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Am Abgrund

The Mentalist
von

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Im Auge des Sturms

Hallöchen,

Wir nähern uns langsam, aber unaufhaltsam, dem Ende der Geschichte. Dies ist das

letzte verhältnismäßig ruhige Kapitel. Mit ein wenig Romantik und aber auch mit dem

Anfang einer alles verändernden Erkenntnis.

Der Erkenntnis, wer Red John ist. Und damit ändert sich für Patrick Jane alles, denn

der Wunsch nach Rache lodert heiß, wie eine Flamme.
 

Viel Spaß beim Lesen...
 

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Mit Zorn und Hass reißt man alles nieder, mit Geduld und Liebe aber baut man aus

nichts einen Tempel.

Vietnamesisches Sprichwort
 

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Im Auge des Sturms
 

Samstag 7. September, 8:00 Uhr; Memorial Hospital; Sacramento
 

"Frühstück, Miss Lisbon", die helle Stimme der Schwester lenkte Teresa‘s Aufmerksamkeit

auf die Tür. Geschäftig trat die junge Frau ein und stellte ein Tablett auf den

Nebentisch. Dann zog sie das Kopfteil von Teresa‘s Bett nach oben und half der

Agentin sich hinzusetzen

Danach schob sie das angeschraubte Tischchen am Bett in Position und stellte das

Frühstückstablett ab.
 

"Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit." Die Schwester sah sich suchend um. "Wo ist

Mr. Jane? Ist er endlich vernünftig geworden und ist auf sein Zimmer gegangen?"

"Das glauben Sie doch nicht wirklich?", fragte Teresa trocken zurück. "Nein, er ist

im Bad und macht sich frisch."
 

In diesem Moment öffnete sich auch schon die Tür zu dem kleinen zimmereigenen Bad

und heraus trat Patrick. Die blonden Haare kringelten sich noch feucht vom Duschen

um seinen Kopf. Er trug eine schwarze Hose und einen dunkelblauen Pullover.
 

Lisbon hob erstaunt eine Augenbraue. Dieser Look war ihr völlig unbekannt. Ansonsten

kannte sie ihn nur in dem Dreiteiler mit Weste und Hemd. Patrick bemerkte ihre

Blicke und grinste sie fröhlich an. "Ich deute Ihren unausgesprochenen Kommentar mal

als Kompliment."
 

Das war also in der Tasche gewesen, die Rigsby noch vor seinem Dienstbeginn

angebracht hatte.

Die Schwester musterte ihn ebenfalls und schüttelte nur mit dem Kopf. "Ich nehme mal

an, dass Sie hier frühstücken."

"Das ist keine Frage, sondern schon eine Feststellung, Schwester", meinte Patrick

und nahm ihr das Tablett aus der Hand, was sie gerade vom dem Essenswagen genommen

hatte. "Danke."
 

Patrick kehrte zu seinem Sessel zurück, während die Schwester mit einem Schnauben

das Zimmer verließ.
 

"So fühlt man sich wieder halbwegs als Mensch", murmelte er und setzte das Tablett

auf seinen Knien ab. Als er allerdings die Abdeckung von dem Teller hob, verzog sich

sein Gesicht missbilligend.
 

"Was ist?", fragte Lisbon neckend. "Hat man Ihnen das falsche gebracht?"

"Der Zimmerservice lässt auf jeden Fall zu wünschen übrig", murmelte Patrick und

betrachtete die zwei Scheiben Schwarzbrot mehr als skeptisch.

Dann nahm er das Tablett von Lisbon ins Visier.
 

Die junge Agentin merkte es sofort und hob ermahnend den Finger. "Unterstehen Sie

sich. Soweit kommt es noch: Mundraub im Krankenhaus."

Patrick hatte sich jedoch nicht aufhalten lassen und inspizierte das Frühstück seiner

Kollegin. "Hey, Sie haben einen Joghurt, und ich nicht. Das ist ungerecht."

"Ich muss schließlich wieder zu Kräften kommen", erwiderte Teresa, griff nach ihrem

Messer und stieß damit spielerisch nach Patrick‘s Hand, die er zielstrebig nach dem

Joghurtbecher ausgestreckt hatte.

Mit einem Quietschen trat dieser den Rückzug an. "Ich habe schon verstanden. Sie

brauchen nicht gleich gewalttätig zu werden."

