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Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

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Reisepläne

Kapitel 1: Reisepläne
 


 

„Irgendwann wirst du vielleicht aufwachen und feststellen, was dir an mir liegt. Dann werde ich vielleicht aufwachen neben jemandem, der das schon weiß…“ (Autor unbekannt)
 

Elenas Sicht:

Zusammen mit Jeremy ging ich den Hügel hinauf, der nun voller kleiner Gärten war, ganz anders als damals, wo alles eine Wildwiese gewesen war.

Alles sah so anders aus.

Ich hatte Jeremy die Wahrheit gesagt, was mit mir passiert war und fairerweise auch Damon.

Sie waren die beiden, die ich trotz allem was geschehen war, am meisten vermisst hatte.

Doch Damon hatte ich damit mehr als alles andere verletzt, aber was ich nicht geglaubt hatte von den beiden zu bekommen war, Verständnis.

Am Ende waren sie doch die Brüder, für die ich sie auch immer ausgegeben hatte.

Bonnie hatte ich nichts gesagt, von ihr würde ich die schlimmste Reaktion erwarten.

Auch den anderen nicht.

Was sollte ich auch sagen?

Hey, es ist so das entweder Niklaus oder Elijah mein Seelverwandter ist und womöglich fällt es mir schwer zu entscheiden, ob ihr mir wichtiger seid oder sie und ihre Familie.

Das würde sicher gut ankommen.
 

„Der Hügel war ganz frei, eine Wildwiese mit vereinzelten Blumen, wie Disteln und an einigen Stellen Sonnenblumen.

Oben auf den Hügel stand Ayannas Hütte.

Sie lebte abseits von allem“, erzählte ich meinen Bruder und er hörte mir interessiert zu.

Ich hatte ihm und Damon alles bis ins kleinste Detail erzählt.

Alles woran ich mich erinnern konnte.

Das waren fast zwei Tage gewesen, in denen ich nur geredet hatte.

Aber ich wollte dass sie mich verstanden, meine Reaktionen und auch meine momentanen Gefühle.

Der Hügel war jetzt vollkommen leer, da war nur ein riesiger Baum.

Konnte es tatsächlich sein, das es der Baum war, den ich für Gideon damals gepflanzt hatte?

Zumindest war es auch eine Kiefer und diese konnten bekanntlich Tausend Jahre alt werden.
 

Ich legte Vergissmeinnicht, die ich gesammelt hatte, davor.

„Ich glaube, das ist der Baum den ich für Gideon gepflanzt habe.

Ich kann es nicht glauben, dass er immer noch steht.“

Jeremy drehte sich um, besah sich alles ganz genau.

„Dort stand die Hütte, sie war ganz klein.

Sie hatte nur eine große Essküche, ein kleinen Speiseraum und ein Schlafzimmer.

Oben drüber war eine Art Dachboden, wo Heu gelagert war.

Ich hab mich wie Heidi gefühlt“, meinte ich schmunzelnd, sobald ich mich an die skurrile Szene erinnerte.

Es war witzig zu hören, aber eigentlich sehr gewöhnungsbedürftig gewesen.

„Dahinter hab ich den Kräutergarten gepflanzt und danach Sonnenblumen.

Es wachsen jetzt überall hier welche, sie haben sich anscheinend verteilt.“
 

Jeremy kam zu mir und sah an dem Baum hinauf, dann legte auch er einen Blumenstrauß an den Baum.

„Scheint mir nicht sehr groß gewesen zu sein, das alles hier“, fand er und da hatte er verdammt recht.

Es war wirklich nicht sehr groß gewesen, doch es war alles, was ich gebraucht hatte.

„War es auch nicht“, stimmte ich ihm zu. „Doch es hat vollkommen genügt.“

Traurig sah ich dem Baum hinauf und spürte wie Jeremy mir einen Arm um die Schulter legte, gemeinsam gingen wir wieder herunter.

Zu gern legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

Es war schön wieder bei ihm zu sein.

Doch jetzt wo ich diejenigen wieder hatte, die ich in der Vergangenheit vermisst hatte, so vermisste ich nun die Personen aus der Vergangenheit.

Besonders Gideon, aber auch Kol, Finn, Henrik, Rebekah und Elijah und Niklaus.

Ein wenig sogar Ayanna.
 

