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Am Abgrund

The Mentalist
von

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Am Abgrund

So meine Lieben,

es geht weiter. Das letzte Kapitel war ja ein wenig kurz. Das hoffe ich mit diesem

hier zu ändern.
 

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Verzweiflung ist ein Extremzustand der psychischen Verfassung in einer als

aussichtslos empfundenen Situation.

Quelle Wikipedia
 

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Am Abgrund
 

Freitag 6 September; ??:?? Uhr, Farm der McMurphys
 

Es war kein Schlafen, es war eine Art Dämmerzustand. Eine Flucht vor der Realität.

Eine kleine Pause von dem Wahnsinn, der ihn wie die allgegenwärtige Dunkelheit umgab.
 

Dann der Schrei. Hell, schrill, voller Schrecken.
 

Patrick schreckte hoch. Sein Herz raste, Schweißtropfen traten auf seine Stirn.

War es ein Traum, oder war es Realität gewesen?

Wieder erklang der Schrei und diesmal wusste er, dass es keine Einbildung, kein Traum,

gewesen war.
 

Er stemmte sich auf die Füße, ignorierte das Protestieren seiner Muskeln nach dem

langen Sitzen.

"Teresa...", stieß Patrick leise zwischen seinen aufgesprungen Lippen hervor. Es gab

für ihn keinerlei Zweifel, dass sie es gewesen sein musste und er verfluchte erneut

seine Voreiligkeit, dass er niemanden informiert hatte, wohin er gegangen war. Seine

Rache konnte vielleicht Lisbon das Leben kosten.
 

Ein grauer Streifen Licht durchbrach plötzlich die Dunkelheit. Es begann genau an der

gegenüberliegenden Wand an der Decke. Immer breiter wurde der Streifen und Patrick

erkannte, dass die Wand offenbar beweglich war und sich nun langsam absenkte. Wie

ein Vorhang von einer Bühne, nur, das es von oben nach unten verlief. Immer mehr

wurde sichtbar.
 

Eine Lampe, die gegenüberliegende Wand des Zimmers nebenan. Patrick wurde bewusst,

dass es sich um das Zimmer von der DVD handeln musste. Dieselben Farben, dieselbe

trostlose Lampe, die an einer grauen Schnur von der Decke hing.

Etwas Rotes wurde sichtbar und er stöhnte auf, als er erkannte, das es sich um das

Smiley, das Erkennungszeichen von Red John handelte.
 

Und die Blutrinnsale bewegten sich noch!
 

Rannen langsam, wie in Zeitlupe herab und gaben diesem Gesicht diesen typisch

traurigen Ausdruck.
 

"Mein Gott..." Patrick’s Herz schlug hart gegen seine Rippen. Jeder Schlag schmerzte.

Immer weiter senkte sich die Wand nieder und enthüllte immer mehr.

Eine gnadenlose Folter. Er wollte es nicht sehen. Er wollte nicht sehen müssen, was

diese Bestie mit Lisbon angestellt hatte.
 

Patrick wollte die Augen schließen vor dem erneuten Horror, der ihn überfiel wie ein

wildes Tier. Und doch konnte er die Augen nicht schließen, den Kopf nicht abwenden.

Jedes Detail saugte er geradezu in sich auf. Es brannte sich in sein Hirn, in seine

Seele, oder zumindest in die kümmerlichen Reste, die davon übriggeblieben waren.
 

Ein Bett... ein regloser Körper...
 

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"TERESA!!!!!", Patrick’s Schrei hallte wie ein Echo in dem leeren Raum. Er stürmte

vorwärts, ohne auf die Kette zu achten, die im Boden verankert war. Ein harter Ruck

riss ihm die Beine weg und ließ ihn hart auf dem Boden aufschlagen.

Er merkte nicht, wie ihm die Tränen aus den Augen rannen und helle Spuren auf seinem

Gesicht hinterließen. Merkte nicht, wie ein feiner Blutfaden aus seinem Mundwinkel

rann, weil er sich beim Sturz auf die Zunge gebissen hatte.
 

Alles war bedeutungslos geworden und Patrick spürte, wie er mit einem Fuß schon über

dem Abgrund des Wahnsinns schwebte. Ein letzter Stoß und er würde fallen. Mühsam hob

er den Kopf.
 