"Gut, dass Sie einsichtig sind. Für eine längere Auseinandersetzung fühle ich mich,

ehrlich gesagt, noch nicht fit genug", erwiderte Teresa.
 

Patrick Gesicht wurde ernst, als er seinen Blick prüfend über sie gleiten ließ. "Sie

sehen schon wesentlich besser aus, als gestern."

"Ich fühle mich auch besser. Allerdings tut es manchmal richtig weh. Doch ich bin

sicher bald wieder auf den Beinen", Teresa schenkte ihm ein Lächeln, das jedoch

dieses Mal nicht erwidert wurde.
 

Patrick sah sie nicht direkt an. Seine Augen fixierten eher einen Punkt auf ihrer

Bettdecke. "Ich bin sehr froh darüber", sagte er so leise, dass sie es kaum verstand.

"Ich hätte nicht gewusst, was ich gemacht hätte, wenn... wenn Red John Sie... getötet..."

Seine Stimme versickerte im Schweigen.
 

Teresa ließ das Besteck sinken. Seine aufgesetzte Maske der Fröhlichkeit war weg und

sie sah, was er dahinter verbarg.

Eine verletzte Seele, die verzweifelt ihren Platz und ihre Bestimmung in dieser Welt

suchte. Entwurzelt durch die Gräueltat eines einzelnen Mannes.
 

Diesmal war sie es, die ihre Hand auf seine legte und leicht zudrückte, um ihm Halt

und Wärme zu vermitteln.

"Ich lebe noch und Sie auch. Und eines Tages wird dieser Albtraum enden", versicherte

sie ihm.

Allerdings sprach Teresa nicht aus, dass sie einerseits diesen Tag herbeisehnte,

anderseits fürchtete sie ihn auch, denn er konnte bedeuten, dass sie Patrick

verlieren würde. Auf seiner Suche nach Rache würde er jederzeit sein Leben einsetzen

und wenn er Red John endlich stellen würde, dann würde er ihn auch töten und das

bedeutete, das sie ihn an das Gesetz verlor.

Sie wären beide die Verlierer. Es war quälend für Teresa zu wissen, dass nichts, was

sie sagen oder tun würde, etwas daran verändern konnte.

Patrick hob den Kopf und das Lächeln kehrte zurück. "Dann sehen Sie mal zu, dass Sie

schnell wieder auf die Beine kommen."
 

Sie beendeten das Frühstück und die Krankenhaus Routine nahm sie bald danach wieder

auf. Die Ärzte kamen und untersuchten Teresa. Dazu musste Patrick das Zimmer

verlassen. Qualvolle lange Minuten musste er auf dem Gang warten, bis die Ärzte das

Zimmer wieder freigaben. Doch bevor er wieder rein stürmen konnte, wurde er ebenfalls

unter die Lupe genommen.

Der Arzt stellte ihn vor die Alternative freiwillig einen Untersuchungsraum

aufzusuchen oder unter Narkose. Verpasst mit einem Holzhammer. In Anbetracht dieser

angedrohten handfesten Argumente gab Patrick schließlich nach.

Mit einem frischen Verband kehrte er dann wenig später in das Zimmer von Lisbon

zurück. Die Agentin erwartete ihn mit wachen Augen und der Nachricht, dass die

Ärzte zufrieden waren.
 

Im Laufe des Vormittags bekamen sie Besuch von dem Team. Allerdings hatten die drei

keine Neuigkeiten. Die Fingerabdrücke, die gefunden worden waren, liefen durch AFIS

landesweite Datenbank von Fingerabdrücken) die Patronenhülsen waren in der Ballistik.

Doch gab es bisher noch keinerlei Ergebnisse. Nach gut einer Stunde verließen Rigsby,

Cho und van Pelt das Krankenhaus.

Grace kündigt jedoch ihren Besuch für den frühen Nachmittag nochmals an. Sie wollte

Zeitschriften für Lisbon und ein paar Rätselhefte für Patrick mitbringen.
 

So verging die erste Hälfte des Tages. Die Mittagszeit rückte heran und in

Erinnerung des mehr als kargen Frühstücks orderte Patrick vom Telefon der Station

aus eine Pizza beim nächsten Bringservice. Was ihm nur „neue“ Sympathien der

Schwesternschaft einbrachte.
 

