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Zusammenhalt macht wahre Stärke aus!

Natsu x Lucy
von

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Ein verdächtiger Auftrag

Es war ein herrlicher Sonnentag in Magnolia.

Es war die Stadt, in der es die berühmte Magier Gilde Fairy Tail gab, von der schon so gut wie jeder im Königreich Fiore gehört hatte.

Bei der Menge an magischen Unfällen war das auch wohl oder übel nicht zu vermeiden.

Ich seufzte ergeben.

„Was ist denn los, Lucy?“, fragte mich Mirajane, sie stand wie immer hinter dem Tresen und lehnte sich zu mir herüber.

„Mir ist langweilig und ich weiß nicht, was ich machen soll.

Außerdem habe ich keine Ahnung, wie ich meine Miete für diesen Monat bezahlen soll! Ich glaube, ich nehme einen Auftrag an!“, meinte ich und erhob mich wieder ein wenig aus meiner doch fast schon liegenden Position.

„Mmh… immer dasselbe Problem mit deiner Miete, was?

Mach doch mit Natsu zusammen einen Auftrag!“, schlug die hübsche Dame vor und ich schüttelte den Kopf.

„Dem ist immer noch schlecht von unserer letzten Fahrt. Den kann ich vergessen“, stellte ich mit einem Seitenblick auf den Feuermagier fest, der zirka zehn Meter von mir entfernt auf einer Holzbank herumlümmelte und sich seinem Schicksal ergab.

Ich wollte mich gerade erheben, um vor dem Request Board auf andere Gedanken zu kommen, als die Stimmung der Gilde sich plötzlich noch mehr als sonst auch hob.

„Sie sind wieder zurück!“, rief Elfman.

Ich hob den Blick und lächelte.

Tatsächlich! Sie waren wieder da!

„Elsa, Gray!“, rief ich winkend und die stärkste Magierin von Fairy Tail kam zu mir herüber.

„Hallo Lucy! Schön dich wiederzusehen!“

„Hallo! Ist alles gut gelaufen?“, fragte ich und sah ihr neugierig über die Schulter.

„Im Großen und Ganzen ja, wir haben sie fertig gemacht!“, zwinkerte Titania und ich musste grinsen, dann zeigte ich ihr meinen erhobenen rechten Daumen.

„Gut gemacht! Dann haben wir ja wieder einen Feind weniger!“

„Ich hoffe es“, meinte Elsa und drehte sich zu Kana um.

„Hey Kana! Trink nicht so viel am frühen Nachmittag!“, rief sie aus und ich musste erneut grinsen, bevor ich mich endgültig erhob und vor die Auftragstafel trat.

Ich legte nachdenklich meinen Zeigefinger ans Kinn.

„Mmh… Aushilfe beim magischen Krabbenzüchten gesucht, Einen verwunschenen Baum fällen, Datenverarbeitungshilfe bei den endlosen Daten des Magierinformationszentrums“, las ich laut vor und seufzte.

„Wie langweilig! Ich befürchte, da ist nichts für mich dabei!“

Auf einmal sah ich den doch etwas versteckten Zettel und schrie auf.

Das ist der perfekte Job für mich!“, jubelte ich und wedelte mit dem Wisch vor Mirajanes Nase herum.

„Zeig her!“, meinte meine Freundin und nahm mir den Zettel ab.

Geisterbeschwörerin gesucht, welche die Magie der Geister kontrollieren kann. Nähere Details beim Auftraggeber zu erfragen. Mmh, da steht ja noch nicht einmal, was du im Endeffekt machen musst!“, meinte Mirajane, doch ich winkte ab.

„Sehr schwer kann das ja nicht sein! Schließlich suchen sie eine Stellargeistmagierin wie mich! Niemand in Fairy Tail kann die Geister kontrollieren außer mir!“

Triumphierend hob ich meinen Schlüsselbund in die Höhe, der seit meinem Eintrittstag in Fairy Tail doch gewaltig angewachsen war.

„Wenn du meinst…“, meinte Mirajane.

„Ich gehe jetzt meine Sachen packen!“, meinte ich gutgelaunt und ging aus der Gilde, in der sich immer noch alle fröhlich unterhielten.

Wie immer balancierte ich auf der Flussmauer entlang und kam schließlich an meinem Haus an.

Mich überraschte es beinahe ein wenig, dass mich niemand empfing.

Mein Haus war doch, von mir mehr oder weniger gewollt, für alle zugänglich und fast immer fand ich jemanden in meinem Wohnzimmer vor.

Doch nun konnte ich in Ruhe packen, das war mir irgendwo sehr recht.

Am Abend machte ich mich zusammen mit Plue auf den Weg. Wir verließen die Innenstadt von Magnolia und hatten plötzlich nur noch Felder und Wiesen vor uns.

Die Sonne ging gerade unter.

Ich blieb stehen und stellte mein Gepäck ab.

„Ach, es ist so schön hier!“, sagte ich und strahlte.

„Findest du?“, fragte eine mir bekannte Stimme und ich drehte mich erstaunt zu ihr um.

„Natsu! Du hier?“, fragte ich, er setzte sich neben mich auf einen Baumstamm.

„Ich bin sehr oft bei Sonnenuntergang hier“, meinte er und ich nickte.

„Das verstehe ich sehr gut“, sagte ich und Plue schmiegte sich an mein rechtes Bein.

„Ich liebe den Sonnenuntergang einfach! Jeden Abend beobachte ich den Fluss vor meinem Haus, wie sich die letzten Sonnenstrahlen darauf spiegeln und es in tausenden Farben glitzert!“

„Aha“, antwortete der Feuermagier ungewohnt kurz und schwieg.

„Aber hier zu sitzen ist natürlich auch schön!“

Das Getreidefeld vor uns neigte sich leicht im Wind und die Sonne warf ihre letzten Strahlen auf die Bäume, welche im Frühling verführerisch glänzten.

„Ich sollte mich jetzt dennoch auf den Weg machen. Ich will noch vor dem totalen Einbruch der Nacht ankommen“, meinte ich und erhob mich.

„Wohin geht’s denn?“, wollte Natsu wissen.

„Nach Dahlia. Ich will dort einen Auftrag erledigen!“, meinte ich und nahm meinen rollbaren Koffer wieder in die Hand.

„Warum gehst du ganz allein?“, fragte Natsu.

„Ich will einfach mal einen Job allein machen! Er ist außerdem wie für mich geschaffen! Sie suchen eine Stellargeistmagierin, also so jemanden wie mich!“ Ich grinste.

„Ich denke, dass ich in zwei Tagen zurück sein werde.“

Ich drehte mich um, trat einen Schritt nach vorne, spürte aber immer noch seinen Blick in meinem Nacken.

Ich wandte mich noch einmal zu ihm um und hob eine Hand zum Gruß.

„Natsu? Ich bin dann mal weg!“, meinte ich kichernd und sah, wie sich seine Augen plötzlich weiteten und er mich bestürzt ansah.

Ich dachte mir jedoch nichts dabei und machte mich auf den Weg Richtung Dahlia.

Ich wollte diesen Auftrag ganz allein machen.

Nur ich.

Lucy Heartfilia.
 

Ich starrte ihr nach, ihr goldenes Haar wog sanft bei ihren entschlossenen Schritten und ich sank auf die Knie.

Ich war unfähig, mich zu rühren.

Sie hatte sich von mir verabschiedet wie es damals Lisana getan hatte.

Und sie war nie wieder zurückgekehrt, ich hatte sie nach diesem Abschied nie wieder gesehen.

Doch ich musste mich von diesem Bild losreißen! Lucy war anders als Lisana, und doch sah ich immer wieder Parallelen zwischen ihnen.

Und das verwirrte mich zutiefst.

Ich hatte Lisana nie vergessen, doch ich hatte gelernt, mit dem Verlust umzugehen.

Ich musste hier weg. Ich musste zu Happy! Er wartete auf mich in der Gilde…

Eilig rannte ich in die Stadt hinein und rammte die Türen der Gilde auf.

Warme Luft empfing mich und die Stimmung war wie immer in Höchstform, nur die meine schien an ihrem Tiefpunkt angelangt zu sein.

„Natsu!“, rief Happy aufgeregt und kam auf mich zugeflogen.

„Mmh?“, brummte ich.

„Wo ist Lucy?“, fragte die blaue Katze und ich sah auf.

„Gerade zu einem Auftrag aufgebrochen, warum?“

Plötzlich trat Mirajane vor und ich sah ihren besorgten Gesichtsausdruck.

„Sie ist also schon weg?“, fragte sie und ich nickte leicht.

„Sie hat irgendwas gesagt, dass sie zu einem Auftrag aufbrechen will, der nur für sie aufgesetzt wurde oder so“, erzählte ich und die Augen meines Gegenübers weiteten sich.

„Ich habe es befürchtet“, sagte die junge Frau und ließ sich auf einem Barhocker nieder, ich tat es ihr gleich.

„Dieser Auftragszettel… er war irgendwie… seltsam“, fing Mira an und ich sah zu ihr auf, mein Misstrauen wurde noch mehr geschürt. Wenn Mira so anfing…

„Wieso?“

„Es standen keine Details drin. Die genauen Umstände des Auftrags soll man beim Auftraggeber erfragen“, fuhr sie fort.

„Nun gut, aber das ist doch nicht so ungewöhnlich“, meinte ich und verschränkte unsicher die Arme, ich hatte so etwas wie ein schlechtes Gewissen, konnte mir allerdings nicht erklären, wieso.

„Ich habe ein seltsames Gefühl bei dieser Sache. Dieser Auftrag… schien wirklich perfekt auf Lucy zugeschnitten worden zu sein. Es war beinahe… zu perfekt. Das macht mich misstrauisch“, sagte Mirajane und ich sah ihr in die Augen und blickte in die ihrer Schwester Lisana.

Ich sah die Sorge in ihnen und eine unausgesprochene Bitte, die ich jedoch auf Anhieb verstand.

Ich erhob mich und warf das Ende meines Schals über meine linke Schulter.

„Ist okay. Ich werde ihr hinterhergehen und mir diesen Auftrag mal genauer ansehen!“, meinte ich und Mira lächelte erleichtert.

„Vielen Dank, Natsu. Wenn du dabei bist, habe ich gleich ein besseres Gefühl!“, meinte sie und ich nickte grinsend.

„Dann habe ich auch ein besseres Gefühl, glaube mir“, sagte ich.

„Aye!“, meinte Happy und wir machten uns augenblicklich auf den Weg und ließen die lärmende Gilde hinter uns.

Ich wusste, in welche Stadt sie aufgebrochen war. Und ich würde sie finden.

Ich würde sie erneut wiedersehen.

Und ich würde sie nicht verlieren, so wie Lisana.

Das hatte ich mir geschworen.

Mit einem grimmigen aber entschlossenen Blick ging ich zusammen mit Happy in die immer dunkler werdende Nacht hinaus.

Fiore in Gefahr

Natsu: „Letztes Mal bei Fairy Tail:“

Happy: „Lucy ist auf der Suche nach einem Auftrag, weil sie mal wieder ihre Miete nicht bezahlen kann! Das liegt wahrscheinlich daran, weil sie immer so faul auf dem Tresen von Fairy Tail liegt!“

Lucy: „Hey! Was soll denn das heißen? Ich bin gar nicht faul! Und einen tollen Auftrag habe ich bereits an Land gezogen, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte!“

Natsu: „Na ob der so toll für dich ist…“

Lucy: „Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?“

Natsu: „Nein, ich zweifle an deinem Verstand!“

Lucy: „Waaaaas?“

Happy: „Natsu und ich haben uns auf den Weg gemacht, um Lucy bei dem dubiosen Auftrag zu unterstützten und sie heil zurückzuholen!“

Lucy: „Heil zurückholen? Bin ich denn eine Transportware?!?!“
 

Juvia verschränkte die Arme auf dem Tisch und stützte ihren Kopf darauf.

„Ist alles okay, Juvia?“, fragte Gray, der näher getreten war.

Plötzlich lächelte die junge Frau mit den blauen, kurzen Haaren und sah auf.

„Gray ist so gutherzig! Er erkundigt sich nach Juvias Wohlbefinden! Leider geht es Juvia nicht so gut“, meinte sie und musterte ihn, oder wohl besser seine Reaktion.

„Warum denn? Hast du dich beim letzten Auftrag etwa überanstrengt?“, fragte er neckend und sein Gegenüber lief rot an.

„Nein, das nicht, aber Juvia hat… wie soll ich es sagen…“, Die Wasserfrau lief dunkelrot an, „Juvia hat sich mit Wasser vermischt, welches schlecht war! Und jetzt ist Juvia auch schlecht!“

Gray prustete los. „Also wirklich, wie schafft man denn so was?“, wollte er wissen.

„Das kann aber auch nur einer Wasserfrau passieren!“, fügte er noch an.

„Ich glaube, ich gehe besser nach Hause!“, meinte Juvia und stand wankend auf.

Jetzt verließ Gray sein anfängliches Lachen und er eilte an ihre Seite.

„Ist wirklich alles okay?“, wollte er sich erneut versichern, wurde jedoch nur müde angelächelt.

„Vielen Dank!“, sagte Juvia, als er sie am Oberarm ergriff und ihr aus der Gilde half.

„Du solltest dich wirklich ausruhen!“, meinte der Eismagier und die Frau neben ihm nickte etwas unbeholfen.

„Geht klar.“

„Gray, hey Gray!“

Der Angesprochene wirbelte zu der Stimme herum, die ihn rief.

„Evergreen! Was ist denn los?“, wollte er wissen, die junge Frau sah wahrlich verängstigt aus.

„Schnell, wir müssen in die Gilde!“, rief sie aufgeregt.

„Juvia, schaffst du die letzten Meter noch allein?“, fragte Gray und die Frau des Wassers nickte.

„Natürlich“, sagte sie und verabschiedete sich von den anderen.

„Was ist denn passiert?“, wollte Gray wissen, als er der jungen Frau mit den giftgrünen Haaren hinterherlief.

„Fiore ist in Gefahr!“, rief sie aufgeregt und stieß die Türen zur Gilde auf.

Nahezu jeder sah auf und spürte die angespannte Haltung der Eintretenden.

„Hört alle her!“, rief Evergreen und Gray trat nach ihr ein.

Elsa wandte sich mit grimmigem Gesicht um.

„Fiore steckt in Schwierigkeiten!“, rief die Frau aus.

„Mich haben gerade Gerüchte bezüglich eines Monsters erreicht, das bereits die Stadt Dahlia zerstört haben soll!“, meinte sie und Schweigen erfüllte die Gilde, was wahrlich eine Seltenheit war.

„Ein Monster?“, fragte Elsa und ihre grimmigen Gesichtszüge verwandelten sich in entsetzte.

„Die Stadt Dahlia? Da wollte doch Lucy hin!“, meinte Mirajane ängstlich nach Luft schnappend.

„Weiß man auch was für eins?“, wollte Titania wissen.

„Die einzigen Überlebenden berichten von einem Monster mit mehreren Köpfen! Es soll wirklich sehr gefährlich sein!“, erzählte Evergreen hastig.

Ein Raunen wurde laut.

„Mit mehreren Köpfen?“

„Es hat eine ganze Stadt ausgelöscht?“

„Wenige Überlebende?“

„Lucy ist dort? Ganz allein?“

„Ich habe gehört, Natsu soll ihr gefolgt sein…“

„Schaffen die beiden das denn ganz allein?“

„Ruhe!“, brüllte Makarov und stellte sich auf den Tresen.

„Dahlia ist eine magierlose Stadt. Niemand hat gesagt, dass einem Magier dort Gefahr droht, er kann sich im Gegensatz zu normalen Menschen verteidigen.

Wie ihr wisst schafft es selbst Fairy Tail außerdem mit wenigen Maßnahmen eine ganze Stadt zu zerstören, also sollten wir nicht allzu beunruhigt sein, dass dieses Monster überaus stark ist“, sagte er.

„Ich habe auch gehört, dass es Illusionen erzeugen können soll!“, meinte Evergreen weiterhin ängstlich.

„Ich werde trotzdem einige Magier hinterherschicken, um Natsu und Lucy zu unterstützen!“, entschied Makarov und sah sich suchend um.

„Wir sollten auf jeden Fall die Dragonslayer hinterherschicken… Wo sind Wendy und Charle?“, fragte der Meister.

„Die sind erst vorgestern zu einem Auftrag aufgebrochen!“, antwortete Mirajane, sie hatte wie immer den vollen Durchblick.

„Das ist schlecht. Und Gajeel?“

„Den habe ich hier vorhin noch gesehen!“, sagte Elfman und sah sich suchend um, fand ihn jedoch nirgends.

„Der wird schon bald wieder auftauchen…“

Bald reicht mir nicht, Elfman! Wir brauchen ihn jetzt, es hängt sehr viel von diesem Auftrag ab! Wenn die Gerüchte tatsächlich wahr sind, brauchen wir alle Kräfte, die wir kriegen können!“

„Ich werde ihn informieren, wenn er wieder da ist“, bot sich Gray an.

„Das wird schlecht gehen, denn du wirst auch nach Dahlia geschickt, Gray. Ich will, dass du und Elsa auf jeden Fall gehen. Mit Natsu und Lucy zusammen seid ihr das stärkste Team von Fairy Tail. Ihr harmoniert perfekt miteinander und das sollten wir ausnutzen.“

„Perfekt?“, wiederholte Gray leise, mehr zu sich selbst.

Er stellte sich gerade wieder Natsu vor, sie lagen sich doch ständig in den Haaren.

Aber ja, wenn es darauf ankam, harmonierten sie perfekt, da hatte der Gildenmeister schon irgendwo Recht.

Elsa nickte zustimmend, sie sah entschlossen aus.

„Die wären ihnen sowieso hinterhergegangen, das hätten Sie gar nicht verhindern können, Meister“, sagte Kana und setzte ihr Fass Sake an die Lippen.

Elsa musste unwillkürlich schmunzeln.

„Damit könntest du recht haben, Kana“, meinte sie und zog ihr Schwert.

„Ich kann ihnen schließlich niemals verzeihen, dass sie so ganz ohne uns zu einem Auftrag aufgebrochen sind!“, meinte sie und Gray tippte ihr auf die Schulter.

„Ähm, Elsa, du scheinst wohl vergessen zu haben, dass wir sie auf unserem letzten Auftrag auch nicht mitgenommen haben!“, meinte er und Elsa ließ das Schwert sinken.

„Stimmt…“, sagte sie niedergeschlagen.

„Aber diesen Auftrag erledigen wir wieder gemeinsam!“, meinte sie entschlossen.

„Na hoffen wir mal, dass wir sie noch einholen“, sagte der Eismagier und zog sich das Oberteil aus.

„Gray… deine Klamotten!“

Ertappt schrie der junge Mann auf.

„Ich werde euch die Verstärkung nachschicken, sobald sich Gajeel und Wendy wieder blicken lassen!“, sagte Makarov und Gray und Elsa nickten.

„Geht klar. Mirajane, du hattest mir erzählt, dass du wüsstest, wo genau Lucy den Auftrag hätte ausführen sollen, oder?“, fragte Titania und die Barkeeperin nickte.

„Ja, auf dem Zettel stand etwas von einer Taverne, die wohl „The Travers“ heißt“, erinnerte sie sich und die anmutige Kämpferin nickte.

„Danke dir. Also, kommst du, Gray? Wir haben es eilig!“

Sie traten aus der Gilde hinaus.

Ein magischer Transportwagen stand davor.

Elsas riesiges Gepäck war bereits darauf verstaut.

Gray fielen fast die Augen heraus.

„Elsa… kann es sein, dass du dir irgendwie schon vorher vorgenommen hattest, Natsu und Lucy zu folgen?“, wollte der Eismagier wissen, obwohl er sich angesichts des Gefährtes die Antwort schenken konnte.

Elsa grinste erneut, bevor sie aufstieg.

„Vielleicht.“

Gray benötigte kein Reisegepäck. Er beabsichtigte nicht länger als nötig von Magnolia wegzubleiben im Gegensatz zu Elsa, welche immer ihren halben Hausstand mit auf Reisen nahm, egal wie kurz oder lang die Fahrt wurde.

„Kennst du überhaupt den Weg nach Dahlia?“, fragte Gray, Elsa hatte sich den SE Plug, der mit dem Gefährt verbunden war, um das Handgelenk geschnallt und fuhr mit voller Geschwindigkeit.

Plötzlich spürte Gray, wie Elsa eine dunkle Aura umgab.

„Zweifle noch einmal an mir, Gray Fullbuster, und du wirst es bereuen!“, sagte sie zähnefletschend und der Eismagier wich vor ihr zurück.

Wenn Elsa Scarlett wütend war, war mit ihr nicht gut Kirschen essen, in ihrem Fall waren es nicht nur die Kirschen...

„Jawohl!“, krächzte er heiser, dann fiel er hinten in den Wagen hinein, als Elsa über ein paar lockere Steine fuhr und das Gefährt dadurch gewaltig ins Schlingern geriet.

„Irgendetwas sagt mir, dass wir in Schwierigkeiten geraten werden“, flüsterte sie leise und ließ mehr Magie in den Wagen fließen, damit sie noch schneller vorankamen.

In weniger als einer Stunde waren sie da, wofür man per Anhalter, wie Natsu und Lucy höchstwahrscheinlich gereist waren, zirka zwei Stunden gebraucht hätte.

Dahlia lag trostlos vor ihnen und wirkte beinahe wie ausgestorben.

„Irgendwie ist es hier viel zu ruhig für eine Stadt“, stellte Elsa fest und wechselte ihre Rüstung.

„Wir sollten vorsichtig sein“, mahnte sie ihr Gegenüber, auch Gray betrachtete misstrauisch die leerstehenden Häuser.

„Hat Evergreen nicht gesagt, dass diese Stadt eigentlich zerstört ist? Wie können hier dann noch so viele Häuser stehen?“

„Ich weiß es nicht“, antwortete Titania und ging zögerlich einige Schritte weiter, immer genauestens ihre Umgebung musternd.

„Entweder es war ein Gerücht, das nicht der Realität entsprach oder aber…“

„Oder aber, hier ist Magie am Werk“, vollendete Gray ihren Satz.

„Das würde auch erklären, warum wir keinerlei Menschen sehen!“

„Aber wer besitzt die Macht, gleich die Illusion eines ganzen Dorfes zu erschaffen?“, fragte sich Elsa.

„Es muss jemand sein, der viel Macht besitzt“, vermutete der schwarzhaarige Mann.

„Ich hoffe ersteres, dass es nur ein Gerücht war, das Evergreen aufgeschnappt hat“, meinte Elsa, dann hob sie ihre Stimme:

„Natsu? Lucy?!“, rief sie laut und hob sich dabei ihre Hände an den Mund, um ihre Stimme möglichst weit und laut erklingen zu lassen.

„Bist du sicher, dass wir hier so laut herumschreien sollten?“, fragte Gray zögernd und Elsa hielt inne.

„Ich weiß nicht. Ich denke nur, dass wir sie nicht einfach so finden werden, ganz einfach.“

Typisch Elsa. Sie klang wieder so praktisch veranlagt, als ob sie wüsste, wie die Welt wirklich funktionierte, um dann im nächsten Moment zu sagen, dass sie keine Ahnung davon hatte. Es wäre nicht das erste Mal.

Aber Gray hatte auch keine bessere Idee, wie sie die beiden finden konnten und da Elsa schließlich eine S-Rang Magierin war und sie im Team schon immer gut zusammenarbeiten konnten, vertraute er ihr.

Also riefen sie, immer und immer wieder.

Doch es kam keine Antwort.

Die Nacht brach allmählich herein, doch die Dämmerung war heute alles andere als schön.

Dunkle Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben und verdeckten auch die Sicht auf den aufgehenden Mond, während das umliegende Land in eine gräuliche Masse getaucht wurde.

Ein kalter Wind blies durch die engen Straßen und Elsa fröstelte trotz ihrer Rüstung.

„Da vorne ist es, Gray. Die Taverne „The Travers“. Lass uns reingehen“, sagte sie und Gray nickte.

Elsa umfasste die Türklinke und drückte sie nach innen auf.

Gray folgte dicht hinter ihr und als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, waren sie von Schwärze umhüllt, keine Beleuchtung war vorhanden, sie erkannten keinerlei Gegenstände, es waren auch keine Fenster oder ähnliches auszumachen.

Tiefe Dunkelheit griff nach ihnen, nach ihren Augen, ihren Ohren und schlussendlich auch nach ihrem Bewusstsein.

Das Labyrinth der Illusionen

Gray: „Letztes Mal bei Fairy Tail:

Evergreen ist völlig aufgelöst an der Gilde angekommen und hat behauptet, ein riesiges Monster treibe in Dahlia sein Unwesen.“

Elsa: „Da Lucy und Natsu sich in dieser Stadt befinden, haben wir uns Sorgen gemacht und haben uns freiwillig entschlossen, ihnen hinterherzureisen!“

Gray: „Freiwillig? Der Meister hat es uns befohlen!“

Elsa: „Das ist doch jetzt egal… Aber wir wären auch freiwillig gegangen!“

Gray: „Jedenfalls… wir hoffen, Lucy und Natsu noch rechtzeitig vor dem Monster warnen, oder ihnen im Falle eines Kampfes noch beistehen zu können!“

Elsa: „Wir werden unser Bestes geben!“
 

Ich schritt entschlossen durch die verlassene Stadt.

Die Nacht war schon lange hereingebrochen, ich hatte mich von der Zeit her wohl doch etwas verschätzt, doch nun war ich ja an meinem Zielort angekommen.

Leer standen dicht an dicht die Häuser nebeneinander.

Es war hier beinahe wie ausgestorben… Mmh… Vielleicht sollte ich mit meinen Stellargeistern ja die Bewohner dieser Stadt retten?

Ich überlegte.

Selbst Plue machte unruhige Geräusche.

„Ah, hier ist die Taverne ja“, sagte ich erfreut, klopfte an und trat ein.

„Hallo? Ist da jemand? Die Geisterbeschwörerin aus Fairy Tail ist da!“, meinte ich doch relativ gutgelaunt und hob meine Schlüssel triumphierend in die Höhe.

Doch dann spürte ich plötzlich, wie diese… Magie im Raum schwebte.

Groß und schwer drückte mich das Gefühl beinahe zu Boden.

„Was… geschieht hier?“, fragte ich mich und sank auf die Knie.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, meine Magie verschlingt mich selbst… Aber wie kann das sein?“, flüsterte ich entsetzt.

Plue war verschwunden, zumindest sah ich ihn nirgends mehr. Meine Schlüssel waren aus meiner Hand geglitten, wo sie waren, wusste ich nicht.

Ich kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an, doch ich blieb erfolglos.

Ich spürte, wie meine Kräfte schwanden.

Und irgendwann war da nur noch eine Schwärze, die alles verschlang.
 

Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, stöhnte ich. Ich fühlte mich, als ob ich von Elsa plattgemacht worden war.

Blinzelnd öffnete ich meine Augen und richtete mich auf.

„Na endlich bist du aufgewacht“, hörte ich eine Stimme sagen und sah mich suchend um.

Ich konnte jedoch keinen Urheber dieser Stimme ausmachen.

Und dann, sah ich es zwischen dem Nebel.

Vorsichtig richtete ich mich auf.

Ich bemerkte, dass ich in Trümmern lag.

Der Nebel war dicht, ich hustete.

„Wer bist du?“, fragte ich leise, meine Stimmbänder waren von Staub bedeckt und ich krächzte ein wenig.

„Ich bin dein Auftraggeber“, säuselte die Stimme und ich erstarrte, als es endlich aus dem Nebel trat.

Es war ein riesiger Säbelzahntiger, welcher mehrere Köpfe besaß.

