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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Blumen

Kapitel 74: Blumen
 


 

„Blumen sind zerbrechlich und kurzlebig. Wie sehr wir sie auch vor Regen und Wind beschützen wollen und Zäune um sie herum bauen, sie welken, weil sie die Sonne brauchen und wenn ein Sturm kommt, kann ein kleiner Zaun sie auch nicht davor beschützen.“ (Detektiv Conan)
 

Elijahs Sicht:

Ich hatte mir den Ort meiner Kindheit angesehen.

Wie es der Zufall wollte, hatten sich ausgerechnet hier Katerina und Helena niedergelassen.

Das Schicksal wollte mich eindeutig zu Narren halten.

Ich hatte mich nach den Zwillingen erkundigt.

Katherine und Elena Pierce, wie sie hießen.

Ein wirklich guter Trick um ihre Spuren zu verwischen, wie anerkennend zugeben mussten.

Sie hatten angegeben ihre Familie in einem Feuer in Atlanta verloren zu haben, wo sie nur knapp fliehen konnten.

Flucht traf es tatsächlich sehr gut, das einzige was wirklich wahr war.

Natürlich auch das ihre Familie tot war, schließlich hatte ich gesehen was Klaus mit ihnen angestellt hatte und ich hatte die Menschen später darauf aufmerksam gemacht, sodass sie ein anständiges Begräbnis bekamen, auf dem ich sogar gewesen war.

Egal wie verletzt ich wegen Helena damals gewesen war, so hatte mir der Verlust ihrer Familie doch leid getan, das hatte niemand verdient.

Aber Klaus konnte man in seiner Rache nicht aufhalten, nicht ohne dabei selbst ins Visier zu kommen.
 

Katherine und Elena waren hier bei der Familie Salvatore untergekommen.

Eine der Gründerfamilien der Stadt.

Lachhaft.

Aber so wusste ich zumindest wo sie zu finden waren, das war schon einmal wichtig.

Das was mich jetzt wirklich frustrierte war, das Helena tatsächlich mit diesem Jungen zusammen war, Damon Salvatore, den ältesten Sohn.

Im Rückblick wünschte ich mir, dass ich ihn umgebracht hätte, als ich die Chance dazu hatte.

Doch wenn ich es jetzt machen würde, im vollen Bewusstsein wer er war, so würde mir das, Helena nie verzeihen, egal was sie noch für mich fühlen mochte.

Ich lehnte meinen Kopf nach hinten und schloss die Augen.

Ich erinnerte mich an schönere Zeiten, als nichts mein Gemüt belastete und alles so einfach zu sein schien.

Wo alles schön gewesen war.
 

Rückblick

Helena und ich saßen unter einem Baum auf einer Decke und picknickten.

Wir verbrachten die Tage gemeinsam und ich konnte mir keine schönere Gesellschaft als sie vorstellen.

Meistens waren wir allerdings nur im Garten, wie auch jetzt oder saßen in der Bibliothek.

Immer dort, wo uns jemand sehen konnte.

Doch es wurde nie langweilig.

Ich konnte mich stundenlang mit ihr unterhalten oder sie auch einfach nur betrachten.

Nie wurde mir der Gedanke an sie überdrüssig.

„Über alles Glück von Heinrich Seuse“, begann ich erneut vorzulesen.

Wir lasen uns gegenseitig Gedichte vor.

Obwohl seit einer ganzen Weile las ich bereits und Helena hatte einfach nur ihren Kopf auf meine Schulter gelegt und flechtete einen Blumenkranz.
 

„Unter solcher Betrachtung erhellte sich sein Antlitz,

seine Augen leuchteten von Güte,

sein Herz jubelte, und all sein Inneres sang:
 

„Über alles Glück,

über alle Schönheit hinaus

bist du meiner Seele Glück

und Schönheit;

denn das Glück kam mit dir,

und alles Gut habe ich in dir

und mit dir empfangen!““
 

Irgendwie sprach mir das Gesicht aus der Seele, so dachte ich auch von Helena.

„Es ist schön.

Ich mag es“, verkündete sie mir und wandte sich zu mir und bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte ich einen Blumenkranz um den Hals.

Das war… irgendwie…

Helena kicherte, wahrscheinlich wegen meinen Gesichtsausdruck, was immer er auch aussagen musste.

„Du kannst dich ruhig beschweren.

Das haben alle unsere Brüder gemacht, wenn Katerina und ich das getan haben.

