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Jareth und René

Los Angelos Summerdrive
von

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Ein Date oder keines?

Dass ich nicht alleine nach hause ging, hätte mir nach diesem "Unfall im Park" eigentlich klar sein sollen.

„Bin wieder da.“

„Jay?!“ Josi kam wie ein gestochenes Huhn um die Ecke in den Flur gerast und blieb mit rutschigen Strümpfen vor mir stehen.

„Mitunter“, gab ich matt zurück.

„Oh, René. Schön, dass du auch da bist“, begrüßte sie ihn. Warum freute 'sie' sich so sehr 'ihn' zu sehen?

„Hi Josi, freut mich auch. Ich wollte ihn nach gestern nicht noch mal alleine gehen lassen. Auch wenn er nüchtern ist.“ Boar geht’s noch? Ich steh zwischen euch Leute!

„Hach, wenn Jay nur auch mal so mitdenken könnte“, jammerte Josi als wäre sie unsere Mutter.

„Es liegt mir fern, dir Sorgen zu bereiten“, erwiderte René grinsend und sah verführerisch lächelnd zu meiner Schwester.

„Boar Leute nehmt euch'n Zimmer!“, platzte es aus mir heraus und ich drängte mich an Josi vorbei in den Flur, um mir die Schuhe auszuziehen. Während Josi nur fragend zu mir sah, agiere René schnell und mal wieder selbstsicher.

„Bist du etwa eifersüchtig? Das freut mich aber. Dass heißt, es war dir doch nicht egal.“

„Bild dir darauf bloß nichts ein! Ich nutze dich ebenso aus“, konterte ich und stellte mich wieder gerade vor ihm hin um meinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

„Willst du etwa sagen, dass du mich nur küsst, weil es dir dient und es dir gar keinen Spaß macht?“, fragte René und trat näher, stand direkt vor mir und ich Idiot hielt auch noch die Luft an.

„Ihr habt euch geküsst?“, fragte Josi von der Seitenlinie aus, wurde aber nicht weiter von uns beachtet.

„Genau, es mach keinen Spaß. Warum sollte es mir auch Spaß machen einen Kerl zu küssen?“ Selbstbewusst trat ich näher und sah direkt in das amüsierte Grau.

„Dann macht es dir auch keinen Spaß auf ein Date zu gehen?“

„Bitte?“, entkam es Josi, die sich aber zunehmend zurücknahm und eher die Show der balzenden Hähne vor sich mit einem wissendem Lächeln beiwohnte. Wobei ihre Kommentare meine innere Stimme auch sehr gut wiedergegeben hatten.

„Natürlich nicht.“

„Aber du warst bisher nur mit Frauen aus. Woher willst du wissen, ob es dir keinen Spaß macht?“

„Ich denke mal, dass sich das von selbst ausschließt“, sagte ich, war näher getreten und sah René von nahem in die Augen. Wütend versteht sich. Dieses Arrangement diente einzig der Erwecken meinen Erinnerungen. Erhofft René sich etwa, dass sich mehr entwickeln würde? Gefühle? Für IHN?

Scheinbar schon, denn wieder wurde mein Gesicht von seinen Händen umfasst und wieder küsste er mich, einfach weil es ihm beliebte. Josi hatte ihre Hände vor den Mund gehalten, um keinen Laut von sich zu geben, da sie zu gerne wissen wollte wie das hier ausging. Ich im übrigen auch. Böse starrte ich ihn an und würde definitiv nicht mitmachen! So der Plan. Praktisch sah es etwas anders aus. René hob meinen Kopf an und zog zugleich mein Kinn nach unten, sodass er einfach eindringen konnte. Ein Schauer überrollte mich, aber ich erinnerte mich daran ihm noch die Zunge abbeißen zu können, wenn er nicht gleich aufhörte. Eine Hand verließ mein Gesicht und lege sich auf meinen Rücken, zog mich näher und überraschte mich so, dass ich bei einer erneuten Attacke vor Schreck die Augen schloss und damit den Fehler beging, auf den René gewartet hatte. Noch näher zog er mich, hielt mich und forderte meine Zunge zum Kampf. Die Röte schoss mir ins Gesicht und ich erwiderte. So langsam fühlte es sich gewohnter an ihn zu küssen oder von ihm geküsst zu werden. Als wir uns dann endlich lösten, klopfte mir mein Herz bis in den Hals. Ich musste etwas blinzeln, ehe ich wieder richtig sehen konnte. Und als René mich endlich los ließ, bemerkte ich, dass die Tür immer noch offen stand und Josi mich mit großen Augen und einen hochroten Kopf musterte. Hatte sie zugesehen? Natürlich hatte sie. Was sollte sie anderes machen? René indes, sah mit sich zufrieden aus. Ich jedoch lief hochrot an wie ein Hydrant.

