Zum Inhalt der Seite

Hello?

Is it me you're looking for...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

-2-

-2-
 

Ikuma war so schnell es ging zur Wohnung seines Freundes geeilt, wusste zwar nicht genau, was das Problem des Älteren war, aber es hatte sich wichtig angehört, also wollte er Byou auch nicht zu lange warten lassen. Gehetzt brachte er die letzten Meter auf dem Flur hinter sich, klingelte an der Tür des Apartments, die auch fast direkt von dem Blonden aufgerissen wurde.

„Gott, endlich bist du da.“, meinte dieser entkräftet, hauchte Ikuma einen kurzen Kuss auf die Lippen und zog ihn dann ohne weitere Worte in die Wohnung. „Der geht mir so auf die Nerven, irgendwann töte ich ihn.“ Dem Blonden war deutlich anzumerken, wie gereizt er war und das war schon eine Seltenheit, normalerweise gehörte Byou eher zu den ruhigeren Typen. Aber irgendwie interessierte es den Jüngeren auch, wer es schaffte, seinen Freund so aus der Fassung zu bringen.

Als der Größere ihn ins Wohnzimmer gezogen hatte, entdeckte der Silberhaarige den Übeltäter schon, der schniefend zwischen einem Berg benutzter Tempos auf dem Sofa lag und irgendein schnulziges Dorama am Fernsehen sah.

„Iku~“, schluchzte das kleine, braunhaarige Etwas, blickte aus rot-verquollenen Augen zu dem Größeren und breitete dabei die Arme aus, so als ob er Ikuma auffordern wollte, zu ihm zu kommen und ihn in den Arm zu nehmen. Der Silberhaarige seufzte kurz, ging dann aber rüber zum Sofa und setzte sich neben den anderen, zog ihn sanft in seine Arme.

„Shh~ Ruki.“, flüsterte er, strich dem Älteren beruhigend über den Rücken, während er hilflose Blicke zu Byou warf. Was war denn jetzt schon wieder passiert? Okay, Ikuma wusste, dass Ruki von seiner Freundin verlassen wurde, aber das war schon eine Woche her. Sein Freund zuckte aber nur unwissend mit den Schultern, räumte dabei die leeren Eis- und Schokoladenpackungen, wahrscheinlich alle von Ruki vernichtet, weg.

„Hey Ruki, was ist los?“, wandte er sich daher wieder an den Jungen in seinen Armen, hatte dabei nicht aufgehört beruhigend über den Rücken des anderen zu streicheln. „Komm rede mit mir, ich will dir doch helfen.“

Ruki schluchzte nur wieder herzerweichend, vergrub sein Gesicht noch mehr in Ikumas Shirt, welches dabei leicht durchweichte. „Niemand will mich.“, kam es dabei doch irgendwann über die Lippen des Kleineren, so dass die beiden anderen es fast nicht gehört hätten. Also hatte der Braunhaarige immer noch dasselbe Problem oder er hatte es schon wieder, denn gestern war Ruki nach Byous Auskunft noch auf dem Weg der Besserung gewesen. Abermals seufzte der Jüngere, zog den anderen noch ein bisschen enger in seine Umarmung.

„Das ist doch Schwachsinn. Du bist wunderbar, warum sollte dich niemand wollen. Wer auch immer das gesagt hat, ist schön blöd und offensichtlich auch blind.“ Ikuma wusste nicht mehr wie oft er in den letzten Wochen solche oder ähnliche Sätze zu Ruki gesagt hatte und sicher, ob es wirklich helfen würde, war er auch nicht, aber direkt ein besserer Weg fiel dem Silberhaarigen auch nicht ein.

„Und warum werd ich dann immer verlassen oder erst gar nicht zu mehr als Sex benutzt?“Ruki hatte sich mittlerweile ein bisschen gefangen, lag aber immer noch an Ikuma gekuschelt. Seine Stimme war jedoch wieder gewohnt trotzig. „Oder sehe ich so billig aus?“

„Okay, welchen Typen soll ich dieses Mal verprügeln?“, kam es von Byou, der sich seitlich zu den beiden Kleineren in einen Sessel gesetzt hatte. Diese Frage hatte der Blonde auch schon mal mit weniger ironischem Unterton rübergebracht, wobei er sogar wirklich mal jemanden zusammen geschlagen hatte, der Ruki ausgenutzt und betrogen hatte. Aber mittlerweile war er wohl nur noch genervt von den Beziehungsproblemen seines besten Freundes.