Wir haben damit das ganze Haus dekoriert und alle Pferde.

Vater hat zwar nichts gesagt, aber sein Blick hat ausgereicht und wir wussten genau was er davon hielt.

Allerdings schaden sie niemanden, also hat er es uns nicht verboten, zum Leidwesen unserer Brüder.

Blumen nützen einem sowieso kaum etwas, sie sind eigentlich nur schön“, erzählte mir Helena begeistert.

Ich betrachtete die Blumenkette um meinen Hals skeptisch und vielleicht mochte sie schön sein, aber wenn dann nur an ihr.

Auf jedenfall verstand ich das Leiden ihrer Brüder, ich fühlte wirklich mit ihnen.

Allerdings kannte ich das von Rebekah, sie hatte das mit uns auch gemacht.

Schon damals hatten wir das alle über uns ergehen lassen müssen.

Vater hatte auch nichts dazu gesagt, aber bei ihm hatte Rebekah es nicht gewagt.
 

Helena begann einen neuen zu flechten und ich strich ihr durch ihr langes seidiges Haar.

Ich mochte ihre Haare, wie sie ihr immer in sanften Wellen über den Rücken fielen. Sie wirkte mit ihrer ganzen Art und ihrem Aussehen so natürlich.

Sie hatte etwas leichtes, das einen alle Sorgen ihrer Gegenwart vergessen ließ.

„Ich protestiere, aber nur schwach.

Ich leg sie ab, wenn wir reingehen“, meinte ich und küsste sie auf den Kopf.

Ich konnte ihr Lächeln sehen, das sich auf ihrem Gesicht bildete, während sie in ihre Arbeit vertieft war.

Aber bevor sie ganz fertig war, nahm ich ihr den Blumenkranz sanft aus der Hand und befestigte die Enden miteinander, sodass er kleiner war als der erste.

Danach legte ich ihn ihr auf den Kopf und als sie merkte was ich vor hatte, neigte sie leicht den Kopf.

Sie hatte Dahlienblüten mit Heidenkraut verflochten und die weißen und lilanen Blüten verfingen sich in ihren Haaren und passten einfach wunderbar zu ihr.

„Weißt du, dass du einfach nur bezaubernd bist?“, fragte ich sie flüsternd.

Schüchtern sah sie mir in die Augen und ich lehnte mich zu ihr, berührte sanft ihre Lippen mit meinen.

Vorsichtig und testend, doch das war nicht nötig, da sie mir sofort entgegen kam und meinen Kuss erwiderte.

Sanft umfasste ich ihr Gesicht und verstärkte den Druck nur ein wenig, um sie näher zu spüren.

Mehr, schrie alles in mir, doch ich hielt mich zurück.

Versperrte meine inneren Dämonen und ließ wieder von ihr ab, obwohl das Feuer in mir nach ihr noch lange nicht gestillt war, doch das würde es wohl nie.

Das Prickeln auf den Lippen blieb und ich verlor mich in ihren Augen, die so freundlich und liebevoll wirkten.

Rückblick Ende
 

Mit Helena war jeder Moment für mich einfach nur vollkommen gewesen.

Ich verfluchte alles, was dafür verantwortlich war, das uns getrennt hatte.

Wieso hatte ich das nur verdient?

Ich hatte sie doch so sehr geliebt.

Ich liebte sie noch immer.

Mehr als alles andere, mehr alles was ich war.

Das was uns getrennt hatte, ich hoffte es würde uns wieder zusammenbringen.

Zumindest würde ich dafür kämpfen dass es so war und gegen alles kämpfen das uns auseinanderbringen wollte.

Das was ich schon lange hätte tun sollen, wenn ich es nur gewusst hätte.

Kämpfen.

Helena war die Frau mit der ich die Ewigkeit verbringen wollte.

Sie und keine andere.

Damals wie auch heute.

So war der ursprüngliche Plan gewesen und nun da ich die Wahrheit kannte, war dieser wieder da.

Nur musste ich es Helena beibringen, die Missverständnisse klären, die uns getrennt hatten und hoffen dass sie mich noch genug liebte.

Ich wollte sie zurück, wieder bei ihr sein, sie wieder in den Armen halten dürfen, sie wieder küssen und sie wieder an meiner Seite wissen.

Ich wollte das sie mich wieder liebte, so wie ich sie.

So wie damals, als alles leichter war und unser einziges wichtiges Gesprächsthema Blumen waren.



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