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The kind of crazy life ..

Weil wir es uns leisten können!
von

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Shoppingtour?!

Ok. Ich bin jetzt seit zehn Minuten unterwegs -und habe jetzt schon keinen Bock mehr! Meine verdammten Füße tun so verdammt weh! Ich könnte kotzen! Als ich durch diesen Wirrwarr an Lichtern und einem Sturm von Geräuschen laufe, entdecke ich, Gott sei Dank!, eine freie Bank und stürze mich darauf zu, um keine Sekunde später meine Schuhe von den Füßen zu ziehen. Um sogar das tut unglaublich weh! Ich Idiot habe tatsächlich einen Koffer voll mit Klamotten, aber keinem einzigen Paar Schuhe! Bevor ich ganz in Selbsthass versinken kann, fällt mir etwas ein. Man könnte sogar von einem ernst zunehmenden Geistesblitz reden: Ich bin reich, verdammte Scheiße! Ich schwimme geradezu im Geld! Und dann sitze ich hier im Zentrum von Tokio und heule wegen einem Paar Schuhe rum? Verdammt, ich könnte mir alleine von dem Geld, was ich im Geldbeutel habe, hundert Paar Schuhe kaufen! Und vor lauter, keine Ahnung, ist es Erleichterung?, muss ich laut loslachen. Ich fühle mich auf einmal so herrlich leicht!

Also.... Wo soll ich zuerst hingehen? Am besten in einen Schuhladen! Zufrieden vor mich hersummend packe ich meine Schuhe und spaziere mehr oder weniger (aua, meine Füße!) Richtung leuchtende Läden.

Der erste, den ich betrete, ist dermaßen teuer und edel eingerichtet, dass ich am liebsten wieder rückwärts rausgelaufen wäre. Meinen Geldbeutel fest umklammert, stelle ich mir vor, wie es wohl klingen würde, wenn er sprechen könnte. Er würde bestimmt sagen: "Los, weiter! Wir haben so viel Geld, genau hier gehören wir hin!"

Jetzt fühle ich mich besser. Unschlüssig sehe ich mich um. Alles, was ich an Klamotten, Schuhen oder Schmuck sehen kann, sieht eher so aus, als wäre es Dekoration und nicht zum Verkauf. Und bevor ich auch nur etwas anfassen kann, kommt eine Verkäuferin angetippelt. Sie hat langes schwarzes Haar, trägt sichtbar teure Klamotten und ist dezent geschminkt. Ihr Kleidchen ist zu kurz, ihre Schuhe zu hoch und ihr strahlendes Lächeln blendet mich.

"Hallo.", sagt sie und sieht mich erwartend an. Und jetzt? Sogar in den billigsten Läden kommen die Verkäufer auf einen zu und begrüßen einen mit den Worten: "Was kann ich für Sie tun?" Und dann bin ich einmal in einem teuren Laden und dann kommt da so eine blöde Schnepfe und denkt nicht einmal daran, mich zu fragen, was ich hier will?

"Was wollen Sie hier?" Ok. Das ist jetzt auch nicht cool.

"Ich brauche neue Schuhe.", meine ich und fahre mir nervös durch die Haare. Die Verkäuferin sieht an mir herab, ihre Augen bleiben an den Highheels in meiner Hand hängen und fixieren sie, als hätte ich einen Korb voll mit Scheiße in der Hand.

"Das sehe ich.", endet sie und sieht mir jetzt wieder ins Gesicht, jedoch nicht ohne die Nase zu rüpfen. Ok, das reicht! Arschlecken! Da gehe ich doch unendlich mal lieber in den nächsten H&M, als den Spießern hier Geld zu geben!

"Danke für gar nichts, ich gehe lieber in einen anderen Laden.", sage ich, mit dem schönsten Lächeln, das ich kann. Im hinausgehen lasse ich noch ein Husten los, das sich deutlich nach 'Schnepfe' anhört.

Wütend stampfe ich zurück auf den Bürgersteig. Wo ist der nächste H&M? Ich suche mir meine Zigarettenschachtel aus meiner Tasche, zünde mir eine an und gehe weiter Richtung Innenstadt. Nach guten 30 Minuten habe ich endlich einen unglaublich großen und bunt beleuchteten H&M gefunden. Meine Socken sind mittlerweile an den Sohlen pechschwarz. Gott sei Dank kennt mich hier keiner!

"Megan?", höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir rufen und verfluche mich direkt für meine blöden Gedanken. Das war mal wieder so klar!

Trotzdem sehe ich mich suchend um und erkenne zwischen den ganzen schwarzhaarigen Köpfen einen, der mir nicht ganz fremd ist.

"Oh. Hallo.", sage ich, verwundert, dass er mich überhaupt erkannt hat, geschweige denn meinen Namen noch weiß.

"Du warst doch so scharf darauf, auf Zeplin auszupassen! Hier, ich muss weiter!" Und schon hat er mir die Leine mit dem kleinen Husky dran in die Hand gedrückt und ist verschwunden.

Zusammenfassung: Ich stehe also mitten in Tokio - alles gut soweit.