Sein Leib war gigantisch groß und er fletschte die Zähne. Das Problem war nur, dass ich mich nicht entscheiden konnte, in welches Paar Augen ich schauen sollte.

Es hatte so viele Köpfe, dass ich sie schon nicht mehr zählen konnte.

Einer war furchterregender als der andere.

Ich schnappte nach Luft, aber auch nach Worten.

„Das… das kann nicht sein!“

„Oh doch Lucy Heartfilia, das kann sehr wohl sein! Ich habe den Auftrag verfasst, um dich hierherzulocken. Ich habe bereits von deiner kindlichen Naivität gehört und mir war klar, dass du sofort auf den Auftrag reagieren würdest! Und ich hatte recht wie du siehst, du bist in meine Falle getappt!“, sagte das Säbelzahnmonster und zeigte seine gigantischen Tatzen, an welchen riesige Krallen hingen, die einen Menschen mit einem Hieb töten konnten, da war ich mir sicher.

„Was willst du von mir?“, zischte ich, ich versuchte, bedrohlich zu klingen, doch meine Stimme schwankte etwas.

„Fürs Erste, will ich deine Schlüssel haben, Lucy! Und ich werde sie mir nehmen, wenn du dich weigern solltest!“

In diesem Moment sah ich sie.

Sie lagen etwa zwei Meter neben mir.

Ich raffte das letzte Bisschen Kraft in mir zusammen und sprang panisch zu meinem Schlüsselbund.

Mit einem triumphierenden Gefühl schlossen sich meine Finger um das weiche Leder mit dem Fairy Tail-Zeichen darauf.

„Oh, so ein ungehöriges Mädchen! Das macht man aber nicht!“

„Du wirst meine Schlüssel niemals bekommen!“, schrie ich laut.

„Willst du etwa doch kämpfen?“, fragte das Geschöpf und meine Gesichtszüge verhärteten sich.

„Wenn du es drauf ankommen lassen willst…“, flüsterte ich und mein Gegenüber fing an zu lachen.

„Na du bist ja sehr von dir überzeugt! Willst du denn gar nicht wissen, warum ich dich hierhergelockt habe?!“

Ich stutzte. Es hatte mir eine Falle gestellt, ja, aber wieso eigentlich?

Eigentlich war ich nicht stark. Meine Stellargeister waren es, die stark waren. Aber ich war schwach. Wenn sich dieses Monster einen würdigen Gegner hatte auswählen wollen, dann hätte es sich Natsu oder Gray oder Elsa holen müssen, aber doch nicht mich!

Und plötzlich blickte ich in seine grauen Augen und eine Woge des Entsetzens schlug über mir zusammen.

Natsu.

„Was hast du mit ihm gemacht?“, schrie ich, die Angst zerfraß meine Sinne.

Ich spürte, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen.

Wo war Natsu?! War ihm etwas passiert?
 

Gray öffnete die Augen.

Was war passiert? Er sah sich suchend um, fand jedoch keinerlei Hinweis darauf, wo er sich befand.

Ihm schwirrte der Kopf, er wusste einfach nichts mehr, wo er war oder was er hier eigentlich wollte.

„Gray-sama…“

„Juvia!“, rief er besorgt aus, als die Wasserfrau auf ihn zugewankt kam.

„Was ist passiert?“, fragte er besorgt und hielt sie an den Schultern fest.

Sie sah ihn verständnislos an.

„Weißt du denn nicht mehr… der Kampf?“

„Was für ein Kampf?“, fragte der Eismagier verwirrt.

„Das Säbelzahnmonster, es hat uns alle angegriffen! Die meisten Magier der Gilde sind bereits vernichtet! Ich… ich…“

„Juvia!“ Er hielt sie fest, damit sie nicht zu Boden stürzte.

„Ich konnte… Juvia konnte es nicht verhindern… Es tut mir leid, Gray-sama. Ich habe… AHHH!“

Gray schrie auf. Es ging alles so schnell, dass er es einfach nicht verhindern konnte.

Juvia wurde von Flammen ergriffen und von ihm weggeschleudert. Feuer konnte Juvia eigentlich nichts anhaben, denn sie konnte schlecht darin verbrennen, doch sie wurde vom Feuer umschlossen.

Da Hitze Wasser zum Verdunsten brachte, löste sich Juvia Stück für Stück auf.

„JUVIA!“, schrie Gray, wollte sein Eis einsetzen, um die Flammen einzufrieren, doch er schaffte es nicht, seine Magie anzuwenden.

„Lebe… wohl, Gray! Das ist die Bestrafung, weil ich Fairy Tail nicht verteidigen konnte…

Ich wollte dir schon immer sagen, dass ich dich… liebe!“

Das letzte Wort hauchte die Wasserfrau nur noch, dann war sie verschwunden.

„Neeeeeeein!“, schrie Gray und sank zu Boden. Um ihn herum waren lauter Trümmer der Gilde.

Es war alles zerstört?

Tränen liefen über seine Wangen, seine Augen waren weit aufgerissen und er sah sich verzweifelt um, wo er überall Leichen und Trümmer sah.

Ganz Magnolia war zerstört, und mit ihr seine geliebte Gilde Fairy Tail.
 

Als Elsa die Augen aufschlug, hörte sie ein Stöhnen neben sich und sah sich hektisch um.

Ein Mann mit blauem Haar lag neben ihr, doch er war schwer verwundet.

„Gérard!“, flüsterte Elsa entsetzt. Was war passiert? Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, alles war wie leergefegt in ihrem Kopf.

Titania merkte zu ihrem Entsetzen, dass sie keinerlei schützende Rüstung angelegt hatte.

Warum lief sie ungeschützt herum und schien kaum verletzt zu sein im Gegensatz zu Gérard, der doch so ein mächtiger Magier war und sich eigentlich zu schützen wusste?

Elsa kniete neben ihm und hob sanft seinen Kopf an.

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht mehr beschützen kann…“, hauchte er und sie musste sich nahe an ihn heranbeugen, um ihn zu verstehen.

„Fairy Tail… ist gefallen… alles… ist… zerstört!“, flüsterte er und sah in ihre braunen Augen.

Er griff nach ihrem Kopf und zog ihn zu sich herunter, um ihre Lippen mit den seinen zu versiegeln.

Elsa spürte, dass ihn das seine letzte Kraft zu kosten schien und heiße Tränen der Verzweiflung suchten sich einen Weg über ihre Wangen.

Sanft strich sie ihm über seine rechte Backe und zog ihn an sich, um ihn in eine innige Umarmung zu bringen.

„Ich dich auch“, flüsterte sie, es bedarf keinerlei Worte seinerseits, die seine Gefühle zum Ausdruck bringen könnten, der Kuss hatte das bereits für ihn erledigt.

Dann erschlaffte er in ihren Armen und die einst so starke Magierin schrie ihren Schmerz in die Welt hinaus.

Es war alles verloren. Fairy Tail war gefallen, Magnolia zerstört und Gérard, ihre Kindheitsliebe, tot.
 

Die weißen Flügel richteten sich langsam wieder auf.

Happy öffnete stöhnend die Augen.

„Wo… bin ich?“, fragte der Kater laut zu sich selbst und hustete den Staub aus den Lungen.

„Was ist passiert?“, fragte er verwirrt, als er die Ruinen und die Totenstille um ihn herum wahrnahm.

Die blaue Katze stand auf und sah sich um.

Nirgendwo war eine Menschenseele zu erblicken, nebenbei bemerkt auch keine Katzenseele.

Doch plötzlich - hörte er sie wimmern.

War das… etwa Charle?

„H… Happy…“

Die Augen des Katers weiteten sich erschrocken und er stürmte auf seine Freundin zu, die inmitten der Trümmer lag.

„Charle! Was ist mit dir passiert??“

„Es… ist einfach gekommen und hat alles vernichtet“, murmelte die weibliche Katze schwach, ihr sonst so weißes Fell war grau und sie blutete.

Erschöpft hob und senkte sich ihre Brust.

„Du bist verletzt! Ich hole Hilfe! Ich hole Wendy!“, sagte Happy entschlossen und hatte bereits wieder seine Flügelmagie angewandt, um sich auf den Weg zu machen, doch seine Freundin hielt ihn zurück.

„Sie wird nicht kommen, Happy, weil…“

In Charles wunderschönen Augen bildeten sich Tränen.

„Sie… ist tot…“, schluchzte sie und Happys Flügel verschwanden erneut, als er sich weiter hinunterbeugte.

„Wie konnte das passieren? Wo sind Natsu? Und die anderen?“, fragte Happy verwirrt, während Charle weinte.

„Ich weiß es nicht, ich glaube, sie haben alle gegen das Monster gekämpft, aber ich habe sie aus den Augen verloren…“

Happy machte Anstalten, aufzustehen und sich nach seinen Freunden umzusehen, als ihn eine weiße Pfote panisch am Ärmel packte.

„Happy… geh nicht!“, flüsterte Charle, ihre Augen schielten bereits ein wenig.

„Keine Angst, ich bleibe bei dir!“, sagte Happy entschlossen und nahm Charle in die Arme.

„Danke Happy… für alles!“, sagte die weiße Katze in seinen Armen, die Happy immer für einen Engel gehalten hatte.

Dann ließ sich der geschwächte Körper in die Dunkelheit fallen.

Happy weinte, als er den leeren Blick seiner Freundin mitansehen musste.

„Nein, CHARLE!!!“, schrie er seinen Verlust langgezogen in die Dunkelheit, in die Stille hinaus.
 

Ich richtete mich auf.

Wo war ich denn jetzt gelandet?

Alles um mich herum lag in Trümmern, es sah aus, als habe es hier eine Schlacht gegeben, die nicht gerade glimpflich verlaufen war, zumindest nicht für den Verlierer.

Aber irgendwie kam mir das hier alles so vertraut vor, irgendetwas rief Erinnerungen in mir wach.

War das da vorne… nicht Lucys Haus?

Es war völlig zerstört.

War sie da etwa noch drin?!

„Lucy?!“, schrie ich laut.

Keine Antwort.

Ich rannte zu dem eingestürzten Gebäude und fing an zu graben.

Wenn hier noch irgendjemand lebte, und schließlich wusste ich, wie viel Menschen sich manchmal in Lucys Haus befanden, dann würde ich sie retten!

„Natsu…“

Ich wirbelte herum.

Da stand sie, zumindest mehr oder weniger.

Sie sah aus, als könnte sie sich kaum mehr auf den Beinen halten.

„Lucy! Was ist passiert?!“, fragte ich panisch.

„Es hat die Stadt zerstört, das Monster… es hat uns alle in den Untergang getrieben, es sind fast alle tot…“, hauchte sie offensichtlich erschöpft und sank zu Boden.

„Hey!“, rief ich besorgt aus und stützte ihren Oberkörper.

Tränen liefen über ihre Wangen, sie war sehr blass.

„Meine Schlüssel… das Säbelzahnmonster hat mir meine Schlüssel weggenommen! Sie sind alle weg!“

„Lucy, bitte beruhige dich doch!“, bat ich, ich spürte, wie sie sich immer mehr hineinsteigerte und ihr Atem nur noch stoßweise ging.

Wenn sie so weitermachte, würde sie noch kollabieren.

„Ich bin doch noch da! Ich werde dem Viech ordentlich einheizen!“, sagte ich, doch ich klang nicht allzu sicher, Lucy verängstigte mich in diesem Moment viel zu sehr, sie sah gar nicht gut aus…

„Das wirst du nicht schaffen, er ist zu stark!“

Ich stutzte. Was redete Lucy denn da? Sonst hatte sie doch immer Vertrauen zu mir gehabt!

Plötzlich sah ich das Blut auf dem Boden, ihre braunen Augen trafen auf meine.

Sie lächelte mich noch einmal an, und in diesem Moment sah ich Lisana vor mir.

Ich hielt sie in den Armen. Nein, verdammt, sie war nicht Lisana, sie war Lucy!

Sie schloss die Augen und ich spürte, wie sie in meinem Arm immer schwerer wurde.

„Lucy, wach auf!“, flüsterte ich und spürte, wie mir ebenfalls die Tränen kamen.

Und mit ihnen kam wieder die Erinnerung hoch:
 

Sie stand vor mir und beobachtete den Sonnenuntergang, wie er sich orangefarben über dem Horizont ausbreitete.

Sie kicherte und hatte offensichtlich gute Laune. Sie war so euphorisch gewesen und freute sich auf ihren neuen Auftrag.

Dann drehte sie sich noch ein letztes Mal zu mir um:

„Natsu? Ich bin dann mal weg!“

Lisana. Es war wie bei Lisana. Und jetzt, lag sie sterbend in meinen Armen. Dabei hatte ich mir doch geschworen, so etwas nicht noch einmal zuzulassen!

Ich hatte mir geschworen, ihr beizustehen, sie zu unterstützen!
 

„LUCY, WACH AUF! BITTE!!“, schrie ich sie an und schüttelte sie panisch.

Dann sah ich auf und erblickte ein anderes, zerstörtes Gebäude.

Fairy Tail. Es war gefallen.

Die Letzte von Fairy Tail

Happy: „Das letzte Mal bei Fairy Tail: Gray, Elsa, Natsu und ich wachen aus unserer Bewusstlosigkeit auf, doch was müssen wir Schreckliches feststellen?“

Gray: „Juvia ist tot!”

Elsa: „Gérard… ebenfalls!“

Natsu: „Lucy auch…“

Happy: „Charle…“

Elsa, Gray und Natsu: „Und die Gilde ist gefallen!“

Natsu: „Was soll das alles? Was ist denn bitte passiert, als wir bewusstlos waren?“

Happy: „Woher soll ich das wissen?“

Elsa: „Wir sollten vielleicht wieder zur Haupthandlung zurückkehren, dann erfahren wir es eventuell…“
 

„Sieh dich doch mal um…“, schlug das Säbelzahnmonster vor und ich drehte langsam meinen Kopf nach links und rechts.

Überall um mich herum war Zerstörung.

Was war mit Natsu passiert?

„Das ist nicht echt!“, meinte ich ziemlich sicher.

„Ach nein? Willst du wissen, wie lange du bewusstlos warst, Lucy? Es hat mir genügend Zeit verschafft, um die Gilde komplett zu zerstören, mitsamt Magnolia und Fiore.“

„Das ist nicht wahr!“, schrie ich.

„Nein? Vielleicht solltest du wissen, dass mir immer dann ein neuer Kopf wächst, sobald ich einen Magier besiegt habe. Ich beherrsche dann seine Zauberkraft und kann sie auch im Kampf verwenden.

Verstehst du es jetzt?“

Ich blickte in Natsus Augen, als mir das Monster einen seiner Köpfe hinstreckte.

Daneben sahen mich Elsa und Gray an.

Ich wich zurück.

„Das… kann nicht sein…“, hauchte ich.

„Oh doch. Sie sind alle an meinen Illusionen zerbrochen. Jeder von ihnen hat sein ganz persönliches Leid erfahren und alle glaubten an das, was sie gesehen hatten“, erklärte das Monster.

„Und warum sollte ich dann glauben, was ich hier sehe?“, fragte ich und deutete auf das zerstörte Magnolia, in dessen Trümmern ich mich befand.

„Das ist die Wahrheit. Ich habe ganz Fairy Tail damit ausgelöscht, nur du bist noch hier.“

Ich merkte, wie die Erkenntnis durch mein Dasein sickerte.

„Ich bin… die Letzte von Fairy Tail?“, hauchte ich und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

„Sieh dich ruhig um, wenn du mir nicht glaubst. Du kannst so weit rennen, wie du willst, aber du wirst nur Zerstörung finden, nichts weiter. Nach Überlebenden kannst du lange suchen.

Jedes Gesicht, das du an mir siehst, habe ich mit meinen Illusionen umgebracht. Nur dich will ich persönlich zur Strecke bringen.“

Ich sah mich um und erkannte die vertraute Umgebung um mich herum.

„Während du geschlafen hast, war ich so frei, dich gleich nach Magnolia zu bringen, um dir dein geliebtes Fairy Tail vor Augen zu halten. Ich muss dir doch zeigen, was daraus geworden ist!“

Ich starrte auf die Trümmer. Dann sah ich einen Arm aus ihnen herausragen.

„Hey!“, schrie ich laut und rannte auf den Verwundeten zu und zog ihn aus den Gebäudeteilen hinaus.

Dann ließ ich die Leiche mit einem Schrei wieder los und wich hektisch zurück.

Sie war geköpft, das eigene Blut tränkte Grays leblosen Körper.

„Suchst du mich, Lucy?“, fragte das Monster und schaute mich mit Grays Augen an, ein Ansatz schwarzen Haares war auf seinem Kopf zu erkennen.

„Oder suchst du das? Ice Lance!“, schrie das Monster und ein riesiger Eispfeil schoss aus seinen Klauen direkt auf mich zu.

Mit vor Schrecken geweiteten Augen sah ich den Speer auf mich zurauschen und ich spürte, wie alles vor meinen Augen verschwamm, als ich tränenaufgelöst auf die Eismagie starrte.

Das war Gray. Das war seine Magie.

Plötzlich spürte ich, wie sich der Raum um mich herum verengte.

Er war so plötzlich aufgetaucht, ich hatte ihn nicht kommen sehen.

„Horologium!“, rief ich aus, der Uhrenmensch hatte mich beschützt.

„Dir droht Gefahr, Besitzerin, sogar große Gefahr!“, sagte der Stellargeist und fingerte sich an seinem Bart herum.

„Lass mich hier raus!“, bat ich und meine Hände lagen auf der Innenscheibe des Uhrgehäuses.

„Ich will nur für den nötigen Schutz vor diesem Monster sorgen!“, sagte Horologium und öffnete nicht die Tür.

„Bitte! Lass mich raus! Ich will kämpfen!“, schrie ich und hämmerte gegen die Scheiben.

„Du hast keine Chance, Lucy!“, sagte der Stellargeist.

„Das weiß ich! Dennoch möchte ich für meine toten Freunde kämpfen, und das kann ich nur, wenn du mich endlich hier rauslässt! Das bin ich ihnen schuldig!“, schrie ich verzweifelt.

Dann spürte ich, wie er verschwand.

„Ich kann mich dem Befehl meiner Besitzerin nicht widersetzen. Ich wünsche dir viel Glück, Lucy!“, sagte er noch, dann war das Licht um mich herum verschwunden und ich wusste, dass er in der Welt der Stellargeister zurückgekehrt war.

„Oh, du willst doch kämpfen?“, fragte das Monster und beugte sich gerade über Mirajanes kopfloser Leiche.

„Es reicht! Lass sie in Frieden!“, schrie ich und spürte, wie mein Blut in Wallung geriet.

„Du hast mich herausgefordert“, flüsterte ich und hob meinen Schlüsselbund hoch.

„Öffne dich, Tor zum goldenen Bullen, Taurus!“, rief ich laut und der mächtige Stellargeist mit seiner Breitaxt erschien.

„Töte ihn!“, schrie ich und deutete auf meinen Gegner.

Ich hatte noch niemals das Wort töten in meiner Kampfansage benutzt, da ich meine Gegner niemals umbringen, sondern nur kampfunfähig machen wollte. Doch das hier war etwas anderes. Er hatte die Gilde vernichtet und die Stadt Magnolia ausgelöscht.

Ich hatte alles verloren, was mir lieb und teuer gewesen war. Ich wollte sterben, doch nicht kampflos. Auch wenn ich genau wusste, dass ich verlieren würde, es war mir egal.

Ohne meine Freunde konnte und wollte ich nicht mehr leben.

Sie waren tot, ich sah ihre Leichen überall, hatte den noch warmen Körper von Gray gespürt, es konnte keine Einbildung sein, das war unmöglich.

Taurus sparte sich dieses Mal seine anzüglichen Sprüche über mein Aussehen, er spürte, wie ich mich fühlte. Er ging sofort zum Angriff über.

Angespannt beobachtete ich den Kampf.

Taurus hatte sich einem der Köpfe zugewandt und versuchte, ihn mit seiner Axt abzuschlagen.

Das war jedoch gar nicht so einfach, da das Säbelzahnmonster sich schnell bewegte und geschickt auswich.

Taurus für sich musste vor den scharfen Klauen seines Gegenübers ausweichen, und vor allem seiner mächtigen Magie.

Dann gelang es dem Stellargeist schließlich, einen Kopf abzuschlagen und ich hob triumphierend den Arm.

„Glaubst du wirklich, es ist so einfach?“, fragte das Monster und ich schrak zurück.

„Meine Köpfe sind teilweise echt, aber teilweise Illusionen. Die Kunst ist es, meine einzig verwundbare Stelle zu treffen. Wenn du die echten Köpfe abtrennst, verliere ich lediglich ein gewisses Maß an Macht, was mir bei meiner so starken Kraft jedoch nichts ausmacht.

Doch an einem ganz bestimmten Kopf habe ich eine ganz empfindliche Stelle…

Aber da ich wahrscheinlich mehr Köpfe besitze, als du zählen kannst, hast du so gut wie gar keine Chance, mich auch nur ein bisschen meiner Macht zu berauben, geschweige denn mich zu töten“, erklärte das Ungetüm.

„Warum hast du mich dann ausgewählt, wenn ich doch sowieso keine Chance gegen dich habe?“, fragte ich erzürnt.

„Weil ich deine Schlüssel haben will. Die Stellargeister sind doch viel zu wertvoll für dich. An dir wären sie nur verschwendet…“

Taurus griff erneut an, sah jedoch nicht das Paar Krallen kommen und wurde von ihnen getroffen.

Ich sah alles wie in Zeitlupe. Taurus‘ Augen wurden größer, als er den Schmerz verspürte und schwebte langsam zu Boden.

„Auch, wenn manche es nicht wert sind, sich ,Kämpfer‘ zu nennen“, fügte das Monster noch an.

„Taurus!“, rief ich entsetzt aus.

„Geh zurück!“, befahl ich ihm und führte eine Zwangstorschließung durch.

„Tut mir Leid… Lucy!“, sagte er noch, dann war er verschwunden.

„Öffne dich, Tor zum Bogenschützen! Saggitarius!“, rief ich laut und der Schütze erschien.

„Bringe dieses Biest zu Fall!“, schrie ich, ich war außer mir.

Der Schütze gehorchte und legte seine Pfeile an.

Ich wusste, dass er mit mehreren gleichzeitig schießen konnte und glaubte an seine Treffsicherheit.

Das Säbelzahnmonster blieb ruhig stehen.

Warum springt er nicht zur Seite oder weicht aus?, fragte ich mich nervös und beobachtete, wie die Pfeile ihr Ziel erreichten - und durchflogen.

Es sah fast so aus, als ob das Biest seinen Körper…

„Wie schön, seinen Körper in Wasser verwandeln zu können! Ich habe gehört, die Magierin, welche diese Kraft einst ihr eigen genannt hat, sei ein ehemaliges Mitglied der Element 4 gewesen? Sehr nützlich diese Kraft, wirklich!“

Juvia…

Meine Tränen waren wieder da.

Doch dieses Mal… würde ich meinen stärksten und gefährlichsten Stellargeist holen.

„Saggitarius, verzeih, aber ich komme mit dir so nicht weiter!“, sagte ich und der Schütze löste sich auf.

„Warum kämpfst du eigentlich? Möchtest du dich nicht lieber ergeben und deinen Freunden folgen?“

Mein Körper bebte unter den Schluchzern, doch ich fand die Kraft, mich zu beruhigen und sah mit entschlossenem Blick auf.

„Ich werde mich niemals kampflos ergeben!“, schrie ich.

„Ich bin ein Mitglied von Fairy Tail und werde alle rächen! All meine Freunde, mit denen ich einen Teil meines Lebens verbracht habe! Die Stadt Magnolia, die ich mein Zuhause nennen durfte! Ich habe in Fairy Tail gelernt, dass es wichtig ist, zusammenzuhalten und ein starkes Herz zu haben! Wenn ich aufgeben würde, dann wäre ich schwach! Doch meine Gilde hat…“

Jetzt fing ich doch an zu weinen.

„…hat mich stark gemacht! Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis du besiegt bist oder ich tot am Boden liegen werde! Niemals! Denn ich…“, ich hob meinen rechten Arm beinahe feierlich hoch und spreizte Daumen und Zeigefinger, „…bin ein Mitglied von Fairy Tail!“, schrie ich und als ich an all meine Freunde dachte, strömten mir nur so die Tränen über die Wangen.

Ich werde euch rächen, und dann werde ich zu euch kommen!, dachte ich und lächelte ein wenig, dann hob ich erneut einen goldenen Schlüssel.

„Öffne dich, Tor des Zwillings! Gemini!“, rief ich laut und zwei kleine Püppchen erschienen vor mir.

„Lucy…“ Ich sah in ihren Augen dieselben Tränen wie in meinen.

„Die Welt der Stellargeister ist in Aufruhr, es ist viel Schreckliches passiert! Wir machen uns Sorgen um dich! Piri, Piri!“, sagten die beiden und meine Mundwinkel zuckten.

„Keine Angst. Ich schaffe das schon! Mit eurer Hilfe! Könnt ihr dieses Monster duplizieren?“, fragte ich und deutete auf das Säbelzahnmonster.

Die Zwillinge sahen sich an, nickten sich ermutigend zu und verwandelten sich.

Mein Gesicht hellte sich auf, als die beiden Kreaturen zu einem zweiten Säbelzahnmonster heranwuchsen.

„Ja!“, rief ich erfreut, doch dann gingen die Zwillinge in die Knie und verwandelten sich zurück.

„Unsere Magie… sie reicht nicht aus, es sind zu viele Informationen, und zu viel fremde Magie. Das schaffen wir nicht! Tut uns leid, Lucy!“, sagten sie und schauten mich besorgt an, doch ich spielte ihnen ein Lächeln vor.

„Ist nicht schlimm. Dann muss es eben anders gehen!“, meinte ich und führte eine Zwangstorschließung durch, dann erst kamen wieder die Tränen.

Ich ließ den Kopf sinken. Es war wirklich aussichtslos.

Aber ich durfte nicht aufgeben!

Plötzlich traf mich ein Schlag von Magie und hob meinen Körper in die Luft.

Ich spürte, wie ich für einen kurzen Moment flog, schwebte, dann prallte ich gegen die Trümmer eines eingestürzten Hauses und sank stöhnend zu Boden.

Doch so leicht war ich noch nicht außer Gefecht gesetzt!

Ich wischte mir die Steinbrocken aus dem Mundwinkel und richtete mich auf.

Als ich aufstand, spürte ich einen schmervollen Stich im Rücken, ansonsten nichts.

Es schien nichts gebrochen zu sein, zum Glück.

Ich holte Luft, um meinen nächsten Stellargeist zu rufen, doch mich traf ein erneuter Schlag von Magie und schreiend wirbelte ich um meine eigene Achse, bis mein Flug an einer anderen Wand ein erneutes Ende fand.

Als ich mich aufrichten wollte, stellte ich fest, dass mein linker Knöchel verstaucht sein musste.

Ich biss die Zähne zusammen und stand wankend auf.

Ich tastete nach meinen Schlüsseln, und griff ins Leere.

Entsetzt schaute ich mich um. Wo waren die Schlüssel?

Da sah ich sie. Sie lagen etwa fünf Meter von mir entfernt. Ich musste sie im Flug verloren haben.

Ich humpelte auf die Stelle zu und war dieses Mal auf die Magiewelle gefasst.

Ich wich ihr so gut es ging aus.

Dieses Mal allerdings kamen zwei Magiestöße gleichzeitig.

Dem zweiten konnte ich nicht mehr ausweichen und die Verzweiflung nahm nun die Überhand.

