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Vanillepudding & Pflaumenmus

SasuxSaku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Okay... für diese "Pause" gibt es keine Entschuldigung, daher spare ich sie mir und wünsche viel Spaß mit diesem traurigerweise noch nicht einmal spektakulären und recht kurzem Kapitel. Seht es als Lebenszeichen und Signal dafür, dass es ENDLICH weitergeht. Hoffentlich. ;) Komplett anzeigen

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Wald


 

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Wer einen Wald von Vorurteilen pflanzt, dem gedeihen Holzwege in Hülle und Fülle.

Ernst Ferstl

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Eigentlich hatte schon ihr erstes Zusammentreffen vor nun mehr 16 Jahren unter keinem guten Stern gestanden und vielleicht hätte er nach diesem ahnen müssen, dass ihre Freundschaft eher einer komplizierten Operation mit vielen Herzstillständen gleichen würde als einem gemütlichen Spaziergang.

Damals war Sakura nach den Sommerferien neu in seine Klasse gekommen und, wie der Zufall es gewollt hatte, wurde sie direkt vor ihn gesetzt. Vermutlich wäre alles ganz anderes gekommen, hätte er einfach seinen Mund gehalten – oder zumindest irgendetwas Lässiges á la Du auch hier? gesagt, aber natürlich hatte er keines von beidem getan.

Im Grunde genommen war an dem ganzen darauffolgenden Schlamassel allein einer seiner damaligen Freunde schuld. Suigetsu, ein Großmaul und Klassenclown sondergleichen, hatte nämlich nichts Besseres zu tun gehabt, als ihm ziemlich schmerzhaft den Ellenbogen in die Seite zu rammen und – in seinen Augen vermutlich ganz lässig – die Augenbrauen in die Höhe zu ziehen.

„Na? Wär' die nichts für dich? Dann bist du immerhin nicht mehr der einzige ohne Freundin.“ Da seine Freunde in letzter Zeit generell nichts anderes zu tun hatten, als ihn mit seinen mangelnden Beziehungen aufzuziehen, ging er bei diesem Thema mittlerweile recht schnell an die Decke. Eine Tatsache, die ihm in der damaligen Situation – milde ausgedrückt – nicht gerade zugute kam.

„Ich bitte dich. Hast du ihre Haarfarbe gesehen? Das ist ein verdammter Punk. Sowas ist doch nicht gut im Bett.“

Genervt hatte er sich zurückgelehnt, die Hände vor der Brust verschränkt und nicht mitbekommend, dass sich besagter "Punk" mittlerweile vor seinem Tisch aufgebaut hatte. So im Nachhinein gesehen hatte ihr Gesichtsausdruck wirklich nichts Gutes verhießen.

„Hat dein reizender Kumpel nicht eben angedeutet, dass du Mädchen bisher nur aus der Ferne betrachtet hast? Woher dann diese weit greifende Lebenserfahrung, Prinzessin?“, das Lächeln auf ihren Lippen hätte gefährlicher nicht sein können und war genau von der Sorte gewesen, vor der er sich noch heute fürchtete. Mit den Händen hatte sie sich auf seiner Tischplatte abgestützt, um sich besser zu ihm vorbeugen zu können – nebenbei bemerkt hatte er dadurch eine fantastische Aussicht gehabt – und nur wenige Zentimeter hatten ihre Gesichter voneinander getrennt.

„Aber wenn du dich ganz brav entschuldigst und mich lieb darum bittest, zeige ich dir vielleicht nach der Schule, wie das so mit den Bienchen und den Blümchen funktioniert.“

Zum Glück hatte in diesem Moment der Lehrer den Klassenraum betreten und er war um eine Fortsetzung des Wortgefechts herum gekommen, worüber er ziemlich erleichtert gewesen war. Zugegeben, er war schon einmal charmanter mit dem weiblichen Geschlecht umgegangen, aber was konnte er auch dafür, dass Mädchen immer gleich alles so persönlich nahmen? Zwei Wochen später hatte er dann die Gelegenheit zu einer Entschuldigung auf dem so berühmten Silbertablett serviert bekommen – und das mitten im Wald bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Joggen. Ironie, Ironie. Es gab fast nichts, was er langweiliger fand, aber was nahm man nicht alles auf sich auf dem Weg zum Traumkörper?