„Ach, Montag war ich doch mit Riku im Kino und da habe ich so einen unheimlich geilen Typen getroffen und der schien auch gar nicht so abgeneigt. Nach dem Film ist Riku ja gleich verschwunden, um Saga abzuholen und ich bin mit dem Kerl noch was trinken gegangen…“ Ruki machte eine Kunstpause, auch wenn die beiden anderen sowieso schon wussten, was jetzt kam. „Er hat mich dann auch total süß noch nach Hause gebracht und so blöd wie ich war, hab ich noch mit rein eingeladen und mit ihm geschlafen. Am nächsten Morgen war er natürlich weg, als ich aufgewacht bin und als ich ihn abends irgendwann erreicht habe, hat er nur gemeint, er hätte ja schon alles von mir bekommen, was er wollte und ich solle ihn doch nicht mehr nerven.“ Die Augen des Braunhaarigen funkelten böse, während er den letzten Teil der Geschichte erzählte und Byou und Ikuma konnten nur den Kopf schütteln, über das eben gehörte. Lernte Ruki eigentlich auch was aus seinen Fehlern? Es war ja nicht so, dass ihm das zum ersten Mal passiert war. Nein, es war sicher schon das zehnte Mal dieses Jahr und es war erst April, abgesehen davon war über ein Monat des Jahres schon für seine seltsame Beziehung zu dieser Tussi draufgegangen.

„Sag mal, Süßer. Hast du dir schon mal überlegt, vielleicht eine andere Strategie bei deiner Partnersuche zu verwenden? Ich meine nur, du solltest möglicherweise nicht direkt mir jedem ins Bett springen.“, sprach Byou genau das aus, was Ikuma gedacht hatte. Der Braunhaarige schien davon jedoch nicht sonderlich begeistert, verzog nur schnippisch den Mund und würdigte seinen besten Freund keines Blickes mehr. Natürlich kam Ruki nicht auf die Idee, dass es auch ein bisschen an ihm liegen könnte.

„Auch wenn du das nicht hören willst Ruki. Byou hat Recht, es wäre wirklich besser, wenn du es einfach langsamer angehen lassen würdest. Jemand der es ernst mit dir meint, der wartet auch.“, versuchte der Jüngere dann sein Glück, doch dem Braunhaarigen war anzusehen, dass er das auch von ihm nicht hören wollte.

„Hallo! Ihr seid meine Freunde, ihr sollt gefälligst auf meiner Seite sein.“ Beleidigt drückte der Kleine sich von Ikuma weg, erhob sich vom Sofa und sammelte seine Tasche ein. „Ich geh zu Uruha, der versteht mich wenigstens.“, waren die letzten Worte mit denen der wütende Braunhaarige sich verabschiedete.

Entnervt seufzend erhob Byou sich von seinem Sessel, setzte sich stattdessen neben seinen Freund und zog den Kleineren auf seinen Schoß. „Da hat er sich genau den richtigen Idioten zum Ausheulen gesucht.“, meinte er, blickte verständnislos Richtung der Tür, durch die Ruki gerade verschwunden war. Ikuma musste nur leise Kichern bei der Vorstellung wie der Kleinere sich bei Uruha ausheulte, obwohl dieser wohl wirklich der war, der Rukis One-Night-Stand-Problem am ehesten nachvollziehen konnte. „Aber wenigstens haben wir dann jetzt Zeit für uns.“ Mit diesen Worten verschloss der Ältere ihre Lippen, küsste den Silberhaarigen verlangend.

„Find ich gut.“, hauchte Ikuma gegen dessen Lippen, ließ sich sanft zurück auf das Sofa gleiten und zog seinen Freund über sich, bevor er ihn wieder in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte.
 

