Zum Inhalt der Seite

Sternenmeer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sternenmeer

Sternenmeer
 

Es waren einmal zwei Mädchen, die so viel in ihrem Leben erlebt hatten.

Sie waren so oft gefallen, waren so oft ertrunken, hatten alles verloren.

Einsam irrten sie durch Wälder, Täler und Wüsten, wussten nicht wohin.

Waren ohne Ziel, ohne Hoffnung, ohne Licht.

Sie wirkten wie leblose Puppen mit dem Grinsen eines Clowns.

Bis sie sich eines Tages begegneten und beschlossen, gemeinsam zu reisen.

So schlugen sie viele Schlachten, bezwangen ihre Feinde, drohten nicht mehr zu ersticken.

Denn sie waren zusammen und suchten nach den Sternen.

Hatten einen gemeinsamen Traum…
 

Müde und erschöpft schauten sie in die Ferne, bewunderten die Wüste, die sich weit vor ihnen erstreckte. Ihre zerfetzte Kleidung wehte im Wind, ließ sie verloren wirken. „Müssen wir wirklich durch diese Wüste?“, seufzte Haruka und blickte auf das kleine, blonde Mädchen neben sich.

Lächelnd nahm ihre kleine Begleiterin ihre Hand und erwiderte: „Wir sind doch zusammen, oder?

Wir schaffen alles, wenn wir nur daran glauben.“ Ein zierliches, kaum erkennbares, Lächeln legte sich auf die Lippen der Älteren. „Du hast recht. Wir sind zusammen. Wir haben schon so viele Schlachten geschlagen, sind schon so oft gefallen! Eine Wüste kann uns nicht stoppen, kann uns nicht aufhalten bei unserer Reise zu den Sterne.“ „Gewiss, Haruka. Ich stimme dir zu.“, entgegnete Suzume.
 

Die zwei Mädchen nahmen sich an die Hand und gingen in die Wüste, folgten der strahlenden Sonne, die erbarmungslos ihre heißen Strahlen zur Erde sandte. Sie reisten Tag um Tag, ohne Rast und Ruh.

Oft waren sie gezwungen ihre Schwerter zu ziehen, ihre Feinde zu bekämpfen und niederzustrecken.

Stunde um Stunde wanderten sie weiter, ruhten nicht, bekämpften die Geister ihrer Vergangenheiten. Sie hielten nicht Inne.
 

Ihre Körper waren erschöpft, schrien nach Schlaf. Ihre Schritte wurden immer langsamer, immer schleppender während ihre Beine immer schwerer wurden, sie nicht mehr tragen wollten.

„…Ich kann…kann nicht mehr…“, hauchte Suzume bevor sie vollkommen erschöpft zu Boden ging. Der warme Wind strich ihr zärtlich durch das blonde Haar und küsste liebevoll ihre blasse Haut. „Nein. Du darfst nicht aufgeben! Na komm, es ist bestimmt nicht mehr weit.“

„Ich hab Hunger und Durst! Seit Tagen wandern wir ohne Ruh, ohne nur einmal zu halten. All unsere Vorräte sind am Ende…“ Suzume´s Stimme wurde immer leiser und leiser bevor sie ganz verklang. Ihre müden Lider schlossen sich und vermochten sich nicht mehr zu öffnen. Lächelnd blickte Haruka auf das schlafende Gesicht ihrer Freundin bevor sie sich seufzend neben sie in den Sand legte und auch ihre müden Lider schloss. //Nur ein wenig Schlaf…//
 

Es vergingen Stunden. Stunden in denen die zwei Reisenden da lagen und ihren Geist ausruhten.

Es schien, als wären sie nicht mehr am Leben, als wären sie dem Himmel nahe, doch öffneten beide ihre tiefen, blauen Seen, als ein sanfter warmer Wind zu einem Sturm wurde. Erschrocken setzten sich Haruka und Suzume auf und erblickten den schwarzen Himmel, der mit millionen von Sternen übersät war. „Wunderschön…“, wisperte Suzume. „Ja…Wir kommen ihnen näher, nicht wahr?“ „Ja…“ Suzume ließ ihren Blick durch die weite Wüste gleiten als sie den rasenden Sandsturm auf sie zu kommen sah. „Haruka…“ „Ja, Suzume?“ „Wir haben ein Problem.“, sprach die Blonde mit hektischer Stimme.