Nicht, dass meine Stellargeister nicht mehr genügten, um den Gegner zu besiegen, jetzt kam ich noch nicht mal mehr an meinen Schlüsselbund heran. Also war meine Magie zwecklos und meine Verteidigung auf ihrem Nullpunkt.

„Lucy!“

Ich sah geblendet auf. Ich musste lächeln. Der Stellargeist kam, den ich als nächsten gerufen hätte, er hatte bereits eigenständig das Tor passiert. In Notsituationen wie der diesen war ich ihm dafür dankbar:

Loki.

Ich schaffte es, ihm kurz in die Augen zu sehen, bevor ich stöhnend auf den Boden sank.

Ich musste mich einen Moment ausruhen.

„Du hast es gewagt, meine Besitzerin anzugreifen!“, meinte Loki zornig und richtete seine Arme auf das Monster.

„Regulus, du, der du der stärkste unter den Sternen bist! Erstrahle!“, rief er laut und ein helles Licht erhellte die Umgebung, sodass ich meine Augen zukneifen musste, um nicht blind zu werden.

Urplötzlich jedoch war das Licht verschwunden.

„Zwecklos!“, schrie das Säbelzahnmonster und erwischte Loki mit seinen Krallen.

Der Stellargeist wurde gegen eine Glasscheibe geworfen, die unter seinem Gewicht und der Flugkraft zerbrach.

„Loki!“, rief ich entsetzt aus und bewegte mich ein wenig.

Als ich den erneuten Schmerz in meinem Rücken fühlte, kam mir jedoch plötzlich eine Idee.

„Glaubst du wirklich… ich bin so leicht zu besiegen?“, keuchte ich erschöpft und richtete mich mit einem zugekniffenen Auge auf.

„Oh? Du kannst noch stehen?“, fragte das Monster erstaunt, dann riss es mich erneut weg.

„Lucy!“, schrie Loki panisch, doch ich hörte seine Stimme kaum, ich spürte nur den plötzlichen Schmerz in meinem Bauch, irgendetwas schien sich durch meinen Körper gebohrt zu haben.

Ich sah zu Loki herüber und musste erschöpft lächeln.

„Ich bin… eine Stellargeistmagierin… Jetzt zeig… ich dir… mal was!“

Loki schien zu begreifen was ich vorhatte, denn er sah mich mit wachsendem Entsetzen an.

„Nein, Lucy! Tu es nicht!“, rief er, doch ich hatte bereits begonnen, meine Magie freizusetzen.

Ich bitte euch… kommt alle!, dachte ich panisch und war von einem hellen Licht umgeben, das mich in die Luft hob.

Und ja. Sie kamen.

Taurus, Aquarius, Virgo, Saggitarius, Plue, Horologium, Lyra, Gemini, Crux, Aries, Cancer, Scorpio, Capricorn. Loki wurde von meiner Macht angezogen und reihte sich neben seine „Geschwister”.

„Siehst du?“, schrie ich dem Monster entgegen.

„Sie sind alle gekommen, um mich zu beschützen! Selbst wenn du mir meine Schlüssel wegnimmst, ich kann sie durch die Kraft meiner Freundschaft immer noch rufen! Sie werden dir nicht gehorchen!“

„Ach nein? Ich habe gehört, durch den Tod eines Stellarmagiers werden auch dessen gesamte Verträge aufgelöst! Soll ich es ausprobieren?“

Die Entschlossenheit auf meinem Gesicht ließ keiner Angst Platz.

Der nächste Angriff wurde von meinen Stellargeistern abgeblockt.

„Wow, nicht schlecht. Aber das hältst du nicht lange durch. Ich habe gehört, dass es einen Magier schon viel Energie kostet, zwei Stellargeister in unsere Dimension zu holen. Da kann es ja bei so vielen Geistern nicht lange dauern, bis du einknicken wirst!“

„Prinzessin, er hat recht! Ihr werdet immer schwächer! Die Wunde an Eurem Bauch…“

„…tut hier nichts zur Sache!“, unterbrach ich Virgo und lächelte sie danach entschuldigend an.

„Versteht ihr nicht? Das hier ist mein letzter Kampf! Und ich will, dass das Letzte, das ich sehe, ihr seid! Meine einzigen Freunde, die noch übrig sind!“

Ich spürte, wie mir erneut Tränen über die Wangen liefen, doch das warme Licht meiner Stellargeister beruhigte mich wieder ein bisschen und ich spürte das Blut, das aus meiner Bauchwunde sickerte, so gut wie gar nicht mehr.

Magie hämmerte gegen meine Geister. Immer und immer wieder.

Ich sank langsam Richtung Erde, die Schwebkraft ließ nach. Ich sah alles etwas verschwommen, undeutlich.

Ich glitt vorsichtig zu Boden, Liegen tat gut. Ich hustete und spürte, wie sich das gelbe Licht um mich herum langsam auflöste, als meine Magie zu schwach wurde, alle Stellargeister aufrecht zu erhalten.

„Wusste ich es doch! Irgendwann wirst auch du einbrechen, so wie alle anderen aus Fairy Tail!“

Ich lächelte, als ich noch einmal den geliebten Namen meiner Gilde hörte.

Fairy Tail.

„Erwarte deinen Todesstoß!“

„Jetzt werde ich zu euch kommen…“, flüsterte ich und schloss die Augen, um noch einmal meine Freunde vor ihnen sehen zu können.

Ich hatte mein Bestes gegeben.

Ich konnte nicht mehr kämpfen.

Ich hörte die Magie, wie sie immer näher kam.

Doch plötzlich hörte ich einen Schlag, der mich meine Augen erneut öffnen ließ.

Ich blickte in ein grimmiges Gesicht und die unglaublichen Gefühle, die ich in diesem Augenblick empfand, wirbelten durch meinen ganzen Körper und ich schaffte es tatsächlich, ein schwaches Lächeln zustande zu bringen.

Ein gewaltiger Schild war vor mir aufgebaut und ich konnte Elsas zornige Grimasse erkennen.

Sie hatte mich beschützt.

„Ihr lebt…“, hauchte ich ungläubig, dann hörte ich auch schon zwei weitere vertraute Stimmen:

„Lucy!“

„Lucy!“

Natsu… Gray…

Jetzt weinte ich aus Freude, konnte aber kaum mehr den Kopf bewegen, um meine Freunde näher kommen zu sehen.

„Gray, Natsu, ihr kümmert euch um Lucy! Ich werde diesem Monster zeigen, was es heißt, meine Freundin derart anzugreifen!“

Ich spürte eine Hand, die die meine ergriff.

Gray.

„Du hast wirklich sehr gut gekämpft, Lucy“, sagte der Eismagier.

Ich blickte in seine Augen und er lächelte schwach, doch es verblasste, als er auf meinen Bauch sah.

Ich bemerkte, dass das Leuchten um mich herum verschwunden war und eine unangenehme Kälte trat langsam an dessen Stelle.

„Sie ist schwer verletzt“, hörte ich Loki sagen, dann trat er plötzlich wieder in mein Sichtfeld.

„Alle Stellargeister sind gegangen, da ihre Magiereserven beinahe aufgebraucht sind.

Auch ich muss gehen. Nehmt euch vor diesem Monster in Acht! Es kann Magie anderer Magier vortäuschen! Am besten bringt ihr Lucy zuerst außer Reichweite, nachdem ihr sie stabilisiert habt! Ich…“

Krampfhaft hielt sich Loki plötzlich die Brust.

Er verschwamm vor meinen Augen.

„Lucy… der Vertrag… er löst sich auf! Ihr müsst euch beeilen!“, schrie Loki, dann war er verschwunden.

„Lucy!“, rief Happy besorgt und schwebte über mir.

„Was sollen wir tun?“, fragte Natsu leise, der sich nun rechts von mir befand.

„Ich weiß es nicht… wir müssen irgendwie diese Blutung stoppen…“

Ich hörte meinen Freunden zwar zu, war aber doch in meine eigenen Gedanken vertieft:

Wie dumm war ich eigentlich?

Ich hätte wissen müssen, dass sie nicht auf die Illusionen hereingefallen waren.

Ich lachte über meine eigene Naivität. Es stimmt, ich war naiv, das Monster hatte recht.

Ich schmeckte Blut und hustete.

Verbittert hatte ich mich an das Leben geklammert, wollte nicht aufgeben, da ich dachte, meine Freunde wären tot.

Und jetzt, wo sie meine Hände hielten und sich leise unterhielten, da war ich plötzlich bereit, loszulassen.

Das Monster würde von Elsa seiner gerechten Strafe unterzogen werden, dessen war ich mir sicher.

Ich wurde nicht mehr benötigt.

„Ich… überlasse euch den Rest!“, flüsterte ich und sah noch, wie Grays und Natsus Gesicht entsetzt über dem meinen schwebten, dann fiel ich dankbar in die tiefe Dunkelheit.

Triff eine Entscheidung!

Elsa: „Letztes Mal bei Fairy Tail!“

Natsu: „Lucy hat sich einen spektakulären Kampf mit dem Säbelzahntigermonster geliefert! Das Untier war nur leider viel zu stark für sie…“

Lucy: „Hey! Wer sagt, dass du es hättest besiegen können?“

Gray: „Das steht doch gerade gar nicht zur Debatte!“

Natsu: „Jedenfalls wurde Lucy schwer verletzt und hat fast keine magische Kraft mehr in sich, was für einen Magier den Tod bedeuten kann!“

Elsa: „Wir sind gerade noch rechtzeitig aufgetaucht, um Lucy zu retten! Zumindest hoffe ich, dass wir sie retten können…“
 

Zuerst, war da die Dunkelheit.

Ich dachte schon, ich würde schweben, ich fühlte mich so wunderbar leicht.

Dann folgte eine eisige Kälte, die mich zittern ließ.

Wo war ich und was passierte hier mit mir?

Als ich die Augen aufschlug, fand ich mich auf einer Wiese wieder.

Die Sonne strahlte hell vom Himmel und die Luft war erfrischend und leicht.

Ich atmete tief durch und hatte die Schmerzen von mir abgeschüttelt.

Dann sah ich eine Person auf der Wiese stehen.

Ich ging in gemäßigtem Tempo auf sie zu.

Ich spürte, wie der Saum meines lilafarbenen Kleides leicht im Wind wehte.

Die leichte Brise strich sanft meine Haare aus meinem Gesicht und gab mir eine gute Laune.

„Mira… Mirajane?“, fragte ich verwirrt, als mich die Person anblickte.

Sie trug ihre Haare zwar kurz, aber sie hatte dieselben Augen wie Mirajane.

„Nein. Ich bin ihre kleine Schwester, Lisana!“, stellte sich das Mädchen vor, stand auf und reichte mir die Hand.

„Hallo“, sagte ich immer noch reichlich verwirrt.

Das war also Lisana von Fairy Tail? Natsus Kindheitsfreundin?

Das Mädchen lächelte mich gutmütig an, sie hatte eine Blume in der Hand, die sie wohl kurz vor meiner Ankunft noch gepflückt hatte.

Ich wurde jedoch jäh aus meinen Gedanken gerissen.

„Und du bist?“

„Oh, verzeih, ich heiße Lucy!“, stellte ich mich vor und wir ließen wieder unsere Hände los.

„Du bist neu hier, oder?“, fragte sie und ich sah sie wieder verwirrt an.

„Wo ist denn „hier“?“, wollte ich wissen und Lisana lächelte.

„Das ist eine sehr gute Frage. Du scheinst sehr klug zu sein. Mmh, dieser Ort ist schwer zu beschreiben“, meinte Lisana und sah sich um, ich tat es ihr gleich.

Überall waren Bäume um uns herum, an ihnen hingen allerlei reife Früchte.

Was ich jedoch gar nicht sehen konnte, waren Städte, oder wenigstens einzelne Häuser.

„Ich kann dir jemanden zeigen, der dir deine Frage beantworten sollte und dir alles erklärt“, sagte Lisana und nahm mich bei der Hand.

Ihre Hand war seltsam kalt.

Ich folgte ihr zwischen den Bäumen hindurch, ich konnte einzelne Menschen in der Ferne entdecken, die jedoch für mich nur als schwarzer Schatten erkennbar waren.

„Hier entlang, hier ist sie! Layla! Schau mal, wen ich dir mitgebracht habe!“

Ich blieb urplötzlich stehen.

Layla?

So hieß doch meine… nein… das konnte nicht sein.

Das war ein Traum, oder eine Illusion.

Ich musste lächeln. Es gab viele Menschen mit diesem Namen auf der Welt.

Goldblondes Haar wirbelte zu mir herum.

Ich sah in ihre braunen Augen und erkannte mich selbst, als ob ich in ein Spiegelbild blicken würde.

Layla Heartfilia.

Mama...

Ich ließ Lisana los und legte ungläubig meine Hände vor meinen Mund.

Das konnte nicht sein! Und doch war es Realität, sie stand vor mir und blickte mich traurig an.

Ich spürte, wie mir heiße Tränen des Glücks in die Augen stiegen und ich in ihre Arme rannte.

„Mama!“, rief ich aufgeregt und ihre langen Arme schlossen sich endlich wieder um meine Taille.

Wie sehr hatte ich sie vermisst, wie viele Nächte war ich wachgelegen und hatte an sie gedacht! Wie oft hatte ich geweint!

Ich hätte nie gedacht, dass ich sie jemals wiedersehen würde!

Ich war einfach nur glücklich in diesem Moment, ich wollte, dass die Zeit innehielt, festfror.

Ich wollte diesen Augenblick zur Ewigkeit machen.

Die Umarmung meiner Mutter zu spüren weckte Erinnerungen in mir, wie ich noch ein kleines Kind war.

Meine Mutter war meine einzige Bezugsperson gewesen, da mich mein Vater stets immer kalt behandelt und ich von ihm niemals so etwas wie elterliche Zuneigung erhalten hatte.

Aber meine Mama war immer für mich dagewesen, bis sie schließlich gestorben war.

„Meine Lucy… was tust du hier?“, fragte sie, ihr standen auch die Tränen in den Augen.

„Was zählt das noch… ich bin bei dir!“, flüsterte ich und kuschelte mich an sie.

„Das zählt sehr viel. Du dürftest nicht hier sein! Und du bist es auch noch nicht ganz!“

Wir trennten uns voneinander.

„Das hier ist das Reich der Toten.

Du solltest nicht hier sein!!“

Warum wiederholte sie das ständig? Ich hatte sie wiedergefunden! Warum freute sie sich nicht ganz einfach darüber?

„Deine Haut ist noch nicht so kalt wie die unsere, sie ist noch warm. Das heißt, du hast dich noch nicht entschieden“, sagte Layla und wir sahen uns in die Augen.

„Entschieden? Worüber muss ich denn entscheiden?“

„Wo du hinwillst. Ob du leben oder sterben willst“, sagte meine Mutter mit ernstem Unterton.

Ich starrte sie an.

„Ich muss mich entscheiden ob ich leben… oder sterben will? Ich habe die Wahl?“, hauchte ich.

„In seltenen Ausnahmefällen ja. Beispielweise wenn dein Tod nicht alters her, sondern durch Fremdeinwirkung zustande gekommen ist“, erklärte Layla und ich verstand.

„Was passiert, wenn ich mich dazu entscheide, zu sterben?“, wollte ich wissen.

„Dann bleibst du hier bei uns und verbringst den Rest der Zeit bei den Toten“, erklärte die hochgewachsene Frau.

„Und wenn ich leben möchte?“

„Musst du dich den Schmerzen und Lasten aussetzen, die eng mit dem Leben verknüpft sind. All deine Wunden und die Schwere deines Körpers werden dich wieder an Fesseln des Lebens ketten, dich ihren Gesetzen unterwerfen“, sagte Layla und in diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass es nicht sehr lohnenswert klang.

„Ich glaube, ich bleibe einfach hier“, sagte ich und lächelte, doch meine Mutter erwiderte diese Geste nicht.

„Fälle deine Entscheidung nicht so leichtfertig, Lucy. Du musst beide Seiten genau abwägen.“

„Wie lange habe ich denn Zeit, um mich zu entscheiden?“, fragte ich.

„Nicht lange. Je mehr Zeit verstreicht, umso mehr wird deine Seele in die Welt der Toten gezogen. Das heißt, wenn du zu lange wartest…“

„…ist es zu spät und ich bin tot“, ergänzte ich und Layla nickte.

„Ja. So wird es sein. Also entscheide dich, Lucy.“

„Können wir die Lebenden von hier aus beobachten?“, fragte ich, es war eine Frage, die mich schon immer interessierte und weniger mit meiner Entscheidung zu tun hatte.

„Manchmal. Ich lese übrigens jeden deiner Briefe, auch, wenn du sie bei dir aufbewahrst. Ich kann sie von hier aus sehen. Und ich beobachte dich oft, wenn du mit deinen Freunden unterwegs bist.“

Meine Freunde…

Mein Blick trübte sich. Was würden sie wohl denken, wenn ich einfach verschwinden würde?

Ich versuchte, mir die Frage selbst zu beantworten.

Sie würden traurig sein, ja.

Aber ich war hier glücklich. Zählte das nicht auch? Sollte ich nicht einmal in meinem Leben an mich selbst denken?

Die ganze Zeit hatte ich mich immer für andere aufgeopfert, war es dann egoistisch, jetzt an mein eigenes Wohl zu glauben und daran festhalten zu wollen?

Der Ort hier war wunderschön, und ich sah meine Mutter, jeden Tag, immer.

Hatte ich nicht schon genug gekämpft? Genug Schlachten geschlagen?

Meine Mutter vollführte eine seltsame Armbewegung neben mir, und es tat sich wie eine Art Fenster auf.

Verblüfft erkannte ich die Gilde.

„Hier. Das ist ein Ausschnitt aus der momentanen Wirklichkeit“, sagte Layla und ich trat etwas näher.

Ich sah Makarov auf dem Tresen stehen und die Fairy Tail Mitglieder hatten sich vor ihm versammelt.

Mirajane stand in der ersten Reihe, neben ihr Kana und Elfman.

Elsa, Gray und Natsu konnte ich nirgendwo entdecken.

Alle schienen bedrückter Stimmung zu sein.

Plötzlich konnte ich die Stimme des Gildenmeisters hören, als würde er neben mir stehen:

„Wir haben soeben eine schreckliche Nachricht erhalten.“

Ich erkannte Happy, der neben Mirajane auf dem Tisch saß und weinte.

„Lucy Heartfilia wurde von einem Monster in eine hinterlistige Falle gelockt, in der ihr vorgegaukelt wurde, dass Fairy Tail gefallen und all ihre Freunde und Kameraden gestorben seien.

In ihrem Eifer und Kampfgeist hat sie das Monster bis auf das Bitterste bekämpft und wurde schwer verletzt. Sie liegt im Moment im Sterben. Niemand weiß, ob sie es schaffen wird. Lucy war eine Person, die immer sehr fröhlich und abenteuerlustig war. Sie setzte sich mit allen Kräften für ihre Freunde ein und behandelte ihre Stellargeister immer sehr gütig und rücksichtsvoll. Ich bin stolz behaupten zu können, dass sie sich meiner Gilde angeschlossen hat und damit meine Tochter geworden ist. Sie besaß so viel Mut und Ehre, wie ich es von einem Fairy Tail Mitglied erwarte! Ich hoffe, nein, bete inständig… dass sie überleben wird!“

Makarov zog die Nase hoch und fing schließlich an zu weinen, dann brach das Bild ab.

„Meister…“, hauchte ich, mir waren bei seinen gütigen Worten ebenfalls die Tränen gekommen.

„Du darfst niemals die Seite der Lebenden vergessen, Lucy!“, sagte Layla sanft und ich hockte mich auf den Boden.

Ich war völlig durcheinander.

Wie sollte ich mich entscheiden?

Für das Leben? Oder für den Tod?

Ich sah meiner sanft lächelnden Mutter in die Augen.

„Ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung fällen wirst, mein Kind“, sagte sie noch, dann wandte sie sich ab und der Wind fuhr durch ihr Kleid.

Als ich sie beobachtete, stieg eine Gänsehaut in mir auf.

Ich sah meine Mutter leibhaftig vor mir stehen.

Plötzlich hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen:

„Lucy! Lucy!“

Was war das? Wieso hörte ich jetzt plötzlich… Natsus Stimme?

Lisana setzte sich neben mich.

„Weißt du… Natsu und ich waren früher sehr gute Freunde“, begann sie zu erzählen und ich sah sie von der Seite her an.

„Wir haben zusammen das Ei mit Happy ausgebrütet und wir verstanden uns richtig gut!

Ich hatte mich in ihn verliebt.“, Sie wurde rot und kicherte, „Wenn man das mit so jungen Jahren überhaupt schon behaupten kann… Ich hatte ihn damals gefragt, ob ich seine Frau werden darf, wenn wir älter sind.“

Mir klappte die Kinnlade herunter.

Seine… Frau?

„Doch er hat sich verändert, ich habe ihn oft beobachtet und ich bin stolz auf seine Entwicklung. Er ist ein ganz hervorragender Mensch geworden. Und ich glaube… dass er ein Auge auf dich geworfen hat, Lucy“, meinte Lisana und blickte zu mir auf, ich starrte sie entgeistert an.

„Ein Auge… auf mich geworfen?“, fragte ich und erinnerte mich schlagartig zurück.

Als ich mich auf dem Schiff dieses Betrügers befand, war es Natsu, der mich gerettet hatte.

Ich trat kurz danach Fairy Tail bei und gleich darauf wurde die Gilde von Phantom Lord angegriffen und ich stürzte mich nach meiner Entführung aus dem hohen Gefängnisturm herunter.

Wer mich gerettet hatte, war Natsu…

Dann hätte mich Gajeel beinahe zu Tode geprügelt, wer mich rettete, war Natsu…

Ich schluckte und umarmte meine Knie, die sich seltsam kalt anfühlten.

Ich fröstelte.

„Du hast nicht mehr viel Zeit, Lucy“, gab Lisana zu bedenken

„Ich weiß“, seufzte ich und erhob mich.

„Vielen Dank, dass du mir deine Geschichte erzählt hast, Lisana. Ich bin mir sicher, dass dich Natsu auch geliebt hat. Wie es jetzt um seine Gefühle steht, weiß ich nicht genau!“, meinte ich schüchtern und wurde etwas rot.

„Weißt du, ich hatte nämlich noch nie einen Freund! Mein Stellargeist Aquarius zieht mich ständig damit auf…“, kicherte ich und Lisana lachte auf.

„Das ist aber nicht gerade nett!“

Tja, wann war Aquarius mal nett zu mir?

Ich erinnerte mich zurück:

„Wenn du mich noch einmal hier beschwörst, Schlampe, dann werde ich dich… töten!"

Ich kratzte mich am Kopf.

„Naja, sie war noch nie die Charmanteste…“

„Aber sie ist immer gekommen, wenn du sie gerufen hast?“

„Ähm… ja klar!“

„Dann ist sie eine gute Freundin, die immer kommt, wenn du sie brauchst! Sie hat wahrscheinlich nur eine ganz spezielle Art, dir das zu zeigen!“

„Ja… speziell… das trifft es irgendwie…“, meinte ich und kratzte mich am Kopf.

„Ach ja und wegen Natsu: Lass dich einfach von deinen Gefühlen leiten, sie werden dir schon zeigen, was richtig ist“, sagte Lisana und ich verabschiedete sich von mir.

Ich musste mit ihr reden. Jetzt. Sofort.

„Und? Hast du dich entschieden?“, fragte Layla, sie hatte wohl schon gehört, dass ich näher gekommen war.

„Ehrlich gesagt, nein. Ich bin… verwirrt! Wofür soll ich mich denn entscheiden, Mama?“

Layla lachte auf.

„Das kann ich dir nicht sagen, Lucy. Das musst du ganz allein selbst entscheiden. Aber ich bin mir sicher, dass du eine gute Wahl treffen wirst.“

„Aber wie finde ich denn heraus, welches die richtige Entscheidung ist?“

„Höre doch einfach auf dein Herz. Was sagt es dir, an was denkst du zuallererst, wenn du dir diese Frage stellst?“

Ich schloss die Augen.

Rotes, langes, wehendes Haar. Ein Lachen, braune, wunderschöne Augen.

Elsa, sie flog an mir vorbei und zog mich mit sich. Dahinter Natsu und Gray, die lachend hinter uns herrannten.

Über uns flog ein zufriedener Happy, in der Hand einen großen Fisch.

Der Sand wirbelte unter unseren Füßen auf, und ich blickte zurück, sah auf das schwarze Fairy Tail Zeichen auf Grays Brust.

Und dann veränderte sich das Bild.

Layla stand vor dem Meer, ihr Haar wiegte sanft im Wind, ihre Anmut verzauberte mich immer wieder.

Ich hätte ihr so lange zusehen können, doch ich riss mich von dem Anblick ihrer Silhouette im Mondlicht los und öffnete wieder die Augen.

„Ich sehe meine Freunde und dich. Jetzt bin ich nicht gerade sehr viel schlauer geworden.“

Ich sah meine Mutter an, versuchte, mir alles von ihr einzuprägen, doch der Gedanke, sie wieder allein zu lassen, brach mir fast das Herz.

Ich wollte hierbleiben!

Doch das Lachen meiner Freunde hallte mir noch immer in meinem Kopf nach.

„Lucy! Lucy!“

Wieder seine Stimme…

Mama…

Ich sah mit Tränen in den Augen auf.

Doch mein Blick wurde fest.

Ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Es musste so sein! Und ich würde sie nicht mehr ändern!

Ein warmes Gefühl durchströmte auf einmal meinen Körper und ich wurde darin bestätigt, dass es richtig war.

„Mama? Ich habe mich entschieden.“

Erwartungsvoll drehte sich meine Mutter zu mir um, um meinen Entschluss zu hören.

„So? Dann bin ich gespannt auf deine Antwort“, sagte sie und lächelte.

„Was auch kommen mag, ich werde es akzeptieren“, fügte sie noch an und ich fühlte mich durch ihre Worte ermutigt, ihr endlich die Antwort auf die alles entscheidende Frage zu geben.

Brennendes Eis

Lucy: „Letztes Mal bei Fairy Tail!“

Natsu: „Lucy ist im Reich der Toten und muss eine Entscheidung treffen! Sie muss sich entscheiden zwischen…“

Happy: „… gegrilltem oder rohem Fisch!“

Natsu: „… naja eigentlich ja nicht so ganz… Sie muss sich zwischen Leben und Tod entscheiden! Ach ja… wofür hat sie sich jetzt eigentlich entschieden? Lucy?“

Lucy: „Das sage ich euch jetzt nicht, das werdet ihr dann schon merken!“

Happy: „Lucy ist soooo gemein!“

Natsu: „Also wenn du dich für den Tod entscheidest, dann bring ich dich um!“

Lucy: „Das ist jetzt etwas unlogisch, Natsu…“
 

„Lucy?“, fragte Gray etwas panisch und schüttelte die Blondine sanft.

„Das bringt nichts, sie ist bewusstlos“, sagte ich und mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.

„Was können wir tun? Ich kann ihr die Wunde vielleicht ausbrennen…“

„Nein, Natsu! Du würdest sie töten und nicht retten!“, rief Happy entsetzt aus.

Feuer hatte sich an meiner rechten Hand gebildet, wurde von Gray jedoch weggeschlagen.

„Spinnst du? Die Wunde ist viel zu groß, als dass du sie ausbrennen könntest! Außerdem würde sie danach eine riesige Narbe davon haben!“

„Hast du etwa einen besseren Vorschlag, sie vor dem bevorstehenden Tod zu bewahren?“, fragte ich gereizt.

„Ja, die habe ich“, sagte Gray und umfasste das Rohr, dass noch immer aus Lucys Bauch herausragte.

„Was machst du da, Gray?“, fragte ich und wollte das kommende verhindern, doch er holte einmal tief Luft und mit einem Schrei riss er den Gegenstand aus dem verletzten Körper heraus.