Die Wand war vollständig im Boden versunken und er konnte erkennen, dass sich eine

Scheibe zwischen diesem und den Nebenraum befand. Die Gestalt auf dem Bett war

außerhalb seiner Sichtweite.

Mühsam rappelte er sich auf und blieb auf den Knien sitzen. Nun konnte er wieder auf

das Bett sehen. Er war wie betäubt.
 

Tief atmete Patrick durch und konzentrierte sich mit aller Kraft auf diesen Anblick.

Das war sein Vorteil. Seine Beobachtungsgabe, seine Fähigkeit die Hintergründe zu

erkennen. Ob nun bei ausgesprochen Worten, oder in den Situationen an einem Tatort.

Und nicht anders war es hier. Es war ein Tatort.

Und er war es Lisbon schuldig. Er war es seiner Frau schuldig und seiner Tochter und

allen Menschen, deren Leben Red John im Laufe der Jahre zerstört hatte.
 

Es war Lisbon, kein Zweifel. Ihre Bluse war zerrissen, doch ansonsten schien sie

keine Verletzung aufzuweisen. Erleichtert atmete Patrick auf.

Das rote Smiley war offensichtlich nicht mit Teresas Blut gemalt worden, wie er es im

ersten Moment des Schreckens gedacht hatte.
 

Patrick sah, wie sich ihre Brust in langsamen trägen Atemzügen hob und senkte.

Sie lebte.

Offenbar war sie nur ohnmächtig.
 

Es war ein perfekt inszeniertes Schaubild. Und wenn diese ganze Sache nicht so

makaber, pervers und alles in allem mehr als zweifelhaft war, hätte es Jane

vielleicht zu schätzen gewusst.

Denn er erkannte, dass es speziell nur für ihn aufgebaut worden war.

Alles war für ihn.

Die Entführung von Lisbon, die Jagd nach den Brotkrumen, alles wohl platziert allein

um ihn hier herzu locken und ihm dieses Bild zu präsentieren.

Das hier war die angekündigte neue Stufe des Spiels.
 

Red John wollte ihn vernichten. Ihn als Gegenspieler, als Jäger ausschalten, um seine

Vernichtung vollkommen zu machen. Und das auf eine mehr als hässliche Weise. Er w

ollte ihn erst in zweiter Linie körperlich Schaden zufügen. In erster Linie wollte

Red John ihn seelisch und geistig zerstören.
 

Jetzt, nachdem Patrick das erkannte, wurde er ruhiger. Er durfte Red John nicht

siegen lassen. Er musste eine Möglichkeit finden sich und Lisbon zu befreien und dann

würde er Red John vernichten, töten, zerstören, so wie er es mit seinem Leben gemacht

hatte.
 

"Nochmals einen guten Abend, Mr. Jane. Nun kann ich Ihnen meine Freude ausdrücken,

dass ich Sie endlich hier begrüßen kann."
 

Die Stimme kam aus dem Nichts und obwohl sie durch den Lautsprecher etwas verzerrt

klang, erkannte sie Patrick. Red John, seine ganz persönliche Nemesis. Grimmig

presste er die Lippen zusammen, bevor er dem körperlosen Phantom antwortete. "Sie

werden verstehen, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hält."
 

Ein leises Lachen war die Antwort."Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben. Für Sie

ganz allein habe ich das hier alles aufgebaut. Sie könnten sich zumindest beeindruckt

zeigen."
 

"Beeindruckt?!? In der Tat. Ich bin beeindruckt. Da Sie mich nun haben, können Sie

Agentin Lisbon gehen lassen. Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, das Polizisten den

Mord an einen der ihren mit einer wahrhaften Besessenheit verfolgen."

Würde Red John das tun, würde er wirklich auf seinen Vorschlag eingehen. Patrick

zitterte fast vor Aufregung.
 

"Es ist mir durchaus nicht entgangen. Doch Sie erinnern sich zweifelsfrei an Agent

Bosco? Ein Mord an sogar vier CBI Mitarbeitern und ich bin immer noch auf freien Fuß.

Das sollte Ihnen Antwort genug sein. Ihr Vorschlag ist schon fast eine Beleidigung.

Außerdem wird Agentin Lisbon noch eine sehr wichtige Rolle in unserem Spiel einnehmen.

