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Die Tochter einer Göttin

Die Geschichte von Amaterasu und ihrer Tochter
von

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Das Leben einer Thronfolgerin

Es war schon gegen Abend als Waka die Brücke zum Adelsviertel betrat.

Die Sonne war komplett verschwunden und der Mond, so wie zahlreiche Sterne waren hoch oben am Firmament zu sehen.

Das ganze Spektakel spiegelte sich im Wasser präzise ab und gab dem Ort eine idyllische

Atmosphäre.

Als Waka die vergoldeten Säulen schon vom weiten glitzern sah, hielt er inne.

Womit hatte er dieses gemütliche Leben hier in Sei-an.

Hatte er so was verdient?

Er wusste nicht, warum er sich ausgerechnet so einen Kopf über Amaterasu zerbrach.

Natürlich hatte er sich, als sie die Welt verließ, alleine gefühlt.

Er war verzweifelt gewesen.

Verzweifelt, weil er nicht mehr wusste, was er genau tuen sollte, als sie Tod gewesen war.

Ständig wurde er von Albträumen heimgesucht.

Immer ließen ihm die Götter wissen, was er getan hatte.

Was seine Krieger Tag für Tag fürchten mussten.

Welches Schicksal seine eigene Frau erleiden musste.

Auch, wenn er sie nicht geliebt hatte, so war es eine abscheuliche Tat gewesen.

Und Amaterasu sollte ihm zum Besserem belehren.

Sie, die ihm vorgaukelte, sich für andere einzusetzen.

Dieses göttliche Wesen, welchem er alles anvertraut hatte.

Seine Freundin.

Waka wusste, dass das gelogen war.

Sie ist nicht seine Freundin, war sie auch nie, und wird sie auch nie im Leben sein.

Er log sich in sein Gewissen.

Er war nur noch blind.

Blind vor Hass.

Aber auch in den Zeiten, in denen die Hoffnung verloren schien.

Ja, auch in solchen Zeiten konnte einem das Schicksal zum besseren belehren.

Damals, seit er sich erschöpft nach der Katastrophe mit der Arche der Yamato in Sei-an versteckt hatte.

Dieses Ereignis, was so schrecklich gewesen war, das er sich nur noch ungern erinnern wollte.

Wie er fürchtete, das ihn der Herr der Finsternis finden und vernichten könnte.

Wie diese sterblichen Geschöpfe, die sich Menschen nannten, ihn freundlich aufnahmen.

Wie die Königin der Stadt ihm anbot, ihr zu dienen.

Ja, die ehrenwerte, großzügige Königin mit dem Namen Chizo ihn auch zu den Zeiten unterstützte, wie er die ersten 100 Jahre lang ihr und ihrer schon fast erwachsenen Thronfolgerin Koko treu diente.

In dieser Zeit bildete er die menschlichen Krieger aus.

Natürlich waren sie noch lange nicht so stark und zäh, wie diese vom Mond.

Er gab sich große Mühe, die Gedult beizubehalten.

Aber die Leute faszinierten und fürchteten das Mysteriöse, was ihm die ganze Zeit umgab.

Zwar hatte er von Koko einen Helm gemacht bekommen, der seine Haare verstecken sollte, aber seine Kultur und sein Wesen blieb trotzdem auffällig und sonderte sich so ziemlich von den anderen ab.

Und genau in der Zeit, in den 100 Jahren, wo Amaterasu ihm und den Menschen nach dem Kampf mit Orochi den Rücken gekehrt hatte, unterstützten sie ihn alle.

Aber seit diesem Ereignis, jenes, was ihn schwer getroffen hatte, ließ sich prägen.

Er würde nie wieder einem Wesen der Sonne nur im geringsten trauen.

Nach Amaterasus Tod hatte die Menschen Kamikis einen Schrein der Wölfin gewidmet.

Waka hatte oft auf dem Baum von Konohana gesessen und die Luft mit den liebevollen Klängen seiner Flöte beglückt.

