nach vorne sinken. Meine Zähne knirschten, als ich sie gestresst aufeinander schlug, meine Oberlippe zog sich in einer fast knurrenden Geste nach oben, ließ eine Reihe weißer Zähne blitzen. Der Druck auf diese zwei Punkte, knapp nach der zarten Haut hinter meinen Ohren, verstärkte den Schmerz, der mir jetzt wie kochendheiße Blitze durch die Nervenbahnen fuhr, auf stechende Weise. Grüne Funken stoben, als konzentriertes Chakra durch die dafür vorgesehenen Bahnen strömte, hindurchgepresst, alles aufeinmal, viel zu viel.
 

Angetrieben von Frustration, Stress, dem Willen, die Schmerzen zu lindern und der Wut um das Wissen, dass es nicht lange anhalten würde. Ein zischender Laut von mir begleitete das Einströmen des Chakras, das sich wie eine Klinge in die Schmerzpunkte trieb. Trotz dem Gefühl, mein Kopf könnte gleich explodieren, würde zerplatzen wie eine Melone mit einer Briefbombe im Fruchtfleisch, brach ich mein Vorhaben nicht ab. Presste meine Finger weiterhin auf meine Haut, die gegen den Knochen meines Schädels rieb.
 

Meine Muskeln waren verkrampft, stahlhart angespannt. In einem Anflug von Wut erhöhte ich den Druck, meine übrigen Finger fuhren in meine langen Haare, verfingen sich, rissen daran. Der Holzstuhl knarzte auf den Dielen, als Holz auf Holz rieb. Durch den Druck auf meine Ellenogen und der Spannung meines Körpers schob sich der Stuhl weiter nach hinten, mein Kopf weiter nach unten, meine Ellenbogen weiter nach vorne.

Wie Feuer tobte der Schmerz in meinem Kopf, meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt, völlig überreizt. Völlig überansprucht, maltretiert von Stress, von Depressionen, Zorn, Enttäuschung und Unzufriedenheit. Von Erwartungen an mich selbst, eine Messlatte, die viel zu hoch lag. Zu viele Gefühle, zu viel aufeinmal, viel zu viel.
 

Meine zusammen gekniffenen Augenlider schoben sich hoch, grüne Iriden kamen zum Vorschein, tränengefüllte Augen. Ein verbitterter Ausdruck lag auf meinem Gesicht, zutiefst verzweifelt vor Verdruss und Unzufriedenheit. Immer noch waren meine Gesichtszüge angespannt, verzerrt.
 

Stille.
 

Nicht einmal mein Atem war zu hören. Ich hatte ihn angehalten. Keine Geräusche, nur ich. In meiner verkrampften Haltung verharrte ich, bewegte mich nicht, starrte nur. Durch den gedämpften Schein der Kerze auf der linken vorderen Ecke meines Schreibtisches, war das Zimmer in ein Halbdunkel getaucht. Schatten tanzten im Raum wie vergessene Geister, an den Wänden, auf dem Boden, an der Decke.
 

Und der Schmerz war weg, wie ein Geist, aufeinmal verschwunden.
 

Er hatte nichts zurück gelassen, nur Taubheit, Leere, als wäre er niemals da gewesen. Exestierte nicht mehr. Im Augenblick. Dann saß ich da, wieder wie zuvor, nur der Füller lag noch auf meiner unfertigen Arbeit. Mein Kopf drehte sich nach links, meinen Blick richtete ich auf die flackernde Flamme der Kerze. Mein Körper war wieder entspannt, als wäre nichts geschehen. Ich spürte noch ein Kribbeln wegen des Chakras in meinem Kopf, eine leichte Wärme. Angenehm.
 

Ich beugte meinen Oberkörper wieder über den Tisch, legte meine filigranen Hände an die Tischkante. Und mit dem Ausstoßen meines angehaltenem Atems, erlisch die Flamme der Kerze.
 

