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Believe - Glaube

von

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Zehntes Kapitel – „Verrate es Elena und Stefan nicht.“

Zehntes Kapitel – „Verrate es Elena und Stefan nicht.“
 


 

Die Dusche tat wirklich gut, das warme Wasser lockerte meine schmerzenden Muskeln. Bens Musik war nicht zuhören, also war er wohl nicht da. Allerdings konnte ich unten in der Küche das klappern von Geschirr hören. Ich zog mir schnell eine Jeans und den grünen Pullover über, nachdem ich mich gestylt hatte.

Die Schminke vertuschte meine dicken Augen leider nicht halb so gut wie ich mir das gewünscht hätte. Ich zögerte ehe ich hinunter in die Küche ging.

Meine Mom saß am Tisch und sah mich durchdringend an als ich im Türrahmen erschien. Schweigend goss ich mir den lauwarmen Kaffee in die Tasse.

Sicherlich wartete sie darauf das ich etwas zu ihr sagte mit ihr diskutierte oder nachgab, doch dazu war ich gerade überhaupt nicht in der Stimmung. Ich trank den Kaffee in großen Schlucken leer.

„Bin weg.“, murmelte ich und war schon an der Haustür angekommen, als meine Mutter im Wohnzimmer erschien. „Wohin?!“

„Weg.“ „Nein Julie!“ Ich achtete nicht weiter auf sie. Wieso auch? Ich hatte keine Lust mich mit ihr zu streiten.
 

Ich lief planlos durch die Gegend. Ich hatte kein wirkliches Ziel gehabt, als ich das Haus verlassen hatte, aber alle war besser gewesen als die Anwesenheit meiner Mutter im Moment zu ertragen. Schließlich blieben meine Füße stehen.

Warum ich nun ausgerechnet vor Damons Haus stand, war mir nicht wirklich begreiflich. Vielleicht brauchte ich einfach etwas Ablenkung.

Etwas Gesellschaft.

Angenehme Gesellschaft.

Ich haderte einen kleinen Moment. Konnte ich ihn einfach so besuchen? An einem Samstag? Vielleicht hatte er ja Besuch oder war anderweitig beschäftigt?

Auch nach dem zweiten klingeln tat sich nichts. Vielleicht waren sie weg? Als ich mich schon zum gehen wenden wollte, wurde die Tür doch geöffnet. „Julie?“ Stefan schien überrascht zu sein.

„Hi.“, plötzlich kam ich mir richtig blöd vor. Wieso konnte ich mir nicht erklären. „I-ich ähm... Ist Damon da?“ Stefan schüttelte den Kopf. „Er ..hatte was zu erledigen.“

„Oh. - Na dann. Bye.“ „Du ähm.. du kannst auf ihn warten wenn du willst. Elena ist auch da.“ So wirklich schien er von seinem eigenen Vorschlag nicht begeistert zu sein. „Oh ähm nein, ich komme einfach später noch einmal wieder.“ „Okay.“

Mit einem nicken wandte ich mich schließlich ab. Stefan schien seltsam erleichtert als ich seinen Vorschlag abgelehnt habe. Warum sollte er mich aber etwas vorschlagen was er gar nicht wollte? Seltsam.
 

Das klingeln meines Handys schreckte mich aus meinen Gedanken. „Ja?“ „Julie?“ „Ben?“ Warum rief Ben mich an? „Kannst du mich abholen?“ „Wieso? Wo bist du denn?“ „Auf dem Friedhof.“, kam es nach einer kleinen Pause von Ben.

„Was machst du da?“ „I-ich weiß nicht.“ Ich seufzte. „Okay Ben, bleib da. Ich komme vorbei.“ Auch wenn er nervig war, so war Ben immer noch mein Bruder.

Irgendjemand musste sich schließlich um ihn kümmern.
 

