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I hate that I love you

von

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Prince Charming?! Ganz bestimmt nicht!

„Und hier“, meinte Bonnie und deutete auf eine große Doppeltür „ist die Cafeteria!“ Emma bezweifelte, dass sie sich alle Räume gemerkt hatte und morgen noch wusste, wohin sie gehen sollte. „Komm, wir holen uns was zu Essen.“ Und wiedermal zerrte Bonnie sie mit sich, diesmal zur Essensausgabe. Emma fand Bonnie sympathisch, sie hatte sich bis jetzt den ganzen Morgen um sie gekümmert und ihr alles gezeigt, das einzige, was sie noch machen mussten, hatte Bonnie gesagt, war, zur Bücherei gehen und alle Bücher holen, die sie benötigte, aber erst war die Mittagspause dran. „Also das Essen hier ist oft nicht das Beste, manche bringen sich auch etwas mit, aber für eine Schule ist es eigentlich ganz akzeptabel!“, erklärte Bonnie und nahm sich ein Tablett.

Emma tat es ihr gleich und begutachtete das Essen. „Sieht appetitlicher aus, als die Hundeköttel meiner Mum gestern…“

„Bitte?“, fragte Bonnie lachend und nahm sich einen Wackelpudding von der Ablage, nachdem die Frau an der Ausgabe ihr Nudeln auf einem Teller gegeben hatte.

„Ach, nicht so wichtig!“, meinte sie, während ihre Wangen sich leicht rosa verfärbten. Als auch sie etwas zu Essen hatte, lief sie hinter Bonnie her, welche auf Stefan und Matt zusteuerte, die sich an einem Tisch angeregt unterhielten.

„Wenn Damon von ihr erfährt, wird er denken, dass sie es ist, vielleicht auch nicht, aber vielleicht passiert es wied-“, hörte Emma Stefan sagen, bis Bonnie die beiden begrüßte und er kurz zusammenzuckte. Emma hatte das ungute Gefühl, dass die beiden gerade über sie gesprochen hatten, doch wer war Damon? Und dass sich Stefan so ertappt fühlte, muss doch wohl heißen, dass es nicht für jedermanns Ohren bestimmt war. Wieder eine Sache, die sie nicht so genau verstand.

„Emma? Emma! EMMA!“ Jemand wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht rum. Sie blinzelte und schaute ein wenig verdattert. „Ähm ja?“

„Setz dich doch!“, meinte Matt und lächelte sie an. „Was verschlägt dich eigentlich in unser kleines, bescheidenes Dörfchen?“, fragte er nun, während er seine Nudeln genauer begutachtete.

„Meine Mum“, seufzte Emma und verdrehte die Augen. „Sie betreibt einen Antiquitätenladen, doch in den letzten Monaten lief es nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie dachte, dass ihr ein Umzug vielleicht helfen könnte, da hier irgendwelche ‚mystischen Schwingungen‘ (sie machte die bekannten Anführungszeichen mit Zeige- und Mittelfinger) herrschen sollen.“ Sie bemerkte, wie Bonnie Stefan einen Blick zuwarf, auch dieser Schaute wiedermal nachdenklich. Da fragte sich Emma, was wohl in ihm vorging, er hatte noch nicht viel mit ihr gesprochen, wahrscheinlich lag es an der Ähnlichkeit mit Elena, oder war es doch etwas anderes? Schon wieder ihren Gedanken verfallen stocherte sie in ihren Nudeln herum. „Die kannst du auch essen“, lachte Bonnie.
 