Sie sind zu ungeduldig Mr. Jane. Nur keine Hektik. Wir befinden uns immer noch in

der Anfangsphase."
 

Patrick sah auf einmal, wie sich eine Gestalt von links in sein Gesichtsfeld schob.

Der Mann hatte offenbar neben der Glasscheibe an der Wand des Nebenraums gestanden,

sodass ihn Patrick nicht hatte sehen können.

Patrick presste den Kiefer zusammen, dass die Zähne schmerzten und ballte in

hilfloser Wut die Hände zu Fäusten.
 

Red John!
 

Eine schlanke Gestalt in dunkle Jeans und schwarzes Kapuzenshirt gekleidet. Die

Kapuze so tief in das Gesicht gezogen, das Patrick nichts erkennen konnte. Das wenige,

das er vom Kinn sah, war irgendwie deformiert. Vielleicht war es eine Maske.

Die Hände, die Red John nun hob, waren mit schwarzen Lederhandschuhen bedeckt.
 

Ein eisiger Schauder rann Patrick über den Rücken, als er das Messer erblickte, das

Red John in der Hand hielt. Der Mann wandte ihm das verdeckte Gesicht zu und Patrick

konnte erkennen, wie er ihm zunickte. Der Hass schnürte Patrick die Kehle zu.
 

"Und nun, Mr. Jane, läuten wir den gemütlichen Teil des Abends ein. Ich habe vor

eine für mich sicherlich vergnügliche Zeit mit Agentin Lisbon verbringen. Da ich

jedoch Ihre sensible Natur kenne, Mr. Jane, werde ich Sie mit den einzelnen Details

weitestgehend verschonen."
 

"Was...?", stotterte Patrick erschrocken. Ein leises Summen lenkte seinen

Aufmerksamkeit für Sekunden von Red John ab.

Die bewegliche Wand, die vor wenigen Minuten runter gefahren war, begann sich wieder

zu heben.

Immer mehr wurde das Sichtfeld eingegrenzt, verschwand Red John, das Bett und

schließlich das rote Smiley hinter hochfahrenden Wand. Dunkelheit begann sich wieder

auszubreiten.

"Was soll das?", schrie Patrick und stand auf.
 

"Keine Angst, Mr. Jane. Ich werde Sie nicht gänzlich ausschließen.

Sie werden uns nicht sehen, doch glauben Sie mir, das was ich Ihnen hier und jetzt

biete, ist besser als jede Show, die Sie jemals abgeliefert haben.

Denn die Fantasie der Menschen schlägt die Realität um Längen.

Sie werden mir sicherlich schon nach kurzer Zeit, ohne jeden Zweifel, zustimmen."
 

"Mein Gott", murmelte Patrick erschüttert, als ihm in aller Deutlichkeit bewusst

wurde, was Red John vorhatte.
 

"Teresa... meine Liebe... wach auf. Wir wollen uns nun ein wenig... unterhalten...

Teresa..."
 

Es war dunkel in Patrick’s Gefängnis, doch die größte Folter war, dass er hören

konnte, was im Nebenraum passiert.
 

"Was... Was ist passiert...?", hörte Patrick die schwache Stimme von Teresa, die

augenblicklich von einem schmerzerfüllten Stöhnen begleitet wurde.
 

"Du bist bei mir, Teresa... Ich glaube nicht, das ich mich noch großartig vorstellen

muss, du erinnerst dich doch, oder?"
 

"Nicht antworten, Teresa", schrie Patrick laut auf. "Nichts sagen, egal, was du sagst,

er wird es gegen dich verwenden."
 

"Red John...", der Name war nur ein Hauch, doch Patrick konnte Teresas Antwort genau

hören.

Ihm wurde bewusst, dass die Verbindung nun einseitig geschaltet war. Patrick konnte

hören, was im Nebenraum gesprochen wurde, doch seine Worte, egal wie laut er sie

schrie, blieben hier in seinem Gefängnis.

Teresa ahnte noch nicht einmal, dass er ihr so nah war. Er konnte ihr noch nicht

einmal mit dem Wissen, das sie nicht alleine war Trost spenden.
 

Dann hörte er den Schrei!
 

Er traf Patrick wie ein Messer, das ihm in den Leib gerammt worden war. Und es blieb

nicht dabei...

