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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Wie er

Kapitel 44: Wie er
 


 

„Irgendwann kommt die Zeit wo man lernt Eiskalt zu sein um nicht selber kaputt zu gehen.“ (Unbekannt)
 

Klaus Sicht:

Rückblick

„Ich überlege immer noch, welche der Schwestern ich opfern sollte. Natürlich ist es im Prinzip egal, aber Katerina hat dieses Feuer. Sie würde sich sicher gut als triumphierendes Opfer machen. Helena, dagegen ist so zurückhaltend. Aber allein ihr Name hat was Philosophisches und sie hat diesen unschuldigen Faktor.“

Mit voller Absicht sprach ich dieses Thema an.

Es war doch besser als mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich hätte ihn auch gleich sagen können, dass ich von seinen Gefühlen zu Helena wusste, aber wenn ich ehrlich war, so machte es auf diese Weise auch mehr Spaß.

Ich sah ganz genau wie sich seine Hand um das Buch, welches er gerade las, verkrampfte.

Er wollte wohl kaum, dass sie starb. Aber wenn, dann sollte er es mir sagen. Ich tat ihm sicher nicht von selbst, den Gefallen.

„Nimm Katerina“, sagte er mit überzeugender Stimme und ich war wirklich überrascht wie fest seine Stimme war.

Vor allem, dass er damit so leicht den Tod eines anderen bestimmte. Elijah war eigentlich so moralisch, dass er Opfer im generellen vermeiden wollte.
 

Mein Blick und meine ganze Aufmerksamkeit gehörten nun meinem Bruder.

„Hat das zufällig etwas damit zu tun, dass du all deine Zeit mit Helena verbringst?“

Ich bemerkte das kleine Zucken, welches er vor mir verbergen wollte, als ich ihn erwischt hatte, da ich mit meinen Worten natürlich vollkommen Recht hatte.

„Hab ich dir nicht oft genug gesagt, dass Liebe eine Schwäche ist und dann auch noch zu einem Menschen?“ Meine Stimme war spöttisch und tadelnd und sie verfehlten ihre Wirkung nicht.

„Ich will sie verwandeln“, offenbarte er mir seinen Plan, mit dem ich nicht wirklich gerechnet hatte, denn es bedeutete sehr viel.

Er wollte nicht die Ewigkeit weiter ohne sie verbringen.

Er wollte sie an seiner Seite wissen.

Das war der größte Liebesbeweis bei uns Vampiren und ich wusste, das ist das war, was ich für Tatia gewollt hatte, aber er nie für sie.

Eine Ewigkeit ohne sie kam für ihn nicht mehr in Frage und tatsächlich überraschte mich das.

Mein Bruder hatte so tiefe Gefühle für sie entwickelt, dass ich es nicht mitbekommen hatte und jetzt war es zu spät. Ich hatte gewusst es würde gefährlich werden, aber ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass er sich so sehr in sie verlieren würde. Allerdings schien er ihr tatsächlich verfallen zu sein.
 

„So viel Menschlichkeit hab ich lang nicht mehr in dir gesehen. Aber ich denke zum Wohle unserer Geschwisterbeziehung sollte ich dir das nicht verwehren.“

Es würde andernfalls einen Krieg heraufbeschwören, den ich kaum kontrollieren konnte. Ich würde meinen Bruder verlieren und das für immer.

Das wäre etwas, das ich auf keinen Fall mehr reparieren konnte.

Liebe war einfach unkontrollierbar und wenn man es herausforderte, machte sie einfach zu viel kaputt.

Ich verfluchte sie, dass sie Elijah gefangen genommen hatte.

Das hätte nicht passieren sollen.

„Gut, Helena ist frei. Ich werde Katerina opfern. Da es zwei von ihnen gibt, ist dies kein Problem“, erklärte ich und nickte ihn zu.

Ich hatte keine Wahl.

Beide waren nur Menschen, unbedeutend auf jeden Fall. Aber Elijah hatte Helena für sich auserwählt und das machte sie für ihn wertvoll und für mich unantastbar, außer ich wollte einen Streit provozieren.

Aber Katerina war noch immer unbedeutend und so würde sie das Opfer werden.

Elijah nickte mir dankbar zu.
 

Damit würde eine Doppelgängerin tatsächlich die Ewigkeit bei uns verbringen und ich würde mir immer wieder Tatias Gesicht ansehen müssen.

