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After Crisis

Final Fantasy 7
von

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Rückkehr mit Zweifeln

Leicht benommen erhob sich Ayko und blickte zwischen den überlebenden Soldaten umher. Keiner dachte mehr daran weiter zu kämpfen. Ein flüsterndes Raunen ging durch die Menge und jeder richtete seine Augen ehrfürchtig auf Ayko.

„Hat dieser junge Infanterist etwa Leviathan heraufbeschworen?“

„Seht euch nur sein Amulett an, welches er um den Hals trägt!“

„Der Junge muss sehr mächtig sein…“.

Ayko ignorierte das Geschwätz und holte zweimal hintereinander tief Luft.

„Rekruten von Shinra, Krieger von Wutai, hört mich an! Leviathan wurde uns als Zeichen gesandt, dass wir den ewigen Krieg, endlich hinter uns lassen sollen. Die Zukunft wird hart genug für uns sein, daher dürfen wir nicht unnötige Kraft verschwenden. Denkt an eure Freunde und Familien, kehrt zu ihnen zurück nach Hause. Tagtäglich vergießen sie Tränen, weil sie Angst haben, dass sie euch auf dem Schlachtfeld verlieren. Schenkt ihnen ein Lächeln und seid für sie da! Dies ist eine viel wertvollere Aufgabe, Kämpfe wird es noch genug geben. Also Männer, lasst uns gemeinsam um die Toten trauern und den Verletzten helfen! Dieser Respekt gebührt ihnen!“, schloss Ayko seine mitreißende Rede und wurde heiß vor Scham, als ihn alle verblüfft ansahen.

Doch dann ertönte jubelnde Zustimmung. Wutai und Shinra halfen sich gegenseitig und untersuchten die Schwerverwundeten. Es hatte den Anschein, als wäre ihre Rivalität Schnee von gestern. War es wirklich Ayko gewesen, der dies bewirkt hatte? Er konnte es nicht recht glauben.

„Verzeihung Kleiner! Ähm…ich meine natürlich Großer! Wir müssen dringend mit dir reden."

„Oh ja… Unbedingt!“

Zwei ihm bekannte Soldaten schlichen sich an und überrascht zog er die Augenbrauen hoch. Es waren die gleichen, welche Ayko in Fort Kondor seinen Auftrag mitgeteilt hatten.

„Was macht ihr hier?“, fragte er mit fester Stimme. Nichts und niemand würde ihn jetzt noch einschüchtern.

„Wir haben unsere Mission erledigt und sollten in Wutai nach Überlebenden Ausschau halten. Unsere Vorgesetzten dachten wohl, hier würde alles in Schutt und Asche gelegt werden…“

„Und wir haben gerade das gesamte Ereignis mit angesehen…“ Zögerlich tauschten die Soldaten schuldbewusste Blicke aus. Ihr vorlautes Mundwerk, ließ keine spöttischen Bemerkungen mehr zu.

'Aha! Sie wissen also von mir und Leviathan.'

„Tut uns leid, dass wir immer auf die rumgehackt haben. Als Entschädigung dafür, ist es uns eine Ehre dich bei SOLDAT aufzunehmen!“

„Du hast den langjährigen Wutai-Krieg beendet. Das macht dich zu einem Helden!“

Alle beide fielen vor ihm auf die Knie.

Ein Gewirr aus etlichen Emotionen durchtobte Ayko. Er hörte nur die Worte `SOLDAT` und `Helden` heraus. 'Früher wäre ich wie ein glückliches kleines Kind, auf das Angebot eingegangen. Doch ich bin erwachsener geworden. Man muss nicht irgendeiner Eliteeinheit angehören, nur um sich ansehnlich zu fühlen. Und ein richtiger Held kann ich gar nicht sein. Denn dieses ganze Szenario, spielt sich nur in einer virtuellen Vergangenheit ab. Es bleibt ein Traum, egal wie echt es scheinen mag. Aber eines Tages, werde ich in der realen Welt ein Held sein, den Mut dafür verliere ich niemals!'

