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Hochzeitsglocken...

... auf Umwegen
von

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Party, mysteriöse Päckchen und Offenbarungen

In kleineren Fahrgemeinschaften fuhren sie zur Empfangshalle, wo eine glückliche Sakura sie bereits in Empfang nahm.

„Alle sitzen bereits. Das Essen wird gleich aufgetischt. Die Band spielt und die Torte habe ich auch schon inspiziert – Die ist noch besser als die von gestern.“

Sakura lächelte sie noch einmal an und sagte. „Und danke übrigens. Ich finde, die Hochzeit ist ganz wundervoll verlaufen.“

„Oh ja“, seufzten Tenten, Hinata und Ino, die die ganzen Sorgen untereinander aufgeteilt hatten, damit Sakura nicht die Nerven verlor.

„Das können wir jetzt nur noch feiern“, kündete Sakura an, worauf sich schon alle freuten.

Als die letzten Freunde eingetrudelt waren, schloss Sakura die Türen und schloss damit auch gleich die Presse aus.

Nach dem Essen schnitt das Brautpaar die Torte an und es war erstaunlich, dass Choji keinen Zuckerschock von den vielen Stücken bekam, die er aß. Was auch eröffnet wurde, war die Bar, an der der Bräutigamm seinen Flachmann auffüllen ließ.

Danach war die Tanzfläche dran. Nur dumm, dass das Brautpaar nicht tanzen konnte. Während der Tanzstunden, die Sakura für die beiden organisiert hatte, hatten sie sich für ein Schäferstündchen davongestohlen. Deshalb schickte Sakura schnell weitere Pärchen auf die Tanzfläche.

Shino hob die Brauen und warf Ino einen neugierigen Blick zu. Sie sprang über ihren Schatten und kam zu ihm, um sich auch auf die Tanzfläche führen zu lassen.

„Du tanzt auch ohne Feuerwehrmannaufzug gut“, kommentierte sie leise lächelnd und Shino wirbelte sie herum.
 

***
 

Temari und Shikamaru lagen nackt unter einer Decke auf der heruntergeklappten Rückbank seines Wagens und hatten überhaupt gar keine Lust auf Tanzen.

„Ich glaub’, du magst mich.“

„Halt’s Maul“, befahl sie und kuschelte sich an seine Brust.
 

***
 

„Hier.“ Neji übergab Tenten die Sektflasche und sie füllte ihr Glas wieder auf.

„Ich kann immer noch nicht fassen, dass du diesen dämlichen Strauß gefangen hast.“

Neji brummte irgendetwas. Er begnügte sich nicht mit Sekt, sondern war schon bei seinem fünften Doppelten.

Tenten zuckte nur mit der Schulter und winkte dem Bartender, der ihr wortlos die nächste Flasche Sekt hinstellte und die letzte mitnahm. Neji leerte das Glas vor sich und versuchte diesen blöden Vorfall zu vergessen. „Hätte ausweichen sollen“, murmelte er.

„Hättest du“, stimmte Tenten ihm zu und schüttete sich noch ein Glas ein.

Der Bartender hatte eine Sekunde Zeit und kam zu der schönen Frau herüber.

„Er allein trinkt ja schon viel, aber du-“

„Ich bin nicht allein“, maulte Neji dazwischen, der zu spät realisierte, dass das gar nicht war, was der Kerl gesagt hatte, blinzelte, bemerkte, dass er schon ganz schön einen im Tee hatte und glitt von seinem Barhocker.

Der arme Bartender, der eigentlich noch etwas mit Tenten reden wollte, wurde mit offenem Mund zurückgelassen als sie ihrem Partner folgte.

„Ich brauch frische Luft“, teilte er ihr mit und Arm und Arm schlenderten sie ein wenig slalommäßig nach draußen und setzten sich etwas abseits auf die Treppe, die zum Haupteingang hoch führte. Alle Reporter waren mittlerweile von der Security vom Gelände entfernt worden und deshalb war es erstaunlich leise draußen im Kühlen.

Weil sie nach draußen gingen, konnten sie auch Folgendes mitverfolgen.

Tsunade und Jiraiyah wurden von Sakura kurz nach draußen geführt. Sie schien ihnen etwas eindringlich zu erklären; dann lächelte sie ein strahlendes Lächeln, klopfte Jiraiyah auf die Schulter, übergab dem Paar etwas und ging wieder hinein.

„Das sieht aus wie das Päckchen, das Sasuke für sie geholt hat“, bemerkte Neji.

„Bestimmt Drogen“, lachte Tenten, die die Vorstellung von Sakura und Drogen witzig fand.

Auf ihr Lachen aufmerksam geworden, kam das frisch vermählte Paar kurz zu ihnen herüber und warf ihnen das Päckchen zu.

