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Ein neuer Blickwinkel

Großvaterparadoxon
von

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Ein neues Zuhause

Kapitel 4: Ein neues Zuhause
 


 

„Ein Schlag allein das Schicksal nicht zufriedenstellt.“ (Pablilius Syros)
 

Elenas Sicht:

Mein Kopf dröhnte so laut.

Ich hörte Stimmen und alles war so viel intensiver, als es wohl sein sollte.

Unterlegt war alles mit einem Brummen, das mich leicht wahnsinnig machte.

Ich fühlte etwas Feuchtes auf meiner Stirn, etwas lief über mein Gesicht.

Wasser?

Eine Träne?

Ich konnte es nicht sagen.

Ich versuchte mich daran zu erinnern, was als letztes passiert war.

Automatisch mischten sich die Bilder von den zerflederten Leichen in meinen Kopf.

Was hatte sie gesagt was es war?

„Wölfe“, flüsterte ich schwach.

Sie hatten das getan.

Wie konnten sie so etwas Grauenvolles tun?
 

Die arme Frau.

Das arme Baby.

Es war jetzt mein Baby, ich erinnerte mich. Ich hatte ihm einen Namen gegeben.

„Gideon“, hauchte ich und versuchte meinen Arm auszustrecken.

Wo war das Kind?

Ich hatte doch versprochen darauf auf zu passen.

Ich wollte doch darauf achten, als wäre es mein eigenes Kind.

Das war nicht schwer, ich hatte schon immer Kinder haben wollen, nur das ich nicht so richtig wusste, wie ich es anstellen sollte mich um das Kind zu kümmern.

Wieso war da diese schreckliche Hitze in meinem Kopf?

Alles drehte sich.
 

Ich brauchte Hilfe.

„Damon“, rief ich aus.

Das war der Name, den ich immer rief, wenn es mir schlecht ging.

Wenn ich Angst hatte.

Damon war immer da.

Er würde immer kommen, wenn ich ihn brauchte, weil er mich liebte und weil ich ihn liebte.

Er würde mir helfen.

„Bitte, Damon“, rief ich. „Mach dass es aufhört.“

Ich wünschte mir so sehr, dass er bei mir war und mir half.

Er war doch auch mein bester Freund, so etwas wie ein älterer Bruder, da er mich ständig ärgerte und ich ihn liebte.
 

Meine Augen klebten so sehr, es fiel mir schwer sie zu öffnen.

Doch da war wieder diese Stimme.

Bonnie?

„Miss, wachen sie auf. Alles ist in Ordnung, sie werden wieder gesund“, sprach die Stimme zu mir und ich sah jemanden.

Eine dunkelhäutige Frau.

„Bonnie?“, fragte ich hilflos nach.

Anscheinend griff sie nach meiner Hand, ich spürte den Druck.

„Mein Name ist Ayanna.

Ich verspreche ihnen zu helfen“, sagte sie mit eindringlicher Stimme, sodass ich ihr einfach nur glauben konnte.

Ich schloss wieder meine Augen, weil es zu anstrengend war, sie offen zu halten.

„Miss Tatia, sie müssen das trinken.“
 

Ihre Stimme war bittend, aber ein Befehlston schwang ebenfalls mit.

Etwas wurde an meiner Lippen gehalten, mein Kopf wurde dabei angehoben und etwas lief meine Kehle herunter.

Mein Schluckreflex setzte automatisch ein.

War das Wasser?

Es schien so zu schmecken.

Sehr leckeres Wasser.

Irgendwann war da nichts mehr und ich konnte wieder frei durchatmen.

Ich erinnerte mich an das Kind.

Es lag nicht mehr in meinen Armen.

„Gideon“, meinte ich und streckte meine Arme aus. Es war doch jetzt mein Sohn. „Mein Baby.“
 

Jemand strich durch meine Haare.

Die Berührung war so sanft, so tröstend und es erinnerte mich an meine Mutter.

War das hier der Himmel?

„Ich hole ihnen ihren Sohn.

Machen sie sich keine Sorgen, ihm geht es gut“, erklärte sie mir und sie ging weg.

Ihm ging es gut.

Gideon war Gesund.

Ich spürte wie mir jemand ein Bündel in die Arme legte und ich zwang mich wieder meine Augen zu öffnen.

Dabei blickte ich in wundervolle Augen, die mich sofort wieder an Damon erinnerte.

„Er hat dieselben Augen wie Damon“, flüsterte ich und wünschte mir, dass er bei mir war.

Ich strich Gideon über den Kopf.

Er war einfach wundervoll.

So süß.

Einfach vollkommen.
 

„Sie haben etwas von Wölfen gesagt, Tatia.

Was ist passiert?“, fragte sie mich und ich sah auf in dunkelbraune Augen.

Sie war nicht Bonnie, aber sie sah ihr irgendwie ähnlich.

Sie erinnerte mich an meine beste Freundin.

„Wölfe“, wiederholte ich und mir fielen sofort die auseinandergenommen Leichen ein und die Frau unter dem Wagen mit dem Baby.

„Überall war Blut.

Alle waren zerfetzt.

Aufgeschlitzt.

Ich hab noch nie so etwas gesehen“, gab ich flüsternd zu und war gefangen in dem Bild, wo alle nur tot waren.

Tot.

Sie waren alle tot.

„Sie sind alle tot.

Ich hab sie sterben gesehen.“

Die arme junge Frau, sie war einfach gestorben.

Sie hat nicht mal geblutet.

Sie sah gar nicht wirklich verletzt aus.

Eigentlich war sie wunderschön gewesen und trotzdem war sie einfach so gestorben.

Ich konnte mir das nicht erklären.
 

Vielleicht zerquetscht?

Das musste es sein.

„Es tut mir unsagbar leid für sie, Miss.

Ich werde ihnen helfen so gut ich kann.

Sie können mit ihrem Baby hier bei mir leben. Es ist zwar nicht allzu viel Platz, aber ich denke dass es für uns schon reichen wird.

Ich weiß es ist nicht perfekt, aber sie haben hier ein Zuhause“, versprach sie mir und ich sah ihr in die Augen.

Sie leuchteten so warm wie Bonnies.

„Ich brauche Hilfe“, sagte ich verloren.

Damon, bitte Damon hilf mir doch.

Die Frau nickte verstehend, wie hieß sie nochmal, ich war sicher sie hatte es schon gesagt.

„Ich werde dir helfen“, versicherte sie mir.
 

Leicht nickte ich und schaute wieder auf das Baby, mein Baby, ich hatte jetzt ein Baby.

„Und meinem Baby“, meinte ich.

Auch Gideon brauchte Hilfe.

Ich würde das nicht alleine schaffen.

Ich würde das nicht alleine hinbekommen.

„Gideon, richtig?

Auch ihm werde ich helfen.“

Liebevoll sah ich Gideon an und strich ihm über die Stirn.

Er war wach und war ganz ruhig.

Was sollte ich machen, wenn er anfing zu weinen?

Ich hatte doch gar keine Ahnung was ich tun sollte.

Aber dieses kleine Wesen in meinen Armen, es war so unschuldig und so klein. Es brauchte mehr Hilfe als ich. Es musste beschützt werden.



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