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Gefühle unter dem Sand

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Freund oder Feind?

Gefühle unter dem Sand
 

Kapitel 1: Freund oder Feind?
 

3 Tage waren vergangen seit Sayuri nach Konoha aufgebrochen war und in nur wenigen Stunden würde sie ihr Ziel erreichen. Je näher die Konoichi dem Dorf kam, desto mulmiger und unsicherer fühlte sie sich.

Als sie acht Jahre alt war hatte sie das Dorf verlassen müssen und war nie wieder auf den Gedanken gekommen zurück zu kehren. Sie hatte sich geschworen es zu vergessen und nie wieder auch nur einen Zeh in Konoha zu setzten. Doch nun, 10 Jahre später, musste Chiyo ihr mit dieser Mission einen Strich durch die Rechnung ziehen. Und das obwohl die Dorfälteste die Einzige war, die wusste, was damals wirklich vorgefallen war.

Seufzend sprang Sayuri weiter von Ast zu Ast und legte einen Zahn zu, als sie bemerkte, dass es schon langsam Mittag wurde. Sie wollte unbedingt noch vor Einbruch der Dunkelheit im Feuerreich ankommen.

Was würde sie in Konoha erwarten? Würde man sie überhaupt ins Dorf vordringen lassen oder würden sie die Anbu am Dorfeingang davon abhalten? Würde sie eine Chance haben alles zu erklären und somit die Erlaubnis bekommen ihre Mission auszuführen?

All diese Fragen beschäftigten das Mädchen, doch am wenigsten wohl fühlte sie sich bei dem Gedanken wieder auf Gaara, Temari und Kankuro zu treffen. Sie war vor drei Jahren einfach mitten in der Nacht ohne ein Wort zu sagen verschwunden. Dabei stand sie den Sabakuno-Geschwistern eigentlich ziemlich nahe und genau das war auch der Grund wieso sie sich nicht verabschieden konnte. Sie hätte es nicht mehr übers Herz gebracht wären die drei erst einmal eingeweiht gewesen und auf der anderen Seite hätten sie Sayuri auch nicht gehen lassen. Der Hauptgrund, weshalb sie ihnen aber nichts von ihrem Vorhaben sagte, war, dass Gaara als Kazekage in riesige Schwierigkeiten geraten wäre, wenn man herausgefunden hätte, dass er wusste, dass sie aufgebrochen ist, um sich den Akatsuki anzuschließen.

Sayuri biss sich auf die Unterlippe und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Sie konnte nichts mehr an den Umständen ändern, also musste sie es jetzt einfach auf sich zukommen lassen und abwarten. Chiyo bot ihr mit dieser Mission die Möglichkeit wieder in Sunagakure aufgenommen zu werden und das wollte sie nutzen. Denn seit sie Akatsuki auf Itachis Wunsch hin beigetreten war, hoffte sie jeden Tag, dass sie eines Tages wieder zurückkehren durfte. Und jetzt war sie zu nah davor, um es kaputt zu machen.

Als sie an der nächsten Gabelung rechts abbog und sich auf der direkten Strecke nach Konoha befand, wanderten ihre Gedanken zurück zu ihrer eigentlichen Aufgabe. In Konoha angekommen musste sie erst einmal die Anbu überzeugen, dass sie aus den richtigen Gründen da war und dass man sie zur Hokage lässt. Von Chiyo hatte sie erfahren, dass der derzeitige Hokage eine Frau war, die legendäre Sannin Tsunade, und von ihr hatte sie auch eine Schriftrolle bekommen, die sie dieser übergeben sollte. Und wenn sie das alles geschafft hatte, musste sie Gaara finden. Sayuri runzelte bei dem Gedanken die Stirn. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, wie sie dem Kazekagen helfen sollte. Gaara war stärker als seine beiden Geschwister und sie zusammen und er würde nie absichtlich jemanden aus Konoha oder Suna verletzten. Wieso also machten sich Chiyo, Ebizo und Baki solche Sorgen?

Im nächsten Moment blieb die junge Iryonin abrupt stehen. Hinter ihr im Gebüsch raschelte es und schnell zog sie ein Kunai heraus und begab sich in Angriffsstellung. Jedoch konnte sie kein Chakra spüren.

„Komm raus!“, rief sie fordernd. Wieder raschelte es nur und Sayuri konnte einen kleinen Schatten erkennen, der sich hinter den nächsten Busch begab. Kurz darauf erschien ein Fuchs und duckte sich vor dem Mädchen und fletschte die Zähne. Sayuri seufzte und senkte das Kunai.

„Was ist nur los mit mir? Jetzt will ich schon gegen Füchse kämpfen“, dachte sie bitter, drehte dem Tier den Rücken zu und setzte ihren Weg fort.
 

Nach zwei weiteren Stunden kam das Eingangstor Konohagakures in Sicht und Sayuri verlangsamte unbewusst ihr Schritttempo. Sie zog sich die Kapuze ihres Umhangs ins Gesicht und näherte sich schweren Herzens dem Dorf. Kurz vor dem Tor blieb sie stehen besah es sich desinteressiert. Das Zeichen Konohas war in der Mitte des Tores und das gesamte Dorf war von einer hohen Mauer umgeben. Sie hatte also keine Chance sich unbemerkt ins Dorf zu schleichen, da sie kurz nach dem Tor schon zwei Ninja erkennen konnte und die Mauer viel zu hoch war, um sie unauffällig zu überqueren. Innerlich seufzend und noch einmal tief durchatmend begab sie sich Richtung Eingang.