„Da, viel Spaß damit“, zwinkerte Jiraiyah.

„Sakura meinte, man soll es in ein Getränk geben. Ein Löffel für ein Glas“, teilte Tsunade mit gespielt wichtiger Miene mit.

Tenten lachte noch weiter und dachte sich, dass es bestimmt Aspirin oder womöglich ein Abführmittel war.

Tsunade und Jiraiyah lachten mit.

„Müsst ihr nicht bald los?“, fragte Neji dazwischen.

Jiraiyah nickte. „Ja, Sakura geht gerade die angemalten Dosen für hinten an die Kutsche holen und unser Gepäck ist auch schon drin. Gleich könnt ihr ohne uns weiter feiern und wir machen unsere eigene Party!“

Tsunade knuffte ihn liebevoll in die Seite als Sakura auch schon mit besagten Dosen ankam.

Ihr folgte der Großteil der Hochzeitsgäste, die noch stehen und gehen konnten. Die meisten winkten, aber einige der engeren Freunde traten noch an die Frischverheirateten heran.

Ino umarmte Tsunade und flüsterte verschwörerisch „Ich habe Sakura ein paar deiner Geschenke vom Junggesellenabschied einpacken lassen. Nur für den Fall.“

Tenten schob der Hokage bei ihrer Umarmung den Rest einer Ginflasche in die Hand. Sie tauschten einen verschwörerischen Blick. „Viel Spaß“, wünschte Tenten nur und wollte sich gar nicht so genau vorstellen wie das wohl war, wenn Jiraiya und Tsunade zusammen Party machten.

Naruto und Jiraiya umarmten sich auch gefühlvoll.

„Danke, dass ihr uns eure Ringe geliehen habt.“ Er nickte Hinata, die sich Tränen aus dem Augenwinkel wischte, voller Dankbarkeit zu.

„Kein Ding.“

Jiraiya zog seinen Ring aus und gab ihn ihm zurück. „Hinata kriegt ihren auch bald zurück. Und mach dir keinen Kopf, ich bin sicher die echten tauchen schon irgendwo wieder auf.“

Neji gab allen nur kühl die Hand.

Das Brautpaar fiel Shizune praktisch um den Hals, die sich ausnahmsweise auch gestattete zu feiern.

„Pass auf alles auf, während ich weg bin und lass dir nichts von den arroganten Schnöseln sagen“, bat Tsunade ihre Freundin und Shizune winkte locker ab. „Mach ich doch immer.“ Sie küssten sich auf die Wangen, während Jiraiyah von einer Gruppe von Kerlen umringt wurde bestehend aus Kakashi, Asuma, Kiba, Shino und Choji, die allesamt schlechte Witze über Sex rissen.

„Ich hoffe Tsunade kann schwimmen. Heute wird sie ins Becken gestoßen!“

„Also ich hoffe, sie ist gut versichert. Ich glaube, Jiraiyah hat ’ne Beule!“

Und so weiter. Im betrunkenen Zustand fanden das alle zum Brüllen.

Kurenai runzelte nur missfällig die Stirn, worauf sich Asuma sofort aus der Gruppe löste und sich brav zu ihr stellte, wohingegen Anko laut mitgrölte.

„Lasst es krachen“, riet Sasuke als er ihnen förmlich die Hand gab. Tsunade lächelte ihn an und sagte „Schön, dass du zurück bist.“

„Danke.“

Dann half Jiraiyah seiner Frau in die Kutsche und folgte ihr vorfreudig und Lee winkte ihnen mit einem Taschentuch gerührt hinterher.

Die meisten Leute hatten sich schon wieder zum Feiern in die Empfangshalle zurückgezogen.

Deshalb war es auch nicht so peinlich als Naruto seine Hände entspannt in die Hosentasche gleiten ließ und sich dann eine Sekunde später hektisch von seiner Frau losmachte und loslief als wären alle Teufel der Hölle hinter ihm her.

„Hey! Anhalten! Hey!!“

Der Kutscher hörte ihn nicht. Naruto rannte wie ein geölter Blitz in seinem Anzug, obwohl er auch schon viel getrunken hatte, und schaffte es letztendlich mit großer Anstrengung auf die Seite der Kutsche aufzuspringen wie ein Bandit. Er klopfte bei voller Fahrt an das Kutschfenster.

Ein zerzauster Jiraiya öffnete die Tür und ließ Naruto ins Innere der Kutsche. Jener war vollkommen außer Atem und musste sich erstmal fangen, was Tsunade ein bisschen Zeit gab, um ihren Anzug wieder zuzuknöpfen.