ABER: Ich habe keine Schuhe an, meine Socken sind Schwarz wie der Teer, auf dem ich herumrenne UND ich stehe vor einem riesigen H&M mit dem Schild "Keine Tiere" und habe einen Hund an der Leine, den ich heute zum ersten mal im Leben gestreichelt habe, während ich meinen Geldbeutel schreien hören kann. Vor Schock setze ich mich auf den Boden und zünde mir direkt noch eine Zigarette an. Was ist nur los hier? Ich meine, mein Leben ist eigentlich immer normal gewesen. Ich bin auf die Welt gekommen, ganz normal. Ich bin in der Schule gehänselt worden, bis ich endlich meine Zahnspange losgeworden bin. Habe mit 14 meine Periode bekommen und erlebte mit 16 mein Erstes Mal. Alles, verdammt nochmal, ganz verdammt normal! Naja ok, wer lebt schon die Hälfte seines Lebens in Japan? Aber das ist auch schon das Spektakulärste! Und dann komme ich in meine zweite Heimat, in der ich gut über die Hälfte meines verdammten Lebens verbracht habe und alles ist neu. Ich meine, auch die Zeit, die ich hier bei meiner Oma verbracht habe war total normal!

"Geh gefälligst arbeiten!", holt mich die Stimme eines Mannes aus den Gedanken und ich sehe ungläubig auf. Dieser Idiot Irgendwer hat mir gerade tatsächlich 100 Yen in den Schoß geworfen! Sehe ich etwa aus wie eine Pennerin?!

"Arschloch!", rufe ich, springe auf und sehe mich in alle Richtungen um. Die Welt will mich ärgern? Schön! Das kann ich aber auch! So krasse Gefühlsschwankungen hatte ich noch nie, da bin ich mir sicher! Unwirsch ziehe ich den Köter hinter mir her, ab in den H&M!

Ich bin noch nicht einmal zehn Meter drin, da kommt mir auch schon eine Verkäuferin entgegen. Innerlich in mich zusammenfallend tue ich so, als wäre ich gerade total an einem unglaublich hässlichen Fetzen interessiert.

"Entschuldigen Sie, Hunde sind hier leider nicht erlaubt!", spricht sie mich höflich an und noch bevor ich mich wundern kann, warum sie hier viel netter sind, als in so einem teuren Schuppen, springt Zeplin fröhlich und die Worte natürlich ignorierend, der Verkäuferin entgegen.

"Aus, Zeplin!", rufe ich und gehe in die Hocke, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken.

"Tut mir leid, ich-", ich weiß gar nicht was ich sagen soll.

"Oh.", macht die Verkäuferin und sieht mich peinlich berührt an.

"Verzeihung, bitte, natürlich dürfen Sie mit dem Hund einkaufen gehen.", sagt sie plötzlich und verneigt sich vor mir. Was zum Henker?

Keine Ahnung, was hier los ist, aber die Verkäuferin verzieht sich wieder. Kurz sehe ich mich um und dann zum Hund, der schwanzwedelnd vor mir sitzt.

"Fein.", rufe ich dann und streichele ihn vergnügt. Ich habe keine Ahnung, was hier los ist, aber der Hund ist echt toll! Fast bin ich dem Kerl (seinen Namen habe ich schon wieder vergessen) dankbar, dann fällt mir ein, dass ich ohne den Hund gar nicht dankbar sein müsste. Also zucke ich mit den Schultern und mache mich auf die Suche nach neuen Schuhen.

Nach 20 Minuten habe ich sieben Paar gefunden und laufe fröhlich mit dem Hund im Schlepptau zur Kasse. Ich stelle mich an der meterlangen Schlange an und seufze. Warum müssen in allen tollen Läden immer hunderttausend Leute sein, die alle gerade dann zahlen wollen, wenn ich es auch vorhabe?

"Kommen Sie doch bitte zu mir an die Kasse." Neben mir steht die Verkäuferin von vorhin und lächelt mich freundlich an. Sie dreht sich um und geht zu einer leeren Kasse. Nach kurzem Zögern folge ich ihr verwirrt. Die junge Frau kassiert meine Schuhe und als ich ihr meine Kreditkarte hinhalte, um zu zahlen, schüttelt sie lächelnd den Kopf und meint: "Das müssen Sie natürlich nicht bezahlen."

Ok, das ist echt cool, aber jetzt reicht es mir.

"Wieso?", frage ich also und sie weitet überrascht die Augen.

"Ihr Hund heißt doch Zeplin, oder?"

"Oh, er gehört einem... Freund.", meine ich kleinlaut und sie nickt.

"Sasuke Uchiha, nicht wahr?", harkt sie nach und dieses Mal nicke ich zustimmend.

"Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend.", schließt sie und verschwindet in einem Hinterzimmer.

Ok, jetzt ist mir definitiv klar, warum Karin nichts dagegen hat, auf den Hund aufzupassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  crazyheart
2014-01-18T21:37:36+00:00 18.01.2014 22:37
tolles Kap ;)
Von:  DarkBloodyKiss
2012-11-27T21:06:45+00:00 27.11.2012 22:06
Super tolles Kappi ^^
freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^


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