„Toll gemacht! Jetzt verliert sie noch mehr Blut!“, schrie ich, doch Gray legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Vertraue mir, Natsu“, sagte er und legte beide Hände auf Lucys Bauchdecke.

Ich begriff, was er vorhatte.

Gray erschuf Eis, welches sich um die Wunde legte und sie einfror.

„Jetzt verliert sie gar kein Blut mehr“, sagte der Eismagier und ich grinste.

„Gray, du bist genial! Aber… wird sie das nicht auf Dauer unterkühlen?“

„Es ist ja auch nur eine Übergangslösung, bis wir sie zu einem Heiler gebracht haben!“, meinte der Schwarzhaarige, in diesem Moment ließ uns ein Schrei herumfahren.

„Elsa!“, rief ich panisch und sprang auf.

„Sie hat zu viel Magie benutzt, als wir hierher gefahren sind!“, schrie Gray und er sprang auf das Monster zu, um es von Titania abzulenken.

Elsa lag keuchend auf dem Boden, die zertrümmerte Rüstung um sie herum verschwand unter einem gelblichen Leuchten.

„Elsa, bist du okay?“, fragte ich und drehte sanft ihre Schulter um, sodass sie mir ins Gesicht blicken konnte.

„Ja… es… geht schon“, murmelte sie angestrengt und ich hob sie hoch.

„Du passt jetzt besser auf Lucy auf. Lass Gray und mich dieses Monster fertig machen, ja?“

„Okay… Aber ihr müsst aufpassen, es ist wirklich sehr gefährlich!“

„Machen wir, ruh dich aus!“, sagte ich und ließ Elsa neben Lucy auf den Boden sinken, wo sich die Kriegerin aufrecht hinsetzte, um unseren Kampf zu beobachten.

Happy kreiste besorgt um ihren Kopf.

„Elsa…“, murmelte der Kater.

„Es geht schon, Happy“, keuchte die Kriegerin.

„Gray, du greifst von rechts an!“, rief ich.

„Von dir lass ich mir nichts befehlen, Natsu“, meinte der Eismagier kalt.

„Dann eben nicht“, meinte ich und grinste.

Ich griff von links an und Gray folgte schließlich doch meinem Rat und kam von rechts.

Mein Angriff kam jedoch nicht bei dem Monster an, es schlug mit seinem Schwanz aus und ließ meine Magie zurückprallen.

Ich wurde zurückgestoßen. Gray erging es nicht viel anders. Das Monster ließ das Eis um seinen Körper herum zerbrechen und schlug wild um sich.

„Irgendeinen Plan, Eisbeutel?“, fragte ich und Gray funkelte mich an.

„Selbst nen Plan, Flammenhirn?“, kam es zurück und ich überlegte.

„Nein… nicht wirklich“, gab ich zu.

„Ich auch nicht!“, meinte Gray etwas resigniert und wir griffen weiter an, jedoch erfolglos.

Das gibt es doch nicht! Es muss doch irgendwer an dieses Viech herankommen! , dachte ich und schüttelte verständnislos den Kopf.

Erneut beschwor ich meine Flammen und flog auf das Ungeheuer zu.

Es war dieses Mal so schnell, dass ich die umherfliegende Keule, alias seinen Schwanz, nicht kommen sah.

Es fegte mich wie eine Puppe vom Boden weg und ich machte Bekanntschaft mit einer Ruine, die nicht sonderlich begeistert schien, mich kennenzulernen.

Ich im Übrigen auch nicht.

„Natsu!“, rief Gray etwas panisch und ich rappelte mich auf.

„Alles klar…“, rief ich und hob meinen Daumen hoch, bevor ich mir ein wenig Blut aus den Mundwinkeln wischte. Das musste nicht jeder sehen. Schließlich gab ich nicht klein bei, ich, der einer der Dragonslayer war!

Doch ich musste zugeben, dass mich die Sorge um Lucy im Kampf hinderte.

Wenn wir dieses Monster nicht bald besiegten, würde sie…

Nein! Ich durfte nicht daran denken!

Ich durfte es einfach nicht, sonst hatte ich bereits im Vorfeld verloren!

Ich hatte schon so viele Kämpfe hinter mir, bei denen ich immer wieder aufgestanden war, da machte mich doch nicht so ein Monster mit vielen Köpfen platt!

Das Dumme waren aber leider die vielen Köpfe.

Man konnte keinen Überraschungsangriff starten, weil man ja schließlich überall gesehen wurde.

Dumme Sache.

Das nächste Mal erwischte es Gray.

Ich runzelte finster die Stirn.

So konnte das einfach nicht weitergehen! So konnten wir nicht siegen, niemals.

Wir brauchten eine Strategie, einen Plan!

Aber mir wollte partout nichts einfallen.

Und ich befand mich mittlerweile an einem Punkt, wo ich wirklich nicht mehr weiterwusste.
 

Elsa brauchte nicht lange, um festzustellen, dass Gray und Natsu gegen dieses Monster ebenso wenig Chancen auf einen Sieg hatten wie sie selbst und vor ihr Lucy.

Lucy…

Elsas Blick streifte besorgt ihre beste Freundin.

Sie bewegte sich gar nicht mehr, ihr Atem ging nur noch sehr schwach.

Wenn man nicht genau hinsah, konnte man die Bewegungen ihres Brustkorbs beinahe übersehen.

Titania rammte ihre Fäuste in den Boden.

Keuchend und erschöpft sah sie zu ihren Freunden auf, die noch immer kämpften.

„Wieso… haben wir keine Chance auf einen Sieg?“

Elsas Augen weiteten sich vor Wut.

„WIESO?!?!?!“, schrie sie laut.

„Lucy… bitte… du darfst nicht aufgeben!“, sagte sie leise und hielt die immer kühler werdende Hand ihrer Freundin.

Plötzlich fühlte Elsa, wie die Magie des Monsters immer näher kam.

Mit einer letzten Anstrengung wechselte sie in die diamantharte Rüstung über und stellte einen gigantischen Schild auf, den sie auch schon zur Abwehr der Jupiter Kanone benutzt hatte.

Die Magie prallte daran ab, doch Elsa spürte seine gewaltige Kraft daran schlagen und fühlte die lähmende Angst zu versagen.

„Nein, ich werde nicht verlieren. Ich werde alles daran setzen, um meine Freunde zu beschützen!“, flüsterte sie und hielt ihren Schild aufrecht.

Die diamantharte Rüstung verlieh ihr ein extrem kämpferisches Aussehen und stärkte ihren Kampfgeist.

„Natsu, Gray!“, rief sie zu ihren beiden Freunden herüber.

„Ihr könnt ihn nicht besiegen!“, schrie sie.

„Lasst uns zusehen, wie wir hier rauskommen!“

„Und wie willst du das anstellen? Um hier rauszukommen, müssen wir dieses Monster besiegen!“, brüllte Gray zurück, während Natsu einen weiteren Angriff auf das Untier startete.

Titania musste lächeln.

„Ihr vergesst, dass ich ein magisches Auge besitze, das so gut wie alle Illusionen durchschauen kann“, flüsterte sie, dann konzentrierte sie sich, schloss das linke Auge, um mit dem magischen einen Ausweg aus der Situation zu suchen.

Elsas Auge besaß wirklich unglaubliche Kräfte, nur das Säbelzahnmonster konnte sie nicht durchschauen, weil sich eine Barriere darum befand, die nur selten Lücken aufwies. Doch in diesem Moment war es so in dem Kampf verwickelt, dass Titania den Fluchtweg erkennen konnte.

„Die Ruinen an sich sind die Lösung…“, hauchte Elsa und musste auf einmal lächeln.

„Gray, Natsu!“

Sie hatte wieder ihren befehlenden Ton aufgelegt, wo widersprechen absolut sinnlos war.

Die beiden Magier hielten sofort in ihren Tätigkeiten inne.

„Ja?“, fragten sie synchron.

„Vereinigt eure Kräfte! Ich habe den Ausgang gefunden!“, schrie sie laut, die Magier sahen sich verdutzt an.

„Äh Elsa, dir ist schon klar, dass wir Feuer und Eis beherrschen? Gegensätzlicher könnten zwei Elemente gar nicht sein! Wir können unsere Kräfte nicht verbinden!“, sagte Natsu.

„Doch, ihr könnt es. Ich weiß es. Ihr müsst es versuchen! Probiert es gefälligst, bevor es zu spät ist!“, rief sie laut und Natsu und Gray sahen sich an.

„Was sollen wir dann mit unseren vereinigten Kräften machen?“, fragte Natsu ratlos.

„Ihr müsst dem Monster den Weg abschneiden, damit wir hier rauskommen! Wir müssen an diese Ruine da hinten drankommen!“, rief Elsa und beide Magier starrten in die Richtung, in die sie deutete.

Das Monster brüllte laut, offenbar verärgert darüber, dass die Magierin den Ausgang gefunden hatte.
 

(http://www.youtube.com/watch?v=117K_wR4zC8)

Wir standen uns gegenüber.

Gray sah mich ernst an, auch ich betrachtete ihn. Wir hatten so etwas noch nie ausprobiert, geschweige denn jemals in Erwägung gezogen.

Die Vereinigung zwischen Feuer und Eis.

Was das wohl ergeben würde? Wasser?

Grimmig dreinblickend nahmen wir uns an den Händen.

Ich spürte, wie Magie durch mich hindurchströmte, sie war stark und mächtig.

Grays Magie.

Seine Hände waren warm und sein Griff fest.

Auch ich begann damit, meine Magie auszusenden.

Ich hatte das Gefühl, dass unsere Kräfte sich in der Mitte trafen und dort sammelten.

Meine Gedanken schweiften ab.

Ich dachte über unsere Beziehung nach.

Wir hatten uns so oft in den Haaren gelegen und gestritten, doch irgendwo waren wir beste Freunde.

Wir kannten uns schon seit Kinderzeiten, waren zusammen aufgewachsen.

Jetzt standen wir einem scheinbar unbesiegbaren Monster gegenüber, jetzt wurden wir zu einer Einheit.

Seine Magie wurde immer stärker, auch ich ließ meine Macht nach außen strömen.

„UNISON RAID!!!“, schrien wir beide gleichzeitig und unsere Magie vereinigte sich in einem hell erstrahlenden Licht.

Zuerst schossen riesige Eis- und Flammenfontänen in den Himmel und das Monster wich erschrocken zurück.

Ich war überwältigt. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass man zwei so gegensätzliche Elemente wie es die unseren waren vereinigen konnte.

Doch es war möglich.

Feuer und Eis ließen sich vereinen:

Und zwar zu brennendem Eis.

Das Licht der Flammen wurde bläulich, doch so sehr dieses Blau der Farbe von Eis ähnelte, es war ein warmes Blau.

Die Fontänen schmolzen zu einem großen Vorhang aus unserer Magie zusammen.

Gray und ich lenkten unsere gemeinsame Kraft zwischen uns und das Säbelzahnmonster.

Die hohe Wand konnte das Wesen nicht durchschreiten! Geschafft!

„Lasst uns verschwinden!“, rief Gray und rannte zu Lucy und Elsa hinüber, um die beiden Personen so schnell wie möglich aus der Schussbahn zu bringen, solange das Unison Raid noch anhielt.

Titania ließ erschöpft ihren gigantischen Schild sinken.

„Ich wusste, dass ihr es schafft… Ihr seid wirklich großartig!!“

Gray hob die verletzte Lucy in seine Arme, während ich Elsa stützte und wir in Richtung der Ruine liefen, die uns aus dieser Illusion herausbringen sollte.

Als wir die Trümmer des Hauses erreicht hatten, verschwand die Umgebung um uns herum.

Ein magisches Fahrzeug stand vor uns, und die Stadt war unversehrt.

„Also war es wirklich nur eine Täuschung“, sagte ich und schaute mich staunend um.

„Was machen wir jetzt mit Lucy?“, fragte ich besorgt.

„Wir sollten sie zu Poluchka bringen. Die östlichen Wälder sind nicht weit von hier“, sagte Elsa.

„Ich werde fahren“, sagte Gray entschieden. „Du hast zu viel Magie verbraucht, Elsa. Das hältst du nicht mehr durch.“

Titania widersprach ihm ausnahmsweise einmal nicht und nickte nur knapp.

„Ich zeige dir den Weg“, meinte sie kurz angebunden und Gray legte sich das Armband an, mit dessen Hilfe sich das Fahrzeug in Bewegung setzte, der SE Plug.

Lucy hatte er vorher in den Wagen gelegt, ich setzte mich mit Happy neben sie.

„Natsu… glaubst du sie wird es schaffen?“, fragte Happy, dem mittlerweile die Tränen gekommen waren.

Ich schluckte. Was sollte ich ihm nur antworten?

„Aber klar doch! Du kennst doch Lucy! Sie ist immer stark, sie packt das schon!“, meinte ich mit einem zuverlässigen Lächeln auf dem Gesicht.

„Aber sie wird immer weißer…“, sagte Happy und mein Lächeln verschwand.

Er hatte recht. Ihr Gesicht wurde wirklich immer farbloser.

„Poluchka wird sie schon wieder hinkriegen! Du kennst diese Frau doch! Sie hat Makarov damals doch auch wieder hinbekommen! Da wird Lucy doch kein Problem sein!“

Ich klang zuversichtlicher, als ich mich fühlte.

Dann startete Gray das Gefährt und mir wurde wieder übel.

Ich hasste verdammt nochmal dieses Gefühl! Warum konnte mir reisen nicht einfach Spaß machen, so wie jedem anderen Menschen auch?

„Lucy…“, flüsterte ich und nahm ihre kühle Hand.

„Du musst nach rechts, Gray“, hörte ich Elsa sagen, doch ich nahm sie kaum noch wahr.

Ich legte mich neben Lucy, in der Hoffnung, dass das Gefühl besser wurde.

Doch es blieb unverändert.

Ich betete, dass wir bald bei Poluchka ankommen würden, auch wenn ich gehört hatte, dass sie Menschen über alles hasste.

Ich wusste nicht, wie lange wir fuhren, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Elsa sagte vorne dauernd irgendwelche Richtungshinweise, doch es war mir gleichgültig.

Das Gefährt ruckelte und schlingerte, ich vermutete, dass Grays Magie nach unserer gemeinsamen Vereinigung ebenso aufgebraucht war, wie es die meine im Moment war.

Ich konnte ihm jedoch nicht vorschlagen, selbst zu fahren, da es eventuell unvorteilhaft wäre, wenn ich mit meiner Übelkeit im Bauch ein Fahrzeug steuern würde.

Da ich selbst diese Auswirkungen noch nie getestet hatte und auch nie vorhatte es ausprobieren, ließ ich es besser gleich bleiben.

Ich sah mit verschleiertem Blick zum Fenster hinaus.

Die Sonne ging gerade unter und malte den Himmel in leuchtend rote Farben.

Also waren wir fast einen Tag in den Illusionen gefangen gewesen.

Sie beschien Lucys Gesicht und ich musste mich an unser letztes Treffen erinnern, in dem sie mir anvertraut hatte, dass sie Sonnenuntergänge so liebte.

Bäume tauchten vor den Fenstern auf, an denen sich das Licht reflektierte.

Wir waren wohl schon in den östlichen Wäldern.

Sehr gut. Dann würde bald Rettung kommen.

Das hoffte ich zumindest.
 

Gray und Elsa schwiegen sich den größten Teil der Fahrt über an.

Außer Elsas Richtungsanweisungen schienen die Magier mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein.

Doch Gray brach schließlich das Eis zwischen ihnen:

„Ach ja… danke nochmal für vorhin. Ich habe diese Illusion wirklich für wahr gehalten. Ich dachte wirklich, dass Juvia…“

„Ich weiß“, unterbrach ihn Elsa.

„Ich habe sie bei mir auch zuerst für die Realität gehalten. Ich weiß auch nicht, warum mein magisches Auge sie zuerst nicht durchschaut hat.

Diese Stadt, in der Lucy gefangen war, sie ähnelte so sehr Magnolia, da habe ich die magische Täuschung auch nicht sofort erkannt.

Und bei dem Monster, da konnte ich die Illusion gar nicht erkennen. Ich glaube, mein Auge lässt langsam nach“, lachte sie ein wenig trocken auf.

„Ich kann dir nicht erklären, warum, denn ich verstehe es selbst nicht“, fügte sie noch an.

„Das musst du auch nicht. Die Hauptsache ist, dass alles gut gegangen ist. Aber anscheinend haben wir alle Menschen sterben gesehen, die uns sehr viel bedeuten. Natsu hat Lucy in den Armen gehalten, Happy Charle. Mir wurde Juvia weggenommen… Und dir…?“

Zögernd hob er den Blick und sah sie unsicher an.

Elsas Blick wurde ein wenig starr, doch dann senkte sie den Kopf.

„Gérard“, flüsterte sie leise und wischte sich hastig eine Träne fort, damit sie Gray nicht sah, was ihr jedoch misslang.

„Aber ich hätte es sofort durchschauen müssen. Wie hätte er nur allein aus dem Gefängnis fliehen können? Das geht nicht“, sagte sie entschieden.

„Hier musst du rechts, Gray“, wechselte sie schnell das Thema und der Eismagier gehorchte.

„Das ist normal. Du warst so geschockt, dass es dir egal war, ob die Hintergründe stimmen könnten oder nicht. Genauso bei mir und Juvia: Ihr ging es nicht sehr gut, bevor wir aufgebrochen sind, und sie ist in das Frauenwohnheim zurückgegangen. Wenn Fairy Tail angegriffen worden wäre, hätte sie das an diesem abgelegenen Ort wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt.

Ach, es ist doch egal. Ich will diese Täuschung… einfach nur vergessen“, murmelte der Schwarzhaarige.

„Ach Gray, ich habe mich gefragt, wie es um deine Gefühle für Juvia steht, aber als ich dich gefunden habe, wie du weinend am Boden gelegen hast, da ist es mir klargeworden.

Du weißt schon, dass Juvia seit eurem ersten Treffen ein Auge auf dich geworfen hat, oder?“, fragte Titania und Gray lief rosa an, als er sich zurückerinnerte:

Juvia Loxar fixierte ihn, ihren Gegner. Sie gehörte zu den Element 4, doch sie bewegte sich so elegant, wenn sie das Wasser beherrschte und angriff…

Gray schüttelte den Kopf, um diese Erinnerung fortzuscheuchen.

„Ja, das habe ich gemerkt. Aber… ich wusste nicht, ob es nicht einfach nur ein Spiel für sie ist“, gestand er und Elsa lachte auf.

„Oh nein, sie meint es todernst, glaube mir!“, sagte sie und Gray sah sie an, während er sich den SE Plug ein wenig am Handgelenk verrückte.

„Meinst du?“, hakte er nach.

„Oh ja, das meine ich! Geh doch einfach mal mit ihr aus, wenn wir zurückkehren! Ich bin mir sicher, sie wird es dir nicht abschlagen!“

Gray blickte geradeaus und kniff plötzlich die Augen zusammen.

„Da vorne ist etwas…“, murmelte er, man konnte dunkle Silhouetten erkennen.

„Ja. Wir sind da“, bestätigte ihm Elsa und der Eismagier wischte sich einige Schweißtropfen von der Stirn. Es war wirklich anstrengend so ein magiegesteuertes Fahrzeug zu fahren.
 

Das Gefährt hielt an und ich beugte mich über Lucy, um sie hochzuheben.

„Alles klar bei euch da hinten?“, fragte Gray von vorne, er klang sichtlich erschöpft.

Ich sah, wie sich Lucys Brust hob und antwortete:

„Ja, alles klar!“

Ich hatte vor, noch den nächsten Atemzug abzuwarten, bevor ich sie hochhob, Elsa und Gray schienen mittlerweile vorne beschäftigt zu sein.

Doch der nächste Zug kam nicht.

Ich wartete und wartete und hob schließlich mit einem Anflug von Panik meine Hand vor ihren Mund und ihre Nase, um die Atmung zu überprüfen.

Ich hatte mich nicht getäuscht. Ich spürte keinerlei Luftzug mehr.

Schnell erhob ich mich und klopfte ihr leicht auf die Wangen.

„Lucy! Lucy!“, rief ich nach ihr, doch sie rührte sich nicht.

„Leute, wir haben ein Problem!“, rief ich unruhig nach draußen und sprang mit Lucy vom Wagen herunter.

Elsa und Gray kamen besorgt zu uns gelaufen.

„Was ist los?“

Ich sah ihnen in die Augen.

„Sie hat aufgehört zu atmen!“, meinte ich panisch und hielt die leblose Lucy in meinen Armen. Gelähmt vor Angst sah ich den Schock in Elsas und Grays Augen.

Für Lucy Heartfilia!

Happy: „Letztes Mal bei Fairy Tail!“

Gray: „Elsa hat im Kampf gegen das Monster leider ebenfalls keine Chance gehabt…“

Lucy: „Dann haben Natsu und Gray ihre Kräfte vereinigt! Das war vielleicht cool!“

Natsu: „Du hast doch davon gar nichts mitbekommen, Lucy?!“

Lucy: „Das ist doch jetzt egal!“

Elsa: „Mithilfe des brennenden Eises sind wir geflohen und haben Lucy zu Poluchka in den östlichen Wäldern gebracht!“

Happy: „Aber sie hat kurz vorher aufgehört zu atmen!“
 

„Beeilen wir uns!“, schrie Gray und rannte auf das Baumhaus zu, in dem die alte Heilerin namens Poluchka wohnte.

„Wir brauchen deine Hilfe, Poluchka!“, rief Elsa panisch, als sie ohne zu klopfen die Tür aufstieß.

Die alte Frau erhob sich aus ihrem Sessel und ließ das Buch sinken, das sie gerade in ihrer Hand gehalten hatte.

„Elsa… was zum?!“

In diesem Moment trat Natsu mit Lucy ein.

„Sie atmet nicht mehr!“, rief er panisch aus und Poluchkas Augen weiteten sich, als sie das schwerverletzte Mädchen sah.

„Legt sie da drüben hin!“, befahl sie und Natsu gehorchte ihr augenblicklich.

„Du da!“ Sie deutete auf Gray.

„Entferne das Eis von der Wunde, schnell!“, sagte sie und Gray vollführte eine Handbewegung, und das Eis um Lucy herum verschwand.

„Es war einerseits eine gute Idee, den Bauch einzufrieren, andererseits eine schlechte“, fing Poluchka an zu erklären, während sich ein magischer Kreis über Lucys Wunde bildete.

„Das Eis hat die Blutgefäße im Bauch verengt und auch versiegelt, sodass sie nicht mehr verbluten konnte. Allerdings hat das dafür gesorgt, dass sich das Blut einen anderen Weg suchte, und nun durch kleinere Verletzungen austritt.“

Sie legte eine Hand über den magischen Kreis, die andere über Lucys Mund.

„Es ist klar, dass man mit Blut in der Lunge aufhört zu atmen“, sagte sie und zog dem blonden Mädchen die rote Körperflüssigkeit über den Mund aus der Lunge heraus und führte es durch den leuchtenden magischen Kreis wieder in den Bauch hinein.

Dort lenkte die Magierin es wieder in die richtigen Bahnen und verschloss alle verwundeten Gefäße.

Dies dauerte eine Weile und das rosafarbene Leuchten verebbte erst nach einigen Minuten.

Poluchka holte tief Luft und öffnete langsam wieder die Augen.

Lucy sah wieder beinahe unversehrt aus.

Ihr Bauch war zwar noch etwas rötlich, aber dafür zugewachsen.

Alle sahen das Mädchen erwartungsvoll an.

Dann geschah das, worauf alle gehofft und gewartet hatten: Lucy holte rasselnd Luft und atmete wieder.

„Das war knapp“, sagte Poluchka und ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken, wo sie gleich mehrere Kräuter von einem Tisch nahm und zusammenmischte.

Elsa hielt erleichtert Lucys Hand.

Alle hatten ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt und wirkten entspannter.

„Habt noch nicht zu viel Hoffnung. Sie ist noch nicht über dem Berg.

Sie wird Medizin brauchen, mehrmals täglich.“

Sie goss eine dunkle Flüssigkeit in eine Phiole und gab dann die zermahlenen Kräuter dazu.

Danach sah sie auf.

„Aber das wird ihr alles nichts bringen, wenn sie die falsche Entscheidung trifft.“

„Sie muss eine Entscheidung treffen?“, fragte Elsa und sah die Heilerin an.

„Ja. Sie muss entscheiden, ob sie leben oder sterben will. Wenn sie sich für den Tod entscheidet, bringt es ihr auch nichts mehr, dass wir ihren Körper wieder in einen lebensfähigen Zustand gebracht haben. Lasst mich jetzt eine Weile mit ihr allein.

Ihr könnt euch im benachbarten Haus niederlassen, es ist extra für Gäste.

Sobald der Mond den Zenit erreicht hat, kommst du zu mir, Natsu. Und zwar alleine“, befahl die Heilerin und alle nickten.

„Doch bevor ihr geht, nehmt davon einen Schluck. Ihr habt einen harten Kampf hinter euch“, sagte Poluchka und hob die Phiole in die Höhe.

Elsa trat vor und nahm den ersten Zug, danach folgten Gray und Natsu.

Danach bedankten sich alle bei der Heilerin und gingen in das besagte Gästezimmer.
 

„Ich fühle mich schon wesentlich besser“, sagte Elsa, die bereits mehr Farbe im Gesicht hatte als noch vor einer Stunde.

„Dieser Trank lindert die Schmerzen wirklich ungemein“, bestätigte Gray und lag bereits auf einem der geräumigen Betten.

Ich saß am Fenster und beobachtete den aufgehenden Mond.

Was wollte Poluchka wohl von mir ganz allein?

Gray schien sich wohl dieselbe Frage zu stellen:

„Was sie wohl nachher von dir will, Natsu?“

„Ich weiß es nicht“, gestand ich ehrlich.

„Vielleicht sollst du ihr erzählen, was passiert ist?“, vermutete Elsa.

„Aber das weiß ich doch selber nicht so genau. Außerdem schien sie zu wissen, was passiert ist“, erwiderte ich.

Titania legte sich erschöpft auf ihr eigenes Bett.

„Dann solltest du gehen und es herausfinden“, sagte sie, dann schloss sie die Augen.

„Werde ich.“

„Bis gleich!“, verabschiedete sich Happy und kuschelte sich in das Kissen von meinem Bett.

„Ja, bis später“, antwortete ich, bevor ich leise die Tür hinter mir schloss, um meine Freunde nicht beim Einschlafen zu stören.

Ich klopfte an, bevor ich eintrat.

Poluchka stand mit einer Öllampe am Bett, wo ich Lucy abgelegt hatte.

Ich warf einen Blick auf die Patientin und staunte.

Sie sah plötzlich ganz anders aus!

Ihr Gesicht war nicht mehr dreckig, sondern sauber und klar. Poluchka hatte ihr außerdem einen rosafarbenen Schlafanzug angezogen.

Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Ich bin der Meinung, man kann nicht gesund werden, wenn man dreckig ist und zerrissene Kleidung trägt“, sagte die Heilerin ohne sich zu mir umzudrehen und ich nickte.

„Der Meinung bin ich auch“, stimmte ich ihr zu.

„Natsu, du bist der Dragonslayer des Feuers.“

Sie sah mich ernst an und ergriff meine warmen Hände.

„Dein Körper ist wärmer als der eines gewöhnlichen Menschen“, fuhr sie fort und ich nickte, da sie mit ihrer Aussage völlig Recht hatte.

„Wenn du deiner Freundin helfen willst, dann solltest du sie aufwärmen, sie ist sehr unterkühlt und das bereitet mir gerade große Sorgen.“

„Nichts leichter als das!“, sagte ich und an meiner rechten Hand bildete sich eine Flamme.