„Ich dachte … bevor ihr … es zum ersten Mal … verheiratet treibt … wollt ihr vielleicht …“ Er holte zwei goldene Ringe aus seiner Hosentasche heraus. „…die hier anlegen.“

Jiraiya lachte aus voller Kehle und nahm ihm die Ringe ab, gab ihm Hinatas zurück und klopfte ihm auf die Schultern. „Ich hab doch gesagt, die tauchen wieder auf.“

Tsunade küsste ihn zum Dank auf die Wange und ließ sich von ihrem Mann den Ring anstecken.

„Gerngeschehen“, hechelte Naruto und dann blieb nur noch eins zu sagen: „Weitermachen!“

Mit diesem Wort als Abschied sprang er aus der Kutsche heraus und joggte den Weg im Dunkeln zu seiner Frau zurück.

„Was für eine Aktion“, empfing sie ihn tadelnd lächelnd. Er zog sie an sich, legte ihr den Ring wieder an und drückte ihr einen Schmatzer auf. „Wer hätte gedacht, dass sie statt in meiner Brusttasche die ganze Zeit in meiner Hosentasche waren?“

Hinata schüttelte einfach nur fassungslos den Kopf und küsste ihn zurück.
 

***
 

„Das ist bestimmt eine ganz böse Idee.“

„Ja, wir sind schreckliche Menschen“, stimmte Neji ihr ausdruckslos zu. Es war Ironie.

Sie grinsten sich an.

„All diese Politiker werden sich hoffentlich noch wundern“, kicherte Tenten und verteilte das Pulver aus Jiraiyahs Päckchen großzügig auf die Gläser mit Punch.

Dann gab sie Neji ein Tablett und nahm selbst eins auf und mit bösartigem Grinsen drückten sie allen Partygästen ein Glas in die Hand.

„Danke“, meinte Kankuro und nahm einen gewaltigen Schluck.

„Es schmeckt gleich viel besser mit so einer Aussicht“, behauptete er und starrte unverhohlen auf Tentens schönen bronzefarbenen Ausschnitt.

Sie wollte sich abwenden, doch er hielt sie am Arm zurück.

„Was ist denn noch?“, wollte sie genervt wissen.

„Sind du und Neji ein Paar?“

„Nein.“

„Hättest du dann ’mal Lust mit mir auszugehen?“

„Nein.“

Tenten machte sich entschieden los und ging zurück zu dem Tisch, an dem sie mit Neji und ein paar anderen beim Essen gesessen hatte. Kankuro folgte ihr.

„Aber warum denn nicht?“

Neji kam auch gerade von seiner Runde zurück. Allerdings hatte sie das Gefühl, dass er frühzeitig zurückkehrte, um sie vor Kankuro zu retten, denn auf seinem Tablett prangten noch einige Gläser.

Er stellte das Tablett gerade ab als Tenten sich zu Kankuro umwandte und feststellen musste, dass sie zu betrunken war und sein Gesicht mit der Faust verfehlen würde, würde sie versuchen ihn so abzuwehren.

In ihrem dämlichen Brautjungfernkleid konnte sie auch keine besonders beängstigende Pose einnehmen und daher war sie ganz froh als Neji ihr das Problem abnahm, indem er heranstürmte und „Verpiss dich von meiner Freundin“, murmelte, was Kankuro verwirrtes Stottern entlockte.

„Aber sie … aber … hat gesagt …“

„Verpiss dich“, wiederholte er eindringlicher und Kankuro stolperte endlich beleidigt davon, weil auch er einsehen musste, dass er zu betrunken für einen Kampf war.

„Danke.“ Tenten ließ sich auf einen Stuhl fallen. Gemeinsam stießen sie auf ihren Erfolg an und erst als sie bereits aufgetrunken hatten, fragte Tenten: „Woher kommen diese Gläser?“

Sie schaute auf Nejis Tablett, das direkt vor ihrer Nase auf dem Tisch stand.

Ohje …

Sie hatte wohl aus Unachtsamkeit gerade einfach nach den Gläsern auf dem Tablett gegriffen statt ihre Sektgläser zu nehmen, die direkt daneben standen, denn auf dem Tablett fehlten zwei.

„Ich glaube …“, begann Neji und er konnte ein zynisches Lachen nicht ganz unterdrücken. „… wir werden bald wissen, was Sakura unserer Hokage mit auf die Hochzeitsreise geben wollte.“
 

***
 

Sakura fragte sich wie Tsunade es geschafft hatte ihren stilvollen Empfang in einen zweiten Junggesellenabschied zu verwandeln. Selbst als Tsunade sicher auf Hochzeitsreise war, hob sich das Niveau auf der Feier nicht.

„Gib’s auf“, riet Sasuke, der einfach atemberaubend zu dieser späten Stunde in seinem Anzug aussah.

