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Doch dann gehörte ich dir

Klaus x Elena
von

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Auf und davon

Kapitel 2: Auf und davon
 


 

„Genieße deine Zeit, denn Du lebst JETZT und Heute, denn morgen kannst Du gestern nicht nachholen.“ (Autor unbekannt)
 

Elenas Sicht:

Klaus biss sich ins Handgelenk und flößte meinem Bruder sein Blut ein.

Es war eine ungewöhnliche Beobachtung, noch nie hatte ich etwas Vergleichbares gesehen.

Filme konnten das nicht so wirklich ausdrücken, zur Schau stellen.

Ich konnte beobachten, wie sich Jeremys Werte auf den Geräten stabilisierten.

Es war ein Wunder.

Klaus ließ von ihm ab, zog seinen Arm zurück und sah mir dann in die Augen. Mit einem Kopfnicken bestätigte ich ihm, das er seinen Teil des Deals erfüllt hatte.

Zärtlich strich ich Jeremy über die Wange.

Ich würde ihn wohl nie wieder sehen, wie sollte ich ihm das erklären?

Was würde ihn davon abhalten, so etwas wieder zu tun?

Ich würde nicht da sein. Ich würde nicht auf ihn Acht geben können.

Nicht mehr.

Nie mehr.
 

Ich sah Klaus fragend an.

„Kannst du ihn auch manipulieren?

Kannst du es machen, dass er glücklich ist oder zumindest kein Leid mehr fühlt?

Ich will nicht, dass er so etwas wieder macht.“

Ich sah Klaus in die Augen, dessen Gesicht mir nichts von seinen Gefühlen preisgab. Es war vollkommen ausdruckslos.

„Bitte“ fügte ich flüsternd hinzu.

Er schien mich genau zu mustern und etwas in meinen Augen zu suchen, von dem ich nicht wusste, was es war.

Schlussendlich nickte er.

„Wir treffen uns in zwei Stunden vor dem Krankenhaus und verschwinden dann von hier.

Pack solange ein paar Sachen.“
 

Erleichtert warf ich mich Klaus in die Arme.

„Danke“ flüsterte ich, während ich mich an seine Brust drückte.

Eher zögerlich legte er seine Arme um mich, aber er tat es, erwiderte meine Geste.

Bevor ich ging, küsste ich Jeremy noch einmal auf die Stirn, konnte es aber nicht über mich bringen, „Leb wohl“ zu sagen.

Es ging einfach nicht.
 

Ich beeilte mich nach Hause zu kommen, das doch ein wenig entfernt war.

Jenna war nicht da, was auch nur gut war.

Ich holte eine Reisetasche heraus, warf einige Klamotten hinein und suchte dann ein paar Fotos, die ich mitnehmen wollte.

Ein paar Dinge aus dem Bad und mein Tagebuch.

Dann suchte ich einen Zettel und einen Stift.

Ich fragte mich, was ich schreiben konnte.

Etwas, das keine Lüge war und doch etwas, das besagte, dass ich nicht wiederkommen würde.
 

"Liebe Jenna,
 

mein plötzliches Verschwinden tut mir leid, aber ich kann hier nicht bleiben und ich werde auch nicht zurückkommen.

Bitte suche nicht nach mir, es hätte keinen Zweck.

Ich kann mein Leben, so wie es war, nicht mehr weiterführen.

Ich muss neu anfangen.

Bitte kümmere dich um Jeremy.
 

Es tut mir leid.
 

Leb wohl,

Elena"
 

Natürlich wusste ich, dass das ziemlich kläglich war, aber was sollte ich anderes tun.

Ich dachte an meinen Bruder und entschloss mich dazu, ihm ebenfalls einen Brief zu schreiben.

Er war mein Bruder und mich von ihm zu trennen fiel mir eindeutig am schwersten.

Ich musste ihn zurücklassen, so wenig es mir auch gefiel.

Das war das einzige, was ich wirklich bedauerte und was mir auf dem Herzen lag.
 

"Lieber Jeremy,
 

glaub mir, dass ich Dich am wenigsten im Stich lassen wollte.

Doch ich gehöre nicht mehr hierher. Ich werde schreiben, wenn ich angekommen bin.

Ich liebe Dich und werde immer an Dich denken.

Du bist mein Bruder und wenn ich könnte, würde ich bei Dir bleiben.

Doch ich muss neu anfangen.

Meine neuen Wege werden mich von Deinen weg führen, wie sehr es auch schmerzen mag.
 

Es tut mir leid und ich hoffe, Du kannst mir irgendwann verzeihen.
 

Deine Schwester,

Elena"
 

Ich schnappte meine Tasche und beeilte mich, schnell wieder zu verschwinden, um zurück zum Krankenhaus zu gelangen.

Dort wartete Klaus auf mich.

Mit verschränkten Armen lehnte er am Auto.

Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, aber ich konnte es nicht wirklich deuten.

Er nahm mir meine Tasche ab und verstaute sie im Kofferraum, woraufhin er mir wieder die Tür aufhielt.

Als er sich ans Lenkrad setzte, sah ich fragend zu ihm hinüber.

Bevor ich etwas sagen konnte, antwortete er bereits auf meine noch nicht formulierte Frage.

„Dein Bruder wird wieder gesund werden und sein Leben weiter leben“, erklärte er mir und ich glaubte ihm ohne Weiteres.
 

„Danke“, flüsterte ich abermals.

Er schüttelt nur den Kopf.

„Schon gut.

Dafür haben wir doch den Deal“, erklärte er mir, wie selbstverständlich, doch für mich bedeutete es so viel.

„Nein, wirklich.

Ich kann mich gar nicht oft genug bei dir dafür bedanken.

Vielen Dank, dass Du meinem Bruder das Leben gerettet hast“, wiederholte ich es vollkommen ehrlich.

Er sah wieder zu mir, schien anscheinend gar nicht wirklich auf die Straße achten zu müssen.

„Gern geschehen“, antwortete er mir schlussendlich und lächelnd lehnte ich meinen Kopf ans Fenster.
 

Ich würde Jeremy vermissen, schrecklich.

Doch mein Leben hatte einen Sinn, zumindest solange es noch dauern würde.

Aber das war mir egal.

Ich erfüllte einen Zweck, zumindest für irgendjemanden und so lange konnte ich mir doch Mühe geben, aus meiner verbliebenen Zeit das Beste zu machen.

„Du solltest schlafen“, sagte er und als er mir in die Augen sah, schlief ich auch ein.

Ob mich meine eigene Müdigkeit übermannte, konnte ich allerdings nicht sagen.



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