Viele Jahre schwor er sich, auf sie zu warten.

Er schwor sich ihr dieses schreckliche Ereignis ihr zurückzugeben, egal wie.

Sie sollte merken, was sie ihm angetan hatte.

Eigentlich klang der Grund eigentlich ziemlich egoistisch, aber das war auch nicht das einzige.

Das eigentliche Problem hatte einen Namen, einen hier allen sehr bekannten Namen.

Und dieses Problem war das einzige, an Wakas komplette Leben hing:

Rei-chan no miko, kurz gesagt, Rei.

Das Mädchen, was ihn völlig verändert hatte.

Es passierte in der Zeit der Ausbildung Kokos Tochter Himiko.

Jenes junge Fräulein, welches Waka ungern, aber dennoch beherzt unterrichtete für die Thronfolge.

All das geschah in Himikos 20. Lebensjahr:
 

****************
 

„Also gehen wir alles noch mal durch!“
 

Ein großer, schlanker, breitschultriger Mann mit einem freundlichen Gesichtszug stand vor einer jungen, schwarzhaarigen Frau.

Er zeigte mit einem langen, silbernem Stab immer wieder auf eine große Schriftrolle, die er an eine Halterung aufgehängt hatte.

Auf der Karte war die Landkarte von Nippon aufgezeichnet worden:
 

„Nippon ist in Ost und West aufgeteilt. Im Westen sind wir, und dort liegt die Ryoshima küste. Diese ist auch Süd und Nord getrennt. Aber auf der südlichen Seite gränzt die Taka-Ebene!“


Der Stab wurde weiter nach links oben geführt:
 

„Wenn du die Wege weiterverfolgst, erreichst du eines der fruchtbarsten Landteile: Den Agata Wald. Dahinter kommt ein weitläufiges Feld, das den Namen Shinshu trägt. Es ist sehr groß und weitläufig, man kann dort viel entdecken, for example the little village Kamiki. Ganz im Norden sind die Eisklippen von Kamui! Hast du alles verstanden, Darling?“
 

Der junge Mann schaute zu der jungen Frau runter.

Diese trug einen blauen, langen Jūnihitoe, der an den Rändern rot war.

Darunter trug sie einen schlichten, weißen Kimono, der ihr bis zu den Knöcheln reichte.

Alle diese Kleidungsstücke ließen sie sehr adelig wirken.

Eine Krone besaß sie ebenfalls.

Es war ein Hölzernes Körbchen.

Dieses Körbchen bestand aus sechs Holzbalken, die pärchenweise auf einander gestapelt waren.

Außerdem war zusätzlich ein Spiegel darin befestigt.

Wenn die Sonne auf den richtigen Punkt schien, kam von diesem eine sichtbare Reflektion zurück.

Dieser schöne Kopfschmuck wurde mit einem roten Band am Kopf der schwarzhaarigen Dame befestigt.

Ihre langes, rabenschwarzes Haar lief lang gewellt an ihrem aufrecht großen Körper herunter.

Zwei Strähnen neben ihrem Gesicht waren jedoch mit einem weißem Band beschmückt.

Die junge Frau war ein ganzes Stück kleiner, als der Mann vor ihr, auch wenn sie eine ziemlich große Frau zu sein schien.

Der Mann mit den langen, goldenen Haaren kam zu ihr und kniete sich ihr gegenüber, um ihr in die braunen Augen sehen zu können.

Die gegenüber schien sehr bedrückt und erschöpft zu sein.

Der junge Blonde legte ihr eine Hand auf die rechte Schulter.

Als sie dann etwas erschrickt aufguckte, sprach der Blauäugige besorgt, und zeitgleich ernst nach ihrem Wohlbefinden:
 

„Hey, was ist denn los, my Lady! Bist du erschöpft vom lernen? Sollen wir eine Pause machen?“
 

Die Lady sah nach unten und schien mit irgend etwas beschäftigt zu sein:
 

„Nein, es geht mir gut, Waka-sensei. Wir können weitermachen!“
 

Der Angespochene allerdings ließ sich nicht so leicht abwimmeln.

