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Kinmoku no Hoshi - 8

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Kinmoku no Hoshi 8
 

"Yaten! Yaten!" Seiya beugte sich besorgt über das immer noch bewußtlose

Mädchen.
 

"Eto... ", Taiki wandte sich dem jungen Priester zu. Der hatte gerade

Yatens Untersuchung beendet und packte seine Sachen wieder zurück in den

Medizinbeutel.
 

"Sie braucht jetzt viel Ruhe und Pflege!" sagte er ernst. "Sie hat eine

Gehirnerschütterung, einen Armbruch und ein paar verstauchte Rippen. Ein

Wunder, daß nicht mehr gebrochen ist, wenn man bedenkt, was ihr passiert

ist!"
 

"Wann, Eto glauben Sie. wird Yaten wieder.?" Seiya blickte den Arzt

ängstlich an.
 

Eto lächelte. "Eine gute Weile wird es schon noch brauchen. Sie sollte die

nächsten zwei Wochen auf keinen Fall das Bett verlassen! Keine Aufregungen

und viel Schlaf! Und. ", er sah Taiki und Seiya scharf an, ". sie braucht

Ruhe, also keine großen Plauderstündchen oder so!" Er zwinkerte kurz und

nahm seinen Beutel. "Bitte rufen Sie mich, wenn Prinzessin Starhealer

wieder bei Bewußtsein ist!" Die Türe schloß sich hinter ihm und die zwei

Mädchen blieben bei der bewußtlosen Yaten zurück.
 

"Sterne, ich werde mir das nie verzeihen!" Seiya verbarg das Gesicht in

ihren Händen. "Sie hätte tot sein können!"
 

"Ist sie aber nicht!" Taiki zog die Decke über Yaten und richtete

vorsichtig ihre Kissen. "Sie lebt, und das, was passiert ist, war nicht

deine Schuld!" Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete die

schlafende Yaten liebevoll. "Sie ist wieder bei uns und sie wird wieder

gesund, das ist die Hauptsache! Dank der Prinzessin!"
 

"Ja!" Seiyas Blick ruhte nun ebenfalls auf Yaten. "Dank sei der

Prinzessin.!"
 

"Natürlich gehe ich nach Kallian, was denkt ihr euch nur alle ?" Kakyuu

warf noch ein paar Wäschestücke in ihren Koffer und fluchte etwas

undamenhaft, als er sich nicht ganz schloß.
 

"Aber, Euer Majestät!" Maja schüttelte ihren Kopf und ordnete die Wäsche

so, daß sich der Kofferdeckel schließen ließ. Kakyuu war nach dem

Zwischenfall im Konferenzsaal gleich in ihre Räume gelaufen und hatte vor

den erstaunten Augen ihrer Dienerschaft angefangen, ihre Koffer zu packen.

Es war Maja natürlich sofort klar gewesen, wohin Kakyuu würde reisen

wollen. Zudem war ihre Prinzessin ungewöhnlich aufgekratzt, was ihr nicht

ganz behagte. "Sie dürfen den Palast jetzt nicht verlassen und das wissen

Sie genau!"
 

"Zum Donnerkuckuck nochmal! Ich bin die Prinzessin! Wenn ich sage: ich

gehe, dann gehe ich auch!"
 

Erschrocken fuhr Maja zusammen. Kakyuu bemerkte es und lächelte

entschuldigend. "Tut mir leid, Maja, aber du mußt das verstehen! Seiya ist

verletzt, Yaten wäre fast gestorben. Ich muß zu ihnen!"
 

"Ich verstehe Euch, Euer Hoheit! Aber Prinzessin Starmaker hat uns doch die

Nachricht gesandt, daß kein Grund zur Besorgnis mehr sei, und ihr Euch

weiter auf den Aufbau konzentrieren könnt!"
 

"Starmaker würde alles schreiben nur um mich zu beruhigen. Sie weiß, daß

ich sofort zu ihnen kommen würde."
 

"Das tun Sie ja sowieso!" murmelte Maja etwas unglücklich.
 

Kakyuu seufzte leise, legte eine Tasche beiseite und umarmte ihre

Kammerzofe. "Verzeih mir, liebe Maja, aber sie sind meine Freundinnen und

sie brauchen mich jetzt!"
 

"Ich verstehe, Eure Hoheit, mir ist nur nicht wohl bei dem Gedanken, daß

Ihr ohne Eure Leibwächter reisen müßt, außerdem habt ihr Euch noch vor ein

paar Minuten in Lebensgefahr befunden!"
 

