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Liebe und sonstige Probleme

Filmzitate
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Anziehung

Kapitel 22: Anziehung
 


 

„Es war nicht so, als hätte ich nie zuvor ein schöneres Mädchen gesehen. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich meinen Blick nicht von ihr abwenden!“ (Veer und Zaara – Die Legende einer Liebe)
 

Sie war nicht da.

Eigentlich hatte ich das auch nicht gewollt, aber dort, wo ich den Zettel hinlegen wollte, um mich zu entschuldigen, lag bereits einer.
 

Ich bin weg.

Macht euch keine Sorgen, mir geht es gut und ich werde wiederkommen.

Ich weiß nur noch nicht wann.
 

Elena
 

Sie war nicht da.

Weg.

Und eine ungewisse Zeitangabe, wann sie wieder kam.

Sollte ich meinen Zettel einfach dazulegen?

Irgendwann würde sie ihn finden oder auch nicht, wenn die anderen ihn zuerst sehen würden.

Wo konnte sie hingegangen sein?

Würde sie in Gefahr sein, wenn Klaus ihre Abwesenheit bemerken würde und dann nach ihr suchte?
 

Wo würde Elena hingehen?

Ich kannte sie zu wenig, um mir Orte vorstellen zu können.

Eigentlich hatte ich gedacht, das sie gerne an den Plätzen war mit denen sie sich mit ihren Eltern verbunden fühlte, doch sicher würde sie nicht für eine ganze Weile auf dem Friedhof hausen.

Eine Möglichkeit war natürlich, das sie zu Jeremy gefahren war und ihn besuchte.

Ich könnte eine Hexe befragen, um ihren Standort auswindig zu machen, allerdings hatte ich noch eine andere Idee, bevor ich diese Möglichkeit in Betracht ziehen wollte.

Einen Ort kannte ich wirklich, an dem sie sein konnte.
 

Ich nahm gar nicht erst das Auto, sondern bewegte mich in Vampir-Geschwindigkeit.

Das war praktischer und ich kam schneller ans Ziel.

Ein weiterer positiver Aspekt war, dass sie meine Anwesenheit so nicht wirklich bemerken würde, außer ich würde mich ihr offenbaren.

Anscheinend lag ich wirklich mit meiner Annahme richtig.

Die Lichter brannten in der Dunkelheit, ihr Auto stand vor der Tür, ich konnte ihren Herzschlag im Haus hören und überall war ihr Duft, so intensiv, das es nur von ihrer Anwesenheit herrühren konnte.

Eigentlich wollte ich ihr den Brief unter der Tür durchschieben, doch dann hörte ich, wie sie auf diese zuging und dann nach draußen kam.
 

Ihr Anblick erschlug mich beinah, denn noch nie hatte ich sie im Entferntesten so gesehen.

Als wir heute durch den Wald gegangen waren, da hatte sie einen Mantel und ein Schal an.

Immer war alles von ihr vollkommen verdeckt, ein völliger Kontrast zu Katerina.

Jetzt allerdings trug sie ein dünnes weißes Nachthemd, das ihr gerade mal über die Hüfte ging und dazu Stiefel, die sie wohl gerade nur für ihren Weg nach draußen angezogen hatte.

Es war nicht wirklich präsentierend, denn eigentlich sollte niemand hier sein, aber wieso verdammt nochmal war es so verlockend.

Als wollte jemand einen die verbotene Frucht auf einem Silbertablett servieren.
 

Sie bückte sich, um Feuerholz von einem Stapel zu holen und so gab es noch viel mehr von ihr preis.

Noch nie in meiner Existenz hatte ich jemand so sehr gewollt, wie sie gerade jetzt.

Es war diese Kombination, die nur sie aufzuweisen hatte.

Sie war das Mädchen, das ich über alles schätzte, deren Charakter mich ansprach, in dem Körper, der mich bisher jedes Mal angezogen hatte, schon am Anfang meiner Existenz, als ich ein Mensch gewesen war.

Das eine wusste ich von ihr, würde ich immer wissen, das andere zeigte sie mir gerade unbewusst und provozierte mich damit auf eine Ebene, die ich eigentlich sonst meisterlich beherrschen konnte.

Ich wollte sie nicht weiter beobachten, sondern mich abwenden, doch es gelang mir nicht.

Ich konnte die Gänsehaut auf ihren Körper gerade zu sehen und es machte alles nur noch viel schlimmer.
 

Ich trat einen Schritt aus der Deckung hinaus, wollte mich bemerkbar machen, doch dann entschied ich mich wieder dagegen.

Doch anscheinend hatte ich meine Deckung so preisgegeben, denn sie sah in meine Richtung, auch wenn sie mich unmöglich erkennen konnte.

„Hallo?“, fragte sie sanft. „Ist da jemand?“

Ihr Herz schlug vor Aufregung schneller und damit sie sich die ganze Zeit Gedanken machen musste, trat ich noch weitere Schritte hinaus, auf sie zu.

Ich musste mich zwingen in ihr Gesicht zu sehen, aber es machte die Sache nicht besser.

Schließlich liebte ich ihr Gesicht.

Tat es immer und immer wieder.

Mein persönlicher Fluch, die Petrova-Doppelgängerinnen und Elena war dabei keine Ausnahme.

„Ich bin es nur“, sagte ich beruhigend und tatsächlich nahm ihr Herzschlag ab.
 

Sie sah mich nur an, ihr Gesicht war für mich nicht lesbar, doch sie versuchte anscheinend dasselbe mit meinem zu tun.

„Elijah“, sagte sie meinen Namen, so sanft und normal wie sonst auch, als wären all diese schrecklichen Ereignissen von heute nicht geschehen.

Doch das waren sie.

Ich hatte ihr all das angetan.

„Es tut mir leid, Elena“, sprach ich das aus, was auf mir lastete, bereits nachdem ich es getan hatte.

Sie schien überrascht zu sein, nickte dann allerdings nur.

„Mir auch“, antwortete sie mir.
 

Ein mildes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und sie deutete auf die Hütte.

„Möchtest du mit reinkommen?“, fragte sie und gab mir damit die Einladung, weswegen ich das letzte Mal an diesem Ort, sie nicht herausreißen konnte.

Was wäre geschehen, wenn ich sie damals schon bekommen hätte?

In all meiner Wut?

Ich schaute auf die Hütte und spielte meine Optionen ab, aber ich war mir sicher, dass es auf keinen Fall gut wäre mit hinein zu kommen.

Deswegen hielt ich ihr den Brief hin, den ich ihr eigentlich nicht persönlich überreichen wollte.

Vielleicht genau wegen ihrer jetzt kommenden Reaktion.

Dazu war ich vielleicht zu feige gewesen.

„Ein Abschiedsbrief?“, fragte sie enttäuscht. Sie hatte recht, das war wirklich schwach von mir, nachdem was ich ihr angetan hatte. „Du willst gehen?“

Der Vorwurf in ihrer Stimme verletzte mich tiefer als gedacht.
 

„Nein, ich will nicht“, antwortete ich ehrlich. „Aber ich muss.“ Damit du glücklich sein kannst.

Damit ich dich nicht mehr ansehen muss und jede Sekunde daran denke werde, was ich dir angetan habe und wie sehr ich das bereue.

„Dann geh nicht.

Wenn du nicht willst, dann bleib einfach.

Ich will auch nicht das du gehst.“

Und wie sie mir die Hand hinhielt, in ihrer Vollkommenheit, da konnte ich einfach nicht widerstehen und ergriff sie, ließ mich von ihr hineinziehen.



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