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Auf Bewährung

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand
von

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Urteilsverkündung

Disclaimer: s. Kapitel 1

Anmerkung: s. Kapitel 1
 


 

~*~*~
 

Der Saal versank in Schweigen, während sie warteten. Es dauerte nicht besonders lange - vermutlich war es nur die absolut notwendige Pflichtzeit, die ein Richter darauf verwenden musste, das Urteil auszuarbeiten - da kam Crouch zurück. Seine Miene war noch immer die eines besiegten Mannes, aber trotzdem spiegelte sich eine gewisse Entschlossenheit in seinen Augen wieder. Offenbar hatte er Slants Forderungen nicht vollkommen befolgt. Severus unterdrückte ein Grinsen. Es versprach, interessant zu werden!
 

Crouch räusperte sich gewichtig. "Bitte erheben Sie sich für die Verkündung des Urteils."
 

Severus sah an sich herunter. Er bezweifelte, dass er mit seinen an den Stuhl geketteten Füßen stehen konnte. Und er fühlte sich nicht besonders in der Stimmung, um es auszuprobieren - es wäre ihm viel zu peinlich, sollte er es versuchen und scheitern, sprich, auf die Schnauze fallen.
 

"Gilt das für alle?", fragte er Slant leise.
 

Slant sah ihn einen Moment lang an. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. "Es wäre rein pro forma(1), und in dubio werde ich Sie gegen jegliche Anschuldigungen verteidigen - und natürlich gewinnen."
 

Es war besser, nichts darauf zu erwidern. Crouch sah ihn missbilligend an, aber Slants Anwesenheit - und die Tatsache, dass er, wenn er jetzt einen Aufstand machte, noch mehr Zeit in dessen Anwesenheit würde verbringen müssen - ließ ihn Stillschweigen über den Bruch des Protokolls bewahren.
 

"Severus Alexander Snape", begann Crouch, "das hohe Gericht befindet Sie für ... schuldig." Severus warf einen kurzen Blick zu Slant, der die Augen verengt hatte und Crouch mit einer Bosheit anstarrte, die ihresgleichen suchte. Crouch hüstelte. "... schuldig des Totschlags im minderschweren Fall beziehungsweise der schwereren Körperverletzung wie unter anderem im Falle von Mr. Kenneth McCormac. Das Gericht legt dazu eine Strafe von achtzehn Monaten Haft in Askaban fest - die jedoch zu drei Jahren Bewährung ausgesetzt sind. Sollten Sie sich innerhalb dieser drei Jahre etwas zuschulden kommen lassen, wird die Bewährung aufgehoben und Sie müssen die Freiheitsstrafe in Askaban verbüßen. Während Ihrer Bewährungszeit werden Ihnen von diesem Gericht gewisse Auflagen auferlegt. Sollten Sie gegen eine davon verstoßen, wird Ihre Bewährung ebenfalls aufgehoben. Die Auflagen sind wie folgt: Sie werden angewiesen, sich in den ersten drei Monaten persönlich jeden Tag bei Ihrem Bewährungshelfer zu melden. Des Weiteren verpflichten Sie sich, das Land nicht zu verlassen, sich unter die Aufsicht allein zu diesem Zweck berufener Aufseher zu stellen - im Einzelnen sind das Ihr Arbeitgeber, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, und Ihr künftiger Vermieter, Alastor Nathaniel Moody - und sich in der Zeit, in der Sie sich nicht im Zuge Ihrer Tätigkeit als Lehrer in Hogwarts befinden, allgemein gesprochen den Ferien, bei letztgenanntem einzufinden. Alle weiteren Details werden Ihnen schriftlich zugesandt." Crouch fixierte Severus mit einem finsteren Blick. "Damit ist das Urteil rechtsgültig. Revision können Sie innerhalb eines Monats ab Verkündung des Urteilsspruchs einreichen. Ich erkläre die Sitzung hiermit für beendet."
 

Severus gab ungern zu, wie glücklich er war, dass die Fesseln von ihm abfielen und keine Dementoren auf ihn warteten. Und, was noch viel wichtiger war - er war frei! Mit einigen Einschränkungen, aber das war nebensächlich. Slant wirkte weniger glücklich.
 

"Wir gehen in Revision und dann -"
 

"Nein", unterbrach Severus ihn, denn er hatte sowieso schon das Gefühl, dass er irgendwie zu glimpflich davongekommen war, "wir werden nicht in Revision gehen. Ich werde meine Bewährungsstrafe antreten und Sie tun ... was auch immer Sie so tun. Einen Komplott schmieden oder ein neues Gesetzbuch schreiben, was weiß ich."
 

"Ein Gesetzbuch?" Slant schnaubte. "Etwa über den Casus Severi(2)?"
 

Severus zuckte desinteressiert die Schultern. "Ob es nun ein Casus Severi ist oder ein casus severus(3) - mir soll's egal sein. Hauptsache, Sie veröffentlichen es nicht zu meinen Lebzeiten. Es könnte sich ... ungünstig ... auf meine Lebensspanne auswirken, wenn Sie verstehen, was ich meine."
 

"Oh, durchaus." Slant schlurfte an ihm vorbei. "Machen Sie sich keine Sorgen. Es gibt Personen, die man besser nicht ... enttäuscht. Wenn Sie mich entschuldigen, ich muss ein paar andere Prozesse gewinnen."
 

Severus sah ihm nach und fragte sich einmal mehr, wer diese ominöse Person war, die Slant dieses quia ego sic dico aufgebürdet hatte. Andererseits - er hatte jetzt erst einmal andere Probleme, mit denen er sich befassen musste. Zum Beispiel herausfinden, wie man Moody überlebte.
 


 

~ E N D E ~
 

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(1) "der Form halber" - es ist Tradition, und auch wenn man sich für gewöhnlich daran halten sollte, ist es doch im Grunde alles Unsinn (sky)

(2) "Fall des Severus" - ein wirklich ernst zu nehmender, strafrechtlicher Fall (vgl. casus severus), der die Brillianz von Mr. Slants Verteidigung in allen Einzelheiten beleuchtet (sky)

(3) "ein ernster Fall" - ein scheinbar unmöglich zu gewinnender Gerichtsprozess (sky)



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