"Ich fühle mich sehr gut und es gibt noch genug Wächter, die auf mich

achtgeben! Die Reise ist nicht lange und in Kallian sind ja Maker und

Fighter. Außerdem bin ich ja bald wieder da! Ich verspreche es!"
 

Maja nickte traurig und sah zu wie ihre Prinzessin, gefolgt von einem

Wächter und einem Bediensteten mit den Koffern das Zimmer verließ.
 

Es war bereits später Nachmittag, als Kakyuu in Kallian eintraf. Ihr Besuch

war unangekündigt und sie versetzte mit ihrem Eintreffen das gesamte

Fürstenhaus in helle Aufregung. Kashew inspizierte gerade den Zustand

seiner Güter und war infolge nicht anwesend. Kakyuu war das nur recht. Ihr

stand ohnehin der Sinn nicht gerade nach zeremoniellen Bergüßungsriten.

Sofort wies sie einen, verunsichert vor ihr knienden, Diener an, sie zu

Prinzessin Starhealer zu bringen, was dieser auch sogleich tat. Er führte

sie in einen anderen Trakt des Hauses und klopfte vorsichtig an eine Tür am

Ende des Ganges. Eine dunkle Stimme antwortete ihm und mit klopfendem

Herzen erkannte Kakyuu daß es Taiki war. Der Diener öffnete und sie betrat

einen halbdunklen Raum. So weit sie erkennen konnte, war er spärlich

eingerichtet, mit einem Schrank, einem Schreibtisch und ein Paravant an der

Wand.
 

Sofort nahm sie eine Bewegung am anderen Ende des Zimmers wahr.
 

"Prinzessin!" Taiki erhob sich überrascht von ihrem Stuhl, kam auf sie zu

und kniete vor ihr nieder. "Ihr seid doch gekommen!" Ganz nach ihrer Art

klang das etwas vorwurfsvoll.
 

"Ja!" lachte Kakyuu und ergriff Taikis Hände. "Du glaubst doch nicht, daß

ich ruhig in Dankei sitzen bleibe, wenn einem von Euch was passiert ist!"
 

"Ich habe Euch doch benachrichtigen lassen."
 

"Und ich habe die Nachricht erhalten!"
 

"Prinzessin.!" sagte Taiki vorwurfsvoll, doch in ihrem Blick konnte Kakyuu

lesen, daß sie sich freute sie zu sehen.
 

"Taiki.", mit einer Handbewegung ließ sie sie aufstehen, ".ich danke dir

für deine Nachricht, mache dir keine Sorgen, mein Besuch hier geht schon in

Ordnung!"
 

Taiki seufzte leise, aber sie hatte fast damit gerechnet, das ihre

Prinzessin hier auftauchen würde. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt

hatte, hielt sie keiner mehr davon ab. Doch insgeheim war sie sehr froh

über ihren Anblick. Sie hatte ihre Nähe schmerzlich vermisst und fühlte

sich nun, da Kakyuu da war, gleich viel zuversichtlicher.
 

Kakyuu drückte Taikis Hände und schenkte ihr ein Lächeln. Sterne, ihre

Freundin sah aus, als hätte sie mehrere Nächte nicht richtig

durchgeschlafen. Ihr Haar war zerzaust und unter ihren Augen erkannte sie

dunkle Schatten.
 

"Mach dir keine Sorgen mehr!", sagte sie sanft, "Ich verspreche dir, alles

wird wieder gut!"
 

Taiki lächelte müde und nickte. Ja, jetzt war alles wieder gut. Sie spürte,

wie ihr vor Erleichterung Tränen in die Augen stiegen und sie schluckte

schwer. Kakyuu bemerkte es und strich ihr liebevoll über die Wange.
 

"Wie geht es Yaten ?" fragte sie.
 

Taiki schluckte ihre Tränen hinunter und wies auf ein Bett am anderen Ende

des Zimmers. Dort ganz klein unter eine Decke gepackt erkannte Kakyuu die

zierliche Gestalt von Yaten.
 

"Oh Sterne!" Schnell war sie am Bett und beugte sich über das schlafende

Mädchen. Taiki brachte ihr einen Stuhl und ließ sich dann wieder müde in

ihren Eigenen fallen.
 

"Oh, Taiki, sie sieht so blass aus!"
 