Langsamen Schrittes überquerte sie die Schwelle durch die geöffneten Tore und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Sie fühlte sich nicht gut dabei und war auch etwas nervös, was sie sich jedoch selbst nicht eingestehen wollte. Am Liebsten wäre sie sofort wieder umgedreht und hätte das Dorf verlassen, aber das konnte sie nicht machen. Sie hatte Respekt vor Chiyo und ihrer aufgetragenen Mission.

Weiterhin langsam laufend, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, befand sie sich nun auf einer Höhe mit den zwei Ninja, die Wache hielten. Sie konnte hören, wie die beiden sich unterhielten und konnte damit herausfinden, dass einer der beiden Izumo und der andere Kotetsu hieß. Bisher schienen die beiden Männer sie noch nicht bemerkt zu haben oder sie hielten sie für eine gewöhnliche Bewohnerin des Dorfes, zumindest hielten sie sie nicht auf.

Sayuri lief weiter und ihr Herz klopfte wie verrrückt, als sie die Residenz der Hokage weit hinten im Dorf erkennen konnte. Sie wollte gerade darauf zulaufen, als eine Stimme sie zurückhielt.

„Hey, du da! Warte mal!“, rief einer der Wachninja.

„Verdammt“, murmelte Sayuri leise und drehte sich widerwillig um. Sofort setzte sie ein freundliches Lächeln auf, nahm ihre Kapuze jedoch nicht ab.

„Ja, was gibt es denn?“, fragte sie freundlich.

„Wer sind Sie? Nehmen Sie bitte ihre Kapuze herunter“, forderte der Mann streng und trat ein paar Schritte auf sie zu. Der Mann hatte braune Haare und ebenfalls braune Augen. Sein rechtes Auge war durch seine Haare bedeckt und das Stirnband mit dem Konohazeichen trug er wie eine Mütze auf dem Kopf.

„Izumo, jetzt sei doch nicht gleich so hart“, mischte sich nun der anderen sein. Er hatte schwarze Haare und Augen und hielt sich mit dem Stirnband die Haare aus dem Gesicht. Durch sein Gesicht streckte sich ein dünner Verband, den er über der Nase trug. Wenn der Kerl, der vor ihr stand Izumo war, musste das dann wohl Kotetsu sein.

„Würden Sie ihre Kapuze bitte abnehmen? Nur damit wir Sie einordnen können“, forderte er etwas freundlicher als Izumo.

Widerwillig und zögernd griff Sayuri nach ihrer Kapuze und zog sie von ihrem Kopf. Ihre schwarzen Haare fielen aus der Kapuze und in Wellen über ihre Schultern. Es fiel ihr schwer ihr aufgesetztes Lächeln aufrecht zu erhalten, jedoch schaffte sie es irgendwie. Abwartend musterten ihre grünen Augen die beiden Männer, welche ihre Stirn in Falten legten.

„Entschuldigen Sie, wenn ich mich irre, aber ich befürchte, ich habe Sie hier noch nie gesehen“, meinte Kotetsu und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

„Da muss ich ihm zustimmen. Woher kommen Sie?“, fragte Izumo und auch sein Ton war etwas freundlicher geworden. Anscheinend schätzen sie Sayuri nicht als Gefahr ein, nur als jemand unbekanntes.

Sayuri wollte gerade zum Reden ansetzen, als jemand anderes ihr zuvor kam.

„Sayuri?“, fragte eine geschockte Stimme. Das Mädchen zuckte bei dem Klang der Stimme leicht zusammen und drehte sich schnell herum. Als sie den Mann vor sich erkannte, wurde ihr Blick kühl und ihr aufgesetztes Lächeln verschwand.
 

„Meister Danzo“, die beiden Ninja hinter ihr verbeugten sich leicht vor dem Mann, der Sayuri immer noch mit geweiteten Augen anschaute, „Sie kennen diese Frau?“

Danzo riss sich nach wenigen Sekunden zusammen und nickte geistesabwesend zu Izumo und Kotetsu.

„Aber sie dürfte eigentlich nicht hier sein“, sagte er schnell als sich die zwei Wächter wieder an ihren Posten begeben wollten. Alarmiert blieben sie stehen und musterten Sayuri durchringend. Diese ließ sich davon nicht beeindrucken, dass Izumo und Kotetsu sich wieder näherten und das Geschehen mit Adleraugen bedachten.

„Erschrocken mich zu sehen?“, fragte sie kalt und schaute Danzo direkt ins Gesicht. Sein Gesicht war faltig und er trug einen Verband um seine Stirn und sein rechtes Auge. An seinem Kinn befand sich eine kreuzartige Narbe und seine braunen Haare standen in einzelnen Strähnen vom Verband ab.

„Wir dachten du seiest tot“, meinte Danzo. An seiner Stimme konnte Sayuri erkennen, dass er die Überraschung sie hier zu sehen immer noch nicht verdaut hatte.

Sayuri machte einen belustigten Laut und schaute den Ninja vor sich fassungslos an.