Kurz vor 12:00 trudelte dann der Bote mit der bestellten Pizza ein. Patrick bezahlte

und mit einem mehr als zufriedenen Gesichtsausdruck ließ er sich wieder auf seinem

Sessel nieder. Ein warmer Duft, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ,

stieg auf, als er den Deckel hochklappte.

"Wenn wir hier raus sind, dann lade ich Sie zum Essen ein. Das hier ist zwar schon

etwas besser, doch keine richtige Alternative zu einem Restaurantbesuch", meinte er

und angelte mit der rechten Hand nach einem der vorgeschrittenen Dreiecke.

"Darauf freue ich mich jetzt schon", erwiderte Teresa und lachte laut auf, als sie

Patrick mit der Pizza kämpfen sah. "Das nennt man dann wohl Essakrobatik, seien Sie

froh, das Sie den Schuss in den linken Arm bekommen haben. Sie, als Rechtshänder,

hätten es andersrum jetzt viel schwerer."
 

In diesem Moment passierte etwas Verblüffendes. Patrick erstarrte mitten in der

Bewegung und die Pizza fiel ihm aus der Hand. Mit einem platschenden Geräusch kam

sie in der Schachtel auf.

Er drehte den Kopf. Sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er war so

bleich, dass Teresa überlegte nach der Schwester zu klingeln.

"Was haben Sie da gerade gesagt?", fragte er mit tonloser Stimme.

"Was meinen Sie?", frage Teresa, die seine Reaktion nicht verstand.
 

Patrick legte die Pizzaschachtel auf die Fensterbank und erhob sich ruckartig.

"Schon gut... Sie brauchen es nicht zu wiederholen, ich habe es verstanden... Mein Gott,

jetzt habe ich es verstanden."

Ohne ein weiteres erklärendes Wort und ohne sich von ihr zu verabschieden, drehte er

sich um und verließ das Krankenzimmer.

Fassungslos starrte Teresa ihm nach und das Gefühl, dass sie in diesem Moment befiel

war die reine nackte Angst.
 

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Wie betäubt ging Patrick langsam die Straße entlang. Der Regen fiel in dichten

Schleiern. Aber er spürte kaum, wie sich die Rinnsale langsam ihren Weg von seinen

Haaren in seinen Kragen bahnten.

Er wusste, wer Red John war.

Dieser Gedanke war wie ein Kreisel, der durch seinen Kopf fegte. Langsam begann

diese unglaubliche Tatsache klare Formen anzunehmen.
 

Er blieb stehen und starrte blicklos auf die Auslage eines Geschäftes. Er musste

handeln. Dieses Mal durfte er nicht versagen. Red John ahnte sicher noch nicht

einmal im Ansatz, dass seine Identität aufgedeckt war und wenn, dann würde er mit

Sicherheit bald verschwinden. So, wie immer. Es blieb keine Zeit mehr.

Entschlossen biss sich Patrick auf die Lippen und wischte sich den Regen aus dem

Gesicht. "Ich werde dich töten Red John, so wie du meine Tochter und meine Frau

getötet hast."
 

Mit einem Ruck wandte er sich um und trat an den Straßenrand. Dort hob er die Hand

und signalisierte dem nächsten Taxifahrer, dass er mitgenommen werden wollte.

Das gelbe Taxi hielt nahe bei ihm. Patrick öffnete die Hintertür und stieg ein.

Der Fahrer, ein Farbiger, drehte sich im Sitz zu ihm herum. Er trug eine dunkle

Baseballcab, die er in den Nacken schob. "Guten Tag Sir, wohin wollen Sie?"
 

"Zum nächsten Waffenladen", antwortete Patrick und als er den etwas irritierten

Blick des Fahrers sah fuhr er fort. "Ich bin passionierter Jäger und bald geht die

Jagdsaison los. Da brauche ich ein wenig Nachschub. Ich bin von außerhalb und nur zu

Besuch hier. Leider kenne ich mich in der Stadt nicht aus."
 

Gleichmütig zuckte der Mann mit der Schulter. "Wenn das so ist. Fragen Sie nur mich.

Ich kenn da einen, der macht gute Preise. Aber alles legal."

"Na dann los, guter Mann. Ich will auf gar keinen Fall den Startschuss verpassen."