Ich vertrieb meine Gedanken. Nein, das machte mir nichts aus. Das durfte mir einfach nichts ausmachen.

Es sollte so unwichtig sein wie bisher. So wie in den letzten Jahrhunderten. So wie ich es perfektioniert hatte.

Was war sie schon?

Ein Menschen, bestenfalls ein einfacher Vampir, wenn Elijah sie zu unseres gleichen gemacht hatte.

Nichts sollte mir weniger ausmachen als das.

Tatia war Vergangenheit, sowie meine Menschlichkeit.

Sie hatte keine Bedeutung mehr.

Das Einzige was noch zählte war die Familie, ich würde sie beschützen, damit wir wieder zusammen sein konnten, sobald Vater starb.
 

„Wir müssen eigentlich nur noch abwarten.

Wir haben alles beisammen.

Mondstein, Doppelgänger, Werwolf, Vampir und Hexe.

Es fehlen nur noch der Vollmond und der richtige Ort.

Danach können wir uns einer weiteren Aufgabe widmen, dem Tod unseres Vaters. Sobald der Fluch gebrochen ist werde ich daran arbeiten.“

Ich blickte hinaus aus dem Fenster, es hatte ein Jahrtausend gedauert, aber nun würde es endlich soweit sein.

„Wir werden nie mehr weglaufen müssen.“

Frei sein, von ihm.

Nie müssten wir Angst haben.

Es würde endlich alles ein Ende haben.

„Wir haben lange darauf gewartet“, stimmte Elijah mir zu.

Seit damals, als wir zusammen am Grab unserer Mutter mit Rebekah geschworen hatten zusammen zu bleiben.

„Glaubst du Mikael hat etwas, dass er uns entgegensetzen kann?

Er scheint immer so sicher zu sein.“

Er war bisher noch das Einzige auf der Welt das ich zu fürchten hatte, aber selbst das würde vorbei gehen.
 

Elijah schüttelte den Kopf.

„Vater hat sich genauso verwandelt wie wir.

Er kann nicht stärker sein und auch nichts gegen uns in der Hand haben.

Wenn dann wüssten wir davon.

Er ist einfach gut im Bluffen.“

Stimmt, mein Bruder hatte Recht. Was sollte unser Vater schon gegen uns in der Hand haben?

Wir waren alle Urvampire, keiner von uns war stärker.

Erst wenn der Fluch aufgehoben worden wäre, würde ich stärker sein, denn dann könnte mir auch der Dolch nichts mehr anhaben.

Ich würde Kameraden haben, die genauso wären wie ich und es würde die Zeit kommen, wo unsere Familie wieder vereint wäre.

Natürlich ohne unsere Eltern, aber die hatten darin schon lange keinen Platz mehr.

Meine Mutter die mich verflucht hatte und mein Vater der mich jagte.

Nein, er war nicht mal mein Vater.

Die einzige, wirkliche Familie die ich noch hatte waren meine Geschwister.

Wir konnten wieder vereint sein und in Freiheit leben, nichts das uns mehr aufhielt, keine Grenzen auf dieser Welt.
 

„Ich werde ihn in einen Sarg einschließen und für ewig wegsperren.

Am besten auf den Grund des Ozeans, sodass ihn nie wieder jemand erwecken kann.

Dann werden wir die Stärksten sein und keiner kann uns aufhalten.“

Was für eine Vorstellung! Und Diejenige, die das vollbringen würde, die mir endgültig die Macht dazu geben würde, war die kleine Doppelgängerin.

Ein kleiner, unbedeutender Mensch, der nichts weiter wert war.

Irgendwie war das amüsant.

Das, was am schwächsten auf dieser Welt war, würde mir am meisten Kraft geben.

Diese Hexen und ihre Flüche, die waren schon merkwürdig.

„Er wird bedeutungslos und vergessen werden, wie alles andere auch“, stimmte Elijah mir zu.

Ja, vollkommen bedeutungslos.

Aber wir werden ihn wohl niemals vergessen.

Das was er uns angetan hatte, es definierte uns und das wir waren.

Er hatte uns zu dem gemacht was wir sind.

Alles seine Schuld.

Wir hatten gelernt damit umzugehen, damit zu leben und die einzige Möglichkeit dazu war eiskalt zu werden und alle Rücksicht zu verlieren.

Das hatten wir und nun waren wir genau wie er.

Aber das war gut, denn so wurden wir stark.

Rückblick Ende



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