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Weil ich das Ende vorher nicht kannte 4/7

Conan-WIW / Worauf ich mein Leben lang gewartet hatte
von

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Tsûro - Durchgang

~ Staffel 11 : Tsûro - Durchgang
 

Erste Hälfte

Sie schleppten sich immer näher in Richtung Ausgang, doch Yakau sah nicht so aus, als hätten sie es bald geschafft. Conan hatte es irgendwie Gefühl, dass sie hinter der nächsten Tür der Freiheit entgegensahen, doch Yakau machte nicht den Eindruck. Er spähte ständig nach hinten und nach rechts und links. Er war nicht sonderlich beruhigt über die Tatsache, dass sie bald raus waren.

Conan nahm den Arm von Yakau und versuchte, die letzten Meter allein zugehen. Es gelang ihm auch. Vor der Tür nach draußen standen sie nun und waren beide erschöpft. Yakau, weil er Conan die ganze Zeit fast getragen hatte und Conan, weil er noch immer kaum Kraft hatte.

Yakau legte die linke Hand flach auf die Tür und wollte nun den rechten Daumen daneben legen, als ihm auffiel, dass er noch immer den Verband darum hatte. Also nahm er die Hand wieder ab und entfernte den Verband.

Doch dazu, den Mechanismus endlich zu aktivieren, kam er nicht. Er wickelte den Verband fast ganz ab, ballte die Hände zu Fäusten und sank dann auf die Knie.

Conan sah ihn nur fragend an.

Yakau öffnete die Hände wieder und sah darauf. Conan verstand gar nichts.

"Wir müssen noch warten.".

"Wieso?".

Yakau stand wieder auf und setzte sich an die Wand neben Conan, der sich an dieser Wand abgestützt hatte.

"Ich weiß nicht, wie gut meine Fingerabdrücke an der rechten Hand noch erhalten sind. So, wie meine Hände aussehen, dürfte da nicht mehr viel sein. Wir müssten im Notfall flüchten und in deinem Momentanen Zustand dürfte das etwas schwer sein.".

Conan nickte und ließ sich auch auf den Boden sinken. Er sah auf Yakau's Hände, der sie sich ebenfalls betrachtete. Sie sahen wirklich furchtbar aus. Teilweise waren sie total schwarz. Ein Zeichen dafür, dass sie erfroren sind. Was hatte der Junge bloß gemacht, dass das passierte?

"Was ist eigentlich mit deinen Händen passiert?".

Yakau ließ sie auf den Boden sinken und sah zur Decke.

"Ich habe deine Stirn und deine Brust gekühlt. Ich habe sie in Eiswasser gehängt und sie dann auf deine Stirn und Brust gelegt. Dadurch ist dein Fieber schneller gesunken.".

Conan sah ihn erschrocken an. Na Super! So ein ...

Conan fuhr ihn lauthals an. Wie konnte er nur so etwas machen?

"Du Idiot! Was sollte das? Du musst mir nicht beweisen, wie cool du bist.".

Yakau reagierte kaum auf das, was Conan tat. Conan war aufgestanden und hatte sich drohend vor Yakau aufgebaut. Mit einem finsteren Blick sah er auf ihn hinab.

Yakau blickte nur auf die Tür, hinter der sich vermutlich die Freiheit befand. Mit ruhiger Stimme antwortet er Conan.

"Was hätte ich tun sollen? Dich dem Fieber erliegen lassen?".

Ach verdammt. Er hatte ja recht. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Yakau das nicht getan hätte.

Conan senkte den Kopf und ließ sich wieder auf den Boden hinab. Setzte sich dicht zu Yakau und lehnte sich gegen ihn.

"Entschuldige. Ich mache mir nur Sorgen. Es müssen schon genug Leuten wegen meiner Dummheit leiden. Dir will ich das nicht auch noch antun.".

Obwohl Yakau etwas kleiner war, störte es weder ihn noch Conan, so noch länger zu sitzen.

Sehr lange saßen sie noch da ohne sich zu rühren. Irgendwie wollte keiner diesen Moment stören. Er war nicht besonders gut, aber auch nicht so schlecht, dass man ihn möglichst schnell auflösen müsste. Sie schwiegen sich an und obwohl Conan so viel eingefallen war, was er Yakau sagen wollte, konnte er nichts sagen. Er konnte nur schweigen und diese Stille nicht durchbrechen. Sie wirkte so beruhigend und Kraftspendend. Conan fühlte sich seitdem besser.

Doch etwas gab es da, was Conan auf jeden Fall noch loswerden wollte, bevor sie sich darauf vorbereiten mussten, stundenlang auf der Flucht zu sein. Nur ein Wort. Nur ein Gedanke, der viel mehr sagte, als man es je in Worte fassen könnte.