„So, dachtet ihr das? Komisch, ich dachte immer ihr wüsstet genau, wieso ich gegangen sei.“

Danzo zuckte bei ihren Worten zusammen und blickte kurz zu Kotetsu und Izumo, welche immer noch gespannt, aber gleichzeitig auch verwirrt, auf Sayuri blickten.

„Ich weiß nicht wovon du sprichst“, sagte er mit ebenso kühler Stimme. Langsam bekam er sich unter Kontrolle.

„Natürlich nicht“, meinte Sayuri ironisch und ging wenige Schritte auf ihn zu. Sie hob ihr Gesicht so weit an, dass ihr Mund neben seinem Ohr war.

„Ich kann dich jeder Zeit auffliegen lassen. Dich und die Dorfältesten. Sarutobi ist ja jetzt aus dem Schneider“, flüsterte sie ihm zu. Danzo wich einige Schritte zurück und schluckte hart.

Die beiden Dorfwächter machten sich zum Angriff bereit doch mit einer schlichten Handbewegung bedeutete Danzo ihnen nicht einzugreifen.

„Holt die Hokage“, knurrte er zwischen seinen Zähnen hervor und die beiden taten nach wenigen Sekunden, was ihnen befohlen wurde.

Erneut lachte Sayuri auf. „Damit machst du mir eher einen Gefallen, als mir Angst einzujagen.“

„Was suchst du hier?“, fragte Danzo und sein Gesichtsausdruck wurde dunkel.

„Macht dich meine Anwesenheit etwa nervös?“, fragte die Angesprochene unschuldig.

„Du solltest lieber verschwinden“, meinte er kühl und ging nicht auf ihre Anspielung ein.

„Sonst was?“, fragte Sayuri herausfordernd und schaute ihn hasserfüllt an, „drohst du mir wieder damit meiner Familie und meinen Freunden etwas anzutun? Sonst machst du mir wieder ein anderes ‚Angebot’, das so gut ist, dass ich es nicht abschlagen kann und das Dorf verlasse?“

„Halt deine Klappe!“, zischte er und schaute sich schnell um, ob jemand in der Nähe war.

„Er ist tot“, sagte die Konoichi dann einfach, „Itachi ist tot, Danzo. Sasuke hat ihn getötet.“

Danzo schaute sie einfach nur mit zusammengekniffenen Augen an, was dem Mädchen ein kleines, überlegenes Lächeln entlockte.

„Ich habe keinen Grund mehr zu schweigen. Itachi hat bekommen, was er wollte und Sasuke wird es ohnehin früher oder später erfahren. Also leg dich nicht mit der falschen an.“

Der Dorfälteste wollte gerade etwas erwidern, als zwischen ihnen eine Frau mit blonden Haaren auftauchte. Ihre Haare waren zu zwei Zöpfen gebunden, die über ihre Schultern fielen und sie hatte haselnussbraune Augen. Auf ihrer Stirn befand sich ein rautenförmiges Mal und sie trug einen grünen Mantel mit einem roten Kasinozeichen darauf.

Sayuri hob verwundert eine Augenbraue, als sie die Hokage musterte, da sie sich ein komplett anderes Bild gemacht hatte.

„Was ist hier los?“, fragte Tsunade mit durchschneidender Stimme und blickte von Sayuri zu Danzo und wieder zurück.
 

„Sie wollte ins Dorf eindringen“, berichtete Danzo und schaute die Hokage an.

„Ich habe nicht dich gefragt, Danzo“, meckerte die blonde Frau ohne ihren Blick von Sayuri abzuwenden. Sayuri hörte den Mann irgendwas murren und lächelte innerlich über die Tatsache, dass Tsunade wohl nicht viel von ihm hielt.

„Meisterin Hokage“, Sayuri verbeugte sich aus Respekt vor der Hokage und griff dann in ihren Mantel. Sofort erschienen Izumo und Kotetsu neben ihr um sie aufzuhalten, da sie dachten sie würde nach Waffen greifen.

„Ganz ruhig“, seufzte Sayuri, welche die Reaktion etwas übertrieben fand und reichte der Hokage die Schriftrolle, die sie von Chiyo eigentlich für den Notfall bekommen hatte, „ich könnte jetzt in der Langversion versuchen mich zu erklären und alles, aber ich schätze diese Schriftrolle kann das alles verkürzen.

Etwas skeptisch beäugte Tsunade die Schriftrolle, aber öffnete sie schließlich. Während dem Lesen wurde ihr Blick immer ernster. Nach wenigen Minuten packte sie die Rolle weg und musterte Sayuri genau.

„Wie ist dein Name?“, fragte sie neugierig. Sayuri hatte keine Ahnung, was genau da in der Rolle stand, aber Chiyo hatte gesagt, dass unter anderem ihre Mission darin erwähnt wurde. Weshalb Tsunade jetzt allerdings so ernst war, konnte sie sich nicht erklären.

„Sayuri Kobayashi“, antwortete Sayuri wahrheitsgemäß.

„Und du gehörst zu unseren Freunden aus Suna?“, hakte sie nach. Das Mädchen nickte und legte ihren Mantel ab, damit die Hokage das Sunazeichen erkennen konnte, das sie am Arm trug.