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Stefan kehrte in das große Wohnzimmer zurück nachdem Julie gegangen war. „Ich fühle mich schrecklich sie anzulügen und abzuwimmeln.“, gestand Elena, die auf dem Sofa saß und nachdenklich in die Kaminflammen sah. „Es ist besser so.“ Stefan setzte sich neben sie.

Nachdem Katherine wieder da war, herrschte eine angespannte Stimmung bei allen beteiligten. „Ja ich weiß. - Was machen wir jetzt wegen Katherine?“ Nicht auszumalen welche Verwirrung sie stiften wird, alleine schon weil sie so aussah wie Elena. „Wir werden herausfinden warum sie hier ist und sie so schnell wie möglich loswerden.“ Elena nickte.

Wenn das mal so einfach werden würde. „Meinst du Damon wird das verkraften?“ Katherine hatte einen schlechten Einfluss auf ihn. Auf alle. „Wir werden sehen.“

Damon war einfach nicht zu durchschauen.
 

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Ich fand Ben auf einer der steinernen Bänke. Er wirkte verschreckt und durcheinander. Einige Schritte vor ihm blieb ich stehen. „Ben?“ Dieser hob erschrocken seinen Kopf. „Julie!“ Er wirkte erleichtert.

„Was ist passiert? Hast du was genommen Ben?“ Ben schüttelte den Kopf. Seine Augen huschten ängstlich hin und her. Was war passiert? Langsam setzte ich mich neben ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Lass uns nachhause gehen Ben.“ „Wir sind nicht sicher. Nirgendwo.“ Mein Gesicht verzog sich sorgevoll. „Ben? Was redest du da? Lass uns erst mal nachhause gehen.“

Ben ließ sich von mir auf die Beine ziehen, wobei mir nicht entging wie sehr er am Zittern war. „Ist Mom zuhause?“ Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr und schüttelte den Kopf. „Nein, sie müsste eigentlich schon auf der Arbeit sein.“ Ben nickte.

Ich konnte gut verstehen, dass er ihr jetzt gerade nicht über den Weg laufen wollte. Nicht einmal im vernünftigen Zustand.
 

„Ich mache uns einen Tee. Ich bin gleich wieder da.“, erklärte ich ihm eingehend, nachdem ich Ben auf das Sofa verfrachtet und mit der Decke zugedeckt hatte. Er zitterte noch immer.

Was wohl passiert war?

Vorsichtig balancierte ich etwas später die beiden Teetassen zum Sofatisch.

„Hier. - Und jetzt erzähl mal was passiert ist.“ Ben umklammerte seine Tasse so, als würde sein Leben davon abhängen. „Ihr Gesicht.“, flüsterte er. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen.

„Wessen Gesicht? Was war damit?“ Ben starrte vor sich ins Leere. „Ben! - Du machst mir Angst!“

Ich sah auf als es an der Tür klingelte. Wer konnte das sein? Meine Mutter hatte einen Schlüssel, alles andere war im Moment nicht wichtig. Allerdings klingelte es auch ein zweites und drittes mal. Seufzend gab ich schließlich nach und ging zur Tür.
 

„Du.“, gab ich von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Tzzt. Ich.“ Damon schob sich an mir vorbei und ging ins Haus.

„Damon! - Es ist gerade ganz ungünstig.“, protestierte ich. So charmant Damon auch sein konnte, ebenso konnte er einen den letzten Nerv rauben.

Damon überging meinen letzten Protest einfach und trat dicht an mich heran. Seine blauen Augen fixierten meine so intensiv das ich einfach nicht wegsehen konnte. „Geht es dir gut?“ Verwirrt nickte ich. „Ja, wieso sollte es mir nicht gut gehen. - Du musst jetzt auch gehen.“

„Julie?“ Erschrocken wandte ich mich zu Ben. „Was ist?“ Rasch setzte ich mich neben Ben auf das Sofa. Ben schluckte.