"Ja, aber sie wird wieder gesund!"
 

Kakyuu nickte und strich sanft eine silberne Haarsträhne aus Yatens Stirn.

Sie atmete ruhig und regelmäßig, ihre Stirn war bandagiert, ein Arm lag in

Gips. Sie sah so zerbrechlich und klein in dem riesigen Bett aus, daß

Kakyuu Tränen in die Augen stiegen. Sie suchte Yatens gesunde Hand und

drückte sie sanft gegen ihre Wange. Taiki saß stumm daneben und schluckte

leise. Eine Weile saßen sie nur da und lauschten Yatens Atmen, als Kakyuu

plötzlich glaubte, eine Bewegung an ihrer Wange zu spüren. Sie riß ihre

Augen auf und spannte sich an. Taiki warf ihr einen fragenden Blick zu, als

auf einmal ein leichtes Stöhnen von Yatens Lippen kam.
 

"Prin... Prin. Prinzessin ?"
 

"Yaten ?"
 

"Sterne! Yaten ?" Taiki war mit einem Satz am Bett, während Kakyuu sich

vorbeugte und lauschte.
 

"Yaten ? Yaten, bist du wach ?"
 

"Hmm. " Ein Blinzeln und ein grünes Augenpaar richtete sich auf Kakyuu.
 

"Oh, Sterne!" Taiki schluchzte auf und fiel auf ihre Knie. "Yaten.!"
 

"Was. Prinzessin, warum. seid Ihr. hier ?" Yatens Stimme war schwach, aber

verständlich.
 

"Yaten! Oh, Yaten, glaubst du, ich bliebe im Palast, während du fast.", sie

konnte nicht weiter sprechen und schluchzte leise. Yatens Mund verzog sich

zu einem mühsamen Lächeln.
 

"Es. es ist gut, daß .daß Ihr da.seid!" Sie schloß wieder ihre Augen und

verstummte. Das Lächeln jedoch blieb.
 

Erschüttert blickte Kakyuu auf das friedliche Gesicht vor ihr.
 

"Prinzessin!" Eine Hand legte sich auf ihren Arm. Kakyuu drehte sich um und

schaute in das purpurne Augenpaar von Taiki. Ein paar Tränen hatten ihre

Spuren auf ihren Wangen hinterlassen, doch sie lächelte.
 

"Danke, Prinzessin, danke!"
 

Kakyuu ergriff ihre Hände und drückte sie fest. Sie lachten sich

erleichtert und voller Freude an. Yaten hatte gesprochen, alles würde

wieder gut werden! Schnell ließ Taiki nach Eto schicken, der auch flink im

Zimmer erschien und Yaten erneut untersuchte.
 

"Sie ist auf dem Weg der Besserung, und das schneller, als ich erwartet

hatte!" bescheinigte er den Mädchen und kratzte sich erstaunt am Kopf. Dann

sah er auf Kakyuu und nickte. "Die Anwesenheit Eurer Majestät hat wohl ein

Wunder bewirkt! Sie hat Lebensmut gefasst!"
 

"Yaten ist eine zähe Kämpferin, sie schafft es!"
 

Eto nickte.
 

"Wir müssen Seiya Bescheid geben, ich habe versprochen sie zu holen, wenn

Yaten sich rührt!" murmelte Taiki.
 

Kakyuus Herz begann heftiger zu schlagen, als Seiyas Name fiel. Sterne, sie

hatte für ein paar Augenblicke vergessen, daß auch sie hier im Haus war.

Sie presste ihre Hände zusammen und atmete tief ein. Taiki neben ihr erhob

sich und wollte den Raum verlassen, als sie sie zurückhielt: "Taiki!"
 

"Ja, Prinzessin ?"
 

Kakyuu ballte ihre Fäuste und erhob sich entschlossen von ihrem Stuhl. Sie

hatte es lange genug herausgezögert, nun wollte sie es hinter sich bringen.

"Ich werde Seiya Bescheid geben!"
 

"Aber Sie werden sie wecken müssen, Seiya hat sich hingelegt! Ich werde

gehen, bleiben Sie nur." Taiki hob abwehrend die Hände.
 

"Danke, Taiki, aber ich gehe!"
 

"Nun."
 

"Du siehst müde aus, leg dich ein wenig schlafen!" Kakyuu legte ihre Hand

auf Taikis Arm. "Ich komme gleich wieder und bleibe bei Yaten."
 