Sie besah sich das Zeichen, nickte schließlich und lächelte Sayuri zu. „Willkommen in Konoha. Fühl dich wie zu Hause.“

„Welch Ironie“, dachte sich Sayuri bei den Worten Tsunades und unterdrückte einen abfälligen Kommentar.

„Aber, Tsunade! Das kannst du nicht machen! Sie muss lügen, sie gehört zu Akatsuki und du weißt, dass sie hinter dem Fuchsjungen und allem her sind!“ Danzo fuchtelte aufgeregt mit seinem Armen und schaute wütend in Sayuris Richtung.

„Seltsam, eben sagtest du noch, du dachtest ich sei tot. Und jetzt bin ich Mitglied bei Akatsuki?“, Sayuri hielt seinem Blick stand und hatte nicht vor sich unterkriegen zu lassen.

Auch Izumo und Kotetsu bedachten nun Danzo mit einem fragenden Blick, schließlich hatten sie die vorherige Unterhaltung mitbekommen.

„Für mich sieht sie sehr lebendig aus und wäre sie ein Mitglied von Akatsuki hätte man sie in Suna nicht mehr aufgenommen. Schließlich musst du bedenken, dass Sunas Kazekage ebenfalls auf der Liste von Akatsuki steht“, kehrte Tsunade Danzos Einwände aus dem Weg.

„Aber -“, fing er gerade wieder an, als die Hokage ihn erneut unterbrach.

„Danzo! Ich bin hier die Hokage und ich fälle die Entscheidungen! Du hast kein Mitbestimmungsrecht, also finde dich damit ab! An deiner Stelle wäre ich etwas vorsichtiger, denn wenn wir dir erst einmal auf die schliche gekommen sind mit deinen ganzen Plänen, wirst du in deinem Leben nicht mehr froh.“ Tsunades Stimme war kühl und streng. Sie ließ keiner Widerrede zu und Sayuri fragte sich, was zwischen den beiden wohl vorgefallen war, dass Tsunade ihm so misstraute.

Danzo verzog das Gesicht, zischte etwas für Sayuri unverständliches zwischen den Zähnen hervor und war in der nächsten Sekunde verschwunden.

„Und ihr macht euch wieder an die Arbeit“, wies Tsunade Izumo und Kotetsu an, welche aus Angst vor der Hokage beide sofort ein ‚Jawohl!’ verlauten ließen und sich wieder an ihren Posten stellten.

„Und du“, die Hokage drehte sich zu Sayuri und musterte sie immer noch sehr interessiert, „kommst mit mir. Wir haben noch einiges zu bereden.“ Sayuri nickte und folgte der Hokage in der Nachmittagssonne zur ihrem Büro.
 

Im Büro der Hokage saßen sich Sayuro und Tsunade nun gegenüber und Letztere vermerkte sich immer mal wieder etwas auf einem Blatt Papier.

„Wieso hat Chiyo entschieden dich erst jetzt herzuschicken? Wieso hat sie dich nicht gleich mit Gaara und den anderen beiden los gehen lassen?“, fragte die blonde Frau und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

„Nun ja“, Sayuri zögerte und wusste nicht, ob sie Tsunade die ganze Wahrheit sagen sollte, „ich bin erst vor drei Tagen wieder ins Dorf zurückgekehrt… Dann hab ich mich sofort auf den Weg gemacht. Außerdem will Chiyo nicht, dass er etwas davon mit bekommt.“

„Warst du auf einer Mission?“

„Wie man es nimmt…“ Sayuri wurde langsam nervös. Worauf war die Hokage aus? Wollte sie etwas überprüfen, ob Danzo mit seiner Aussage recht hatte? Das Mädchen seufzte und setzte erneut an.

„Hören Sie, ich kann verstehen, wenn ich nicht gerade Ihr Vertrauen wecke. Ich bin Ihnen fremd und tauche hier einfach so mit einer Schriftrolle aus Suna auf und will Ihnen weiß machen, dass ich auf unseren Kazekage aufpassen soll, obwohl er der Stärkste aus unserem Dorf ist. Weiterhin hatte Danzo mit seiner Anschuldigung nicht ganz unrecht. Ich gehörte zu den Akatsuki, aber habe mich von der Organisation getrennt.“

Auf Tsunades Lippen bildete sich ein Lächeln. „Das weiß ich doch schon alles.“

Verwirrt schaute Sayuri die Frau vor sich an.

„Chiyo hat alles Vergangene und Gegenwärtige in der Rolle aufgelistet.“

„Wieso wollten Sie es dann noch einmal von mir hören?“, fragte Sayuri verwirrt nach.

„Das war alleinig ein Test, ob ich dir vertrauen kann. Und da du mir es nicht verschwiegen hast bin ich mir nun sicher“, lautete die schlichte Antwort von Tsunade.

„Du sollst also Gaara während seinem Aufenthalt hier und während den Joninprüfungen beschatten?“, fragte sie daraufhin.

„So lautet die Mission, ja“, antwortete Sayuri.