Ich saß noch dort in der Dunkelheit, als das Wachs schon längst getrocknet war. An weiter arbeiten war garnicht zu denken. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf, bedrängten mich. Ich war eine Kunoichi. Ein weiblicher Ninja, und eigentlich müsste ich jetzt schlafen, denn jede freie Minute wurde benötigt, um sich auszuruhen und am nächsten Tag bereit für eine neue Mission zu sein. Eigentlich. Nur ich machte weiter die Nächte durch, musste lernen, forschen, wissen. Denn ich war endlos schwach, meine Fähigkeiten mangelhaft bis ungenügend.
 

Ich hatte mich für den Weg des Ninjas entschieden und fühlte mich jetzt wie in eine Sackgasse gedrängt. Es ging nicht vorwärts, und wenn ich mich umdrehen wollte, sähe ich meine Eltern am anderen Ende der Gasse stehen, starrend, ihre Blicke enttäuscht und meine Mutter mit ihrem typischen was-hab-ich-dir-gesagt?-Ausdruck im Gesicht. Würde ich aufgeben, ein Schritt in Richtung Ausgang tun, würden sie mich verachten.

Denn ich war schwach.
 

Ich sähe Naruto neben ihnen, mich anstrahlend, wie immer sein fuchsiges Grinsen im Gesicht. Würde ich aufgeben, einen Schritt auf den Ausgang zu tun, wäre es wie weg gewischt. Naruto würde niemals aufgeben.

Aber ich war schwach.
 

Ich sähe die Hokage Tsunade, mit einem strengen Blick, berechnenden Augen. Würde ich mich ganz umdrehen und einen Schritt auf den Ausgang zu tun, würde sie den Blick abwenden. Tsunade verließ sich auf mich.

Aber ich war schwach.
 

Nur was war leichter zu ertragen? Sich mit einem Mal alle Enttäuschung der Personen zuziehen, die einem Nahe stehen? Oder permanent sich selbst zu enttäuschen, weil die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden können, ewige Frustration?
 

Und dann sähe ich noch ihn, Sasuke Uchiha, mit einem verachtenden Lächeln und kalten Augen, rabenschwarz, wie schwarze Löcher. Nichtssagend. Würde ich mich umdrehen und einen Schritt auf den Ausgang zu tun, würde ein triumphierender Ausdruck auf seinem Gesicht erscheinen. Würde er ein Kunai werfen, das ich nicht abwehren könnte? Denn ich war schwach. Er könnte mich töten.
 

Viele Personen, die ich enttäuschen konnte, verletzen, ihre Verachtung auf mich ziehen, Freundschaft gefährden. So vieles, das falsch war, nicht so sein sollte oder werden durfte. Denn ich sollte mich nicht umdrehen. Täte ich einen Schritt nach vorne, würden alle weiter von mir erwarten, inklusive mir selbst. Ich müsste viel lernen, viel trainieren, viele Stunden und Tage und Nächte, am besten alles aufeinmal, viel zu viel?
 

Aber überhaupt, wäre ich selbst nicht auch von mir enttäuscht? Mehr noch als jetzt von meinen Fähigkeiten vielleicht? Andererseits war ich ein Niemand. Ich konnte mir immer noch keinen Reim darauf machen, warum die Hokage, der mächtigste Ninja des Dorfes, mich als Schülerin erwählt hatte. Denn ich musste immer schon beschützt werden, weil ich mich nicht wehren konnte. Ich hatte zu wenig Schlagkraft, zu wenig Erfahrungen mit Gen-Jutsu, konnte sie gerade einmal auflösen, wenn es ein schwaches war. Ich konnte zu wenig Nin-Jutsu, nicht ein einziges Starkes. Meine Fähigkeiten mit dem Heilchakra waren gerade noch in den Kinderschuhen, nicht ausgereift, nicht genug erprobt. Es war einfach zu wenig von allem, viel zu wenig.
 