Taiki lächelte erschöpft: "Danke! Ja, ich glaube etwas Schlaf kann ich

wirklich gut gebrauchen!"
 

"Hier ist das Zimmer von Prinzessin Starfighter, Eure Hoheit!" Der Diener

verneigte sich tief und ließ Kakyuu alleine vor der dunklen Holztür. Sie

seufzte tief und hob ihre Hand. Lange hatte sie dich ausgemalt, wie es

wäre, Seiya wieder gegenüber zu treten. Der Gedanke an den Augenblick auf

der Terrasse hatte sie nicht mehr losgelassen, immer und immer wieder war

er ihr in den Sinn gekommen, bei den Konferenzen, den Berichten schreiben,

den Besichtigungen. Sie tat noch einen tiefen Atemzug und klopfte mit

zitternder Hand an.
 

Eine Weile tat sich gar nichts. Kakyuu lauschte, doch kein Laut kam aus dem

Raum. Vorsichtig drückte sie die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Das

Zimmer, daß sie betrat, war abgedunkelt, nur ein paar Lichtstrahlen fielen

durch die Jalousie am Fenster auf ein Bett. Kakyuu schloß die Türe leise

hinter sich und ging darauf zu. Vor dem Bett blieb sie stehen und schaute

mit klopfendem Herzen auf die zusammengerollte Gestalt darin. Nur mit einem

leichten Hemd bekleidet, lag Seiya auf dem weißen Laken und schlief. Ihre

Haare waren offen über sie gebreitet und die dicken, schwarzen Locken

fielen ihr in die Stirn. Die Bettdecke hatte sie aufgrund der Hitze weg

gestrampelt, ihre Arme waren um das Kissen geschlungen.
 

Unschlüssig darüber, ob sie sie nun wecken sollte, oder nicht, setzte sich

Kakyuu auf den Bettrand. Doch sie fand nicht den Mut ihre Hand

auszustrecken und Seiya zu wecken. Sie beschloß erstmal abzuwarten,

vielleicht bemerkte sie ja ihre Anwesenheit und wachte von alleine auf!

Sterne, wie dünn sie geworden war! Ihr Körper, der sonst immer so voller

Energie steckte, sah so kraftlos und abgearbeitet aus, daß sie sich

ernsthaft Vorwürfe machte, Seiya hierher geschickt zu haben. Eine ganze

Weile saß sie nur da und lauschte den regelmäßigen Atemzügen, die sie von

sich gab. Ihr Blick strich über ihre Wangen, hin zu ihren Lippen und Kakyuu

spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, als sie daran dachte, wie

dieser Mund ihren berührt und liebkost hatte. In ihrem Bauch breitete sich

wieder diese seltsame Sehnsucht aus. Noch einmal dieses Gefühl verspüren,

nur noch einmal. Fast hypnotisch angezogen, beugte sie sich nach vorn. Doch

kurz bevor sie Seiyas Gesicht erreichte, hielt sie inne. Das war nicht

wirklich das, was sie wollte! Das wurde ihr schlagartig bewußt. Seiya hatte

sie nicht aus Liebe geküßt, nicht aus Liebe.
 

Warum war das plötzlich so wichtig ? Warum wollte sie nur plötzlich, daß

Seiya sie liebte ? Früher hätte sie nie an so etwas gedacht!
 

Sie hatte Seiya schon immer auf eine besondere Weise geliebt, doch nie

hatte sie dieses drängende Bedürfnis verspürt, sie zu berühren oder von ihr

berührt zu werden. Sterne! Was dachte sie nur ? Die langen Wochen der

Trennung hätten ihr eigentlich Gelegenheit geben sollen, ihrer Gefühle Herr

zu werden. Es war lächerlich, sie mußte diesen Kuß betrachten, als das, was

er auch gewesen war: ein Versehen. Nicht sie war es gewesen, für den der

Kuß bestimmt war.nicht sie.
 

Seiya gab einen kleinen Seufzer von sich und riß Kakyuu damit aus ihren

Gedanken. Hastig erhob sie sich und lief aus den Zimmer auf den Gang

hinaus. Warum nur tat es so weh ? Warum.?
 

"Euer Hoheit!" Eine dunkle Stimme auf dem Gang stoppte ihren blinden Lauf

und als Kakyuu aufsah, blickte sie auf das Haupt von Fürst Kashew, der

ergeben vor ihr auf die Knie sank. "Euer Hoheit wissen gar nicht wie sehr

mich Eure Anwesenheit ehrt! Ich möchte Euch in meinem Haus willkommen

heißen!"
 