„Es scheint schön gewesen zu sein, wie du es beschreibst.“

Leicht traurig nickte ich.

Irgendwie vermisste ich sogar die Zeit, auch wenn hier vieles einfacher war und ich viele Neuheiten von hier doch sehr schätzte.

„Wollen wir ins „Grill“ gehen?

Wir könnten zumindest etwas essen“, schlug ich meinem Bruder vor und wir gingen durch eine kleine Gasse, um wieder in die Stadt zu gelangen.

Gerade als wir aus der Gasse kamen, kam uns jemand entgegen und erschrocken zuckten Jeremy und ich zusammen, als er beinah gegen uns lief.

Ich hatte den Mann noch nie gesehen, aber irgendwie beschlich sich mir ein ungutes Gefühl.

„Entschuldigung, ich hab nicht richtig aufgepasst“, meinte er sofort und mein Herz schlug vor Schreck höher.

Mein Bruder gab ihm den Weg frei. „Das macht doch nichts, man“, erklärte er grinsend und der Mann verschwand in der Gasse.
 

Mit klopfenden Herzen sah ich ihm hinterher, das ungute Gefühl hatte mich noch immer nicht losgelassen.

„Was hast du denn, Lena?

Du warst ja ganz schreckhaft?“, fragte mein Bruder mich, doch ich schüttelte nur den Kopf.

Versuchte das Gefühl abzuschütteln.

„Nichts.

Es ist nichts“, versicherte ich ihn dann lächelnd und trat wieder neben ihn, sodass er mir wieder seinen Arm um die Schulter legte.

Im „Grill“ war es noch nicht wirklich voll, allerdings war es auch noch nicht besonders spät.

Jeremy und ich bestellten uns jeweils eine Portion Pommes und eine Cola.

Irgendwie fühlte ich mich nun mehr denn je mit meinen Bruder verbunden, vielleicht weil ich ihn viel zu lang nicht gesehen hatte.

Ich hatte wohl ganz eindeutig Entzugserscheinungen nach ihm, denn wir wischen uns nicht mehr von der Seite, zumindest ich ihm nicht mehr.
 

So allerdings vertraute auch Jeremy sich mir an.

Erzählte mir wie leid er das Leben hier war und fast war ich gewillt mit ihm zu verschwinden, doch ich versicherte ihn dass alles wieder gut werden würde.

„Aber was ist wenn du dich irrst, Elena?

Ich glaube dir, was du mir erzählt hast, doch für sie sind tausend Jahre vergangen.

Was ist wenn es schief gehen wird?“, fragte er nach und sah mich ein wenig verzweifelt an.

„Dann gehen wir weg.

Wohin du willst, Jer.

Du bist das wichtigste für mich“, versicherte ich ihm.

Mein Bruder war derjenige dem meine Loyalität gerade gehörte.

Wenn es sein Wunsch war, dann würde ich mit ihm zusammen weg gehen.

„Wohin würdest du wollen?“, fragte ich lächelnd nach und fragte mich, was er sich vorstellte, an welchen Ort er wohl schon immer gerne sein wollte.

Jeremy grinste mich an.

„San Francisco wäre doch ziemlich cool.

Ich meine New York wäre auch toll, aber nur um Urlaub zu machen, aber auf Dauer wären mir das dann doch zu viele Menschen an einem Fleck.“
 

Da hatte er wohl recht.

Ich stand auch nicht darauf, auf einer Insel eingesperrt zu sein mit acht Millionen weiteren Menschen.

Lächelnd nahm ich einen Schluck Cola.

„Dann also San Francisco, hört sich ziemlich gut an.

Dort wäre unser größtes Problem ein mögliches Erdbeben“, meinte ich amüsiert.

Jeremys Gesicht wurde auf einmal ernst.

„Versprichst du es?“

Seine Augen sahen mich so flehend an.

Er konnte den Schmerz und das Chaos hier wirklich nicht mehr ertragen.

Ich legte meine Hand auf seine. „Ich verspreche es“, versicherte ich ihm ehrlich.
 

„Das ist ja wirklich rührend.“

Eine Stimme die ich überall wieder erkennen würde, doch die Stimmlage war so verächtlich, das ich zusammen zuckte, denn das war ich nicht gewohnt.

Ich hatte mich daran gewöhnt das er liebevoll und sanft zu mir war.