„Nun gut. Während der Joninprüfungen können wir dir eine Anbu-Maske organisieren und bei deinem Aufenthalt im Dorf musst du dich selbst um eine Tarnung kümmern“, meinte die Hokage und lehnte sich wieder etwas vor. Sie stützte ihre Ellebogen auf die Tischplatte und legte ihren Kopf auf ihre Hände, „im Dorf stehen mehrere Wohnungen leer. Chiyo schrieb in der Schriftrolle auch, dass du ursprünglich aus Konoha kommst… Vielleicht findest du ja Unterschlupf in deinem ehemaligen Haus oder Wohnung…“

Sayuri zuckte leicht zusammen und verfluchte in ihren Gedanken bereits Chiyo, als Tsunade sie beruhigte.

„Sie hat nur geschrieben, dass du in deiner Kindheit hier gewohnt hast… und dass ich dir keine weiteren Fragen dazu stellen soll.“

Sayuri nickte nur, lächelte leicht und erhob sich aus dem Stuhl.

„Du bist dann entlassen.“ Zum Abschied verbeugte sich Sayuri leicht vor der Hokage und verließ dann das Büro. Draußen seufzte sie auf.

„Das erste Hindernis hätte ich dann schon einmal geschafft“, dachte sie und schloss kurz die Augen. Daraufhin machte sie sich auf den Weg in ihre alte Wohnung. Sie hatte bereits auf dem Weg zum Hokagebüro danach Ausschau gehalten und fest gestellt, dass sie unbewohnt aussah. Und so war es auch. Zwei Häuser neben einem kleinen, hübschen Blumenladen betrat sie das Haus und ging in den dritten Stock. Stirnrunzelnd und nachdenkend blieb sie kurz davor stehen, bevor sie sich bückte und die Fußmatte vor der Tür hochhob.

„Er liegt tatsächlich noch hier…“, murmelte Sayuri zu sich selbst und griff nach dem verstaubten Schlüssel. Als sie die Tür öffnete, quietschte sie leise und als das Mädchen hinter sich Schritte vernahm, verschwand sie schnell in die Wohnung. Sie hatte keine Lust auf irgendjemanden zu treffen.
 

In der Wohnung blieb sie stehen und schaute sich erst einmal in Ruhe um. Auch wenn sie noch sehr jung war, als sie Konoha verließ, konnte sie sich noch sehr gut an ihre Kindertage erinnern. Sie wohnte hier mit ihren Adoptiveltern und kurz bevor sie verschwunden ist, hatten sie einen kleinen Sohn bekommen, ihren Adoptivbruder. Nach 5 Jahren in Suna, also mit 13 Jahren, hatte sie erfahren, dass sie aus Konoha weggezogen waren. Wohin wusste sie jedoch nicht und niemand konnte es ihr sagen.

Seufzend begab sie sich ins Wohnzimmer und erkannte, dass alles so geblieben war, wie sie es kannte. Die Möbel standen an ihren alten Plätzen und sogar die Vorhänge waren die gleichen. Das wusste sie genau, da sie diejenige war, die sie unbedingt haben wollte. Bei diesen Erinnerungen bildete sich ein aufrichtiges Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatte eben doch nicht nur schlechte Erinnerungen an Konoha.

Sayuri besah sich auch noch den Rest der Wohnung, bevor sie schließlich als letztes ihr altes Zimmer betrat. Die Wände waren in einem zarten Rosa gestrichen und die Vorhänge waren schneeweiß. Zumindest sollten sie das sein. Es hatten sich in jedem Zimmer dicke Schichten Staub angelagert, deshalb waren die Vorhänge eher grau.

Auch der Rest des Zimmers war, wie sie es verlassen hatte. Sogar ihr Bett war noch ungemacht. Sie lachte leicht, als sie sich daran erinnerte, wie sie sich an dem Morgen mit ihrer Mutter etwas gestritten hatte, weil sie ihr nicht zutraute, dass sie mit acht Jahren ihr Bett alleine machen könnte.

„Wie man sieht, konnte ich es auch nicht“, schmunzelte Sayuri und ihr Blick fiel auf ihren Schreibtisch. Er war eher klein, ausreichend für ein Mädchen mit 8 Jahren, aber Sayuri konnte sich nicht daran erinnern, dass sie so viel darauf gelagert hatte. Sie trat näher und entfernte den Staub von der obersten Schachtel. Dabei fiel ein kleiner Zettel herunter, welchen sie verwundert aufhob.

Für Sayuri zum 9. Geburtstag.

Sayuri klappte der Mund etwas auf, als sie den Zettel las und sie erhob sich und schaute nach den anderen. Jede der Schachteln war ein Geschenk für sie. Bis zu ihrem 13. Geburtstag, bis ihre Familie aus Konoha und aus der Wohnung weggezogen war. In Sayuris Augen sammelten sich Tränen und die Konoichi stellte die Geschenke schnell wieder auf den Schreibtisch bevor es noch schlimmer werden würde.

Ihre Adoptiveltern hatten ihr jedes Jahr zu ihrem Geburtstag ein Geschenk gekauft, obwohl man ihnen erzählte, dass sie tot sei. Gerührt wischte sich Sayuri die Tränen weg und schüttelte dann verständnislos den Kopf. Wieso hatten sie das getan?

Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, nahm sie sich vor die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen, doch sie konnte nirgendwo einen Staubsauger oder andere Utensilien finden mit denen sie den ganzen Staub hätte beseitigen können.