"Hihihihi. Startschuss verpassen. Der war gut, Sir... der war gut."
 

Der Taxifahrer startete und sah nicht mehr, wie die blauen Augen seines Fahrgastes

einen eiskalten Blick annahmen.

Denn wenn er es bemerkt hätte, dann wäre ihm augenblicklich klar gewesen, das die

angestrebte Jagdbeute seines Fahrgastes keine vier, sondern zwei Beine hatte.
 

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"Geben Sie mir, zum Teufel noch Mal, endlich ein Telefon", fauchte Teresa

aufgebracht zum wiederholten Male die Schwester an.

Doch wie jedes Mal zuvor schüttelte die junge Frau in der weißen Tracht nur den Kopf.

Dabei versuchte sie gleichzeitig die offenbar verrückte gewordene Patientin daran zu

hindern aus dem Bett zu steigen.

"Dr. Parker hat angeordnet, dass Sie völlige Ruhe brauchen und dazu gehört, dass Sie

kein Telefon in die Hand bekommen. Und hier herum zu spazieren, kommt überhaupt

nicht in Frage. Bitte, Miss Lisbon, legen Sie sich wieder hin, oder ich sehe mich

gezwungen Ihnen eine Beruhigungsspritze zu geben."
 

"Ich scheiß auf Ihre verdammt Spritze und wenn Sie mir nicht sofort ein Telefon..."

"Was ist denn hier los?" Grace und Wayne betraten in diesem Moment das Krankenzimmer.

Der Agent verschwand fast hinter einem Blumenstrauß, den er jedoch nun schnell

ablegte, als er seinen Boss offenbar in Bedrängnis sah.
 

Lisbon gab ihren Kampf auf und sank erleichtert zurück in die Kissen. "Gott sei

Dank. Ich dachte schon, ich müsste mir den Weg freischießen."

"Pah", machte die Schwester und stopfte nachdrücklich die Decke um Teresas schmale

Gestalt fest. "Sie können von Glück reden, wenn ihre Wunden sich nicht wieder

geöffnet haben. Ich werde den Arzt informieren."
 

"Schon gut... und jetzt lassen Sie mich mit meinen Mitarbeitern allein." Teresa winkte

unwirsch mit der rechten Hand und bedeutete der Schwester den Raum zu verlassen und

zwar auf der Stelle. Mit einem frustrierten Kopfschütteln tat die Frau, was Teresa

wollte. Was würde sie froh sein, wenn diese Truppe endlich endlassen würde. Der Mann

war ja schon schlimm gewesen, aber die Frau war auch nicht sehr viel besser.
 

"Wo ist Jane?", fragte Grace, die immer noch unter dem Eindruck des eben erlebten

stand.

"Genau das, ist das Problem. Wir haben hier gesessen und Pizza gegessen. Und

plötzlich fiel Jane der Bissen förmlich aus dem Mund. Er stand auf und verließ ohne

ein Wort das Zimmer", antwortete Teresa mit besorgter Stimme.

"Vielleicht ist ihm schlecht geworden?", mutmaßte Wayne. "Ich würde dem nicht soviel

Bedeutung zumessen. Er macht doch häufiger komische Sachen."
 

"Nein", Teresa schüttete energisch den Kopf. "Das hier war etwas anders. Ich kenne

diesen Blick nur zu genau. So sieht er immer aus, wenn er auf etwas gestoßen ist,

dass mit Red John zu tun.

Es muss etwas gewesen sein, was ich gesagt habe. Irgendetwas hat bei ihm einen Schalter

rumgelegt. Ich habe den schrecklichen Verdacht, dass er weiß, wer Red John ist."
 

Bedrückendes Schweigen breitete sich aus. Teresa’s Worte schwebten wie ein Damokles

Schwert über ihren Köpfen.
 

"Das... das kann doch nicht sein", wisperte Grace tonlos. "Wir haben Jahre gebraucht

um einige Fakten zu sammeln und Jane soll so mir nichts, dir nichts auf die wahre

Identität gekommen sein?"

Auch Rigsby hatte seine Zweifel. "Das glaube ich nicht. Er hätte uns in diesem Fall

sicherlich informiert. Er würde nicht allein losziehen. Er hätte doch keine Chance

gegen diesen Killer."
 

