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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Verzaubert

Spezial zu Kapitel 2: Verzaubert
 


 

„Sie ist nicht schön dem Anschein nach wie viele Mädchen, ah! Ihr Liebreiz wird mir klar danach, als ich sie lächeln sah.“ (Hartley Coleridge)
 

Damons Sicht:

Ich war gerade erst wieder gekommen und lief eigentlich schon ins Haus.

Aber obwohl ich nach meinem Bruder rief und jeden Raum durchsuchte, vor allem die Bibliothek, weil ich hoffte, ihn dort zu finden, war er unauffindbar.

War mein kleiner eifriger Bruder wirklich um diese Uhrzeit draußen? Das war doch die Zeit wo er über seinen Büchern hing. Wenn er einen Spaziergang machte, dann am Morgen.

Ich ging nach draußen in den Garten, vielleicht hatte er auch einfach seinen Studien nach draußen verlegt. Es war schließlich schönes Wetter.
 

Tatsächlich erkannte ich eine Gestalt auf einer Bank, weiter hinten.

Aber schon bald, als ich erkannte dass die Silhouette ganz und gar nicht mein Bruder sein konnte, stockte ich. Doch dann überlang natürlich meine Neugierde und ich schlich mich, näher an die Tür, heran.

Die Person war anscheinend eine zierliche Frau, die von ihrer Sitzhaltung ausgehend, mit lesen beschäftigt war.

Ich erkannte nur ihre langen seidigen braunen Haare, die in leichten Wellen hinter die Bank fielen. Sie hatte zwei geflochtene Strähnen nach hinten gesteckt.
 

Eigentlich wollte ich den unbekannten Gast überraschen, doch dieser drehte den Spieß um, indem sie sagte: „Halten sie es für höflich und angebracht sich bei einer Dame anzuschleichen.“

Eindeutig ein Tadel, von dem ich dachte nur mein Vater konnte sie mit dieser Stimmlage vollbringen, doch ihre Stimme klang dabei so seicht und melodisch.

Sie hatte mich nicht einmal gesehen. Wer war sie bloß?

Elegant stand sie auf und drehte sich zu mir um, dabei wirkte ihre Drehung wie die einer Tänzerin.
 

Als ich sie sah, war es wie ein Schlag ins Gesicht.

Noch nie hatte ich was Schöneres in meinem Leben gesehen. Wie konnte ein Mädchen nur so bezaubernd sein?

Sie legte ihren Kopf schief und ihre Haare fielen dabei zur Seite, wobei sie mich fragend ansah.

Ich musste ein paarmal blinzeln, um mich wieder unter Kontrolle zu bekommen und merkte dass mein Mund leicht offen stand.

Sofort rief ich mir wieder die Manieren in den Kopf, die ich gelernt hatte und versuchte stramm und ordentlich zu stehen.
 

„Entschuldigen sie, Miss…“

Ich stockte, ich hatte keine Ahnung wie das liebreizende Wesen hieß. Schnell verbeugte ich mich tief vor ihr, damit ich wenigstens etwas Gescheites machte.

„Pierce. Elena Pierce“, vervollständigte sie meinen angefangenen Satz und reichte mir ihre Hand. Vorsichtig nahm ich sie in meine, damit ich sie nicht zerbrach. Sie sah so zart wie eine Tänzerin aus. Ich küsste ihre Hand sanft und strich über ihre Haut.

Sie war so weich und schön.

Elena, wie Helena. Es war so passend.

„Damon Salvatore. Es ist mir eine große Freude sie kennenzulernen.“

Mehr als das. Eine Ehre. Ich war wie… wie verzaubert. Es gab keinen anderen Ausdruck dafür. Ich wollte einfach alles über das Mädchen wissen, dem ich bereits mit Leib und Seele gehörte.
 

Irgendwann musste ich mich doch überwinden ihre Hand loszulassen, doch es fiel mir entsetzlich schwer.

Sie schmunzelte, als sie meinen Blick sah, den sie ohne zu zögern erwiderte.

Los Damon, sag zumindest irgendwas gescheites, du musst mit ihr sprechen.

„Sie wissen nicht zufällig, wo mein Bruder sich befindet?“

Oh Gott, wieso war ich nur so doof und musste so etwas fragen? Wenn sie die Antwort nun wusste? Ich wollte hier nicht weg. Ich musste doch noch erfahren, was für ein wundervolles Wesen sie innerlich war.
 

Von außen her, war sie zumindest vollkommen.

Ihre langen braunen Haare glänzten seidig in der Sonne und ihre rehbraunen Augen zogen mich einfach an. Sie besaßen eine ungewöhnliche tiefe.

Ihr Gesicht war klein und schön und jede Fase davon zog mich an, am liebsten wollte ich sie überall küssen.

Ich musste mich schnell wieder unter Kontrolle bekommen.

Sie konnte doch nicht vom ersten Moment so eine Macht über mich haben, wo ich sie doch nicht einmal kannte.

Aber sie wirkte so klein und zerbrechlich.

Wirklich schon schmächtig, das ich sie schützend in den Arm nehmen wollte.
 

Aber auch sie schien mich zu mustern, weswegen ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Er wollte mit meiner älteren Schwester spazieren gehen. Ich fürchte ich kann ihnen nicht sagen wann sie zurück sein werden“, erklärte sie mir und im selben Moment war ich ehrleichtert.

Das hieß ich konnte ein wenig bei ihr bleiben.

Aber dann fiel mir etwas auf, das mich überraschte.

Stefan war mit ihrer Schwester spazieren?