„Das heißt wohl einkaufen gehen…“, dachte sich das schwarzhaarige Mädchen und kramte ihre Geldbörse aus ihrer Tasche, die so von Suna mitgebracht hatte. Sie steckte den Haustürschlüssel ein und verließ, als sie sich sicher war, dass niemand sonst auf dem Flur war, ihre Wohnung und schließlich auch das Haus.

Auf der Straße angekommen schaute sie erst einmal nach links und rechts und überlegte sich, wo sie einen Staubsauger und Besen und all den anderen Putzkram bekommen könnte. Da fiel ihr Blick wieder auf den Blumenladen zwei Häuser weiter.

„Ein paar Blumen könnten bestimmt auch nicht schaden“, dachte sie sich und ging zielstrebig in den Laden. Es roch sehr angenehm und frisch und der Laden war wirklich ausgestattet mit allen möglichen Blumen, die nach Farbe sortiert waren.

„Suchen Sie etwas Bestimmtes?“, fragte eine helle Stimme hinter ihr. Sayuri drehte sich zu der Verkäuferin um und schüttelte höflich lächelnd den Kopf.

„Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur meiner Wohnung etwas mehr Leben einhauchen“, antworte sie und besah sich das Mädchen. Sie hatte blaue Augen und blonde Haare die sie zu einem hohen Zopf zusammengebunden hatte. Eine Strähne hatte sich jedoch aus ihrem Zopf gelöst und fiel ihr nun übers rechte Auge.

„Oh, na was immer perfekt in jede Wohnung passt, sind diese hier“, meinte das Mädchen und zeigte ihr einen Strauß von weißen Lilien, „außerdem duften sie auch noch sehr gut.“

Sayuri nahm den Strauß an und roch daran. Dann lächelte sie die Verkäuferin an.

„Ja, Sie haben Recht. Ich denke, die nehme ich.“

„Oh, bitte, ich bin noch lange nicht so alt, dass man mich Siezen müsste. Ich bin Ino“, stellte sich die Frau vor.

„Sayuri, freut mich“, antworte Sayuri schon fast automatisch. Sie begab sich mit dem blonden Mädchen an die Kasse und bezahlte den Strauß Lilien. Die mussten erst einmal reichen. Sie hatte kein Vermögen dabei und wusste nicht wie viel man hier für einen Staubsauger verlangen würde.

„Ich wünsche dir noch einen schönen Tag“, verabschiedete Ino Sayuri, welche ihr zum Abschied zunickte.
 

Dann begab sie sich wieder auf die Straße und lief nach rechts. Links kam man in Richtung der Arena und eigentlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass man dort einen solchen Laden finden würde, wenn doch musste sie nachher eben noch einmal den ganzen Weg zurückgehen.

Als sie so durch die Straße schlenderte fiel ihr Blick auf einen Mann in Ninjakleidung. Er stand an einem Obststand und reichte dem Verkäufer gerade einen Geldschein.

„Irgendwoher kenn ich den…“, dachte sie und versuchte mehr von ihm zu erkennen. Als er sich schließlich vom Stand wegdrehte und in ihre Richtung lief erschrak sie leicht. Der Mann hatte braune Augen und schwarze Haare, weiterhin hatte er einen Vollbart von den Koteletten zum Kinn und rauchte eine Zigarette. Dieser Mann hatte sie mal eine Zeit lang trainiert, als sie zur Ninjaakademie ging.

„Asuma“, hauchte Sayuri leise, obwohl sie es eigentlich nur denken wollte. Sie hoffte, dass er es nicht gehört hatte und wollte schnell weiterlaufen als sein Blick auf sie fiel.

„Na da friss mir einer ’nen Besen“, grinste der Sohn des dritten Hokagen. Sayuri überlegte kurz, ob sie einfach weiterlaufen sollte und so machen sollte, als hätte sie ihn nicht gesehen, aber das wäre dann doch die auffälligere Variante gewesen. Also drehte sie sich wieder zu ihm um und tat überrascht.

„Asuma!“, sagte sie nun lauter, „was ein Zufall.“

„Allerdings“, sagte er und schaute sie fragend an, „was führt dich hierher?“

Sayuri runzelte kurz die Stirn über seine Reaktion und räusperte sich dann. Dachte er denn nicht sie sei tot?

„Ähm… Heimweh“, log sie und hoffte, dass man die Abscheu nicht zu sehr mit heraus hörte.

Asuma nickte verstehend und kam etwas näher. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen, das jedoch nicht seine Augen erreicht. Es war aufgesetzt.

„Ich weiß, was mein Vater getan hat“, gestand er ihr und bedachte sie mit einem entschuldigenden Blick, „also bezweifle ich stark, dass du Heimweh hattest.“

Sayuri seufzte und entspannte sich etwas. Auf der einen Seite war sie froh, ihm nicht auch noch etwas vorspielen zu müssen, aber auf der anderen Seite bereitete es ihr Unbehagen, dass er von der Verschwörung gegen Itachi und sie wusste.

„Ich hab eine Mission, kann dir aber nicht sagen, um was es sich handelt“, sagte Sayuri und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Asuma verstand ihre Lage und ging nicht weiter darauf ein.

„Hey, Asuma! Was verschlägt dich denn hierher?“, fragte eine gelangweilte Stimme von hinten.