Jetzt musste ich mich wieder an meine alte Lage gewöhnen, allerdings wollte ich das kaum.

Mein Herz schlug höher und ich hoffte dass er das meiner Angst vor ihm zuordnete.

Kurz schlug ich meine Augen nieder, bevor ich all meine Kraft sammelte und mich zu ihm umdrehte.

„Niklaus“, sagte ich und hoffte es klang genug unbeeindruckt.

Wie ich es auch gesagt hatte, es bewegte ihn dazu das Gesicht zu verziehen, wobei er vorher noch ein Grinsen auf dem Gesicht hatte.

„Ihr beide wisst schon, das auch wenn ihr eure tollen Reisepläne habt, ich immer in eurer Nähe sein werde, oder?

Ich meine Elena, du bist gerade meine Lieblingsblutblank.“
 

Mir wurde schlecht.

Ich hasste es, wie er mich hier behandelte und ich hatte das Gefühl weinen zu müssen, von seinen abscheulichen Worten.

Jeremy zog mich hinter sich zurück und sah Niklaus hasserfüllt an.

„Hör auf meine Schwester so zu behandeln!“, fauchte er.

Oh Jer, bitte sei nicht so verdammt mutig.

Es gab keinen Grund mich zu beschützen.

Niklaus grinste wieder so selbstgefällig, dass es einen krank machen konnte. „Wirklich eine amüsante Drohung, kleiner Gilbert.

Allerdings bin ich nur hier um mich zu amüsieren und mit einem Kumpel was zu trinken.

Los bestell schon mal was zu trinken, Tony“, wandte er sich an einem Typen hinter ihm und ich konnte es kaum fassen, aber es war der Mann aus der Gasse, was auch Jer begriff.

Er erfreute sich eindeutig an meinem geschockten Blick.

„Gibt es einen Grund uns hinterher zu spionieren oder hast du einfach nicht genug Freunde, dass du anderen deine Gesellschaft aufzwingen musst?“, fragte ich verächtlich.

Einen Dank an Damon und Kol, für die großartigen Lehrstunden im verspotten.
 

Niklaus kniff verärgert die Augen zusammen, wenn er glaubte ich war das kleine nette schüchterne Mädchen, das Angst vor ihm hatte, dann irrte er sich gewaltig.

„Meine Schwester scheint verschwunden zu sein.

Das will ich noch klären.“

Rebekah, natürlich.

Ich hatte daran gedacht ihr den Dolch aus der Brust zu ziehen und ihr die Wahrheit zu sagen.

Wenn ich bei irgendwen den Anfang machen sollte, dann war sie kein schlechter Weg, die einzige Alternative war zurzeit sowieso nur Niklaus und das wagte ich mir nicht.

„Gibt es noch einen weiteren Grund außer den Launen deiner Psycho-Schwester, weswegen du uns belästigt oder wars das?“, fragte mein Bruder nach und nahm sich anscheinend an mir ein Beispiel.

Grinsend hob Niklaus den Finger.

„Da wäre noch etwas.

Ich hätte gern den Aufenthalt von Stefan.

Denn ich will ihn einen kleinen Besuch abstatten.“

„Wahnsinnig tolle Idee wie ich finde.

Ich hoffe du bist wütend auf ihn, dann kannst du ihn für mich noch einmal schlagen, bevor du ihm den Kopf abreist“, gab ich sofort zurück.

Berechnend sah mich Niklaus an, trat einen Schritt auf mich zu und sah mir direkt in die Augen.

„Dann scheint es wohl das wir auf einer Seite sind, Süße.

Dein offensichtlicher Hass ist wirklich amüsant und inspirierend zugleich.

Dein Ex-Freund hat mich bestohlen.

Ich schlage vor wir arbeiten zusammen an diesem Problem, sonst sind die einzige Reisepläne die du machen wirst, die Überführung der Leiche deines Bruders ins Mausoleum.“

Er klopfte Jeremy auf die Schulter, bevor er verschwand.

Gut, das war eindeutig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DevilsDaughter
2012-11-27T07:13:27+00:00 27.11.2012 08:13
Hab die Fortsetzung gefunden *-*
Die wird bestimmt ganz genauso toll wie der erste Teil!
Endet ja auf jeden Fall schonmal spannend ;3

LG


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