„M-musste das sein?!“, fuhr ich René sichtlich peinlich berührt an und verschwand auf schnellsten und kürzesten Weg in mein Zimmer. Ich schloss ab und merkte erst da, wie sehr meine Hände zitterten. Scheiße! Das war so nicht gedacht. Dachte René überhaupt mal nach? Egoist, Sadist!!! Aber gut küssen, konnte er... Gott, warum hate ich ihn nur gefragt?? Ich musste meine Erinnerungen schnellstens selbst wiederbekommen. Wer wusste wie das sonst noch enden würde.
 

Ich beruhigte mich bis zum Abend hin. Dennoch fühlte ich mich alles andere als ruhig. Es war nicht nur, dass René der einzige Vollhorst war, der mir scheinbar mit meinen Erinnerungen helfen konnte, sondern auch, dass ich ein Vollhorst war. Ich lag auf meinen Bett und sinnierte vor mich hin. Leider fand ich den Nachmittag mit ihm wirklich schön. Abgesehen von den Küssen und den Flirtversuchen, war es beinahe wie bei jedem anderen Kumpel daheim gewesen. Der Deal war klar. Wir gingen auf Dates und er erzählte mir was ich wissen wollte. Zum Glück hatte ich nur zugestimmt auf Dates zu gehen und nicht mit ihm zusammen zu sein. Dieser kleine Sieg wurde von der Tatsache geschmälert, dass ich Renés Nähe langsam akzeptierte. Seine Berührungen und Küssen kribbelten und die anfängliche, angewiderte Gänsehaut wich der Erwartung dessen, was kommen könnte. Als er mir vorhin durchs Haar gestrichen hatte, hatte ich meine Augen geschlossen und nur mit Mühe verhindern können, dass ich mich in seine Hand lehnte. Ich wollte ihm nicht näher als nötig kommen, aber ... Ich drehte mich auf die Seite und nagte an meiner Unterlippe. Was war das dann für ein Gefühl? Jedes Mal, wenn er unbeholfen oder zärtlich war, wallte etwas auf, dass ich nicht deuten konnte. Das machte mir Angst.

Erst spät am Abend traute ich mich wieder aus meinem Zimmer und fand Josi in der Stube beim Fernsehen. Gegessen hatte sie schon, also machte ich mir alleine etwas und setzte mich neben sie. Sie hatte eine Komödie an, die ich gerade irgendwie nicht besonders lustig fand.

„Er meldet sich noch mal.“

„Bitte?“

„Ich soll dir sagen, dass er sich wegen eurem Date noch mal meldet.“ Josi drehte sich nun doch zu mir um und grinse breit wie ein Honigkuchenpferd. Ich indes wurde anständig rot.

„Pah! Der soll es sich ja wagen“, knurrte ich.

„Komm, du freust dich doch“, schnurrte meine Schwester und krabbelte näher zu mir ran.

„Nicht im Mindesten. Und das vorhin behältst du ja für dich.“

„Hatte ich vor. Aber du kannst mir nicht sagen, dass es dir nicht gefallen hat. So wie du-“ Puterrot hielt ich ihr meine Hand vor den Mund und spürte das Grinsen darunter nur zu deutlich. Als ich ihre Zunge an meiner Handfläche spürte, zog ich meine Hände angeekelt zurück.

„Mein süßer, großer Bruder. Wenn du wüsstest, wie es mich freut dich wieder so zu sehen“, sagte sie und strich mir liebevoll über die Wange. „So einen süßen Anblick hattest du zuletzt als wir noch klein waren.“

„Ach Unsinn...“, dementierte ich. Vor Scharm drehte ich meinen Kopf zur Seite.

„Ich hab dich lieb, Jareth“, sagte sie und kuschelte sich an meine Schulter.

„Hmm...“, stimmte ich zu und war ihr irgendwie dankbar, dass wir dieses Gespräch nicht vertieften.
 

Doch entgegen meiner Erwartungen oder eher Befürchtungen, dass René mich gleich am nächsten Tag zu einem Date aufforderte, geschah erstmal nichts. Ich ging zur Uni, traf mich mit C.G. und anderen Kumpels. Wir unternahmen etwas, gingen in Bars und auf die ein oder andere Party; alles schien normal. René sah ich nur vom Weitem. Nicht mal in der Uni lief ich ihm über den Weg, was sonst eigentlich immer der Fall war. Am Montag hatte ich wirklich Angst, dass er in der Uni auf mich zu kommen würde und mich küsste. Ich hatte sogar davon geträumt; doch nichts. Nach zwei Wochen kam mir das schon etwas komisch vor. Aber beschweren wollte ich mich ja auch nicht. Es blieb einzig die Frage offen: Wenn René und ich wirklich Dates hatten, durfte ich mich anderweitig umsehen oder galt das als Betrug?