„Shikamaru“, sagte Sayuris ehemaliger Sensei lächelnd, „ich war einkaufen und hab dann eine alte Bekannte getroffen. Wart ihr trainieren?“

Sayuri drehte sich um und wünschte sich im nächsten Moment, dass sie es unterlassen hätte. Dieser Shikamaru war nicht alleine. Neben ihm standen Temari, Kankuro, Gaara und eine weitere Person, die sie nicht kannte. Ihr Körper versteifte sich wieder etwas und ungewollt hielt sie für kurze Zeit die Luft an, als sie die Sabakuno-Geschwister erkannte. Auch die Blicke der drei Sunaninja lagen nun auf Sayuri.

„Was suchst du denn hier?“, Temari fand als erstes ihre Worte wieder und funkelte Sayuri böse an.

„Ihr kennt euch?“, fragte Asuma verwundert.

„Ihr kennt euch?“, wiederholte Kankuro die Frage und schaute zwischen Asuma und Sayuri hin und her. Gaara schaute das Mädchen einfach nur ausdruckslos an.

„Mir kommt sie irgendwie auch bekannt vor“, meinte Shikamaru und bedachte Sayuri mit einem nachdenklichen Blick.

„Ich habe sie früher mal trainiert“, beantwortete Asuma Kankuros Frage und war immer noch sichtlich verwirrt von der Situation. Dann wandte er sich zu Shikamaru, „sie war auf der Ninjaakademie. Ein Jahr über euch.“

„Bis vor drei Jahren wohnte sie bei uns in Suna. Dann verschwand sie“, meinte Temari abweisend.

Asuma schien langsam zu verstehen und bedachte Sayuri mit einem aufmunternden Blick.

„Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten verschwand er und die Gruppe der jungen Ninja blieb zurück.
 

„Also, was suchst du hier?“, wiederholte Temari ihre Frage ernst und fang Sayuri mit ihrem Blick ein.

„Nicht besonderes“, antwortete Sayuri vorsichtig. Wie konnte sie sich jetzt hier herausreden ohne aufzufliegen.

„Seid ihr etwa hinter ihm her?“, meinte sie und nickte mit dem Kopf zu der Person, die sie nicht kannte. Er hatte kurze blonde Haare, die etwas verwuschelt aussahen und blaue Augen. Sein Gesicht erinnerte sie irgendwie etwas an einen Fuchs.

„Ihr?“, fragte Shikamaru verwirrt, aber immer noch eher gelangweilt. Er war etwas größer als Temari und trug die übliche Ninjakleidung. Seine Haare hatte er zu einem Zopf gebunden, der etwas Ähnlichkeit hatte mit einer Ananas. Seine Augen waren braun und verfolgten mit einem müden Ausdruck das Geschehen.

„Sie gehört zu Akatsuki“, verkündete Kankuro nun, woraufhin sich Shikamarus und der Gesichtsausdruck des blonden Jungen veränderten. Sie schauten verabscheuend und missbilligend zu dem ihnen unbekannten Mädchen vor sich.

„Gehöre ich nicht… mehr…“, fügte Sayuri hinzu und schluckte ihr Unbehagen herunter. Sie fühlte sich nicht wohl ihren drei ehemaligen Freunden so gegenüber zu stehen. Sie konnte verstehen, dass sie sauer waren, dazu hatten sie auch jedes Recht, aber das war kein Grund, sie vor den anderen bloß zu stellen.

„Wurde es dir zu langweilig mit der Zeit? So wie bei uns im Dorf?“, fragte Temari wütend, aber man konnte auch Trauer in ihrer Stimme erkennen.

„Das war nicht der Grund, warum ich gegangen bin, Temari“, versuchte Sayuri sich zu rechtfertigen.

„Ach nein, stimmt ja. Itachi Uchiha war der Grund“, zischte Temari und fuhr fort, als Sayuri leicht ertappt schaute, „denkst du wir hätten nicht gesehen, dass du ihn abgefangen und wo anders hingebracht hast, als er vorm Dorf aufgetaucht ist? Und jetzt erfahren wir auch noch, dass du ursprünglich aus Konoha kommst. Noch etwas, dass wir über dich wissen sollten, Verräterin?“

Bei dieser Aussage mit Itachi verkrampfte sich der blonde Junge noch mehr. Er ballte seine Hände zu Fäusten und knurrte durch seine zusammengebissenen Zähne.

„Das ist anders als ihr denkt“, versuchte Sayuri es erneut, aber Temari und auch Kankuro wollten ihr nicht zuhören. Gaara hielt sich weiterhin heraus und Sayuri schaute aus irgendeinem Grund Hilfe suchend zu ihm. Er reagierte auf keine Weise. Er sagte kein Wort, aber er wandte auch nicht den Blick ab. So schauten sie sich einfach nur kurze Zeit direkt in die Augen, bevor Sayuri sich abwandte, da der blonde Junge sein Wort an sie richtete.

„Du gehörst zu diesem Mistkerl? Der seine komplette Familie ohne mit der Wimper zu zucken getötet hat? Er hat Schande über das Dorf gebracht und jetzt traust du dich wirklich hierher zu kommen? Hast du denn gar keinen Respekt oder wenigstens etwas Schamgefühl? Warum unterstützt man so jemanden? Außerdem will Sasuke - “

„Sasuke hat was er will“, unterbrach Sayuri ihn schroff. Jetzt musste sie sich auf noch von Fremden eine Predigt anhören? Das ging zu weit. Sie schaute den blonden Jungen an.