Ein leichter Wind der hereinbrechenden Nacht, trug alte Erinnerungen mit sich. Eine Lichtsilhouette durchzog den Himmel und Ayko verformte in Gedanken, die ruhevoll dahin

ziehenden Wolken, zu Abbildern seiner Freunde.

„Ich erkenne eure Ehre an, dass ihr euch entschuldigt habt. Doch SOLDAT braucht mich nicht, dort gibt es genug gute Leute. Meine Bestimmung liegt woanders…“ Lächelnd lief er an den verdutzten Soldaten vorbei und eine Uferböschung hinauf, die von dichtem Schilf umgeben war. Das rauschende Meereswasser, welches im aufgehenden Mond glitzerte, begleite ihn. Flüsternd erklang eine vertraute Stimme.

„Deine Zeit hier neigt sich dem Ende zu. Die Gegenwart ruft dich zurück."

Seine Beine befahlen ihm anzuhalten.

„…Zalona? Bist du das?“ Plötzlich dachte er an Miceyla und hoffte, dass auch sie sicher durchgekommen sei.
 

'World Soldier, Ayko… Ich werde euch nicht mehr unterstützen können. Es ist meine eigene Schuld…' Das Antlitz des Todes, war nicht mehr weit von Miceyla entfernt. Der heiße Rauch erstickte ihre Lunge. Mut und Hoffnungen verließen sie. Seit dem ersten Tag auf Gaia, entkam sie jeder brenzligen Situation und wurde von ihren Träumen und der Ehre als Soldatin vorangetrieben. 'Wenigstens endet meine Seele nicht, als ein widerlicher Hulax… Soll mir recht sein, so zu sterben…'

Durch die Flammen erschien eine Gestalt, dessen rot-braune Haare, der Farbe des Feuers glichen. Das Pulsieren ihres Herzens flüsterte ihr, dass sie noch am Leben war.

„Genesis… Hi-hilf mir!“, keuchte sie und hatte kaum Luft zum reden übrig.

'Er kennt mich wahrscheinlich gar nicht… Dies ist nicht mein Genesis…'

„Na du hast hier aber eine schöne Sauerei veranstaltet!“, rief er und meinte damit die Leichen der Soldaten. Er mühte sich kaum darum, dem Feuer auszuweichen. Klar, jemand der dieses Element sein Eigen nennt, wird es wohl recht wenig ausmachen.

Ihrem Körper fehlte es an Kraft, weiter dem Steinregen auszuweichen. Genesis bot ihr seine rettende Hand an.

„Schnell! Langsam wird es ungemütlich. Ich kenne einen zweiten Ausgang. Eigentlich wollte ich dich nicht ein weiteres Mal, aus so einer Lage retten…“

'Ein weiteres Mal?' Er packte die erschöpfte und verwirrte Miceyla bei der Hand und sie verließ sich darauf, dass er tatsächlich einen Ausweg wusste. Sie rannten eine gefühlte Ewigkeit durch die Höhle. Am Ende eines Tunnels, sah sie dann Sonnenstrahlen hereinstrahlen und frische Luft wehte ihr entgegen. Hinter ihnen polterte es gewaltig.

„Nicht langsamer werden! Gleich sind wir draußen!“, ermutigte er sie.

'Mir fallen bestimmt vorher die Beine ab!' Sie unterdrückte einen Schmerzensschrei und versuchte verbissen mit Genesis’ Tempo mitzuhalten.

Sobald sie die Höhle verlassen hatten, krachte diese in sich zusammen.

'Geschafft! Ein Wunder…'

„Hast du schwere Verletzungen?“, fragte Genesis, als würde nur Miceyla ihn interessieren.

„Nichts was mich umbringen könnte“, versicherte sie überzeugend und ignorierte ihre pochenden Wunden.

„Na wenn du es so sagst… Aber du brauchst auf jeden Fall dringend ein Bad! Und die Uniform… Ha, ha!“, meinte er belustigt und strich mit der Hand Asche aus ihrem Gesicht.

Mit einem kribbelnden Gefühl wich sie zurück.

„Welcher Genesis bist du?“, wollte sie klarstellen.

„Der einzig wahre Genesis! Wer denn sonst?“, antwortete er arrogant wie eh und je.