„Was denn?“

„Alle Gäste sind sturzbetrunken. Du kannst die Feier nicht mehr retten. Guck dich doch nur ’mal um. Gaara macht den Robotor auf der Tanzfläche, Lee leistet ihm mit seiner ganz besonderen Variante eines Breakdances Gesellschaft, Kakashi und Anko knutschen auf der Toilette-“

„Oh Gott, tatsächlich?“

„-und Kankuro läuft der armen Tenten sabbernd hinterher und alle anderen sind bereits gegangen. Es ist fünf Uhr morgens, Sakura.“

Sie seufzte.

„Wer ist denn schon alles gegangen?“

„Shika ist schon seit einer Weile unauffindbar. Choji hat sich Kuchen mit nach Hause genommen. Naruto und Hinata sind auch weg und Ino und Shino habe ich auch eben gemeinsam gehen sehen-“

„Was? Ino und Shino?“

Sakuras Hirn versuchte ihr etwas mitzuteilen. Irgendetwas über ein Gesicht, das ihr bekannt vorgekommen war, doch sie war einfach zu fertig, um es zu begreifen.

„Ja. Kurenai und Asuma sind mit Hinata gegangen und wir könnten langsam auch gehen. Die Politiker werden alle … ein wenig seltsam.“

Sakura konnte ihm nur zustimmen und ließ sich bereitwillig von ihm aufhelfen. Es war schön seinen Arm um ihre Hüfte zu spüren.

„Wie kommen wir nach Hause?“

„Per Taxi. Siehst du Neji und Tenten irgendwo?“

Sakura sah sich suchend um.

„Nein, aber ich weiß, dass sie vorhin noch da waren, weil sie netterweise ein paar Drinks verteilt haben.“

„Ja, ich hab’ sie eben auch noch mit Kankuro gesehen.“

Aber Neji und Tenten waren ebenfalls unauffindbar.

„Die kommen schon klar. Komm, lass uns gehen.“

„Okay.“

„Was hast du mich heute eigentlich besorgen lassen?“

„Ach, das …“ Sakura lachte als sie sich auf den Weg nach draußen machten.

„Das war ein Aphrodisiakum.“

„Du denkst aber auch an alles. Nur seltsam, dass ihr alle Jiraiyah nichts zuzutrauen scheint.“

Sie hob gleichgültig die Schultern und rief befehlsgewohnt ein Taxi heran.

Zusammen kuschelten sie sich in den Wagen und gelangten heil zu Sakura nach Hause.
 

***
 

„Hach“, machte Tenten und ließ sich draußen im kühlen Dunkel auf ihren Hintern plumpsen. Eine Sektflasche hatte sie mitgehen lassen. Neji stahl sie ihr jetzt allerdings.

„Ich wünschte, wir hätten Rum und Rohrzucker.“

„Ich auch“, gab Tenten zu. „Ich wünschte auch, wir wüssten, was wir da gerade getrunken haben.“

„Das würde mich ebenfalls interessieren“, war seine Antwort.

Tenten blickte Ino und Shino hinterher, die gerade die Feier verließen.

„Ich glaube, Ino schleppt gerade Shino ab … oder umgekehrt.“

Neji zuckte mit den Schultern.

„Wann hast du so was zum letzten Mal gemacht?“

„Letzte Woche.“

„Weißt du, was ich nicht verstehe?“

Er wartete, dass sie fortfuhr. „Wie du ein Mädchen dazu kriegst mit dir nach Hause zu gehen.“

„Du gehst doch auch mit mir nach Hause.“

Tenten kicherte. „Ja, aber nur weil ich dich gut kenne und weiß, dass du mich nicht blutig in deiner Badewanne zerhacken wirst.“

Neji war trotz seines benebelten Zustands geschockt. „Sowas denkst du von mir?“

„Nein, so was würde ich von dir denken, wenn ich dich nicht kennen würde.“

„Danke.“

„Bitteschön.“

„Und du hast ’ne Männerstimme.“

„Gar nicht!“, empörte sie sich. „Die ist sehr sexy!“

„Ja“, beruhigte er sie mit einer außergewöhnlich sanften Stimme. Sie lehnte sich an seine Schulter und schloss die Augen. „Ja“, bekräftigte sie noch einmal mit geschürzten Lippen.

Sie fühlte sich seltsam. Sie glaubte nicht, dass sie sich übergeben müsste, aber ein merkwürdiges Kribbeln machte sich in ihrer unteren Magengegend breit.

„Fühlst du dich auch seltsam?“

„Ja“, gestand er ihr. „Sollen wir Heim?“

„Das halte ich für klug“, stimmte sie zu und blieb an seine Schulter gelehnt, während er ein Taxi rief und verharrte auch so bis es angekommen war.