„Du musst dann wohl Naruto sein.“

„Als wüsstest du das nicht ganz genau“, schnaubte Temari, aber Sayuri überging diese Aussage und wandte sich weiterhin an Naruto.

„Ich war lediglich bei den Akatsuki, um Itachi zu helfen. Ich war ihm etwas schuldig und das habe ich erfüllt. Dich brauch das nicht zu interessieren, denn dein Freund Sasuke hat bekommen, was er wollte. Er hat seinen Bruder getötet und was hast du davon? Ist er nach Konoha zurück gekehrt? Nein. Wird er jemals zurückkommen nur wegen dir und wie heißt das Mädchen? Sakura? Nein, wohl eher nicht.“ Naruto verkrampfte sich und Sayuri wusste, dass sie ihn nur noch wütender gemacht hatte, aber sie wusste auch, dass Naruto tief im Innern genau dieselbe Erkenntnis aufgestellt hatte. Er wollte es nur nicht wahr haben.

„Du sagst du hast deine Schuld erfüllt… Aber wie kann das sein, wenn Sasuke Itachi besiegt hätte?“, fragte Shikamaru, dem das alles etwas spanisch vorkam. Sayuri lächelte etwas betrübt.

„Wer sagt, dass sie nicht dasselbe wollten?“, fragte sie und die Runde schwieg.
 

Keiner der Ninja sagte mehr etwas zu ihr und sie hoffte, dass sich die Konversation damit erledigt hatte. Sie setzte sich in Bewegung, um zu verschwinden und aus der Zwickmühle zu kommen, aber Kankuro ließ nicht locker.

„Du trägst wieder das Sunazeichen“, meinte er kühl mit einem Blick auf ihren Arm, „woher hast du es?“

Sayuri hätte sich in diesem Moment selbst in den Hintern treten können, doch zum Glück fiel ihr schnell eine glaubwürdige Lüge ein.

„Ich habe es vor drei Jahren mitgenommen“, erwiderte sie ebenso kühl.

„Zieh es sofort aus!“, forderte Temari und wollte es ihr schon vom Arm reißen, „du-“

„Temari!“, ertönte nun Gaaras monotone Stimme und seine Schwester hielt auf der Stelle inne.

Der Rothaarige hatte seinen Blick immer noch nicht von Sayuri abgewandt, welche ihn nun fragend ansah.

„Du sagst, du bist kein Mitglied mehr von Akatsuki?“, fragte Gaara gleichgültig.

„Ja, Meister Kazekage“, antwortete Sayuri verwirrt, aber dennoch respektvoll.

„Die Sache hat sich für dich mit Uchihas Tod erledigt?“

Wieder bejahte Sayuri die Frage und wartete gespannt auf eine weitere Reaktion.

Gaara schien kurz zu überlegen und zog seine Schwester dein ein Stück von Sayuri weg.

„Dann gehörst du wieder zu Suna“, teilte er ihr und den anderen mit.

„Aber Gaara!“, protestierte Kankuro, doch ein kalter Blick seines jüngeren Bruders ließ ihn verstummen.

„Akatsuki haben sich in den letzten drei Jahren unserem Dorf nicht genähert. Keiner ist zu Schaden gekommen“, meinte der Kazekage monoton.

„Sie hat sich ihnen aber angeschlossen“, warf nun auch Temari ein.

„Sie hatten es schon vorher auf die Monster in mir und Naruto abgesehen. Dafür kann sie nichts.“

Daraufhin wussten Temari und Kankuro nicht wirklich etwas zu erwidern und schienen sich widerwillig geschlagen zu geben. Sie bedachten Sayuri mit einem bösen und teilweise enttäuschten Blick bevor sie an ihr vorbeiliefen. Shikamaru ging ihnen langsam hinterher und Sayuri spürte, dass sie ihm nicht ganz geheuer war, aber sie versuchte es zu ignorieren.

„Gaara, du kannst sie doch nicht wirklich wieder einfach so aufnehmen“, flüsterte Naruto ihm zu und Gaara setzte nur für ganz kurze Zeit ein winziges Lächeln auf.

„Ich kann. Ich bin Kazekage.“ Damit wollte er seinen Freund eigentlich nur aufziehen, da er sich so über die Tatsache aufgeregt hatte, dass Gaara schon Kazekage war und er sein Ziel Hokage zu werden noch nicht erreicht hatte.

„Danke…“, vernahmen die beiden Männer dann die Stimme von Sayuri, die sich vor ihrem Kazekage leicht verneigte.

„Hör auf dich zu verbeugen, Sayuri. Das Thema hatten wir abgehakt.“ Auch wenn seine Stimme kühl war, konnte Sayuri etwas Vertrautes darin hören. Sie richtete sich wieder auf und nickte.

Naruto hob nur verständnislos eine Augenbraue und verschwand dann ohne ein weiteres Wort mit Gaara in die Richtung, in die die anderen verschwunden waren.

Zurück blieb eine erleichterte, aber trotzdem bedrückte Sayuri.



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