Er nahm seinen dürren, spitzen Zeigefinger und hob das Kinn der Kleineren etwas an:

Dann sah er ihr in die Augen;
 

„Wrong, das wird nicht gehen, Himiko. Wenn wir jetzt weitermachen besteht das Risiko, dass du die Sachen nicht behältst. Und das ist doch schließlich der Sinn und Zweck meiner Lehrstunde für dich, oh?“
 

Waka war ein wenig geschockt, als ihm eine bestimmte Sache auffiehl:

Himikos Wange schmückte eine kleine Träne.

Tränen war etwas, was er nur seltend gesehen hatte.

Er selber besaß so etwas nicht.

Schließlich war das in seinem Volk ein Zeichen von Schwäche.

Er nahm die freie Hand und wischte ihr sie aus dem Gesicht:
 

„Hey, nicht weinen, my dear. Was ist denn heute mit dir los, hm? War es denn heute so schlimm bei Dr. Redbeard?“
 

Waka merkte zu spät das er gerade einen wunden Punkt getroffen hatte.

Himiko fing sofort an, heftig zu schluchzen.

Die Tränen flossen jetzt nur noch allesamt an ihren zarten, blassen Wangen herab.

Waka blieb nichts anderes übrig:

Vorsichtig legte er die Arme um ihre Schultern und drückte sie sachte an seine Brust.

Dann strich er immer wieder vorsichtig mit seiner Hand ihren Rücken hinab:
 

„Ein so wunderschönes Fräulein, wie du, sollte nicht weinen. So sieht man sie doch nicht, deine prächtige Ausstrahlung, mh?“
 

Eine erstickte Stimme ertönte kleinlaut unter den vielen Schluchzern.
 

„Das ist mir nicht wirklich wichtig, ich bin nicht schön!“

Waka schaute besort in die Ferne:
 

„Why? Wer hat dir denn diese Flausen in dein kleines Köpfchen gesteckt. Du bist ein Abendstern am Firmament. Die schönste Blume ganz Nippons, beautiful female!“
 

Egal, was Waka ihr auch sagte.

Die arme Kleine war tot unglücklich:
 

„Da sagen die anderen was anderes. Außerdem wird mich so oder so niemand haben wollen!“


Jetzt war der Blonde etwas verdutzt.
Wie kam sie bloß jetzt auf solche Gedanken.

Das hatte sie sonst nie gesagt oder nur ansatzweise gedacht:
 

„Wenn ich die Wahl hätte, würde ich dich nehmen, Darling. Schließlich bist du hübsch, das lässt sich nicht leugnen. Aber habe keine Angst, deine Ausbildung hat doch gerade mal begonnen. Es wird sich bestimmt jemand finden, vertrau mir!“
 

Himiko reagierte sofort etwas panisch.

Waka schreckte etwas auf, als sich das kleine Häufchen Elend an seiner Brust anfing, Lebenszeichen von sich zu geben:
 

„Das verstehst du nicht, Waka-sensei. Es gibt da eine Sache die ich heute erfahren habe. Meine Familie hat mich entehrt. Mein Vater sagte, er schämte sich dafür, das er mich zur Tochter hat und-“
 

Das arme Ding musste stocken, da ihr ein erneuter Schluchzer hochkam.

Waka allerdings war sehr geschockt.

Natürlich wusste er, dass die beiden Alten nicht wirklich gut zu sprechen waren.

Schließlich war Himiko kein Wunschkind gewesen, sondern nur ein Notfall.

Irgend wer musste schließlich das Erbe antreten:
 

„ssssss, alles wird gut. Meinst du, dass du mir die Ursache des Auslösers schildern kannst?!“
 

Himiko nickte sachte.

Waka nahm ein Arm unter ihre Beine und hob sie sich auf seinen Schoß.