Im Taxi wurde ihr schnell sehr heiß, sodass sie das Fenster ein wenig herab kurbelte.

Dass ihr so heiß war, war nicht das einzige, was merkwürdig war. Wenn sie die Augen schloss, dachte sie an Sex.

Jeder Porno, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte, fiel ihr wieder ein. Plötzlich schwelgte sie in seltsamen Tagträumen. Sie konnte gar nichts dagegen unternehmen. Ihre Phantasie ging einfach mit ihr durch.

Wenn sie stark genug ein- und ausatmete, fühlte sich ihr Unterleib ganz merkwürdig an. Nein, nicht merkwürdig; er fühlte sich sehr gut an. Nur nicht so wie er sich normalerweise anfühlen sollte, wenn sie nicht mit einem Date zusammen oder zu Hause in ihrer Badewanne war.

Gerade stellte sie sich eine besonders heftige Szene vor als sie hörte wie Neji sich neben ihr bewegte. Als sie die Augen einen Spaltbreit öffnete, konnte sie erkennen, dass er Daumen und Mittelfinger gegen die Augenlieder gepresst hielt.

Als sie auf dem Weg vorbei am Portier zu Nejis Apartement waren, fragte Tenten „Was für’n Scheißtrip ist das?“.

„Es gibt Schlimmeres“, wusste Neji aus Erfahrung. Er konnte noch nicht ganz fassen, dass er so etwas Dummes getan hatte. Er hatte das Glas ohne zu zögern von ihr angenommen. Gott wusste, was das war. Auf der anderen Seite konnte er sich nicht vorstellen, dass Sakura etwas ganz Krasses ausgesucht hatte.

Dabei war das Gefühl noch nicht einmal besonders unangenehm.

Anfangs war es mehr so als hätte man heiße Suppe gegessen und der Magen wär einem zwischen die Beine gerutscht und als würde das Gefühl immer intensiver fast wie eine Art Juckreiz, den man befriedigen wollte nur nicht ganz wusste wie, weil man diese ganz bestimmte Stelle nicht so ohne Weiteres „kratzen“ konnte.

„Bereit in meiner Wanne zerhackt zu werden?“, erkundigte sich Neji spaßeshalber, doch dann fiel ihm alles ein, was er je Schmutziges in seiner Wanne getan hatte und stellte sich automatisch Tenten in der Position der Frauen vor.

„Mit dem Gesichtsausdruck bist du mir echt unheimlich“, gestand sie. Er verbarg sein Gesicht hastig hinter einer seiner großen Hände vor ihr.

Der Aufzug kam ihr plötzlich viel enger als sonst vor und seine Nähe empfand sie als unangenehm, irgendwie bedrängend. Dabei lehnte er genau wie sie erschöpft an einer Wand des Fahrstuhls.

Trotzdem stolperte sie voller Erleichterung aufatmend heraus, sobald sie auf der richtigen Etage waren.

In seiner Wohnung angekommen, durchsuchte Tenten erst einmal sein Tiefkühlfach nach Eiscreme, die er immer nachkaufen musste, obwohl er sie nie aß.

„Hör endlich auf mich so anzustarren“, verlangte Tenten und versuchte ihr Innerstes mit Schokoladeneis abzukühlen.

„Entschuldige“, murmelte er und stieß sich von der Anrichte ab, an der er mit verschränkten Armen gelehnt hatte. Er verschwand kurz ins Badezimmer, um sich Wasser ins Gesicht zu spritzen und kehrte dann zurück.

„Sollen wir versuchen zu schlafen?“, fragte er mit belegter Stimme.

Auch Tentens rauchige Stimme klang nicht mehr besonders fest als sie antwortete:

„Ich glaub nicht, dass ich schlafen kann.“

Sie war noch immer erregt, war machtlos gegen ihren Körper.

Sie stellte die Eiscreme weg.

„Komm ’mal her“, bat sie.

„Alles okay?“ Er kam von der Badezimmertür zu ihr herüber und spürte ein schmerzhaftes Ziehen in der Leistengegend. Er schluckte hart und als sie sich ganz dicht vor ihn stellte, hielt er das Gefühl kaum noch aus. Dann berührte sie ihn auch noch. Das war wie Folter für ihn und er musste erschrocken feststellen, dass er Tenten am liebsten auf den Boden geworfen und ihr das Kleid vom Körper gerissen hätte.

Er stöhnte auf. Dabei lag ihre Hand nur federleicht auf seiner Brust, doch ein Blick in ihr Gesicht reichte ihm.