Zerstreut nickte sie und versuchte atemringend ihre Fassung wieder zu

gewinnen. "Ich danke Euch sehr, Fürst Kashew! Es ist lange her, seit wir

uns das letzte Mal sahen!"
 

Er sah auf und zeigte ein breites Lächeln, das nicht gerade unsympathisch

wirkte. "Ihr habt recht, Euer Hoheit! Das letzte Mal, daß wir uns sahen,

war bei der Erweckung der drei Sailorkrieger! Seit dem ist eine Menge

geschehen."
 

Er bemerkte ihr offensichtliches Bemühen um Fassung und hielt inne.
 

Kakyuu schüttelte sich innerlich und versuchte ein Lächeln: "Ja, Fürst,

eine ganze Menge ist geschehen und ich freue mich, daß Kallian sich bereits

so gut erholt hat!" Eine kleine Bewegung ihrer Hand und Kashew war es

gestattet, sich zu erheben. Er tat es mit einer eleganten Bewegung und

überragte Kakyuu plötzlich um fast drei Köpfe.
 

"Ja, dank des Plans von Prinzessin Starmaker und er Hilfe von Prinzessin

Starfighter. Ich bin sehr dankbar, das sie hier sein konnte..." Er hielt

inne, als er Kakyuus Blick sah. Sterne, wußte sie etwa. ?
 

Kakyuu ging an ihm vorbei, den Gang hinunter. Er wartete einen Augenblick

und sah ihr hinterher. Sie war so zierlich, so schön und gleichzeitig

schien sie so traurig. Kashew fühlte sich seltsam in ihrer Nähe. So

unsicher, was nie seine Art gewesen war und doch. sehr wohl. Nur eine

Person hatte das bisher in ihm ausgelöst. Er erinnerte sich mit Wohlwollen

an dieses wunderbare Wesen, das das Glück schlechthin auf diesem Planeten

verkörperte. Sterne, die Prinzessin war ihr so ähnlich! Sie besaß die

Schönheit und Anmut ihrer Mutter, der weisen Königin Kakyoku, der er so

lange treu gedient hatte. Kashew hatte Kakyuu immer nur sehr kurz gesehen,

die Prinzessin war das Kleinod, die Perle dieses Königreiches und musste

immer geachtet und wie ein Schatz gehütet werden. Seltsam. Er hatte das

Gefühl, sie verehren und schützen zu müssen, genau wie die Königin. Mit

diesem warmen Gefühl im Herzen, schickte er sich an ihr zu folgen, als er

plötzlich eine hastige Bewegung hinter sich wahr nahm. Reflexartig schoß er

herum und hatte die Hand schon an seinem Schwertknauf, da sah er die dünne

Gestalt, die um die Ecke stob und nach Luft schnappend vor ihm stehen

blieb. Er stutzte und erkannte Seiya, die nun mit nichts als einem weißen

Hemd bekleidet vor ihm in dem Flur stand und zitterte.
 

"Prinzessin Starfighter!" Sterne, in diesem Aufzug musste ihr doch eiskalt

sein! Er machte einen Schritt auf sie zu und wollte ihr seinen Mantel

umhängen, da schob ihn ihr Arm achtlos beiseite und sie tat ein paar

Schritte an ihm vorbei, den Blick starr nach vorn auf Prinzessin Kakyuu

gerichtet, die mit dem Rücken zu ihr am Ende des Flurs stehen geblieben

war. Fast mechanisch waren ihre Bewegungen als sie auf die Prinzessin

zuging und ein paar Meter vor ihr inne hielt. Ungläubig, fast staunend

betrachtete sie dieses strahlende Wesen vor ihr, als könne sie es nicht

fassen, das sie leibhaftig vor ihr stand.
 

Kashew erging es fast wie Seiya, er wagte kaum zu atmen, stand nur

abwartend da. Noch nie hatte er Seiya so gesehen, dieses wilde Geschöpf,

das sich von nichts und niemandem Vorschriften machen ließ. Ihr Blick war

voller Ehrfurcht und ihr ganzer Körper zitterte wie unter einem Fieber.
 