Dann nahm er die silbern schillernde Teekanne, die vor ihnen auf dem kleinen Tisch lagerte, und goss eine kleine Menge warmen Grüntee in einen kleinen Becher, aus Gold verziertem Porzellan.

Himiko, die noch immer an seiner Brust lagerte, hatte sich ein wenig beruhigt.

Sie schaute nur ziellos umher.

Jetzt gerade lagerte ihr Blick auf der Eingangsschiebetür am Ende des Raumes.

Insgesamt schien sie jetzt sehr entspannt zu wirken, doch Waka hatte noch kein gutes Gefühl bei ihr.

Seinen freien Arm hatte er um die junge Königin gelegt, um ihr Sicherheit zu bieten.

Seine Hand ruhte dabei auf ihrem Hinterkopf, der sachte genau an sein Herz gedrückt wurde.

Dieses schlug entspannt im Gleichtakt, hingegen Himikos, was wild auf und ab sprang.

Vorsichtig nahm er nun das kleine Becherchen mit der grünen, warmen Flüssikeit und reichte sie seinem Schützling:
 

„Hier, am besten trinkst du erst mal etwas!“
 

Als Waka merkte, das Himiko den Tee nicht erwiderte schüttelte er nur ernergisch den Kopf:
 

„Komm schon Darling, du musst etwas trinken. Please!“
 

Er legte den Rand an ihre Lippen und hob es ein wenig an.

Himiko schluckte die Flüssigkeit vorsichtig hinunter.

Dann gluckste sie etwas.

Waka, der ihr behutsam auf den Rücken klopfte, musste etwas grinsen:
 

„Keine Sorge, Himiko, mach ruhig ein kleines Bäuerchen!“
 

Auch Himiko, die etwas vor Pein errötet war, musste schwach lächeln.

Dann legte Waka den Becher wieder zurück auf den Tisch, wo er auch hingehörte, und nahm sich die kleine Thronfolgerin vor:
 

„Also, my Lady, was liegt dir auf der Seele!“

Himiko fing an, zart zu sprechen.

Es war jedoch so leise, dass Waka seine schon so spitzen Ohren etwas mehr „spitzen“ musste:
 

„Der Arzt meinte, das ich keine Mutter werden kann!“

Waka schaute etwas blöde aus der Wäsche:


„Wie bitte schön? Jede Frau kann Mutter werden. Was wird hier denn gespielt? Das geht bei jeder Frau, biss auf bei Ausnahmefällen!“
 

„So ein Fall bin ich, leider!“

Himiko wurde wieder trauriger:
 

„Er meinte, das ich nicht die Kraft hätte, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Ich würde die Geburt nicht überleben können. Dazu kommt noch, dass sich keines in meinem Bauch entwickeln könne, da fehlt mir etwas!“
 

Sie legte eine Hand auf ihr Bäuchlein.

Waka legte darauf seine auf ihre.

Dann küsste er ihre Stirn:
 

„Ach Himiko, beautiful female, das tut mir wirklich leid. Aber was macht dich denn da so traurig? Und was ist mit den Alten? Warum haben sie dich aus der Familie verstoßen?“
 

Himiko vergrub ihr Gesicht in seinen bläulichen Haori, den er trug.

Dann schluchzte sie erneut los:
 

„Es wird nach mir keinen Thronfolger geben können. Es müsste ein Wunder geschehen,dass unsere Königsfamilie Sei-an weiter regieren kann. Außerdem habe ich mir doch immer ein kleines Kind gewünscht, was ich großziehen und aufpeppeln kann!“

Das arme Ding war wieder in einen Trauerkloß imitiert.

Aber Waka verstand ihre Probleme und ihre Trauer.

Aber ihm fehlten die richtigen Worte.

Den restlichen Nachmittag hatte er sie so im Arm gehalten.

doch irgend wann war sie eingenickt.

Waka wusste, wenn er jetzt noch zu seinem Volk gehören würde, hätte er Himiko sofort als zerbrechlich und schwächlich abgestempelt.

Aber jetzt brauchte sie Hilfe.

Und zwar dringend.