Er konnte dieselben Empfindungen in ihren Augen lesen und riss sie stürmisch an sich, presste sie hart an seinen Leib, während sie ihr Bein an ihm hochschob und an seiner Hose nestelte. Leidenschaftlich biss sie ihn dabei in die Schulter und er drängte sie grob gegen die Wand. Ein lautes Stöhnen drang aus ihrer Kehle, das ihn den Verstand verlieren ließ. Mit einer fahrigen Hand löste er den Reißverschluss mit Mühe am Rücken und riss ihr das dämliche Gebilde dann mit einem Ruck herab. Dafür hatte er sich heruntergebeugt und wo er schon einmal unten war, küsste er ihren Schamhügel. Scharf zischend atmete sie ein und stützte sich auf seinen Schultern ab.

Hart schluckend zog er ihre Unterwäsche ungeduldig herab und hob eins ihrer Beine an, um sie an der intimsten Stelle ihres Körpers zu küssen.

Es war ein elektrisierendes Gefühl für ihn. Sie war warm und süß, aber immer noch Tenten. Das war erschreckend für ihn. Ihm war die ganze Zeit bewusst, dass es Tenten war und er freute sich als würde er sich einen lang gehegten Traum erfüllen.

Sein Glied war prall aufgerichtet als er ihre raue Stimme über seine Nervenenden streichen spürte.

„Jetzt komm endlich hoch“, knurrte sie, zerrte an seinen Haaren und ließ sich von ihm erst mit gespreizten Beinen hochheben und dann an die Wand drücken.

„Mach schon“, flüsterte sie ihm beinah zärtlich zu als er alle Mühe aufbrachte, um einen Augenblick zu warten, damit er ihr in die Augen blicken konnte.

Dann stieß er in sie und legte von da an nur noch an Tempo zu. Eingenebelt vom Duft ihrer Haare und vom Laut ihrer Stimme, stieß er immer härter in sie, hörte ihren flehenden Bitten zu und verschaffte ihnen beiden schließlich Erleichterung.

Aber nicht dauerhaft.

In einem Wirrwarr aus Gliedmaßen sanken sie zu Boden und teilten ihren ersten Kuss.

Schweratmend lagen sie einander in den Armen und als sie sich ein wenig erholt hatten, nahm Tenten sein Gesicht entschlossen in die Hände und hauchte ihn ihm auf die Lippen.

Wieder überkam ihn das Gefühl sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen als er die Finger in ihre zerstörte Frisur gleiten ließ und nach mehr verlangte.

„Oh, Tenten“, hörte er sich selbst seufzen und fand seinen Mangel an Beherrschung erstaunlich.

Während sie ihn küsste, streifte sie mit den Füßen den Rest seiner Hose und Boxershorts von seinen Knöcheln, während ihre Hände an seinem Hemd herumzerrten. Er zog es schnell aus, bevor sie es in Fetzen riss. Die nackte Haut ihrer weichen Brüste auf seiner tat ihm gut. Er konnte nicht aufhören ihren Körper zu liebkosen. Immer wieder musste er das Gefühl ihrer Haut gegen seine rauen Fingerspitzen auskosten und es freute ihn, dass es ihr offenbar ähnlich erging.

Schließlich wurde sie gemeiner. Sie schlang ihm die Beine um die Hüften und raubte ihm damit wieder den Rest seines Verstandes, sodass sie sich noch einmal auf seinem Küchenboden liebten und selbst danach konnten sie nicht aufhören. Tenten gab ihm mehrere Befehle, die er alle gehorsam ausführte und es war bereits Morgen als sie völlig ausgelaugt hintereinander auf dem Boden in einem Kuddelmuddel aus Hochzeitskleidung einschliefen.
 

***
 

„Eigentlich sollten wir miteinander schlafen.“

„Dann fang an.“

Sehr witzig. Wie sollte sie denn anfangen, wenn er sie so betrachtete?

Sein Blick war so eindringlich. Er wirkte abgrundtief und sie drohte sich darin zu verlieren.

„Erzähl mir von deinen Phantasien“, verlangte Shino.

Sie lagen bei Ino zu Hause auf dem Bett, demselben Bett, auf dem sie einmal splitternackt nebeneinander eingeschlafen waren.

Auf der Seite lagen sie. Sein Kopf war in eine Handfläche gestützt, ihren hatte sie auf die Seite ihres Ellenbogens gebettet.

„Naja, wenn ich erschöpft von einem Arbeitstag nach Hause komme, dann stell’ ich mir vor, dass ich einen Wolf in meinem Bett finde … Aber ich erkenne ihn nicht sofort als solchen.“

Sie atmeten tief und ihre Leiber berührten sich nicht.