„Mach mich ja nicht wütend! Auch wenn du mich gerettet hast…“

Seufzend betrachtete er seine Umgebung, sie fand einen nicht zu deutenden Gesichtsausdruck bei ihm.

„Du hast mir keine Wahl gelassen, mich noch mal mit der Vergangenheit auseinander zu

setzten. Das es in Gefahr für dich enden sollte, war ja vorhersehbar. Ich dachte eigentlich, dass du als erste Klasse Soldatin, aus solchen kindischen Spielereien raus wärst. Ayko hast du auch noch in die Sache mitrein gezogen, oder? Natürlich hast du das… Trotzdem nehme ich es dir nicht übel. Das bist eben du, meine Miceyla."

Konnte es sein… Sie hatte den Trainingsraum nur für zwei Personen aktiviert und dann versiegelt. Konnte eine weitere Person nachrücken und das zum gleichen Ort?

Er erriet ihre wirren Gedanken.

„Ich arbeite schon ein wenig länger, mit der Technik des Trainingsraumes als du. Da sollte ich eigentlich zu so etwas in der Lage sein. Traust du mir das nicht zu?“

Sie hatte viel um die Ohren und er merkte, dass sie ihm nicht so leicht glaubte.

„Das kann nicht sein! Unmöglich!“, protestierte sie stur.

„Tja, wie kann ich dich bloß überzeugen? Mal überlegen…“ Seine Hände strichen unter ihre Haare und wanderten hinab zu ihren Armen. Bevor Miceyla Zeit blieb, ihm entweichen zu wollen, küsste er sie mit unübertrefflicher Zärtlichkeit auf die Lippen. Ihre innerlichen Knoten des Chaos, wurden gemächlich entwirrt und sie gab sich seiner betörenden Sanftheit hin.

„Ich bin so froh, dass du hier bist!“ Gerade wollte sie ihre Arme um ihn schlingen, griff jedoch ins Leere.

„Es tut mir leid. Mein Aufenthalt hier ist vorüber. Du und Ayko werdet mir bald folgen, da bin ich mir sicher!“ Sein Lächeln blieb noch eine kurze Weile, dann wehte ihr seine aufgelöste Gestalt, in einer Windböe entgegen.

„Nein! Lass mich nicht allein! Wie soll ich denn folgen können?“, schrie sie verzweifelt. Sie kniete auf dem Boden, dass samtig weiche Gras tröstete sie.

Ein Geräusch…da kam jemand.

„Er scheint dir sehr wichtig zu sein."

In Miceyla brodelte es bei dieser Stimme. Gleichzeitig fühlte sie sich aber auch eigenartig, als würde sich eine fürsorgliche Hand über sie legen.

„Arjen! Wie lange bist du schon hier?“, blaffte sie ihn an und versuchte das beschützende Gefühl zu verdrängen. Es gelang ihr aber nicht.

„Das ist unwichtig. Ich will dich gar nicht stören. Trotzdem werde ich dich zurück schicken“, meinte er ruhig und unbeirrt.

Sie erschrak. „In meine Welt?“

„Wie grausam wäre es denn, würde ich dies tun. Du musst zurück in die Gegenwart. Für dich gibt es noch einiges zu erledigen. Ich sehe dir die Erschöpfung an. Doch bedenke, dass war gerade mal der Auftakt, um den Kampf gegen die Hulax zu bestehen. Nutze deine gewonnene Stärke klug, damit du das, was dir bevorsteht meistern kannst." Es wäre alles so viel einfacher, wenn Arjen wenigstens nur eine Messerspitze, von seinem Wissen mit ihr teilte. Bereit war sie dennoch, für jede Herausforderung.

„Das hört sich danach an, dass ich mich erst mal ausruhen sollte. Außerdem wollte ich dem `sauber` entgegentreten“, meinte sie scherzhaft.

Arjen schien es zu beruhigen, dass sie ihren Humor nicht verloren hatte und half ihr auf die Beine. Miceyla sah in seinen Augen, dass er sich danach sehnte, sie in seine Arme schließen zu dürfen.

„Arjen…danke das du da bist, egal wann ich dich brauche. Das tut mir gut…“, gestand sie. Man musste sich auch auf andere verlassen und nicht andauernd nur auf sich selbst.

