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Twisted Dead

von
Koautoren: Puria  SamAzo

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Prolog

Ihr Atem stockte und der Griff ihrer dreckigen Finger umklammerte das kalte Metall des Rohres. Ihre Tränen hielt sie zurück, wie auch das verräterische Rauschen der Luft, das hecktisch durch ihre Lunge ziehen wollte. Sie musste leise sein, durfte sich nicht rühren, sonst würde er sie hören, würde sie sehen und dann…

Sie würde nur einen Schlag haben, sie würde treffen müssen, würde den Kopf des anderen zu Brei schlagen müssen. Allein der Gedanke ließ sie unwillkürlich kurz auf der Stelle treten während sie am liebsten einfach losgerannt wäre. Doch das hieße, sie müsste direkt an ihm vorbei. An denjenigen, der sich über ihren Bruder gebeugt hatte und dessen Fleisch mit bloßen Händen auseinander riss, nur um sein Gesicht in dem Leib verschwinden zu lassen und mit gierigen Lauten seine Zähne in die Eingeweide zu schlagen.

Ihre verzweifelte Wut ließ ihre Lippen erzittern und trieb ihr den feuchten Schleier über die Augen. Zu spät, alles zu spät, weil sie nicht schnell genug gewesen war. Und nun? Alles was ihr blieb, war das Bild, wie dieser wandelnde Todbringer den letzten ihrer Familie einfach verschlang. Blutverschmiert tauchte das halb verrottete Gesicht wieder auf. Die Zunge leckte über das, was einmal der Mund gewesen war, wobei nur noch einzelne Haut- und Muskelfäden über die Zähne spannten und dafür sorgten, dass das Kinn nicht nutzlos herabfiel.

Der Ekel über den Anblick ließ sie würgen. Doch kein Laut verriet sie, so dass ihr Versteck in dem halb geschlossenen Wandschrank unentdeckt blieb.

Innerlich schrie sie sich an, die Augen einfach zu schließen. So lang, bis das Schmatzen und Reißen verklungen war, doch die Furcht und Abartigkeit ließen sie einfach weiter starren. Ließen sie sehen, wie die bereits teils verrotteten Hände nach dem Kopf griffen und sich der Kerl mit all seinem Gewicht darauf stemmte. Das Knacken, wie als wenn ein nasser Ast brach, ließ ihr bittere Galle in den Mund schießen. Dann zerrte er den Schädel auseinander. In den großen, lidlosen Augen stand die Gier geschrieben, als die Finger nach dem hellen Gewebe griffen. Wie Panna Cotta zerfloss das Hirn in der Hand und wurde mit wenigen Bissen regelrecht verschlungen.

Alles was ihr hier blieb, war ihr toter Bruder und der Zombie, dessen genüssliches Knurren sie niemals vergessen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Votani
2013-04-15T21:28:50+00:00 15.04.2013 23:28
So, ich komm endlich mal zum Lesen. :)

Erst mal: Ein riesiges Juhu, weil es sich um Zombies dreht und es davon eindeutig zu wenig auf mexx gibt. Der Prolog haut auch bereits ein, da es gleich recht spannend anfängt und ihr ein paar richtig gute Beschreibungen eingearbeitet habt, was den Zombie betrifft. Das mit dem Kiefer... alle Achtung, das ist geil und sehr horrormäßig. Passt sehr gut! :D’

Viel mehr gibt es hierzu eigentlich auch nicht zu sagen, nur hier noch zwei Dinge, die ihr noch ändern solltet (Ich versuch nie auf Fehler zu achten, aber das ist mir so ins Auge gesprungen):

[...]das (hektisch) durch ihre Lunge ziehen wollte.

[...]Allein der Gedanke ließ sie unwillkürlich kurz auf der Stelle treten (hier gehört mMn ein Komma hin) während sie am liebsten einfach losgerannt wäre.
Von:  SakuraxChazz
2013-03-06T17:25:01+00:00 06.03.2013 18:25
Das ist ein wirklich gelungener Prolog. Ich dachte erst so: 'Igitt!' Aber das macht die Geschichte ja nunmal auch aus. Wirklich sehr gelungen. Das hat mich direkt dazu verleitet, weiter zu lesen. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt eigentlich hätte schlafen sollen. Aber das war es definitiv wert!
So ja das war es dann erstmal zum Prolog XD

LG Saku^^


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