„Ich sage ihm fälschlicherweise hallo und frage ihn: Warum hast du so … dunkle, tiefgründige Augen?“

Sie schluckte. So ging ihre Phantasie eigentlich nicht. Es hieß doch, warum hast du so große Augen …

„Damit ich dich besser verstehen kann.“

Ino rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. „Jedenfalls endet es damit, dass der Wolf mich … frisst.“

Sie nahm die Hand wieder weg und blickte ihren Gegenüber wieder an. Er schob sich vorsichtig an sie heran und knabberte an ihrer Schulter. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Das ist etwas zu brav für einen Wolf“, klärte sie ihn auf, aber da zog sie ihn schon zu sich.

„Ich zeig’ dir, was ich meine“, meinte sie hilfreich und zwinkerte ihm zu.
 

***
 

Später im silbrigen Licht des Mondes, das sich durch die Jalousien stahl, schimmerte ihre blonde Haarpracht überirdisch und seine Finger wirkten fahl und grau im Gegensatz dazu, wenn er sie darüber fahren ließ.

Er lag hinter ihrer schlafenden Person und konnte den Schlaf selber nicht finden.

„Ich liebe dich“, flüsterte Shino ihrem Hinterkopf zu. Er hätte ja nicht ahnen können, dass ihre Nacht auch schlaflos war und dass ihr Herz ihr unbehaglich bis in den Magen rutschte.
 

***
 

„Scheiße“

„Jup, Scheiße.“

Neji stöhnte und nicht nur, weil sein Kopf hämmerte.

„Ich frag mich, ob’s den anderen genausao geht“, erwähnte Tenten beiläufig, die sich bereits auf dem Boden aufgerichtet hatte. Sie hatte nichts um sich zu bedecken außer ihr Brautjungfernkleid, aber eigentlich war es auch sinnlos sich jetzt noch zu bedecken.

„Ich mich nicht“, grummelte er neben ihr in seine Anzugsjacke, die er als Kissen verwendete.

„Ich glaub’, ich hab’ geträumt, ich hätte mich übergeben.“

„Nur geträumt?“

„Bis jetzt habe ich keine halbverdaute Hochzeitstorte gesehen.“

Neji drehte sich zurück auf den Rücken.

„Aber guter Sex“, musste er bewundernd zugeben. Sie klatschten sich beiläufig ab.

„Danke. Du auch.“

Dann versiegte die Konversation wieder bis Tenten bemerkte:

„Haben wir uns gerade abgeklatscht?“

Er nickte.

„Krass…“

Draußen stieg die Sonne immer höher und drinnen sank die Stimmung als ihnen alles bis ins letzte Detail wieder einfiel.

„Wir sollten weniger trinken.“

Neji brummte seine Zustimmung.

Tenten fiel etwas ein und es ließ ihre Mundwinkel zucken.

„Jetzt kannst du dir sicher sein, dass ich nicht lesbisch bin.“

Aber Neji sah den Fehler in der Schlussfolgerung: „Du könntest immer noch bi sein.“

Daran hatte sie nicht gedacht. Sie überlegte, aber es stimmte. Eigentlich war’s auch egal, bechied sie. Dann kam ihr aber etwas seltsam vor.

„Warum wolltest du das überhaupt wissen?“

„Weil wir Freunde sind und mich so ’was interessiert?“

Tenten lachte. „Komm, Neji, ich bin immer noch zu betrunken, um dir diese Lüge durchgehen zu lassen. Außerdem haben wir bestimmt dreimal miteinander geschlafen. Da will ich eine ehrliche Antwort.“

Er stöhnte und öffnete die Augen, blinzelte gegen das Sonnenlicht, das zum Fenster hereinfiel und antwortete schließlich wahrheitsgemäß:

„Ich wollte das nur ’mal abchecken, für den Fall, dass ich jemals das Verlangen haben sollte mit dir zu schlafen …“

Sie schwiegen kurz.

„Zufrieden?“

Aber Tenten schüttelte den Kopf, lächelnd allerdings. „Du schaffst es immer. Du findest Worte, um selbst das Wunderschönste Hässlich werden zu lassen.“

„Vielleicht sollte ich Dichter werden“, überlegte er nicht besonders ernsthaft, aber Tenten klärte ihn auf, nachdem sie versucht hatte den bitteren Geschmack aus ihrem Mund mit ihrer Zunge zu rubbeln: „Nein, die machen das andersherum. Egal wie hässlich, sie können es wunderschön reden.“

Langsam stemmte er sich hoch und lehnte sich an seinen Kühlschrank.

„Ich weiß nicht, warum ich dich das gefragt habe, ’kay?“ Er zuckte mit den Achseln.

Tenten betrachtete ihren Kumpel und ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Lippen, aber sie schwieg beharrlich, sodass er einfach weiter redete. Er wusste selber nicht genau weshalb.

