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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Der schönste Tag

Kapitel 109: Der schönste Tag
 


 

„Man weiß vorher nicht ob es der schönste Tag im Leben wird, erst wenn es geschieht. Man erkennt den schönsten Tag seines Lebens erst wenn man mittendrin steckt. Und man sich etwas, oder jemanden ganz hingibt. Während einem das Herz gebrochen wird, während man seinen Seelenverwandten begegnet. Und dann erkennt man, dass die Zeit nicht reichen wird. Man merkt man will ewig leben. Und das sind die schönsten Tage. Die perfekten Tage. Nicht wahr?“ (Grey’s Anathomy)
 

Katherines Sicht:

Lächelnd steckte ich die Haare meiner Schwester hoch.

Sie konnte es sehen, wenn sie mich durch den Spiegel ansah.

Ich sorgte dafür, dass sie sich heute von allen anderen abhob, denn das war ihr Tag, an dem sie die Schönste von allen sein sollte.

Ihr besonderer Tag, der schon so lange überfällig war.

Schon viel früher hätte sie so glücklich sein sollen, auch wenn das eigentlich Elijah bedeuten würde.

Aber das Warten hatte sich gelohnt.

Indem sie Damon hatte, würde ich sie nicht verlieren, denn für jeden von uns gab es einen Bruder, sodass auch unser Zusammensein, gesichert war.
 

Elena legte leicht fragend den Kopf schief.

„Woran denkst du?“, fragte sie interessiert, mit einer Spur von Neugier nach.

„Das jeder von uns einen Bruder bekommt und wir, wie wir es uns immer gewünscht haben, zusammenbleiben werden.

Wir vier.

Doch heute ist dein Tag, Elena.

Heute wirst du heller als alle anderen strahlen und glücklicher sein als jede andere Frau.

So glücklich wie jedes Mädchen es sich wünscht.“

Es war kein Versprechen, sondern eine Feststellung, denn sie hatte es ja bereits erreicht.
 

Verlegen lächelnd sah sie auf ihren Schoß, aber ich wusste dass ihr Herz höher schlagen würde, wäre sie noch ein Mensch.

Ich räusperte mich, um ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen und nahm ihre Hand, um daran ein goldenes Armband zu befestigen, das einfach war und doch mit kleinen vereinzelten Kristallen versetzt war.

„Etwas altes, das steht für dein bisheriges Leben oder auch Existenz, wie du möchtest.

Alt wie die Welt.“

Elena fing kurz an zu lachen, wegen den Vortrag, den ich nun halten würde oder eben die Ausrüstung, die ich ihr gab.

Aber nach einem nochmaligen räuspern, schüttelte sie einfach nur kurz lächelnd den Kopf und hörte dann aufmerksam zu.
 

Als nächstes gab ich ihr Ohrringe, Kreisrunde, goldene.

„Etwas neues, für dein beginnendes Eheleben, mit einem Kreis, symbolisiert für die Ewigkeit.

Neu wie der Tag.“

Sie befestigte sich selbst brav die Ohrringe und sah mich nun doch erwartungsvoll an.

„Etwas geborgtes, für Freundschaft und Glück in der Ehe. Deswegen bekommst du von mir diese Haarspange, denn die will ich zurück haben.“

Ich befestigte meine kammähnliche Haarspange seitlich in ihrer Frisur, die damit endgültig fertig war.

„Geborgt wie das Leben.“
 

Jetzt fehlte nur noch eines, das ebenfalls wichtig war.

„Dann noch etwas blaues.“

Elena fing an zu lachen, als ich ein Strumpfband, das ich in meinem Kleid versteckt hatte, hervor zog und dieses ihr reichte.

„Blau steht für die Treue, auch wenn ich weiß, dass du damit keine Schwierigkeiten haben wirst.

Blau wie die Treu“, vollendete ich die Tradition und sie stand tatsächlich auf und zog sich das Strumpfband aus.

Sie sah so unschuldig und rein aus, in diesem weißen Hochzeitskleid, das sie wirklich verdient hatte zu tragen.

Sie sah wundervoll darin aus.

Meine Schwester, das war ihr Tag, ihr glücklichster Tag und irgendwie war es auch meiner.

Nicht nur, dass sie nun endlich bekam was sie verdiente, ich hatte das Gefühl, das auch ein Teil meiner Schuld, so von mir genommen wurde.
 

„Dann kann nichts mehr schief gehen, oder?“, fragte sie grinsend und ich schüttelte den Kopf.

Sie zog noch ihre weißen Schuhe zu ihrem zugeknöpften langärmligen Kleid an.

„Das passt zu dir“, sagte ich ihr und fragend sah mich meine Zwillingsschwester an.

„Die Ehe.

Das passt zu dir.

Eigentlich auch Kinder.

Zu mir nicht, aber für dich scheint es so perfekt zu sein.

Du wirst sicher unsagbar glücklich.“

Sie sah mich an, schloss kurz die Augen und schloss mich dann lächelnd in die Arme.

Ich atmete tief durch und versuchte nicht zu weinen, denn trotz allem würde ich ab sofort weniger von ihr haben.

Offiziell gehörte sie nun mehr zu Damon, als zu mir, allerdings war das auch für Elena Inoffiziell so.

Damon war von nun an das wichtigste für sie.

Ich allerdings wusste, dass egal was passieren würde, Elena immer das wichtigste für mich bleiben würde.

Nie wieder konnte Liebe für mich so bedeutungsvoll sein, das ich Elena dabei die zweite Position bekommen würde.
 

Irgendwie hatte Klaus recht.

Liebe konnte für mich nicht mehr umfassend genug sein, das sie ins reine ging.

Stefan war großartig, ohne Frage.

Ich wollte ihn ewig an meiner Seite haben.

Doch nie wieder würde ich komplett in die Arme eines anderen geben.

Mika war mein Schmerz gewesen, Klaus meine Enttäuschung und Stefan meine Liebe, aber nicht meine Hoffnung und Rettung, denn diese gab es nicht für mich.

Wenn, dann verkörperte sie Elena, die heute nicht mehr die meine sein würde.

„Auch du wirst glücklich sein, Katherine.

Schließlich bleiben wir zusammen, du und ich, für immer.

Nur das Damon und Stefan auch an unserer Seite sein werden.

Wir vier, zusammen, für immer und ewig.“
 

Ein neuer Plan, mit dem ich mich abfinden würde.

Irgendwann.

Tränen drohten mich zu überrollen, doch ich bekämpfte sie eisern und lächelte meine Schwester an, denn heute war ihr glücklichster Tag.

Er sollte perfekt sein, schließlich hatte ich alles dafür geplant.

„So wird es sein.

Aber erst einmal werden wir hinunter gehen.

Dein Verlobter wartet in der Kirche auf dich, sowie alle anderen.“

Noch einmal überprüften wir unser Aussehen, bevor wir heruntergingen, wo eine Kutsche auf uns wartete.
 

Das war kein Abschied.

Wenn dann nur für mich.

Für Elena allerdings begann heute ihr neues Leben, mit dem Mann den sie liebte, der gerade am Altar in der Kirche auf sie wartete.

Anna war auch da.

Sie würde als erstes gehen, dann ich.

Ich sah nach hinten, zu meiner Schwester.

Sie strahlte, als wäre sie das Glück persönlich.

Das war ihr schönster Tag und auch meiner irgendwie, denn nichts wünschte ich mir mehr, als das es ihr gut ging, das sie glücklich war.

Erst jetzt erkannte ich es, nach vierhundert Jahren, in denen sie wegen mir unglücklich gewesen war.

Der schönste Tag.

Meine Erlösung.



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