*
 

„Und hier arbeitet Iku-chan?“ Ruki musterte den Club argwöhnisch, sah ja nicht besonders nobel aus. Also nicht unbedingt irgendeiner in den er normalerweise gehen würde, aber er hatte Byou nun mal versprochen heute mit ihm hierher zu kommen. Und ein wenig Ablenkung würde dem Braunhaarigen sicher auch gut tun, Alkohol war in diesem Fall immer noch der beste Weg.

Von innen sah der Club zwar ganz einladend aus, aber eben auch klein und normal, so wie der Braunhaarige feststellte, als er mit Byou zusammen das Gebäude betrat. Die beiden gingen zu einem Tisch an dem Ayame und ein Typ, den er nicht kannte, saßen. Ruki machte zwar nicht sonderlich viel mit Ikumas und Byous anderen Freunden, aber er kannte sie auch gut genug um zu wissen, dass der Kerl schon mal nicht der Freund von dem Mädchen war.

„Hey.“, rief der Blonde den beiden Älteren auch gleich wild winkend zu, als ob er mit seinem Kleidchen und dem Haarschmuck nicht schon auffällig genug aussah und noch zusätzlich auf sich aufmerksam machen musste.

Grinsend ließ sich Ruki an dem Tisch nieder, begrüßte die beiden kurz und stellte auch bei näherer Betrachtung fest, dass er den Typen nicht kannte. Aber vielleicht war er der neue Freund von dem Mädchen, wobei der Braunhaarige sich nicht vorstellen konnte, dass sich das Märchentraumpaar getrennt hatte. Interessieren würde es den Kleinen aber durchaus, wer der seltsame andere Blonde war.

„Darf ich euch Hizaki vorstellen.“, beantwortete Ayame dann die ungestellte Frage, zeigte auf seinen Sitznachbarn. „Mein großer Bruder.“ Bruder also. Natürlich hatte Ruki nicht gewusst, dass der Jüngere Geschwister hatte, aber wie gesagt, kannte er ihn auch nicht sonderlich gut. Ähnlich sahen die beiden Blonden sich außerdem auch nicht, sein älterer Bruder hatte zwar unheimlich lange Haare, sah aber ungefähr tausend Mal männlicher aus als Ayame. Aber eigentlich war Ruki das auch relativ egal, hoffentlich war der andere nett und wenn nicht auch okay, denn immerhin war der Braunhaarige vor allem hier, um sich zu betrinken und da war es doch reichlich unwichtig, wer noch an seinem Tisch rumsaß.

„Hey Schatz, hey Ruki.“, riss ihn die freundliche Stimme von Ikuma aus seinen Gedanken, der mit einem Tablett neben ihnen stand, Byou gerade einen kleinen Kuss auf den Mund gab, bevor er sich wieder an alle wendete. „Und was wollt ihr trinken?“ Richtig, der Jüngere arbeitete ja hier, hatte Ruki schon fast wieder vergessen.

„Ehm… also erst mal einen Caipirinha und zwei Wodka-Shots… und bring mir am besten auch gleich noch einen Mai Tai, dann brauchst du nicht so oft laufen.“, meinte Ruki, als er an der Reihe war, legte die Cocktail-Karte beiseite. „Was? Ich will mich betrinken, dass Leben ist zu frustrierend.“, wehrte der Braunhaarige die fragenden Blicke der anderen ab, lehnte sich dann ganz entspannt in seinem Sessel zurück. Ja, betrinken war gut, Byou würde ihn schon sicher nach Hause bringen und außerdem wusste Ruki, wann er aufhören musste, um nicht kotzend in der Ecke zu liegen.
 

„Byoo…hou…“, kicherte Ruki, leicht auf seinem Sessel vor und zurück wippend. „Lassuns tanzen.“ Zum wiederholten Male versuchte der Braunhaarige seinen besten Freund durch penetrantes Ziehen an dessen Shirt dazu zu bewegen, aufzustehen. Was aber auch dieses Mal kläglich scheiterte, da der Kleinere weder genug Kraft hatte, noch in der Lage war, seine Bewegungen gut genug zu koordinieren, um den anderen hoch zu ziehen.