„Vielleicht dachte ich, es wär’ besser, …. wenn du lesbisch bist, weil ich dann sowieso keine Chance hätte oder … vielleicht hatte ich Angst, dass ich keine Chance hab, weil du lesbisch bist. Aber … “ und da wurde seine Stimme wieder ganz leise. „Du bist nicht lesbisch. Also, können wir aufhören darüber zu reden.“

Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht.

„Lass uns was Ordentliches frühstücken“, bat er. Es gab ein Cafe, für das man nur der Straße folgen musste und dessen Eier und Speck ihm gefielen. Er hatte keine Lust nach dieser Nacht sich an den Herd zu stellen und er glaubte, Tenten erging es genauso.

„Klar“, stimmte sie zu. Schwerfällig kamen sie auf die Beine.

„Kannst du mir ein paar Kleider leihen?“

„Ehrlich, Tenten, warum weigerst du dich hier ein paar Ersatzklamotten zu verstauen?“, erkundigte er sich grummelig und fragte sich kurz, ob er sich genieren sollte, weil sie beide nackt in seiner Küche standen. Er beschloss, dass sie beide einen zu großen Kater hatten, um so etwas wie Scham zu empfinden und lief ins Schlafzimmer, um sich Jeans und T-Shirt anzuziehen und für Tenten eine Jogginghose zu finden, die sie oben so zuschnüren konnte, dass sie sogar ihr passen würde. Alle seine anderen Hosen rutschten einfach von ihren Hüften herab. Das hatten sie schon einmal ausprobiert. Da half auch kein Gürtel.

„Weil ich dann auch direkt bei dir einziehen könnte“, gab sie zurück, während sie sich zu ihm ins Schlafzimmer gesellte und Hose und Hemd entgegennahm.

„Als ob das so schlimm wär“, machte er schulterzuckend. Er sah das große Problem nicht. Wenn sie hier ein paar Kleider deponieren würde, müsste sie nicht immer seine stehlen.

Tenten hörte aber nur mit halbem Ohr zu. Sie dachte darüber nach, was er vorhin gesagt hatte. Sie glaubte nicht, dass er jemals zuvor so ehrlich gewesen war als er zugegeben hatte, dass er sich Gedanken über seine Chancen bei ihr gemacht hatte.

Er konnte ja nicht ahnen, dass Tenten zum Schluss gekommen war, es wäre einfacher, wenn sie auf Frauen stehen würde, weil sie sich dann nicht zu ihrem besten Freund hingezogen fühlen würde. Seltsamerweise konnte sie nur so ehrlich mit sich selbst sein, wenn sie sternhagelvoll war … und jetzt.

„Neji?“

„Hm?“

„Wie sieht das eigentlich aus mit dem Sex? Wollen wir das noch ’mal wiederholen oder besser einfach ignorieren?“

Er hielt inne in dem was er tat. Einen Augenblick schien er sprachlos. Er wandte sich zu ihr um und musste ihr in die Augen blicken, dasselbe darin lesen, was er empfand, bevor er sich traute ehrlich zu antworten.

„Ich dachte, du fragst nicht mehr“, gestand er heiser und hob eine Hand, um sie an ihre Wange zu legen, doch so ganz gelang es ihm nicht. Das Ergebnis war, dass er mit erhobener Hand vor ihr stand. Sie hielt seinen Blick gefangen und umschlang die erhobene Hand mit ihrer.

„Ich glaube ganz fest daran, dass man auch mit seinem besten Freund schlafen kann“, erklärte sie mit einem Grinsen.

„Und Ich erst…“

Und als sie ihn mit sich auf das Bett zog, war ihnen klar, dass sich im Prinzip kaum etwas ändern würde, denn, wenn man im Herzen schon vereint war, war alles andere nur noch Show.
 

***
 

Sakura und Sasuke lagen eng aneinander gekuschelt, seine Nase tief in ihrem Haar vergraben. Daher verstand sie im Halbschlaf seine Frage auch nicht sofort.

„Was?“

„Vergibst du mir?“

Sakura drehte den Kopf, sodass sie ihn ansehen konnte. Sie blickte ihm misstrauisch entgegen.

Sie rechnete mit irgendetwas Gewaltigem so wie: Ich hab’ Tenten geküsst oder Ich bin schwul. Stattdessen aber deutet er nur auf seinen Hinterkopf.

Sakura konnte nur ein fragendes Gesicht machen. Sasuke schluckte.

„Na, dass ich dich damals niedergeschlagen hab.“

Sakura lachte. Dann nahm sie seine Hand und sagte: „Tu’s einfach nicht wieder.“

Ihm fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. Seine Vergangenheit hatte ihn die ganze Zeit belastet.

„Alles klar, Boss.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-11-01T01:09:10+00:00 01.11.2012 02:09
Ah da waren die Ringe.
Oh mann.
Das feiern haben sich alle verdient.


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