Und dazu war nur er fähig.

Das wusste er.

Aber was er nicht wusste, das die beiden bald ein großer Segen segnen würde.

Und zwar schon im nächsten Morgengrauen:
 

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Waka war mittler weile schon vor Himikos Palast angekommen.

Als die Wachen ihn aus der Ferne sahen, positionierten sie sich schon komplett anders und ließen ihn ohne Worte passieren.

Der Mondstämmige hatte diese beiden gekonnt ignoriert und schwebte schon die lange Treppe zur Tür hoch.

Dort angekommen, trat er schon hinein und stieg ,die Zofe ignorierend, auf den Aufzug und ließ sich hochziehen.

Als er oben angekommen war, bot sich etwas übernatürliches:

Ein kompletter See aus Lava, soweit das Auge reichte.
Aber wer denken möge,dass dies ein Problem für unseren Tao-Meister wäre, hat da ja eindeutig in Granit gebissen.

Der blonde Jüngling nahm Anlauf und schon war er mit einem Satz auf der anderen normalen Seite.

Von dort aus schwebte er weiter in eine riesige Halle.

Oder besser gesagt, Himikos Thronsaal.

Dieser schien einsam und verlassen, was aber nicht hieß, dass Waka im Stillen warten musste:
 

„Waka-sensei, da seid ihr ja endlich!“


Eine ältere Frau, anfang 30, lief auf den Hauptmann zu und umarmte ihn stürmisch.

Dieser fing sie etwas verwirrt auf und drehte sich einmal vorsichtig mit ihr im Kreis, bevor sie dann wieder auf den Boden abgesetzt wurde.

Diese Frau war niemand anderes als Himiko gewesen.

Waka lächelte:
 

„Du bist um kein Jahr geältert, meine Hoheit!“


Er kniete sich hin und gab ihr einen Handkuss.

Himiko hatte sich wirklich nicht fiel verändert.

Ihre Gesichtszüge waren nur etwas Erwachsener geworden.

Und ihre Krone besaß nun eine Flamme.

Dieser hatte eine schlimme Bedeutung gehabt, an welche sich keiner der beiden erinnern wollte.
 

„Du wolltest die kleine sehen, richtig?“


Waka stand wieder auf und war etwas ernster:
 

„Alright!“
 

Himiko lächelte und griff nach Wakas Hand.

Dieser ließ sich von seiner Königin mitziehen und befand sich bald darauf in einer kleinen Kammer.

In dieser Stand ein kleines Schränkchen mit kindlichen Malereien beschmückt.

Daneben lag ein kleiner, blauer und unordentlich zusammengelegter Futon.

Im ganzen Raum waren kleine Figuren aus Stoff vereilt.

Ganz am Ende des Raumes stand eine kleine Gestalt am Fenster und sah streng auf das Meer hinaus.

Waka sah Himiko an.

Diese nickte zustimmend und schloss hinter Waka die Tür.

Sie selber ging zurück zu ihrem Platz, um zu beten.

Waka machte kleine Schritte auf die Gestalt zu.

Das kleine Mädchen am Fenster drehte sich vorsichtig um.

Dann sah sie zum Hauptmann hoch.

Dieser sah sie streng und besorgt von oben an.

Dann kniete sich dieser und schaute der Kleinen in die Augen:
 

„Rei-chan, was ist mit dir los!“
 

Er sah se durchdringend an.

Die kleine zeigte keine Reaktion, sich zu regen.

Stattdessen starrte sie starr ohne Emotionen zu ihrem Herren.

Dieser schien aber ganz und gar nicht zufrieden zu sein:
 

„Rei-chan, du weißt was deine Aufgabe ist. Ich möchte nicht, dass du noch einmal versuchst, abzuhauen, haben wir uns da verstanden, meine Liebe. Außerdem möchte ich nicht noch einmal mitbekommen, dass du dich dieser arroganten Gottheit in der Kammer rumtreibst, haben wir uns da verstanden?"
 