Theatralisch warf er sich zurück in die Polster. Okay, vielleicht hatte Ruki doch ein bisschen viel getrunken, aber so war alles auch viel lustiger. „Hizaki~… willsu mit mia tanzen?“, wandte er sich an seinen anderen Nebenmann. Die besten Chancen hätte er sicher bei Ayame, wenn es ums Tanzen ging, aber mittlerweile war Sono, der noch hatte arbeiten müssen, gekommen und jetzt beanspruchte der den Blonden.

„Kleiner, ich glaube du hast einiges zu viel getrunken, um noch in der Lage zu sein zu tanzen.“, war die äußerst charmante Abfuhr des Älteren, der sich lieber wieder seinem Gespräch mit Byou widmete.

„Dann gehich hal alleine…“ Etwas zu schwungvoll erhob Ruki sich von seinem Sessel, torkelte ein paar Schritte um den Tisch, bevor er wieder sicher stehen konnte. Irgendwie drehte sich alles vor seinen Augen und er sah doppelt, aber das war auch verdammt spaßig, wie er feststellte, als er langsam Richtung Tanzfläche, falls man das so nennen konnte, lief. Kurz ließ er seinen Blick über die Menge schweifen, musste angestrengt blinzeln, um die verschiedenen Personen überhaupt zu erkennen, aber sonderlich anziehend fand er hier niemanden. Vielleicht sollte er einfach noch ein bisschen mehr trinken, denn bekanntlich war Attraktivität ja eine Frage des Alkoholpegels. Also wandte der Braunhaarige sich um und lief Richtung Bar, ob Ikuma ihm wohl was umsonst geben würde?

„Hey, Iku~… isch will noch Wodka.“, rief er dem Mann auf der anderen Seite zu, der sich mit verwirrtem Blick umdrehte. Seit wann hatte Ikuma denn so dunkle Haare und war so groß? Und hatte so große, dunkle Augen? So faszinierende Augen.

„Ehm, ich bin zwar nicht Ikuma, aber Wodka kannst du haben.“ Der Dunkelhaarige stellte ein Glas vor Ruki auf den Tresen, wartete bis der Kleinere Geld in seiner Tasche gefunden hatte und verabschiedete sich dann mit einem freundlichen Lächeln. Der Braunhaarige wusste zwar immer noch nicht, wer das gerade gewesen war und wieso Ikuma nicht hier war, wenn er hier doch arbeitete, aber solange er seinen Alkohol bekommen hatte, war es ihm auch reichlich egal.
 

Zwei Wodka und vier Tequilla später hatte Ruki seinen silberhaarigen Kumpel zwar entdeckt, dafür aber den Rest seiner Bekannten verloren. Was ihm, Alkohol sei Dank, aber von Sekunde zu Sekunde weniger interessierte, er hatte seinen Spaß und die bunten Lichter gepaart mit seinem Kopfkarussell machten die Situation noch viel spannender. Wobei ihm aber mittlerweile auch ein bisschen schlecht war und vor allem musste er unbedingt auf Toilette. Auch wenn es dem Braunhaarigen irgendwie widerstrebte seinen wunderbaren Platz an der Bar, wo er von dem seltsamen Dunkelhaarigen immer schön mit Getränken versorgt wurde, aufzugeben, aber er wollte ja auch nicht seine Klamotten ruinieren. Also erhob der Kleine sich, legte den endlos langen Weg bis zu den Toiletten mehr schwankend als laufend zurück und war einfach nur froh, als er sich gegen die Wand einer Kabine lehnen konnte. Denn jetzt wo er sich im Hellen befand, wurde Ruki erst mal bewusst, wie müder er eigentlich war. Mit letzten Kräften zog er sich seine Hose wieder hoch, rutschte an der Innenseite der Tür nach unten und setzte sich einfach auf den Boden. Mittlerweile drehte es sich doch ein bisschen schnell in seinem Kopf und das war gerade gar nicht mehr lustig. Schlafen wäre jetzt vielleicht doch das Richtige.
 