Es war ein schöner Tag gewesen, nicht zu warm und nicht zu kalt und dementsprechend hatten sich unzählige Spaziergänger, Radfahrer und andere Jogger auf dem breiten, schattigen Waldpfad getummelt. Aus diesem Grund hatte er wohl zu anfangs auch nicht registriert, wer genau dort wenige Meter vor ihm aus einem Nebenpfad auf den Hauptweg eingebogen war, aber irgendwann war ihm dann der wippende rosane Pferdeschwanz ins Auge gefallen. Augenblicklich hatte er seine Schritte beschleunigt, nur, um wenige Sekunden später auf gleicher Höhe mit Sakura zu sein, welche ihm lediglich einen kurzen Blick zugeworfen und dann unbeirrt ihren Weg fortgesetzt hatte.
 

„Unsere erste Begegnung ist wohl etwas blöd verlaufen.“
 

Irgendwie hatte er ja mit einer Erwiderung auf seine Feststellung gerechnet, aber irgendwie war diese ausgeblieben und so hatte er sich unweigerlich dazu gezwungen gesehen, weiterzureden. So ungern er auch solche Unterhaltungen führte, die unweigerlich darauf schließen ließen, dass er derjenige gewesen war, der einen Fehler gemacht hatte.
 

„Neustart?“
 

Abrupt war Sakura stehen geblieben. Er selbst hatte nicht so schnell reagieren können und war erst nach einigen weiteren Schritten zum Stehen gekommen, hatte sich erwartungsvoll zu seiner unfreiwilligen Joggingbegleitung umgedreht. Eben Angesprochene hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und ihn mit einem Blick angesehen, der irgendwie darauf hingedeutet hatte, dass sie ihn ziemlich merkwürdig fand. Fast hatte er damit gerechnet, abermals ihre schlechte Laune zu spüren zu bekommen, doch das erwartete Gezicke war ausgeblieben. Stattdessen hatte sie sich wieder in Bewegung gesetzt und gerade, als er gedacht hatte, sie würde ohne jegliche Antwort an ihm vorbeijoggen, hatte sie noch einmal inne gehalten, ihn von oben bis unten gemustert und dann, endlich, genickt.
 

„Neustart.“
 

Und mit diesem Wort hatte sie ihn stehen gelassen, war auf irgendeinen Trampelpfad ausgewichen und so aus seinem Blickfeld verschwunden.

Irgendwie war sie ihm schon immer suspekt gewesen und so im Nachhinein fragte er sich ernsthaft, warum er sie nach dem Vorfall in der Klasse noch einmal angesprochen hatte – immerhin wäre ihm dann so einiges erspart geblieben. Zum Beispiel eine ziemlich gute Freundin, die er doch irgendwo nicht mehr missen wollte. Sakura hatte ja auch ihre guten Seiten, manchmal fiel es ihm nur schwer, sie in dem ganzen Gewirr von Komplikationen auszumachen und sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Vielleicht sollte er einfach mal wieder etwas mit ihr unternehmen, das sie beide an die guten, alten Zeiten erinnerte? Natürlich nur, um das Klima zwischen ihnen beiden zu verbessern und das Zusammenleben auf unbestimmte Zeit ein wenig erträglicher zu gestalten.

So ein Zoo mit kleinen, pelzigen Tierchen wäre sicherlich eine gute Basis für ein paar ungezwungene und streitfreie Stunden – das dachte er zumindest in diesem Moment.
 

Er würde definitiv eines Besseren belehrt werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kleines-Engelschen
2015-07-13T19:41:37+00:00 13.07.2015 21:41
es geht weiter :D ein klasse kapitel. ich freue mich richtig darauf zu erfahren wie es weitergeht.

greetz


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