Als sie zu Hause ankam konnte sie es kaum abwarten, etwas über diese Stadt herauszufinden. Irgendetwas war mit dieser Elena vorgefallen, da war sie sich sicher. Vielleicht wusste das Internet mehr. Also setzte sie sich vor ihren Computer und als er hochgefahren war, gab sie leicht nervös die Worte ‚Mystic Falls Elena‘ ein. Ihr Zeigefinger verharrte über der Enter-Taste. Was dachte sie würde sie jetzt erwarten? Ein Tut-uns-leid-deine-Suche-ergab-leider-keine-Treffer würde sicherlich nicht erscheinen. Bevor sie es sich aber dann doch noch anders überlegte drückte sie kurzerhand die Taste und der Computer spuckte reichlich Ergebnisse aus. Sie hatte ja schon fast damit gerechnet, dennoch schockten sie die ganzen Meldungen, allein schon die Überschriften.

‚Elena Gilbert – Ihre tragische Geschichte‘ oder ‚Elena, zu jung zum Sterben‘. Emma klickte auf den Link ‚Tragische Ereignisse in Mystic Falls, die junge Elena Gil…‘ und staunte erst einmal selber, als sie das Bild sah, welches über dem Text zu sehen war. Es war eine gewisse Ähnlichkeit da, aber wenn man ein wenig länger hinsah, merkte man schon gravierende Unterschiede. Emma hatte blaue Augen, keine braunen, und ihre Haare hatten ein noch helleres braun, als die von Elena. Nun, die Gesichtszüge ähnelten denen von ihr, aber als zum-verwechseln-ähnlich konnte sie es nicht bezeichnen.

Nun interessierte sie sich eher für den Artikel, der unter dem Bild stand.

Tragische Ereignisse in Mystic Falls, die junge Elena Gilbert starb eines tragischen Todes
 

Elena Gilbert (17), Schülerin der örtlichen Highschool, verstarb letzte Woche nach einer Schulveranstaltung am Rande des hiesigen Friedhofes. Die schon länger geglaubte instabile Brücke, die über den Fluss führt hielt der Last des Autos nicht mehr stand und...
 

Weiter musste Emma gar nicht mehr lesen. Entsetzt starrte sie auf ihren Monitor. Jetzt ergab so einiges einen Sinn, auch wenn sie es sich schon fast gedacht hatte. Es schockte sie trotzdem. Sie schaute auf das Datum, an dem der Artikel online gestellt wurde. 07.08.2009, also war sie schon mittlerweile mehr als ein Jahr tot.

Emma streckte sich und merkte erst jetzt, wie sehr sie sich verkrampft hatte. Man wurde ja nicht jeden Tag mit einer Toten verwechselt. Sie rieb sich über die Augen. Am besten wäre es, wenn sie jetzt ein wenig Luft schnappen würde und was wäre dafür besser geeignet als eine Stadtbesichtigung? Also schnappte sie sich ihre Handtasche, steckte den Haustürschlüssel und etwas Geld hinein (neben dem, was sowieso schon in der Tasche vorhanden war) und lief hinunter. Ihre Mutter war immer noch nicht zu Hause. Sie schaute kurz in den Kühlschrank, ob sie etwas zu Essen finden konnte, aber leider war der Kühlschrank nur spärlich gefüllt. Dann musste sie sich wohl irgendwo unterwegs etwas zu Essen holen. Das würde kein Problem darstellen.
 

Es war kaum zu fassen, wie klein eine Innenstadt sein konnte. Na besser für Emma, so konnte sie sich wenigstens nicht so leicht verlaufen. Das schlimmste war wohl, dass manche Menschen immer noch nicht verstanden haben, dass sie nicht diese Elena war, sondern Emma. Vielleicht sollte sie sich einen pinken Hut zulegen auf dem mit giftgrüner Schrift: Ich bin nicht Elena, sondern die liebenswerte Emma mit Gefühlen! stand. Obwohl, so einen großen Hut wollte sie dann doch nicht tragen.