Was er in den folgenden Minuten oder Stunden, er hatte alles Zeitgefühl verloren, mit

anhören musste, war das Schlimmste, was er in seinem Leben, außer dem Verlust seiner

Familie erleben musste.
 

Schließlich brach Patrick zusammen, seine Beine trugen ihn nicht mehr. Abwechselnd

verfluchte er Red John und flehte ihn an aufzuhören. Er wollte sich die Ohren

zuhalten, doch das kam ihm wie ein Verrat an der Frau vor, die dort drüben wegen ihm litt.

Wegen ihm ganz allein. Alles war seine Schuld. Alles...
 

Tränen rannen Patrick aus den Augen, seine Kehle fühlte sich von seinem Schreien rau

an. Die Finger klebrig, vom dem Blut, was an seinen Handgelenken heruntergeronnen

war. Er hatte es gar nicht bemerkt, wie ihm das Metall die Haut erneut aufgerissen

hatte. Er lag auf dem Boden zusammengekrümmt, wie ein Fötus.

Doch er konnte der Folter nicht entgehen.
 

Plötzlich war es still!
 

Patrick merkte es erst gar nicht, weil sein eigener Atem, wie ein lautes Keuchen zu

hören war. Stille!

Er war zu schwach, dass er den Kopf heben konnte. "Du verfluchter Mistkerl...", flüsterte

er mit rauer Stimme.

"Red John…!", rief er lauter, doch nur die Stille umgab ihn.

Was war dort drüben passiert? Lebte Teresa noch, oder...?

Patrick wollte es nicht, doch die Bilder waren einfach in ihm. Alle die Bilder von

den Morden, die Red John verübt hatte, liefen wie ein Film in seinem Kopf ab. Und

diesmal hatten alle Opfer das Gesicht der CBI-Agentin.
 

Er musste wissen, ob sie noch lebte. Er musste es wissen. Egal, was für ein Albtraum

ihn dort drüben erwartete. Er musste hier heraus.
 

Schwerfällig stemmte Patrick sich hoch und setzte sich hin. Dann zog er sein Hemd aus

der Hose und wischte vorsichtig das Blut von seinen Händen ab.

Fast hätte er gelacht, weil ihm der Gedanke kam, es wäre bestimmt praktisch

Reinigungstücher für solche Gelegenheiten dabei zu haben.

Waren diese Gedanken Ausdruck für seinen Wahnsinn, dem er nun endgültig verfallen war,

oder war es einfach nur Stress?

Und das er unter Stress stand, dass war keine Frage.
 

Dann tastete er die Handschellen ab. Das hatte er schon am Anfang getan, doch nun

ließ er sich noch mehr Zeit damit.

Patrick schob alle anderen Gedanken weg. Er schloss die Sorge um Teresa tief in

seinem Inneren ein. Es zählte nur der nächste Schritt. Er durfte sich nicht erlauben

nur einen Gedanken an Teresa’s möglichen Tod zu haben.
 

Jede Unebenheit wurde wieder und wieder abgefahren. Bald konnte er genau sagen, wie

viele Kratzer jede Seite aufwies, und wann seine Finger sie auf ihrer Erkundungstour

wieder streiften.

Doch das was Patrick zu finden erhoffte, gab es nicht. Es gab keinen Trick um diese

Dinger loszuwerden.

Dafür bräuchte er einen Schlüssel, oder zumindest so etwas Ähnliches.
 

Tief atmete er ein, schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen.

Problem sind Lösungen in Arbeitskleidung.

Wie eine seltsame Ironie ging dieser Spruch ihm durch den Kopf und ließ ihn fast

hysterisch auflachen.

Moment...Kleidung!... Ruckartig öffnete er die Augen und obwohl es trotzdem dunkel um

ihn blieb, war ihm, als ob ein Licht aufgegangen war.
 

Patrick hob die Hände und tastete nach seiner Weste. Seine Finger blieben auf der

kleinen Außentasche der Weste liegen.

"Bitte...", flüstere Patrick ein Stoßgebet. Dann glitten seine Finger hinein. Fast

hätte er laut aufgejubelt, als seine Finger zuerst Papier und dann das kühle Metall

einer Büroklammer berührten.
 

