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Fragen Sie Doktor Murata

von

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Hoffnungslose Liebe

Ständig wurde er jetzt von Leuten mit deren Liebesproblemen angesprochen. Gedankenverloren ging er durch den Schlosspark und überlegte ob er Shibuya bitten sollte, ihn zur Erde zu bringen. Aber im Moment stand der Frieden mit einigen andern Ländern gerade auf der Kippe, und nur Shibuya konnte einen möglichen Krieg verhindern. Leider konnte Shibuya nicht ohne ihn zurück, er brauchte Murata

sozusagen als Wegweiser. Wer weiß, wo oder gar in welcher Welt er sonst landen würde. Ob er Shinou bitten sollte?

„Geika“, sprach ihn die sanfte stimme von Gisela an.

Oh nein, dachte Murata, war etwa eine der Priesterinnen erkrankt, möglicherweise gar Ulrike? Seine Ulrike?

„Was ist los? Wer ist krank?“ rief Murata besorgt.

Gisela von Kleist schenkte ihm ein warmes Lächeln.

„Zum Glück sind alle bei bester Gesundheit, Geika."

„Aber, dann...“

„Ich wollte Geika um einen Rat bitten“, erklärte Gisela.

Murata riss sich zusammen, er schätzte Gisela sehr. Lächelnd sagte er: „Ich

gebe dir sehr gerne einen Rat, Gisela. Erzähl mir, worum es sich handelt.“

„Nun Geika, es ist folgendermaßen, ich kann keinen anderen Mann außer Adalbert von Grantz lieben." Giselas Augen schimmerten feucht.

„Ausgerechnet der“, dachte sich Murata, „das war ein schwerer Fall."

„Ich gebe zu“, ihre Stimme war brüchig, „ich habe ihn schon damals, schon als er mit... mit.. schon als er verlobt war...“ unfähig weiterzusprechen brach sie ab. Aber Murata wusste auch so, was sie sagen wollte. Hatte das wirklich einen Sinn? Er überlegte hin und her, nein, er konnte nichts ausrichten und beschloss Gisela die Wahrheit zu sagen. „Es tut mir wirklich sehr leid, Gisela, aber ich bin sicher, du findest irgendwann einen andern Mann oder eine andere Frau die deiner Liebe wert ist. Mein Rat an dich ist, löse dich emotional von Adalbert."

„Was? Aber wieso? Julia . .. sie ist doch.. nicht mehr da?“ Gisela vergrub weinend ihr Gesicht in den Händen.

„Sie ist da, und Adalbert weiß das.“

„Nein, ich habe doch selbst gesehen...“ wieder wollte sie den Tod ihrer Freundin Susanna Julia nicht aussprechen. Sicher hatte sie auch wegen Adalbert ein schlechtes Gewissen.

„Du musst kein schlechtes Gewissen haben, du liebst ihn, das ist doch in Ordnung. Julia wollte die Verlobung ohnehin auflösen. Aber trotzdem, Julias Seele ist hier. Yuri ist Julias Wiedergeburt, und Adalbert wird niemals jemand anders lieben, als Julia. So ist es nun mal. Bitte löse dich von ihm, mach dich frei für jemand andern.“

Gisela war vollkommen geschockt, als sie das hörte, und Murata wollte nicht länger ihr gequältes Gesicht sehen, er kehrte ihr den Rücken zu und ging schweigend weiter.

Ein paar Tage später ließ sie ihm einen schriftlichen Dankesbrief zukommen. Sie wolle seinen Rat befolgen, ja sie habe gemerkt sie hätte sich verrannt in den Gedanken ihn zu lieben, obwohl es vermutlich gar nicht so war. Am Schluss des Briefes schrieb sie „kein leid dauert in mir so lange wie die Freude das Julia zurückgekehrt ist. Ich danke Geika für eure Ehrlichkeit und bitte, gebt gut

auf Heika Yuri acht."

Das ist gut, dachte Murata, es wäre ein fataler Fehler gewesen, Gisela falsche

Hoffnungen zu machen, sie vielleicht noch jahrelang hinter einem Mann herlaufen zu lassen, der überhaupt nichts von ihr wissen wollte. Nun wusste sie Bescheid und konnte ihre Aufmerksamkeit auf andere infrage kommende Partner lenken.



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