*
 

Es war vier Uhr morgens, als Wataru endlich die Vordertür des Clubs schließen konnte, da er die letzten doch schon deutlich zu betrunkenen Gäste gerade rausgeworfen hatte. Normalerweise tat er das ja nicht, aber heute wollte er einfach nur noch nach Hause. Außerdem war alleine arbeiten unheimlich langweilig und Ikuma hatte er schon vor zwei Stunden heim geschickt, da es einfach nicht mehr sonderlich voll gewesen war.

Der Rothaarige machte noch eine letzte Runde durch alle Räume, hatte sich das irgendwie angewöhnt seit ein Kollege einmal jemanden, der betrunken unter einem Sofa geschlafen hatte, eingeschlossen hatte und ihm sollte so etwas nicht passieren. Immerhin brauchte er den Job sonst würde es eng werden mit der Miete. Als er die Toiletten betrat, war er dann auch ganz froh, so vorsichtig zu sein, denn da lag doch wirklich noch jemand in einer der Kabinen. Zumindest konnte Wataru einen Teil einer Jacke unter der Tür hervorkommen sehen. Genervt zog der Barkeeper an der Tür, wenigstens hatte der Idiot nicht abgeschlossen und im nächsten Moment fiel ihm ein kleiner, schlafender Typ mit braunen Haaren entgegen. Na toll, jetzt durfte er auch noch versuchen jemanden zu wecken, der seinen Rausch ausschlief.

Genervt packte er den Kleineren an den Schultern, schüttelte ihn unter lautem Rufen, was aber beides an sich keinerlei Wirkung zeigte. Nachdem der andere auch nach weiteren fünf Minuten nicht aufgewacht war, entschied Wataru sich einfach ein Glas zu holen und ihm kaltes Wasser ins Gesicht zu kippen.

Ein entsetztes Quieken kam von dem Braunhaarigen, der wild mit dem Armen fuchtelnd auf dem Boden saß, definitiv nicht wissend, wo er sich gerade befand oder was passiert war. Verwirrt und wahrscheinlich immer noch sturzbetrunken blinzelte er Wataru an und jetzt erkannte er auch, wer da vor ihm auf dem Boden hockte. Das war der Besoffene, der ihn vorhin so seltsam angestarrt und für Ikuma gehalten hatte. Wataru hatte ihm anscheinend ein paar Drinks zu viel gegeben.

„Hey Kleiner, wir haben geschlossen, du fährst also besser nach Hause. Ich ruf dir ein Taxi.“, meinte der Größere, versuchte den Braunhaarigen dabei auf die Beine zu ziehen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht, dabei konnte der andere bei seinem Aussehen doch unmöglich so schwer sein.

„Nisch Kleiner… Ruki, heissich…“, nuschelte dieser vor sich hin, riss ein wenig am Shirt des Rothaarigen herum, bis er dann irgendwann doch stand, Wataru wieder mit so einem undefinierbaren Blick anstierte. „Weiß nich wo ich wohne.“ Das war jetzt aber ein Scherz. Wie konnte man nicht wissen wo man wohnte, so viel konnte man doch nicht trinken. „Kannich mit zu dir… du bisso hübsch.“, lallte der Junge einfach weiter, krallte sich in Watarus Shirt, da er drohte jeden Moment einfach wieder um zu fallen und presste seine Lippen auf dessen Hals. Obwohl der Ältere gerade nicht wenig Lust hatte, Ruki einfach nach draußen zu tragen und dort irgendwo liegen zu lassen, konnte er das doch nicht tun oder? Mit nach Hause nehmen würde er den Typen sicher auch nicht. Auch wenn er durchaus attraktiv war, aber so verzweifelt war der Größere nicht, dass er einen vollkommen Betrunkenen abschleppen musste, um Sex zu haben. Sein letzte Mal war zwar wirklich schon länger her, aber das hier war deutlich unter seinem Niveau.
 