Poluchkas Augen wurden größer.

„Doch nicht so!“, rief sie wütend aus.

„Wieso? Wenn ich es ganz heiß mache, denkt sie vielleicht, dass sie in den Flammen der Hölle schmoren muss!“, meinte ich aus Scherz und ließ das Feuer wieder erlöschen, wurde wieder ernst.

„Wie denn dann?“, fragte ich ahnungslos.

Poluchka machte ein wenig die Decke zurück, mit der sie Lucy zugedeckt hatte.

Sollte das jetzt etwa eine Antwort sein?!

Ich starrte sie an, dann Lucy.

In diesem Moment wurde mir plötzlich klar, was sie wollte.

Ich besaß einen wärmeren Körper als jeder andere Mensch… Lucy war unterkühlt. Sollte ich sie etwa..?!

„Was?“, fragte ich lahm, dann musste ich schlucken.

„Ich soll… sie so aufwärmen?“, fragte ich entgeistert und Poluchka sah mich mit einem Blick an, der dem von Elsa gewaltige Konkurrenz machte.

Ich seufzte ergeben.

Es war ja immerhin nicht so, dass wir zum ersten Mal zusammen in einem Bett lagen, ich machte es mir häufiger in Lucys Bett bequem, da ich es so wunderbar weich fand.

„Okay, okay…“, sagte ich versöhnend und trat näher, dann krabbelte ich unter die Decke und nahm Lucy in die Arme.

Beinahe sofort fröstelte ich.

„Boah, sie ist ja eiskalt!“, sagte ich bibbernd und hätte mich am liebsten wieder zurückgezogen.

Doch ich zwang mich, liegenzubleiben und sie stattdessen noch näher an mich heranzuziehen.

„Pass auf, dass du ihren Bauch noch nicht allzu stark berührst. Und gib ein wenig darauf Acht, dass sie regelmäßig atmet“, sagte Poluchka.

Ich zog meine linke Hand von ihrem Bauch zurück und legte sie stattdessen auf ihre Hüfte.

„Ist okay“, sagte ich, atmete tief ein und schloss die Augen.

Mir war viel zu kalt, als dass ich hätte schlafen können.

Ich legte meine rechte Hand unter Lucy an ihre Rippen, damit ich spüren konnte, wie sie dagegen atmete.

Ich entschied mich, über ihren Atem zu wachen, wenn ich doch sowieso nicht schlafen konnte.

Wärmen würde ich sie schließlich von allein.

Jedoch war ich sehr erschöpft von dem anstrengenden Tag und irgendwann bekam ich nur noch mit, wie mich Lucys ruhige Atemzüge doch noch mit sich nahmen und ich verlor mich in einer wohltuenden Dunkelheit.
 

Als Elsa und Gray am nächsten Morgen immer noch keinen Natsu in ihrem Zimmer vorfanden, gingen sie zu Poluchka, um sich zu erkundigen, wo der Feuermagier denn nun eigentlich war.

Sie staunten nicht schlecht, als sie die Wohnung der älteren Dame betraten und Natsu selig schlafend mit einer an sich gedrückten Lucy zusammen in einem Bett vorfanden.

„Ähem… habe ich etwas verpasst?“, fragte Elsa perplex. Dass Titania einmal die Worte fehlten, kam wahrhaft selten vor.

„Hey, Natsu, hast du dir endlich ne Freundin zugelegt? Wurde aber auch Zeit!“, fragte Gray neckend, bis auf einmal ein dunkler Schatten namens Poluchka aus der Ecke trat.

„Genau deswegen hasse ich Menschen. Sie haben immer dumme Kommentare parat.

Könnt ihr nicht einfach nach Hause gehen? Ihr seid gesund!“, sagte Poluchka und Elsa und Gray begrüßten sie etwas kleinlaut.

„Gray hat immer dumme Kommentare drauf!“, sagte Natsu, der gerade aufgewacht war und über Lucys Schulter blickte.

„Wo ist Happy?“, fragte er und Elsa antwortete:

„Er ist schon zur Gilde geflogen, um die anderen zu benachrichtigen, ich denke, wir werden Poluchkas Wunsch entsprechen und ihm folgen. Schließlich müssen die anderen aus der Gilde von dem Monster erfahren. Hinterher schicken sie Wendy und Gajeel noch dahin.“

„Aber einer sollte dann auch wieder mit dem Wagen zurückkommen, um mich mitzunehmen, ich will nicht den ganzen Weg mit Lucy zurücklaufen“, sagte Natsu und Elsa nickte.

„Ich werde wiederkommen“, versprach sie und Gray ging auf Lucy zu und drückte kurz ihre Hand.

„Gute Besserung, Lucy“, sagte er lächelnd, dann bedankte er sich bei Poluchka und verließ zusammen mit Elsa den Raum.
 

„Ich frage mich, wie es wohl Natsu und Lucy geht?“, fragte sich Mirajane und goss sich ein Glas Saft ein.

„Sie haben die Situation bestimmt unter Kontrolle, Elsa und Gray sind schließlich auch noch mitgekommen“, sagte Makarov zuversichtlich.

„Sie sind das stärkste Team von Fairy Tail, ich habe da gar keine Sorgen.“

Mirajane zog plötzlich die Augenbrauen zusammen und sah zum Eingang der Gilde.

„Da kommt doch irgendetwas…“, flüsterte sie und der Gildenmeister setzte seinen Krug ab, um ebenfalls nach draußen zu schauen.

„Das ist doch…“, fing Makarov an.

„…Happy!“, vollendete Mirajane.

„Leute! Leute!“, schrie die Katze aufgebracht.

„Happy! Was ist denn passiert?“, fragte die ältere Schwester von Lisana besorgt.

„Lucy… sie wurde schwerverletzt! Elsa hat auch was abgekriegt! Und selbst Natsu und Gray konnten es nicht besiegen, obwohl sie ihre Kräfte vereinigt haben!“

Mirajane schloss die völlig aufgelöste blaue Katze in ihre Arme.

„Beruhige dich erstmal. Es wird alles gut…“, sagte sie mit ruhiger Stimme.

„Aber das Monster, es kann jeden Moment hier auftauchen!“ Happys Augen weiteten sich vor Angst.

„Es hat ganz viele Köpfe und kann Illusionen erschaffen! Es hat Lucy hereingelegt, in dem es ihr vorgegaukelt hat, dass Magnolia zerstört und Fairy Tail tot sei!“

„Oh Gott!“, rief Mirajane aus, sie musste sich bemühen, Happy nicht fallen zu lassen.

„Sie hat ganz alleine gegen das Monster gekämpft und wurde fast getötet!“, erzählte die Katze schluchzend weiter.

„Was?“, fragte Makarov entsetzt.

„Was ist jetzt mit Lucy?“, wollte er wissen.

„Sie ist bei Poluchka in den östlichen Wäldern, aber ob sie überleben wird, weiß selbst sie noch nicht. Sie hat gesagt, dass es an Lucy liegt, wie sie sich entscheidet.“

„Happy!“

Als der blaue Kater diese Stimme hörte, brach er völlig in Tränen aus.

„Charle! Du lebst! Ich bin ja so froh! Ich dachte, du wärst tot, das Monster hat mir das versucht einzureden… du bist in meinen Armen…“

„Happy! Beruhige dich doch! Alles ist gut!“ Die sonst gegenüber des Katers so verklemmte Charle warf alle Zweifel über Bord und nahm die schluchzende Katze in den Arm.

Beruhigend klopfte sie ihm auf den Rücken, während sich alle Gildenmitglieder beunruhigt untereinander ansahen und zu tuscheln anfingen.

Nachdem sich der blaue Kater wieder einigermaßen beruhigt und von Charle getrennt hatte, sah Happy zu dem Gildemeister auf, der sich erhoben hatte und auf den Tresen gestiegen war.

Mirajane trug Happy zu einem Tisch und setzte ihn darauf ab, Charle folgte wenig später und stellte sich neben ihn.

Alle sahen, dass der Meister die Aufmerksamkeit von allen wollte und allmählich wurde es ruhiger in der Gilde.

„Wir haben soeben eine schreckliche Nachricht erhalten“, setzte Makarov an und alle außer ihm schwiegen.

Happy fing wieder an zu weinen. Charle ließ ihn gewähren, sie legte ihm nur eine Hand auf die Schulter, sie wollte ihn nicht allzu sehr bedrängen.

„Lucy Heartfilia wurde von einem Monster in eine hinterlistige Falle gelockt, in der ihr vorgegaukelt wurde, dass Fairy Tail gefallen und all ihre Freunde und Kameraden gestorben seien. In ihrem Eifer hat sie das Monster bis auf das Bitterste bekämpft und wurde schwer verletzt.

Sie liegt im Moment im Sterben. Niemand weiß, ob sie es schaffen wird.

Lucy war eine Person, die immer sehr fröhlich und abenteuerlustig war. Sie setzte sich mit allen Kräften für ihre Freunde ein und behandelte ihre Stellargeister immer sehr gütig und rücksichtsvoll. Ich bin stolz behaupten zu können, dass sie sich meiner Gilde angeschlossen hat und damit meine Tochter geworden ist.

Sie besaß so viel Mut und Ehre, wie ich es von einem Fairy Tail Mitglied erwarte! Ich hoffe, nein, bete inständig… dass sie überleben wird!“

Makarov zog zuerst die Nase hoch und weinte schließlich bitterlichst.

Betreten sahen sich die Gildenmitglieder untereinander an, jeder kannte Lucy und hatte sie irgendwo ins Herz geschlossen.

„Hiermit…“, erhob Makarov erneut das Wort, während einige andere Mitglieder der Gilde wie zum Beispiel Mirajane ebenfalls ihre Tränen an den Ärmeln abwischten, „…legen wir eine Schweigeminute für Lucy Heartfilia ein!“

Stille legte sich über die Gilde.

Das hatte man noch nicht allzu oft gesehen. Normalerweise waren alle in der Gilde immer fröhlich, warfen Tische umher oder lachten lauthals.

Man erlebte sie selten in völligem Schweigen.

Doch nun war es so ruhig, dass man selbst eine Feder zu Boden fallen gehört hätte.

Gegen Mittag stießen Gray und Elsa zu ihren Kameraden und erzählten genau, was geschehen war.

Juvia hatte entsetzt die Hände an den Mund gelegt, als sie Gray sah: Er war verletzt!

Als der Eismagier sie sah, weiteten sich seine Augen und er ging zielstrebig auf sie zu.

„Juvia…“

„Ja?“, japste die Wassermagierin, es war ungewohnt für sie, von Gray angesprochen zu werden. Vor allem war er noch keine zwei Minuten zurückgekehrt und peilte sofort sie an? Was war los?!?!

„Ich bin froh, dass du unverletzt bist“, sagte er leise und zog sie in seine Arme.

Juvia hatte das Gefühl, entweder gleich zu Eis zu gefrieren oder die Gilde völlig unter Wasser zu setzen. Sie persönlich hoffte für ihre Kameraden, dass ersteres eintreffen würde.

Gray umarmte sie - einfach so!

„Und ich bin froh, dass du zurückgekehrt bist!“, murmelte sie, während sie seine Umarmung erwiderte. Die doch intimere Berührung der beiden war irgendwie so sanft und drückte mehr aus, als man je in Worte fassen konnte. Das war Juvia nicht gewohnt, erst recht nicht von ihrem Schwarm Gray.

Sie malte sich erneut ihre Zukunft aus. Hatte sie etwa doch eine Chance bei ihm?

„Würdest… du heute Abend mit mir zusammen Essen gehen?“, fragte Gray und Juvia war den Tränen nahe. Was war nur mit ihm passiert? Warum verhielt er sich plötzlich so ihr gegenüber? Die ganze Zeit über hatte er sie ignoriert und jetzt diese spontane Annährung?

„G…Gerne!“, sagte sie und war wohl in diesem Moment die glücklichste Person in der Gilde.

Denn die Stimmung um sie herum war angespannt und das holte auch das ehemalige Element 4 Mitglied wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Lucy lag im Sterben, sie sollte nicht glücklich sein!

Alle schienen sehr betroffen über den Zustand der Stellarmagierin zu sein und alle fürchteten sich vor dem schrecklichen Säbelzahnmonster.

„Ihr scheint es wirklich schlecht zu gehen“, meinte Bisca und Alzak nickte.

„Ich habe gehört, sie hat sogar aufgehört zu atmen!“, fügte er an und beide senkten traurig die Köpfe.

Elsa wandte sich ab, sie hatte genug gehört.

Sie wollte nach Sonnenuntergang wieder zu Poluchka fahren und Makarov und die Gildenmitglieder versammelten sich vor dem Hintereingang der Gilde, der zum Meer hinausführte.

Alle sahen zu dem klaren Sternenhimmel hinauf, das Meer schlug langsam seine Wellen an den Strand.

Lucy, wenn du mich hören kannst, bleib stark! , dachte Elsa grimmig, bis der Meister seine rechte Hand erhob und nur den Zeigefinger und Daumen spreizte, was bei Fairy Tail das Zeichen war, dass man über eine bestimmte Person wachte.

Alle taten es ihm gleich.

„Für Lucy Heartfilia!“, rief Makarov und schoss einen blauen Strahl von Magie in die Höhe.

„Für Lucy Heartfilia!“, sagten alle und taten es ihm gleich.

Leuchtend bunte Strahlen regneten zu den Sternen und fielen schlussendlich wieder ins Meer, wo sie sich glitzernd auflösten.

Dies war ein Moment von Trauer, aber auch einer Hoffnung.

Die Familie hielt zusammen: Die Familie Fairy Tail.

„Die arme Lucy… sag ihr bitte liebe Grüße von mir, wenn sie wieder wach ist, ja?“, sagte Juvia und Elsa nickte.

„Ich hoffe, sie wird wieder wach. Dann werde ich die Grüße selbstverständlich ausrichten!“, meinte sie und reichte Gray die Hand.

„Wir verlassen uns darauf, dass du sie wieder lebend zurückbringst!“, flüsterte der Eismagier und Elsa schossen die Tränen in die Augen.

„Das hoffe ich auch“, meinte sie, dann wurde sie von Gray in den Arm genommen.

Juvia nahm ihr das aufgrund der kritischen Situation dieses Mal nicht übel, obwohl sie sonst immer auf jedes weibliche Wesen eifersüchtig war, das „ihrem“ Gray-sama zu nahe kam.

Elsa wurde von allen Mitgliedern ihrer Gilde verabschiedet, als sie sich mit dem magischen Gefährt wieder auf den Weg zu Poluchka machte.
 

Die Heilerin Poluchka gab Lucy wieder einen Schluck Medizin. Heute schon zum dritten Mal.

Lucy war wieder etwas wärmer geworden, ich hatte sie schließlich schon fast 24 Stunden lang gewärmt.

Ich konnte nicht sagen, dass ich nicht müde war, weil ich den ganzen Tag im Bett gelegen hatte.

Ich hatte mir solche Sorgen um Lucy gemacht, dass ich völlig erschöpft war.

Ich sah immer öfter Lisana in ihr, und betete, dass sie nicht dasselbe Ende wie meine frühere Freundin wählen würde.

Ich drückte sie noch näher an mich.

Ich hoffte, sie durch meine Wärme zurückzuholen.

Aber mir bereitete da etwas anderes Sorgen…

„Ist es denn normal, dass sie sich gar nicht bewegt?“, fragte ich Poluchka.

„Es soll dir reichen, wenn sich ihr Brustkorb bewegt“, antwortete sie schnippisch und ich seufzte.

Sie hasste wirklich Menschen. Und ich durfte es noch weiß Gott wie lange mit ihr aushalten.

Na danke.

„Lucy! Lucy!“, rief ich sanft nach ihr, doch sie regte sich immer noch nicht.

Meine Hand fuhr über Lucys Rücken, der, wie ich feststellte, gut warm war.

Ihre Backe war noch etwas kühl, aber das machte nichts. Hätten wir Winter, würde sie auch kalte Backen haben.

Ihr Bauch war zwar nicht so warm wie der Rücken, aber an den durfte ich schließlich nicht drankommen.

Dann legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel und glitt ihr Bein herunter.

Die Beine waren noch kalt. Schlecht.

Aber wie konnte ich die bitte wärmen, ohne Lucy zu erdrücken, in dem ich mich auf sie drauflegte?

Ganz zu schweigen davon, dass ich dann wie ein Perverser aussehen würde?

In diesem Moment kam mir eine Idee, bei der ich errötete.

Verwirrt griff ich mir an die Wangen.

Warum wurde ich jetzt bitte rot?!

Vielleicht, weil irgendetwas in meinem versteckten hintersten Eckchen gerade gemerkt hatte, was für ein angenehmes und zugleich aufregendes Gefühl es war, Lucy zu berühren?

Denk jetzt nicht an so einen Quatsch, das ist die falsche Situation dafür!, schalt ich mich selbst und legte meinen Kopf an Lucys Schulterblatt, nachdem ich die passende Position gewählt hatte, um ihre Beine doch noch zu wärmen.
 

Elsa klopfte leise an, bevor sie eintrat.

Sie wusste, dass es spät war, und wollte nicht zu laut sein.

„Wie geht es ihr?“, flüsterte sie fragend, während Poluchka mit einer Lampe an das Bett mit den zwei schlafenden Personen herantrat.

„Ich würde sagen, ein wenig besser, jetzt, wo ihre Körperwärme wieder zurückkehrt. Das hilft ihrem Kreislauf ungemein.“

Elsa musste lächeln, als sie näher getreten war.

Natsu hatte sich mit einem seligen Lächeln an Lucy gekuschelt, es wirkte fast schon so, als seien sie zusammen.

„Ist Lucy denn schon aufgewacht?“, erkundigte sich die Kriegerin flüsternd und Poluchka verneinte.

„Ich werde jetzt ins Bett gehen“, meinte die ältere Dame und wollte gerade die Wendeltreppe hinaufsteigen, als sie sich noch einmal umdrehte.

„Lösch bitte das Licht, wenn du das Haus verlässt“, bat sie noch, dann war sie verschwunden.

Elsa nahm Lucys Hand in die ihre.

„Ach Lucy, wenn du wüsstest, wie sehr sich alle Sorgen um dich machen. Ich bitte dich, triff endlich deine Entscheidung! Und ich hoffe, dass du die richtige treffen wirst, wie auch immer sie sein wird!“, sagte Elsa und drückte noch einmal ihre schon weitaus wärmere Hand, bevor sie ein wenig die Decke zurückschlug, um ihren Arm wieder in die von Natsu ausgehende Wärme zu legen.

In diesem Moment fiel ihr auf, dass die Decke unterhalb von Lucys Taille ein wenig zurückgerutscht war und sie nahm die Decke, um sie wieder über ihre Beine zu legen, als sie etwas beunruhigend auf Lucys Beine schaute.

Die Lampe spendete zwar genügend Licht, um Lucys regungsloses Gesicht erkennen zu können, doch die Beine tauchte sie nur in Schemen.

Elsa zählte.

Eins, zwei… drei?

Warum… hatte Lucy drei Beine?

Elsa zählte erneut, kam jedoch wieder auf dieselbe Anzahl, bis sie plötzlich begriff, dass eines davon Natsu gehören musste.

„Natsu du Frauenheld…“, flüsterte Elsa kichernd, sie fand die Idee, so auch Lucys Beine zu wärmen, wahrlich genial, aber auch ein wenig anstößig.

„Ich glaube, du bist ein wenig in sie verliebt, mein lieber Natsu“, flüsterte sie, bevor sie die Decke wieder über die beiden gleiten ließ und aufstand.

„Also… meinen Segen habt ihr!“, ließ sie die beiden schlafenden Personen wissen und verließ leise das Haus, nicht aber, ohne vorher das Licht zu löschen.
 

„Natsu? Wo bist du? Ich sehe dich nicht!“

„Lisana? Wo steckst du denn?“, rief ich laut und schaute mich suchend um, sah jedoch niemanden.

Da stand sie. Am Abgrund.

Ich rannte auf sie zu, sah in ihre blauen Augen, die sich plötzlich in leuchtend braune verwandelten, umrahmt von goldblondem Haar, ich sah Lucys Lächeln und dann kam der Schrei, als sie in die Tiefe stürzte.

Ich wachte schweißgebadet auf. Schon wieder dieser Traum!

Seit drei Tagen plagte er mich nun schon und ich wusste ihn einfach nicht von mir abzuschütteln.

Dieser Traum beruhigte mich leider nicht im Geringsten, im Gegenteil, er machte mich nervös.

Ich hatte Angst, dass es Lucy so wie in meinem Traum erging und sie in den endgültigen Tod stürzte.

In diesen Momenten, wenn ich aufwachte und die Angst in mir überhandnahm, kuschelte ich mich in Lucys Rücken hinein, spürte ihre ruhigen Atemzüge. Das entspannte mich unheimlich, nahm mir meine Unsicherheit.

Sie lebte. Nach Poluchka lebte sie noch dank meiner Wärme.

Doch sie musste aufwachen, sich wieder selbst wärmen! Warum wachte sie nicht auf?

Seit drei Tagen hatte sie sich nicht mehr bewegt, keinen Mucks gesagt, noch nicht einmal ihre Mundwinkel hatten gezuckt.

Und ich lag bei ihr und hatte Albträume.

Der einzige Lichtblick in dieser Situation war Elsa, die beinahe den ganzen Tag am Bett saß und sich mit mir unterhielt.

Sie war eine willkommene Ablenkung für mich, sie sorgte dafür, dass ich den Traum vergaß und mir weniger Sorgen um Lucy machte.

Sie erzählte mir von den Neuigkeiten aus der Gilde, wie alle auf die Nachricht mit dem Monster reagiert und wie sie ihre Magie in die Luft geschossen hatten. Es war sehr interessant und ich hörte Titanias beruhigender Stimme zu.

Bei Poluchka hatte sich Elsa in den letzten drei Tagen sehr gut erholt.

Man sah ihr kaum mehr an, dass sie in einen schweren Kampf verwickelt gewesen war.

Ich war froh, dass sie auch noch da war. Allein mit der alten Frau wäre ich wahrscheinlich verzweifelt.

Elsa und ich unterhielten uns jeden Tag immer sehr gut und lachten zusammen.

Das machte es für mich wesentlich erträglicher, die ganze Zeit im Bett herumzuliegen.

Auch Poluchka fand das vorteilhaft, ich hatte sie mal sagen hören, dass es einer kranken Person nicht guttat, besorgte Menschen um sich zu haben.

Elsa und ich versuchten unsere Besorgnis zu überspielen, indem wir uns lustige Geschichten erzählten.

Und obwohl wir so vertraut miteinander redeten, konnte ich mich ihr einfach nicht öffnen und ihr meine Träume von Lisana und Lucy anvertrauen.

Ich wusste, dass sie Lucys beste Freundin war und ich wollte mich nicht da einmischen.

Elsa begab sich bei Sonnenuntergang wieder in ihr Zimmer und ließ mich mit Lucy allein.

Sanft streichelte ich ihr über die Schulter.

Sie war schon um einiges wärmer geworden.

Plötzlich geschah das, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet hatte:

Lucy bewegte sich!

Sie legte sich auf den Rücken und ihre Hände schienen mich zu suchen.

Ein wenig errötend, aber auch gleichzeitig zu verblüfft, um etwas zu sagen, beobachtete ich sie dabei, wie sie sich zu mir umdrehte und sich an mich schmiegte.

Ihr Kopf ruhte wie ihre rechte Hand auf meiner nackten Brust, ihr rechtes Bein lag quer über meinem Unterkörper.

Etwas verdutzt ließ ich meine Hände auf ihren Rücken sinken, mit so viel Nähe auf einmal hatte ich jetzt nicht gerechnet.

Poluchka trat näher, ich bemerkte sie erst jetzt.

Sie war die meiste Zeit des Tages draußen unterwegs, wahrscheinlich, um meine und Elsas Nähe zu meiden.

Ich hatte gar nicht gehört, wie sie hereingekommen war.

Ich fragte mich wirklich, was sie dazu veranlasst hatte, Menschen so sehr zu hassen.

Das erste Mal seit unserer Ankunft sah ich ein Lächeln auf ihrem Gesicht.

„Die Entscheidung ist gefallen. Sehr gut.

Sie hat sich für das Leben entschieden.“

Gemini

Mirajane: „Letztes Mal bei Fairy Tail:“

Elsa: „Dank Poluchka hat Lucy wieder angefangen zu atmen!“

Natsu: „Und dank mir ist sie wieder warm geworden, ja? Ich habe auch einen wesentlichen Teil dazu beigetragen!“

Elsa: „Dazu, dass Lucy wieder atmet?“

Natsu: „Nein, dass sie nicht gestorben ist, verdammt!“

Elsa: „Wirst du gerade rot, Natsu?“

Natsu: „… gar nicht!“

Mirajane: „Ganz Fairy Tail hat Anteil an Lucys Zustand genommen und für sie gebetet!“

Natsu: „Und es hat geholfen! Poluchka sagt, sie hat sich für das Leben entschieden!“
 

„Dann könnt ihr ja jetzt gehen“, meinte Poluchka und ich starrte sie entsetzt an.

„Wie gehen? Jetzt?

„Genauso wie ich es sage. Sie ist nur noch bewusstlos. Sie kann sich auch bei sich daheim ausschlafen. Sie braucht keine Medizin mehr, sie wird jetzt von ganz allein wieder aufwachen, wenn die Zeit reif ist. Also könnt ihr gehen. Ich hasse nämlich Menschen“, sagte Poluchka und ich seufzte ergeben.

„Also schön, wir brechen morgen früh auf“, sagte ich und bemerkte schon jetzt, dass sich Lucys Zustand verändert hatte.

Ihre Hand zuckte ein wenig auf meinem Bauch, und sie sah schon viel besser aus als vor einem Tag.

Ich fühlte ihren warmen Körper dicht an meinem, es fühlte sich so wahnsinnig gut an.

Ihre plötzliche Anhänglichkeit hatte mich zwar anfangs noch etwas verwirrt, gefiel mir aber von Minute zu Minute immer besser.

Irgendwann schlief ich tatsächlich wieder ein, obwohl mein Herz wie wild pochte.

Naja, irgendwann siegte die Müdigkeit dann eben doch.
 

Elsa staunte nicht schlecht, als sie am nächsten Morgen Lucys Veränderung bemerkt hatte, nachdem sie zur Tür eingetreten war.

„Wir brechen nach dem Frühstück auf!“, sagte ich, während ich das Croissant aß - wohlgemerkt im Bett und immer noch mit Lucy im Arm.

„Du kannst sie jetzt loslassen, du Lustmolch!“, sagte Elsa und zwickte mir schmerzhaft in den Arm.

„Ist ja gut“, meinte ich und freute mich einerseits, endlich aus diesem Bett aufstehen zu können, andererseits machte mich es aber auch traurig, die hübsche Blondine allein lassen zu müssen…

„Also ist sie aufgewacht?“, fragte Elsa und ich schüttelte den Kopf.

„Nein, sie hat sich ganz plötzlich bewegt und an mich geschmiegt, und dann kam Poluchka und meinte, dass sie sich jetzt für das Leben entschieden hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ich verstehe es selbst nicht so genau“, meinte ich und griff nach einem Brötchen.

„Ich vielleicht“, sagte Elsa und ihre Augen verengten sich.

„Der Tod ist die Kälte. Das habe ich selbst gespürt. Aber dadurch, dass du sie aufgewärmt hast, hat sie sich vielleicht einfach der Wärme hingegeben, welche das Leben bedeutet.

Sie hat die Kälte hinter sich gelassen.“

Sie hatte sich mir „hingegeben“?