Und ich war jetzt schon ausgebrannt, mit Vierzehneinhalb Jahren. Lächerlich. Bedauernswert. Meine Lippen waren zu einem Strich zusammen gepresst, als ich aufstand und auf die Tür zuging. Trotz der Dunkelheit kam ich sicher bei der Tür an, ich kannte den Raum in- und auswendig. Ich hatte schon dutzende von Stunden dort verbracht, um mein Wissen zu erweitern. Tsunades private Bibliothek. Als ich die Tür öffnete, sah ich direkt in einen vom Mondlicht hell erleuchteten Flur. Ich zog die Tür hinter mir zu und warf einen letzten Blick in die Dunkelheit des Raumes, die erloschene Kerze, den Füller und den Berg von Wälzern, der neben dem Schreibtisch stand. Jedes einzelne Buch beschrieb die Möglichkeiten der Chakrakontrolle im Körper, ohne es durch die Hände an bestimmte Stellen zu leiten, um zu Heilen. Denn der Schmerz kam nicht von ungefähr. Ich war krank. Schwach?
 

Wenn du in einer Sackgasse stehst, dann drehe nicht um, sondern nimm deine verdammte Faust und reiß die scheiß Mauer ein. Denn schwach ist der, der aufgibt und die Mauer, die haben andere gebaut.
 

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Ich hoffe, es hat euch gefallen! ;> Kommi's nicht vergessen ♥

Danke schon mal im voraus an die netten Persön'chen, die mich mit

ihren Kommentaren weiter motivieren oder mir Verbesserungsvorschläge

und hilfreiche Kritk dalassen ;*



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  sweetitachi
2011-06-05T21:19:55+00:00 05.06.2011 23:19
Super Prolog!
Auch wenn es mehr als genug Geschichten gibt, wo Sakura als extrem schwach dragestellt wird und dann später zu einer Furie. Dagegen kann man leider genauso wenig machen wie gegen die SasuSaku-Welle.^^
Übrigens, mir ist gerade aufgefallen, dass verdammt viele Autoren diesen Stand im Manga auswählen um ihre Geschichte anzufangen.
Wieso auch immer. xD
Naja, auf jeden Fall ist der Schreibstill erste Sahne!!!
Dazu aber im späterem Kommentar mehr.
Von:  LiLi_x3
2011-05-30T13:25:05+00:00 30.05.2011 15:25
Huhu^^
also mir gefällt das kappi/Prolog sehr gut
Du hast die gesamte Situation sehr gut beschrieben
Ich konnte richtig mit Sakuras Gefühlschaos mitfühlen
Ich hoffe sie überwindet ihre "Sackgasse" auch x3
Ich freu mich schon auf das nächste kappi^^
hoffe du schreibst bald weiter

lg LiLi
Von: abgemeldet
2011-05-22T16:18:53+00:00 22.05.2011 18:18
klingt interessant :)
ich freue mich schon auf das nächste kapitel

lg yen
Von:  sasusakufrek
2011-05-21T22:54:30+00:00 22.05.2011 00:54
ich finde es bis jetzt echt gut
auch wenn ich nicht weiß um was es in der FF geht. Er verät ja nicht viel über die Story. Bin schon ganz gespannt auf dein nächstes Kapitel. Ich hoffe auch für Sakura das sie stärker wird. Sie hätte es verdient

Lg
Von:  _ever_
2011-05-20T20:41:42+00:00 20.05.2011 22:41
ich finde den anfang gut
freu mich auf die story

l _ever_
Von: abgemeldet
2011-05-20T18:30:24+00:00 20.05.2011 20:30
Der Prolog ist total gail !!
Er verrät nur wenig über die Gesamtsituation und doch viel über Sakura
Und ich will mehr xD
Ich hoffe das bekomme ich auch
Sakura tut mir leid -_-#
Ich hoffe sie wird noch stärker werden können
BB ;*
Von:  black_lily
2011-05-20T16:46:31+00:00 20.05.2011 18:46
Ich finde den Anfang gut.
Mal sehen, wie du die Geschichte weiterführen wirst.

Bis bald. black_lily


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