„Ey, Jay. Dein Handy klingelt.“

„Hä?“

„Dein Handy? Hörst du das nicht? Was is' das überhaupt für ein Ton?“ Eine gute Frage. Ich hatte "we are the champions" sicher nicht eingestellt.

„Ja?“, meldete ich mich zu Wort.

»Hey Schlafmütze« Oh Scheiße. René!

„Bin ich nicht. Woher hast du überhaupt meine Nummer?“

»Ich dachte mir, es wäre praktischer, wenn ich deine Nummer habe, falls noch mal so was wie letztens passieren sollte. Da hab ich sie mir gespeichert, als du noch bewusstlos warst« Seine Stimme klang viel zu amüsiert, was mich wieder nervte. Allerdings weniger als zuvor.

"Und was soll der Klingelton?"

»Na du muss doch wissen, dass ich es bin, der dich anruft, damit du gleich ans Handy springen kannst« Und das sagte er so unverblümt...

„Was willst du denn?“

»Drei mal darfst du raten«

„Ähm...“

»Nein«

„Ey, das zählt nicht!“

»Auch falsch«

„Ach leck mich doch!“, fluchte ich.

»Magst du das denn?« Prompt wurde ich rot.

„Wa... Sicher nicht. Gott, René sag einfach, was du willst.“

Wenn C.G.'s Ohren noch nicht aufmerksam genug waren, waren sie es jetzt auf jeden Fall.

»Ein Date«

„War mir klar...“

»Wieso fällst du dann beim Raten durch?« Ich zog eine Flappe – was dachte der sich denn bitte warum?!

„Drei mal darfst du raten“, grinste ich nun.

»Ich zähle jedes Wort, was du sagst als Antwort. Du warst nicht schnell genug und wolltest es bestimmt nichts sagen, weil C.G. neben dir steht und dir das im allgemeinen peinlich ist.«

„... Gut geraten...“

» Naja nicht ganz...« „Wenn man euch beobachtet, ist das ganz einfach“, kam es von hinter uns.

„Hey Alter, was machst du denn hier?“, fragte C.G. und schlug sich mit seinem Cousin ab, welcher nur lasziv mit den Schultern zuckte.

„War gerade in der Gegend. Und wollte mir bei der Gelegenheit gleich mal Jareth ausleihen.“ Bitte?

„Ähm, klar. Habt ihr noch was vor?“

„Sort of...“ Kann man so auch sagen...

„Na dann!“, C.G. schlug mir herzhaft auf die Schulter, ehe er mir den Arm um den Hals legte. „Viel Spaß euch beiden, aber denk an den Vortrag.“ Damit war er weg.

„Welchen Vortrag?“, frage René interessiert.

„Ach, nur so ein Uniding. Nicht weiter wichtig“, harkte ich das Thema schnell ab und sah mich unschlüssig um. So wirklich fand ich gerade keine Fluchtmöglichkeit...

„Können wir dann?“

„Was?“ René sah mich an und ergiff meine Hand.

„Na, zu unserem Date. Ich dachte, dir hätten die zwei Wochen zum vorbereiten gereicht?“ Bitte? Dachte er wirklich, dass ich mich in den letzten zwei Wochen in irgendeinerweise auf unser 'Date' vorbeireitet hätte?

„Die brauchte ich ja erstmal um mich von dir zu erholen“, gestand ich vorschnell und seufzte. Vielleicht hätte ich mich doch lieber auf die Dates vorbereiten sollen?

„Wenn das so ist...“, schnell wurde ich an der Hand herangezogen, ein Arm schlang sich um meine Taille und die andere Hand fasste, für mich blitzschnell, an meine Wange. Perplex starrte ich in das Grau so nah vor mir. „Helfe ich dir mal dich zu erinnern.“

Renés Lächeln kam mir diabolischer vor als sonst. Er würde doch nicht. Nicht hier! Mitten im Park, mit Leuten um uns herum!!

„René... wehe!“

Seine Lippen berührten meine nur ganz kurz, unsere Blicke blieben aufrecht und für den Moment meinte ich mein Herz wäre stehen geblieben.

„Ich denke, dazu kommen wir später.“ Ja... scheinbar.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rees
2013-10-06T13:20:52+00:00 06.10.2013 15:20
na schatzn...
also eins kann ich dir sagen xd... ich wäre gerne an josis stelle gewesen und nen bissel gespannt xd... und ich fand es total niedlich, dass jay eifersüchtig war und es nicht zugeben wollte xd, aber renechen hat ihn natürlich durchschaut xd...und eigentlich sind die beiden ja auch ein paar deppen *lach*, was soll ich sonst noch dazu sagen... und zwei wochen waren von rene ja richtig nett... aber jetzt mal so ernsthaft... we are the champions? ist jetzt nicht sein ernst, oder?... naja ich freu mich wie imemr auf das nächste kap und auf das heiß ersehnte date *xd*



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