Verdammt, warum hatte ich das Gefühl, dass ich schon wieder rot anlief?

Vielleicht, weil gerade ein ziemlich unanständiges Kopfkino in meinem Kopf ablief?

„Das ist richtig, Elsa“, sagte Poluchka, die wie immer aus dem heiteren Himmel erschien.

Ich hatte sie, mal wieder nebenbei bemerkt, nicht kommen hören.

„Die Kälte findet man in der Welt der Toten. Die Wärme hingegen symbolisiert die Welt der Lebenden. Lucy hat sich für die Wärme und damit für das Leben entschieden.“

„Da bin ich wirklich sehr froh“, sagte Elsa und nahm noch einen Schluck Tee zu sich.

„Wie geht es deinem Auge, Elsa?“, erkundigte sich Poluchka.

„Sehr gut, danke. Ich sehe hervorragend damit und es hat mich schon oft vor bösen Zaubern beschützt und lässt mich sogar magische Illusionen durchschauen, zumindest die meisten. Das Säbelzahnmonster scheint eine Art Abwehrschild dafür zu haben, den es jedoch nicht auf seine manipulierte Umgebung auswirken kann, sondern nur auf sich selbst“, erklärte Titania.

„Es gibt einige wenige Illusionen, die sich selbst mit einem magischen Auge nicht durchschauen lassen“, sagte die Heilerin kurz angebunden und ging wieder hinaus.

Nachdem wir zu Ende gefrühstückt hatten, räumten wir unser Geschirr auf und packten unsere Sachen.

„Eigentlich bin ich ja gar nicht scharf darauf, mit dem magischen Fahrzeug zurückzufahren, da wird mir doch nur wieder schlecht“, sagte ich deprimiert.

Aber Lust zu laufen hatte ich erst recht keine.

„Nimm das hier“, sagte die ältere Dame, die nach einem kleinen Abstecher in ihr Hinterzimmer, wie immer aus dem Boden gewachsen war und warf mir eine Art Bonbon zu.

„Was ist das?“, wollte ich wissen, doch wie immer bekam ich eine kurz angebundene Antwort.

„Iss es einfach und frag nicht ständig“, meinte sie und ich gehorchte und steckte mir das Bonbon in den Mund.

„Wickelt sie in die Decke ein, ich gebe sie euch mit. Wenn jemand aus der Gilde das nächste Mal vorbeikommt, kann derjenige sie mir wieder mitbringen“, sagte Poluchka, ich wickelte Lucy dick in die warme Decke ein und hob sie vorsichtig hoch.

„Wir bedanken uns für alles, Poluchka“, sagte Elsa und die ältere Dame winkte ab.

„Sagt ihr, wenn sie aufwacht, dass niemand mal während einer Bewusstlosigkeit eine ganze Stadt und eine ganze Gilde zerstören kann und dass sie das nächste Mal nicht so verdammt leichtsinnig sein soll“, sagte die Heilerin und ich musste grinsen.

„Wird gemacht“, antwortete ich ihr und wir verabschiedeten uns.

Ich setzte mich mit Lucy hinten in das Gefährt hinein und hielt sie die Fahrt über fest, da ich Angst hatte, dass sie von der Sitzbank rutschen könnte, wenn ich sie da einfach ablegte.

Ich hatte gehört, dass Bewusstlose nicht fähig waren, ihre Muskeln zu kontrollieren, sei es nun bewusst oder unbewusst.

Dieses Bonbon… Ich musste wirklich feststellen, dass dieses komisch schmeckende Ding wirklich half!

Mir wurde weder schwindelig noch schlecht, es war beinahe ein berauschendes Gefühl, die Umgebung mal ohne negative Gefühle an sich vorbeiziehen zu sehen, es ähnelte fast der Wirkung von Troia, Wendys Zauber, welcher den Gleichgewichtssinn wiederherstellte.

Elsa fuhr zwar extra vorsichtig, aber ich bereute es im Nachhinein dann doch nicht, Lucy festgehalten zu haben.

Die unzähligen Schlaglöcher hätten ihr garantiert nicht gutgetan.

Langsam kamen die ersten Häuser von Magnolia in Sicht.

Es tat gut, die Stadt nicht in Trümmern zu sehen und zu wissen, dass alle lebten und es ihnen gutging.

„Wir sind gleich da! Alles okay bei euch?“, fragte Elsa von vorne, sie hatte die ganze Fahrt über kein Wort gesprochen, vermutlich, um Lucy nicht zu wecken.

Ich hatte daher ungestört meinen Gedanken nachhängen können.

„Ja! Alles okay! Bei dir auch?“, antwortete ich ihr, ich machte mir immer noch Sorgen, dass sie zu viel Magie in dieses Fahrzeug steckte.

Sie drehte sich zu mir um, ich sah ihr zuversichtliches Lächeln.

„Aber klar doch!“, sagte sie und ich grinste zurück.

Dann sah ich auch schon den Fluss, der sich nahezu kreisförmig seinen Weg durch ganz Magnolia bahnte, von den Menschen, die dort lebten, in diese Form gezwungen.

Elsa hielt an und ich sah nach rechts.

Waren wir etwa schon da?

Tatsächlich. Ich sah Lucys Haus.

Wir stiegen aus und gingen in das Gebäude hinein.

Wie immer war es sehr aufgeräumt.

Elsa machte das Fenster auf. Hier war wirklich eine schlechte Luft, und das tat kranken Menschen schließlich nicht gut.

Ich schaute Lucy an, während ich mit ihr zu ihrem Bett lief.

Ohne ihre Stellargeister wäre sie wirklich aufgeschmissen gewesen und wäre wahrscheinlich gestorben bevor Gray, Elsa und ich angekommen wären.

Plötzlich blieb ich ruckartig stehen.

„Elsa…“, fing ich langsam an.

Sie drehte sich zu mir um.

„Ja?“

„Hat… irgendjemand… Lucys Schlüssel mitgenommen?“, fragte ich und Elsas Blick wurde plötzlich entsetzt.

„Ich… glaube, die haben wir doch glatt vergessen! Hat Lucy sie nicht bei sich getragen?“, fragte sie panisch und ich schüttelte den Kopf.

„Sonst hätte Poluchka sie uns doch mitgegeben!“, erwiderte ich und Elsa nickte.

„Das ist wahr“, meinte sie und ließ den Kopf hängen.

„Dann haben wir ihre Schlüssel wohl verloren“, sagte sie.

„Das ist eine Katastrophe. Sie wird uns umbringen, wenn sie aufwacht!“, befürchtete ich und legte sie dann auf ihrem Bett ab, wo ich sie mitsamt der Decke auf die Matratze legte und sie noch zusätzlich mit ihrer Bettdecke zudeckte.

Und wenn sie sich nicht beeilt kann es sein, dass sie vorher von Aquarius umgebracht wird, weil sie ihren Schlüssel verloren hat“, sagte ich und Elsa wollte offensichtlich schnell das Thema wechseln:

„Gehen wir und verkünden wir die frohe Botschaft der Gilde!“, meinte Elsa und wollte sich gerade wieder abwenden, als ich eine Frage stellte:

„Welche frohe Botschaft? Dass Lucy uns umbringen wird oder dass sie von Aquarius gelyncht wird?“, hakte ich nach.

„Dass sie auf dem Weg der Genesung ist du Idiot!“, meinte Elsa und ich schüttelte den Kopf.

„Ich werde bei ihr bleiben“, meinte ich und als ich Titanias Lächeln sah, wurde ich wieder rot, warum, wusste ich selbst nicht so genau.

„In Ordnung. Ich werde nachher nochmal vorbeischauen“, sagte die junge Frau und verließ Lucys Haus.

Ich begab mich in ihre kleine Küche, wo ich mir einen heißen Tee kochte.

Danach beschäftigte ich mich mit meiner Lieblingsbeschäftigung, die ich mir in den letzten drei Tagen angewöhnt hatte: Ich versuchte, das perfekte Fairy Tail Symbol mithilfe meine Feuermagie in die Luft zu blasen.

Schätzungsweise nach meinem zwanzigsten Versuch an diesem Tag gelang es mir.

„Hübsch“, sagte eine mir bekannte Stimme und ich fuhr herum, hatte ich diese Person doch partout nicht kommen hören! War sie etwa mit Poluchka verwandt?

„Loki!“, sagte ich erstaunt, als mich der Bebrillte freundlich anlächelte.

„Hallo Natsu“, sagte der Stellargeist und trat näher.

„Warum bist du hier?“, fragte ich und er druckste ein wenig herum.

„Ich wollte Lucy besuchen, daher bin ich hier.“

Er trat näher an das Bett heran und ging in die Knie.

Ich beobachtete ihn, wie er dem blonden Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Ich bin froh, dass es dir besser geht“, flüsterte er, dann drehte er sich um.

„Vielen Dank für deinen selbstlosen Einsatz, Natsu.

All wir Stellargeister spüren mit Freuden, dass sich ihre Kräfte wieder langsam regenerieren. Ist sie denn bereits aufgewacht?“, wollte er wissen und ich schüttelte den Kopf.

„Poluchka meinte, dass es jederzeit passieren kann“, fügte ich noch an, mittlerweile hatte ich mir Lucys Roman vom Tisch geschnappt und ihn angefangen zu lesen.

„Aha“, sagte Loki, dann führte er seine Hand zu seiner rechten Hosentasche.

„Allmählich glaube ich, das wird mein Dauerjob bei dir, Besitzerin“, meinte er lächelnd, dann erkannte ich Lucys Schlüsselbund in seiner Hand und meine Augen weiteten sich.

„Wo hast du die denn her?“, fragte ich verblüfft.

„Ich habe gesehen, wo sie lagen, als ich noch gekämpft habe. Und mir war klar, dass ihr schnell von dem Monster würdet fliehen müssen und sie wahrscheinlich dort liegen lassen würdet in all der Aufregung, deswegen habe ich sie im Vorfeld schon mitgenommen“, erklärte er und lächelte.

„Da wird sie sich sicher freuen, sobald sie wieder aufwacht“, meinte ich und der Stellargeist zwinkerte.

„Das hoffe ich doch! Sag ihr liebe Grüße von mir, wenn sie wieder wach ist!“, meinte er noch, dann löste er sich mit einem weiteren Zwinkern vor meinen Augen auf.

Ich war immer wieder erstaunt, wie elegant sich Lucys Stellargeister verabschiedeten.

Loki löste sich mit einem gelben, hellen Licht auf, das seinen kompletten Körper umspielte und ihn irgendwann durchsichtig machte, bis er schließlich ganz verschwunden war.

Ich widmete mich wieder Lucys Roman, der mich schon von Anfang an in seinen Bann gezogen hatte. Würde ich dank ihr etwa meine Liebe zu Büchern entdecken?

Am Nachmittag schauten noch Gray und Elsa mit Happy vorbei, welche sich aber zum Abendessen wieder verabschiedeten.

Langsam wurde es dunkel.

Ich zog alle Vorhänge zu und legte mich danach zu Lucy ins Bett.

Wenn ich sie schon bewachte, konnte ich mir die Gelegenheit nicht verkneifen, wieder in ihrem weichen Bett zu schlafen. Dass ich ganz nebenher wieder Lucys Körper spüren durfte, war natürlich nur eine reine Nebensache.

Ich drückte die weiche Decke von Poluchka, in der Lucy eingewickelt war, an mich und schloss seufzend die Augen.

Plötzlich jedoch regte sich das Bündel in meinen Armen.

Ich öffnete angespannt die Augen und beobachtete die Patientin.

Ihre Mundwinkel zuckten und ihre Augenlider bewegten sich leicht, bis sie flatternd die Augen öffnete.

Ich sah ihr in die kastanienbraunen Augen.

„Hey… Lucy!“, flüsterte ich sanft, ihre Augen suchten die meinen und sie lächelte, als sie mich erkannte.

„Natsu… Hallo“, flüsterte sie zurück und ich drückte sie näher an mich.

„Zum Glück bist du endlich aufgewacht!“, seufzte ich erleichtert und ich spürte, wie sie ihre Arme um mich legte und sich zu mir umdrehte.

„Ich habe deine Stimme gehört“, murmelte sie und ich sah sie erstaunt an.

„Meine Stimme?“, fragte ich und sie nickte.

„Sie hat mich gerufen und mich daran erinnert, wo mein wahrer Platz ist. Nur dank ihr bin ich zurückgekehrt. Ich habe Mama und Lisana wiedergesehen.“

Meine Hände verkrampften sich auf ihrem Rücken.

Lisana? Sie hatte Lisana gesehen?

„Sie haben mit mir gesprochen und mir ihre Geschichte erzählt. Ich wollte eigentlich bei ihnen bleiben, doch dann ist mir bewusst geworden, dass ich sie auch zu einem späteren Zeitpunkt wiedersehen kann“, sagte Lucy und kuschelte sich an mich.

„Du hast dich richtig entschieden“, sagte ich.

„Das glaube ich auch“, meinte sie und ich musste lächeln, als ich sie noch näher an mich zog.
 

Als ich meine Augen erneut öffnete, spürte ich eine wunderbare Wärme um mich herum.

Ich versuchte, mich zu orientieren wo ich war, ich fühlte mich noch so schwach.

Dann hörte ich seine Stimme:

„Hey… Lucy“.

Ich folgte mit meinen Augen der Stimme und fand seine Augen.

Es tat so gut, ihm alles zu erzählen, ich hatte das Gefühl, dass er mir wirklich zuhörte und ihn meine Erlebnisse interessierten.

Sanft strich er mir durch die Haare, immer und immer wieder.

Ich versuchte, mich ein wenig aufzurichten.

„Was ist passiert, seit ich bewusstlos war?“, wollte ich wissen und Natsu fing an zu erzählen:

„Mirajane hat sich Sorgen um dich gemacht. Ich hatte auch ein ungutes Gefühl bei diesem Auftrag, den du da angenommen hattest. Also sind Happy und ich dir hinterhergegangen.

Aber als ich die Tür zu der Taverne geöffnet habe, hatte ich plötzlich eine Illusion.

Ich wäre fast daran zerbrochen, aber dann kam Elsa und zerstörte die Einbildung.

Mit ihrer Hilfe haben wir auch Gray von seiner Illusion befreit und sind dann den Kampfgeräuschen gefolgt, die uns direkt zu dir geführt haben.

Ich habe dich fallen sehen und dachte, mein Herz bleibt stehen. Ich war so froh, dass Elsa so schnell ihre Verteidigungsmagie eingesetzt hat, um dich zu beschützen.

Titania hat es mit dem Monster aufgenommen, während Gray und ich darüber gerätselt haben, was wir jetzt mit dir tun könnten.

Gray hat schließlich deinen Unterleib eingefroren und Elsa wurde kurz danach verletzt, weswegen wir beide weitergekämpft haben.

Aber selbst mit vereinigten Kräften haben wir das Monster nicht besiegt“, erzählte Natsu.

„Ihr habt eure Kräfte vereinigt? Feuer und Eis? Geht das denn überhaupt?“, fragte ich erstaunt.

„Ja. Es war ziemlich spannend, es ist brennendes Eis dabei herausgekommen“, erzählte er weiter.

„Damit haben wir das Monster soweit abgelenkt, sodass wir entkommen konnten. Wir haben dich zu Poluchka in die östlichen Wälder gebracht. Sie hat dich wieder einigermaßen auf den Damm gebracht, du hattest kurz vor der Ankunft aufgehört zu atmen und wir haben uns alle Sorgen gemacht.

Dein Körper war wieder einigermaßen geheilt, nur das Problem war, dass du unterkühlt warst, dank Grays Eis.“

„Ja, mir war auch die ganze Zeit kalt. Aber dann war da eine wunderbare Wärme, die mich daran erinnert hat, wie wunderschön es ist, zu leben“, erinnerte ich mich.

Natsu nahm vorsichtig meine Hand und legte sie auf seinen warmen Bauch.

„Das war ich“, sagte er mit leicht geröteten Wangen und auch ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.

Er war es?

„Du… hast du mich etwa… gewärmt?“, fragte ich leise und sah sein kaum merkliches Nicken.

„Als Poluchka merkte, dass du dich für das Leben entschieden hattest, schickte sie uns mit dir nach Hause. Das war heute Morgen. Loki ist vorhin noch vorbeigekommen.“

Ich sah auf. Loki?

Natsu nickte Richtung Nachttisch.

„Ich soll dir liebe Grüße von ihm ausrichten. Er hat dir deine Schlüssel zurückgebracht“, sagte er und ich musste lächeln, als ich meinen geliebten Schlüsselbund auf dem Tischchen liegen sah.

Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sehr mich Aquarius zusammengestaucht hätte, wenn ich meine Schlüssel erneut verloren hätte.

Dann setzte ich mich langsam auf, Natsu half mir.

„Möchtest du etwas trinken? Ich habe extra Tee gemacht“, wollte er wissen und ich nickte.

Ich hatte höllischen Durst.

Ich versuchte, die Schläfrigkeit aus meinen Gliedern zu vertreiben, doch ich blieb erfolglos.

Dankend nahm ich Natsu die dampfende Tasse ab, die er mir lächelnd hinhielt.

„Alle in der Gilde haben sich schreckliche Sorgen um dich gemacht. Sie werden sehr froh sein zu hören, dass es dir wieder besser geht.“

Besser… das war so eine Sache.

Ich hatte das Gefühl, mein Kopf wäre doppelt so groß wie vorher, und er dröhnte mächtig.

Mein Körper fühlte sich zittrig, schwach an.

Immerhin war mir angenehm warm.

Ich nahm einen Schluck Tee, wobei ich aufpasste, mich nicht zu verbrennen.

„Ich habe ihn dir wieder etwas aufgewärmt. Ich hoffe, er ist nicht zu heiß“, meinte Natsu und ich lächelte ihn an, dann schüttelte ich den Kopf.

Er strich mir schon wieder eine Strähne aus dem Gesicht.

Ich stellte die Tasse auf den Nachttisch, nachdem ich ihn ausgetrunken hatte.

Dann streifte ich die Decke, in die ich eingewickelt war, von mir ab.

„Lucy, was machst du da?“, fragte Natsu verwirrt, als ich die Decke neben das Bett gleiten ließ.

„Du solltest dich noch warm halten, du bist noch nicht ganz gesund, du musst dich schonen!“

„Komm her“, bat ich ihn und streckte ihm beide Hände hin.

Er verstand und nahm mich in den Arm.

Ich drückte ihn so fest ich konnte an mich und ließ mich mit ihm nach hinten sinken.

Er hatte mir das Leben gerettet.

Ich stand tief in seiner Schuld.

„Vielen Dank, Natsu“, hauchte ich und ließ ihn los.

Er legte sich neben mich, jedoch ohne mich loszulassen.

„Gern geschehen“, antwortete er und ich strich ihm sanft über die Wange.

Wenn ich die Kraft gehabt hätte, hätte ich ihn geküsst.

Doch ich hatte keinerlei Energie mehr, mich aufzurichten, geschweige denn, mich über ihn zu beugen.

Natsu schien das zu erahnen und setzte sich wieder ein wenig auf, sein Gesicht schwebte nun über mir.

Ich schlang meine Arme in seinen Nacken und fuhr ihm durch die kurzen Haare. Ich konnte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren.

Dann beugte er sich hinab und wir küssten uns vorsichtig.

Ich zog ihn näher an mich und verstärkte die Berührung unserer Lippen dadurch.

Ich spürte seine warme Hand auf meiner Wange ruhen.

Sein Mund war heiß, doch es tat gut, ihm so nahe zu sein, ihn zu spüren.

Ich hatte das Gefühl, als sei diese Nähe etwas, das ich schon lange gewollt hatte, ohne es mir bewusst gewesen zu sein.

Doch nun wusste ich, dass ich ihn wollte.

Er hatte mir die Augen geöffnet und dafür war ich ihm dankbar.

Als wir uns trennten lehnte ich mich seufzend an ihn und ich kuschelte mich an seinen warmen Oberkörper.

Ich hörte seine ruhigen Atemzüge, doch ich hörte auch sein schnell schlagendes Herz.

Lächelnd schloss ich die Augen und ließ mich fallen.

Ich glaube fast, dass ich sofort eingeschlafen war.
 

Als ich aufwachte, war die Dämmerung bereits angebrochen. Der verblassende Mond beleuchtete noch schwach den Kopf meiner blonden Freundin.

Ich strich ihr eine Weile durchs Haar.

„Lucy, wach auf!“, flüsterte ich und setzte mich ein bisschen auf, wodurch ihr Kopf ein wenig von meiner Brust rutschte.

Die Blondine stöhnte und öffnete schlaftrunken die Augen.

„Natsu?“, fragte sie undeutlich und ich lächelte sie an.

„Guten Morgen, Süße“, hauchte ich und sie musste augenblicklich lächeln.

„Sieh mal nach draußen“, flüsterte ich und Lucy richtete sich ein wenig auf.

Dann rieb sie sich die Augen und zog scharf die Luft ein.

„Wow! Das ist ja wunderschön!“, sagte sie und ich grinste.

Ha! Einen Bonuspunkt ergattert!

Der Sonnenaufgang war wirklich wunderschön.

Eine leichte Schicht Nebel hing über Fiore, welche das rötliche Licht der Sonne widerspiegelte und es zurückwarf, was eine wunderschöne Lichtspiegelung ergab.

In der Ferne sah man einzelne Wolken, die in dem Schauspiel dunkelrosa wirkten.

So etwas sah man wahrlich nicht oft im Königreich.

„Geht es dir besser?“, fragte ich und Lucy nickte.

„Ja, schon fast seit ich aufgewacht bin gestern“, sagte sie und ich musste lachen.

„Aha. Interessant“, sagte ich und Lucy wurde rot.

Dann setzte sie sich auf und ich stützte sie von hinten.

„Bist du dir sicher, dass du schon aufstehen willst?“, fragte ich besorgt und sie gab mir keine Antwort, stattdessen stand sie auf, was mir wohl Antwort genug sein sollte.

„Das interpretiere ich als ein Ja“, sagte ich und rutschte an die Bettkante, um sie aufzufangen, wenn es denn notwendig sein sollte.

„Ich kann nicht die ganze Zeit im Bett liegen, das bin einfach nicht ich“, sagte Lucy und blieb noch einen Moment stehen.

„Jetzt dreht sich immerhin nichts mehr“, meinte sie nach etwa einer Minute und fing zögerlich an zu laufen.

Ich schritt neben ihr her und hielt sie noch am linken Arm fest.

„Ich fühle mich so anders“, sagte sie und ich lächelte.

„Lebendig?“, fragte ich und sie nickte.

„Ja. Lebendig. Das ist irgendwie das richtige Wort dafür“, stimmte mir Lucy zu.

Dann blieb sie plötzlich stehen und schien in die Ferne zu blicken.

„Ich möchte gerne in die Gilde gehen“, sagte sie plötzlich und ich starrte sie an.

„Bist du dir sicher?“, fragte ich sie und sie blickte mir in die Augen.

„Ja, ich muss wieder unter die Gildenmitglieder, welche alle so lustig und freundlich sind. Ich muss wieder unter die Lebenden.“

„Okay, einverstanden“, sagte ich und sie strahlte.

„Du kommst mit?“

„Natürlich“, sagte ich und schloss seufzend die Augen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte ich es ihr sowieso nicht ausreden.

Plötzlich spürte ich Lucys Lippen auf den meinen.

„Aber erst, frühstücken wir“, hörte ich sie sagen und mein knurrender Magen stimmte ihr zu.
 

„Lucy!“

„Wie geht es dir?“

„Schön, dass du wieder da bist!“

Die vielen Stimmen der Gildenmitglieder vermischten sich miteinander, als sie mich alle gleichzeitig begrüßten.

Ich winkte ein bisschen verschüchtert in die Runde, irgendwie machte mich Natsu neben mir nervös.

Elsa trat vor mich und ich schloss sie in die Arme.

„Vielen Dank für die Schützenhilfe“, flüsterte ich ihr ins Ohr und brachte sie damit zum Lächeln.

„Gern geschehen. Du bist doch meine beste Freundin, ich muss doch dafür sorgen, dass du bei mir bleibst!“

Ich wurde angesichts des Kompliments ein wenig rot und grinste.

„Danke“, sagte ich.

„Gray…“

Er stand lächelnd vor mir und ich kam nicht umhin, es zu erwidern.

Dann schloss ich auch ihn in die Arme.

„Vielen Dank für deine Hilfe. Ohne dich wäre ich jetzt tot.“

Er lief ein wenig rosa an und winkte ab.

„Alles, was ich getan habe, war, meine Magie anzuwenden, sonst nichts.“

„Und genau das hat mir das Leben gerettet, das ist Fakt“, sagte ich und er nickte.

„Du hast ja recht…“

„Oh, Gray-sama ist ja so schüchtern! Juvia findet das ja so süß!“

Die Wassermagierin tauchte wie aus dem Nichts auf und ich freute mich aufrichtig, sie zu sehen, obwohl sie mich immer als Liebesrivalin sah, die ich allerdings nie gewesen war.

Und jetzt… war ich es erst recht nicht mehr, denn erstens war ich vergeben und zweitens sah Gray Juvia mit einem Blick an, der mich erahnen ließ, dass zwischen den beiden etwas passiert war.

Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen:

Mirajane tauchte in meinem Gesichtsfeld auf und ich begrüßte sie, auch sie schloss mich in die Arme.

Ich konnte gar nicht mehr zählen, wer mich alles willkommen hieß.

Kana wollte zur Feier des Tages ein ganzes Fass anstechen, wovon ich sie schlecht abbringen konnte, denn wenn es um Alkohol ging, ließ sie sich zu gar nichts überreden.

„Lucy, wir haben einen Entschluss gefasst.“

Der Gildenmeister stellte sich wieder auf den Tresen und mich erinnerte diese Szene an seine Ansprache, als ich im Sterben lag und ich errötete erneut.

„Fairy Tail hat sich dazu entschlossen, zusammen gegen das Monster anzutreten. Alle Gildenmitglieder haben das einstimmig entschieden. Und wir waren uns auch einig, dass du die Hauptperson bei dem Ganzen sein sollst, da dir das Monster wohl von uns allen am Meisten zugesetzt hat.“

Ich starrte in die Runde und sah ein Lächeln in jedem Gesicht, teilweise hier und da auch ein zustimmendes Nicken.

„Ich bin zu schwach für das Monster, wie stellt ihr euch das vor?“, fragte ich verwirrt, meine Stimme klang nicht gerade zuversichtlich.

„Wer hat jemals behauptet, dass du schwach bist?“, fragte Kana und ich zuckte zurück.

Stimmt, eigentlich war ich dank meiner neusten Stellargeister sogar ein ganzes Stück mächtiger geworden.

Gemini schätzte ich immer noch als am Gefährlichsten ein.

„Selbst wenn ich stark bin, ich war nicht in der Lage, das Monster zu besiegen!“, sagte ich und alle grinsten wieder.

„Ja, aber das lag daran, dass du einfach nicht genügend Magie zur Verfügung hattest.“

Ich nickte, da hatten sie Recht. Aber wie konnten mir da bitte die Gildenmitglieder helfen?

„Bei unserem Plan wirst nicht nur du eine große Rolle spielen, sondern auch dein wohl stärkster Stellargeist: Gemini!“, sagte Mirajane.

„Gemini? Und was wollt ihr mir damit jetzt sagen? Wie wollt ihr mir jetzt helfen?

Gemini hat nicht genügend magische Kraft gehabt, um das Monster zu kopieren und ich glaube, selbst wenn meine Magiereserven nicht geschwächt gewesen wären, hätten sie es nicht geschafft!

Wie also soll es Gemini und mir möglich sein, das Säbelzahnmonster zu besiegen?“, fragte ich ratlos, ein erneutes Lächeln machte die Runde und plötzlich wurde der Saal dunkel.