Langsam drehte Kakyuu sich um. Kashew hatte den Eindruck, daß sie es nur

sehr zögerlich tat. Jedoch bevor beide sich in die Augen sehen konnten,

ging ein Ruck durch Seiyas Körper und sie fiel auf ihre Knie.
 

Eine Weile herrschte Stille. So still, daß man glauben konnte, die Welt

hätte für einen Augenblick aufgehört sich zu drehen. Kakyuu schaute auf den

gesenkten Kopf von Seiya nieder und Kashew hätte fast schwören können, daß

ihre Hände unter den weiten Ärmeln ihres Kleides zitterten. Das verwirrte

ihn etwas. Er wußte von der Verehrung und grenzenlosen Ergebenheit der

Sailorkrieger für ihre Prinzessin, doch hier war etwas anders. Es dauerte

ungewöhnlich lange, bis die Prinzessin sich wieder rührte. Es war, als

müsste sie sich überwinden, das Wort an Seiya zu richten, damit sie sich

wieder erheben durfte. Er runzelte kurz die Stirn. Was war da vorgefallen ?
 

"Fighter" , sagte sie schließlich mit gefasster Stimme.
 

"Prinzessin!" Seiya hob ihren Kopf und sah ihr fast scheu ins Gesicht.

Wieder diese Stille. Kashew stand unruhig abwartend da, unsicher, ob er

sich nun rühren sollte, oder nicht. Er fühlte sich seltsam unwohl bei dem

Anblick der so ungewöhnlich ergebenen Seiya.
 

Schließlich bedeutete Kakyuu Seiya sich zu erheben. "Es tut gut, dich

wohlauf zu sehen!" sagte sie vernehmlich. "Kleide dich an und komm dann zu

Healer. Sie ist wieder aufgewacht!"
 

Ein erleichterter Ausdruck zeigte sich flüchtig auf Seiyas Gesicht. "Das.

das ist eine gute Nachricht.!"
 

Kakyuu nickte. "Ja. ". Einen Augenblick hatte es den Anschein, als ob sie

noch etwas sagen wollte, doch dann drehte sich die Prinzessin abrupt um und

begann mit festen Schritten den Gang hinunter zu gehen.
 

Seiya sah ihr hinterher, die Hände zu Fäusten geballt. Verkrampft erhob sie

sich und wandte sich um. Kashew tat einen Schritt auf sie zu. "Seiya, Sie

sollten. !"
 

Ein Blick von ihr und er schwieg. Ohne ein Wort ging sie an ihm vorbei,

zurück in ihr Zimmer und er hörte, wie sie die Tür hinter sich zu warf.

Kashew schüttelte nur verwundert den Kopf. Was war nur zwischen den beiden

vorgefallen ? Es war ihm im Geheimen sowieso schleierhaft gewesen, weshalb

Starfighter, die doch sonst nie von der Seite ihrer Prinzessin gewichen

war, auf einmal hier in Kallian aufgetaucht war. Was war zwischen ihr und

der Prinzessin ? Und warum hatte er auf einmal dieses seltsame Gefühl des

Unwohlseins in seinem Herzen? Er, der sich sonst nicht so leicht rühren

ließ, schon gar nicht von einem Mädchen, das sich wie ein unbändiger

Wildfang gab.
 

Aber doch, er hätte schwören können, Tränen in Seiyas Augen gesehen zu

haben...
 

Nachdenklich ging er zurück in sein Gemach und setzte sich an seinen

Lieblingsplatz ans Fenster. Hier hatte er schon immer gut nachdenken können

und im Moment hatte er eine Menge zu denken. Das Gesicht Seiyas heute ging

im nicht mehr aus dem Sinn. Immer und immer wieder sah er ihren verletzten

Blick, die zitternden Fäuste und er hörte das Türenknallen. Sie war nie

wirklich fröhlich gewesen hier in Kallian, und nun glaubte er zu wissen,

was der Grund sein konnte. Etwas war zwischen ihr und der Prinzessin

vorgefallen. Etwas, was sie zutiefst verletzt hatte, daß Seiya

möglicherweise aus Dankei fortgeschickt wurde.
 

Lange dachte er darüber nach. Über Seiya und über sich. Und dann fasste er

einen Entschluß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-26T21:40:06+00:00 26.07.2008 23:40
Hm, irgendwie tut mir der Fürst leid. Er hat sich wohl echt in Seiya verliebt. Schade nur das das offenbar nicht auf gegenseitigkeit beruht. Bin mal gespannt, welchen Entschluss er getroffen hat.


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