Warum sollte er mit ihr weg sein, wenn dieser Engel hier war?

Das ergab für mich keinen Sinn.

„Und er hat sie tatsächlich hier allein zurückgelassen?“
 

Die Antwort war für mich wirklich nicht greifbar.

„Ich schätze es allein zu sein“, gab sie mir zu verstehen und für einen kleinen Moment versetzte es mir einen Stich ins Herz.

Doch ich musste sie kennenlernen. So leicht würde ich nicht aufgeben.

„Dann bin ich hier wohl fehl am Platz und störe sie mit meiner Anwesenheit“, provozierte ich sie und setzte damit eigentlich alles auf eine Karte.

„Nun, jetzt sind sie hier.“

Eine einfache Feststellung und sie klang amüsiert. Noch viel besser, ihre Antwort war kein nein.
 

„Darf ich sie dann noch weiter mit meiner Anwesenheit belästigen und sie auf einen Spaziergang einladen?“, fragte ich sie und bot ihr dabei meinen Arm an.

Auf einmal schien sie zu versteinern und sah mich einfach nur an.

Aber kaum einen Augenblick später fing sie sich wieder und lächelte, dabei klappte sie ihr Buch zu und harkte sich bei mir unter.

Ihre Nähe war unglaublich berauschend.

„Sie dürfen mich wohl zurück ins Haus begleiten“, erlaubte sie mir und das war schon mal ein Anfang, der mich glücklich machte.

„Wie lange sind sie schon hier?“, fragte ich nach. Wie viel von ihrer Anwesenheit hier hatte ich schon eingebüßt?
 

Ich schaute auf das zierliche kleine Mädchen an meiner Seite und wünschte ich wüsste was in ihr vorging.

Sie antwortete nicht sofort und schien über irgendetwas nachzudenken.

Sie war ein wirkliches Rätsel. Mein persönliches Rätsel. Aber ich mochte es.

„Seit gut drei Tagen“, antwortete sie mir schließlich.

Das war noch nicht so lange, das hieß sie würde noch für eine Weile bleiben. Ein Besuch dauerte meist ein paar Wochen. Nur solange würde ich nicht hier bleiben.

„Ich hoffe sie bleiben noch lange“, meinte ich hoffnungsvoll.
 

Das Beste wäre natürlich sie würde für immer bleiben, aber das war wahrscheinlich unsinnig.

„So war es gedacht. Aber davon werden sie doch nicht viel haben, soweit ich gehört habe kämpfen sie doch im Krieg.“

Ja, das würde Vater sicher erzählt haben.

Seiner Meinung war es das einzig richtige was ich tat.

Stefan war sonst das Goldkind, das alles richtig machte.

Frech grinsend sah ich sie an.

„Sie wünschen sich wohl tatsächlich, mich loszuwerden“, meinte ich gespielt empört und legte zur Bekräftigung die Faust auf mein Herz.
 

Sie löste sich von mir und ich fragte mich ob ich zu weit gegangen war. Doch sie drehte sich grinsend zu mir um, die Hände, hinter ihren Rücken stand sie mir gegenüber.

„Ich wünsche mir gar nichts ihnen gegenüber. Ich kenne sie überhaupt nicht und sie kennen mich nicht“, sagte sie leicht überheblich und ich folgte sprachlos ihren Worten.

„Ich bin nicht das richtige Mädchen zum Kennenlernen für sie, Mister Salvatore“, fügte sie hinzu und machte einen Knicks.

„Guten Tag.“

Mit diesen Worten wandte sie sich ab, raffte ihren Rock und wollte gehen.

Nur Sekunden hatte ich Zeit ihre Worte zu realisieren.

Natürlich kannte ich sie nicht und sie mich nicht, aber das wollte ich ändern.

Um jeden Preis, wollte ich alles von ihr erfahren.
 

Schnell holte ich zu ihr auf und stellte mich grinsend vor sie.

So leicht würde sie mir bestimmt nicht entkommen. Nicht sie, ein wandelnder Engel auf Erden.

„Lassen sie mich beurteilen wen ich kennenlernen möchte, Miss Pierce. Wenn sie erlauben suche ich jetzt meinen Bruder und danach gehört ihnen meine volle Aufmerksamkeit“, versicherte ich ihr. Sie würde mich nicht mehr so einfach los werden.

Ich nahm ihre Hand sanft und küsste sie, so lange wie es noch erlaubt sein würde, aber wahrscheinlich schon nicht mehr nötig war.

Doch sie machte mich süchtig.

„Ich wünsche mir nämlich alles von ihnen zu wissen“, flüsterte ich ihr die Worte entgegen und verbeugte mich noch einmal tief vor ihr.
 

Frech grinste ich sie an und ihre leicht offenen Lippen, luden mich eigentlich ein sie zu küssen. Ich hatte diesen Dran irgendwie.

Schnell musste ich hier weg, mich ablenken, vielleicht mit meinen Bruder etwas Sport machen, bevor ich noch was Unüberlegtes und nicht Sittsames machte.

„Guten Tag, Miss Pierce. Ich empfähle mich“, sagte ich und diesmal konnte ich es fast kaum erwarten von ihr wegzukommen.

Sie benebelte einfach meinen Kopf, sodass ich mich vergas.

Elena, sie hatte mich verzaubert, voll und ganz.

Aber erstmal musste ich mich davon ein wenig lösen. Es durfte mich nicht vollkommen beherrschen, sonst würde ich es vielleicht nie schaffen ihr näher zu kommen und es war doch dieser Wunsch der mich gerade so verzehrte.



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