„Ihr Gesicht es war gruselig. I-ihre Augen waren schwarz,...ih-ihre Zähne...“ „Wer?“ Ich warf Damon einen bösen Blick zu. „Geh!“, zischte ich, doch natürlich tat Damon genau das Gegenteil und setzte sich vor Ben auf den Tisch. Dieser schüttelte den Kopf.

„Geh in dein Zimmer Julie.“ „Was? Spinnst du! Ich blei-...“ „Ich rede mit Ben. Von Mann zu Mann.“, unterbrach Damon mich. Skeptisch sah ich zu Ben herüber. Eigentlich wollte ich ihn nicht alleine lassen. „Ist das okay für dich?“, fragte ich Ben und wartete bis er genickt hatte.
 

Ich lief unruhig im Zimmer auf und ab. Was die beiden wohl miteinander beredeten? Was Damon ihm wohl sagte? Was Ben ihm erzählte? Es dauerte gerade mal einige Minuten, bis sich meine Zimmertür öffnete und Damon im Türrahmen stand.

„Wo ist Ben?“ Damon hob in seiner typischen Manier die Augenbraue. „Tzzt. Er ist schlafen gegangen.“ „Was hatte er?“ „Nur zu viel getrunken. Ich habe ihm den Kopf gewaschen, sobald er wach ist wird er sicher wieder er selbst sein.“ Ich atmete erleichtert aus. „Danke. Ich habe mir schon sorgen gemacht.“

Kurz schloss ich die Augen, während meine Hände die Schläfen massierten. „Kopfschmerzen.“, jammerte ich schließlich und ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen.

„Wo ist dein Armband, Julie?“ Ich seufzte. Wie kam Damon denn nun darauf? Das war im Moment nicht wichtig. Nicht für mich. „Keine Ahnung. Bestimmt im Bad. Ich war heute Morgen duschen. - Verrate es Elena und Stefan nicht.“ Damon lächelte schief. „Werde ich nicht.“ Ich ahnte ja nicht das wieso Damon mir das versprach, das er sich selbst seinen Vorteil daraus ziehen konnte. „Gut.“
 

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Sie war so naiv. Wie sie da lag, nichts ahnend was er hätte tun können, wenn er es gewollt hätte. Nichts ahnend was sein Bruder gesehen hatte, wen er gesehen hatte. Katherine, für Ben jedoch war es Elena gewesen, die einen seiner Freunde gebissen hatte.

Sie wusste nicht einmal was er ihr ohne das Armband antun konnte. Damon legte sich mit beneidenswerten Eleganz neben Julie auf das Bett, so dass er auf der Seite lag,den Kopf auf den Arm gestützt.

Der Duft ihres Blutes berauschte ihn. Ihm würde da so einiges einfallen was er mit ihr machen könnte. Alles war gut was ihn etwas von Katherine ablenkte. Was ihn von all dem anderen ablenkte. Julie war da die perfekte Möglichkeit.

Sie alleine reichte aus um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Würde sich zu verlieben nicht nutzlos und schmerzhaft sein, wäre Julie wohl ein Mädchen mit dem das durchaus möglich erschien.
 

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Mit großen Augen verfolgte ich Damons Bewegungen, als er sich über mich beugte. „Damon?“ Ich mochte Damon.

Ich mochte ihn wirklich, wahrscheinlich mochte ich ihn sogar etwas mehr als er mich mochte. Aber ich war kein Mädchen das einfach zu haben war.

Die Vorstellung Damon könnte mit mir spielen war schrecklich. „Damon nicht!“ Ich sah ihn aus großen Unschuldigen Augen an. „Bitte.“, flüsterte ich, da Damon mir sehr nahe war. Zu nah!

Seine eisblauen Augen schimmerten im Licht noch eindrucksvoller. „Julie.“ Seine Stimme war leise, verlor jedoch nichts von seiner intinsivität. Seine Augen waren einfach dazu gemacht um darin zu versinken und sich treiben zu lassen. Er hatte einfach eine, fast magische, Anziehungskraft der man sich nicht entziehen konnte.