„Ich glaube, es wird Zeit für meinen Auftritt“, sagte eine mir bekannte Stimme und als sie auch noch von einem einzelnen Scheinwerfer beschienen wurde, entgleisten mir sämtliche Gesichtszüge.

Die Schwächste wird am Ende die Stärkste sein!

Happy: „Letztes Mal bei Fairy Tail:“

Elsa: „Lucy geht es endlich so gut, dass wir nach Magnolia zurückkehren können!“

Natsu: „Und da angekommen habe ich ihr nach ihrem Aufwachen erzählt, was alles passiert ist, während sie bewusstlos war…“

Happy: „Und dann habt ihr euch doch…?!“

Natsu: „Das tut doch nichts zur Sache!“

Lucy: „S… S… Seh ich auch so! Zurück in der Gilde haben mich alle freudig begrüßt und es wurde während meiner Abwesenheit ein Plan geschmiedet!“

Happy: „Aber ihr habt euch…“

Natsu: „Und zwar soll Gemini im finalen Kampf eine wichtige Rolle spielen!“

Happy: „Aber ihr…“

Lucy: „Ich will jetzt wirklich wissen, wer auf dieser Bühne steht und noch die entscheidende Trumpfkarte zur Umsetzung des Gemini Plans in der Tasche hat!“
 

„Levy-chan!“, rief ich überrascht aus.

„Hallo Lucy, ich bin wirklich froh, dass es dir wieder besser geht!“, sagte sie und mir kamen allmählich die Tränen in die Augen.

Ich realisierte, wie sehr mich die Gilde respektierte und was für eine tolle Familie ich in ihr gefunden hatte.

Levy richtete ihre Brille zurecht.

„Also… ich habe mir bereits Gedanken gemacht, wie wir dir unsere Magie übertragen können“, fing sie an und alle schwiegen.

„Ich hatte mir Folgendes gedacht: Wenn wir dir alle unsere Magie gleichzeitig geben würden, dann würdest du sterben.“

Ich riss entsetzt die Augen auf. Das klang nicht sehr erstrebenswert.

„Da du aber gerade dem Tod entronnen bist, kommt das natürlich nicht infrage. Wir brauchen also etwas, das unsere Magie bündelt und dich selbst nur als Leiter benutzt, und nicht als Speicher.

Unsere Magie muss quasi gleich in Gemini übergehen, ganz gleichmäßig und gezielt. Und dafür habe ich mir erlaubt, mir Hilfe zu holen“, sagte Levy und eine weitere Person trat ins Rampenlicht.

„Hibiki!“, flüsterte ich, als ich den jungen, gutaussehenden Mann aus der Gilde „Blue Pegasus“ wiedererkannte.

„Dank Hibikis Archiv Magie habe ich es geschafft, die perfekte Apparatur zu erfinden, die unsere Magie bündelt und durch dich durchschicken kann, Lucy.“

Levy und Hibiki entfernten ein weißes Tuch, und ein riesiges Gerät kam zum Vorschein.

„Wir saßen Tage und Nächte an dieser Maschine. Mein Glaube daran, dass du zurückkehren würdest, hat mich beflügelt, sie so schnell fertig zu stellen.“

Lucy zitterte, ich sah die Tränen, die ihr in die Augen stiegen und ging zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen.

„Ich bin wieder hier“, flüsterte ich in ihr Ohr und Hibiki nahm uns lächelnd in den Arm, was zu einer Dreierumarmung führte, die ich jedoch genoss.

„Also, wie funktioniert sie?“, fragte ich, ich wollte vom Thema ablenken.

Levy wischte sich mit dem Ärmel noch die letzten paar Tränen aus den Augen, bevor sie mich wieder begeistert ansah.

„Also es ist ganz einfach!“, sagte sie und ihre Augen leuchteten wieder.

„Du setzt dich hier hinein.“ Sie lief zur Maschine und setzte sich in die Vorrichtung hinein.

„An deinen Handgelenken, deinem Kopf und deinen Beinen befinden sich überall SE Plugs, so wie bei den magischen Autos. Sie sorgen dieses Mal jedoch nicht dafür, dass dir Magie entzogen, sondern zugeführt wird.

Hinter der Apparatur…“, Hibiki half ihr, die Maschine herumzudrehen, „… befinden sich SE Plugs für die komplette Gilde, welche ihnen Energie entzieht. Wir hätten es natürlich so machen können, dass die Plugs wie bei den magischen Fahrzeugen funktionieren, nach Willenskraft. Aber das hätte dich vermutlich umgebracht, Lucy. Denn mit Willenskraft gesteuerte Magie in einem so gefährlichen Kampf zu übertragen, würde bedeuten, sie beinahe schlagartig freizusetzen. Da du jedoch ein Mensch bist und dieser gewaltigen Macht nicht gewachsen bist, brauchen wir eine Vorrichtung, die ein gewisses Maß an Magie stetig in dich leitet. Und hier kommt Hibiki zum Einsatz!“

Der Angesprochene trat vor.

„Also… die Sache ist sehr kompliziert, aber ich versuche sie euch zu erklären“, setzte das Mitglied von Blue Pegasus an.

„Zuerst einmal muss man sagen, dass ich dich Lucy genauestens untersuchen muss. Ich muss sehen, wie dein Körper aufgebaut ist und wie viel Magie du verträgst.

Denn es ist so: Der Plan ist zwar, dich nur als Leiter zu benutzen, heißt, die Magie nur direkt durch dich hindurch zu Gemini zu leiten, doch falls irgendetwas passieren sollte, musst du eventuell kurzfristig in der Lage sein, Gemini von selbst aufrecht zu erhalten, ohne fremde Hilfe. Wir müssen es absichern, mehr nicht. Dazu muss ich jedoch genaue Analysen durchführen.

Wenn das erledigt ist, muss ich jeden, der sich an den SE Plug anschließt, analysieren. Jeder dieser Gilde besitzt unterschiedliche Magiereserven, die man unterschiedlich einteilen muss, sodass es einen konstanten Strom ergibt. Die schwächeren Magier werden zu einer angemessenen Zeit von anderen abgelöst, wo ich dann allerdings die Magiezufuhr der anderen angeschlossenen Magier kurzfristig erhöhen muss, um während dieser Zeit immer noch dieselbe Menge an Magie zu haben, die Gemini erhält. Ich muss also von jedem Gildenmitglied die Menge an Magie bestimmen, die vorhanden ist und für diese Person dann spezifisch einstellen, wie viel Magie er pro Minute abgibt und muss auch einstellen, wann er ausgewechselt werden muss.“

Ich nickte langsam. Das klang logisch. Aber wann wollte er all die Daten eingeben?

„Haben wir überhaupt so viel Zeit, um diese ganzen Daten einzugeben?“, fragte ich.

„Wir hoffen es“, meinte Levy.

„Fangen wir mit dir an, Lucy“, sagte Hibiki und ich trat zögerlich näher. Es war mir unangenehm, mich vor der ganzen Gilde in diese Apparatur zu setzen.

„Es werden nicht alle an den SE Plug angeschlossen“, erhob plötzlich Makarov seine Stimme.

„Ich brauche ein Team, das ein Ablenkungsmanöver durchführt, bis Gemini das Monster vollständig kopiert hat“, sagte der Gildenmeister.

„Natsu, Elsa, Gray, Gajeel, Juvia und Fried, ihr dürftet genügen. Der Rest der Gilde erhält hiermit den Befehl, sich bei Hibiki mit einem SE Plug auszustatten und Lucy zu helfen!“

Die Gildenmitglieder nickten langsam, während ich mir mit Levys Hilfe die ganzen Bänder und Plugs richtig anlegte.

Ich sah, dass Natsu mich skeptisch beobachtete.

„Was ist mit Wendy? Sie ist auch ein Dragonslayer und wurde nicht genannt!“, erhob Charle das Wort, sie schwebte über dem Master, sodass er zu ihr aufsehen musste.

„Charle!“, zischte Wendy entsetzt, sie wollte wohl anscheinend nicht im Mittelpunkt stehen.

„Wendys Magie eignet sich hervorragend dazu, andere zu unterstützen. Ich zähle auf sie als eine der wichtigsten Kraftquellen, um Lucy zu unterstützen!“, sagte der Meister und Wendy wurde rot.

„V… Vielen Dank, Master!“, hauchte sie verlegen und Charle nickte zufrieden.
 

„Keine Angst, Lucy“, sagte Hibiki.

„Ich verspreche dir, nach dieser ausführlichen Datenanalyse werden wir eine unvergessliche Nacht miteinander erleben! Ich zeige dir nur zu gerne, was ein Mitglied von Blue Pegasus einer Frau geben kann!“

„Ähm… danke… ich verzichte freiwillig!“, zischte Lucy leise, doch ich schaute grimmig.

Er wagte es, sich an meine Freundin ranzumachen!

„Hör auf mit dem Scheiß!“, sagte ich wütend und Hibiki drehte sich zu mir um.

„Sagt wer?“, wollte er wissen und ich trat entschlossen vor.

„Das sage ich! Lass Lucy in Ruhe!“, rief ich und um meinen Worten Nachdruck zu verleihen funkelte ihn wütend an.

Hibiki lächelte.

„Willst du mich herausfordern? Oder hast du etwa vor, die Nacht mit ihr zu verbringen?“, fragte er scherzhaft und ich musste plötzlich lächeln.

„Wer weiß? Vielleicht?“, flüsterte ich und hörte die umstehenden Gildemagier nach Luft schnappen. Doch zu meiner absoluten Zufriedenheit fror Hibikis Grinsen augenblicklich zu einer ungläubigen Grimasse ein.

Happy flog auf einmal neben mir.

„Sie mööööööögen sich!“, sagte er, ich erwiderte nichts darauf.

Happy stürzte zu Boden, doch ich bemerkte es nur aus dem Augenwinkel.

„Er widerspricht mir gar nicht!“, meinte er noch entsetzt.

„Natsu… seid du und Lucy etwa…?“, kam es von irgendwo aus der großen Menschentraube, aber ich glaubte, Kanas Stimme zu erkennen.

„Na endlich“, flüsterte Elsa neben mir und ich grinste sie glücklich an.

Hibiki sah nicht gerade begeistert aus, was mich zutiefst befriedigte.

„Ich kann mit meiner Archiv Magie alles erreichen, Natsu. Kannst du das mit deiner Magie auch?“, fragte er leise und kam näher.

„Willst du mich herausfordern?“, fragte ich zähnefletschend zurück.

„Wer weiß? Vielleicht?“, antwortete Hibiki synchron zu meiner Antwort von eben und Flammen bildeten sich an meiner rechten Hand.

„Versuch es doch…“, zischte ich.

„Jungs…“, hörte ich Lucy von der Bühne her sagen, dann wurde plötzlich alles schwarz um mich herum.
 

„Natsu!“, rief ich entsetzt, wollte aufstehen, doch ich war an die ganzen Kabel gefesselt.

„Keine Sorge, er schläft nur. Ich habe ihm befohlen zu schlafen, damit der eifersüchtige Gockel endlich Ruhe gibt! Es gibt im Moment wirklich wichtigere Dinge zu klären als so etwas. Bei seinen Blicken, die er mir dauernd zuwirft kann ich mich einfach nicht konzentrieren!“, sagte Hibiki, kam zu mir und trat hinter die Apparatur.

Im Spiegel uns gegenüber konnte ich beobachten, wie plötzlich ein Feld mit lauter Tasten in der Luft erschien und er hastig darauf eintippte.

Natsu wurde von Gray und Elsa auf einen Stuhl gebettet und Titania strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

„Na, hast du dich mal wieder zu vorlaut benommen, was?“, fragte sie aus Scherz und ich musste lächeln. Er hatte sich nur für mich eingesetzt. Weil er mich liebte.

Ein Schauder rieselte durch meinen Körper.

Hibiki sah sehr konzentriert aus, doch ich hatte auch seine Miene gesehen, nachdem Natsu quasi öffentlich gemacht hatte, dass wird beide zusammen waren.

Er war enttäuscht gewesen.

„Ja, ich gebe zu, dass ich ein wenig enttäuscht bin, Lucy“, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinen Gedanken und riss die Augen weit auf.

Hatte Hibiki seine Teleportmagie eingesetzt?

„Ich hatte mir wirklich Hoffnungen gemacht.“

Ich lächelte.

„Aber ich habe mich für ihn entschieden“, dachte ich.

„Ja, das sehe ich mehr als deutlich. Du hegst wirklich starke Gefühle für ihn.

Nun… zum eigentlich wichtigen Thema: Dein Körperaufbau ist sehr interessant, deine Magie strahlt vor allem in deine Arme aus, diese Daten habe ich alle gesammelt und archiviert.

Hast du deine Schlüssel dabei? Ich bräuchte Gemini jetzt in seiner Ursprungsform!“

Ich öffnete meine Augen erneut und sah, dass mich alle in der Gilde beobachteten.

„Öffne dich! Tor zum Zwilling, Gemini!“, rief ich und streckte meinen Schlüssel aus.

Hell leuchtend öffnete sich das besagte Tor und die Zwillinge erschienen, sich an den Händen haltend.

„Wir sind ja so aufgeregt!“, sagten sie und ich lächelte sie an.

„Warum denn?“, fragte ich laut.

„Wir sind noch nie so im Mittelpunkt gestanden…“

„… Mittelpunkt gestanden!“, wiederholte der andere Zwilling.

„Keine Sorge. Das schafft ihr schon. Wir werden es alle schaffen!“, sagte ich und meine Augenlider wurden schwer, als ich sah, dass Natsu wieder seine Augen aufschlug.

Ich musste unwillkürlich lächeln, bevor ich in der Dunkelheit versank.
 

Als ich die Welt um mich herum wieder zu realisieren begann, war ich schlagartig wach.

„Was ist passiert?“, fragte ich laut und Gray schlug mir auf die rechte Schulter.

„Ich würde mal fast sagen, du wurdest schlafen gelegt, Alter“, meinte er und ich funkelte ihn wütend an. Warum musste mir diese Schmach auch ausgerechnet vor Gray passieren?

Dann starrte ich auf die Bühne.

Das Bild hatte sich mittlerweile verändert: Die Zwillinge waren erschienen und schwebten beinahe nutzlos vor ihrer Besitzerin herum, die, wie ich in diesem Moment zu meinem Entsetzen realisierte, bewusstlos schien.

„Hibiki! Was tust du mit Lucy?“, schrie ich wütend und wollte auf die Bühne stürzen, als mich Elsa mit ihrem starken Griff zurückhielt.

Hibiki hörte nicht einmal auf, wild auf sein Display einzutippen.

„Es ist normal, dass sie das Bewusstsein verloren hat, die Analyse greift schließlich in ihren Organismus ein! Ich erfasse gerade all ihre Daten, es ist wirklich Wahnsinn, wie die Verbindung von Lucy und Gemini gehalten wird! Ich muss diese Leitung genauestens einstudieren, denn da muss später dann die Magie hindurch! Also lass mich bitte arbeiten und verschon mich mit deiner übertriebenen Reaktion, Salamander!“, sagte er und ich knirschte mit den Zähnen. Mir gefiel gar nicht, dass Lucy so wehrlos in dieser Maschine lag.

Hibikis Miene sah konzentriert aus, er schien sich wahrlich anzustrengen, er tippte wie ein Rasender herum, verschob Bilder und hob ein ums andere Mal die Augenbrauen, wenn er etwas Markantes entdeckt hatte.

„So, ich bin fertig. Lucy müsste gleich wieder aufwachen“, sagte er und in diesem Moment öffnete sie auch schon wieder ihre Augen.

„Du kannst Gemini wieder zurückschicken, wenn du ihnen den Plan erklärt hast“, sagte Hibiki und Lucy nickte, bevor sie anfing zu sprechen:

„Wir müssen das Säbelzahnmonster endlich besiegen! Ihr sagtet zu mir, dass ihr nicht genügend Magie hättet, um es zu kopieren. Levy-chan und Hibiki-san haben eine Apparatur entwickelt, mit deren Hilfe man Magie durch mich hindurchleiten kann. Dadurch dürfte euch genügend Energie zur Verfügung stehen, um das Untier zu kopieren und uns jegliche Schwachstelle mitzuteilen!“, sagte sie und Gemini nickten.

„Das wird klappen, Lucy! Wir Stellargeister sind alle froh, dass es dir wieder besser geht!“, sagten die Zwillinge und Lucy lächelte schüchtern.

„Vielen Dank an euch alle! Gemini, ich werde dich rufen, sobald es losgeht!“, sagte die Blondine und die beiden Stellargeister nickten, bevor sie sich auflösten.

„Dann bitte ich jetzt die ersten Gildenmitglieder, die SE Plugs anzulegen, damit ich sie analysieren kann!“, sagte Hibiki und die ersten Fairy Tail Magier traten vor, um sich analysieren zu lassen, während Levy ihrer Freundin half, sich unbeschadet von den ganzen Kabeln zu befreien.

Ich lächelte Lucy an, als sie zu mir und den anderen kam.

Wir tranken etwas und unterhielten uns, während Hibiki allmählich die Gilde analysierte und immer wieder Einstellungen vornahm.

„Ich frage mich, wie viel Zeit uns wohl noch bleibt?“, fragte Elsa.

„Die Stadt wurde evakuiert, ihr droht keinerlei Gefahr. Außer den Sachschäden natürlich“, beruhigte Mirajane alle.

„Das wird uns beim Rat wieder in Unmut stürzen, ich sehe es kommen…“, sagte Makarov seufzend.

„Wir können uns also allein auf das Monster konzentrieren“, sagte Wendy.

„Das ist wahrlich von Vorteil“, sagte Charle, sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

„Ich hoffe, dass es erst morgen zuschlägt, du solltest dich wirklich noch ausruhen, Lucy“, sagte ich und meine Freundin würdigte mich eines warmen Blickes.

Wir standen gerade auf, um tatsächlich noch etwas Ruhe vor dem Kampf zu finden, als plötzlich die Erde anfing zu beben.

„Was ist das?“, schrie Bisca panisch auf.

Die Erde beruhigte sich augenblicklich wieder. Das nächste Beben kam. Die Teller in den Schränken fingen an zu beben.

Selbst Hibiki hielt in seinen Analysen inne. Alle starrten aus den Fenstern.

Beben für Beben kam, die Erde wurde erschüttert. Gläser zersprangen am Boden, Staub bröckelte von der Decke.

„Ich fürchte, das wird nichts mehr mit Ausruhen! Es kooooommt!“, schrie Elsa und löste damit quasi eine Massenpanik aus.

„Aber ich bin noch nicht fertig!“, schrie Hibiki panisch und ich sah Lucy an.

„Wir müssen die Maschine nach draußen bringen, Hibiki!“, rief Levy und alle halfen mit, die Apparatur nach draußen zu tragen.

„Dann werden wir uns mal in den Kampf begeben, was?“, fragte Lucy und sah mich an, ich erwiderte ihren Blick nicht gerade begeistert.

„Ich wünschte, du müsstest jetzt nicht kämpfen“, sagte ich und meine Freundin schloss mich kurz in die Arme.

„Ich auch. Aber es lässt sich nicht vermeiden! Und wir werden gewinnen! Fairy Tail wird siegen!“, rief sie euphorisch aus und ich musste lächeln.

„Natürlich werden wir das“, stimmte ich ihr zu und wir gingen nach draußen, um die Lage einschätzen zu können.
 

Als Natsu und ich vor die Gilde traten, waren bereits alle Gildemagier in Panik versetzt und liefen unruhig umher.

„Fried! Sorge dafür, dass dieses Untier nicht allzu nah an die Gilde herankommt!“, befahl Makarov und das ehemalige Mitglied der Raijnshuu musste lächeln.

„Natürlich, das sollte ein leichtes sein“, sagte er und zog sein Katana. Er senkte das Schwert zu Boden und fing an zu schreiben.

„Sie haben wohl Angst“, dachte ich.

„Sie haben Angst, weil das stärkste Team von Fairy Tail von diesem Monster ausgeschaltet wurde und es nicht besiegen konnte. Das versetzt sie zu recht in Panik“, überlegte ich.

„Lucy, wir brauchen dich!“, rief Levy und ich wollte zu ihr herübergehen, doch Natsu hielt mich am Handgelenk fest.

Fragend blickte ich zu ihm zurück.

„Sei bitte vorsichtig, du bist noch sehr schwach“, sagte er ernst, sein Blick war auf einen Punkt in der Ferne gerichtet, dann sah er mich an und lächelte.

„Versprochen?“, fragte er noch und meine Mundwinkel verzogen sich ebenfalls nach oben.

„Versprochen“, sagte ich und er ließ mich gehen.

Levys Hände zitterten, als sie mir half, die Gerätschaften anzulegen.

„Alle Gildemagier, die ich bereits analysiert habe zu mir!“, schrie Hibiki und eine kleine Menge an Magiern versammelte sich vor dem Mitglied von Blue Pegasus.

Ich lehnte mich angespannt zurück und sah zu dem Monster auf, den Schlüssel von Gemini fest in der rechten Hand haltend. Wer hätte gedacht, dass der Kampf jetzt doch so plötzlich kommen würde?

Hibiki trommelte wieder schnell auf sein Display ein, das konnte ich deutlich hören.

„Verbindung zu Lucy wird hergestellt. Alle bitte schon mal die SE Plugs anlegen!“, rief er und die Gildenmagier gehorchten augenblicklich.

Ich spürte erneut das Kribbeln, das durch meinen Körper ging.

„Verbindung hergestellt. Verbindung der Gildemagier wird konzipiert…“, kommentierte Hibiki.

„Fertig zu 20 %, 30, 60, 85, 98, 100 %!“, sagte er und hielt kurz inne mit dem Tippen.

Ich beobachtete das Monster.

Es schrie ohrenbetäubend laut während es mit dem Schwanz ausschlug und war von jenen Personen umzingelt, welche Makarov vorhin alle aufgezählt hatte.

Der Befehl des Masters war es jedoch, erst anzugreifen, sobald Gemini dabei war, das Säbelzahnmonster zu kopieren.

Im Moment beobachteten alle das große Untier, wie es versuchte, aus Frieds Barriere auszubrechen, die er errichtet hatte. Dabei gingen sämtliche Häuser und Gebäude innerhalb des Kreises zu Bruch.

„Beginne damit, Lucys Magiereserven aufzufüllen. Wir müssen langsam anfangen mit der Magiezufuhr, Leute! Also alle ganz ruhig! Ich beginne mit der Übertragung in 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, jetzt!“

Ich spürte, wie ich Energie bekam und mich schlagartig besser fühlte als vorher.

Dieses Gefühl wurde stetig stärker, allmählich durchströmte mich das berauschende Gefühl, einfach alles schaffen zu können.

„Magiereserven zu 85 % aufgefüllt. 90… 95… 98… 99…“

Hibiki tippte wieder auf das Display ein.

„Und Stopp! Kurze Pause für die Magiespender! Die anderen Mitglieder sollen bitte noch näher kommen, ich werde sie gleich analysieren, wenn sich Gemini aufbauen wird. Lucy? Ruf Gemini bitte in 5, 4, 3…“

„Öffne dich, Tor zum Zwillings, Gemini!“ Es war fast so, als hätte Hibiki seine Archivmagie eingesetzt, um mir einen Zeitplan zum Rufen meines Stellargeistes einzuprogrammieren. Vielleicht hatte er das ja auch…

Das Tor öffnete sich mit einem hellen Strahlen.

„…2, 1… 0!“

Gemini erschien vor uns.

„Magie wird in Stellargeist hineingeleitet!“, rief Hibiki und fing wieder mit der Transfusion an.

„Gemini!“, sagten die Zwillinge aufgeregt.

„Magie wird langsam hochgefahren.“

„Gemini, verwandle dich in das Monster!“, befahl ich und der Stellargeist verschwamm vor mir, als er sich langsam verwandelte.

„Interessant, die Veränderung Geminis zeigt mir nochmal neue Verbindungen auf. Ich leite die Magie entsprechend weiter… Fertig.

Jetzt zu den Einstellungen der einzelnen Magier. Das Optimum von Magiefluss wird ermittelt… und hiermit bestätigt. Jetzt können sich neue Magier an die SE Plugs anschließen!“, sagte Hibiki und die restlichen Gildenmagier traten nacheinander vor.

Ich sah Gemini vor mir, wie die beiden verschwammen ich spürte, wie eine gewaltige Macht durch mich hindurchströmte, die stetig verstärkt wurde.

Einerseits fühlte ich mich so unglaublich stark, andererseits aber machte sich Angst in mir breit, was passieren würde, wenn diese Magie einmal nicht mehr durch meinen Körper floss.
 

Das Monster war wütend, das war nicht zu übersehen.

„Ihr versucht also, mich zu kopieren?“, schrie es und warf sich gegen die Runen – erfolglos.

„Natsu, Elsa, Gray, Gajeel, Juvia, ich verlasse mich auf euch!“, rief Makarov, ich und die anderen angesprochenen Magier nickten entschlossen.

„Kansou!“, sagte Elsa und wechselte ihre Rüstung in die diamantharte um, welche ihre Kampfleistung enorm erhöhte.

„Angriff! Natsu, Gray, ich verlasse mich auf euch!“, rief Titania und griff an.

Ich meinerseits griff ebenfalls an.

Karyuu no Tekken – Eiserne Faust des Feuerdrachen!“, rief ich aus und stürzte mich auf den gigantischen Gegner.

Ablenkungsmanöver waren meine Spezialstrategie – allerdings gab es einen kleinen Haken bei der Sache: Mein Gegner besaß mehrere Köpfe, von daher waren wir alle mehr als beschäftigt, unsere Magie an dem gigantischen Monster zu erproben.

Fried hatte zwar Runen geschrieben, damit das Untier nicht zu nahe an die Gilde herankam, doch das schloss nicht aus, dass Magie hindurchkonnte: Das Säbelzahnmonster griff die Runen an und ließ sich keineswegs von uns Magiern beeindrucken, die ihn abzulenken versuchten.

„Fried! Verstärke die Runen!“, schrie Gray, doch der Magier zog angespannt sein Katana.

„Das geht nicht! Ich habe schon all meine Macht in sie hineingesteckt! Stärker gehen sie nicht!“, schrie er zurück.

Jetzt meldete sich auch eine brünette Magierin mit Karten in der einen und einer Flasche Sake in der anderen Hand zu Wort:

„Du hast damit mal fast ganz Fairy Tail plattgemacht und willst mir nun erzählen, dass du damit noch nicht mal eine Katze gezähmt bekommst?“

„Naja, Katze ist ein wenig untertrieben, meinst du nicht auch, Kana?“, fragte Macao zögernd.

„Water Lock!“, rief Juvia und zog ihre große Wasserblase in die Höhe, die jedoch von dem Monster aufgelöst wurde, sobald es den Säbelzahntiger umschloss.

Die Wassermagierin wurde zu Boden geschleudert und schrie auf, als sie mit dem Rücken hart auf der Erde landete.

„Juvia!!“, schrie Gray besorgt auf und sie musste lächeln.

„Es ist alles okay… Gray-chan!!“, rief sie glücklich und trieb damit dem Eismagier ein erleichtertes Lächeln auf das Gesicht.

Sie waren auch verliebt, das war eindeutig! Das sah ich ihnen an!
 

„Magiezufuhr verstärkt, 80 % der Gilde ist nun an die SE Plugs angeschlossen, die restlichen bitte hierher!“, rief Hibiki und deutete auf die letzten SE Plugs, die besitzlos auf dem Boden herumlagen und in die Maschine führten.

Levy hatte die Kabel mit einem Verlängerungszauber belegt, welches ihnen ermöglichte, besonders langgezogen zu werden, da es mit über hundert Gildemagiern doch schwierig war, eine Gruppe relativ in der Nähe der Maschine zu bilden.

