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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Vorgeschmack

Spezial 23: Vorgeschmack
 


 

„Welches Flüstern?“ „Das mir sagt, ich wäre am erfolgreichsten, wenn ich direkt auf die Wirbelsäule ziele. Auf den 4. Lendenwirbel. Da treffe ich die Hauptschlagader. Blut schmeckt metallisch, nach Kupfer, aber wenn man es mit Pfefferminzlikör vermischt, verschwindet dieser...“ „Wollen Sie mich mit der Wahrheit schocken?“ (Pitch Black)
 

Damons Sicht:

Es war immer wieder aufs Neue merkwürdig, wenn Elenas Blut meine Kehle herunter lief.

Ich wollte das, vor allem, da ich so sein wollte wie sie.

Lieber früher als später.

Dennoch fragte ich mich, wie das Gefühl war, nichts anderes mehr zu wollen, nur noch danach zu hungern.

Was für ein Gefühl war es, wenn es mir schmeckte?

Welchen Geschmack hatte es?

Immer öfter kreisten meine Gedanken jetzt um meine bevorstehende Verwandlung, um das Leben, was ich dann führen würde.
 

Elena sah mich besorgt an.

Es schien mir manchmal so, dass sie immer noch darauf wartete, dass ich schreiend vor ihr davon laufen würde.

Aber das würde niemals passieren.

Nichts was sie mir sagte, konnte mich davon abhalten, sie zu lieben und meinen Wunsch schmähen für immer bei ihr zu bleiben.

Ohne sie machte mein Leben kein Sinn.

Es war als war mein Schicksal daran gekettet ein Vampir zu werden, denn nur noch das ergab für mich einen Sinn.

Etwas anderes kam für mich nicht mehr in Frage.
 

Meine Frau strich mir durch die Haare, legte ihren Kopf schief und sah mich einfach an.

Zu gern wüsste ich einmal mehr, was sie gerade in diesem Moment dachte.

„Mir geht es gut, Elena.

Wirklich.

Ich frag mich nur, wie es schmecken wird, wenn ich ein Vampir bin“, verriet ich ihr meine Gedanken und dachte über die kommende Sucht nach, in die ich freiwillig verfallen würde.

Eigentlich tat man sowas nicht, versuchte davon wegzukommen, doch ich würde es umarmen, entschied mich bewusst mit diesem Nachteil zu leben.

„Es ist mit nichts vergleichbar, dass du kennst.

Keine Geschmacksrichtung könnte das beschreiben.

Du weißt nur dass du es willst, um jeden Preis und kein Gefühl hält dich davon ab.

Jede Faser in dir drängt dich dazu es zu trinken und es ist dir das kostbarste und leckerste was du kennst.

Nichts wirst du lieber mögen, es wie eine magische Anziehungskraft und der Geschmack ist ein Gefühl, gegen das du ankämpfen musst, damit es dich nicht leitet und korrumpiert.“
 

Ich sah ihr in die Augen, versuchte die Erklärung zu verstehen, doch vielleicht würde ich das große Ausmaß des ganzen erst dann erkennen, wenn ich es selbst schmeckte, spürte, fühlte.

„Verwandle mich, Elena!

Jetzt!

Bitte, ich weiß ich bin bereit“, erklärte ich überzeugt, denn ich wusste, dass ich das alles niemals bereuen würde.

Aber sie schüttelte hartnäckig den Kopf.

„Nicht nachdem wir ein Gespräch über Blut geführt haben.“

Gleich noch einmal schüttelte sie den Kopf.

„Nein.

Verstehst du denn nicht, das viele es als einen Fluch betrachten, Menschen das zu nehmen, was sie am Leben hält?“, fragte sie mich.

Betrachtete sie es so?

Als Fluch?

„Aber ich dachte es sei nicht nötig, dabei Menschen zu töten?

Wir können sie doch manipulieren?“

Das hatte sie mir selbst gesagt, dass man nicht dazu verpflichtet war andere zu töten.
 

Doch Elenas Nicken fiel nur sehr zögernd aus, sehr schwach.

„Das stimmt.

Du musst nicht, es nicht nötig.

Aber Kontrolle wird nicht gegeben sein.

Obwohl ich am Anfang keinen getötet hatte, gab es doch Augenblicke an denen ich es nicht schaffte und Menschen tötete.

Ich konnte nicht aufhören zu trinken.

Sie waren verletzt und meine Beherrschung verlor sich vollständig“, beichtete sie mir und ich konnte es kaum glauben.

Das Mädchen von dem ich dachte, das ihr nie einen Fehler passieren würde, sagte mir gerade, das sie es nicht geschafft hatte.

Sie übertrieb nicht, es würde schwer werden.

„Ich werde versuchen auf dich aufzupassen, damit dir das nicht passiert, aber ich kann nichts garantieren.

Es wird schwer werden.

Und ehrlich gesagt, du wirst nicht darum herum kommen.

Ich bin davon überzeugt, das auch bei dir der Tag kommen wird, an dem du versagst, indem du einen Menschen tötest.“
 

Mich traf die Erkenntnis und durchzog mich sofort, ließ mich erstarren.

Ich würde ein Mörder werden und Elena glaubte nicht, dass ich es schaffen würde.

Wahrscheinlich weil es keiner schaffte, auch nicht sie.

Irgendwann würde man töten.

Ich würde jemand töten.

Natürlich hatte ich es im Krieg schon getan, aber das war einfach kein Vergleich mit dem was kommen würde.

Wahrscheinlich würde ich einem anderen Menschen die Kehle aufreißen und all sein Blut trinken, obwohl ich dann natürlich selbst gar kein Mensch mehr wäre.

Aber jetzt war ich es und zum ersten Mal ergriff mich mein Gewissen.

Ich würde grausame, unvorstellbare Dinge tun, die nicht zu verzeihen waren, wenn man genauer darüber nachdachte.

Ganz besonders deswegen, weil ich freiwillig diesen Weg bestreiten wollte.

Ich wollte ein Vampir werden, ich wollte es so sehr, immer noch.

Dann endlich konnte ich für immer bei Elena bleiben, war zumindest annähernd so stark wie sie und konnte zumindest versuchen sie zu beschützen.
 

Als Mensch kam ich mir ihr gegenüber so schwach und unbedeutend vor.

Ihrer nicht würdig.

Ich wollte ein Vampir werden, ein Monster, wie viele sie nannten, umso zu sein wie sie, um neben ihr stehen zu können, um sie zu verdienen.

Elena war stark und unsterblich, ich wollte genauso sein wie sie.

„Das werde ich wohl, aber das ändert nichts an meiner Entscheidung, Elena.

Ich will genauso sein wie du und ich will für immer bei dir sein.

Das allein schafft es all das zu überschatten und die Reue von mir zu nehmen.

Vielleicht ist es schlimm, aber du wirst bei mir sein, ist dann nicht alles andere egal?

So ist es doch, oder?

Wenn man verliebt ist, ist alles andere egal“, befand ich und anscheinend hatte ich es wirklich geschafft meine Frau damit zu schocken.

Zumindest sah sie mich vollkommen überrascht an.

Aber so empfand ich.

Ich glaubte wirklich daran.

All das konnte noch so schlimm sein, es würde sich lohnen, denn so würde ich nie von ihr getrennt sein.

Vereint mit ihr bis in alle Ewigkeit, das war was ich wollte.

Genau das.



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