Mit einem zufriedenen Nicken, ließ er behutsam einen Zauber wirken, welcher der Abschied aus der Vergangenheit bedeutete. Ein brausender Zeitstrom, trug sie in Finsternis davon.

Direkt als es heller wurde, riss sie die Augen auf und Erleichterung wärmte ihr Herz.

„Ayko!“ Sie zog ihn an sich.

„Miceyla! Welch ein Glück, wir haben es beide geschafft!“, schluchzte er.

„Hätte ich dich verloren… Oh Ayko, vergib mir das ich dich dieser Gefahr ausgesetzt habe“, bereute sie ihre Tat.

„Nein, ich danke dir sogar. Ich fühle mich stärker als je zuvor!“, widersprach er ihrer Reue.

Er hatte Recht, was war das nur für ein Gefühl, welches von ihm ausging? Es kam ihr so vertraut vor, dass es schon fast schmerzte. Neben Ayko fühlte sie sich plötzlich so schwächlich und verwundbar. 'Wenigstens für ihn war es ein Erfolg. Was soll `ich` bloß dazu sagen?'

„Ha! Ha! Wie siehst du denn aus? Du würdest als Schornsteinfeger durchgehen!“ Lachend zeigte er mit dem Finger auf sie. Tatsächlich sah sie noch genauso aus, wie sie den Ort der Vergangenheit verlassen hatte.

„Hihi! Und was ist mit dir, du Infanterist? Hast wohl ein schmutziges Bad genommen! Das hätte ich echt nicht von dir gedacht, dass du dich ohne mich irgendwo vergnügst!“, konterte Miceyla und beide lachten sich gegenseitig aus.

„Wir müssen uns dringend umziehen, bevor uns einer sieht!“, schlug er amüsiert vor.

„Gute Idee!“, stimmte Miceyla zu.

Im gleichen Moment ging die Tür vom Trainingsraum auf.

„Schnell! Verstecken wir uns!“, flüsterte Ayko.

Aber zu spät, Genesis entdeckte sie. „Sieh an! Ich dachte, ihr kommt gar nicht mehr von eurem Abenteuer zurück. Wisst ihr eigentlich wie lästig es ist, ganz World Soldier davon abzuhalten, nicht den Trainingsraum zu betreten?“, beschwerte er sich kühl. In Wahrheit war er aber in Sorge gewesen und schmunzelte beim Anblick der beiden.

„Oje! Was sagen wir nur?“, nuschelte Ayko und dachte über eine glaubwürdige Antwort nach. Neben ihm schüttelte Miceyla den Kopf.

„Er weiß bereits wo wir waren“, teilte sie ihrem aufgebrachten Freund mit.

„Hä? Wie das denn? Habe ich etwas verpasst?“ Forschend betrachtete er, wie Genesis ihr einen verständnisvollen Blick zuwarf.

„Kann man so sagen… Schade das `der da`, es auch zurück geschafft hat“, meinte der General eingebildet.

„Waas?“, brüllte Miceyla wütend.

„Das war nur ein Witz!“, beruhigte er sie. Dies wusste sie sowieso.

Während zwischen den beiden Soldaten, mal wieder ein rivalisierter Konflikt ausbrach, ließ sie ihre gewonnenen Erkenntnisse Revue passieren. 'Ist die Höhle unter Banora, wirklich der Ursprungsort der Hulax? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es ausreicht sie zu zerstören…' Unbeholfen überlegte sie, wie man den richtigen Schritt machte, um den Planeten zu retten.

Miceyla ahnte nicht, dass sich alles von selbst zusammenfügen würde. Bald sollte sie von einem weit entfernten Ort herbeigerufen werden, an dem bereits Vorbereitungen in vollem Gange waren…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2014-01-04T21:37:30+00:00 04.01.2014 22:37
Spitzen Kapi
Von:  Leanne_Crescent
2014-01-04T16:16:40+00:00 04.01.2014 17:16
Süßes Kapitel :D Ich bin wirklich gespannt darauf wie es weiter geht :)
Ich will wirklich wissen wo sie hingerufen wird D:
LG ^^


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