Haruka wandte sich um und erblickte den Sandsturm, der unaufhaltsam auf sie zukam. „Ja, dass nennt man ein Problem. Rennen?“ „Rennen.“, sprach Suzume lächelnd, erhob sich und nahm Haruka an die Hand, nickte und schaute ein letztes Mal in den Sternenhimmel.
 

So rannten sie los, flüchteten vor dem Sturm.

Sie achteten nicht darauf, wo lang sie liefen, folgten nur den Sternen…
 

Völlig außer Atem blieb die Blonde stehen und ließ sich lachend in den Sand fallen.

Haruka wandte sich schwer atmend um, als sie das klangvolle und ehrliche Lachen ihrer Freundin vernahm. „Was…Was ist…ist los?“, keuchte die Blonde und stützte sich müde auf ihren Knien ab.

„Wir…Wir haben es…es geschafft! Ha…Haruka…“ „J-Ja?“ „Wir sind da…Da…Schau! Ein Meer…“, keuchte Suzume während sich ein zärtliches Lächeln auf ihre Lippen schlich. Die Ältere folgte ihrem Blick und sah den tiefen Ozean, der kein Ende zu haben schien. „Und was jetzt?“, fragte sie und ließ sich zu Boden sinken. Suzume nahm nur still schweigend ihre Hand. Gemeinsam schauten sie auf das weite Meer, betrachteten die millionen Sterne, die sich im silbernen Glanz des Meeres wiederspiegelten. Ein zierliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen während der warme Wind durch ihre Haare fuhr und das Wasser in Bewegung brachte. Das angenehme Rauschen des Ozeans schenkte ihren Seelen Frieden, ließ ihre Körper endlich ausruhen, endlich schlafen.

Die Schreie ihrer Herzen verstummten und die Wunden ihrer Seelen wurden zu Narben.

Geister der Vergangenheit verblassten. Verblassten für immer.

Die Leblosigkeit in ihren saphirblauen Augen, wich dem Glanz des Lebens.
 

„Wir sind angekommen, oder Haruka?“, fragte Suzume und blickte ihre Gefährtin mit ihren großen, blauen Augen an. Lächelnd schaute Haruka sie an, strich ihr sanft über die Wange und erwiderte:

„Ja. Wir sind da. Unsere Seelen, sie sind Spiegel. Unser Scherbenmeer ist nur noch ein Meer aus alten Erinnerungen. Wir sind da, Suzume. Wir sind bei den Sternen…“

Schweigend erhoben sich die zwei Freundinnen und ging Hand in Hand in ihr

Sternenmeer…
 

Dies war die Geschichte, zweier Freundinnen, die stets an sich glaubten.

Stets an ihren Traum glaubten und alles für ihn gaben.

Ihre Seelen liegen ihm Frieden, sind zuhause angekommen.

Bei den Sternen...
 

Sag, strebst auch du nach den Sternen?

Wie werden deine Sterne aussehen?
 

Dies war die Geschichte, zweier Engel, dessen Seelenspiegel zerbrochen waren, doch nun strahlen sie in einem hellen Licht und sind Sterne in einem tiefen und weiten Sternenmeer.

Ihre Freundschaft, war die Sterne, die sie suchten und fanden…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sayurri
2011-06-30T19:22:31+00:00 30.06.2011 21:22
Wooow, wieder einmal machen deine Zeilen mich sprachlos.
Dies ist wirklich eine wunderschöne Geschichte.
Ich finde keine Worte um zu sagen was ich denke.
Um zu beschreiben wie schön diese Geschichte ist.
Diese Geschichte, sie hat mich verzaubert, hat mich.


Zurück