Nachdem Wataru noch fast eine halbe Stunde erfolglos versucht hatte aus dem anderen irgendwie heraus zu bekommen, wo er den wohnte, hatte er den Braunhaarigen dann doch mit zu sich nach Hause genommen. Einfach so liegen lassen, hatte er ihn dann auch nicht gewollt, denn wer wusste schon, an was für widerwertige Gestalten der Kleine ganz alleine geraten würde. Verantworten, dass der andere vergewaltigt oder getötet wurde, konnte er nicht, immerhin war der Braunhaarige ein Freund von Ikuma, wenn Wataru das richtig mitbekommen hatte. Zu dumm, dass er dessen Nummer nicht hatte.

„Und was machen wir jetzt?“ Der Braunhaarige war zwar wieder in der Lage normal zu reden, aber betrunken war er immer noch, was sich vor allem daran zeigte, dass er konsequent versuchte, den Rothaarigen anzugrapschen oder abzuküssen.

„Schlafen.“, entgegnete er nur knapp, warf seine Jacke auf das kleine, schwarze Sofa neben seinem Bett. Natürlich fiel ihm jetzt erst wieder ein, dass er ja nur ein Zimmer mit nur einem mittelgroßen Bett hatte, welches er sich wohl dummerweise mit seinem Gast teilen musste, wenn ihm nichts Besseres einfiel. Aber wirklich nachdenken konnte er nicht, denn im nächsten Moment wurde er schon von hinten umarmt und zwei fremde Hände streichelten sanft über seinen Bauch. Es dauerte ein paar Minuten in denen Wataru die Berührung genoss, bevor er realisierte, dass das Ruki war, dessen Hände sich gerade unter sein Shirt schlichen und seine nackte Haut kosten.

„Hör auf.“, zischte er, schob den anderen bestimmt von sich weg. Es war nicht so, dass es dem Älteren nicht gefallen hätte, aber er wollte den Alkoholpegel des anderen nicht ausnutzen. Denn wenn er sich Ruki so betrachtete, und es war nicht schwer zu erraten, dass der Braunhaarige wohl eher zum reicheren Teil der Bevölkerung gehörte, war Wataru wahrscheinlich nicht gerade die Art von Partner die in sein Beuteschema fiel.

Der Rothaarige lief zu seinem Schrank, kramte ein Shirt für den Jüngeren heraus, schubste ihn mit den Sachen ins Bad, bevor er sich selber bis auf die Shorts auszog und unter seine Bettdecke kuschelte. Wie war er nur auf die Idee gekommen den anderen mit zu nehmen? Gerade hatte er doch die Befürchtung heute Nacht nicht allzu viel Schlaf zu bekommen.

„Da bin ich wieder.“, riss ihn Rukis Stimme auch schon aus seinen Gedanken und bevor der Größere irgendwie reagieren konnte, war er zu ihm unter die Decke gekrabbelt, hatte sich eng an seinen Rücken gepresst und begann wieder mit seinen Fingern Watarus nackten Bauch zu kosen. Es war definitiv ein Fehler gewesen nichts anzuziehen. „Und ich bin gar nicht müde.“

Seufzend drehte der Rothaarige sich in der Umarmung, was sich gleich als noch größerer Fehler herausstellte, denn fast sofort spürte er ein weiches Paar Lippen, welches sich verlangend auf seine drückte. Ruki schien es wohl verdammt eilig zu haben, oder sehr nötig, denn er nutzte die Verwirrung des Älteren, schob seine Zunge fast grob zwischen dessen Lippen und plünderte Watarus Mundhöhle, während seine Hände die Brustwarzen des Älteren reizten. Er durfte jetzt nicht schwach werden, auch wenn die feuchte Zunge in seinem Mund zu gut wusste, was sie tun musst, um dem Älteren ein leises Keuchen zu entlocken, auch wenn Wataru genau merkte, dass Rukis Berührungen seinen Körper nicht kalt ließen. Er würde nicht noch sein letztes bisschen Stolz verlieren, indem er eine Alkoholleiche flach legte.

„Lass das.“, schrie er fast schon, schubste den Braunhaarigen dabei gewaltsam von sich, der verwirrt blinzelnd auf dem Boden landete und sich seinen Hintern rieb. „Entweder du behältst deine Finger bei dir oder ich werfe dich doch noch raus.“ Zwar würde Wataru das wahrscheinlich nicht übers Herz bringen, aber vielleicht wirkte die Drohung ja.