Die Büroklammer, mit der die Nachricht von Red John an dem Buch gefestigt gewesen

war. Er hatte sie eingesteckt und vergessen.

Mit zittrigen Fingern zog Patrick die Büroklammer heraus. Wieder schloss er die Augen

zur besseren Konzentration.

Vorsichtig begannen seine Finger aus dem dünnen Drahtgeflecht einen kleinen Dietrich

zu formen. Als Patrick fertig war, schob er ihn bedächtig in das Loch der

Handschellen. Er drehte ihn, doch das erhoffte Klicken war nicht zu hören.

Wieder und wieder versuchte er es. Zog den Dietrich wieder heraus, setzte ihn neu an.
 

Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn und rann langsam an seinen Wangen herab.

Patrick hielt inne. Das Drehen des provisorischen Schlüssels fühlte sich plötzlich

anders als die Male vorher an. Ein Widerstand war zu spüren.

Patrick drehte weiter und der Widerstand erhöhte sich, bis er in einem leisen Klicken

wich.
 

Der Mann hielt den Atem an, als er den Dietrich wieder heraus zog, ihn in die

Westentasche steckte und mit der anderen Hand vorsichtig nach dem Metallring der

Fessel griff. Ein leichter Ruck und er sprang auf.

Patrick konnte sein Glück kaum fassen. Er war frei.
 

Schnell zog er die Handschelle durch die Kette. Zwar hing nun an seinem rechten

Handgelenk der zweite Ring der Handschelle, doch das würde ihn nicht großartig stören.

Mit einem Ruck stemmte Patrick sich auf die Beine.

Vorsichtig bewegte Patrick sich vorwärts. Schließlich spürte er unter seinen

Fingerspitzen die Wand. Er tastete sich weiter, bis er die Tür fühlte.

Den Griff zu finden war eine Kleinigkeit. Ein runder Drehknauf wurde von seiner Hand

umschlossen. Als Patrick ihn probehalber bewegte, stellte er fest, dass die Tür nicht

verschlossen war. Kein Wunder. Red John wähnte ihn in sicherer Verwahrung.
 

Lauschend legte Patrick das Ohr an die Tür, doch von draußen drang kein Laut zu ihm.

Er öffnete behutsam die Tür.

Helles Licht flutete durch den entstehenden Spalt und ließ ihn blinzeln. Es dauerte

nur Sekunden, dann hatten sich seine Augen umgestellt und er erkannte einen schmalen

Flur. Sah nach rechts und links, doch niemand war zu sehen.
 

Patrick schlüpfte aus der Tür und schloss sie wieder hinter sich. Die Glasscheibe

hatte sich von der Tür aus gesehen Rechts befunden. Also musste er sich jetzt nach

links wenden, um zu dem Raum zu gelangen, wo sich Teresa befand. Lautlos schlich er

vorwärts. Die Tür war geschlossen.

Er zögerte sie zu öffnen. Es war wohl sein Schicksal, dass sich hinter geschlossenen

Türen seine Albträume verbargen. Es blieb keine Zeit. Also griff Patrick nach der

Klinke und drückte sie herunter.

Rasch öffnete Patrick die Tür einen Spalt und schlüpfte hinein. Dabei vermied er es

krampfhaft einen Blick in das Innere des Zimmers zu werfen.

Er hatte Angst, dass er dann einfach rückwärts zurückgezuckt wäre. Gleichzeitig war

er sich bewusst, was er für ein Risiko einging. Red John konnte sich durchaus noch

hier befinden. Doch Patrick hoffte darauf, dass diesmal das Glück auf seiner Seite

war.
 

Patrick stemmte beide Hände von innen gegen die Tür, und verharrte schwer atmend in

dieser Position. Nichts passierte. Kein Laut war zu hören. Dann löste er sich und

drehte sich langsam herum. Das Bett kam in sein Sichtfeld und er stöhnte gequält auf.
 

Die weiße Bluse zerrissen, die helle Haut... rot gefärbt von Blut. Es schien kein

Leben mehr in ihr zu sein...
 

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Ende Kapitel 6
 

Das nächste Kapitel kommt in etwa zwei Wochen.

Auf der „Flucht“ versucht Patrick alles um Teresa’s Leben zu retten. Auch wenn es

bedeutet, das er dabei selbst zurückbleibt.
 

Liebe Grüße

chaska



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