Irgendwann wurde ihr es zu blöd und auch zu peinlich, dass andauernd Leute stehen blieben und gafften. Sie hielt ihre rechte Hand an die Stirn, um ihr Gesicht ein wenig abzuschirmen und starrte auf den Boden. ‚Nur weg hier!‘, dachte sie und wollte sich ein Geschäft suchen, in dem sie Zuflucht fand. Doch dazu kam sie gar nicht. Wegen eingeschränkter Sehfähigkeit und mangelnder Orientierung kam es auf kurz oder lang dazu, dass sie gegen jemanden stieß. Natürlich viel sie dabei auf den Boden und natürlich verteilte sich ihr ganzer Tascheninhalt auf dem Bordstein.

„PASS doch auf wo du hinläufst!“, meinte der Typ, gegen den sie gerannt war. Als sie zu ihm schaute, strich er sich durch sein dunkles Haar, welches wohl mit Absicht ein wenig durcheinander war und wollte sich gerade abwenden, als seine eisblauen Augen sie noch einmal betrachteten. „Kennen wir uns?“, meinte er ein wenig erstaunt doch überraschenderweise herablassend kühl. Emma war ein wenig grimmig, dass er sie gerade so angefaucht hatte und antwortete ihm nicht. Natürlich machte er nicht die Anstalten ihr zu helfen, also sammelte sie selber ihre ganzen Sachen ein und da bemerkte sie, dass sie sich wohl beim hinfallen die Hand an einer Scherbe von einer Bierflasche aufgeritzt hatte. Sie hörte nur, wie der Typ scharf die Luft einsog. Warum mussten besoffene denn auch immer ihre Bierflaschen auf dem Bürgersteig zertrümmern?

Emma begutachtete den Schnitt. Er war nicht tief oder groß. Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und presste es sich auf die Wunde, bis sie dann endlich wieder aufstand. „Es ist abernicht sehr höflich junge Dame, auf eine Frage nicht zu antworten!“, meinte er nun noch kühler. „Nein, ich bin NICHT Elena!!!!“, schimpfte sie rum. So langsam regte sie das auf, das wohl jeder meint, dass eine Tote unter ihnen weilt. Wer glaubt denn an so einen Quatsch?! Was war nur kaputt mit diesen Leuten?

Er überging ihren Ausbruch gekonnt. „Du hast noch etwas vergessen!“, meinte der Kerl mit hochgezogener Augenbraue und bückte sich so geschmeidig, wie es ein Mann nur tun konnte und hob einen Tampon auf. Oh Gott! Fast pampig schnappte sich Emma den Tampon und stopfte ihn hastig in die Tasche. Die Lippen des Typen verzogen sich zu einem verschmitzten Lächeln. Seine Lippen waren wohl die sinnlichsten, die sie jemals gesehen hatte und einen absurden Moment lang hatte sie das Verlangen eben diese, zart aussehenden, Lippen mit den ihren zu berühren. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf, das war doch Schwachsinn!

Der Typ stand immer noch vor ihr und fixierte ihre Hand mit seinen blauen Augen, die aber keinerlei emotionalen Regungen zeigten. „Ähm“, meinte Emma nun. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, der Kerl machte ihr so langsam Angst.

„Also wirklich angenehm riecht das ja nicht!“, meinte er und blickte ihr in die Augen. Er zeigte Kälte, Angriffslust und Abneigung zugleich. Zumindest meinte sie es spüren zu können. Dann schritt er an ihr vorbei und ließ sie sprachlos dort stehen. Erst nach einigen Momenten merkte sie, was er da zu ihr gesagt hatte. ‚Was fällt ihm eigentlich ein? Dieser Kerl kann doch nicht einfach behaupten… Das ist doch… Wie kann er nur…‘ Sie schäumte vor Wut und fand selbst in Gedanken nicht die richtigen Worte, um diese zum Ausdruck zu bringen, doch als sie sich umdrehte war er schon verschwunden. So ein Mistkerl! Sie würde ihm bestimmt noch einmal über den Weg laufen, dafür war diese Stadt ja wirklich klein genug, und da wird er sein blaues Wunder erleben!



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