Teresa schloss für einen Moment die Augen. Die Angst, die sich in ihr ausbreitete,

ließ ihre Finger kalt werden. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Da täuschen Sie

sich, Rigsby... Er würde allein losziehen und ich glaube, nein, ich weiß es... er

weiß genau, wo er Red John finden wird... Und in diesem Moment wird er versuchen

seine Rache zu nehmen."
 

~Ich verliere ihn. Ich verliere ihn nun endgültig~, die Erkenntnis schlug über

Lisbon zusammen, wie eine gewaltige Welle, die sie zu erdrücken drohte.

Teresa stockte, sie fühlte das Brennen in ihren Augen und wandte den Kopf, doch

Grace konnte die Tränen sehen, die aus ihren Augen rannen.
 

"Schreiben Sie Jane zur Fahnung aus...", sagte Teresa mit rauer brechender Stimme.

"Tut alles, damit wir ihn vorher finden, bevor er etwas tut, was selbst wir nicht

mehr geradebiegen können."
 

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Der Regen hatte nachgelassen nur noch vereinzelte Tropfen fielen. Mit ausdrucklosem

Gesicht blickte Patrick über das Gelände, was vor ihm lag. Das Wetter schien sich

diesem Ort anzupassen. Die Grabsteine ragten wie graue Schemen in den Regen.

Seine rechte Hand legte sich um das schmiedeeiserne Tor.

Das Metall fühlte sich glatt und feucht unter seinen Fingern an. Mit einem leisen

Quietschen öffnete sich der Torflügel, als er ihn aufschob.
 

Seine Gedanken kreisten nur um ein Ziel und wie eine zielgesteuerte Rakete ging er

darauf zu. Er hatte keinen Blick für die Umgebung, als er die Mauern der Kirche

durch die Bäume schimmern sah. Seine Hand tastete in seiner rechten Manteltasche

nach dem Revolver. Der Verkäufer hatte keinerlei Schwierigkeiten gemacht, als Patrick

ihm seinen CBI-Ausweis unter die Nase gehalten hatte.
 

Einfach den Hahn spannen und abdrücken, das hatte der Verkäufer gesagt. Das sollte

er schaffen.

Die Waffe fühlte sich ungewohnt und fremd in seinen Fingern an.
 

Grimmig presste Patrick die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Er hatte die

Kirche erreicht. Die schwere, breite Holztür mit den Ornamenten versperrte den

Eingang. Doch er wusste, dass sie offen sein würde.

Ein solcher Ort, wie dieser, war immer für die Menschen geöffnet.
 

Patrick ging den langen Gang nach vorne. Rechts und links säumten die dunklen

Sitzreihen seinen Weg. Schon vom Eingang aus hatte er die schlanke Gestalt eines

Mannes entdeckt, die dort vorne am Altar stand. Und er hatte ihn erkannt.

Patricks Hände ballten sich zu Fäusten, als er nun stehen blieb. Noch war er nicht

bemerkt worden, denn der andere war vollständig in sein Tun vertief. Nur wenige

Meter trennten die beiden Männer.
 

"Hallo, Mr. Jason Winroth", grüßte Patrick in das Schweigen.
 

Der Mann am Altar zuckte zusammen. Erstarrte für einen Moment, bevor er sich langsam

umdrehte.

"Mr. Jane?!? Was für eine Überraschung. Mit Ihnen hatte ich nicht gerechnet", sagte Jason

und sein Blick ging musternd über Patrick‘s Gestalt. " Haben Sie denn Ihren

Entführungsfall lösen können?"
 

"Ja", erwiderte Patrick knapp. Er war innerlich ganz ruhig. Noch nie hatten seine

Gedanken diese Klarheit gehabt.
 

Er war endlich am Ziel. Er stand vor Red John.
 

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Ende Kapitel 11
 

Patrick Jane ist am Ziel seiner Wünsche. Er hat Red John gestellt. Damit beginnt ein

wahres Todesspiel, zwischen zwei gnadenlosen Gegnern.
 

Keine Polizei, kein CBI Team, was Patrick vielleicht helfen könnte. Er ist auf sich

allein gestellt. Wie wird es ausgehen? Bald geht es weiter. Bis dahin lasst euch die Zeit nicht lang werden...

Liebe Grüße

chaska



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