Als er keine Antwort bekam, griff er sich das wehrlose Geschöpf am Nacken und führte sie auf die Knie.

Dem Mädchen war das unangenehm, aber sie war die alltäglichen Strafen, die sie hauptsächlich von Waka erleiden musste, gewöhnt.

Dieser fasste ihr durch das strubbelige, kastanienbraune Haar.

Dann holte er einen grünen Kamm raus.

Die kleine sah geschockt auf den Haarschmuck und machte anstalten, loszulaufen.

Aber Waka war schneller.

Er griff sich sofort das kleine Biest an den Armen und zog sie vorsichtig zwischen seine Beine.

Diese drückte er fest zusammen, damit die Kleine nicht fliehen konnte.

Dann zog er die Borsten des Haarschmuckes durch ihr Haar.

Rei gefiehl das überaupt nicht.

Sie zuckte und schüttelte sich.

Aber als Waka mit seinen Beinen auf ihr Druck ausübte, wurde sie ruhiger.

Er wusste, wie man Rei zu behandeln hatte.

Als er fertig war, zog er seine Finger durch ihre Stränen und atmete ihren Geruch ein.
 

„Hibiskus, typisch Himiko!“
 

Passend dazu steckte er Rei eine weiß-orange Blume ins Haar.
 

„So noch nicht ganz, ist doch nicht zu fassen!“
 

Waka besah sich an ihrer Kleidung.

Dann stöhnte er gereizt auf.

Diese war zerissen und verdreckt.

Er stand auf und suchte einen Kimono in Rei‘s Größe heraus.

Diese hatte er neben sich gesetzt, damit er sie im Auge behalten konnte.

Als er dann einen grünen mit einem silbernem Obi herausgesucht hatte, warf er es zu ihr hin:
 



„Ich hoffe, dass ich mir das Umziehen bei dir ersparen muss!“
 

Waka merkte schnell, dass Rei die Kleidung mit missbilligem Blick betrachtete, anstatt sich umzuziehen.

So musste er dies selber in die Hand nehmen, wie immer.

Dies ging auf jeden Fall sichtlich schwerer.

Er hielt sie feste bei sich und band ihren Haori auf.

Dann entfernte er auch ihre Hakama und legte ihr schnell den Kimono über.

Auch wenn sie ein Kind war, Waka errötete etwas dabei.

Rei gefiehl nichts von alle dem.

Sie zog und wehrte sich vergebens.

Waka war stärker.

Als Rei versuchte, sich den Kimono wieder aufzubinden, hielt er sie feste an sich.

Egal, was auch passierte, sie musste jetzt einfach gehorsam werden.

Als auch dies geschafft war, hatte er sie geschafft.

Das kleine Mädchen saß einfach nur noch auf seinem Schoß und ließ sich alles gefallen.

Dies war Waka wesentlich angenehmer:
 

„Warum nicht gleich so, Darling!“
 

Er tupfte ihr weißes Puder ins Gesicht und schminkte ihre Lippen rot.

Rei beschaute ihr Spiegelbild nur missbilligend und verzog ihr Gesicht.

Als er sie von weiten betrachtete, war er sichtlich zufrieden.
 

„Na geht doch!“
 

Waka nahm das Mädchen auf seine Arme und legte sie an seine Schulter:
 

"Rei-chan, du bist echt schwierig!"

Er wollte auf gar keinen Fall Himiko beim beten stören.

Auch wenn diese schon wusste, dass er nun vorhatte, zu gehen.

Somit schlich er leise davon.

Über den Lava-see hinüber zum Aufzug.

Waka schwebte nun mit einer schlafenden und sabbernden Rei hinaus nach Sei-an.

Doch eines konnte er nicht wissen:

Vor der Tür lauerte sein Feind und größter Hass!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-11-09T06:43:43+00:00 09.11.2013 07:43
wie immer ..mega..LANG..
aber cooles kapi!
Antwort von: abgemeldet
09.11.2013 09:56
danke für den Kommi, bist echt schnell im lesen:D


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