„Aber…“, begann der Jüngere etwas unschlüssig, erhob sich dann aber und stellte sich vor das Bett. Was hatte er den jetzt vor? Irgendwie sah Ruki nicht so aus, als ob ihn die Worte überhaupt interessiert hätten. „Ich wollte mich nur für deine Gastfreundschaft bedanken.“, raunte der Kleinere, begann langsam seine Hüften zu kreisen, sich dabei selber zu streicheln.

Wenn Wataru es nicht gerade mit eigenen Augen sehen würde, würde er es nicht glauben. Da stand ein zugegebenermaßen verdammt geiler, aber auch ziemlich betrunkener Typ in seinem Zimmer und strippte für ihn. Das war eindeutig zu viel, aber er schaffte es auch nicht nur einen Ton zu sagen, um den anderen zu stoppen und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht. Der Braunhaarige hatte mittlerweile nur noch seine Shorts an, krabbelte so zurück aufs Bett und kniete sich breitbeinig über Wataru. Seine Hand strich langsam über seine nackte Haut hinunter und die Augen des Größeren klebten fast wie von selbst auf dessen Fingerspitzen, wie sie langsam den Bund der schwarzen Pantie entlangfuhren und dann hauchzart über den Schritt des Jüngeren glitten. Er konnte deutlich spüren wie allein dieser Anblick seine Körpertemperatur um ein vielfaches anwachsen ließ und wenn es so weiter ging würde sich sein Blut bald auch in ganz anderen Körperregionen sammeln als normal.

Unterdessen hatte der Kleine seine Hand in seine Shorts gleiten lassen, bedachte Wataru mit einem erwartungsvollen Grinsen und zog sich dann auch das letzte Stück Stoff von seinen Hüften.

„Fick mich.“, flüsterte er in eindringlichem Ton, rieb mit seiner Hand kurz über seine Erregung, wobei ihm ein wohliges Keuchen entkam. Eine Gänsehaut legte sich über Watarus Körper als er die lüsternen Laute des anderen vernahm, spürte seine eigene schon wachsende Erregung. Was hatte der Jüngere bitte vor?

Schwer schluckend beobachtete er Rukis Hand, die immer weiter nach hinten glitt, langsam die eigene Öffnung des Jungen umspielte, der sich mittlerweile nach hinten auf das Bett gelegt hatte, sodass Wataru perfekte Sicht auf alles hatte, was sich vor ihm abspielte. Schnell schob er einen Finger in sich, bewegte diesen leicht, bevor er einen zweiten einführte und sich vor den Augen des Älteren selber weitete, mit der anderen Hand immer noch seine eigene Erregung bearbeitete.

Das war einfach zu viel für den Rothaarigen. Selbst wenn sein Kopf in diesem Moment noch gewollte hätte, sein Körper wäre einfach nicht mehr in der Lage gewesen, sich dem stöhnenden Jungen auf seinem Bett auch nur eine Sekunde länger zu widersetzen.

Ohne weiter darüber nach zu denken, sprang er unter der Decke hervor, beugte sich über Ruki und begann diesen gierig zu küssen, streichelte mit seinen Händen fahrig über die weiße Haut des anderen. Wataru hatte selten so ein Verlangen nach einem anderen Mann gehabt, okay er hatte auch noch nie so eine überzeugende Show geboten bekommen. Widerstandslos ließ Ruki von sich selbst ab, fuhr mit seinen Händen stattdessen in die Shorts des Älteren und massierte fest dessen Erregung, was ihn erschrocken keuchen ließ. Der Rothaarige konnte des Grinsen auf den Lippen des anderen genau spüren, aber es machte ihm nichts aus, er wollte nur noch einmal dieses Stöhnen hören, sein Stolz hin oder her.