„Lucy, geht es dir gut?“, fragte Hibiki besorgt und die Blondine biss die Zähne zusammen.

„Ich fühle mich, als ob ich unter Strom stehen würde, aber ansonsten geht es mir gut, danke“, sagte sie und das Mitglied von Blue Pegasus seufzte erleichtert.

„Das ist doch für die Situation gerade relativ gut“, meinte er optimistisch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„So, restliche Mitglieder erfassen“, murmelte er und tippte erneut auf den Display ein.

„Transferiere die erneute Zufuhr an Magie… Gemini?“, fragte Hibiki und sah zu dem Stellargeist auf, um die Antwort abzuwarten.
 

Ich atmete tief ein, als noch mehr Magie durch meinen Körper floss.

Ich wusste wirklich nicht, wie lange ich das noch durchhielt, aber ich vertraute auf Hibikis Archivmagie, sie hatte mich noch nie im Stich gelassen und hatte immer dafür gesorgt, dass am Ende alles gut verlaufen war.

Dann hörte ich, wie er die alles entscheidende Frage stellte:

„Gemini? Reicht dir die Menge an Magie, um das Monster zu kopieren?“

In diesem Moment ertönte der laute Knall und ich schrie entsetzt auf.

Das Monster hatte die Runen zerstört, es war durchgebrochen.

Doch ich sah noch etwas anderes, was meine Augen weiten ließ: Gemini verwandelte sich in das Duplikat.

„Die Macht… reicht!“, sagte der Stellargeist und ich beobachtete mit Erstaunen und Ehrfurcht, wie sich mein Stellargeist dem Untier entgegenstellte.

Die Monster fixierten sich gegenseitig.

„Wahnsinn…“, flüsterte ich und die Gildenmagier hinter mir jubilierten, als sich der Stellargeist in Kampfhaltung stellte.

„Wo liegen die Schwächen dieser Kreatur, Gemini?“, schrie ich meinem Freund entgegen.

„Die Schwäche sind die Augen eines ganz bestimmten Kopfes! Wenn wir dieses Augenpaar zerstören, wird er blind sein und sich auflösen!“, sagte Gemini in meinen Gedanken und ich musste erschöpft lächeln.

„Und die Schwächste… wird am Ende die Stärkste sein!“, schrie ich triumphierend, als ich in meinem Kopf sah, welches Augenpaar mein Stellargeist meinte.

„Warte, ich transferiere diese Entdeckung in Natsu, Elsa, Gray, Gajeel und Juvia!“, sagte Hibiki hinter mir und ich hörte wieder das eilige Tippen seinerseits.

„Kann ich Gemini nicht auftragen, den finalen Schlag auszuführen?“, fragte ich und Hibiki musste lächeln.

„Hab Geduld, Lucy. Hab nur Geduld. Deine Rache wird schon noch kommen“, sagte er in meinem Kopf.

Ein Plan nahm in meinem Kopf Gestalt an und ich verstand, was Hibiki meinte.

„Geht klar!“, hörte ich Natsus Gedankenstimme, dann die zustimmenden Worte von Elsa, Gray, Juvia und Gajeel. Hibiki hatte sich mit allen in Verbindung gesetzt und ihnen den Plan in die Köpfe verpflanzt.

Ich wusste nun auch ganz genau, was zu tun sein würde.

Natsu würde von rechts angreifen, Elsa von links, Gray und Juvia von hinten und Gajeel von unten.

Das Monster würde so sehr beschäftigt sein, dass es gar nicht merken würde, wie Gemini von oben den finalen Schlag ansetzen würde…

„Gemini, alles klar?“, fragte ich und das zweite Säbelzahnmonster nickte.

„Alles klar“, sagten sie und Hibiki schickte noch mehr Magie durch mich hindurch.

„Jetzt wirst du sehen, wie viel Kraft Fairy Tail besitzt!“, schrie ich laut und alle griffen nach Plan an.

Das Monster schaute verwirrt um sich und ich sah, wie sich in meinem Kopf die Zeit herunterzählte.

Beinahe wie in Zeitlupe drehte sich das Monster von seinem Duplikat und mir weg.

„Ihr nichtsnutzigen Gören! Ihr könnt mich nicht besiegen!“, rief das Monster und schlug wild um sich.

„Gemini - jetzt!“, brüllte ich und der zweite Säbelzahntiger setzte zum Sprung an.

Elsa, Natsu, Gray, Gajeel und Juvia flohen sofort aus dem gefährdeten Bereich und Gemini setzte genau auf das Paar Augen zu, welche die Schwachstelle waren.

Messerscharfe Krallen bohrten sich in den Schädel hinein und ließen Blut umherspritzen.

„Warum hast du unsere Besitzerin angegriffen?“, schrie Gemini, das Säbelzahnduplikat stand nun auf seinem Opfer und hielt es am Boden fest, während es sich langsam auflöste.

„Ich wollte Lucy als Erste haben, da ich mich vor ihren Stellargeistern gefürchtet habe… Ich wusste, dass sie mir gefährlich werden konnten - und ich habe Recht behalten… Ihr habt mich besiegt. Mit vereinten Kräften…“

„Das ist eben die Kraft von Fairy Tail.“

Natsu war vorgetreten, die Hände in die Hüften gestemmt.

„Lass dich niemals auf so eine Gilde wie Fairy Tail ein. Das Ende hätte dir klar sein müssen“, sagte der Dragonslayer, dann hatte sich das Monster endgültig aufgelöst.

„Vorsichtig, Magiezufuhr stark verringern, Gemini verwandelt sich zurück! Nein, das System reagiert nicht! Gemini, verwandel dich noch nicht!“, schrie Hibiki entsetzt.

„Ich kann es nicht länger aufrechterhalten… Sobald das zu duplizierende Objekt weg ist, muss ich meine Gestalt wechseln!“, sagte der Stellargeist und verwandelte sich in seine ursprüngliche Form zurück.

Ich spürte jedoch weiterhin, wie Magie durch mich hindurchströmte, mächtige Magie.

„NEIN! NICHT!“, schrie Hibiki, doch es war zu spät: Gemini hatte die Gestalt des Monsters bereits verloren.

Was würde jetzt geschehen?

Ich konnte fühlen, wie die Magie in mir überhandnahm und sie in meinem Körper blieb.

Ich schrie auf, es war, als ob ich einen Stromschlag bekommen würde.

Ich sah noch ein gelbliches Licht um mich herum aufleuchten, dann wurde alles schwarz um mich herum.

Für immer Fairy Tail!

Lucy: „Letztes Mal bei Fairy Tail!:“

Levy: „Hibiki und ich haben eine tolle Maschine erfunden, mit deren Hilfe wir Magie durch Lucy hindurchleiten können!“

Lucy: „Der Plan war, Gemini dadurch die Kraft zu geben, das Säbelzahnmonster zu besiegen!“

Natsu: „Mithilfe eines spektakulären Ablenkungsmanövers und mit viel Planung seitens Blue Pegasus ist es uns tatsächlich gelungen, das Monster zu besiegen!“

Hibiki: „Doch dann ist uns ein fataler Fehler passiert: Gemini hat sich zu früh zurückverwandelt und der Magiefluss durch Lucy wurde noch nicht zurückgefahren, weil das System sich irgendwie aufgehängt hat!“

Natsu: „Was ist jetzt mit Lucy, verdammt nochmal?!“
 

Ich hörte ihre schrillen Schreie.

Ihre Augen waren weit aufgerissen, als ob sie entsetzt war über das, was mit ihr geschah, ihr Körper war in helles Licht getaucht.

Ich rannte, sah alles wie in Zeitlupe.

Ich sprang auf Lucy zu und ungeahnte Kräfte wuchsen in mir.

Mit einer groben Geste riss ich die Kabel von ihren Gelenken und zog sie aus der Maschine heraus.

In meinen Armen dann hörte sie auf zu zucken und das Licht ebbte ab.

Hibiki war beinahe den Tränen nahe, während sich alle Gildenmitglieder besorgt tuschelnd um die Blondine scharten:

„Lucy!“

„Lucy, sag doch was!“

„Geht es dir gut? Lucy!!!“

„Öffne doch deine Augen!“

„Es… es tut mir leid!“, flüsterte Hibiki und ich sah ihn boshaft an.

Klar, er konnte nichts dafür, dass das System einen Kurzschluss hatte, doch irgendwie gab ich ihm trotzdem die Schuld.

„Gemini!“ Selbst die beiden Stellargeister schwebten besorgt über ihrer Besitzerin.

Stöhnend öffnete Lucy in meinen Armen die Augen und lächelte mich an.

„Natsu…“, sagte sie und ich half ihr vorsichtig hoch.

„Alles okay?“, fragte ich besorgt und sie hielt sich an mir fest, für einen kurzen Moment galt ihr Blick dem Boden, dann richtete sie sich auf und strahlte mich an.

„Es geht mir bestens! Ich habe mich nur gerade gefühlt, als würde ich gebrutzelt werden, aber jetzt ist wieder alles okay! Ich fühle mich wirklich großartig!“, sagte sie und ich sah sie ernst an, konnte jedoch keine Lüge in ihren Augen lesen.

„Ich… habe sie durch den SE Plug geheilt! Es geht ihr wirklich gut!“, sagte eine hohe Stimme von hinten und Wendy trat zwischen den ganzen Magiern hervor.

„Wendy!“, rief ich überrascht aus und musste lächeln.

„Du hast es drauf, Wendy! Du bist klasse!“, fügte ich noch an, Lucy rannte in die Arme des kleinen Mädchens.

„Vielen Dank, Wendy!“, sagte sie glücklich.

„Dann lasst uns endlich feiern, Leute!“, rief Kana mit einem großen Fass Sake in den Armen.

„Ja! Lasst uns unseren Sieg feiern! Er war ja so… männlich!“, rief Elfman und alle fingen an zu jubeln.

Ich hob Lucy in meine Arme und wir feierten mit.

Die dunklen Wolken verzogen sich über der Gilde und man konnte die hell leuchtenden Sterne erkennen.

So, wie es immer war bei Fairy Tail - wurde auch dieses Mal gefeiert. Alle hatten ihren Spaß und es wurde gelacht und getrunken. Manche ließen es meines Erachtens nach ein wenig zu laut krachen, aber es war mir egal. Außer einem kleinen Streit mit Gray, der bei uns schon Normalität war, war ich relativ ruhig geblieben und hatte ausnahmsweise einmal den Trubel nur beobachtet, anstatt darin die Hauptrolle zu spielen.

Happy, Charle und Lily fochten gerade einen Wettstreit aus, wer höher und länger fliegen konnte und die schüchterne Juvia machte Gray darauf aufmerksam, dass er gerade wieder dabei war, sich auszuziehen. Wendy lachte über einen Witz von Elsa und Gajeel beschwerte sich darüber, wer sein Glas umgestoßen hatte.

Also alles ganz normal. Aber ich hatte es beinahe vermisst. Die Tage, in denen ich mir solche Sorgen gemacht hatte, schienen in meiner Erinnerung allmählich zu verschwimmen und von anderen, angenehmeren Ereignissen überspielt zu werden. Dazu gehörte eindeutig auch Lucys gehauchte „Ich würde gerne heimgehen. Kommst du mit mir?“-Frage, die ich natürlich sofort bejahte und mich von ihr mitziehen ließ. Und es war, wie ich zu Hibiki gesagt hatte: Ich, und nur ich verbrachte die schönste Nacht meines Lebens mit ihr.

Als wir dann auf ihrem Bett lagen und sie mich fordernd küsste glaubte ich zu schweben.

Ich hatte das Gefühl, endlich Flügel bekommen zu haben, die ich ausbreiten konnte und die mir dazu verhalfen, in den Himmel zu fliegen. So wie ein wahrer Drache.

Drachen… Ich seufzte wohlig, als ich Lucys Körper dicht an meinem spürte.

Ich würde ihn wiedersehen… Igneel.

Aber es würde auch für immer Fairy Tail sein, zu dem ich gehörte, auch wenn mich meine Flügel in den Himmel trugen, sie würden mich immer zu meiner geliebten Gilde, und damit meinen Freunden zurückbringen. Und sie würden mich zu meiner großen Liebe tragen: Lucy Heartfilia.
 

Es war ein halbes Jahr vergangen seit ich zusammen mit Gemini und der Gilde das gefürchtete Säbelzahnmonster besiegt hatte und Fiore vor einer Rundumzerstörung bewahrt hatte.

Die Sachschäden, die Magnolia davongetragen hatte, hatten unseren Master wieder einiges an Sprechkunst beim hohen Rat in Era gekostet. Nach seiner Aussage stand unsere Gilde wieder kurz vor der Auflösung, doch durch unseren selbstlosen Einsatz hatte man von der Strafe abgesehen.

Allerdings… sitzt unser guter Makarov noch heute an dem Papierkram, den er vom Rat bekommen hat. Gerüchten zufolge musste er wohl alle Beschwerden persönlich beantworten…

Ich kam gerade mit Elsa von Poluchka zurück, die Heilerin wollte mich noch einmal sehen, um nachzuschauen, ob auch wirklich alles in meinem Körper wieder ordnungsgemäß funktionierte.

Es war ein kurzer, aber sehr informativer Besuch gewesen.

Elsa lächelte mich die ganze Zeit an und ich musste verlegen den Blick abwenden.

„Lucy, du bist wirklich süß, wenn du schüchtern bist!“, meinte Titania und nahm mich an ihre Brust, sie versuchte aber, was mir sofort auffiel, nicht so grob zu mir zu sein.

„Elsa… lassen wir das doch bitte“, sagte ich und die Rothaarige grinste.

„Das werde ich nicht allzu schnell vergessen, glaube mir, und die Gilde auch nicht! Das wird sich herumsprechen wie ein Lauffeuer!“

„Ja, ja, ich weiß! Dessen bin ich mir leider Gottes auch bewusst…“, sagte ich ein wenig genervt und wir gingen in die Gilde, wo uns schon Natsu und Gray, an einem Tisch sitzend, erwarteten.

„Na, wie war es bei meiner besten Freundin Pulli?“, fragte Natsu ironisch und biss gerade ein Stück Hähnchenschenkel ab.

Ich schlang von hinten meine Arme um ihn.

„Gut“, sagte ich ausweichend und Elsa zwinkerte mir ermutigend zu, als sie sich neben Gray setzte.

Ich beugte mich ein Stück weiter zu Natsu herunter, sodass ich an sein Ohr herankam.

Ich holte noch einmal tief Luft und sammelte mich, bevor ich die kommenden Worte formte.

„Natsu… ich… ich bin schwanger!“, flüsterte ich glücklich und ich spürte, wie er sich schlagartig unter mir verkrampfte und sein Essen geräuschvoll auf den Teller zurückfiel.

Er sah zu mir auf, seine ungläubigen Augen trafen auf die meinen, er stand vorsichtig auf und nahm mich sanft an den Oberarmen.

„Du bist…?“

Ich nickte erneut, mir stiegen die Tränen in die Augen, weiß Gott warum.

Wahrscheinlich waren das schon die Hormone.

Dann fing er an zu strahlen und zog mich in seine Arme. Sanft strich er mir über den Rücken.

Und während die ersten um uns herum anfingen zu jubeln, ließ ich meinen Freudetränen freien Lauf.

Auch, wenn ich nicht mit Gewissheit wusste, was mein Schicksal war, ich wusste, dass ich mich auf die Zukunft freuen würde.

Eine Zukunft mit Natsu und dem ungeborenen Kind.

Eine Zukunft mit all meinen Freunden…

Eine Zukunft… mit Fairy Tail.

Ich wusste, dass ich diese eine Gilde niemals mehr verlassen würde.
 

Wenn du etwas, mit allem was du hast, direkt gegenübertrittst,

bis du damit zusammenstößt und die Funken fliegen…

Wirst du herausfinden, dass die Dinge, die dir wichtig erscheinen,

wirklich an deiner Seite sind.

Sei es Leid oder Schwäche, du wirst sicher deine Bürde teilen können.

Du wirst ganz sicher stärker!

Die Kraft der Magie wird euch weiterhin verbinden.

Jeder hat andere Träume!

Alles, was du tun musst, ist deinen Freunden zu vertrauen und es wird immer einen Morgen geben. (Übersetzung von 'Eternal Fellows', Opening der OVA's von Fairy Tail)
 

Für immer… Fairy Tail!!
 

*~ENDE~*



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Kommentare zu dieser Fanfic (70)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T19:19:17+00:00 08.06.2012 21:19
„Ja! Lasst uns unseren Sieg feiern! Er war ja so… männlich!“, rief Elfman und alle fingen an zu jubeln.
Jawohl, Elfman XD Ich mag den Typ irgendwie^^

Damit bekommt als ein 2.Kind (Happy ist das erste^^) und dass von zwei verschiedenen Müttern, solch ein Schwerenöter!^^

Eine echt kuriose, romentische und schöne FF! Freu mich auf die Fortsetzung!^^
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T19:11:08+00:00 08.06.2012 21:11
Hui, Versammlung^^
so btw, würde Lucy sich genauso freuen Leavy zu sehen, wenn sie wüsste, dass sie in deiner neuen FF Natsus jene, welche ist?

Oho, bei unserem Sunnyboy grüßt die Eifersucht!

Warum musste mir diese Schmach auch ausgerechnet vor Gray passieren?
Sie können einfach nicht aus ihrer Haut xD Ist auch besser so!^^ Sonst hätten wir nur halb so viel zu lachen^^

Ablenkungsmanöver waren meine Spezialstrategie
Oh, ja! Einfach irgendwas demolieren und dadurch für Aufmerksamkeit sorgen^^

*umfall und tot sei*
„Es ist alles okay… Gray-chan!!“, rief sie glücklich und trieb damit dem Eismagier ein erleichtertes Lächeln auf das Gesicht.
Sie waren auch verliebt, das war eindeutig! Das sah ich ihnen an!
Das war zu viel für mich ...
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T18:46:52+00:00 08.06.2012 20:46
Sie hatte sich mir „hingegeben“? - *HÜSTEL* du hast als Formulierungen^^

"Lucy hat sich für die Wärme und damit für das Leben und Natsu entschieden.“

Natsu nahm vorsichtig meine Hand und legte sie auf seinen warmen Bauch.
„Das war ich“, sagte er mit leicht geröteten Wangen und auch ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.
Das ist ei soo schön romantische Geste! Da schlägt mein Herz vom Lesen allein schon schneller!^^

Die Kussszene ist toll!
Aber Lucy so locker-flockig "Ach, wenn ich jetzt noch Kraft hätte, würde ich ihn küssen ... Ach, dann küsst er mich halt."^^
xD Ne, jetzt mal ernsthaft. Kurios, aber sehr schön!^^
Natsu ist dieser FF so erwachsen^^

Am Ende hab ich Angst bekommen. Wer kommt jetzt?
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T18:18:35+00:00 08.06.2012 20:18
„Wenn du deiner Freundin helfen willst, dann solltest du sie aufwärmen, sie ist sehr unterkühlt und das bereitet mir gerade große Sorgen.“
Genau auf solch einen Satz hab ich die ganze Zeit gewartet!^^
AH! Aber Natsus Reaktion ... Hilfe! Kindskopf! Flammenhirn! Feuerfresser! Hi No Baka!

Juvia hatte entsetzt die Hände an den Mund gelegt, als sie Gray sah: Er war verletzt!
Ach ne! Doofnuss! Aber ... wenn er wieder so nen sexy Verband trägt wie der Mond-Insel, darf er ruhig verletzt sein^^ *HÜSTEL* (Nein, ich sag dir jetzt nicht, dass Gray genau mit diesem Verband auf meinem Deskop zu sehen ist ...)
Und ja, die folgende Szene ignoriere ich dezent!

Gray: „Würdest… du heute Abend mit mir zusammen Essen gehen?“
(Ich spiel jetzt mal den Master) Makarov: "Nein, nein, nein, Gray! Du hast Hausarrest, weil du die Schweigeminute für Lucy unterbrochen hast! Keine Diskussion!"

Die Familie Fairy Tail.
Erinnert mich an den 1. kursiven Text bei "Die Geisterkönigin"

Elsas Kommentar ist toll^^ Sie hat wieder voll den Durchblick^^
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T17:56:04+00:00 08.06.2012 19:56
*lospruste* Man, Lisa! Ich trink grad!
Natsu: „Also wenn du dich für den Tod entscheidest, dann bring ich dich um!“
Lucy: „Das ist jetzt etwas unlogisch, Natsu…“

Na ja, Gray, Süßer, mal von der Tatsache abgesehen, dass es wahrscheinlich wirklich töten könnte, wenn Natsu die Wunde ausbrennt ... was ist schlimmer? Ohne Narbe sternen, oder mit Narbe leben?
Außerdem *hust* von dem stammt denn der Satz: "Narben sind nicht schlimm ... zumindest die, die man sehen kann nicht ..."???
(AHHHHHH! ICH ZITIER JA SCHON WIEDER! SO LANGSAM NIMMT DAS ÜBERHAND!)

Au! Gray wird brutal! Aber auf die Idee hätt er auch schon früher kommen ... Ich dacht mir das bereits in Kapitel 3^^
Und voll schön, dass zu Natsu sagt, er solle ihm vertrauen! Sie sind eben doch beste Freunde! Da steh ich voll hinter Elsas Meinung^^
Aber das „Von dir lass ich mir nichts befehlen, Natsu“ ist wieder typische, zwanghafte Rivalitätsfreundschaft^^

„Ihr vergesst, dass ich ein magisches Auge besitze, das so gut wie alle Illusionen durchschauen kann“ - Konnte Elsa deshalb auf der Mond-Insel die Wahrheit herausfinden?

Juhu, jetzt kommt eine Natsu-Gray Kombo!^^
Übrigens so btw: Der Name ist echt toll gewählt!^^ (Es lebe die deutsche Übersetzung^^)
Ich stell mir das "brennende Eis" bildlich vor ... Wow kann ich da nur sagen.

Jetzt fängt das schon wieder an ... Ich mag die dumme Nudel nicht! Unwürdig, unwürdig, unwürdig!
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T17:33:28+00:00 08.06.2012 19:33
Und wieder kommt die Mama vor =) (Für mich wieder, weil ich die Geisterkönig zu erst kennengelernt habe^^)

Solche Szenen, in denen der Charakter sich für den einfachen Weg (das Sterben) oder den schweren Weg (das Leben) entscheiden soll, gefallen mir immer sehr!
Bin voll der Fan davon^^

Der Master ist zwar echt seltsam, aber irgendwie auch toll! Dass er die Mitglieder von FT als seine Kinder ansieht^^

Lisana erzählt ES Lucy xD Zu Hammer^^ Grüßt jetzt die Eifersucht?^^
Schön, wie Lucy aufzählt, dass immer Natsu derjenige ist, der sie rettet^^ (oder bzw. meistens^^)

„Dann ist sie eine gute Freundin, die immer kommt, wenn du sie brauchst! Sie hat wahrscheinlich nur eine ganz spezielle Art, dir das zu zeigen!“
Ich schmeiß mich fort XD Ja, wirklich sehr ... speziell^^ Aber die, die unter dem Zeichen Aquarius stehen, sind eben sehr speziell und besonders^^ Nicht wahr, meine Mit-Wasserfrau?^^

"das schwarze Fairy Tail Zeichen auf Grays Brust" - Es ist dunkelblau! (Ein weiterer Faktor, warum ich Gray so mag^^)
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T17:19:32+00:00 08.06.2012 19:19
„Wir sollten vielleicht wieder zur Haupthandlung zurückkehren, dann erfahren wir es eventuell…“ Der Satz ich zu geil xD xD xD

AHHH! Also für alle die Panem Teil 1 gelesen haben:
Lucy fühlt sich jetzt siher voll und ganz wie Katniss am Ende der ersten Hungerspiele am Füllhorn!

Wie mies ist eig.? Mein armer Gray ... *heul* Du kannst ihn doch nicht köpfen! *halben Nervenzusammenbruch erleid*
Das geht nicht! Das geht nicht! Das geht nicht!

Lucys Kampfansage ist Herz-Schmerz pur!
(Man ich zitier ja schon wieder:) "[...] Nicht solange auch nur ein Fünkchen Hoffnung in meinem Herzen brennt!"

Ich mein, war ja klar, dass sie nicht wirklich tot sind. (Hätt ich dir auch nicht verziehen, wenn du meinen armen Gray getötet hättest!)
Die Story gefällt mir echt gut. Lucys Prov gelingt dir wirklich!
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T17:01:25+00:00 08.06.2012 19:01

"Es war die Stadt, in der es die berühmte Magier Gilde Fairy Tail gab, von der schon so gut wie jeder im Königreich Fiore gehört hatte."
Bei dem Satz stimm ich dir mal voll zu xD Allein unser heißer Dragonslayer sorgt für Schlagzeilen, von Elsa und Gray ganz abgesehen^^

"Mein Haus war doch, von mir mehr oder weniger gewollt, für alle zugänglich und fast immer fand ich jemanden in meinem Wohnzimmer vor."
Besonders witzig, wenn derjenige auch noch halb nackt ist^^ Nein, ich denk da an gar keinen bestimmten *HÜSTEL*

Ich liebe Szenen, in denen jeder, welcher plötzlich auftaucht. Und ein Sonnenuntergang bildet eine wunderschöne Kulisse dafür!^^ Außerdem passt es super zu Natsu!

Der Wechsel der Perspektiven geht übrigens sehr schön ineinander über!




Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T16:54:21+00:00 08.06.2012 18:54
Hau rein, Gray!

"Ich fühlte mich, als ob ich von Elsa plattgemacht worden war."
Als ob Elsa immer an jedem Schmerz Schuld wäre *HUST* Ich sag nur Umarmung^^

Och nö! Nicht schon wieder die dumme Nudel ... Steck dir dein "Gray-sama" sonst wo hin! Geh heim und lass ihn in Ruhe, Unwürdige!
Mich schüttelts grad ... Lisa, ich hab doch grad gegessen!
Aber mal von der Tatsache, dass SIE auftaucht abgesehen, echt toll beschrieben. Denn ich denke, genau davor hat Gray am meisten Angst ... erneut die zu verlieren, die ihm wichtig sind ... und das sind die Fairys.

Okay, Blauschopf wird doch in einer deiner FFs erwähnt^^ Soweit war ich bisher halt nicht^^
Jetzt kommen mir die Tränen ... Man, musst du immer so traurig-romantisch schreiben? Du weißt doch, dass ich da jedes Mal heul!

Joa, Natsu. Es istschließlich (mehr oder weniger) Sommer, also auf, auf und spiel Grillmeister!
Weiß nicht, vllt schmeckt Säbelzahnmonster ja? Aber bitte gut durch, ich mag kein blutiges Fleich^^
Und ich glaub, jetzt wo er die Zerstörung der Gilde gesehen hat, wird er richtig sauer!^^
Von:  Ami_Mercury
2012-06-08T16:37:18+00:00 08.06.2012 18:37
Die Einleitung ... XD XD XD XD XD
Natsu ist ja mal voll mies! Manchmal (Gray würde jetzt sagen "Immer") lässt sich schließlich auch an seinem Verstand zweifeln ;-)

*Weiterles*
AHHH! DIE DUMME NUDEL!
*umkipp*
RETTET GRAY VOR IHR!

Ah ja ... unser Master nennt ein Team aus Natsu und Gray PERFEKTE HARMONIE??? Bei allen Biju dieser Welt ... Das kann nicht gut gehen.

JUHU! Gray zieht sich wieder aus!^^ Und Elsa bedroht ihn, der arme.

Echt toll geschrieben, das Kapitel! Du schaffst es immer wieder mich auf´s neue zu beeindrucken!


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