"Arigatou!".
 

Zweite Hälfte

Yakau lächelte. Er verstand, was Conan ihm sagen wollte. Er hatte in den letzten paar Wochen so viel für Conan getan, dass man es kaum noch aufzählen konnte.

Doch jetzt galt es ihm noch einen letzten Gefallen zu tun, indem er ihn hier raus brachte.

Yakau stand auf und wartete darauf, dass Conan ebenfalls aufstehen würde. Dieser tat dies auch und sah jetzt sogar richtig fit aus. Er würde jetzt bestimmt eine Flucht schaffen, wenn sie nötig war. Sie nickten sich gegenseitig zu und Yakau stellte sich ehrfürchtig vor die Tür.

Er drückte den Daumen der rechten Hand gegen die Türplatte und legte die linke Hand daneben. Er wartete nur darauf, dass plötzlich die Sirenen losgingen und alles sich auf diesen Punkt konzentrierte. Er hatte sich seelisch schon darauf eingestellt, den kürzesten Weg hier weg zu finden. Er hatte gedanklich schon alle Möglichkeiten durchprobiert und bereits die sinnvollste herausgefunden.

Es gab ein Klicken und die Tür sprang aus dem Schloss. Yakau starrte gebannt auf die Tür. Sie war offen. Sie hatte sich geöffnet. Sein Fingerabdruck hatte nicht gelitten. Er sah auch seine Hände und dann zu Conan, der ihn nur verunsichert ansah.

War die Tür nicht gerade aufgegangen? Hatte er sich getäuscht? Es war doch offen!

Die beiden fielen sich um den Hals und jubelten. Keine Flucht, keine Angst und kein Bangen!

Yakau schwang die Tür auf und starrte nach draußen. Licht der Sonne. Sie waren draußen. An dem Punkt, wo sie hinwollten. Diese Tür war ein Gang in die freie Welt, den kaum jemand kannte. So wurden sie auch von draußen nicht gesehen. Der einzige, der sie jetzt sehen könnte, war der Typ am Monitor, der die Kameras überprüfte. Doch hier, an einer Tür, die kaum jemand kannte, waren keine Kameras. Diese Tür wurde immer erst dann vom Wächter bekannt, wenn jemand unbekanntes versuchte rein oder raus zu kommen. Das Problem daran war, dass der Wächter, der die Tür kannte, es nie weitererzählen konnte. Wer als Wächter von der Tür erfuhr wurde aus der Organisation ,entlassen'. Erst als großer Mitarbeiter durfte man davon erfahren. Yakau gehörte dazu. Er ist mal einer von den Großen gewesen. Das reichte. Wer einmal Großer war, durfte alle Informationen behalten, die er erfahren hatte. Doch wenn man nicht mehr Großer war, bekam man keine neuen Informationen mehr. Das war das einzig Schlechte daran.

Yakau trat durch die Tür nach draußen und sah sich um. Sie waren irgendwo in den Bergen. Nicht weit von Tôkyô entfernt, aber in den Bergen. Naja, was sich so Berge nannte.

Er atmete tief durch und winkte dann Conan zu sich, der dem auch gleich folgte.

Sie waren tatsächlich draußen. Es war zwar total kalt, aber sie waren draußen. Yakau schloss die Tür und lachte Conan dann entgegen.

"Bin ich gut oder bin ich gut?".

Conan musste grinsen. So ein Gesicht hatte er von Yakau noch nicht gesehen. Er sah aus, wie jemand der sich total cool vorkam und eigentlich keine Ahnung hatte. Mit einem Grinsen, wie es nicht einmal Shinichi hin bekommen hatte. So von sich überzeugt, dass man ihm eindeutig ansehen konnte, wie sehr er selbst über seinen Erfolg staunte.

Auf, nach hause. Ran wartete sicher schon.
 

***
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-06-21T18:57:52+00:00 21.06.2003 20:57
*freu* wieder eine Vortsetzung von WIW. Un dja, ich kenn "Opra" von "zwischen schwarz und weiß" schon. Aber das war irgendwie gemein, erst baust du totale Spannung auf und dann tritt es nicht mal ein! Aber schreib schnell weiter!
Von:  Astrido
2003-06-20T11:27:57+00:00 20.06.2003 13:27
Wie immer. ich kann einfach nicht fassen, wie man sowas gutes schreiben kann. Warum sendest du diese FF nicht zu Conichi(oder wie dieser Wettbewerb auch immer heißt). Außerdem solltest du auf jeden Fall schriftsteller werden. Du hast auf jeden Fall dsas Zeug dazu!!!!!


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