Mit einer schnellen Bewegung hatte Wataru sich von seiner Unterwäsche befreit und die Beine des Braunhaarigen weit gespreizt, sich vor dessen Öffnung positioniert. Ohne noch länger zu warten, drang er mit einer fließenden Bewegung in den Körper unter sich, spürte sofort die warme Enge, die sich um sein Glied schloss und ihm Schauer durch den ganzen Körper jagte. Es war schon viel zu lange her, dass er dieses Gefühl hatte und Wataru hatte schon fast vergessen, wie berauschend es war, mit jemandem zu schlafen.

Der Größere hauchte einen kurzen Kuss auf Rukis Lippen, bevor er begann sich langsam zurück zu ziehen und wieder in den schlanken Körper zu stoßen. Ein paar Mal wiederholte er es, bevor seine Bewegungen schneller und fester wurden, er sich immer härter und tiefer in den Jüngeren trieb. Es löste ein unglaubliches Feuerwerk in seinem Inneren aus, jedes Mal wenn der Kleine sich fest um ihn zusammen zog, der andere unter ihm lüstern erzitterte. Ihr Stöhnen vermischte sich und erfüllte den Raum, wie sie sich immer weiter zusammen zum Höhepunkt trieben, sich gegenseitig ihrer Lust hingaben und alles andere um sich vergaßen. Ihre verschwitzten Körper rieben sich aneinander, ließen die Hitze in Wataru nur noch intensiver werden, ihn näher an seine Grenzen kommen. Er wollte dieses Gefühl am besten solange wie möglich erleben, aber sein ganzer Körper schrie nach Erlösung und dem anderen ging es wohl nicht besser. Fest begann er den Jüngeren im Takt seiner Stöße zu massieren, während er immer weiter dessen Lustpunkt penetrierte, bis sie sich beide zusammen über die Klippe zogen, sich diesem unsagbaren Lustgefühl hingaben.

Schwer atmend rollte Wataru sich von dem fremden Körper, dem er gerade noch die süßesten Töne entlockt hatte, blickte einfach nur starr an die Decke und versuchte seinen Herzschlag wieder zu kontrollieren. Es war falsch gewesen, aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken, er wollte nur für heute Nacht, zumindest die paar Stunden, die er noch im Bett liegen konnte, einfach diese Befriedigung genießen, darüber nachdenken konnte er auch noch morgen.
 

tbc

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

so, das war das zweite kapitel... ich hoffe es hat gefallen (^-^)

tja mal sehen wie glücklich ruki über den verlauf des abends sein wird, wenn er aufwacht...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-03T19:48:08+00:00 03.07.2011 21:48
Jaja ein betrunkener Ruki. xD
Wirklich faszinierend... ich bin echt gespannt was jetzt passieren wir!!!
Klasse Kappi!!!
LG -^.^-
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-06-05T10:45:57+00:00 05.06.2011 12:45
ach, Ruki xD
ich finde ja er ist niedlich, wenn er betrunken ist, auch wenn Nachdenken dann offenbar nicht mehr zu seinen Stärken gehört^o^ obwohl ich bezweifel das es das vorher noch war xD
nein gut ich mag Ruki, aber er sollte wirklich über seine Strategie nachdenken... die beste ist es nicht, aber das wird er ja am nächsten Tag hoffentlich selber merken xD
Von:  Toffelchan
2011-06-05T09:01:21+00:00 05.06.2011 11:01
Oi oi oi. Was richtet der kleine ruki denn da wieder an??? v.v xD
Na ich bin gespannt, wie sich das zwischen den beiden weiterentwickelt <333

Und ich kann auch durchaus byou verstehen, dass er von ruki langsam etwas genervt ist xD"""

Freu mich aufs nächste Kapitel *3*
Von: abgemeldet
2011-06-04T18:48:09+00:00 04.06.2011 20:48
wah!

mensch... Ruki sollte DEFINITIV mal seiner strategie überdenken!
und ja... mal sehen, wie er reagiert, wenn er aufwacht... o.O

...der fairness halber sollte erwähnt werden,
dass es nett von Wataru war, ihn nich einfach i-wo draußen liegen zu lassen... (...mal sehen, was er denkt, wenn er aufwacht...)
aber seine freunde sollten sich was schämen,
dass sie sein fehlen scheinbar nich bemerkt haben! :O


Zurück