„An einem Kuss ist nichts schlimmes dabei, oder?“, flüsterte ich, nicht ganz sicher wieso ich das nun sagte. Sein Geruch, seine Anwesenheit machten mich einfach nur schwach. „Ganz und gar nicht.“ Damons Lippen waren so weich und perfekt. Einfach alles an ihm war perfekt. So perfekt das man fast über all seine anderen Macken hinweg sehen konnte.

Wer konnte einem solchen Mann schon widerstehen?

Damon zog mich einfach an. Er war anders, ebenso wie ich anders war. Er schien ebenso wie ich viel durchgemacht zu haben. Vielleicht sollte ich ihm erzählen was mit mir war, mit jemanden außenstehenden darüber reden. Aber wir würde er wohl reagieren? War ich ihm überhaupt so wichtig, das er es ernst nehmen würde? Schätzen würde?

Wenn Damon sich über mich lustig machen würde, wäre das zu viel. Das würde ich nicht verkraften.
 

Damons Lippen die an meinem Hals entlang wanderten, verschafften mir eine Gänsehaut die sich über meinen ganzen Körper zog. „Damon.“, kicherte ich, als er mir sachte in den Hals biss. „Damon.“, meine Stimme klang beim zweiten mal etwas energischer.

Damon kam soweit hoch, das ich ihm in die Augen sehen konnte. Seine Augen funkelten nachdenklich, ganz so als würde ihn etwas stark beschäftigen. Ich lächelte ihn vorsichtig und etwas unsicher an. Ich konnte ihn einfach nicht einschätzen.

„Damon? Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Sicher.“, nickte er und schien wieder ganz er selbst zu sein. Damon kam meinem Gesicht wieder näher, legte abermals seine perfekten Lippen auf meine. Genießerisch schloss ich die Augen.

Damon um mich zu haben war Balsam für meine kaputte Seele. Kein Geheimnis, nichts was ihn so beschäftigte könnte mich von ihm abbringen, solange er keine Leichen im Keller hatte. Ich seufzte wohlig. „Julie.“, murmelte er, seine Stimme klang leise aber eindringlich.

„Hmh?“ Damon vergrub sein Gesicht in meiner Hals beuge. Was hatte er denn? Hatte ich etwas falsch gemacht? „Du riechst zum Anbeißen.“ Ich runzelte unbeabsichtigt die Stirn, musste aber dennoch lachen. „Okay, das hat mir auch noch niemand gesagt.“

„Das ist nicht gut.“ Ich rutschte unsicher unter Damon hin und her. „Damon? Was ist nicht gut?“ Ich hörte ihn seufzen, spürte wie er den Kopf soweit hob das ich seinen warmen Atem auf meinem Hals spüren konnte. Ich konnte seine Hand spüren wie sie sachte eine meiner Haarsträhnen aus meinem Gesicht entfernte.

Das nächste was ich bemerkte war Damons rasche Bewegung und dann war da das stechen in meinem Hals. Damons Hand die meinen Kopf zu Seite drückte und sachte festhielt. Mein Hals pochte schmerzhaft, weswegen meine Hände versuchten Damon von mir zu schieben.

„Damon.“, flüsterte ich, nicht sicher ob meine Stimme halten würde. Er murmelte etwas das ich nicht verstand.

„Damon!“ Ich spürte das sich mein Magen drehte, wie mir schlecht wurde.

Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, mein Atem ging schneller und unregelmäßig, ehe ich wohl ganz das Bewusstsein verlor.
 


 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  evilSunnyMaknae
2012-04-21T13:37:21+00:00 21.04.2012 15:37
tolles Kapi. :)) Aber armer Ben.. Damon hat ihm doch bestimmt die Erinnerungen genommen oder ?


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